Re: Was vom Tage übrigblieb ...
Verfasst: So 19. Nov 2023, 06:40
Meuterei am Schlangenfluss (Anthony Mann, 1952) 8/10
Glyn McLyntock soll eine Gruppe Siedler von Missouri bis nach Oregon führen. Unterwegs sammelt er den früheren Banditen Emerson Cole auf, er schüttelt ihn gewissermaßen von einem Baum, und gemeinsam bringt man die Siedler nach Portland. Dort kauft man vom örtlichen Wirtschaftsmagnaten Hendricks Lebensmittel für den Winter, und dieser verspricht, die Sachen bis Mitte September geliefert zu haben. Wochen später kommen die Siedler an ihrem Ziel an und beginnen sich einzurichten, aber die Lebensmittellieferung bleibt aus, und damit ist gewährleistet, dass der bevorstehende Winter nicht überstanden werden kann. McLyntock reitet nach Portland – Und landet in einem Hornissennest. Nachdem Gold gefunden wurde, haben sich die Lebensmittelpreise mittlerweile verzigfacht, und Hendricks weigert sich schlichtweg, seinen Teil des Handels einzugehen, weil er mit den Diggern mehr verdienen kann. Cole und McLyntock stehlen die Ware und wollen sie, mit der Hilfe einiger angeheuerter Galgengesichter, zu den Siedlern bringen, aber Hendricks lässt das nicht auf sich sitzen und verfolgt die kleine Gruppe. Unterwegs stellt Cole fest, dass die Goldgräber in der Wildnis ihm bis zu 100.000 Dollar bieten, wenn sie die Lebensmittel bekommen. Ein Preis, der ihn situativ nahe zu den besagten Galgengesichtern bringt. Und der ihm zwangsläufig McLyntock vor die Mündung seiner Pistole holt, denn der hält zu den Siedlern …
Klassisches und großes Abenteuerkino! Ein aufrechter Mann mit zweifelhafter Vergangenheit, der zu den kleinen Leuten steht und jeden Gedanken an die eigene Bereicherung hintenan stellt, im Kampf mit anderen, ebenso harten Männern, die nur Geld wollen, und denen das Schicksal anderer Menschen schnurzpiepegal ist. James Stewart hat zwar noch ein wenig das weiche und Sonnyboy-artige seiner Vorkriegsfilme, aber der weiche Kern wird von einer sehr harten Schale umschlossen. Das perfekte Gegenstück und gewissermaßen die Umkehrung McLyntocks ist dann Arthur Kennedy als Cole, der immer lustig lacht und immer schnell ist mit dem Colt, und der den Tod in seinen Augen perfekt verbergen kann. Zwei großartige Schauspieler in einem großartigen Duell, und auch wenn von vornherein klar ist wie dieses Duell ausgehen w wird, so ist für den Zuschauer doch der Weg das Ziel.
MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS ist nicht eine einzige Sekunde langweilig! Es wird geschrien, geschossen, geritten und wieder geschossen, und falls ausnahmsweise nichts davon zutrifft dann nur, weil gerade geprügelt wird. Doch was in dieser Beschreibung wie ein plumper Actionfilm klingt ist unter der erstklassigen Regie von Anthony Mann eine hinreißend choreografierte Geschichte, die im Wesentlichen in sich stimmig ist und den abenteuerbegeisterten Zuschauer mit ihrem Tempo und ihrer kraftvollen Inszenierung einfach mit sich reißt. Die wenigen Löcher im Skript stören nicht weiter, kitschige Liebesszenen hat es fast gar keine, die Charaktere sind psychologisch fundiert ohne gleich in Geschwätzigkeit abzudriften, und irgendwie ist an diesem Film einfach alles am richtigen Platz. Wie so oft im klassischen und großen Abenteuerkino der silbernen Zeit Hollywoods.
Glyn McLyntock soll eine Gruppe Siedler von Missouri bis nach Oregon führen. Unterwegs sammelt er den früheren Banditen Emerson Cole auf, er schüttelt ihn gewissermaßen von einem Baum, und gemeinsam bringt man die Siedler nach Portland. Dort kauft man vom örtlichen Wirtschaftsmagnaten Hendricks Lebensmittel für den Winter, und dieser verspricht, die Sachen bis Mitte September geliefert zu haben. Wochen später kommen die Siedler an ihrem Ziel an und beginnen sich einzurichten, aber die Lebensmittellieferung bleibt aus, und damit ist gewährleistet, dass der bevorstehende Winter nicht überstanden werden kann. McLyntock reitet nach Portland – Und landet in einem Hornissennest. Nachdem Gold gefunden wurde, haben sich die Lebensmittelpreise mittlerweile verzigfacht, und Hendricks weigert sich schlichtweg, seinen Teil des Handels einzugehen, weil er mit den Diggern mehr verdienen kann. Cole und McLyntock stehlen die Ware und wollen sie, mit der Hilfe einiger angeheuerter Galgengesichter, zu den Siedlern bringen, aber Hendricks lässt das nicht auf sich sitzen und verfolgt die kleine Gruppe. Unterwegs stellt Cole fest, dass die Goldgräber in der Wildnis ihm bis zu 100.000 Dollar bieten, wenn sie die Lebensmittel bekommen. Ein Preis, der ihn situativ nahe zu den besagten Galgengesichtern bringt. Und der ihm zwangsläufig McLyntock vor die Mündung seiner Pistole holt, denn der hält zu den Siedlern …
Klassisches und großes Abenteuerkino! Ein aufrechter Mann mit zweifelhafter Vergangenheit, der zu den kleinen Leuten steht und jeden Gedanken an die eigene Bereicherung hintenan stellt, im Kampf mit anderen, ebenso harten Männern, die nur Geld wollen, und denen das Schicksal anderer Menschen schnurzpiepegal ist. James Stewart hat zwar noch ein wenig das weiche und Sonnyboy-artige seiner Vorkriegsfilme, aber der weiche Kern wird von einer sehr harten Schale umschlossen. Das perfekte Gegenstück und gewissermaßen die Umkehrung McLyntocks ist dann Arthur Kennedy als Cole, der immer lustig lacht und immer schnell ist mit dem Colt, und der den Tod in seinen Augen perfekt verbergen kann. Zwei großartige Schauspieler in einem großartigen Duell, und auch wenn von vornherein klar ist wie dieses Duell ausgehen w wird, so ist für den Zuschauer doch der Weg das Ziel.
MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS ist nicht eine einzige Sekunde langweilig! Es wird geschrien, geschossen, geritten und wieder geschossen, und falls ausnahmsweise nichts davon zutrifft dann nur, weil gerade geprügelt wird. Doch was in dieser Beschreibung wie ein plumper Actionfilm klingt ist unter der erstklassigen Regie von Anthony Mann eine hinreißend choreografierte Geschichte, die im Wesentlichen in sich stimmig ist und den abenteuerbegeisterten Zuschauer mit ihrem Tempo und ihrer kraftvollen Inszenierung einfach mit sich reißt. Die wenigen Löcher im Skript stören nicht weiter, kitschige Liebesszenen hat es fast gar keine, die Charaktere sind psychologisch fundiert ohne gleich in Geschwätzigkeit abzudriften, und irgendwie ist an diesem Film einfach alles am richtigen Platz. Wie so oft im klassischen und großen Abenteuerkino der silbernen Zeit Hollywoods.