28.02.15 BOLANOW BRAWL / DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS
HH Gaußplatz
Wetter: angenehmer Wintertag, nicht zu kalt, nicht zu warm. Luftfeuchtigkeit hielt sich in grenzen, die Feuchtigkeit wurde sicher im eigenem Körper eingeschlossen (blubber blubb)
Nach wenigen Tagen im sicherem Heim (Rückkehr nach 6 Wochen erfolgloser Reha) entschloss ich mich dank des aufdringlichem Bettelns des Bux, ihn zum o.g. Konzert zu begleiten.
Es war aber eigentlich andersrum, ich musste IHN zwingen, dort hinzugehen. Er sträubte sich, er wand sich, aber es half nix. Ich kettete ihn vom Laternenpfahl los, an dem er sich einige Stunden zuvor ankette, da er obwohl Shouter beider Bands (wie ich später erfuhr und erlebte, waren genau diese beiden Bands der Grund für seine Verzweiflungsaktionen und verstand ihn auch dann) partout nicht nach Hamburg wollte.
Dafür kämpfte ich ihm den Weg frei durch die tobende Menge, die sich bereits ab Hauptbahnhof breit machte und ihn anhimmelte. Irgendwelche Tee-Nager, die ich nicht kannte, begrüßten ihn schon ganz euphorisch. Autogramme gab es aber nur gegen eine Schutzgebühr von 5€, die ich als sein selbsternannter Manager einforderte. Sofort war der soziale Ruf der beiden Bands zerstört und es flog Flaschen. Zum Glück aber Pfandflaschen, aber deren Erlös reichten auch nicht für eine Autogrammkarte.
Dann kamen wir endlich in Altona an und wie damals die Vietnamkämpfer mussten wir uns auch den Weg durch schlammiges Gemoder kämpfen, um zum Gaußplatz zu kommen. Diesen Bauwagenplatz kenne ich ja schon seit den 80ern (Bring back the 80's) und dort waren immer sehr viel nette Leutchen und einige sind es nicht mehr. Damit meine ich nicht, das sie nicht mehr nett sind, sondern das sie leider nicht mehr da sind, weil schreckliche Krankheiten sie in die Obhut Walhalla beförderten. Rest in Punks (R.I.P.)
In der selbst gebauten Kneipe, deren Tür ein riesiger Totenschädel mit rot leuchtenden Augen darstellt, war noch nicht viel los so gegen 17 Uhr, aber Bier gab es schon, das kleine Astra für 0,60. Korrekt, korrekt. Ein paar Trinker vertrieben sich dort auch schon ihre Zeit und ich glorzte dann gleich mit dem Bux (der mir immer noch böse war, das ich ihn gegen seinen Willen hierher schleifte/zog/über Fels und Gestein schredderte) und den ersten bekannten Gesichtern aus seinen Bands, u.a. auch das künftige Geburtstagskind, wegen dem das Ganze zelebriert wurde (ER ist also schuld, nicht ICH).
So, nun geschah noch einiges, aber nicht unbedingt erwähnenswert, denn hauptsächlich wurde ein Bier nach dem anderem geöffnet und sowas kennt ihr selbst ja auch. Also tick-tack, tick-tack und aaaah endlich hatte die erste Band alles aufgebaut, der Bux seine Kommandos gegeben und der olle glatzköpfige Schreiheini ging ans Mikro. Ach so, die erste Band heisst BOLANOW BRAWL, benannt nach einem scheiss Gesöff Kaliskaya Red Blutorange war das wohl, welches auch vom Stulle dem Publikum aufgezwungen wurde. Der erste Skandal, aber der nächste folgt zugleich. Zum einem tranken alle Bier und der Bux hatte auch noch ein ALCOHOLICA Shirt an. Hier wurd also bewusst Alkoholikersucht ausgelebt und vorgelebt, was natürlich nicht geht. Schliesslich könnten jugendliche Punk Rocker oder wer auch immer dieses Geschrei hört sich dadurch animiert fühlen und sich ebenfalls dem Suff hingeben. Ich rief per Handy das Jugendamt an, aber niemand kam.
Die Texte kann ich leider nicht wiedergeben, da ich kaum was verstand. ich sah nur den Bux mit geschlossenen Augen und den Kopf nach hinten gelegt und irgendein Sound kam da raus. ich schrie immer wieder dazwischen AUFHÖREN, spielt HOWARD CARPENDALE und UDO JÜRGENS, aber meine Worte wurden ignoriert oder nicht gehört. Voll die Negermusik, die die da spielten. Früher hat es sowas nicht gegeben, was ja auch stimmt, zumindest bei den Älteren. Aber ein fanatischer Fan hat mich wohl erhört und Bux seinen Mund mit seinem bedeckt und ihn abgeknutscht. Der Bux war ziemlich verdutzt und wischte sich das triefende Maul ab, aber er liess sich trotz dem Versagen seiner Security (ich) , die zuliess, das ein Fan soweit vordringen konnte, nicht beirren und gröhlte einfach weiter.
Dann war endlich Schluss und wir warteten äääh beschlossen uns auch die zweite Band anzuhören, die DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS. Vielleicht waren die ja besser......nööö waren sie nicht, Die waren ja noch lauter und schneller und iwie auch nicht so ganz bei der Sache - siehe zuvor beschriebenen Alkoholismus - naja und geprobt hatten sie auch erst während des Auftritts. Und vor allem, die hatten ja den gleichen Kreischer am Mikro wie in der Band zuvor. Also wieder nix mit guter alter deutscher Schlagermusik, eher Schlägermusik. Aber was soll ich weiter unken, Respekt Bux für den Stress und die Arbeit, die du mit beiden Bands hast und soo schlecht wars ja auch gar nicht. Nur in meinem Alter hört man eben andere Mucke. Euerm Ruhm wirds nicht schaden, aber ich hoffe, das Jugendamt holt euch von der Bühne wegen dem angesprochenen Alkoholismus, den ihr in aller Öffentlichkeit huldigt.
Wir begaben uns dann ins Bettchen bei einem regional wohnendem Bekannten und schliefen uns erstmal aus. Auf dem Rückweg durfte der Bux dann auch meinen Rollator nehmen und wir schleppten uns gen Heimat. Brötchen sind übrigens ganz schön teuer geworden, vor allem die belegten. Ansonsten wars für mich ja ziemlich sparsam dank dem Bux. Freie Fahrt auf seiner Fahrkarte, aber kam eh kein Kontro. Bier wie erwähnt auch günstig und zwischendurch sogar gratis, Nudelsalat gabs auch noch vom Geburstagskind. Und vom freiem Eintritt verlange ich eh noch mind. die Hälfte zurück.
Doch, doch alles in allem wars sehr spassig und wie oft kommt das vor, das man zwei Bands mit ein und demselbem ähem Sänger hört. Ich sollte mich einfach nur mal wieder mehr mit Punkrock/Hardcore beschäftigen.
P.S. der Bux hat noch über Jogis Fahrstuhlmucke gelästert und mich zum Lästern mit angestiftet. So ein Schuft!!!! Der Jogi, nicht der Bux. Da macht man eines seiner Liedchen an und nach 7:19min. klingt das Soundgebilde immer noch gleich, nicht ein Ton hat sich verändert, aber ich hab über 7min. verschwendet. Wer jetzt wohl gefistet wird, Fräulein Blap