Deliria-Italiano

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2024, 16:44

Maulwurf hat geschrieben: ↑Sa 6. Jul 2024, 15:05 C.O.B.
Moyshe McStiff and the Tartan Lancers of the Sacred Heart

LP - 1972

Da besitzt du aber nicht das englische "Polydor"-Original von, oder? Sonst wäre ich jetzt ziemlich neidisch!
So oder so cool, dass du sowas kennst!

Nein, leider nicht. Es ist eine inoffizielle VÖ aus Italien, diese hier. Wär aber schön gewesen

Cabaret Voltaire
The covenant, the sword and the arm of the Lord

LP - 1985



CABARET VOLTAIRE haben sich weiterentwickelt, und dieses Mal bin ich derjenige, der ihnen nicht folgen mag. War der Vorvorgänger The crackdown dunkle und warme Tanzmusik mit leichten Störgeräuschen, ist The covenant.. das genaue Gegenteil. Hell und metallisch knallen einem die Synthdrums um die Ohren, torkeln für die damalige Zeit gängige Keyboard-Patterns durch die Gegend, und ausgerechnet der Sprechgesang Stephen Mallinders, der sonst so brutal durch die Gegend knarzte, ist hier das versöhnende und (mehr oder weniger) melodische Element.

Auch hier höre ich wieder vieles, was in den kommenden Jahren in der elektronischen Tanzmusik zu hören war, und der Pionierstatus CABARET VOLTAIREs ist unbestritten. Allein - Mir persönlich gefällt nicht was ich hier höre. Wahrscheinlich müsste man sich das öfters anhören müsste man sich mit den einzelnen Stücken mehr beschäftigen, oder vielleicht gleich laut und in der Disco mit Tanzfläche und allem Drumherum. Aber heute Abend auf der Stereoanlage fand ich das Zeugs einfach nur nervig. Nervig im Sinne von zu nervös und nicht überzeugend ...


Cabaret Voltaire - I want you

J.J. Cale
Naturally

LP - 1971 - Reissue 1976



Bakerman is baking bread kennen ja wahrscheinlich alle. Und unabhängig davon, ob man das Stück nun schlecht, peinlich oder einfach nur scheiße findet, lässig ist es allemal. Diese relaxte Stimmung am Strand in der Wärme zu liegen und NICHTS TUN ZU MÜSSEN. Musikalisch irgendwie genial gelöst, oder?
J.J. Cale macht genau das gleiche, nur in einem anderen Umfeld. Hier liegt man nicht am Strand sondern sitzt in der gemütlichen Country-Kneipe, oder hockt irgendwo bei einem kleinen Feuerchen an einem Fluss und schaut der Welt dabei zu, wie sie vor lauter Hektik alles Wesentliche vergisst: Mit Kumpels gemütlich wo hocken, ein Bierchen trinken und die Arschlöcher da draußen vergessen. Mit minimalem kompositorischen Aufwand bringt J.J. Cale genau diese Stimmung auf den Tisch. Hier ein wenig Country, dort etwas angerockt, nie allzu weit entfernt vom klassischen Blues-Schema, mal ein Bläsersatz an der richtigen Stelle oder ein Klavier das eine Betonung bringt, und fertig ist die relaxte Stimmung. Nichts aufregendes, um Himmels Willen, nein. Ein Mann, seine Gitarre, gediegene Atmosphäre und drei Akkorde. Wie Punk, aber ohne die Aggressivität. Cool. Relaxt. Lässig.


J.J. Cale - Don't go to strangers

Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 08:21 Bakerman is baking bread kennen ja wahrscheinlich alle. Und unabhängig davon, ob man das Stück nun schlecht, peinlich oder einfach nur scheiße findet, (...)

Warum sollte man das tun? Was für ein Mensch müsste man dafür sein?

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 08:49

Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 08:21 Bakerman is baking bread kennen ja wahrscheinlich alle. Und unabhängig davon, ob man das Stück nun schlecht, peinlich oder einfach nur scheiße findet, (...)

Warum sollte man das tun? Was für ein Mensch müsste man dafür sein?

Ein schlechter ...

Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 10:43 Ein schlechter ...

Definitiv!

Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 10:43

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 08:49

Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 12. Jul 2024, 08:21 Bakerman is baking bread kennen ja wahrscheinlich alle. Und unabhängig davon, ob man das Stück nun schlecht, peinlich oder einfach nur scheiße findet, (...)

Warum sollte man das tun? Was für ein Mensch müsste man dafür sein?

Ein schlechter ...

Das Lied lief auf der Beerdigung meines Vaters, weil es eins seiner Lieblingslieder war. Von daher für mich heute schwer zu hören, aber tief im Herzen.

Arkadin hat geschrieben: ↑Sa 13. Jul 2024, 12:20 Das Lied lief auf der Beerdigung meines Vaters, weil es eins seiner Lieblingslieder war. Von daher für mich heute schwer zu hören, aber tief im Herzen.

Das ist nun ein Post, der mich sehr beschämt. Beschämt deswegen, weil er den Arkadin, den ich in sehr hohem Maße schätze, persönlich trifft. Was selbstverständlich überhaupt nicht beabsichtigt war! Und natürlich weiß Arkadin das, aber nichtsdestotrotz ist mir meine Äußerung in diesem Zusammenhang ausgesprochen peinlich, und ich möchte mich bei Arkadin dafür in aller Höflichkeit entschuldigen.
Tatsache ist aber auch, dass ich außer meiner Frau niemanden kenne, der dieses Lied wirklich gerne mag. Die Musik ist chillig, die ausgelösten Gefühle haben (normalerweise) viel mit Urlaub und Relaxen zu tun, also mit etwas Angenehmen, aber gibt es wirklich jemanden, der das Stück als "Lieblingslied" bezeichnet? Anscheinend schon, und damit habe ich mich böse in die Nesseln gesetzt. So böse, dass es mir tatsächlich das Wochenende versaut! Weil ich jemandem, den ich ausgesprochen respektiere und dessen Meinung mir wichtig ist, ans Bein gepisst habe dadurch, dass ich aggressiv in seine persönliche Sphäre eingebrochen bin. Nicht gut das ...

Wie wollen wir weitermachen? Dass ich lernen müsste meine vorlautes Klappe zu halten, das weiß ich nicht erst seit gestern. Eine eigene Meinung kundtun und Gegenwind bekommen, damit hatte ich auch schon immer Probleme - Mit beidem. Also doch eher das mit dem Maul halten, und lernen, kleinere Brötchen zu backen? Ich möchte nochmals dem Arkadin versichern wie leid mir die Wortwahl tut, und dass keine böse Absicht dahinter lag, weiß er als denkender Mensch sicherlich.

Alles gut, und ich bin auch nicht ans Bein gepisst. Ich wollte nur kundtun, dass es eben doch Menschen gibt, die den Song mögen. Ist jetzt nicht mein Lieblingssong, bedeutet mir aber aus genannten Gründen etwas. Könnte dazu jetzt noch mehr schreiben, aber das wird dann zu persönlich. Aber kein böses Blut und selbstverständlich kannst Du den Song blöd finden, das ist ebenso Dein, wie auch das gute Recht eines jeden Einzelnen. Ist bei Musik und Film eh immer schwer finde ich, weil Beides auch auf das Erzeugen Emotionen abzielt. Und die bei jedem Einzelnen unterschiedlich getriggert werden. Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall. Wenn ein Film, der einen zu Tränen gerührt und innerlich tief bewegt hat, von jemanden voller Lust zerrissen wird oder als allegeimgültiges Negativbeispiel herangezogen wird, dann tut das halt weh. Wenn derjenige aber schreibt: Gefiel mir nicht, weil das fand ich übertrieben, das kann ich nicht nachvollziehen und hier fand ich das zu Malen nach Zahlen, dann ist das völlig okay. Hass und Häme finde ich immer schwierig, und versuche mittlerweile das bei mir auch immer rauszuhalten. Gelingt auch nicht immer, aber ich bemühe mich. Übrigens ein Grund, weshalb ich das Forum hier so liebe. Da ist das eigentlich fast nie ein Problem - im Gegensatz zu den Berufszynikern auf Facebook, die sich schon bei Ankündigungen und Trailern in "ironischen"-negativen Bemerkungen suhlen. Oder - was ich persönlich ganz, ganz schlimm finde - wenn jemand einen Film postet und schreibt, wie toll er den fand, gleich darunter rotzen: "Eimer Pisse, weiß man aber auch!". Das macht hier niemand und das finde ich ganz, ganz großartig - weil, scheinbar ist das nicht ganz selbstverständlich. Aber ich schweife ab. Also kurz: Alles in Ordnung, hat mir jetzt keine schlaflosen Nächte oder verletzte Gefühle beschert.

Und ich dachte bis vor Kurzem, dass gerade diesen Song eigentlich jeder mag...