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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 23. Sep 2011, 20:57
von horror1966
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Quarantäne 2 - Terminal
(Quarantäne 2: Terminal)
mit Mercedes Masöhn, Josh Cooke, Mattie Liptak, Ignacio Serricchio, Noree Victoria, Bre Blair, Lamar Stewart, George Back, Phillip DeVona, Julie Gribble, Erin Smith, Lynn Cole, Tom Thon, Sandra Ellis Lafferty, Tyler Kunkle
Regie: John Pogue
Drehbuch: John Pogue / John Erick Dowdle
Kamera: Matthew Irving
Musik: Keine Information
FSK 16
USA / 2011

In einem heruntergekommenen Mietshaus in Los Angeles ist eine bizarre Seuche ausgebrochen, die niemand überlebte. außer der Seuche selbst. Nun zeigen sich auch an Bord des Fluges 318 erste Symptome. Plötzlich verwandelt die sich ausbreitende Infektion harmlose Passagiere in furchterregende, blutrünstige Killer. Gezwungen, in einem isolierten Terminal notzulanden und umstellt von bewaffneten Regierungstruppen, werden Crew und Passagiere zunehmend verzweifelter. Die einzige Frage lautet nun: Wie weit werden sie gehen, um das eigene Leben zu retten?


War "Quarantäne" noch eine 1:1 Kopie des spanischen Originals "[rec]", so hat Regisseur John Pogue bei seinem Regieerstling eine eigenständige Geschichte kreiert, was man schon einmal als sehr positive Maßnahme ansehen sollte. So bekommt der Zuschauer also keine US-Version von "[rec 2]" zu sehen, sondern kann sich auf ein interessantes Szenario freuen, das er noch nicht kennt. Zudem hat man auch auf die umstrittene Wackelkamera-Optik verzichtet, die doch so manchen Leuten auf den Geist gegangen ist, was ich persönlich als sehr willkommene maßnahme ansehe. Umso erstaunter war ich dann auch, als ich einige eher negative Kritiken zum Film lesen musste, offenbart sich hier doch eine ganzzeitig extrem spannende Geschichte, die insbesondere atmosphärisch voll überzeugen kann. Das Geschehen in dem verschlossenen Terminal gestaltet sich doch äusserst bedrohlich, durch den räumlich begrenzten Schauplatz entfaltet sich sogar so etwas wie eine klaustrophobische Stimmung, die einem größtenteils eine echte Gänsehaut beschert.

Gezielt eingesetzte-und sehr gelungene Schockmomente sorgen dabei für ein angespanntes Sehverhalten des Zuschauers, der sich der von den Ereignissen ausgehenden Faszination beim besten Willen nicht entziehen kann. Fast zwangsläufig schlüpft man dabei in die Haut der eingeschloßenen Protagonisten, die zu Beginn noch gar nicht wissen, warum sie sich überhaupt in dieser Lage befinden. Erst mit zunehmender Laufzeit werden die Zusammenhänge zum ersten Teil hergestellt und der Schleier lüftet sich nach und nach. Dieser Aspekt arbeitet die äusserst gelungene Dramaturgie des Geschehens noch zusätzlich heraus und verleiht dem Ganzen etwas sehr unheimliches. Im Bezug auf den Härtegrad hält sich "Quarantäne 2" eine ganze Weile eher vornehm zurück, ohne das der Film dabei in irgendeiner Weise langatmig erscheinen würde. John Pogue ist es ausgezeichnet gelungen dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, das jeden Moment etwas passieren könnte. Bis sich die aufgestaute Spannung jedoch so richtig entladen kann vergeht eine ganze Weile, dafür wird man allerdings in der zwiten Filmhälfte mit jeder Menge Action belohnt.

Bearbeitet man in den ersten 30 Minuten eher die Ursachen der vorliegenden Situation und gibt dabei eine eher etwas ruhigere Erzählweise vor, so zieht das Tempo danach doch ziemlich stark an und bietet dabei streckenweise ein richtiges Feuerwerk an Action. Für eine 16er Freigabe wird man sogar mit mehreren äusserst blutigen Passagen konfrontiert, die aber zu keiner Zeit den üblichen Rahmen sprengen. Vielleicht mag sich der ein oder andere hier etwas mehr erwartet haben, doch im Gesamtbild ist meiner Meinung nach genau die richtige Mischung gefunden worden. Das absolute Highlight von "Quarantäne 2" ist sowieso die wirklich erstklassige Grundstimmung, die an Dichte und Bedrohlichkeit schwer zu übertreffen ist. Ganzzeitig mit einer leichten Gänsehaut überzogen harrt man als Betrachter der Dinge, die noch auf die Protagonisten zukommen, deren Anzahl sich im Laufe der Zeit merklich verringert. Dabei kann man sich erstklassig in die Situation hineinversetzen, in der man niemandem mehr trauen kann, da jeder infiziert sein könnte.

Letztendlich ist "Quarantäne 2" eine in allen Belangen überzeugende Fortsetzung die beste Horrorunterhaltung anbietet, an der man seine helle Freude haben kann. Vor allem der Aspekt das hier eine eigenständige Geschichte erzählt wird, steigert die Lust auf diesen Film. Extreme Spannung, eine herausragende Gänsehaut- Atmosphäre und gelungenes Schauspiel der Darsteller sind die Aushängeschilder einer Fortsetzung, die mir sogar besser als der erste Teil gefallen hat. Und so kann ich auch ohne jegliche Bedenken eine absolute Empfehlung für dieses Werk aussprechen.


Fazit:


Gerade für ein Regie-Debüt ist hier ein wirklich gelungener Horrorfilm entstanden, der trotz einer 16er Freigabe einige sehenswerte Passagen zu bieten hat, die einen gewissen Härtegrad enthalten. Das ist aber gar nicht einmal das Wichtigste, denn die Stärken des Filmes liegen ganz eindeutig im Spannungs-und Stimmungsbereich. Gute Darsteller runden ein insgesamt erstklassiges Filmvergnügen perfekt ab und sorgen für einen gelungenen Gesamteindruck.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 17:34
von horror1966
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Cold Prey 3 - The Beginning
(Fritt vilt 3)
mit Ida Marie Bakkerud, Kim S. Falck-Jorgensen, Pal Stokka, Julie Rusti, Arthur Berning, Sturla Rui, Endre Hellestveit, Terje Ranes, Nils Johnson, Hallvard Holmen, Trine Wiggen
Regie: Mikkel Braenne Sandemose
Drehbuch: Lars Gudmestad / Peder Fuglerud
Kamera: Ari Willey
Musik: Magnus Beite
Keine Jugendfreigabe
Norwegen / 2010

Jeder Horror hat einen Anfang so auch die Saga des Spitzhackenmörders, der immer wieder Jugendlichen in den vereisten Bergen von Norwegen auflauert. Als Kind in den Siebzigern wurde er von seinem brutalen Vater im Keller ihrer einsamen Hütte missbraucht - immer wieder - die Mutter sah weg.
Jahre später ist der junge Mann für sich allein verantwortlich - und bereit für seine Rache. Andere Jugendliche sollen dafür bezahlen, dass sie all die Freiheiten haben, all den Spaß und die Freude, die er niemals verspüren durfte. Die Spitzhacke ist poliert. Es steht fest: Die Achtzigerjahre werden blutig. Verdammt blutig...



Nun endlich ist er da, der langersehnte Beginn der Geschichte um den geheimnisvollen Spitzhackenmörder. In den letzten Jahren ist es ja durchaus in Mode gekommen, einer erfolgreichen Reihe erst mit dem dritten Teil eine Vorgeschichte zu bescheren und bei diesem Aspekt macht auch "Cold Prey" keine Ausnahme. Wer jetzt allerdings auf eine ausführliche Beleuchtung der Anfänge hofft wird sicherlich etwas enttäuscht sein, denn die Entstehung des gnadenlosen Killers wird nur zu Beginn des Filmes leicht angerissen. In wenigen Minuten bekommt man einen knappen Überblick darüber, warum aus einem eher schüchternen Jungen ein Mörder wird, der unbarmherzig seine Opfer tötet. Dennoch ist selbst diese oberflächliche Beleuchtung keinesfalls uninteressant und lässt einen die Motive besser nachvollziehen. Ansonsten spielt sich die Geschichte in den 80er Jahren ab, in denen der Killer seine Opfer durch die norwegischen Wälder hetzt und einen nach dem anderen umbringt.

Es dauert eine geraume Zeit, bis "Cold Prey 3" so richtig Fahrt aufnimmt und dem Zuschauer eine wilde Menschenjagd offenbart, bei der 6 Jugendliche mit allen Mitteln versuchen am Leben zu bleiben. Das sich dieses Unterfangen nicht gerade leicht gestaltet und zudem auch nicht klappt, kann man sich aufgrund der ersten beiden Teile schon denken. So lichten sich die reihen der Opfer auch äusserst schnell, was nicht sonderlich verwundert. Die Tötungen gestalten sich dabei aber keineswegs so hart, wie man eventuell aufgrund der hohen Altersfreigabe vermuten könnte, gestaltet sich das Morden doch eher unblutig und lässt größtenteils sogar einen angemessenen Härtegrad vermissen. Lediglich ein paar Passagen in der zweiten Filmhälfte sind etwas härter gestaltet, wobei ein üblicher Rahmen zu keiner Zeit überschritten wird. Freunde der härteren Gangart kommen also nicht so ganz auf ihre Kosten, werden aber dennoch mit einem recht interessanten Horror-Szenario bedient.

Trotzdem kann diese Vorgeschichte meiner Meinung nach nicht an die Klasse der beiden Vorgänger heranreichen, die sich doch vor allem durch einen besseren Spannungsaufbau ausgezeichnet haben. Hier jedoch sind die Ereignisse teilweise zu vorhersehbar in Szene gesetzt worden, was den vorhandenen Spannungsbogen doch etwas einschränkt. Dafür begleitet den Film allerdings eine sehr dichte Grundstimmung, die an manchen Stellen auch einige bedrohliche Züge erkennen lässt. Die größte Schwäche findet man aber wohl bei den eher farblosen Charakteren, die einem lediglich äusserst oberflächlich nähergebracht werden. Zudem gibt es keine Person die irgendwelche Symphatiepunkte sammeln könnte, was sicherlich im mangelnden Bezug zu den einzelnen Figuren begründet ist. So nimmt man das Ableben der Protagonisten eher teilnahmslos hin, was man durch eine intensivere Charakterzeichnung ganz bestimmt verhindert hätte. Trotz der aufgezeigten Schwächen handelt es sich aber immer noch um einen unterhaltsamen-und sehenswerten Horrorfilm, man sollte lediglich die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.

"Cold Prey 3 - The Beginning" kann die in ihn gesetzten Erwartungen zwar nicht ganz erfüllen, liegt aber vom Gesamteindruck her immer noch knapp über dem Durchschnitt. Auf die eigentliche Vorgeschichte hätte man jedoch ausführlicher eingehen sollen, denn die gerade einmal gut 10 Minuten zu Beginn sind einfach zu wenig. Mit einer intensiveren Beleuchtung hätte man diesem Werk einiges mehr an Klasse verliehen, so aber kann die Klasse der Vorgänger leider nicht erreicht werden. Alles zusammengenommen bekommt man einen soliden, aber keinesfalls herausragenden Beitrag präsentiert, der trotzdem gut zu unterhalten weiss und das ist ja die Hauptsache.


Fazit:


Vielleicht waren ja die Hoffnungen nach den beiden sehr gelungenen Vorgängern etwas zu hoch angesetzt, aber dieses Prequel hinterlässt doch einen kleinen Hauch von Enttäuschung. Viel zu kurz wird die Vorgeschichte angerissen, die aus einem Jungen einen eiskalten Mörder macht. Sollte diese Thematik doch eigentlich im Focus stehen, so wird man mit lediglich gut 10 Minuten abgespeist. Ansonsten handelt es sich um solide Horrorkost, die trotz einiger offensichtlicher Mankos immer noch absolut sehenswert daherkommt.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Norwegisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,45:1 (16:9)
Laufzeit: 94 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow, Hinter den Kulissen

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 27. Sep 2011, 21:48
von horror1966
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Hollywood Kills
(Hollywood Kills)
mit Dominic Keating, Happy Mahaney, Angela DiMarco, Mathew Scollon, Gillian Shure, Zack Ward, Todd Duffey, Marco Khan, Eric Bruskotter, Erica Kim, Lisa Kim, Devin Reeve, Ben Moody, Jason Miller, Trisha Lee
Regie: Sven Pape
Drehbuch: Regan Wynne / Nicholas Brandt
Kamera: Dave Cramer
Musik: Gerhard Daum
Ungeprüft
USA / 2006

Aus Texas kommen James und Vaughn nach Los Angeles, um der kleinen Schwester von James einen Besuch abzustatten, welche in der Traumfabrik auf eine Karriere als Filmschauspielerin hofft. Gemeinsam mit Sarah und ihrer Mitbewohnerin Chantelle zieht man um die kalifornischen Häuser, bis das Quartett in einer Disco von zwei Scouts eines psychopathischen Produzenten abgeschleppt wird. Der entpuppt sich als Sadist mit eigener Folterkammer und hat gar schaurige Spiele für die Gäste geplant.


Folterfilme sind ja gerade in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen und spätestens seit dem Erscheinen von "Saw" oder "Hostel" versuchen etliche Regisseure, auf den Erfolgszug aufzuspringen. Das dabei nicht immer sehenswerte Beiträge herauskommen, kann man am Werl von Sven Pape sehr gut erkennen. Bekommt man hier doch eine Low Budget Produktion serviert, deren Geschichte lediglich als ziemlich ausgedünnte Rahmenhandlung anzusehen ist, die zudem auch kaum Substanz beinhaltet. Sicher, bei dieser Art von Film legt der Zuschauer das Hauptaugenmerk wohl sicher auf Dinge wie den enthaltenen Härtegrad, doch eine totale inhaltliche Leere trägt nicht unbedingt zu einem gelungenen Sehvergnügen bei. Wenn dann auch noch auf dem Sektor der SFX nicht sonderlich viel geboten wird, hält sich die Begeisterung doch in einem sehr überschaubaren Rahmen.

Das ist bei "Hollywood Kills" aber gar nicht einmal das Schlimmste, denn neben der erschreckenden Einfallslosigkeit der Macher wird man auch in allen anderen Belangen mit absoluter Schmalkost bedient. Das gravierendste Defizit ist dabei ganz bestimmt das fehlende schauspielerische Talent der Akteure, die sich in fast schon peinlichem Schauspiel gegenseitig übertreffen. Alles wirkt total aufgesetzt und manche Handlungsweisen sind so grotesk, das man sich ein Lachen kaum verkneifen kann. Das jeweilige Verhalten der einzelnen Personen ist streckenweise jenseits jeglicher Realität angesiedelt, so das man das Geschehen schwerlich für ernst nehmen kann. Zu diesem Eindruck tragen auch die Dialoge bei, denn hier wird jede Menge verbaler Müll von sich gegeben, das es schon eine wahre Pracht ist. Unterstützt von einer grottenschlechten deutschen Synchronisation erinnert der Film trotz seiner ernsten Thematik vielmehr wie eine groteske Komödie, die nur so vor Peinlichkeiten strotzt.

So etwas wie Spannung oder eine gelungene Grundstimmung sucht man dann auch eher vergebens, zu albern erscheint die ganze Szenerie. Lediglich einige wenige härtere Szenen sorgen für etwas Unterhaltung, ansonsten kann man diesem Werk nur etwas abgewinnen, wenn man ein ausgeprägtes Faible für Trash hat. An jeder Ecke schlägt dem Zuschauer der pure Dilletantismus entgegen, denn wenn ein Folterfilm zum Lachen animiert, dann kann irgendetwas nicht stimmen. Doch anscheinend fehlt Regisseur Sven Pape ganz einfach das Gespür und das Talent, die Thematik wirklich ernsthaft rüberzubringen, anders sind die etlichen Peinlichkeiten wohl kaum zu erklären, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Das Beste am Film ist sicherlich das nette Cover der DVD, was wieder einmal ein untrüglicher Beweis dafür ist, das zumeist die schlechtesten Filme die besten Covermotive erhalten, damit der Käufer sich blenden lässt.

Letztendlich handelt es sich bei "Hollywood Kills" um einen weiteren Beitrag, den man eigentlich nicht wirklich braucht. Qualität sucht man jedenfalls vergeblich, so das man dieses Werk kaum weiterempfehlen kann. Dann schon lieber zum wiederholten Male die oben genannten Filme schauen, denn da weiss man was man hat.


Fazit:


Keine Spannung, kaum Atmosphäre, eine furchtbare Synchronisation und grottenschlechte Darsteller vermiesen einem die Lust auf diesen Genrebeitrag, der ganz sicher keinen nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt. Lediglich Vielseher könnten Gefallen an diesem Schund finden, der sich insgesamt gesehen weit unter dem üblichen Durchschnitt ansiedelt.


2/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 28. Sep 2011, 00:54
von horror1966
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I Come with the Rain
(I Come with the Rain)
mit Josh Hartnett, Tran Nu Yen-Khe, Byung-hun Lee, Takuya Kimura, Shawn Yue, Elias Koteas, Eusebio Poncela, Simon Andreu, Thea Aquino, Jo Kuk, Sam Lee, David Tang, Lorea Soabarrieta, Benito Sagredo
Regie: Anh Hung Tran
Drehbuch: Anh Hung Tran
Kamera: Juan Ruiz Anchia
Musik: Gustavo Santaolalla
Keine Jugendfreigabe
Frankreich / Großbritannien / Hongkong / Irland / Spanien / 2009

Kline ist einer der besten Cops von Los Angeles. Bis er in der Gewalt des perversen Serienkillers Hasford die Hölle auf Erden durchlebt. Seelisch und körperlich gebrochen, quittiert er den Dienst und schlägt sich fortan als Privatdetektiv durch - mehr schlecht als recht.
Eine neue Mission soll Kline von seinem Trauma erlösen. Im Auftrag eines mächtigen Magnaten reist er nach Südostasien, um dessen vom Erdboden verschluckten Sohn Shitao ausfindig zu machen. Schnell kommt Kline zu der Überzeugung, dass Shitao nicht mehr am Leben sein kann. Doch dann gibt es eine erste Spur in Hongkong, die den Amerikaner geradewegs zu dem brutalen Gangster Su und dessen drogenabhängige Freundin Lili führt und einem mysteriösen Geheimnis, das den angeschlagenen Detektiv endgültig den Verstand rauben könnte.



Von der Ausgangsposition her könnte "I Come with the Rain" ein richtig guter-und spannender Thriller sein, wenn Regisseur Anh Hung Tran sich bei der Umsetzung des Stoffes nicht so furchtbar verheddert hätte. Erwartet man doch eigentlich aufgrund der Inhaltsangabe eine interessante Siche eines Pribatdetektives, die sich jedoch innerhalb kürzester Zeit in eine vollkommen andere Richtung entwickeln soll. Denn der eigentliche Erzählstrang gerät ziemlich schnell viel eher in den Hintergrund, dreht sich das Geschehen doch viel mehr nebensächlich um die Suche nach dem jungen Shitao. Vielmehr bekommt der Zuschauer eine zugegebenermaßen recht gute-und intensive Beleuchtung des Hauptcharakters Kline und wird größtenteils mit dessen zerstörtem Seelenleben konfrontiert. Im Grunde genommen nichts Schlimmes, doch die Umsetzung des Stoffes gerät mit der Zeit leidr immer mehr aus den Fugen, so das im Gesamtbild zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Erzählstrang zu erkennen ist. Die Geschichte zerfasert sich selbst in mehrere Nebenerzählstränge, von denen leider kein einziger so richtig konsequent verfolgt wird. Und so ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das hier eine eher abgehackte Erzählstruktur zum Vorschein kommt, die streckenweise schion an ein Aneinanderreihen von losen Video-Clips erinnert.

Dabei beginnt der Film im Prinzip sehr interessant und macht dem Zuschauer Lust auf mehr. Dabei stört es auch nicht weiter das eine eher ruhige Erzählweise an den Tag gelegt wird, vermutet man doch einiges an Potential, das sich sicherlich mit der Zeit zu erkennen geben wird. Leider liegt man mit dieser Einschätzung aber ziemlich weit daneben, entpuppt sich das Szenario doch streckenweise als recht verworren. Viele Szenen wirken nich richtig ausgearbeitet und die ständig eingefügten Flashbacks aus Klines Vergangenheit tragen nicht gerade zu einem kurzweiligen Filmvergnügen bei. Dennoch kann man dem ganzen eine gewisse Faszination nicht absprechen, denn Anh Hung Tran hat es sehr gut verstanden dem Betrachter das Gefühl zu vermitteln, das jederzeit etwas spektakuläres passieren kann. Hier liegt jedoch auch gleichzeitig das größte Problem des Werkes, denn dieses Gefühl bewahrheitet sich zu keiner Zeit. Stattdessen wird man mit teilweise endlos erscheinenden Einstellungen konfrontiert, in denen im Prinzip überhaupt nichts geschieht, ausser das man diverse Figuren der Story in Einzelaufnahmen sieht. Ganz bestimmt wird sich der Regisseur etwas dabei gedacht haben und man kann den Sinn in den mesiten Fällen sogar erkennen, doch die Umsetzung dieser Momentaufnahmen erscheinen dennoch fehl am Platz.

Gerade mit dem Schauplatz Hongkong hätte man hier einen wirklich guten-und auch actionreichen Thriller in Szene setzen können, jedoch kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, das Tran mit allen Mitteln ein tiefsinniges Kunstwerk in Szene setzen wollte, das aber leider nicht richtig funktionieren will. Zu unausgegoren ist die Geschichte an sich, in der die einzelnen Erzählstränge so gar nicht miteinander harmonieren wollen. Dazu zählt auch der Teil, in dem es sich um den gesuchten Shitao dreht, denn seine Figur nimmt eine ganz sonderbare Rolle im Geschehen ein. Die Grundidee dabei ist gar nicht einmal so schlecht und strahlt zudem einen gewissen Reiz aus, doch auch hier passt die Umsetzung nicht in das Gesamtbild hinein. Es baut sich also nie ein richtig konstanter Spannungsbogen auf und trotzdem verhält es sich ganz komisch mit den Ereignissen. Man kann nie den Blick vom Bildschirm abwenden, denn ganzzeitig herrscht das starke Gefühl vor, man könnte etwas Wichtiges verpassen. Das dem aber letztendlich nicht so ist sagt eine Menge über dieses Werk aus, aus dem man viel mehr hätte herausholen können, denn genügend Potential ist sicherlich vorhanden.

So bleibt letztendlich ein Gesamteindruck, den man als äusserst zwiesüältig bezeichnen kann. Ich möchte den Film keinesfalls als schlecht bezeichnen, aber sehr gute Ansätze wurden hier in eine Richtung gelenkt, die dem ganzen sehr geschadet hat. Statt einfach einen guten Thriller zu kreieren wollte man ein Kunstwerk schaffen. Das Ergebnis ist im Endeffekt eine unausgegorene Story, die sich durch vielen Nebenerzählstränge viel ihrer eigenen Stärken beraubt. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen und hätte dem Zuschauer ganz bestimmt ein befriedigenderes Sehvergnügen bereitet, als es letztendlich der Fall ist. Durch das jähe und vollkommen unbefriedigende Ende wird der Eindruck dann noch einmal zusätzlich abgewertet, denn was sich die Macher dabei gedacht haben, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben, andererseits passt es absolut in die unstimmige Gesamtkonstruktion, die einem geboten wird.


Fazit:

"I Come with the Rain" ist ein Film mit jeder Menge Potential, das man aber zu keiner Zeit auch nur annähernd ausgeschöpft hat. Eine in sich zerfaserte Geschichte erreicht niemals den Höhepunkt, der mehr als nur einmal angedeutet wird. Lediglich die Hoffnung auf Besserung hält einen davon ab, diesen Film weit vor dem Ende auszuschalten, denn etliche künstlich in die Länge gezogene Passagen tragen nicht unbedingt dazu bei, für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 109 Minuten
Extras: Trailer, Making Of

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 5. Okt 2011, 21:18
von horror1966
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Someone's Knocking at the Door
(Someone's Knocking at the Door)
mit Noah Segan, Andrea Renda, Ezra Buzzington, Elina Madison, Jon Budinoff, Ricardo Gray, Silvia Spross, Timothy Muskatell, Lew Temple, Vernon Wells, Jordan Lawson, Mary Rings, Joseph Pilato, Trent Haaga, Sean Cain
Regie: Chad Ferrin
Drehbuch: Chad Ferrin / Roham Ghodsi
Kamera: Niklas Larsson
Musik: Brad Joseph Breeck
Ungeprüft
USA / 2009

Sechs Medizin-Studenten aus dem College haben genug vom Lernen. Das nächste Wochenende steht ganz im Zeichen von Alkohol, Drogen und Sex. Doch die Clique hat keine Ahnung, worauf sie sich eingelassen hat, denn am Party-Ort werden nicht nur experimentelle bewusstseinserweiternde Drogen genommen. Es wird auch gestorben. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird einer von ihnen brutal ermordet. Panik geht um, als klar wird, dass ein verrücktes Stalker-Pärchen, die Hoppers, ihr Unwesen treiben. Das Mörderduo tötet und vergewaltigt. Das Irre daran? Wilma und John Hopper waren in den 70er Jahren für ihre Mordexzesse berüchtigt. Was haben die Studenten getan, dass dieses Killer-Duo nach knapp vier Jahrzehnten wieder zurückbringt?


Nicht selten trifft man auf Filme, nach deren Sichtung man sich die Frage stellt, was man da eben eigentlich gesehen hat. Bei vorliegendem Werk tritt diese Frage ziemlich extrem in den Vordergrund, denn was Regisseur Chad Ferrin sich bei diesem eigentümlichen Szenario gedacht hat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Auf den Inhalt braucht man nicht weiter einzugehen, denn im Prinzip gibt es gar keinen. Von der ersten Minute an wird der Zuschauer mit einem mehr als nur bizarren Geschehen konfrontiert, für das man am Ende wenigstens eine kleine Erklärung geliefert bekommt. In der Zwischenzeit jedoch präsentiert sich eine Geschichte, die diese Bezeichnung eigentlich überhaupt nicht verdient hat. So etwas absurdes kommt einem wirklich nicht alle Tage unter die Augen und schon nach wenigen Minuten verspürt man das immer stärker werdende Verlangen, diesen filmischen Müll einfach in die Tonne zu kloppen. Das liegt ganz sicher nicht an der offensichtlich niedrigen Budgetierung des Filmes, gibt es doch genügend Beispiele dafür, das man auch mit wenig Geld sehenswerte Produktionen bewerkstelligen kann.

Hier liegt es schlicht und ergreifend an der Tatsache, das dieses Werk ganz einfach grottenschlecht ist und man eigentlich gar nichts positiv anmerken könnte. Hinzu kommt auch noch erschwerend der Aspekt, das anscheinend nicht nur die Protagonisten des Geschehens schlechte Erfahrungen mit Drogen machen, denn auch Chad Ferrin muss wohl auf einem äusserst schlechten Trip gewesen sein, als er diesen Schund gedreht hat. Nicht anders ist die vollkommene Sinnlosigkeit zu erklären die sich dem Betrachter hier offenbart. Zudem verdient das Werk auch keinesfalls die Bezeichnung Horrorfilm, handelt es sich doch vielmehr um Trash der allerübelsten Sorte. Der wahre Horror überkommt lediglich den Zuschauer, der sich gut 75 Minuten mit diesem Mist herumolagt, bis dann endlich der erlösende Abspann einsetzt und das filmische Grauen beendet. Bis dahin ist es jedoch ein weiter Weg, auf dem man mit vollkommen sinnbefreiten Dialogen und übelstem Schauspiel bis aufs Blut geqüält wird. Die Darsteller erweisen sich dabei als vollkommen talentfreie Zonen, die zudem auch noch nichtssagend und blass daherkommen. Zu keinem einzelnen Charakter kann man auch nur annähernd einen Bezug herstellen, so das man eher froh darüber ist, das einer nach dem anderen aus dem Leben scheidet.

So etwas wie Spannung oder eine gar ansehnliche Horror-Atmosphäre sucht man leider vergebens, anstelle dessen bekommt man scheinbaren Humor geliefert, der nur leider kaum zünden will. Zwar gibt es die ein oder andere skurrile Passage, doch insgesamt gesehen erweist sich der Humor viel eher als Rohrkrepierer. Zu albern und überzogen gestalten sich die Ereignisse, als das man wirlich darüber lachen könnte. Dennoch passt auch dieser Punkt absolut perfekt in das erschreckend schlechte Gesamtbild das man hier gewinnt. Dar einzige Rausreisser nach oben besteht darin, das man einen nackten Polizisten mit einem Riesenpenis zu sehen bekommt, bei dieser Szene schimmert dann wenigstens etwas Erheiterung in einem ansonsten grottenschlechten Film durch, den man am besten ganz schnell wieder vergisst.

Letztendlich ist "Someone's Knocking at the Door" ein ganz übles Machwerk, das noch nicht einmal den Rohling verdient, auf den es gepresst wurde. Selten hat man etwas Schlechteres gesehen und man stellt sich unweigerlich immer wieder die Frage, welch einem kranken Geist diese Story entsprungen ist. Obwohl es keinerlei Anzeichen dafür gibt, muss hier sogar ein drehbuch vorgelegen haben, jedenfalls werden sogar zwei Personen als Autoren genannt. Diese Tatsache verschlimmert den gewonnenen Eindruck sogar noch, denn geistige Umnachtung scheint dann ja wohl doch ansteckend zu sein. Trotz all der augenscheinlichen Peinlichkeiten die dieser Film beinhaltet, wird er sicherlich seine Fangemeinde finden, finden sich doch immer wieder Leute, die selbst dem größten Müll etwas abgewinnen können.


Fazit:


Wer sogar den fatalen Fehler gemacht hat und diese DVD käuflich erworben hat, müsste das Label im Prinzip auf Schmerzensgeld verklagen. Die Chancen auf den Sieg bei diesem rechtsstreit dürften sehr fut sein, grenzt der Film doch schon fast an schwere Körperverletzung. Lieber die Finger von der Scheibe lassen und zu einem wirklich guten Horrorfilm greifen, denn hier vergeudet man letztendlich nur kostbare Lebenszeit.


1/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 8. Okt 2011, 18:25
von horror1966
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Manson Girl
(Leslie, My Name is Evil)
mit Peter MacNeill, Gregory Smith, Ryan Robbins, Anjelica Scannura, Kaniehtiio Horn, Kristen Hager, Don McKellar, Tom Barnett, Tracy Wright, Kristin Adams, Cindy Wolfe, Peter Keleghan, Travis Milne, Sarah Gadon, Stewart Amott
Regie: Reginald Harkema
Drehbuch: Reginald Harkema
Kamera: Jonathon Cliff
Musik: Paul Kehayas
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2009

Die 60er Jahre. Die Love and Peace-Ära. Als Leslie zum ersten Mal Charlie begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Es schreckt sie auch nicht ab, dass er sich als "das Böse" vorstellt. Durch Charlie lernt sie ein Leben voller Lust, Ausschweifungen und totaler Hingabe kennen. Sie wird ein Manson Girl... Perry ist ein behütet erzogener junger Mann, der weder Lust, Ausschweifung, noch die totale Hingabe zu einem anderen Menschen kennt. Er lebt sein geordnetes Leben bis zu jenem Tag, an dem er in die Jury eines Mordprozesses berufen wird. Auf der Anklagebank sitzen die Manson Girls, zu denen auch Leslie gehört. Die Welt der Hippies trifft auf die Wertvorstellungen eines Spießers. Und nichts wird mehr so sein, wie es vorher war...


Die Thematik rund um den charismatischen Serienmörder Charles Manson wurde ja schon in genügend Filmen bearbeitet, jedoch war sicherlich noch keiner davon so herrlich sarkastisch, wie es bei vorliegendem Werk der Fall ist. Regisseur Reginald Harkema kümmert sich bei seiner Geschichte auch nur nebensächlich um den selbsternannten Jesus, sondern beleuchtet vielmehr die beiden vollkommen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die zur damaligen Zeit aufeinandergeprallt sind. Im Focus der sarkastischen Kpmödie stehen dabei vor allem 2 Personen, einerseits ist da die junge Leslie, die nach der Trennung ihrer Eltern zu einem sogenannten "Manson Girl" mutiert, andererseits ist da der aus einem wohlbehütetem Elternhaus stammende Perry, der in der spieübürgerlichen Jury sitzt, die dem Manson-Clan den Prozess machen soll. Nachdem man in 2 parallel laufenden Erzählsträngen einen recht witzigen Eindruck über das Leben der beiden total unterschiedlichen Teenager bekommt, dreht sich der Rest der Geschichte fast ausschließlich um den stattfindenden Prozess, der nun wirklich vollkommen anders abläuft, wie man es normalerweise gewöhnt ist.

Die Gerichtsverhandlung ist dann auch das absolute Highlight dieses Filmes, der meiner Meinung nach viel zu schlechte Kritiken erntet. Es ist einfach grandios, wieviel teils schon groteske Situationskomik in den Vordergrund tritt und welch streckenweise brillanter Wortwitz in den einzelnen Dialogen zu Tage tritt. Man sollte von Beginn an keine allzu ernsthafte Umsetzung der Thematik erwarten und die gesamte Szenerie mit einem gewissen Augenzwinkern betrachten. Wenn man dazu in der Lage ist, bekommt man ein brillant inszeniertes Geschehen präsentiert, das nur so vor schwarzem Humor trieft und jede Menge Spaß macht. Dennoch fehlt es den Ereignissen nicht an der nötigen Ernsthaftigkeit, die dem Zuschauer auch immer wieder durch echtes Bildmaterial vom Vietnamkrieg und den in den USA stattfindenden Demosntrationen vor Augen geführt wird. Insbesondere diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und beissendem Humor sorgt für ein sehr aussergewöhnliches und qualitativ hochwertiges Filmerlebnis, das auf jeden fall einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.

Dazu tragen auch die darstellerischen Leistungen bei, die hier von einer exzellent agierenden Schauspielerriege dargebracht werden. Nicht nur die beiden hauptcharaktere wissen dabei vollends zu überzeugen, der Film ist nämlich bis in die kleinsten nebenrollen absolut perfekt besetzt. Gerade durch das tolle Schauspiel werden auch die verschiedenen Lebensweisen und Charaktereigenschaften hervorragend zum Ausdruck gebracht und streckenweise herrlich überzeugend dargestellt. Nicht nur, das der junge Perry den Altersdurchschnitt der Jury stark nach unten drückt, könnten doch alle anderen Geschworenen seine Großeltern sein, auch die Dialoge zwischen dem Richter und den Anwälten sind teilweise so skurril, das man sich vor lachen kaum halten kann. Auch das Betragen der Angeklagten gleicht eher einem absurden Possenspiel und unterstreicht den sarkastischen Gehalt des Geschehens ausdrücklich. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die optische Darstellung der Gerichtsverhandlung, die doch stellenweise viel eher an eine Daily-Soap erinnert, als das man sie wirklich ernst nehmen könnte.

Im Endeffekt bekommt man mit "Manson Girl" eine in allen Belangen sehenswerte-und rabenschwarze Komödie geboten, die eine extrem ernste Thematik einmal aus einer vollkommen anderen Sichtweise zeigt. Dadurch ist es dem Zuschauer jederzeit möglich, ein eigentlich sehr ernstes Thema auch einmal mit einem Augenzwinkern zu betrachten, ohne jedoch den wahren Fall "Charles Manson" aus den Augen zu verlieren. Das einzig Unverständliche ist in meinen Augen die zu hohe Alterseinstufung, denn im Bezug auf Härte bekommt man im Prinzip überhaupt nichts zu sehen. Vielleicht liegt es auch darin begründet, das viele Leute mit vollkommen falschen Erwartungen an diesen Film herangegangen sind und deshalb im nachhinein enttäuscht waren. Für Freunde beissenden Humors den man auch an einigen Stellen nicht sofort erkennt, dürfte "Manson Girl" ein echter Höhepunkt sein, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


Fazit:


Reginald Harkema hat hier eine wirklich bitter-böse Komödie auf den Weg gebracht, die ganzzeitig erstklassige Unterhaltung anbietet. Ein größtenteils vollkommen überzogen dargestelltes Szenario, feinster schwarzer Humor und erstklassige Darsteller sorgen dafür, das man von der ersten bis zur letzten Minute kurzweilige Filmkost geboten bekommt, die man sich auf jeden fall zu Gemüte führen sollte, es lohnt sich.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 10. Okt 2011, 21:35
von horror1966
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Helldriver
(Nihon bundan: Heru doraiba)
mit Yumiko Hara, Eihi Shiina, Kazuki Namioka, Yurei Yanagi, Minoru Torihada, Gadarukanaru Taka, Asami, Yukihide Benny, Norman England, Yasuhiko Fukuda, Honoka, Yuya Ishikawa
Regie: Yoshihiro Nishimura
Drehbuch: Yoshihiro Nishimura / Daichi Nagisa
Kamera: Shu G. Momose
Musik: Kou Nakagawa
Keine Jugendfreigabe
Japan / 2010

Aus dem Weltall geht ein mysteriöser Ascheregen über Japan nieder, der den größten Teil der Bevölkerung in Zombies verwandelt. Die Überlebenden versuchen der Zombieplage Herr zu werden, indem sie die Untoten hinter einer großen Mauer wegsperren. Eines Tages macht sich die hübsche Kika mit einem Kettensägen-Schwert bewaffnet auf den Weg, um Japan ein für alle Mal von den Zombies zu befreien. Ihr Ziel ist ihre eigene Mutter, die Herrscherin über alle Zombies.


Die ausgeprägte Vorliebe der Japaner für extreme Splatterfilme mit einem extrem hohen Trashgehalt dürfte ja allen Fans bekannt sein, doch was einem Regisseur Yoshihiro Nishimura (Tokyo Gore Police) einem mit "Helldriver" nun vorsetzt, dürfte selbst in Fankreisen für eine Menge Aufsehen sorgen. Selbst in der japanischen Trashkultur ist dieser Film sicherlich etwas ganz Besonderes, was dem Zuschauer schon nach wenigen Minuten auffallen dürfte. Präsentiert sich doch ein vollkommen durchgeknalltes und grelles Szenario, das sämtliche Grenzen des Absurden sprengt. Das sollte jetzt nicht als negative Kritik verstanden werden, denn Freunde vollkommen überzogener Trashfilme werden hier auf eine Art bedient, wie es sie bisher wohl noch nicht gegeben hat. "Helldriver" katapultiert das Subgenre förmlich in eine neue Dimension und offenbart ein Geschehen, das nur so vor SFX und absurden Ereignissen strotzt. Dabei ist das Szenario äusserst grell-und temporeich in Szene gesetzt worden, das einem noch nicht einmal die Zeit bleibt, zwischendurch einmal ein wenig zu Atem zu kommen. Selten bekommt man ein Werk zu Gesicht, in dem sich die Splatterszenen so dermaßen aneinanderreihen und dabei so bluttriefend daherkommen.

Wenn man ansonsten eventuell etwas inflationär mit dem Begriff Actionfeuerwerk umgeht, so ist dieser Begriff noch nie so treffend gewesen wie bei dieser Geschichte. Yoshihiro Nishimura hat sein Werk so extrem mit Tempo-und Action gefüllt, als würde es kein Morgen geben. Für den geneigten Fan ergibt sich dadurch ein Filmerlebnis, das man sicherlich nicht so schnell wieder vergessen wird. Obwohl die deutsche DVD wie üblich einmal mehr der Schere zum Opfer gefallen ist, beinhalten die Ereignisse soviel Blut und Härte, das es im Prinzip für mehrere Filme reichen würde. Das die Story an sich dabei etwas auf der Strecke bleibt erscheint nicht weiter störend, ist sie doch von haus aus schon im Bereich der Fantasie angesiedelt. Hier zählt einzig und allein der reine Unterhaltungswert und dieser siedelt sich ganz oben in der Skala an. Zudem ist der Film auch rein optisch gesehen ein absoluter Leckerbissen, was sich insbesondere auf die Darstellung der Zombies bezieht. Dabei sollte man sämtliche Vorstellungen über Untote vergessen, denn die hier gezeigten Wiedergänger gleichen viel eher Fabelwesen, die im Fantasy-Bereich heimisch sind.

Für das relativ geringe Budget von geschätzten 600.000 $ bekommt man hier eine Menge geboten und erhält eigentlich nie den Eindruck, das es sich um eine Billigproduktion handeln würde. Sicher, einige Effekte erscheinen schon etwas künstlich, was aber in keiner Form den insgesamt hervorragenden Gesamteindruck trübt. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn durch die phasenweise vorhandene Künstlichkeit wird der enorm hohe Trashanteil noch einmal zusätzlich hervorgehoben und unterstreicht zusätzlich die absurden Ereignisse. Selbstverständlich wird "Helldriver" nur eine bestimmte Zielgruppe überzeugen, denn wer keine ausgeprägte Vorliebe für diese Art von Film hat, wird nicht viel damit anfangen können. Wer allerdings seine Freude an bunt-grellen Trashszenarien hat, wird hier mehr als nur gut bedient. Dafür sorgen beispielsweise auch die absolut überzeichneten Charaktere oder diverse kleinere Anspielungen auf die deutsche Vergangenheit (Nazi-Symbole). Die fantasievolle Darstellung der einzelnen Figuren wie auch die schrillen Kostüme tun ihr Übriges, um überzogene Note des Werkes besonders stark herauszustellen.

Wer den Film in der ungeschnittenen Version sehen möchte, muss auf unsere österreichischen nachbarn warten, die sicher in absehbarer Zeit eine Uncut-Version herausbringen werden. Allerdings bietet auch die deutsche Veröffentlichung genügend Blut und Härte, so das man ohne Weiteres einen Blick riskieren kann. Ich fühlte mich jedénfalls bestens unterhalten und habe selten einen Film gesehen, der so mit Action und Blut vollgestopft ist, wie es bei "Helldriver" der Fall ist. Ausserdem gibt es auch noch jede Menge echte Ekelszenen, die zudem auch noch in Großaufnahme zu betrachten sind. Leute mit einem empfindlichen magen könnten dabei auf eine harte Probe gestellt werden, denn bei einigen Passagen kann sich einem durchaus der Magen umdrehen.


Fazit:


Sind Filme wie "The Machine Girl" oder auch "Tokyo Gore Police" schon absolute Aushängeschilder der japanischen Trashkultur, so setzt vorliegender Film dem Ganzen die Krone auf. Schrill, bunt und extrem temporeich eröffnet sich ein dermaßen groteskes Geschehen, das es eine helle Freude ist. Die immense Aneinanderreihung von Splatter-und Ekelszenen gönnt einem dabei keinerlei Ruhe und bieten Trashkost auf extrem hohem Niveau .


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Japanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 105 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 11. Okt 2011, 17:35
von horror1966
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Vampire Nation
(Stake Land)
mit Danielle Harris, Michael Cerveris, Connor Paolo, Kelly McGillis, Bonnie Dennison, Nick Damici, Sean Nelson, Chance Kelly, Adam Scarimbolo, Marianne Hagan, Gregory Jones, Stuart Rudin, Eilis Cahill, Traci Hovel,
Regie: Jim Mickle
Drehbuch: Nick Damici / Jim Mickle
Kamera: Ryan Samul
Musik: Jeff Grace
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Aus heiterem Himmel bricht die Vampirkatastrophe über Amerika herein und verwandelt weite Teile der Bevölkerung in blindwütige Blutsauger. Der jugendliche Martin überlebt die Ausrottung seiner Familie nur mit Hilfe des zufällig vorbei kommenden Vampirjägers Mister und weicht diesem fortan auf dessen Odyssee Richtung Kanada nicht mehr von der Seite. Unterwegs treffen sie andere Überlebende, die aber nicht alle freundlich sind, und geraten schließlich kurz vor dem Ziel mit einer Gruppe religiös motivierter Vigilanten aneinander.


Von den ganzen neuartigen Vampirfilmen der letzten Jahre ist "Vampire Nation" mit großem Abstand das Beste, was einem seit langer Zeit unter die Augen gekommen ist. Regisseur Jim Mickle (Mulberry Street) hat hier eine fantastische Mischung aus Endzeitszenario und Vampirfilm gefunden, die den Zuschauer von der ersten Minute an totl in ihren Bann zieht. Mickle ist bei seiner Geschichte nicht in blinden Aktionismus verfallen um eine entsprechende Zielgruppe zu befriedigen, die einen Film lediglich nach dem enthaltenen Härtegrad beurteilt. Vielmehr setzt er auf eine gut erzählte Story, die über eine eher ruhige Erzählstruktur verfügt, die dem Betrachter aber umso mehr unter die Haut kriecht und dabei eine ungeheuer starke Intensität entfaltet. Das liegt in erster Linie in der fantastisch eingefangenen Endzeitatmosphäre begründet die schon in den ersten Minuten des Geschehens extrem stark in den Vordergrund rückt. Zudem werden die Hauptfiguren des Szenarios gekonnt in den Mittelpunkt gerückt und ihre schier endlose Odysee durch ein zerstörtes Land beleuchtet.

Das soll jetzt aber keinesfalls bedeuten, das "Vampire Nation" keine Härte enthält, nur wurden die enthaltenen Passagen absolut perfekt über die gesamte Laufzeit verteilt. Dabei handelt es sich um streckenweise wirklich ziemlich derbe Szenen, so das man schon ein wenig überrascht darüber sein kann, das dieses Werk es geschafft hat, in Deutschland ungeschnitten zu erscheinen. Es ist gerade die fast schon bedächtige Erzählstruktur im Zusammenspiel mit den immer wieder eingeführten Temposteigerungen, die hier für ein exzellentes Filmerlebnis sorgt, das vor allem durch seine düstere-und beklemmende Grundstimmung voll zu überzeugen weiss. Wie eine zentnerschwere Last legt sich das Geschehen auf die Schultern des Zuschauers, der sich der immensen Wirkung der Ereignisse einfach nicht erwehren kann. Dabei ist es ganz besonders die vollkommene Trost-und Hoffnungslosigkeit, die einem hier schwer zu schaffen macht, verspürt man doch den ganzen Film über das Gefühl, sich selbst in dieser scheinbar auswegslosen Situation zu befinden.

Erschwert wird das Ganze noch zusätzlich durch die Tatsache, das die Hauptcharaktere sich nicht nur gegen die Blutsauger zur Wehr setzen müssen, sondern auch von der sogenannten "Bruderschaft" verfolgt werden, bei der es sich um eine große Gruppe religiöser fanatiker handelt. So kämpfen also auch Menschen gegen Menschen, was bei der aussichtslosen Lage schon wie ein schlechter Witz erscheint, die Intensität der Geschichte aber noch zusätzlich hervorhebt. Es ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, das Menschen in jeglicher Situation nicht aus ihrer haut herauskonnen und sich anstatt zusammenzuhalten auch noch selbst bekämpfen. Für den Storyablauf an sich ist das ein ganz wesentlicher Faktor, erhält das Szenario dadurch doch auch eine erhebliche Tiefe, was ansonsten in Filmen dieser Art nicht unbedingt der Fall ist und als sehr wohlwollende Abwechslung angesehen werden kann. Wo andere Vampirfilme der neueren Art immer diverse Schwächen aufweisen, kommt "Vampire Nation" als ein Film daher, in dem die einzelnen Komponenten perfekt miteinander harmonieren und so ein herausragendes Gesamtwerk ergeben, das meiner persönlichen Meinung nach zum Besten gehört, was das Subgenre je hervorgebracht hat.

Mit dafür verantwortlich zeichnet ganz bestimmt auch die hervorragend agierende Darstellerriege, denn bis in die kleinsten nebenrollen sind die einzelnen Figuren mit den perfekten schauspielern besetzt. So gibt es beispielsweise auch ein Wiedersehen mit einer Kelly McGillis, die man auf den ersten Blick in der Rolle einer Nonne überhaupt nicht erkennt. Sämtliche Akteure legen absolut überzeugende Leistungen an den Tag und wirken vor allem äusserst authentisch und sehr glaubwürdig. Am meisten beeindruckt hat mich dabei Connor Paolo in der Rolle des jungen Martin, kann man doch bei ihm die Wandlung eines Teenagers in einen Mann perfekt nachvollziehen. Trotzdem bringt er auch immer wieder die Ungläubigkeit und Unsicherheit eines Kindes zum Ausdruck, das einfach nicht begreifen kann, warum sein leben auf einmal vollkommen aus den Fugen geraten ist. Hier kommt man dann zwangsläufig zu der wohl größten Stärke des Filmes die ganz einfach in der Tatsache begründet ist, das man im Prinzip keinerlei Erklärung dafür geliefert bekommt, wie und warum die Vampirseuche über die USA gekommen ist. Von der ersten Einstellung an wird man einfach mit diesem Fakt konfrontiert, was den Ereignissen eine noch unheilvollere Seite verleiht. Bemängelt man ansonsten in Filmen fehlende Hintergrundinformationen, so ist diese Maßnahme in vorliegendem Werk absolut perfekt gewählt und unterstreicht das geniale Enzeitszenario.

Letztendlich ist "Vampire Nation" ein Film, der in allen Belangen aus dem breiten Einheitsbrei sehr positiv heraussticht. Man könnte das Werk auch als Kombination aus "28 Days later" und John Carpenter's "Vampire" bezeichnen, denn dieser Vergleich drängt sich doch in mehreren Passagen förmlich auf. Wie dem aber auch sei, wer aussergewöhnliche Vampirfilme zu schätzen weiss, kommt an dieser Geschichte keinesfalls vorbei.


Fazit:


Jim Mickle hat endlich das geschafft, was auch schon viele andere Regisseure in den letzten Jahren eher vergeblich versucht haben. Er hat einen modernen Vampirfilm geschaffen, bei dem wirklich alle Zutaten perfekt miteinander harmonieren und so ein letztendlich perfektes Gesamtwerk ergeben. Viel Spannung, eine tolle Story, hervorragende Schauspieler und eine geniale Endzeitatmosphäre machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis, das man keinesfalls verpassen darf.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 95 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 16. Okt 2011, 23:20
von horror1966
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Die Forke des Todes
(The Prowler)
mit Vicky Dawson, Christopher Goutman, Lawrence Tierney, Farley Granger, Cindy Weintraub, Lisa Dunsbeath, David Sederholm, Bill Nunnery, Thom Bray, Diane Rode, Bryan Englund, Donna Davis, Carleton Carpenter
Regie: Joseph Zito
Drehbuch: Neal Barbera / Michael Edens
Kamera: Raoul Lomas / Joao Fernandes
Musik: Richard Einhorn / Nowhere Fast
Ungeprüft
USA / 1981

Irgendwann kurz nach dem Sieg der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg kehrt ein Soldat aus der Schlacht zurück. Als er feststellt, dass ihn seine Geliebte betrügt, tötet er sie beim Highschool-Abschlussball in rasender Wut und verschwindet spurlos. Viele Jahre später feiern junge Teenager wieder ihren Abschlussball, doch es kommt zu einer furchtbaren Mordserie. Die grausamen Morde scheinen im Zusammenhang mit dem Vorfallk von damals zu stehen...


Joseph Zitos Film zählt wohl ganz eindeutig zu den 80er Jahre Slashern, bei denen die Meinungen der Horrorfans extrem auseinandergehen. Einerseits mit einem gewissen Kultsatatus ausgestattet und von vielen verehrt, sehen andere in dem Werk einen der schlechtesten Slasher überhaupt. Ich persönlich zähle mich zu den Verehrern des Filmes, der eine eigentlich handelsübliche Geschichte erzählt die eigentlich keinerlei Innovation beinhaltet, dafür aber mit einer herrlich dichten und bedrohlichen Grundstimmung ausgestattet ist, die den Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann zieht. Da sich fast der gesamte Film bei Nacht abspielt, kommt so auch ganzzeitig das genau richtige Horror-Feeling auf, das für eine derartige Story notwendig ist.

Die Identität des scheinbar wahnsinnigen Mörders ist dabei gar nicht einmal die Hauptsache, ist diese doch recht schnell zu erahnen. Nach einer relativ kurzen Zeitspanne kann man sich nämlich schon denken, das es sich um den gleichen Täter handelt wie fast 40 Jahre zuvor. Dadurch wird der Täterkreis selbstredend äusserst stark eingeschränkt, muss es sich doch zwangsläufig um jemanden handeln, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hat. Dennoch nimmt dieser Aspekt dem Geschehen keinesfalls etwas von seiner Spannung, denn Joseph Zito ist es durchaus gelungen, hier einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich bis zum blutigen Ende halten kann, ohne dabei irgendwelche Einbrüche erleiden zu müssen. So ergibt sich über die gesamte laufzeit ein sehr interessantes Filmvergnügen, das meiner Meinung nach zu den besten Slashertn der 80er Jahre zu zählen ist.

Seinen in gewissen Kreisen erlangten Kultstatus verdankt "The Prowler" nicht zuletzt auch seiinen streckenweise recht derben SFX, für die kein geringerer als Tom Savini verantwortlich zeichnet. Wird in etlichen anderen genrevertretern gerade bei den eigentlichen Tathandlungen die Kamera abgeschwenkt, so hält sie hier zumeist voll drauf, so das man die begangenen Morde in ihrer vollen Pracht bewundern kann. das sorgt dann auch für einen äusserst ansehnlichen Härtegrad, der selbst Liebhaber der etwas härteren Welle zufriedenstellen dürfte. Die größte Schwachstelle ist ganz sicher die deutsche Synchronisation des Filmes, die doch mehr als nur gewöhnungsbedürftig ist, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Die Synchronsprecher scheinen nicht unbedingt Meister ihres Faches zu sein, doch komischerweise trifft das längst nicht auf alle zu. Einige Figuren sprechen nämlich ziemlich normal, andere widerum sind mit Stimmen ausgestattet, die einem schon manchmal die Tränen in die Augen treiben können. das Ergebnis sind streckenweise in die Länge gezogene Dialoge, die zudem so hölzern und ungelenk klingen, als wenn die Darsteller die Worte direkt von einem Zettel ablesen würden. Monotone Stimmen ohne jegliche erkennbare Gefühlslagen sind auf die Dauer schon eine akkustische Tortur, verleihen dem ganzen aber eine ordentliche Portion unfreiwilligen Humors, der insgesamt gesehen gar nicht einmal so fehl am Platz erscheint.

So verhälst es sich am Ende wie eigentlich immer, denn die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Auf jeden Fall aber ist "Die Forke des Todes" ein Genrebeitrag, der sich jederzeit sehen lassen kann und als einzige echte Schwäche seine deutsche Synchro zu erkennen gibt. Ansonsten beinhaltet der Film sämtliche Zutaten die man braucht, um ein spannendes-und sehr atmosphärisches Horror-Szenario anzubieten, bei dem man gut unterhalten wird. Durch Savinis äusserst gelungene Arbeit beinhaltet das Szenario zudem einige richtig blutige Passagen, die man selbst in der heutigen Zeit bei etlichen Slashern vergeblich sucht. Von mir gibt es jedenfalls eine dicke Empfehlung für diese leicht trashig angehauchte Perle des Genres, die in jeder gutsortierten Sammlung ihren Platz haben sollte.


Fazit:


"Die Forke des Todes" ist ganz bestimmt kein filmisches Meisterwerk, bietet aber alle Elemente, die ein Film dieser machart haben sollte. Gute und blutige Unterhaltung sorgen hier für ein extrem kurzweiliges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 20. Okt 2011, 13:01
von horror1966
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Species
(Species)
mit Ben Kingsley, Michael Madsen, Alfred Molina, Forest Whitaker, Marg Helgenberger, Natasha Henstridge, Michelle Williams, Jordan Lund, Don Fischer, Scott McKenna, Virginia Morris, Jayne Luke
Regie: Roger Donaldson
Drehbuch: Dennis Feldman
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Musik: Christopher Young
FSK 16
USA / 1995

Sie ist attraktiv, verführerisch, intelligent ... und ihr Charme könnte das Ende der gesamten Menschheit bedeuten! Durch die erstklassige Besetzung und atemberaubende Spezialeffekte erweist sich "Species" als mit Adrenalin aufgeputschte Mischung aus Action, Spannung und Leidenschaft. Als ein wunderschönes Hybridwesen aus menschlichen und Alien-Genen Natasha Henstridge ihren Beobachtern entkommen kann, engagiert der Wissenschaftler Xavier Fitch (Ben Kingsley) einen Killer (Michael Madsen), einen "Empath" (Forest Whitaker), eine Biologin (Marg Helenberger) und einen Anthropologen (Alfred Molina), um das Wesen aufzuspüren. Das Team verfolgt das Alien bis nach L.A. und entdeckt seinen grausigen Plan Es paart sich mit ahnungslosen Männern und sorgt so für Nachkommen, die die Menschheit vernichten könnten. Die tödliche biologische Uhr tickt unerbittlich, und mit hämmerndem Puls jagt Fitchs Team dem Schicksal hinterher, das über das Fortbestehen unserer Welt entscheiden wird.


Die Thematik, das Ausserirdische Lebensformen die Herrschaft über die Welt erlangen wollen, wurde ja nun schon in unzähligen Varianten filmisch dargestellt. Kaum ein anderer Beitrag beinhaltet eine so verführerische Version wie "Species", denn Natasha Henstridge in der Rolle eines weiblichen Hybridwesens ist die Verführung pur. Nun bekommt der Zuschauer in vorliegendem Fall ganz sicher keine realistisch anmutende Möglichkeit der behandelten Thematik präsentiert, vielmehr handelt es sich um eine äusserst klischeebeladene Umsetzung, was allerdings keinesfalls negativ gemeint ist. Regisseur Ronald Davidson hat eine actiongeladene Geschichte konstruiert, in der es größtenteils sehr temporeich zur Sache geht. Dabei werden wirklich sämtliche Klischees bedient die man sich nur vorstellen kann, jedoch kommt das diesem Werk meiner Meinung nach sogar zu Gute, denn der reine Unterhaltungswert des Geschehens ist äusserst hoch angesiedelt. Für ein realistisch ausgelegtes Szenario wurde "Species" sicherlich nich kreiert, handelt es sich doch vielmehr um eine kurzweilige SCI/FI-und Horror-Kombination, die in diesem Bereich auch zu den absolut gelungenen Vertretern zu zählen ist.

Allein schon die Darsteller können sich sehen lassen, ist der Cast doch absolut prominent besetzt. Nun sollte man nicht zwangsweise herausragendes Schauspiel erwarten, doch jede der einzelnen Hauptfiguren wird durch den jeweiligen Schauspieler absolut glaubhaft und authentisch dargestellt. Oscarreife Leistungen bekommt man zwar nicht geboten, jedoch agieren alle Akteure sehr routiniert und dem Geschehen angemessen. Das Highlight des Filmes ist allerdings die spannend umgesetzte Story die zwar nicht unbedingt sehr realitätsnah daherkommt, aber auf jeden Fall beste Unterhaltung bietet. Von der ersten bis zur letzten Minute entpuppen sich die Ereignisse als absolut fesselnd und faszinierend und strahlen eine größtenteils enorm bedrohliche Grundstimmung aus. Zudem enthält das Szenario für eine 16er Freigabe einige recht blutige Momente, die aber zu keiner Zeit den üblichen Rahmen sprengen.

"Species" beinhaltet auch eine ordentliche Portion Erotik, denn die Invasion der Ausserirdischen soll hier durch Fortpflanzung des Hybridwesens Sil stattfinden. So bekommt man dann auch die damals noch blutjunge und bildhübsche Natasha Henstridge einige Male in ihrer vollen Pracht zu sehen, was rein optisch gesehen ein absoluter Leckerbissen ist. Das die Geschichte dabei extrem in die Klischeehaftigkeit abdriftet, kann man meiner Meinung nach durchaus vernachlässigen, passt dieser Aspekt doch absolut perfekt in das Gesamtkonstrukt eines Werkes, das man keinesfalls nach seinem Realitätsgehalt bewerten sollte. Dazu gibt es genügend andere Genrevertreter wie beispielsweise "Contact" mit Jodie Foster, hier zählt einzig und allein der reine Unterhaltungswert und der ist äusserst hoch angesiedelt.

Letztendlich bietet "Species" eine sehr gelungene Mischung aus SCI/FI-und Horror, die auch nach über 15 Jahren nichts von ihrem reiz verloren hat. Selbst nach mehrmaliger Sichtung ist man immer wieder fasziniert von dieser temporeichen und actiongeladenen Geschichte. Für mich persönlich zählt das Werk zu den absolut zeitlosen Filmen, die man sich getrost immer wieder anschauen kann, ohne dabei an Langeweile zu sterben.


Fazit:


Auch wenn die hier gewählte Variante der Thematik um Ausserirdische nicht unbedingt durch einen hohen Realitätsanteil besticht, bekommt man einen in allen Belangen überzeugenden Film präsentiert. Ein gesunder Härtegrad, ein bildschöner Todesengelt und eine spannende Geschichte lassen die Zeit wie im Flug vergehen.


8/10