Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 24. Jan 2025, 20:21
Censor
Im Großbritannien der Achtziger, am Höhepunkt der „Video Nastys“-Ära arbeitet die unscheinbare Enid in der staatlichen Zensurbehörde, um Filme zu überprüfen und entschärfen, bevor diese auf die Bevölkerung losgelassen werden. Sie und ihr Kollege geraten ins Visier des Boulevards, als ein grausamer Mord geschieht, der in Verbindung zu einem Film steht, den Enid geprüft und freigegeben hat. Als sie eines Tages einen drastischen Horrorfilms eines umtriebigen Regisseurs zur Prüfung sieht, meint Enid in der Hauptdarstellerin des Streifens ihre verschwundene Schwester zu erkennen und begibt sich in die Untiefen der Low-Budget-Filmproduktion und stellt bald unter Beweis, dass der Horror und Gore der letzten Jahre tiefe Spuren in ihr hinterlassen haben..
Mit „Censor“ stellt Regisseurin Prano Bailey-Bond eine recht spannende Zeit in den Mittelpunkt ihres Streifens, als die britische Regierung in dem Videotheken-Boom eine Bedrohung der Gesellschaft sah und die einhergehende Horrorwelle streng reglementierte. Außerdem gibt es zahlreiche Verweise zu realen Begebenheiten und künstlerischen Werken, eine Farbgebung a la Argento und auch eine tolle Hauptdarstellerin, die das Ganze trägt. Bevor jetzt aber alle loslaufen um sich diesen im deutschsprachigen Raum bislang unveröffentlichten Streifen zu besorgen noch der Hinweis, dass es sich bei „Censor“ mehr um ein Drama, als um einen Horrorstreifen handelt und auch wenn es um Horror geht, so liegt das Augenmerk eher auf dem zerrütteten Seelenleben einer vereinsamten Person, die durch ihre tägliche Arbeit an Gewaltfilmen den Bezug zur Realität zu verlieren scheint. Alles schön gemacht und toll gespielt hat „Censor“ durchaus ein paar Längen und versucht bewusst nicht gänzlich in das Fahrwasser der Filme zu geraten, die er behandelt. Herausgekommen ist ein durchaus passables Psychodrama mit Horror-Bezug und einer interessanten Grund-Prämisse, die leider mit fortlaufender Spielzeit in den Hintergrund gerät und tollem Achtziger-Flair, der vielen Horrorfans aber dann doch zu langsam und speziell sein dürfte.
Im Großbritannien der Achtziger, am Höhepunkt der „Video Nastys“-Ära arbeitet die unscheinbare Enid in der staatlichen Zensurbehörde, um Filme zu überprüfen und entschärfen, bevor diese auf die Bevölkerung losgelassen werden. Sie und ihr Kollege geraten ins Visier des Boulevards, als ein grausamer Mord geschieht, der in Verbindung zu einem Film steht, den Enid geprüft und freigegeben hat. Als sie eines Tages einen drastischen Horrorfilms eines umtriebigen Regisseurs zur Prüfung sieht, meint Enid in der Hauptdarstellerin des Streifens ihre verschwundene Schwester zu erkennen und begibt sich in die Untiefen der Low-Budget-Filmproduktion und stellt bald unter Beweis, dass der Horror und Gore der letzten Jahre tiefe Spuren in ihr hinterlassen haben..
Mit „Censor“ stellt Regisseurin Prano Bailey-Bond eine recht spannende Zeit in den Mittelpunkt ihres Streifens, als die britische Regierung in dem Videotheken-Boom eine Bedrohung der Gesellschaft sah und die einhergehende Horrorwelle streng reglementierte. Außerdem gibt es zahlreiche Verweise zu realen Begebenheiten und künstlerischen Werken, eine Farbgebung a la Argento und auch eine tolle Hauptdarstellerin, die das Ganze trägt. Bevor jetzt aber alle loslaufen um sich diesen im deutschsprachigen Raum bislang unveröffentlichten Streifen zu besorgen noch der Hinweis, dass es sich bei „Censor“ mehr um ein Drama, als um einen Horrorstreifen handelt und auch wenn es um Horror geht, so liegt das Augenmerk eher auf dem zerrütteten Seelenleben einer vereinsamten Person, die durch ihre tägliche Arbeit an Gewaltfilmen den Bezug zur Realität zu verlieren scheint. Alles schön gemacht und toll gespielt hat „Censor“ durchaus ein paar Längen und versucht bewusst nicht gänzlich in das Fahrwasser der Filme zu geraten, die er behandelt. Herausgekommen ist ein durchaus passables Psychodrama mit Horror-Bezug und einer interessanten Grund-Prämisse, die leider mit fortlaufender Spielzeit in den Hintergrund gerät und tollem Achtziger-Flair, der vielen Horrorfans aber dann doch zu langsam und speziell sein dürfte.