Maulwurfs Hör-Bar
Moderator: jogiwan
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Let love in
Nick Cave & The Bad Seeds
LP - 1994
Nach all den vielen Jahren ist Let love in bis heute mein Lieblingsalbum von Nick Cave. Selbst die etwas schwächeren Stücke sind stark, und sogar das krachig-nervige Jangling Jack ist so perfekt platziert, dass zwischen dem gruseligen Loverman und dem gotisch-gespenstischem Red right hand diese Überausschüttung an Adrenalin wie eine Erfrischungsdusche wirkt. Oder wie eine Actionszene zwischen atmosphärischen Momenten, denn große Teile des Albums wirken auf mich geradezu filmisch. Gerade natürlich das geniale Red right hand, dass so auch problemlos aus einem klassischen Mitt-60er-Edgar Wallace-Streifen stammen könnte. Das erwähnte Loverman klingt eher nach billigerem 80er-Grusel, und beim Titelstück Let love in sehe ich auch heute noch Anthony Steffen durch die Prärie reiten, während die Vorspanntitel den Wilden Westen in der Nähe von Almería illustrieren. Zu diesem Gefühl (also dem generell cineastischen Eindruck) passt dann auch irgendwie die Klammer des großartigen Do you love me?, das Anfangs- und Endpunkt setzt. Zu Beginn die stürmische und heftige Liebe ("I met her on a night of fire and noise"), am Ende der traurige und fast chaotisch wirkende Schluss, der die ruhigere zweite Seite (die erste knallt stellenweise ganz schön rein) passend beendet.
Wie präsentiert man das Lieblingsalbum eines Künstlers, auf dem eigentlich nur erstklassige Stücke zu finden sind? Ich probiere es mit dem Titeltrack, die Sache mit Anthony Steffen
Nick Cave & The Bad Seeds - Let love in
Nick Cave & The Bad Seeds
LP - 1994
Nach all den vielen Jahren ist Let love in bis heute mein Lieblingsalbum von Nick Cave. Selbst die etwas schwächeren Stücke sind stark, und sogar das krachig-nervige Jangling Jack ist so perfekt platziert, dass zwischen dem gruseligen Loverman und dem gotisch-gespenstischem Red right hand diese Überausschüttung an Adrenalin wie eine Erfrischungsdusche wirkt. Oder wie eine Actionszene zwischen atmosphärischen Momenten, denn große Teile des Albums wirken auf mich geradezu filmisch. Gerade natürlich das geniale Red right hand, dass so auch problemlos aus einem klassischen Mitt-60er-Edgar Wallace-Streifen stammen könnte. Das erwähnte Loverman klingt eher nach billigerem 80er-Grusel, und beim Titelstück Let love in sehe ich auch heute noch Anthony Steffen durch die Prärie reiten, während die Vorspanntitel den Wilden Westen in der Nähe von Almería illustrieren. Zu diesem Gefühl (also dem generell cineastischen Eindruck) passt dann auch irgendwie die Klammer des großartigen Do you love me?, das Anfangs- und Endpunkt setzt. Zu Beginn die stürmische und heftige Liebe ("I met her on a night of fire and noise"), am Ende der traurige und fast chaotisch wirkende Schluss, der die ruhigere zweite Seite (die erste knallt stellenweise ganz schön rein) passend beendet.
Wie präsentiert man das Lieblingsalbum eines Künstlers, auf dem eigentlich nur erstklassige Stücke zu finden sind? Ich probiere es mit dem Titeltrack, die Sache mit Anthony Steffen
Nick Cave & The Bad Seeds - Let love in
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Murder ballads
Nick Cave & The Bad Seeds
LP - 1996
Murder ballads. Das Album, das Nick Cave seinen Ruf als "Meister der Mörderballade" einbrachte, sein bis dahin größter kommerzieller Erfolg, und bis heute ein absoluter Höhepunkt düsterer Klangkunst. Wunderschöne und melancholische Melodien, die blutige und grausame Geschichten umranken. Geschichten, die von Massakern und dem Tod Unschuldiger künden, und dabei so lieblich und herzig herkommen wie ein kleines Kind. OK, ein paar wenige Male geht es härter zur Sache: Stagger Lee ist ein altes Traditional im Reggae-Rhythmus, und O'Malley's bar, das einzige Stück das ein wenig zu lang geraten ist, schildert einen Massenmord in adäquater Form. Dieses Stück ist laut Nick Cave auch der Grund für das Album: The first song written for the album was "O'Malley's Bar", when the band was recording Henry's Dream. According to Cave, the idea for the Murder Ballads album came from this song: "We couldn't use 'O'Malley's Bar' on any of our other records. So we had to make a record, an environment where the songs could exist." (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Murder_Ballads)
Der Body Count auf Murder ballads ist hoch: 65 Tode werden dargestellt und besungen, und im letzten Stück, Bob Dylans Death is not the end dürfen all die Toten des Albums noch einmal darüber philosophieren, dass es danach noch weitergeht. Ein wunderschöner und blumiger Abschluss für ein bluttriefendes Album, das ich mal als eines seiner allerallerbesten bezeichnen möchte. Wenn jemand Interesse hat sich in Caves Klangwelten einzuarbeiten, hier ist ein guter Startpunkt. Die Instrumentierungen sind fein und grazil, und setzen in ihrer Lieblichkeit perfekte Kontrapunkte zu den düsteren Texten. Ganz große Kunst!
Nick Cave & The Bad Seeds - Song of Joy
Nick Cave & The Bad Seeds
LP - 1996
Murder ballads. Das Album, das Nick Cave seinen Ruf als "Meister der Mörderballade" einbrachte, sein bis dahin größter kommerzieller Erfolg, und bis heute ein absoluter Höhepunkt düsterer Klangkunst. Wunderschöne und melancholische Melodien, die blutige und grausame Geschichten umranken. Geschichten, die von Massakern und dem Tod Unschuldiger künden, und dabei so lieblich und herzig herkommen wie ein kleines Kind. OK, ein paar wenige Male geht es härter zur Sache: Stagger Lee ist ein altes Traditional im Reggae-Rhythmus, und O'Malley's bar, das einzige Stück das ein wenig zu lang geraten ist, schildert einen Massenmord in adäquater Form. Dieses Stück ist laut Nick Cave auch der Grund für das Album: The first song written for the album was "O'Malley's Bar", when the band was recording Henry's Dream. According to Cave, the idea for the Murder Ballads album came from this song: "We couldn't use 'O'Malley's Bar' on any of our other records. So we had to make a record, an environment where the songs could exist." (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Murder_Ballads)
Der Body Count auf Murder ballads ist hoch: 65 Tode werden dargestellt und besungen, und im letzten Stück, Bob Dylans Death is not the end dürfen all die Toten des Albums noch einmal darüber philosophieren, dass es danach noch weitergeht. Ein wunderschöner und blumiger Abschluss für ein bluttriefendes Album, das ich mal als eines seiner allerallerbesten bezeichnen möchte. Wenn jemand Interesse hat sich in Caves Klangwelten einzuarbeiten, hier ist ein guter Startpunkt. Die Instrumentierungen sind fein und grazil, und setzen in ihrer Lieblichkeit perfekte Kontrapunkte zu den düsteren Texten. Ganz große Kunst!
Nick Cave & The Bad Seeds - Song of Joy
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Jack Grimaldi
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- karlAbundzu
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- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Als Freund des Werkes von Nick Cave möchte ich widersprechen.
Murder ballads ist ohne Frage ein großes Album.
Aber auch m. E. das untypischte. Die Duette sind die Songs auf die sich alle einigen können.
Ansonsten eine Mischung aus Let love in, Henry 's Dream, The Road, Kicking against. Das alles auf hörbar gemixt.
Ich mag es lieber, wenn er in eine Kerbe schlägt und sich drin suhlt. Wie eben in let love in. No more shall we Part. The firstborn is dead.
Murder ballads ist zwar leicht zugänglich, aber der Schritt zu intensiveren Kram groß. Ich würde eher Tender Prey oder The good son empfehlen.
Murder ballads ist ohne Frage ein großes Album.
Aber auch m. E. das untypischte. Die Duette sind die Songs auf die sich alle einigen können.
Ansonsten eine Mischung aus Let love in, Henry 's Dream, The Road, Kicking against. Das alles auf hörbar gemixt.
Ich mag es lieber, wenn er in eine Kerbe schlägt und sich drin suhlt. Wie eben in let love in. No more shall we Part. The firstborn is dead.
Murder ballads ist zwar leicht zugänglich, aber der Schritt zu intensiveren Kram groß. Ich würde eher Tender Prey oder The good son empfehlen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Ja, da bin ich bei Dir. Leicht zugänglich trifft es, und dass die Duette der Grund für den kommerziellen Erfolg waren (vor allem dasjenige mit Kylie Minogue) ist auch ganz klar. Möglicherweise empfindest Du es als störend, dass die Songs des Albums zwischen 1993 und 1995 aufgenommen wurden, somit also während einer gewissen stilistischen Veränderung der Band entstanden. Zwischen Henry's dream und Let love in ist ja doch ein deutlicher Unterschied, und gerade diese Veränderung mag man Murder ballads durchaus anhören. Was mich halt umtreibt sind die kompositorischen Feinheiten. Wie die Songs aufgebaut sind, wie sie instrumentiert sind, was im Hintergrund alles so passiert. Da entdecke ich viel mehr Detailfreude als bei den Vorgängeralben, und mit sowas kann man mich persönlich halt begeistern ...karlAbundzu hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2024, 09:48 Als Freund des Werkes von Nick Cave möchte ich widersprechen.
Murder ballads ist ohne Frage ein großes Album.
Aber auch m. E. das untypischte. Die Duette sind die Songs auf die sich alle einigen können.
Ansonsten eine Mischung aus Let love in, Henry 's Dream, The Road, Kicking against. Das alles auf hörbar gemixt.
Ich mag es lieber, wenn er in eine Kerbe schlägt und sich drin suhlt. Wie eben in let love in. No more shall we Part. The firstborn is dead.
Murder ballads ist zwar leicht zugänglich, aber der Schritt zu intensiveren Kram groß. Ich würde eher Tender Prey oder The good son empfehlen.
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Jack Grimaldi
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Nick Cave & The Bad Seeds
No more shall we part
CD - 2001
Nach dem Murder ballads war bei mir erst mal Schluss mit Nick Cave. Der Geschmack wurde wieder deutlich Metal-lastiger, ich lernte auch viel düstere Elektronik kennen und lieben, und entwickelte mich musikalisch einfach in eine andere Richtung. Das nächste Album, The boatsman call, ist völlig an mir vorüber gegangen, und ich habe erst heute Abend gelesen, dass es dieses Album überhaupt gibt. Irgendwann, geschätzt Mitte der 00er-Jahre, habe ich mir dann diese vorliegende CD gekauft - Und war bitter enttäuscht! Der Gesang hat mir damals überhaupt nicht gefallen (und ich komme damit bis heute nicht klar), die Musik lief bis auf eine Ausnahme unter der Rubrik Langweilig, und das Album verschwand nach einmaligem Hören im Schrank. wo es heute das zweite Mal herausgezogen wurde.
Die Jahre vor No more shall we part waren für Nick Cave wohl nicht einfach. Probleme in der Liebe, Alkoholabhänggkeit, Heroinsucht ... The boatsman call war wohl offensichtlich bereits eine Abkehr von den bis dahin typischen Cave-Sounds und -Texten, hin zu privateren Tönen und Lyriken. No more shall we part setzt nach mehrjähriger Pause hier wieder auf und macht in diesem Stil weiter. Sehr viel Piano, sanfte Klänge dominieren, die Texte handeln von verlorengegangener Liebe, von Liebe die wieder zurückgeholt werden möchte, und von der Welt da draußen, die auf der anderen Seite des Fensters vorbeizieht und voller Bosheit und Künstlichkeit ist. Musikalisch pendelt das zwischen seichtem Schmonzes und angenehmen Balladen, die an einigen Stellen wunderbare und tiefe Melodien haben, manchmal ins bluesige abgleiten, und in anderen Momenten zum schnellen Wegrennen animieren. Einzig Fifteen feet of pure white snow strahlt noch die unnachgiebige Magie etwa der Murder ballads aus, und das Stück Oh my Lord ist dann tatsächlich der rockige, knallige, intensive Höhepunkt des ganzen Albums. Eine Zusammenfassung der gesamten Cave'schen Karriere, von THE BOYS NEXT DOOR bis hin zu No more shall we part.
Ich bin ehrlich gespannt was der Karl zu diesem Album sagt. Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, die CD abends ab und an durchaus mal laufen zu lassen. Im Hintergrund. Zur Stimmung. Aber zu weiteren Käufen animiert mich das Album leider nicht ...
Nick Cave & The Bad Seeds - We came along this road
No more shall we part
CD - 2001
Nach dem Murder ballads war bei mir erst mal Schluss mit Nick Cave. Der Geschmack wurde wieder deutlich Metal-lastiger, ich lernte auch viel düstere Elektronik kennen und lieben, und entwickelte mich musikalisch einfach in eine andere Richtung. Das nächste Album, The boatsman call, ist völlig an mir vorüber gegangen, und ich habe erst heute Abend gelesen, dass es dieses Album überhaupt gibt. Irgendwann, geschätzt Mitte der 00er-Jahre, habe ich mir dann diese vorliegende CD gekauft - Und war bitter enttäuscht! Der Gesang hat mir damals überhaupt nicht gefallen (und ich komme damit bis heute nicht klar), die Musik lief bis auf eine Ausnahme unter der Rubrik Langweilig, und das Album verschwand nach einmaligem Hören im Schrank. wo es heute das zweite Mal herausgezogen wurde.
Die Jahre vor No more shall we part waren für Nick Cave wohl nicht einfach. Probleme in der Liebe, Alkoholabhänggkeit, Heroinsucht ... The boatsman call war wohl offensichtlich bereits eine Abkehr von den bis dahin typischen Cave-Sounds und -Texten, hin zu privateren Tönen und Lyriken. No more shall we part setzt nach mehrjähriger Pause hier wieder auf und macht in diesem Stil weiter. Sehr viel Piano, sanfte Klänge dominieren, die Texte handeln von verlorengegangener Liebe, von Liebe die wieder zurückgeholt werden möchte, und von der Welt da draußen, die auf der anderen Seite des Fensters vorbeizieht und voller Bosheit und Künstlichkeit ist. Musikalisch pendelt das zwischen seichtem Schmonzes und angenehmen Balladen, die an einigen Stellen wunderbare und tiefe Melodien haben, manchmal ins bluesige abgleiten, und in anderen Momenten zum schnellen Wegrennen animieren. Einzig Fifteen feet of pure white snow strahlt noch die unnachgiebige Magie etwa der Murder ballads aus, und das Stück Oh my Lord ist dann tatsächlich der rockige, knallige, intensive Höhepunkt des ganzen Albums. Eine Zusammenfassung der gesamten Cave'schen Karriere, von THE BOYS NEXT DOOR bis hin zu No more shall we part.
Ich bin ehrlich gespannt was der Karl zu diesem Album sagt. Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, die CD abends ab und an durchaus mal laufen zu lassen. Im Hintergrund. Zur Stimmung. Aber zu weiteren Käufen animiert mich das Album leider nicht ...
Nick Cave & The Bad Seeds - We came along this road
Zuletzt geändert von Maulwurf am Fr 18. Okt 2024, 19:09, insgesamt 2-mal geändert.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Celluloïd Mata
Spectrum
Doppel-CD - 2002
Es rauscht, es klickert, es dröhnt und wabert, und darüber liegt ein mal tanzbarer und mal vertrackter Beat. CELLULOÏD MATA ist ein französisches Ein-Mann-Projekt (und auf zwei Stücken auch mal ein Ein-Mann-und-eine-Frau-Projekt), und Spectrum ein Sampler mit früheren Aufnahmen und ein wenig unveröffentlichtem. Die erste CD geht dabei ein wenig härter zur Sache, über loopenden Industrial-Sounds liegen die erwähnten Beats, hier meistens mehr oder weniger tanzbar. Vor allem der Opener mit Sheila Mata am Gesang(?) ist ziemlich club-verdächtig (zumindest war er das mal zu der Zeit, wo ich noch in Clubs gegangen bin. Keine Ahnung, was die Kiddies heute so hören ...). Wobei festzuhalten ist, dass wir hier nicht von Death Industrial reden, sondern wirklich "nur" von elektronischen Loops, deren Aufgabe es ist, den Groove zu unterstützen. Die zweite CD geht dann mehr in den Ambient-Bereich, es wird deutlich ruhiger und die Rhythmen werden komplizierter, was aber schöner weil abwechslungsreicher ist. Und wenn der Mann dann doch mal die Big Beats raushängen lässt, dann wird es im Hintergrund auch gleich sanfter, als Gegenstück zu dem Gebollere.
CELLULOÏD MATA ist sehr abwechslungsreich und spannend, wenn man in der richtigen Stimmung ist. Und wenn man was für elektronische Experimente übrig hat. Ambient goes Clubbing.
Celluloïd Mata - Out of the afternoon talking about R. Kern
Spectrum
Doppel-CD - 2002
Es rauscht, es klickert, es dröhnt und wabert, und darüber liegt ein mal tanzbarer und mal vertrackter Beat. CELLULOÏD MATA ist ein französisches Ein-Mann-Projekt (und auf zwei Stücken auch mal ein Ein-Mann-und-eine-Frau-Projekt), und Spectrum ein Sampler mit früheren Aufnahmen und ein wenig unveröffentlichtem. Die erste CD geht dabei ein wenig härter zur Sache, über loopenden Industrial-Sounds liegen die erwähnten Beats, hier meistens mehr oder weniger tanzbar. Vor allem der Opener mit Sheila Mata am Gesang(?) ist ziemlich club-verdächtig (zumindest war er das mal zu der Zeit, wo ich noch in Clubs gegangen bin. Keine Ahnung, was die Kiddies heute so hören ...). Wobei festzuhalten ist, dass wir hier nicht von Death Industrial reden, sondern wirklich "nur" von elektronischen Loops, deren Aufgabe es ist, den Groove zu unterstützen. Die zweite CD geht dann mehr in den Ambient-Bereich, es wird deutlich ruhiger und die Rhythmen werden komplizierter, was aber schöner weil abwechslungsreicher ist. Und wenn der Mann dann doch mal die Big Beats raushängen lässt, dann wird es im Hintergrund auch gleich sanfter, als Gegenstück zu dem Gebollere.
CELLULOÏD MATA ist sehr abwechslungsreich und spannend, wenn man in der richtigen Stimmung ist. Und wenn man was für elektronische Experimente übrig hat. Ambient goes Clubbing.
Celluloïd Mata - Out of the afternoon talking about R. Kern
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Jack Grimaldi
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- karlAbundzu
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Huch, das freut mich.
Für eine längere Beschreibung müsste ich sie mir gerade noch mal intensiv anhören. Aber ich weiß noch, was ich damals dachte/fühlte.
Die Platte hat mich umgehauen. Nach zwei unentschlossenen ( trotzdem voller sehr guter Songs) LPs hier wieder ein geschlossenes großes Werk. Ich weiß noch, wie ich dachte, das er hier seine eigene Version des Katholizismus auf den Punkt bringt, mit den Facetten und Entwicklungen der Dramaturgie des Albums. Und dann das Finale!
Danach täuschte er Konzepte vor, die aber nicht ganz eingehalten wurden (auch hier: alles gute Alben) und brauchte Grinderman, um wieder auf den Punkt kommen. Was insgesamt zu Wild God führte, seine Version vom Evangilismus.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Ich mag das Album sehr gern. Hat mich in der Mitte des vergangenen Jahrzehnts durch eine schwere Zeit begleitet, daher für ewig ein Platz in meinem Herzen sicher.
Jeder Song ein Treffer & die drei letzten Stücke sind Überflieger (Track 3 "Hallelujah" ebenfalls)!
Nicht als Liebe für dieses Werk!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Maulwurfs Hör-Bar
@Blap und Karl: Vielen Dank für eure Meinungen und Einschätzungen. Von GRINDERMAN hatte ich noch nie in meinem Leben was gehört, aber die ersten Versuche auf YT haben beide Alben gleich mal auf die Want List gesetzt Während ich das schreibe läuft im Hintergrund der No Pussy Blues - Hui, da fühle ich mich wirklich wie bei einem Garagenkonzert Ende der 80er. Geil!!!! @Sid: Dürfte Dir auch gefallen. Teste das mal an
Und ich verspreche, dass ich No more shall we part noch mal eine Chance gebe!!
Und ich verspreche, dass ich No more shall we part noch mal eine Chance gebe!!
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Ceremonial Embrace
Oblivion
CD - 2001
Finnischer Black Metal-Stoff, der zum einen das ursprüngliche Knüppel aus dem Sack-Getöse gibt, dann aber immer wieder in harmonische Gefilde abtaucht, ohne dabei aber gleich seicht zu werden. Wobei das Keyboard dann am Besten kommt wenn es nicht klimpert sondern wie ein Keyboard klingt. Auch ist die Produktion nicht immer ganz ... homogen.
Macht aber gar nichts, bei Black Metal braucht nicht alles perfekt zu sein. Wirklich nicht. Und wenn ich mir Fotos der Band anschaue - kurzhaarige junge Burschen in schlichtem Schwarz, ohne Warpaint und ohne Ich-bin-der Böseste-Gepose - dann ist es mir um die Zukunft extremeren Metals nicht bange Wobei ich hier deutlich einen Unterschied bei der Lautstärke feststellen muss: Je lauter, desto besser! Leiser kommt die Band nicht wirklich gut rüber ...
Ceremonial Embrace - Touch of the dismal night
Oblivion
CD - 2001
Finnischer Black Metal-Stoff, der zum einen das ursprüngliche Knüppel aus dem Sack-Getöse gibt, dann aber immer wieder in harmonische Gefilde abtaucht, ohne dabei aber gleich seicht zu werden. Wobei das Keyboard dann am Besten kommt wenn es nicht klimpert sondern wie ein Keyboard klingt. Auch ist die Produktion nicht immer ganz ... homogen.
Macht aber gar nichts, bei Black Metal braucht nicht alles perfekt zu sein. Wirklich nicht. Und wenn ich mir Fotos der Band anschaue - kurzhaarige junge Burschen in schlichtem Schwarz, ohne Warpaint und ohne Ich-bin-der Böseste-Gepose - dann ist es mir um die Zukunft extremeren Metals nicht bange Wobei ich hier deutlich einen Unterschied bei der Lautstärke feststellen muss: Je lauter, desto besser! Leiser kommt die Band nicht wirklich gut rüber ...
Ceremonial Embrace - Touch of the dismal night
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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