Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
Moderator: jogiwan
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S2E13: Monster wie im Bilderbuch
US-Erstausstrahlung: 26.06.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
„DAS nenne ich blanken Horror!“
Jim Korman (Harry Anderson, „Es“) ist einer der Zeichner der „Tales from the Crypt“-Gruselcomics und mit der zänkischen Mildred (Colleen Camp, „Footballmatch und süße Girls“) verheiratet, einem wahren Drachen von Frau, die ihn dazu drängt, in ihrer Wirkung noch unerforschte Fruchtbarkeitspillen einzunehmen. In einem Waschsalon versucht ein Triebtäter (Richard Schiff, „Blaze of Glory – Flammender Ruhm“), die Polizistin Lorelei Phillips (Cynthia Gibb, „Malone“) zu vergewaltigen, als aus einer der Waschmaschinen ein Monster auftaucht und ihm den Kopf abreißt. Auch andere Monster werden plötzlich in der Stadt gesichtet. Daraufhin erkennt Lorelei in einer „Tales from the Crypt“-Ausgabe diese Kreaturen in Jims Comics wieder. Sie nimmt Kontakt zu ihm auf, weil sie glaubt, dass ein Zusammenhang bestehe – erwachen Jims Zeichnungen zum Leben…?
Rowdy Herringtons („The Ripper“) Regiearbeit bietet auf komödiantische Weise fiktionale Einblicke hinter die Kulissen der „Tales from the Crypt“-Comicredaktion und präsentiert mit Jim Korman jemanden, der exakt so aussieht, wie man sich einen Comiczeichner vorstellt. Die Monster sind trashig, was kein Problem ist, die Handlung ist in ihren Grundlagen aber altbekannt, die sich zwischen Jim und Lorelei entwickelnde Romanze wirkt unglaubwürdig übereilt und der Zusammenhang zwischen den Pillen und den Ereignissen bleibt leider ungeklärt. Colleen Camp trägt in ihrer Rolle als Mildred zwar abenteuerliche Fetzen, ist aber zu gutaussehend für den Drachen, den sie darstellen soll, und damit eher fehlbesetzt.
6/10
S2E14: Ein Kind der Liebe
US-Erstausstrahlung: 03.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
„Du jämmerliches Nichts!“
Enoch (Jeff Yagher, „Shag – More Dancing“) ist ein entstellter Zurückgebliebener mit zwei Gesichtern, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Freakshow durch die Lande zieht und vom Show-Betreiber Mr. Sickles (Stefan Gierasch, „Blue Sunshine“) misshandelt wird. Als ein undurchsichtiger Typ eines Tages die gestohlene und verfluchte Mumie Myrna an Sickles lizenziert und sich Enoch in sie verliebt, werden die Karten jedoch neu gemischt…
Spezialeffektkünstler Kevin Yagher, der neben Freddys Kruegers Make-up u.a. den Cryptkeeper gestaltet hat, nimmt hier einmal selbst auf dem Regiestuhl Platz, besetzt die Hauptrolle mit seinem Bruder und inszeniert ein gelungenes Rache-des-Freaks/Mumienhorror-Crossover, bei dem letzterer leider etwas zu kurz kommt, das aber mit seiner morbiden Maskenarbeit überzeugt und darüber hinaus Tote durch Heckenscherenmissbrauch und eine herrlich düsterromantische, abseitige Romanze zu bieten hat. Der Cryptkeeper erzählt anschließend, dies sei die Geschichte seiner Geburt gewesen – man ist ihm zu glauben geneigt.
8/10
US-Erstausstrahlung: 26.06.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
„DAS nenne ich blanken Horror!“
Jim Korman (Harry Anderson, „Es“) ist einer der Zeichner der „Tales from the Crypt“-Gruselcomics und mit der zänkischen Mildred (Colleen Camp, „Footballmatch und süße Girls“) verheiratet, einem wahren Drachen von Frau, die ihn dazu drängt, in ihrer Wirkung noch unerforschte Fruchtbarkeitspillen einzunehmen. In einem Waschsalon versucht ein Triebtäter (Richard Schiff, „Blaze of Glory – Flammender Ruhm“), die Polizistin Lorelei Phillips (Cynthia Gibb, „Malone“) zu vergewaltigen, als aus einer der Waschmaschinen ein Monster auftaucht und ihm den Kopf abreißt. Auch andere Monster werden plötzlich in der Stadt gesichtet. Daraufhin erkennt Lorelei in einer „Tales from the Crypt“-Ausgabe diese Kreaturen in Jims Comics wieder. Sie nimmt Kontakt zu ihm auf, weil sie glaubt, dass ein Zusammenhang bestehe – erwachen Jims Zeichnungen zum Leben…?
Rowdy Herringtons („The Ripper“) Regiearbeit bietet auf komödiantische Weise fiktionale Einblicke hinter die Kulissen der „Tales from the Crypt“-Comicredaktion und präsentiert mit Jim Korman jemanden, der exakt so aussieht, wie man sich einen Comiczeichner vorstellt. Die Monster sind trashig, was kein Problem ist, die Handlung ist in ihren Grundlagen aber altbekannt, die sich zwischen Jim und Lorelei entwickelnde Romanze wirkt unglaubwürdig übereilt und der Zusammenhang zwischen den Pillen und den Ereignissen bleibt leider ungeklärt. Colleen Camp trägt in ihrer Rolle als Mildred zwar abenteuerliche Fetzen, ist aber zu gutaussehend für den Drachen, den sie darstellen soll, und damit eher fehlbesetzt.
6/10
S2E14: Ein Kind der Liebe
US-Erstausstrahlung: 03.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
„Du jämmerliches Nichts!“
Enoch (Jeff Yagher, „Shag – More Dancing“) ist ein entstellter Zurückgebliebener mit zwei Gesichtern, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Freakshow durch die Lande zieht und vom Show-Betreiber Mr. Sickles (Stefan Gierasch, „Blue Sunshine“) misshandelt wird. Als ein undurchsichtiger Typ eines Tages die gestohlene und verfluchte Mumie Myrna an Sickles lizenziert und sich Enoch in sie verliebt, werden die Karten jedoch neu gemischt…
Spezialeffektkünstler Kevin Yagher, der neben Freddys Kruegers Make-up u.a. den Cryptkeeper gestaltet hat, nimmt hier einmal selbst auf dem Regiestuhl Platz, besetzt die Hauptrolle mit seinem Bruder und inszeniert ein gelungenes Rache-des-Freaks/Mumienhorror-Crossover, bei dem letzterer leider etwas zu kurz kommt, das aber mit seiner morbiden Maskenarbeit überzeugt und darüber hinaus Tote durch Heckenscherenmissbrauch und eine herrlich düsterromantische, abseitige Romanze zu bieten hat. Der Cryptkeeper erzählt anschließend, dies sei die Geschichte seiner Geburt gewesen – man ist ihm zu glauben geneigt.
8/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
Hi Buxtebrawler, ziehst du die Serie komplett durch?
Ich hab gewartet bis du zur Kormanfolge gekommen bist und beschlossen die Serie bald anzugehen.
Ich hab gewartet bis du zur Kormanfolge gekommen bist und beschlossen die Serie bald anzugehen.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
Habe ich vor, ja, mache mir damit aber keinen Stress. Ab und zu 'n Fölgchen und wenn 'ne Staffel durch ist, nach und nach die Rezis ins Forum packen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S2E15: Die stumme Zeugin
US-Erstausstrahlung: 10.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
Als Suzy (Patricia Clarkson, „Dirty Harry in Das Todesspiel“) mit ihrem Mann Paulie (Reed Birney, „Die Killer-Akademie“) den Hochzeitstag feiern will, beobachtet sie vom Balkon aus durchs Fenster einen Totschlag in der Nachbarswohnung gegenüber. Der schreck lässt sie verstummen. Ihr Mann ruft den Arzt Dr. Trask (Richard Thomas, „Es“) herbei, ohne zu wissen, dass es sich bei ihm um den Totschläger handelt. Der nimmt sie gleich in seine Klinik mit, stellt sie medikamentös ruhig, erklärt sie für verrückt, steckt sie in die Gummizelle und fixiert sie auf einer Pritsche. Paulie verzweifelt derweil immer mehr, kommt der Angelegenheit aber schließlich auf die Spur…
Diese von Jim Simpson inszenierte Episode (mit der er anscheinend im Regiefach debütierte, ein paar Jahre später war er Second-Unit-Regisseur bei „Spiceworld“ und „Event Horizon“) ist nichts für unter einer Spritzenphobie Leidende und spielt nach seinem an „Das Fenster zum Hof“ gemahnenden Auftakt mit der Angst, Ärzten hilflos ausgeliefert zu sein. Die Krankenhausszenen sind überaus ansehnlich von der Kamera eingefangen worden und das Drehbuch lässt Dr. Trask gleich noch einmal töten, bevor das Blatt sich wendet. Die Pointe geht in Ordnung, ist aber nicht übermäßig spektakulär. Dennoch ein gelungener kleiner, böser und klaustrophobischer Krankenhaus-Thriller, der effektiv Unwohlsein erzeugt.
7/10
US-Erstausstrahlung: 10.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 28.11.1997
Als Suzy (Patricia Clarkson, „Dirty Harry in Das Todesspiel“) mit ihrem Mann Paulie (Reed Birney, „Die Killer-Akademie“) den Hochzeitstag feiern will, beobachtet sie vom Balkon aus durchs Fenster einen Totschlag in der Nachbarswohnung gegenüber. Der schreck lässt sie verstummen. Ihr Mann ruft den Arzt Dr. Trask (Richard Thomas, „Es“) herbei, ohne zu wissen, dass es sich bei ihm um den Totschläger handelt. Der nimmt sie gleich in seine Klinik mit, stellt sie medikamentös ruhig, erklärt sie für verrückt, steckt sie in die Gummizelle und fixiert sie auf einer Pritsche. Paulie verzweifelt derweil immer mehr, kommt der Angelegenheit aber schließlich auf die Spur…
Diese von Jim Simpson inszenierte Episode (mit der er anscheinend im Regiefach debütierte, ein paar Jahre später war er Second-Unit-Regisseur bei „Spiceworld“ und „Event Horizon“) ist nichts für unter einer Spritzenphobie Leidende und spielt nach seinem an „Das Fenster zum Hof“ gemahnenden Auftakt mit der Angst, Ärzten hilflos ausgeliefert zu sein. Die Krankenhausszenen sind überaus ansehnlich von der Kamera eingefangen worden und das Drehbuch lässt Dr. Trask gleich noch einmal töten, bevor das Blatt sich wendet. Die Pointe geht in Ordnung, ist aber nicht übermäßig spektakulär. Dennoch ein gelungener kleiner, böser und klaustrophobischer Krankenhaus-Thriller, der effektiv Unwohlsein erzeugt.
7/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S2E16: Hortons Horror
US-Erstausstrahlung: 17.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 26.12.1997
Horton hört ein Buh
„Du bist einfach nicht hart genug, diese Skrupel sind scheiße!“
Boulevard-Fernsehreporter Horton Rivers (Morton Downey Jr., „Predator 2“) untersucht zusammen mit seinem Kameramann Trip Anderson (Michael Harris, „Acht Mann und ein Skandal“) in einer Live-Schalte das leerstehende Ritter-Haus, in dem angeblich der Geist der ehemaligen Bewohnerin und Serienmörderin Ada Ritter sein Unwesen treibt. Und tatsächlich scheint dort nicht alles mit irdischen zuzugehen…
Der schmierige Moderator einer reißerischem Mystery-Reportagereihe betritt ein Spukhaus – und, Überraschung: dort spukt es wirk- und tödlich! Was der hauptberufliche Stuntman und gelegentliche Serienregisseur („Hunter“) Charlie Picerni hier inszenierte, ist zunächst einmal sehr hervorsehbar. Clou der Episode ist der Zynismus, mit dem das Kamerateam auf Livesendung bleibt. Die Geschichte enthält auch eine Beziehungsebene, denn mit der Aufnahmeleiterin hatte Horton eine Affäre – und sie schlecht behandelt. Damit ist „Hortons Horror“ eine ebenso grell wie düster überzeichnete Abrechnung sowohl mit den Mechanismen des Boulevardfernsehens als auch mit männlicher Überheblichkeit.
7/10
US-Erstausstrahlung: 17.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 26.12.1997
Horton hört ein Buh
„Du bist einfach nicht hart genug, diese Skrupel sind scheiße!“
Boulevard-Fernsehreporter Horton Rivers (Morton Downey Jr., „Predator 2“) untersucht zusammen mit seinem Kameramann Trip Anderson (Michael Harris, „Acht Mann und ein Skandal“) in einer Live-Schalte das leerstehende Ritter-Haus, in dem angeblich der Geist der ehemaligen Bewohnerin und Serienmörderin Ada Ritter sein Unwesen treibt. Und tatsächlich scheint dort nicht alles mit irdischen zuzugehen…
Der schmierige Moderator einer reißerischem Mystery-Reportagereihe betritt ein Spukhaus – und, Überraschung: dort spukt es wirk- und tödlich! Was der hauptberufliche Stuntman und gelegentliche Serienregisseur („Hunter“) Charlie Picerni hier inszenierte, ist zunächst einmal sehr hervorsehbar. Clou der Episode ist der Zynismus, mit dem das Kamerateam auf Livesendung bleibt. Die Geschichte enthält auch eine Beziehungsebene, denn mit der Aufnahmeleiterin hatte Horton eine Affäre – und sie schlecht behandelt. Damit ist „Hortons Horror“ eine ebenso grell wie düster überzeichnete Abrechnung sowohl mit den Mechanismen des Boulevardfernsehens als auch mit männlicher Überheblichkeit.
7/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S2E17: Nicht ohne meinen Bruder
US-Erstausstrahlung: 24.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 26.12.1997
Frank und Eddie (Timothy Stack, „Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten“ und Jonathan Stark, „ Fright Night – Die rabenschwarze Nacht“) sind siamesische Zwillinge. Beide sind körperlich voll entwickelt, aber eben aneinandergewachsen. Charakterlich unterscheiden sie sich jedoch stark, woraus unter anderem resultiert, dass der draufgängerische Eddie liebend gern das Risiko eingehen würde, bei einem chirurgischen Trennungsversuch zu sterben, sein in sich gekehrter Bruder eben dieses aber scheut. Seine Einstellung dazu ändert sich, als er die Liebe seines Lebens (Jessica Harper, „Suspiria“) findet – und Eddie zum Mörder wird…
Dies ist die einzige Regiearbeit des Drehbuchautors Peter S. Seaman (u.a. „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“), der hier offenbar sein Faible für schrägen schwarzen Humor ausleben konnte. Die Episode greift komödiantisch das bizarre Phänomen zweier völlig unterschiedlicher siamesischer Zwillinge (bereits die zweiten innerhalb dieser Staffel) auf und kommt ohne übersinnliche Phänomene aus. Die wendungsreiche Geschichte treibt die üblichen geschwisterlichen Zwistigkeiten auf die Spitze und zeigt, dass Blut mitnichten immer dicker als Wasser sein muss. Wie sich die beiden gegenseitig die Pest an den Hals wünschen, ist ebenso sehenswert wie die böse Pointe.
8/10
US-Erstausstrahlung: 24.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 26.12.1997
Frank und Eddie (Timothy Stack, „Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten“ und Jonathan Stark, „ Fright Night – Die rabenschwarze Nacht“) sind siamesische Zwillinge. Beide sind körperlich voll entwickelt, aber eben aneinandergewachsen. Charakterlich unterscheiden sie sich jedoch stark, woraus unter anderem resultiert, dass der draufgängerische Eddie liebend gern das Risiko eingehen würde, bei einem chirurgischen Trennungsversuch zu sterben, sein in sich gekehrter Bruder eben dieses aber scheut. Seine Einstellung dazu ändert sich, als er die Liebe seines Lebens (Jessica Harper, „Suspiria“) findet – und Eddie zum Mörder wird…
Dies ist die einzige Regiearbeit des Drehbuchautors Peter S. Seaman (u.a. „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“), der hier offenbar sein Faible für schrägen schwarzen Humor ausleben konnte. Die Episode greift komödiantisch das bizarre Phänomen zweier völlig unterschiedlicher siamesischer Zwillinge (bereits die zweiten innerhalb dieser Staffel) auf und kommt ohne übersinnliche Phänomene aus. Die wendungsreiche Geschichte treibt die üblichen geschwisterlichen Zwistigkeiten auf die Spitze und zeigt, dass Blut mitnichten immer dicker als Wasser sein muss. Wie sich die beiden gegenseitig die Pest an den Hals wünschen, ist ebenso sehenswert wie die böse Pointe.
8/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S2E18: Das Geheimnis
US-Erstausstrahlung: 31.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 24.12.1996
Der kleine Theodore (Mike Simmrin, „Munchie“) lebt im Waisenhaus, die Heimleiterin will ihn unbedingt loswerden – und ist entsprechend erfreut, als er endlich von den vermögenden kinderlosen Colberts (William Frankfather, „Bigfoot und die Hendersons“ und Grace Zabriskie, „Der große Leichtsinn – The Big Easy“) adoptiert wird. Doch diese bergen ein dunkles Geheimnis – und was sie nicht wissen: Theodore ebenfalls…
Szenenbildner J. Michael Riva führte ausnahmsweise auch einmal Regie bei diesem Finale der zweiten Staffel. Zunächst erfährt man nicht, was es mit Theodore auf sich hat. Als er zu seiner neuen Pflegefamilie in deren Villa zieht, erweist diese sich als goldener Käfig. Immerhin kann er sich mit dem Diener Tobias (Larry Drake, „Dr. Giggles“) anfreunden. Dieser wird eines nachts abtrünnig und will mit Theodore fliehen. Auf ein halbwegs erfahrenes Publikum wirkt es, als sei Theodore ein Werwolf o.ä., dann wiederum scheinen die Colberts Vampire zu sein. Am Schluss erweisen sich beide Mutmaßungen als richtig, sodass „Das Geheimnis“ so geheimnisvoll gar nicht ist, die Episode vielmehr recht vorhersehbar. Da auch größere Schauwerte ausbleiben, ist Rivas Ausflug ins Regiefach ein leider eher schwacher Staffelabschluss.
6/10
US-Erstausstrahlung: 31.07.1990
Deutsche Erstausstrahlung: 24.12.1996
Der kleine Theodore (Mike Simmrin, „Munchie“) lebt im Waisenhaus, die Heimleiterin will ihn unbedingt loswerden – und ist entsprechend erfreut, als er endlich von den vermögenden kinderlosen Colberts (William Frankfather, „Bigfoot und die Hendersons“ und Grace Zabriskie, „Der große Leichtsinn – The Big Easy“) adoptiert wird. Doch diese bergen ein dunkles Geheimnis – und was sie nicht wissen: Theodore ebenfalls…
Szenenbildner J. Michael Riva führte ausnahmsweise auch einmal Regie bei diesem Finale der zweiten Staffel. Zunächst erfährt man nicht, was es mit Theodore auf sich hat. Als er zu seiner neuen Pflegefamilie in deren Villa zieht, erweist diese sich als goldener Käfig. Immerhin kann er sich mit dem Diener Tobias (Larry Drake, „Dr. Giggles“) anfreunden. Dieser wird eines nachts abtrünnig und will mit Theodore fliehen. Auf ein halbwegs erfahrenes Publikum wirkt es, als sei Theodore ein Werwolf o.ä., dann wiederum scheinen die Colberts Vampire zu sein. Am Schluss erweisen sich beide Mutmaßungen als richtig, sodass „Das Geheimnis“ so geheimnisvoll gar nicht ist, die Episode vielmehr recht vorhersehbar. Da auch größere Schauwerte ausbleiben, ist Rivas Ausflug ins Regiefach ein leider eher schwacher Staffelabschluss.
6/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
S3E01: Unsterblich verliebt
US-Erstausstrahlung: 15.06.1991
Deutsche Erstausstrahlung: 06.10.1996
„Boxershorts bringen Sie in dieser Stadt in keiner Weise weiter!“
Drehbuchautor Edward Foster (Andrew McCarthy, „Mannequin“) hat sich bis über beide Ohren in seine Nachbarin, die junge, attraktive Schauspielerin Miranda Singer (Mariel Hemingway, „Manhattan“), verknallt. Nur leider will sie nichts von ihm wissen. Da erhält er von seinem Vermieter (David Hemmings, „Profondo Rosso“) einen Zaubertrank, der Miranda ganz verrückt nach ihm macht. Diese Wirkung jedoch hat Edward unterschätzt; sie zerrt schon bald derart stark an seinen Nerven, dass er überlegt, wie er Miranda ein für allemal loswird…
„Ziehen Sie einfach aus und wir sind quitt!“
Nach einem etwas schwachen Finale der zweiten Staffel ging es in der neuen Dekade mit der dritten Staffel unter der Regie Tom Mankiewicz‘ („Schlappe Bullen beißen nicht“) weiter. Dieser lässt seine Episode wie eine überzeichnete Heile-Welt-Hommage beginnen, in der sich eine Frau plötzlich in Strapsen auf einem Mann stürzt. Diese Bilder entpuppen sich als Visualisierungen der Versuche Edwards, eine Geschichte zu schreiben. Der weitere Verlauf vermengt Szenen aus der Mieter-Vorhölle mit den Tücken vorschneller und falscher Verliebtheit in Kombination mit männlichem Anspruchs- und Besitzdenken: Edwards Wasserhahn funktioniert nicht mehr, sein Vermieter zeigt sich ignorant – repariert ihn aber rasch. In der Waschküche trifft er auf Nachbarin Miranda, die dort eine kurze Oben-ohne-Szene hat. Er interessiert sich für sie und bietet ihr an, ein Drehbuch für sie zu schreiben. Er hofft auf ein Rendezvous, doch sie hat bereits ein anderes. Der Vermieter beobachtet den Hausflur stets per Videoüberwachung, raucht Kette und lacht dreckig. (Für einen solch dreckigen Vermieter sind Wohnungen und auch Hausflur ausgesprochen schön, aber das nur am Rande.) In Edwards Vorstellung wird Miranda zu Luise aus seinem Buch. Er begrabscht sie, nachdem sie ihm eine Abfuhr erteilt hat, und sie klebt ihm eine. Daraufhin bietet der Vermieter seine Hilfe an und das Unheil nimmt seinen Lauf.
„Auf die Beharrlichkeit – und dass man kriegt, was man will!“
Das ist bis hierhin alles ausgesprochen hübsch gemacht und unterhaltsam anzusehen, obwohl es in dieser Konstellation keine klassischen Sympathieträger gibt, und nimmt zudem das Verhältnis von Schauspieler(innen) zu Drehbuchautor(inn)en augenzwinkernd aufs Korn. Fantastereien, die absolute Zuneigung idealisieren, werden mittels einer stark entromantisierenden Darstellung ad absurdum geführt. Die Sexszenen finden dabei offscreen statt, die Geschichte wird also nicht sexploitativ ausgeschlachtet. Eine weitere Komponente ist kranker Frauenhass, den der Vermieter verkörpert, denn es stellt sich heraus, dass es kein Gegengift gibt und er den Tod als einzigen Ausweg nennt, um seiner Fotosammlung ermordeter Frauen an der Wand ein weiteres Exponat hinzufügen zu können. Dass die schwarzhumorig angelegte, aber leider zunehmend albern und plump wirkende Episode in einer Visualisierung des Himmelsreichs aus der christlichen Mythologie endet, setzt dem Unfug die Krone auf. Die im Zeitkolorit gegenüber dem Comic aktualisierte Episode (so schreibt Edward z.B. am PC statt mit der Schreibmaschine) übertreibt es mit dem Humor etwas arg und wird leider immer absurder, damit aber auch seichter und ineffektiver. So enttäuscht auch der Beginn der dritten Staffel angesichts des Potentials der Serie ein bisschen.
6/10
US-Erstausstrahlung: 15.06.1991
Deutsche Erstausstrahlung: 06.10.1996
„Boxershorts bringen Sie in dieser Stadt in keiner Weise weiter!“
Drehbuchautor Edward Foster (Andrew McCarthy, „Mannequin“) hat sich bis über beide Ohren in seine Nachbarin, die junge, attraktive Schauspielerin Miranda Singer (Mariel Hemingway, „Manhattan“), verknallt. Nur leider will sie nichts von ihm wissen. Da erhält er von seinem Vermieter (David Hemmings, „Profondo Rosso“) einen Zaubertrank, der Miranda ganz verrückt nach ihm macht. Diese Wirkung jedoch hat Edward unterschätzt; sie zerrt schon bald derart stark an seinen Nerven, dass er überlegt, wie er Miranda ein für allemal loswird…
„Ziehen Sie einfach aus und wir sind quitt!“
Nach einem etwas schwachen Finale der zweiten Staffel ging es in der neuen Dekade mit der dritten Staffel unter der Regie Tom Mankiewicz‘ („Schlappe Bullen beißen nicht“) weiter. Dieser lässt seine Episode wie eine überzeichnete Heile-Welt-Hommage beginnen, in der sich eine Frau plötzlich in Strapsen auf einem Mann stürzt. Diese Bilder entpuppen sich als Visualisierungen der Versuche Edwards, eine Geschichte zu schreiben. Der weitere Verlauf vermengt Szenen aus der Mieter-Vorhölle mit den Tücken vorschneller und falscher Verliebtheit in Kombination mit männlichem Anspruchs- und Besitzdenken: Edwards Wasserhahn funktioniert nicht mehr, sein Vermieter zeigt sich ignorant – repariert ihn aber rasch. In der Waschküche trifft er auf Nachbarin Miranda, die dort eine kurze Oben-ohne-Szene hat. Er interessiert sich für sie und bietet ihr an, ein Drehbuch für sie zu schreiben. Er hofft auf ein Rendezvous, doch sie hat bereits ein anderes. Der Vermieter beobachtet den Hausflur stets per Videoüberwachung, raucht Kette und lacht dreckig. (Für einen solch dreckigen Vermieter sind Wohnungen und auch Hausflur ausgesprochen schön, aber das nur am Rande.) In Edwards Vorstellung wird Miranda zu Luise aus seinem Buch. Er begrabscht sie, nachdem sie ihm eine Abfuhr erteilt hat, und sie klebt ihm eine. Daraufhin bietet der Vermieter seine Hilfe an und das Unheil nimmt seinen Lauf.
„Auf die Beharrlichkeit – und dass man kriegt, was man will!“
Das ist bis hierhin alles ausgesprochen hübsch gemacht und unterhaltsam anzusehen, obwohl es in dieser Konstellation keine klassischen Sympathieträger gibt, und nimmt zudem das Verhältnis von Schauspieler(innen) zu Drehbuchautor(inn)en augenzwinkernd aufs Korn. Fantastereien, die absolute Zuneigung idealisieren, werden mittels einer stark entromantisierenden Darstellung ad absurdum geführt. Die Sexszenen finden dabei offscreen statt, die Geschichte wird also nicht sexploitativ ausgeschlachtet. Eine weitere Komponente ist kranker Frauenhass, den der Vermieter verkörpert, denn es stellt sich heraus, dass es kein Gegengift gibt und er den Tod als einzigen Ausweg nennt, um seiner Fotosammlung ermordeter Frauen an der Wand ein weiteres Exponat hinzufügen zu können. Dass die schwarzhumorig angelegte, aber leider zunehmend albern und plump wirkende Episode in einer Visualisierung des Himmelsreichs aus der christlichen Mythologie endet, setzt dem Unfug die Krone auf. Die im Zeitkolorit gegenüber dem Comic aktualisierte Episode (so schreibt Edward z.B. am PC statt mit der Schreibmaschine) übertreibt es mit dem Humor etwas arg und wird leider immer absurder, damit aber auch seichter und ineffektiver. So enttäuscht auch der Beginn der dritten Staffel angesichts des Potentials der Serie ein bisschen.
6/10
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!