Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 20. Nov 2024, 20:15
The Substance
Gestern nochmal mit einem lieben Freund geguckt. "Was Kurzes, bei dem ich nicht einschlafe" war die Vorgabe - "The Substance" ist es geworden und - so viel kann ich verraten - es wurde trotz Überlänge nicht geschlafen Unterhaltsam ist er immer noch - leider auch etwas zu lange. Das Finale rockt aber schon ziemlich.
Hotel Monterey
Das Hotel Monterey in der 94. Straße von Manhattan ist ein heruntergekommenes Hotel, dass vorwiegend von Dauergästen bewohnt wird, die mittels zwei engen und ständig besetzten Aufzügen wird der beengten Hotellobby in Richtung obere Geschosse entkommen. Dort wird es ruhiger in den Gängen und dennoch kann man erahnen, dass der Glanz des Hauses längst vorbei ist. Gang für Gang arbeitet sich die Kamera nach oben, bis man als stiller Beobachter am Dach angekommen ist, von dem man den trüben Himmel New Yorks und die Häuser der Nachbarschaft erblicken kann.
Experimenteller erster Langfilm der belgischen Regisseurin Chantal Akerman, die hier ohne Ton oder sonstiger Geräusche ein heruntergekommenes Hotel portraitiert, in der sie wohl selbst eine Zeit lang verbracht hat. Der Film beginnt mit Bildern der Lobby und des Eingangsbereichs und wirkt erstaunlich beengt und hektisch. Später geht es in die Zimmer der ersten Stockwerke und es werden auch Bilder der Gäste eingefangen, ehe die Kamera Stock für Stock nach oben geht, bis man letzten Endes am Rooftop angelangt ist. Viel zu sehen gibt es nicht und dennoch hat der Film und das Hotel einen ganz eigenen morbiden Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Zwischendurch wird aber auch etwas Wohlwollen und viel Sitzfleisch erwartet, wenn wirklich nicht allzu viel passiert. Ich habe seinerzeit das erste Mal in einem Hotel namens Gershwin in Midtown Manhattan übernachtet, dass so viele Ähnlichkeiten mit dem Monterey aufweisen konnte, dass ich total super fand und welches es mittlerweile leider so auch nicht mehr gibt. Ich mag den Charme derartiger Häuser und daher fand ich auch Chantal Akermans Portrait einer alten Damen durchaus interessant.
Le 8/15
Eine finnische Studentin langweilt sich am 15. August in ihrer Pariser Wohnung und philosophiert in Gedanken über ihr Leben, während sie den Abwasch verrichtet, ein Baguette verschmaust und aus dem Fenster blickt.
Kurzfilm über eine finnische Austauschstudentin, die über ihr Leben in Paris philosophiert und alltägliche Dinge verrichtet. Mittlerweile hat man sich ja schon an die experimentelle Herangehensweise gewöhnt, aber "Le 15/8" ist doch überraschend fad und die Stimme der Erzählerin fand ich furchtbar und nervig, genauso wie die redundanten Dinge, die sie erzählt. Hauptaugenmerk der Kamera bleibt auf dem Gesicht der Studentin und viel mehr passiert auch nicht. Kunstfilme hin oder her- fand ich jetzt nicht ganz so prickelnd.
Gestern nochmal mit einem lieben Freund geguckt. "Was Kurzes, bei dem ich nicht einschlafe" war die Vorgabe - "The Substance" ist es geworden und - so viel kann ich verraten - es wurde trotz Überlänge nicht geschlafen Unterhaltsam ist er immer noch - leider auch etwas zu lange. Das Finale rockt aber schon ziemlich.
Hotel Monterey
Das Hotel Monterey in der 94. Straße von Manhattan ist ein heruntergekommenes Hotel, dass vorwiegend von Dauergästen bewohnt wird, die mittels zwei engen und ständig besetzten Aufzügen wird der beengten Hotellobby in Richtung obere Geschosse entkommen. Dort wird es ruhiger in den Gängen und dennoch kann man erahnen, dass der Glanz des Hauses längst vorbei ist. Gang für Gang arbeitet sich die Kamera nach oben, bis man als stiller Beobachter am Dach angekommen ist, von dem man den trüben Himmel New Yorks und die Häuser der Nachbarschaft erblicken kann.
Experimenteller erster Langfilm der belgischen Regisseurin Chantal Akerman, die hier ohne Ton oder sonstiger Geräusche ein heruntergekommenes Hotel portraitiert, in der sie wohl selbst eine Zeit lang verbracht hat. Der Film beginnt mit Bildern der Lobby und des Eingangsbereichs und wirkt erstaunlich beengt und hektisch. Später geht es in die Zimmer der ersten Stockwerke und es werden auch Bilder der Gäste eingefangen, ehe die Kamera Stock für Stock nach oben geht, bis man letzten Endes am Rooftop angelangt ist. Viel zu sehen gibt es nicht und dennoch hat der Film und das Hotel einen ganz eigenen morbiden Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Zwischendurch wird aber auch etwas Wohlwollen und viel Sitzfleisch erwartet, wenn wirklich nicht allzu viel passiert. Ich habe seinerzeit das erste Mal in einem Hotel namens Gershwin in Midtown Manhattan übernachtet, dass so viele Ähnlichkeiten mit dem Monterey aufweisen konnte, dass ich total super fand und welches es mittlerweile leider so auch nicht mehr gibt. Ich mag den Charme derartiger Häuser und daher fand ich auch Chantal Akermans Portrait einer alten Damen durchaus interessant.
Le 8/15
Eine finnische Studentin langweilt sich am 15. August in ihrer Pariser Wohnung und philosophiert in Gedanken über ihr Leben, während sie den Abwasch verrichtet, ein Baguette verschmaust und aus dem Fenster blickt.
Kurzfilm über eine finnische Austauschstudentin, die über ihr Leben in Paris philosophiert und alltägliche Dinge verrichtet. Mittlerweile hat man sich ja schon an die experimentelle Herangehensweise gewöhnt, aber "Le 15/8" ist doch überraschend fad und die Stimme der Erzählerin fand ich furchtbar und nervig, genauso wie die redundanten Dinge, die sie erzählt. Hauptaugenmerk der Kamera bleibt auf dem Gesicht der Studentin und viel mehr passiert auch nicht. Kunstfilme hin oder her- fand ich jetzt nicht ganz so prickelnd.