Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Verfasst: Sa 26. Feb 2011, 23:23
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 27 - Risiko (Deutschland 1976)
Eine dreiköpfige Bande überfällt im Umland von München LKW-Fahrer, flüchtet mit deren Fahrzeugen. Doch ein Coup gerät ausser Kontrolle, da man nicht mit dem zweiten Fahrer in der Kabine gerechnet hat, der sich bereits der Nachruhe hingeben wollte. Der erzürnte Brummikapitän reisst einem der Räuber die Maske vom Gesicht. In einer panischen Überreaktion erschiesst ein anderes Bandenmitglied den unbequemen Zeugen. Einige Stunden später wird Horst Habinger (Christian Reiner) ebenfalls erschossen, bei dem jungen Mann handelt es sich um den zuvor demaskierten Gauner. Derrick und Klein staunen nicht schlecht, als sie den Schlüssel des ersten Mordopfers in der Kleidung des zweiten Toten vorfinden. Doch wie hängen die Fälle zusammen, wiese sollte ein junger Mann aus gutem Hause, der noch die Schule besucht, in eine schwere Straftat verwickelt sein?
Diese Episode stellt eine der vermutlich schwierigsten Beziehungskisten überhaupt in den Mittelpunkt, den ewigen Konflikt zwischen Vater und Sohn. Unverständnis und/oder Gleichgültigkeit der älteren Generation, führen zu Zorn und Protest der Zöglinge. Der Plot dominiert in diesem Fall die Darsteller, die zwar solide aufspielen, aber letztlich in der Geschichte aufgehen. Michaela May sehen wir als verzweifelt trauernde Schwester, Wolfgang Müller als besten Freund des zweiten Opfers, Günther Ungeheuer und Werner Bruhns in den Rollen der Väter. Auch mein liebster Derrick-Sklave ist wieder dabei, Günther Stoll in seiner Stammrolle als Kriminalbeamter Schröder.
Franz Peter Wirth inszeniert recht sachlich, feine Zwischentöne fallen weitgehend unter den Tisch. Doch immerhin wird die "Message" nicht mit dem Vorschlaghammer verkündet. Auf den ersten Blick eine eher unscheinbare Folge, doch letztlich gute und unterhaltsame Krimikost. Sicher hätte man "Risiko" auch weitaus reisserischer präsentieren können. Aber gerade die immer wieder auftretenden Kontraste innerhalb der Reihe, sorgen nachhaltig für zusätzlichen Genuss und kurzweiligen Sehspass.
7/10 (gut)
Folge 28 - Pecko (Deutschland 1976)
Jakob Lange (Pierre Franckh) wird von allen nur Pecko gerufen, der junge Bursche träumt von einer Karriere als Radballspieler. Eines Tages taumelt ein Mädchen in seinem Alter aus einem Hauseingang, bricht vor seinen Augen tot zusammen, in ihrem Rücken steckt ein Messer. Derrick ist sich sicher, Pecko muss den Täter im Flur des Hauses gesehen haben. Doch trotz diverser Bemühungen, kann der Oberinspektor keine verwertbare Aussage zu Tage fördern, Pecko besteht darauf nur einen Schatten bemerkt zu haben. Holger (Karl Walter Diess), Peckos älterer Bruder, fordert den Träumer dazu auf, für einige Zeit aus der Stadt zu verschwinden. Derweil führen die Ermittlungen Derrick und Klein in eine fragwürdige Ausbildungsstätte für Tänzerinnen, in der auch das Mordopfer sein Handwerk erlernte...
Pierre Franckh darf in der Rolle des Pecko gross aufspielen. Zwischen irgendwie sympathischen Spinnereien, romantischen Gedanken und einem kantigen Sturkopf, pendelt Franckh jederzeit absolut souverän und packend umher. Alexander Malachovsky liefert als verschrobener Widerling ebenfalls eine tolle Leistung ab. Harald Juhnke gibt den schmierig-schleimigen Oberschurken, Karl Walter Diess den Handlager zwischen Loyalität zum Boss und Angst um den kleinen Bruder. Als weiteres Schurkenhelferlein kommt Stefan Behrens zum Zuge, mein zerknirschter Knuffel Günther Stoll ist einmal mehr als zusätzlicher Ermittler unterwegs.
"Pecko" wirft ein hochklassiges Ensemble in die Waagschale, die Herrschaften zeigen sich allesamt bei bester Spiellaune. Wenn sich Pierre Franckh mit seiner Filmmutter regelrechte Keifduelle liefert -wegen vermeintlich belangloser Kleinigkeiten- klingeln die Ohren des Zuschauers. Zbynek Brynych lässt die Folge nie in zu starke Überzeichnungen abdriften, obschon Malachovsky und Juhnke als "Klischee-Knallschoten" am Start sind (Aber genau das macht den Reiz ihrer Darbietungen aus). Pierre Franckh kann man nicht oft genug für diese Vorstellung loben, ich ziehe meinen Hut. Die Atmosphäre kommt kommt punktgenau ins Haus, die Kamera fängt das kernige Hinterhof-Milieu stimmungsvoll ein. Eine sehr ansprechende Folge!
7,5/10 (gut bis sehr gut)
***
Ferner gab es noch den Hitchcock-Klassiker "Der unsichtbare Dritte" (North by Northwest, 1959). Immer wieder ein herrliches Filmerlebnis, garniert mit Spannung, Humor und prachtvollen Schauplätzen. Die Blu-ray Auswertung ist sehr ansprechend, obendrauf gibt es einen dicken Schlag Bonusmaterial.
8/10 (sehr gut)

Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 27 - Risiko (Deutschland 1976)
Eine dreiköpfige Bande überfällt im Umland von München LKW-Fahrer, flüchtet mit deren Fahrzeugen. Doch ein Coup gerät ausser Kontrolle, da man nicht mit dem zweiten Fahrer in der Kabine gerechnet hat, der sich bereits der Nachruhe hingeben wollte. Der erzürnte Brummikapitän reisst einem der Räuber die Maske vom Gesicht. In einer panischen Überreaktion erschiesst ein anderes Bandenmitglied den unbequemen Zeugen. Einige Stunden später wird Horst Habinger (Christian Reiner) ebenfalls erschossen, bei dem jungen Mann handelt es sich um den zuvor demaskierten Gauner. Derrick und Klein staunen nicht schlecht, als sie den Schlüssel des ersten Mordopfers in der Kleidung des zweiten Toten vorfinden. Doch wie hängen die Fälle zusammen, wiese sollte ein junger Mann aus gutem Hause, der noch die Schule besucht, in eine schwere Straftat verwickelt sein?
Diese Episode stellt eine der vermutlich schwierigsten Beziehungskisten überhaupt in den Mittelpunkt, den ewigen Konflikt zwischen Vater und Sohn. Unverständnis und/oder Gleichgültigkeit der älteren Generation, führen zu Zorn und Protest der Zöglinge. Der Plot dominiert in diesem Fall die Darsteller, die zwar solide aufspielen, aber letztlich in der Geschichte aufgehen. Michaela May sehen wir als verzweifelt trauernde Schwester, Wolfgang Müller als besten Freund des zweiten Opfers, Günther Ungeheuer und Werner Bruhns in den Rollen der Väter. Auch mein liebster Derrick-Sklave ist wieder dabei, Günther Stoll in seiner Stammrolle als Kriminalbeamter Schröder.
Franz Peter Wirth inszeniert recht sachlich, feine Zwischentöne fallen weitgehend unter den Tisch. Doch immerhin wird die "Message" nicht mit dem Vorschlaghammer verkündet. Auf den ersten Blick eine eher unscheinbare Folge, doch letztlich gute und unterhaltsame Krimikost. Sicher hätte man "Risiko" auch weitaus reisserischer präsentieren können. Aber gerade die immer wieder auftretenden Kontraste innerhalb der Reihe, sorgen nachhaltig für zusätzlichen Genuss und kurzweiligen Sehspass.
7/10 (gut)
Folge 28 - Pecko (Deutschland 1976)
Jakob Lange (Pierre Franckh) wird von allen nur Pecko gerufen, der junge Bursche träumt von einer Karriere als Radballspieler. Eines Tages taumelt ein Mädchen in seinem Alter aus einem Hauseingang, bricht vor seinen Augen tot zusammen, in ihrem Rücken steckt ein Messer. Derrick ist sich sicher, Pecko muss den Täter im Flur des Hauses gesehen haben. Doch trotz diverser Bemühungen, kann der Oberinspektor keine verwertbare Aussage zu Tage fördern, Pecko besteht darauf nur einen Schatten bemerkt zu haben. Holger (Karl Walter Diess), Peckos älterer Bruder, fordert den Träumer dazu auf, für einige Zeit aus der Stadt zu verschwinden. Derweil führen die Ermittlungen Derrick und Klein in eine fragwürdige Ausbildungsstätte für Tänzerinnen, in der auch das Mordopfer sein Handwerk erlernte...
Pierre Franckh darf in der Rolle des Pecko gross aufspielen. Zwischen irgendwie sympathischen Spinnereien, romantischen Gedanken und einem kantigen Sturkopf, pendelt Franckh jederzeit absolut souverän und packend umher. Alexander Malachovsky liefert als verschrobener Widerling ebenfalls eine tolle Leistung ab. Harald Juhnke gibt den schmierig-schleimigen Oberschurken, Karl Walter Diess den Handlager zwischen Loyalität zum Boss und Angst um den kleinen Bruder. Als weiteres Schurkenhelferlein kommt Stefan Behrens zum Zuge, mein zerknirschter Knuffel Günther Stoll ist einmal mehr als zusätzlicher Ermittler unterwegs.
"Pecko" wirft ein hochklassiges Ensemble in die Waagschale, die Herrschaften zeigen sich allesamt bei bester Spiellaune. Wenn sich Pierre Franckh mit seiner Filmmutter regelrechte Keifduelle liefert -wegen vermeintlich belangloser Kleinigkeiten- klingeln die Ohren des Zuschauers. Zbynek Brynych lässt die Folge nie in zu starke Überzeichnungen abdriften, obschon Malachovsky und Juhnke als "Klischee-Knallschoten" am Start sind (Aber genau das macht den Reiz ihrer Darbietungen aus). Pierre Franckh kann man nicht oft genug für diese Vorstellung loben, ich ziehe meinen Hut. Die Atmosphäre kommt kommt punktgenau ins Haus, die Kamera fängt das kernige Hinterhof-Milieu stimmungsvoll ein. Eine sehr ansprechende Folge!
7,5/10 (gut bis sehr gut)
***
Ferner gab es noch den Hitchcock-Klassiker "Der unsichtbare Dritte" (North by Northwest, 1959). Immer wieder ein herrliches Filmerlebnis, garniert mit Spannung, Humor und prachtvollen Schauplätzen. Die Blu-ray Auswertung ist sehr ansprechend, obendrauf gibt es einen dicken Schlag Bonusmaterial.
8/10 (sehr gut)