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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 20. Okt 2011, 13:02
von horror1966
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Species II
(Species II)
mit Michael Madsen, Natasha Henstridge, Marg Helgenberger, Mykelti Williamson, George Dzundza, James Cromwell, Justin Lazard, Myriam Cyr, Sarah Wynter, Baxter Harris, Scott Morgan, Nancy La Scala, Raquel Gardner
Regie: Peter Medak
Drehbuch: Dennis Feldman / Chris Brancato
Kamera: Matthew F. Leonetti
Musik: Ed Shearmur
FSK 16
USA / 1998

Während eines Raumfluges zum Mars wird der Astronaut Patrick Ross Justin Lazard mit dem Genmaterial eines Aliens infiziert. Nach seiner Rückkehr auf die Erde verwandelt er sich in ein furchterregendes außerirdisches Wesen, das nur noch ein Ziel kennt sich mit irdischen Frauen zu vereinigen und die Erde mit seinen Alien-Bastarden zu kolonisieren. Für die Wissenschaftlerin Laura Baker Marg Helgenberger und den ehemaligen Söldner und Profikiller Press Lennox Michael Madson beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn sie müssen Patrick um jeden Preis aufhalten. Sie setzen das wunderschöne, geklonte Halb-Alien Eve Natasha Henstridge ein, um Patrick zu ködern. Aber Eve kann ihrem eigenen Fortpflanzungstrieb nicht widerstehen Sie entkommt, um mit Patrick eine Alien-Rasse zu zeugen, die der Menschheit den sicheren Untergang bringen wird.


3 Jahre nach dem gelungenen Erstling kam 1998 mit diesem Werk ein äusserst gelungener Nachfolger auf den markt, der seinem Vorgänger im Prinzip in nichts nachsteht. Selbst ein Wechsel auf dem Regiestuhl hat der Fortsetzung auf keinen Fall geschadet, nach Roger Donaldson hatte dieses Mal Peter Medak (Romeo is Bleeding) das Zepter in der Hand und hat eine würdige Geschichte umgesetzt. Es kommt dem Film auch sicherlich zu Gute, das mit Michael Madsen, Marg Helgenberger und Natasha Henstridge immerhin drei bekannte Gesichter aus dem Original mit von der Partie sind, erweckt dieser Aspekt ein bekanntes Gefühl beim Zuschauer. Nachdem Sil am Ende des ersten Teils gestorben ist, nimmt Hentridge nun die Rolle ihres genauen Duplikats Eve ein, an der in einem Forschungslabor die übelsten Tests ausprobiert werden, damit man eine effektive Waffe findet, um Ausserirdische zu töten.

Im Gegensatz zur ersten Story ist das Hybridwesen dieses Mal aber nicht allein, tritt doch mit dem infizierten Astronauten Patrick Ross ein männlicher Gegenpart auf den Plan, von dem hier die größte Gefahr ausgeht. Das kommt dem Geschehen sehr zu Gute, gestalten sich die einzelnen Abläufe doch stellenweise noch temporeicher als im Vorgänger, der schon ein ordentliches Erzähltempo vorgelegt hat. Zudem hat es Medak verstanden, einen kontinuirlich ansteigenden Spannungsbogen zu schlagen, was schon fast zwangsläufig für ein sehr interessantes Filmerlebnis sorgt. Rein inhaltlich hat sich natürlich nicht viel geändert, denn das Ansinnen der Hybridwesen liegt immer noch darin, sich stetig zu vermehren und somit etliche Nachkommen zu produzieren. Das kostet dann auch etlichen jungen Frauen das Laben, denn der männliche Alien lebt seinen Geschlechtstrieb in hohem Maße aus.

Wie schon in Teil 1 gibt es auch hier einige sehenswerte Effekte, die sich streckenweise auch ziemlich blutig und recht hart präsentieren. So fügt sich dann auch hier alles zu einem insgesamt wirklich überzeugendem Gesamtpaket zusammen und man kann sich an einem sehenswerten SCI/FI-Horrorfilm erfreuen, der beste und kurzweilige Unterhaltung bietet. Auch wenn es genügend Leute gibt die den Species-Filmen die inhaltliche Klasse absprechen, bieten gerade die ersten beiden Teile der Reihe faszinierende Szenarien, die man nicht unbedingt nach dem Realitätsgehalt der behandelten Thematik bewerten sollte. Ganz sicher gibt es unzählige Filme, die gerade die Alienthematik besser und realistischer behandeln, doch "Species" wie auch "Species II" bieten jeweils ein erstklassiges Action-Spektakel, das im Zusammenspiel mit den enthaltenen SCI/FI-und Horrorelementen absolut erstklassige Unterhaltung anbietet.

Und so kann man letztendlich diesen Ableger auf eine Stufe mit dem Original stellen, denn qualitätsmäßig nehmen sich beide Werke nicht viel. Das bezieht sich auch auf das dargebotene Schauspiel, das wieder einmal als routiniert und äusserst solide bezeichnet werden kann. Insbesondere Madsen und Helgenberger überzeugen einmal mehr in ihren Rollen und haben beim Betrachter sowieso von Beginn an einen enormen Symphatiebonus, den sie sich im Original erarbeitet haben. Peter Medak hat hier alles richtig gemacht und seine Story im gleichen Stil umgesetzt, wie es schon Roger Donaldson getan hat.


Fazit:


Sicherlich ist "Species II" kein filmisches Meisterwerk, aber immerhin ein sehr unterhatsamer SCI/FI Horrorfilm. Eine actionreiche-und tempogeladene Geschichte sorgt für beste Unterhaltung und insgesamt gesehen steht der zweite teil dem Vorgänger in nichts nach. Fre4unde des Genres kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten und werden ihre Freude an diesem Werk haben.


7,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 14:05
von horror1966
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Space Battleship Yamato
(Space Battleship Yamato)
mit Takuya Kimura, Meisa Kuroki, Toshiro Yanagiba, Naoto Ogata, Hiroyuki Ikeuchi, Shin'ichi Tsutsumi, Maiko, Reiko Takashima, Toshiyuki Nishida, Toshihiro Yashiba, Kazuki Namioka, Takumi Saito
Regie: Takashi Yamazaki
Drehbuch: Leji Matsumoto / Shimako Sato
Kamera: Kozo Shibasaki
Musik: Naoki Sato
FSK 16
Japan / 2010

Seit Jahren schon tobt der Krieg gegen die außerirdischen Gamilon und fordert hohe Verluste. Die Erdatmosphäre ist nach Meteor-Bombardements radioaktiv verseucht, die wenigen Überlebenden vegetieren in unterirdischen Bunker-Städten vor sich hin. Das Ende der Menschheit steht kurz bevor, als unerwartet eine Nachricht der Iscandarier die Erde erreicht. Die Erzfeinde der Gamilon verfügen über die nötige Technologie, um unseren Planeten wieder bewohnbar zu machen! Das letzte übrig gebliebene Kampfschiff Yamato macht sich auf den gefährlichen Weg nach Iscandar. Wird sich die Yamato gegen die übermächtige Gamilon-Flotte behaupten können und ihr Ziel erreichen?


Es ist in letzter Zeit ein ungeteilter Trend zu erkennen, das immer mehr Anime-Vorlagen nunmehr eine Realverfilmung erhalten. Und so basiert auch vorliegender Film von Takashi Yamazike auf so einem Anime, das in Japan einen gewissen Kultstatus beinhaltet. Die hier vorliegende Umsetzung der Geschichte entpuppt sich recht schnell als äusserst hochwertig und ist vor allem mit etlichen sehr gut anzusehenden Effekten ausgestattet, so das man ein oppulentes SCI/FI Spektakel der besseren Kategorie geboten bekommt. Von Beginn an präsentiert sich eine spannende und sehr interessante Geschichte, die zugegebenermaßen ein wenig zu heroisch aufgezogen ist, was sich mit zunehmender laufzeit immer mehr herauskristallisiert und mit einem fast schon pathetischen Ende seinen absoluten Höhepunkt findet. Ehrlich gasagt sieht man das als Zuschauer aber gar nicht einmal als negativ an, denn in diesem Szenario kommt der vorhandene Helden-Pathos doch gut rüber und erscheint sogar absolut passend.

Dementsprechend fällt dann auch ein Großteil der vorhandenen Dialoge aus die diesen Aspekt extrem unterstreichen. Die Besatzung des Raumschiffes wird mit schier flammenden Ansprachen motiviert und jedes einzelne Besatzungsmitglied scheint stolz darauf zu sein, für das angestrebte Ziel sein Leben zu geben. Manch einem mag das etwas zu dick aufgetragen zu sein, doch der vorliegende Story-Plot ist geradezu prädestiniert für Heldentum. Man sollte allerdings auch nicht zu sehr auf diesem Punkt herumreiten, denn der Film ist insgesamt gesehen ein wirklich überzeugendes SCI/FI Abenteuer, das trotz einer Lauflänge von gut 134 Minuten keinerlei langatmige Passagen offenbart. Hinzu kommt ein gekonnt gezogener Spannungsbogen, der bis zum bitteren-und melodramatischen Finale beste und äusserst kurzweilige Unterhaltung bietet. Insbesondere die Weltraumschlachten wissen zu überzeugen, das phasenweise gebotene Effektgewitter kann sich allemal sehen lassen und beinhaltet meiner Meinung nach eine hohe Qualität.

Doch auch ansonsten gibt es an diesem Film im Prinzip herzlich wenig auszusetzen, die Darsteller glänzen durch gutes Schauspiel und auch für genügend Action ist immer gesorgt. Auch die Story an sich ist nicht von schlechten Eltern, so das sich insgesamt gesehen ein wirklich überzeigendes Filmerlebnis bietet, das man sich auch gern mehrmals anschauen kann. Ehrlich gesagt war ich doch sehr skeptisch, ist "Space Battleship Yamato" doch der erste asiatische SCI/FI Film, den ich je gesehen habe. Diese Skepsis hat sich aber doch äusserst schnell verflüchtigt, denn das Werk braucht sich auch keinesfalls hinter weitaus höher budgetierten US-Varianten nicht zu verstecken. Für ein verhältnismäßig geringes Budget von geschätzten 12.000.000 $ wurde hier eine Menge auf die Beine gestellt, um dem Zuschauer ein tolles Science/Fiction Feeling zu übermitteln.

Im Endeffekt handelt es sich um ein richtig gutes Werk, bei dem man lediglich die manchmal etwas zu heroischen Züge ein klein wenig bemängeln könnte. Ansonsten gibt es allerdings keinerlei Ansatz für negative Kritik, so das man diesen tollen Film bedenkenlos weiterempfehlen kann. Takashi Yamazaki hat alles genau richtig gemacht und ein oppulentes Weltraum-Spektakel inszeniert, das für jeden Fan des Genres absolut sehenswert erscheint.


Fazit:


Eine spannende Geschichte, gute Darsteller, genügend Action und tolle Effekte sind die richtigen Zutaten, um kurzweilige und gute Unterhaltung zu garantieren. Da sieht man auch gern über die manchmal etwas zu heldenhaften Dialoge hinweg und verzeiht auch so manche Passage, die etwas zu pathetisch ausgefallen ist. "Space Battleship Yamato" ist auf jeden Fall eine sehr positive Überraschung, die man sich unbedingt anschauen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Japanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 134 Minuten
Extras: VFX Making Of, Bildergalerie, Pre-Visualization uvm.

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 21:35
von horror1966
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Species III
(Species III)
mit Robin Dunne, Robert Knepper, Sunny Mabrey, Amelia Cooke, John Paul Pitoc, Michael Warren, Christopher Neame, Patricia Bethune, Joel Stoffer, James Leo Ryan, Savanna Fields, Natasha Henstridge
Regie: Brad Turner
Drehbuch: Dennis Feldman / Ben Ripley
Kamera: Christian Sebaldt
Musik: Emira Cmiral
FSK 16
USA / 2004

Kurz vor ihrem Tod schenkt die Mensch-Alien-Kreatur Eve einer Tochter das Leben: Sara. Der Wissenschaftler Dr. Abbott versteckt Sara in seinem Laboratorium. Besessen von der Idee, eine neue, perfekte Rasse zu züchten, braucht er Saras perfekten Organismus. An den wollen allerdings auch eine ganze Horde von Alien-Mischlingen aus den früheren Sexabenteuern der mörderischen Species-Kreaturen ran, weil sie an einem tödlichen Immundefekt leiden. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf, zudem Abbotts gutaussehender Assistent Dean mehr und mehr Abscheut gegen die Experimente an der attraktiven Sara entwickelt...


Sechs Jahre nach dem Erscheinen des zweiten Teiles ging die "Species Reihe" 2004 in die dritte Runde. Regisseur Brad Turner schickte mit dieser Direct to DVD Produktion einen Film auf die Reise, der im Gegensatz zu den beiden Vorgängern einen ganz erheblichen Qualitätsverlust zu beklagen hat, der zudem auch sehr offensichtlich erkennbar ist. Mag es einerseits sicherlich in der Tatsache begründet sein das mittlerweile kein Darsteller der Anfangsgeschichte am Start ist, offenbart hauptsächlich die Weiterführung der Story die größten Kopfschmerzen. Waren die Story-Plots der ersten beiden Teile noch durch einen äusserst gelungenen Spannungsaufbau gekennzeichnet, so offenbart sich dem Zuschauer hier ein eher belangloses Szenario, das in großen Teilen vor sich hin dümpelt und keinerlei echte Höhepunkte beinhaltet. Am positivsten kann man den Aspekt hervorheben, das man zwei wirklich bildhübsche weibliche Hybridwesen präsentiert bekommt, doch danach wird es schon ziemlich eng mit positiven Merkmalen.

Zu lasch und vollkommen uninspiriert offenbart sich eine teils sogar etwas langatmige Geschichte, zu der man nie einen echten Zugriff bekommt. Das liegt hauptsächlich an den extrem schwachen Charakteren, die allesamt blass und vollkommen farblos nachgezeichnet werden. Ebenso agieren auch die Darsteller, von denen keiner auch nur ansatzweise einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen würde. So muss man sich dann als Fan der Reihe ausschließlich an etwas nackter Haut erfreuen, die selbstverständlich auch in diesem Teil einmal mehr oblgatorisch in die Geschehnisse eingefügt wurde. Der Rest des Filmes gestaltet sich dafür eher uninteressant und sorgt nicht unbedingt für Begeisterung beim Betrachter, der am Ende doch ziemlich enttäuscht zurückgelassen wird.

Hat "Species II" meiner Meinung nach vollkommen zu Unrecht hauptsächlich negative Kritiken erhalten, so kommt man hier nicht um die Einsicht herum, das man die Reihe wohl besser nach Teil 2 eingestellt hätte. Denn zu keiner Zeit kommt hier das gewohnte "Species-Feeling" auf, da können auch einige Ekelszenen nichts dran ändern, die man sich auch hätte sparen können. Am schlimmsten ist jedoch die ganzzeitig fehlende Spannung, die sich in weiten Teilen des Geschehens noch nicht einmal ansatzweise zu erkennen gibt, was das Sehvergnügen auch sehr nachhaltig beeinträchtigt.

Insgesamt gesehen ist "Species III" schon ein ziemlich gewaltiger Flop, der keinesfalls an die beiden guten Vorgänger anknüpfen kann. Die Luft ist scheinbar raus und nach diesem Film wünscht man sich auch ehrlich gesagt keine weitere Fortsetzung. Das dieser Wunsch allerdings nicht in Erfüllung ging, dürfte hinlänglich bekannt sein, erschien doch sogar noch ein weiterer Ableger. Dieser hat dann sogar das fast Unmögliche geschafft und vorliegenden Film nachträglich aufgewertet. Wer also der Meinung ist das es nicht schlechter geht, sollte sich unbedingt Teil 4 anschauen, gegen den "Species III" ein wahres Meisterwerk ist.


Fazit:


Ein Fazit ist sehr schnell gezogen, das Werk von Brad Turner biettet ziemlich wenig, was man positiv hervorheben könnte. Eine lahme Geschichte und sehr wenig Action sorgen dafür, das sich der Film lediglich im unteren Durchschnittsbereich ansiedelt.


4/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 19:45
von horror1966
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Murder Rock
(Murder Rock - uccide a passo di danza)
mit Olga Karlatos, Ray Lovelock, Claudio Cassinelli, Cosimo Cinieri, Giuseppe Mannajuolo, Berna Maria do Carmo, Belinda Busato, Maria Vittoria Tolazzi, Geretta Geretta, Christian Borromeo, Robert Gligorov, Carlo Caldera,
Regie: Lucio Fulci
Drehbuch: Lucio Fulci
Kamera: Giuseppe Pinori
Musik: Keith Emerson
FSK 16
Italien / 1984

Kommissar Borgess steht vor einem Rätsel. In einem Tanzinstitut, in dem ehrgeizige junge Leute auf eine Weltkariere vorbereitet werden, geschieht ein Mord nach dem anderen. Vier wunderschöne, hochbegabte Mädchen einer Gruppe werden auf grauenvolle Weise umgebracht... immer nach dem gleichen Schema. Wer ist der Täter?... Schulleiter Dick Gibson der ständig Verhältnisse mit seinen Schülerinnen hat...Tänzer Willy, der mit zwei der Mordopfer bis zuletzt zusammen war...oder kommt er aus dem Zuhälter-Milieu....?


Zugegeben, "Murder Rock" zählt sicherlich nicht zu den allerbesten Giallis, dennoch wird dieser Film von Lucio Fulci meiner Meinung nach vollkommen zu Unrecht immer zu schlecht bewertet. Das der Regisseur seine harte Splatter-und Gore Zeit zu diesem Zeitpunkt größtenteils hinter sich gelassen hat merkt man der Geschichte ganz klar an, denn wirklich harte Passagen hat das Szenario nicht zu bieten. Bis auf einige Blutstropfen wird im Bezug auf Härte auf extremster Sparflamme gekocht, was allerdings gar nicht negativ gemeint ist. Es ist ganz einfach die typische Giallohandlung, dem Zuschauer offenbart sich eine durchaus spannende Mordserie, bei der eigentlich jeder verdächtig erscheint, der in irgendeiner Weise mit der Tanzschule zu tun hat, die Ausgangspunkt für die geheimnisvollen Morde ist. Ziemlich oft wird Fulcis Werk ein mangelnder Spannungsaufbau konsultiert, dabei beinhaltet das Geschehen im Prinzip alle nötigen Zutaten, um durchaus für genügend Spannung zu sorgen.

Und so gestaltet sich die Story auch jederzeit interessant, etliche falsche Fährten werden gelegt um den Zuschauer in die Irre zu führen. Nun ist es aber nicht so, das man den wahren Täter nicht einigermaßen frühzeitig erkennen könnte, gibt es doch spätestens nach der Hälfte des Filmes einige Indizien, die einen auf die richtige Spur lenken, doch die absolute Gewissheit über die Identität bekommt man erst gut 10 Minuten vor dem Ende. Dennoch dürften gerade Kenner dieser Filmgattung weitaus früher das Rätselhafte Morden aufklären, dem immerhin 4 junge Tänzerinnen zum Opfer fallen. Verfahren wird dabei immer mit der gleichen Methode, die Mädchen werden zuerst chloroformiert und danch mit einer Hutnadel erstochen. Das ist zwar nicht besonders innovatic, beinhaltet aber dennoch genügend Spannung, um ganzzeitig gut zu unterhalten.

Dafür spricht auch der Fakt, das den ganzen Film über eine erstklassig dichte Grundstimmung vorherrscht, die phasenweise sogar für eine echte Gänsehaut sorgt. Etliche Passagen sind dabei von besonders bedrohlicher Natur und sorgen für ein herrliches Horror-Feeling. Auch wenn die Geschichte nichts wirklich Neues bietet, sorgt sie dennoch für grundsolide Unterhaltung. Insbesondere Liebhaber des Cinema Italiano dürften ihre Freude an diesem Giallo haben, der viel besser ist als manche Kritik es vermuten lässt. Als einzigen wirklichen Schwachpunkt kann man eigentlich nur die Ermittlungsmethoden der zuständigen Polizisten ausmachen, die doch teilweise einen schon fast willkürlichen Eindruck, in manchen Momenten muss man sogar schon von einer gewissen Unfähigkeit sprechen. Andererseits wird gerade dieser Aspekt auch in etlichen anderen Genre-Kollegen nicht besser dargestellt und die Beamten werden auch dort als richtiggehende Deppen dargestellt.

Insgesamt gesehen hat mir "Murder Rock" doch sehr gut gefallen, auch wenn es etliche Giallis gibt, die weitaus besser inszeniert wurden. Dennoch handelt es sich immer noch um einen absolut sehenswerten Vertreter seiner Art, auch wenn Fulci hier ganz sicher nicht seinen besten Film abgeliefert hat. Mit nicht zu hohen Erwartungen ausgestattet bekommt man auf jeden fall ein interessantes Szenario geboten, in dem auch ein Großteil der Schauspieler zu überzeugen weiss. Fans des italienischen Filmes sollten dieses Werk jedenfalls in ihrer Sammlung haben.


Fazit:


Eine spannende aber nicht neue Geschichte, eine tolle Atmosphäre und mehrere nette Wendungen machen "Murder Rock" zu einem absolut sehenswerten Film, den man sich auch gern mehrmals anschauen kann. Solide Genrekost aus Italien mit einem solide aufgebautem Spannungsbogen, der für ganzzeitig interessante Unterhaltung sorgt.


6,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 26. Okt 2011, 17:43
von horror1966
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Schön, nackt und liebestoll
(Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile)
mit Farley Granger, Sylva Koscina, Silvano Tranquilli, Annabella Incontrera, Chris Avram, Femi Benussi, Krista Nell, Angela Covello, Fabrizio Moresco, Andrea Scotti, Irene Pollmer, Luciano Rossi, Ivano Staciolli, Nino Foti, Jessica Dublin
Regie: Roberto Bianchi Montero
Drehbuch: Luigi Angelo
Kamera: Fausto Rossi
Musik: Giorgio Gaslini
Ungeprüft
Italien / 1972

Ein eiskalter Mörder geht um. Wieder und wieder sterben junge willige Ehefrauen aus der High Society eines bestialischen Todes, weil sie sich vor der Sinnentleertheit ihrer luxuriösen Existenz in die starken Arme eines Liebhabers flüchten. Ein Fehler, der sie teuer zu stehen kommt, denn der Wahnsinnige, der im Schatten der Nacht lauert, ist Richter und Henker zugleich: Am Tatort hinterlässt das Monster als scheußliches Signum seiner Tat einen Fotobeweis der unkeuschen Zweisamkeit. Ein Katz- und-Maus-Spiel mit der Polizei nimmt seinen Lauf, und die atemlose Hetzjagd nach dem Killer wird Kommissar Capuana an die Grenzen seines Verstandes führen...


Schön, nackt und liebestoll


Auch wenn der deutsche Titel des Filmes vielmehr auf einen Sexfilm hindeutet, handelt es sich um einen waschechten Giallo der komischerweise hauptsächlich durchschnittliche Kritiken erhält. Sicherlich handelt es sich nicht um einen absoluten Meilenstein des Subgenres, jedoch kann man das Werk von Roberto Bianchi Montero durchaus zu den guten Vertretern seiner Art zählen. Die Geschichte an sich bietet zwar die handelsübliche Thematik die man aus den meisten Giallis her kennt, dennoch unterscheidet sie sich doch in einigen Punkten ziemlich deutlich von den üblichen 08/15 Story-Plots. Am meisten zeigt sich das durch den Aspekt, das die ansonsten zumeist im Hintergrund agierenden Ermittler in der Mordserie hier ganz eindeutig im Focus des Geschehens stehen. Und so ist dann auch Kommissar Capuana (Farley Granger) die zentrale Figur des Szenarios, das äusserst spannend und sehr atmosphärisch umgesetzt wurde. Rein optisch gesehen überkommt einen sofort das Gefühl, das man durch eine Zeitmaschine in die 70er Jahre zurückversetzt wurde. Die grell-bunten Wohnungseinrichtungen, die Kleidung der Darsteller und insbesondere die furchtbaren Tapeten wecken Erinnerungen an extremste Geschmacksverirrungen, denen man in der Zeit unterlegen war.

Andererseits unterstreicht das nur die Authenzität der Ereignisse und zaubert dem etwas älteren Zuschauer auch so manchen Schmunzler ins Gesicht. Dieses verschwindet dann aber aufgrund der bestialischen Mordserie ziemlich schnell, immer mehr hübsche Frauen aus der römischen Gesellschaft fallen einem maskierten Killer zum Opfer. Gibt es zu Beginn noch keinerlei Spuren und Anhaltspunkte so stellt sich dann mit der Zeit heraus, das es sich immer wieder um untreue Ehefrauen handelt. Hier kommt man dann auch wieder auf den deutschen Filtitel, denn sämtliche Opfer sind wirklich "Schön, nackt und liebestoll". Vor allem der Begriff nackt trifft wie die Faust aufs Auge, kann ich mich doch an keinen anderen Giallo erinnern, in dem dermaßen viel nackte Haut gezeigt wird. Dennoch erscheint der nacktszenen-Anteil durchaus angemessen, zudem sich die verschiedenen Damen wirklich sehen lassen können. Ausserdem kann man den Szenen auch eine gweisse Ästhetik keinesfalls absprechen, so das zu keiner Zeit der Eindruck eines Soft-Pornos entsteht.

Die größte Stärke des Filmes ist aber meiner Meinung nach der absolut gelungene Spannungsaufbau, die Identität des Täters bleibt über lange Zeit im Verborgenen. Etliche falsche Fährten werden gelegt und präsentieren so manch verdächtige Person, die wahre Identität wird allerdings erst ganz kurz vor dem Ende gelüftet. Kenner der Filmgattung können sicherlich schon etwas früher auf die richtige Spur kommen, zu offensichtliche Hinweise auf den Mörder werden allerdings nicht geliefert. Und so tappt dann auch die Hauptfigur Capuana lange im Dunkeln und wird mit zunehmender Spielzeit immer tiefer in das grausige Geschehen hineingerissen, das ihn zum Ende hin sogar weitaus mehr angreift, als er es sich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hätte. Farley Granger interpretiert den Charakter des Ermittlers absolut erstklassig und man kann sich als Aussenstehender ein sehr gutes Bild von der Gefühlswelt des Mannes machen, die immer mehr aus den Fugen gerät.

Letztendlich bietet "Schön, nackt und liebestoll" absolut sehenswerte Genrekost, die mir persönlich sogar extrem gut gefällt. Sicherlich liegt es immer im Auge des Betrachters, doch für mich handelt es sich definitiv um einen Giallo, der im oberen Drittel anzusiedeln ist. Sämtliche notwendigen Zutaten sind im Überfluss vorhanden und ergeben eine äusserst interessante Mischung, die ganzzeitig beste Unterhaltung bietet.


Fazit:


An die ganz großen Meilensteine des Subgenres kann "Schön, nackt und liebestoll" zwar nicht heranreichen, jedoch präsentiert sich ein jederzeit spannender Story-Plot, der in allen Belangen überzeugen kann. Eine dichte und bedrohliche Grundstimmung, ein äusserst kräftiges Farbenspiel und gut agierende Darsteller machen dieses Werk für jeden Fan des Genres zu einem unvergesslichen Filmerlebnis.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 28. Okt 2011, 15:11
von horror1966
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Rivals
(Les Liens du sang)
mit Guillaume Canet, Francois Cluzet, Clotilde Hesme, Marie Denamaud, Mehdi Nebbou, Olivier Perrier, Carole Franck, Helene Foubert, Eric Bonicatto, Alain Beigel, Thierry Levaret, Marc Bodnar, Stephane Gilton, Laurent Gitton
Regie: Jacques Maillot
Drehbuch: Pierre Chosson / Jacques Maillot
Kamera: Luc Pages
Musik: Stephan Oliva
FSK 16
Frankreich / 2008

Frankreich in den 70er Jahren. Francois und Gabriel sind Brüder, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Der eine ist ein guter, strebsamer Kerl, der zum braven Sohn und Polizisten wurde, der andere ein impulsiver, rebellischer Schwerenöter, der folgerichtig im Knast landete. Nun kommt Gabriel gerade mal wieder aus dem Gefängnis frei, und Francois will ihm nach besten Kräften helfen, eine bürgerliche Existenz zu gründen. Dafür lässt er Beziehungen spielen, riskiert gar, als es eng wird, seine Karriere. Gabriel aber dankt es ihm schlecht.


Das die Franzosen nicht nur erstklassige Horrorfilme auf den Weg bringen sondern auch in anderen Genres mit hervorragenden Filmen aufwarten, wird mit "Rivals" einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die vorliegende Geschichte ist ein äusserst gekonnter Mix aus Action/Krimi-und Drama, wobei das letztgenannte Genre ganz klar im zentralen Mittelpunkt des Geschehens steht. Jacques Maillot bietet dem Zuschauer eine packende Story, in der die angespannte Beziehung zweier grundverschiedener Brüder im Focus steht. Dabei bekommt man insbesondere erstklassige Charakterzeichnungen geboten, jede einzelne Figur der Geschichte wird einem sehr gut nähergebracht, so das man äusserst schnell den richtigen Bezug zu den Ereignissen bekommt und gedanklich tief in das Szenario eintauchen kann. Die Erzählstruktur des Filmes gestaltet sich eher ruhig, wird aber immer wieder durch diverse Tempowechsel angereichert. Nun ist "Rivals" ganz sicher kein Action-Feuerwerk, beinhaltet aber dennoch einige absolut sehenswerte Action-Passagen, die vor allem extrem authentisch und glaubwürdig erscheinen. Die einzelnen Komponenten dieses eindrucksvollen Filmes hermonieren nahezu perfekt und ergeben ein Gesamtbild, das in wirklich allen Belangen vollständig überzeugen kann.

Schon rein optisch gesehen erlebt der Zuschauer eine rückwärtige Zeitreise in die 70er Jahre, die Ausstattung und die Kulissen des Filmes sind grandios gestaltet, so das letztendlich ein waschechter 70er Jahre Look entsteht. Doch auch ansonsten handelt es sich um einen Film, der an Authenzität kaum zu überbieten ist, was zum Großteil auch den herausragenden Schauspielern zu verdanken ist. Bis in die kleinsten Nebenrollen wird man hier mit brillantem Schauspiel verwöhnt, wobei die beiden Brüder Francois und Gabriel absolut perfekt dargestellt werden. Guillaume Canet (Francois) und Francois Cluzet ( Gabriel) ist die Spielfreude in jeder einzelnen Passage anzumerken, sie verleihen ihren Charakteren eine enorme Ausdruckskraft, so das man eher selten den Eindruck hat sich einen Spielfilm anzuschauen. das gesamte Geschehen wirkt so realistisch das viel eher der Eindruck entsteht, das sich alles wirklich so abspielt und man selbst zu einem Teil der Ereignisse wird. Von der ersten Minute an ist man von den stattfindenden Geschehnissen gefesselt und erliegt der Faszination, die von ihnen ausgeht. In erster Linie sind es die äusserst gelungenen Charakterzeichnungen der einzelnen Figuren, die das Interesse des Zuschauers wecken. Maillot lässt sich bei diesem Aspekt genügend Zeit, einem die Personen und auch deren von Haus aus komplizierte Familiengeschichte näherzubringen und bietet damit förmlich die Möglichkeit, sich extrem gut in die Geschichte hineinzuversetzen.

Die dadurch entstehende Intensität packt einen in nahezu jeder einzelnen Einstellung, so das man sich immer stärker mit dem Szenario identifizieren kann. Dabei entsteht aber auch eine innere Zerrissenheit, kann man sich doch zu keiner Zeit wirklich entscheiden, mit welchem der beiden ungleichen Brüder man mehr symphatisiert. Erscheinen doch beide Männer äusserst symphatisch, selbst der kriminelle Gabriel wirkt trotz seiner unzähligen Straftaten viel eher wie ein Mensch, dem einfach keine Chance gegeben wird, um sein Leben wirklich in die richtigen Bahnen zu lenken. Als er mit der Zeit wieder rückfällig wird ist es nur noch eine Frage der Zeit, das es zu einem tragischen Ende kommt. Dieses fällt dann aber doch ganz anders aus als wie manch einer es sich eventuell vorstellt, denn es kommt nicht zu dem eigentlich erwarteten Showdown zwischen den beiden Brüdern. Die Geschichte nimmt eine ganz andere Wendung die man nicht zwangsweise vorhersehen konnte und offenbart durch eine einzige Szene die gesamte Tragik, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht. Auch wenn der Schlußakkord ziemlich abrupt erscheint, ist er doch genau richtig gewählt, um einen nachhaltigen Eindruck im Kopf des Betrachters zu hinterlassen. Und so denkt man auch noch lange nach dem Ende über die Ereignisse nach, die einen noch lange beschäftigen.

Mit "Rivals" hat Jacques Maillot einen erstklassigen Genre-Mix kreiert, der von der ersten bis zur letzten Minute einen erstklassigen Filmgenuss beschert, an den man sich noch lange erinnern wird. Ein toller Story-Plot, jede Menge Spannung und eine ungeheuer starke Intensität der Ereignisse machen dieses Werk zu einem echten Erlebnis. Die absolut brillanten Schauspieler setzen dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf, so das hier auch höhere Ansprüche erfüllt werden dürften. Gut gesetzte Tempowechsel und einige härtere Szenen runden das Gesamtbild perfekt ab und lassen einen zu Schluß kommen, das man gerade einen wirklich überzeugenden Film gesehen hat, den man bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Fazit:


Die Geschichte um zwei vollkommen unterschiedliche Brüder ist ein Paradebeispiel für die Qualität des europäischen Kinos. Es müssen nicht immer die großen US-Blockbuster sein. immer öfter kommen auch aus unseren regionen wahre Filmperlen. "Rivals" kann man ganz sicher in diese Kategorie einordnen, erzählt der Film doch eine Story, die in allen Belangen perfekt umgesetzt wurde.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 103 Minuten
Extras: Trailer, Making Of, Zwei Brüder und ein Film

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 30. Okt 2011, 14:58
von horror1966
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Unmoralische Geschichten
(Contes immoraux)
mit Lise Danvers, Fabrice Luchini, Charlotte Alexandra, Paloma Picasso, Pascale Christophe, Florence Bellamy, Jacopo Berinizi, Lorenzo Berinizi, Philippe Desboeuf, Nicole Karen, Tomas Hnevsa, Mathieu Rivollier, Robert Capia
Regie: Walerian Borowczyk
Drehbuch: Andre Pieyre de Mandiargues
Kamera: Bernard Daillencourt / Guy Durban / Noel Very / Michel Zolat
Musik: Maurice Leroux
Keine Jugendfreigabe
Frankreich / 1974

Vier Episoden, vier Epochen, vier sexuelle Spielarten: in "Unmoralische Geschcihten", seinem größten Filmerfolg, lässt Walerian Borowczyk seinen erotischen Phantasien freien Lauf. Mit gewohnt fetischistischem Blick für erotische Details erzählt er diesmal Geschichten über Fellatio, die verführerische Anziehungskraft von Gemüse, vom Reiz jungfräulichen Blutes und von inzestuösen Ausschweifungen im Vatikan - vier Episoden, in denen jede Geste, jeder Gegenstand - ein Mund, ein Finger, eine Perle - vor erotischer Aufladung nur so knistern. Eine hinreißend schöne, bös-romantische Orgie erotischer Phantasie. Vier Episoden aus verschiedenen Jahrhunderten mit kunsthistorischem Raffinement in schwarze Poesie verwandelt.


Wenn man "Unmoralische Geschichten" gesehen hat kann man relativ gut nachvollziehen, das dieser Film etliche Jahre auf dem Index gestanden hat. Das in vier Episoden eingeteilte Werk von Walerian Borowczyk (La Bete) vermittelt dem Zuschauer ein äusserst provokantes Szenario sexueller Natur, das insbesondere in der damaligen Zeit seines Erscheinens für großen Wirbel sorgte. Ist schon "La Bete", der übrigens ein Jahr später erschien im Bezug auf die sexuelle Provokation schwerlich zu überbieten, so setzt der vorliegende Film dem Ganzen doch die Krone auf. Nun haben alle vier Episoden ihren ganz besonderen Reiz und alle Geschichten aus verschiedenen Zeitepochen ihre Stärken, doch besonders hervorstechend ist meiner Meinung nach die vierte Folge. Wird hier schon durch die Thematik "Sex im Vatikan" ein heißes Eisen angefasst, so setzt Borowczyk durch die inzestiöse Verbindung zwischen dem Papst und seiner eigenen Tochter noch einmal einen provokanten Höhepunkt in einem Film, der sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird.

Es wird bestimmt nicht wenige Leute geben, die dieses umstrittene Werk als pornographisch angehauchten Schund abtun, obwohl diese Einschätzung diesem künstlerischen Meisterwerk ganz sicher nicht gerecht werden würde. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn sämtliche Episoden beinhalten eine ungeheure Ästhetik. Dabei ist eigentlich jede einzelne Szene und jeder Gegenstand eine sexuelle Anspielung, die zudem die Fantasie des Betrachters in Bewegung setzt. Es gibt jede Menge nackte Haut zu sehen und zwischendurch werden auch diverse Geschlechtsorgane ins Bild gesetzt. Dennoch hat der Film rein gar nichts Pornographisches an sich, denn die sexuellen Handlungen sind lediglich angedeutet und werden somit nicht voll gezeigt. Insbesondere dadurch umgibt das gesamte Szenario auch etwas geheimnisvolles und es entfaltet sich ein Gefühl der Entdeckungslust. Hierfür steht vor allem die erste Episode, in der ein junger Mann seiner Cousine durch Fellatio die Gezeiten erklären will. Das hört sich im ersten Moment vielleicht sogar etwas lächerlich an, doch wenn man die Geschichte gesehen hat muss man sich eingestehen, das sie sogar eine Menge Poesie beinhaltet. So verhält es sich allerdings im Prinzip mit allen Geschichten, die einerseits einen einzigen Sinnesrausch bescheren, andererseits aber auch sehr stark polarisieren.

Der geschickteste Schazug des Regisseurs besteht allerdings darin das der Film verhältnismäßig wenig Dialoge beinhaltet, denn lediglich Episode 1 ist etwas dialoglastig ausgefallen. Ansonsten wird eigentlich sehr wenig geredet, wodurch sich erst die ganze Faszination der Ereignisse so richtig entfalten kann. Da wird selbst das Liebesspiel einer jungen Frau zu einem echten Erlebnis, das einzig und allein durch die Ausdruckskraft der vorhandenen Bilder besticht. Vollkommen bewust ist Borowczyk diesen Weg gegangen, um die Sinne des Zuschauers zu schärfen und so keinerlei Ablenkung durch unnütze Worte entstehen zu lassen. Der dabei größtenteils entstehende Sinnesrausch ist schon imposant, man taucht immer tiefer in das Geschehen ein und erliegt der einzigartigen Faszination, die das Gesamtszenario ausstrahlt. Dabei kann man richtiggehend spüren, wie sich der eigene Geist öffnet, um das Gezeigte wie ein Schwamm in sich aufzusaugen. Sicherlich werden jetzt viele Leute anderer Meinung sein, doch man muss sich diesem Meisterwerk an Sinnlichkeit wirklich öffnen, um überhaupt einen Zugang zu den Geschehnissen zu finden, die an Ästhetik und Faszination schwer zu überbieten sind.

Letztendlich kann man nach der Sichtung des Werkes durchaus nachvollziehen, warum dieser Film so lange auf dem Index stand. Selbst in der heutigen Zeit sind die einzelnen Episoden immer noch ungeheuer polarisierend und greifen dabei Themen auf, die noch immer von vielen tabuisiert werden. Auch wenn "Unmoralische Geschichten" sicher nicht jeden Geschmack treffen wird, handelt es sich auf jeden fall um ein künstlerisches Meisterwerk. Ich gebe aber auch gerne zu, das nicht jeder den Zugang zu den hier dargestellten Ereignissen finden wird, die sich jenseits jeglichen Mainstreams ansiedeln und deswegen wohl auch nur einer bestimmten Zielgruppe zugänglich sind.


Fazit:


Einmal mehr hat das Label Bildstörung einen ganz aussergewöhnlichen Film auf den Markt gebracht und damit seine Ausnahmestellung eindrucksvoll untermauert. Wie mittlerweile gewohnt hat man sich auch bei den Extras nicht lumpen lassen, neben einem Audiokommentar ist beispielsweise auch ein Kurzfilm enthalten und selbstverständlich darf auch das obligatorische Booklet nicht fehlen. Und so bekommt man wieder einmal eine perfekte Veröffentlichung beschert, die sich kein Freund provokanter-und aussergewöhnlicher Filme entgehen lassen sollte.


Die DVD:


Vertrieb: Bildstörung
Sprache / Ton: Deutsch / Französisch DD 2.0 Mono
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,66:1 (anamorph 16:9)
Laufzeit: 99 Minuten
Extras: Kurzfilm UNE COLLECTION PARTICULIERE (15 Min.), Kurzdokumentation (ca. 20 Min), Audiokommentar von Daniel Bird und David Thompson, Umfangreiches Booklet mit Texten von Daniel Bird und Auszügen aus dem original Presseheft

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 31. Okt 2011, 20:57
von horror1966
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King Kong
(King Kong)
mit Jeff Bridges, Jessica Lange, Charles Grodin, John Randolph, Rene Auberjonois, Julius Harris, Jack O'Halloran, Dennis Fimple, Ed Lauter, Jorge Moreno, Mario Gallo, John Lone, Garry Walberg, John Agar, Keny Long
Regie: John Guillermin
Drehbuch: Merian C. Cooper / Edgar Wallace
Kamera: Richard H. Kline
Musik: John Barry
FSK 12
USA / 1976

Fred Wilson, Angestellter eines großen amerikanischen Öl-Konzerns, hat den Auftrag, neue Erölquellen ausfindig zu machen. Mit einem gecharterten Boot macht er sich auf die Reise zu einer noch unbewohnten Insel. Mit an Bord ist auch ein blinder Passagier: Der Anthropologe Jack Prescott schmuggelte sich auf das Schiff, denn er will auf dieser Insel eine seltene Affenart untersuchen. Unterwegs nehmen sie noch die hübsche Dawn mit an Bord, die sie in einem Rettungsboot auflesen. Als das Schiff vor der Insel vor Anker geht, stellt sich jedoch heraus, dass diese doch nicht so unbewohnt ist, wie allseits angenommen. Die dort lebenden Eingeborenen führen gerade ein merkwürdiges Ritual auf, um einem überlebensgroßen Affen namens "Kong" zu huldigen. Als sie die blonde Dawn erblicken, haben sie ihr "Opfer" gefunden...


Dieses erste Remake des Klassikers aus dem Jahre 1933 erzählt die Geschichte in etwas abgeänderter Form, was mich gerade bei der ersten Sichtung vor etlichen jahren doch ziemlich gestört hat. Mittlerweile finde ich die Änderungen sogar recht lobenswert, da es sich so nicht um eine 1:1 Kopie handelt, obwohl der Kern der Story natürlich geblieben ist. Im Gegensatz zu Peter Jacksons Version, die sich ja sehr stark am Original orientiert wird dem Zuschauer hier eine Story präsentiert, die sich in der Gegenwart abspielt. Das ist jedoch nicht die einzige Abänderung, die Regisseur John Guillermin vorgenommen hat, denn auch andere Abläufe gestalten sich gänzlich anders. So bekommt man auf der Heimatinsel des Riesenaffen keinen spektakulären Kampf mit Vorzeitwesen geliefert, es gibt lediglich einen eher unspektakulären Kampf zwischen King Kong und einer riesigen Würgeschlange zu sehen, der zudem auch noch viel zu schnell vorbei ist. Eine weiter recht gravierende Neuerung gibt es dann noch zum Ende des Filmes, denn hier steigt der Titelheld keineswegs auf das berühmte Empire State Building, sondern erklimmt einen der Zwillingstürme des World Trade Centers.

Nun kann man diesen Änderungen gegenüberstehen wie man will, es ist auf jeden Fall sehr interessant sich diese Variante eines zeitlosen Klassikers anzusehen. Dennoch handelt es sich meiner Meinung nach immer noch um die schwächste der mittlerweile 3 Verfilmungen, was allerdings auf keinen Fall bedeutren soll, das es sich um einen schlechten Film handeln würde. Viele Leute sehen in der 76er Version sogar das beste Szenario, doch dieser Meinung kann und will ich mich nicht anschließen. Das liegt hauptsächlich in der Tatsache begründet, das hier weder der Charme des Originals noch die spektakuläre Inszenierung von Jackson erreicht wird. Es fehlt Guillermins Werk ganz einfach an Action, die wenigen vorhandenen Passagen können sich zwar sehen lassen, doch insgesamt gesehen zieht sich die Story an manchen Stellen wie ein zäher Kaugummi. Sicher, auch die beiden anderen Filme stellen nicht gerade ein Action-Feuerwerk dar, wirken jedoch in ihrer Gesamtheit weitaus kurzweiliger.

Und so gestaltet sich dann auch der Spannungsaufbau manchmal etwas schleppend, einige eher nichtssagende Passagen sind zu lang gehalten und es stellt sich nur äusserst selten das echte "King Kong-Feeling" ein. Auch von den schauspielerischen Leistungen her kann diese Version nicht ganz mit den anderen mithalten, zwar kann man die Darbietungen als solide bezeichnen, doch der Zuschauer kann eigentlich zu keiner einzigen Figur einen wirklichen Bezug herstellen. Dafür ist dann aber die eigentliche Hauptfigur sehr ordentlich geworden, denn der Riesenaffe kann sich durchaus sehen lassen. Wenn John Guillermin bei allen Aspekten ein bisschen mehr herausgeholt hätte, wäre hier im Endeffekt eine richtig tolle Neuauflage entstande, so aber fehlt es der Geschichte überall an echten Höhepunkten.

Trotz einiger auffälliger Defizite ist King Kong 76 immer noch ein sehenswertes Werk, das aufgrund diverser Änderungen sogar einen ganz speziellen Reiz beinhaltet. Dennoch würde ich jederzeit die beiden anderen Verfilmungen vorziehen, wobei das geniale Original sowieso ausserhalb jeder Konkurrenz steht. Jacksons Werk hingegen ist das mit Abstand spektakulärste, denn die dort vorhandenen Effekte sind einfach nur brillant.


Fazit:


"King Kong 76" ist beileibe kein schlechtes Remake, kann aber qualitätsmäßig keinesfalls mit den beiden anderen Verfilmungen mithalten. Zu wenig Action und einige zu sehr in die Länge gezogene Passagen beeinträchtigen das Sehvergnügen doch manchmal erheblich, so das im Endeffekt lediglich ein Platz im oberen Mittelfeld zu vergeben ist.


6,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 31. Okt 2011, 20:59
von horror1966
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4.3.2.1.
(4.3.2.1.)
mit Emma Roberts, Noel Clarke, Ophelia Lovibond, Tamsin Egerton, Shanika Warren-Markland, Andrew Harwood Mills, Ashley Bashy Thomas, Ben Cooke, Steven Cree, Michael Hunter, Sean Pertwee, Alan McKenna, Kate Magowan, Ben Sheperd, Linzey Cocker
Regie: Noel Clarke / Mark Davis
Drehbuch: Noel Clarke
Kamera: Franco Pezzino
Musik: Adam Lewis / Barnaby Robson
FSK 16
Großbritannien / 2010

Sexy, schlagkräftig und sehr selbstbewusst sind die Londoner Girls Cassie, Shannon, Jo und Kerrys. Auf die vier Power Girls warten drei Tage, die sie nie vergessen werden. Eine Handvoll gestohlener Blutdiamanten, die durch einen absurden Zufall in Shannons Hände geraten, bringen in London und New York die verschiedenen Wege der Mädels auf gefährlichen Kollisionskurs. Denn natürlich sind eine Menge unsympathischer Leute hinter den heißen Steinen her. Die besten Freundinnen müssen alle Stärken und Ideen mobilisieren, um ihre einzige Chance zu nutzen und dieses irrwitzige Wochenende zu überleben.


"4.3.2.1." ist einmal mehr ein Paradebeispiel für die gute Auswahl des Labels Ascot Elite was britische Produktionen angeht. Dabei erweckt die hier erzählte Geschichte doch zu Beginn viel eher den Anschein, als wenn es sich um einen handelsüblcichen Teeniefilm handeln würde, dem man keine allzu große Beachtung schenken muss. Dieser Eindruckt verschwindet allerdings ebenso schnell wie er entstanden ist, entpuppt sich die Story doch ziemlich schnell als frisches-und freches Kino, das sich nicht nur für die jüngere generation bestens eignet. Zugegeben, man braucht eine gewisse Zeit, um richtig in das Szenario einzusteigen, denn zu Beginn erscheint das Geschehen doch seltsam aus dem Zusammenhang gerissen und will gar keinen rechten Sinn ergeben. Äusserst schnell wird dem Zuschauer jedoch klar, das dies in der Erzählstruktur der Abläufe begründet ist, ist diese doch episodenartig angelegt, was man aber nicht auf den ersten Blick erkennen kann. Nach einer kurzen Einführung in das Szenario trennen sich nämlich erst einmal die Wege der vier Freundinnen, die daraufhin allesamt ein mehr als turbulentes Wochenende verbringen und dabei jede Menge aberwitzige Situationen erleben.

Und genau an dieser Stelle beginnt der Film eigentlich erst richtig, bekommt man doch in einzelnen Episoden die Erlebnisse jedes einzelnen Mädchens seperat serviert, so das sich die Gesamtzusammenhänge erst im Laufe der Zeit ergeben. Das mag zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch wer schon einmal einen Film ähnlicher Machart gesehen hat, der müsste im Prinzip sehr schnell feststellen, das insbesondere hier die große Stärke des Werkes liegt. Die Erzählweise allein ist schon als Highlight anzusehen, doch auch in allen anderen belangen weiss "4.3.2.1." vollkommen zu überzeugen. Die Geschichte ist extrem tempogeladen, beinhaltet eine Menge Action und ist zudem auch noch mit herrlichem Sarkasmus durchzogen, so das im Gesamtbild ein wirklich herzerfrischender Film zustande kommt, an dem man einfach seine helle Freude haben muss. Ganz egal, in welch bedrohlichen Situationen sie sich befinden, alle Girls reagieren schlagfertig und frech, wobei auch eine ganze Menge Situationskomik an den Tag tritt, die dem Geschehen unglaublich gut zu Gesicht steht.

Doch es sind längst nicht nur die temporeiche Erzählweise, der stimmige Soundtrack oder der an manchen Stellen brillante Wortwitz, auch die vier Hauptcharaktere verleihen der Geschichte einen ganz einzigartigen Anstrich. Die Regisseure Noel Clarke und Mark Davis haben hier nicht einfach nichtssagende Girlies in das Geschehen hineingeworfen, hier sind Jungdarstellerinnen am Werk, die durch absolut überzeugendes Schauspiel dem Ganzen ihren ganz persönlichen Stempel aufdrücken. Zudem hat man die einzelnen Figuren auch äusserst gut skizziert, so das der Betrachter sich einen extrem guten Eindruck über die Hauptdarstellerinnen machen kann. Und so frech und schlagartig die damen auch sind, hier wurde auch genügend Platz für deren Schwächen gelassen, die sich hinter einer jeweils sehr hübschen-und coolen fassade verbergen. So kommt dann auch die menschliche Komponente besonders gut zum Vorschein, was die Geschichte aber keinesfalls negativ beeinflusst, sondern vielmehr als gelungene Ergänzung angesehen werden muss.

Letztendlich handelt es sich um einen in allen Belangen überzeugenden Vertreter des britischen Kinos, der streckenweise so herzerfrischend und schwungvoll daherkommt, das man vor Freude die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte. Die gelungene Mixtur aus temporeicher Action und ein wenig Jugenddrama ist absolut perfekt gelungen und enthält sogar stellenweise zum Vorschein kommende Thrillerelemente, die das gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwerten. Noel Clarke war übrigens nicht nur für regie und Drehbuch verantwortlich , er spielt auch noch zusätzlich eine nicht ganz unwesentlichen Part in der Story, zählt aber nicht unbedingt zu den großen Symphatieträgern. Das ändert allerdings rein gar nichts an der Tatsache, das im hier ein exzellenter beitrag gelungen ist, den man sich nur allzu gern anschaut und dabei erstklassig unterhalten wird.


Fazit:


Auch wenn es vielleicht den Anschein erweckt, das "4.3.2.1." hauptsächlich dem jüngeren Publikum vorbehalten ist, dürften auch die etwas älteren Semester voll auf ihre Kosten kommen. Für erstklassiges Action-Kino mit einer ordentlichen Portion Humor und jeder Menge Ironie ist man nämlich nie zu alt. Wer ganz einfach einen absolut stimmigen und kurzweiligen Film erleben möchte sollte hier unbedingt zugreifen, ein knackiger Filmspaß ist garantiert.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 112 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 31. Okt 2011, 21:03
von horror1966
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Skinwalkers
(Skinwalkers)
mit Jason Behr, Elias Koteas, Rhona Mitra, Kim Coates, Natassia Malthe, Matthew Knight, Sarah Carter, Tom Jackson, Rogue Johnston, Barbara Gordon, Shawn Roberts, Lyriq Bent
Regie: James Isaac
Drehbuch: James DeMonaco / Todd Harthan
Kamera: David A. Armstrong / Adam Kane
Musik: Andrew Lockington
FSK 16
USA / 2006

Es ist die Nacht des Vollmonds, in der aus Menschen grausame Bestien werden, die alles vernichten, was sich ihnen in den Weg stellt. Doch wer glaubt schon an Werwölfe? Auch der 13-jährige Timothy glaubt nicht daran. Bis zu jener Vollmondnacht, in der auch er sich plötzlich verändert und in den Kampf zweier rivalisierender Werwolfrudel gerät. Während die eine Gruppe alles versucht, um ihn zu beschützen, will das andere Rudel um jeden Preis seinen Tod. Verzweifelt versucht nun Timothys Mutter hinter das schreckliche Geheimnis zu kommen. Doch sie weiß, sobald der rote Mond aufgeht, wird sich das Schicksal der Familie entscheiden.


Bei meiner ersten Sichtung des Filmes stellte "Skinwalkers" noch eine ziemliche Enttäuschung für mich dar, was allerdings an meinen falschen Erwartungen festzumachen war. Nun habe ich dem Werk von James Isaac eine zweite Chance gegeben und muss meine damalige Meinung doch etwas revidieren. Zwar handelt es sich immer noch um kein Meisterwerk des Genres, man bekommt jedoch eine interessante Story präsentiert, die das Werwolfthema einmal etwas anders aufzäumt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der 12-Jährige Timothy, der an seinem 13. Geburtstag laut einer Legende dazu in der Lage sein soll, den Krieg zu beenden, der unter zwei Gruppen der Werwölfe herrscht. In diversen Passagen erinnert der Story-Plot schon ein wenig an einen Film wie "Underworld", wobei man die beiden werke nur ganz bedingt miteinander vergleichen kann.

In vorliegendem Film sind es eben zwei Gruppen einer Spezies die sich bekriegen, wobei eine den Fluch des Werwolfes endlich loswerden will und die zweite Gruppe weiterhin ihrem jagdinstinkt nachgehen will. Dabei entwickelt sich ein größtenteils recht tempogeladenes Szenario, das mit mehreren Schießereien und auch einigen sehenswerten nahkämpfen aufwarten kann, wobei jedoch zu keiner Zeit die Intensität eines "Underworld" erreicht werden kann. Dennoch versteht es Regisseur James Isaac sehr gut den Zuschauer kurzweilig zu unterhalten, beinhaltet das Geschehen doch beispielsweise auch einige nette Wendungen, die man nicht zwangsläufig vorhersehen kann. Das betrifft vor allem diverse Charaktere der Geschichte, die im laufe der Zeit einen ganz anderen Stellenwert einnehmen, als es noch zu Beginn ersichtlich ist.

Der einzige wirklich negative Kritikpunkt ist meiner Meinung nach die an etlichen Stellen fehlende Atmosphäre, die Ereignisse laufen stellenweise zu glatt ab und man vermisst eine bedrohliche grundstimmung, die das gewonnene Gesamtbild ganz sicher erheblich aufgewertet hätte. Trotzdem kann man "Skinwalkers" insgesamt als gelungenen Genrebeitrag ansehen, der teilweise auch recht prominent besetzt ist. So bekommt man es beispielsweise mit einer Rhona Mitra ( Doomsday - Tag der Rache, Underworld - Aufstand der Lykaner) oder auch Natassia Malthe (Bloodrayne 2 & 3) zu tun, die nicht gerade unwichtige Rollen spielen. Doch auch die restlichen Darsteller können sich durchaus sehen lassen und liefern solide Leistungen ab.

Zwar ist "Skinwalkers" nicht gerade ein absolutes Highlight, bietet aber immerhin grundsolide Werwolf-Unterhaltung, die man sich gut anschauen kann. Man sollte jedoch keine härteren Passagen erwarten, denn bis auf ein wenig Blut gibt es herzlich wenig zu sehen, was aufgrund der 16er Freigabe aber nicht wirklich überraschen kann.


Fazit:


Nachdem ich den Film zur damaligen Zeit mit 5/10 Punkten bewertet hatte, muss ich mich nun nach oben korrigieren. Es handelt sich um einen größtenteils kurzweiligen Film der zwar die ganz großen Höhepunkte vermissen lässt, aber insgesamt gesehen im oberen Durchschnittsbereich anzusiedeln ist.


6,5/10