Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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McBrewer
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von McBrewer »

@Buxe. ein schönen schönen RockHard Festivalbericht hast du da abgeliefert. :thup: :popcorn:
Ich selbst nehme es mir auch schon seit 13 Jahren vor, dieses erste wichtige Musikfestival im Jahr in Gelsenkirchen zu besuchen, meist scheiterte es bisher an der Umsetzung und dann ist auch schon ein Pfingstausflug mit der Family in den Harz geplant :pfeif:

nun...
Nichtsdestotrotz habe ich für mich beschlossen, nicht noch einmal allein auf solch ein Festival zu fahren, denn wenn man jemanden an der Seite hat, mit dem man fachsimpeln kann, macht’s einfach noch mehr Spaß.
das bestärkt mich dann in meinem Vorhaben, dich im nächsten Jahr dorthin zu begleiten Ohne wenn & Aber oder absagen oder ausreden :opa:
Da müssen wir dann im Oktober noch mal faccia-a-faccia Klönschnack halten :prost:

weiter so...
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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

McBrewer hat geschrieben:das bestärkt mich dann in meinem Vorhaben, dich im nächsten Jahr dorthin zu begleiten Ohne wenn & Aber oder absagen oder ausreden :opa:
Da müssen wir dann im Oktober noch mal faccia-a-faccia Klönschnack halten :prost:
Wie geil ist das denn?! An meine Brust, Bruder! :prost:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Paul Naschy
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Paul Naschy »

Mein nächstes Konzert: am kommenden Montag spielt der großartige AIDAN BAKER in Augsburg.

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buxtebrawler
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

30.05.2015, Monkeys, Hamburg:
HUDSON FALCONS + THE SCANDALS + ROADSIDE BOMBS


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„The Night of American Punkrock“, war zu lesen, denn das Monkeys lud zu ‘nem fetten US-Streetpunk-Paket. Musikalisch war ich mit keiner der Bands wirklich vertraut, die HUDSON FALCONS waren mir zumindest ein Begriff und ich hatte im Urin, dass das gut wird, also ging’s ins schöne Ottensen zur neuen 1A-Adresse für subkulturelle Belange. Den Anfang machten die ROADSIDE BOMBS, die mit astreinem melodischen Streetpunk à la COCK SPARRER inkl. eines Top-Sängers, der bei seinem Klargesang auch mal in höheren Frequenzen fischt und fündig wird, absolut positiv überraschten. Tolle Songs, ebensolche Melodien und ordentlich Energie dahinter. Der Sänger hielt sich vor statt auf der Bühne auf gab einen schnörkellosen Hit nach dem anderen zum Besten. Das dabei fast schon obligatorische COCK-SPARRER-Cover durfte dann nicht fehlen und so gab’s „I Got Your Number“ zu hören. Diese Band muss man sich merken und ich bin mir sicher, dass man noch einiges von ihr hören wird! THE SCANDALS tendierten dann weniger in die Skinhead-Attitüden-Ecke, sondern überzeugten in Quartett-Größe mit rotzigem Streetpunk mit rauem, kehligem Gesang und oft leicht melancholischer Note, was mich sehr an SMALL TOWN RIOT erinnerte bzw. die Bands, aus denen diese u.a. ihre Inspirationen bezogen. Leider ließen sie die Instrumente derart laut tönen, dass der Hauptgesang (der gleichzeitig eine der Klampfen bediente) mitunter ziemlich unterging, obwohl er bis zum Anschlag aufgedreht war. Die melodischen Background-Chöre besorgten aber das packende Mitsing-Gefühl und so avancierte auch dieser Gig zur ’ner absolut lohnenden Angelegenheit für Freunde dreckigen, kraftvollen Streetpunks mit viel Melodie, der nie Gefahr läuft, in das Tralala manch Melodicore-Acts abzudriften. Rein optisch dürfte es sich um die jüngste Band des Billings gehandelt haben, denn die nun folgenden HUDSON FALCONS zählen auch bereits zum älteren Semester und hatten die meisten Plattenveröffentlichungen des heutigen Abends vorzuweisen. Der Sänger und Gitarrist gab voller Inbrunst nicht minder kehlig gesungene Working-Class-Weisen zum Besten und wies ’ne kräftige BRUCE-SPRINGSTEEN-Kante auf, etwas SOCIAL DISTORTION war auch herauszuhören. Das trat ordentlich Arsch und ein Song wie „Every Beat of my Heart“ ist mir nach einmaligem Hören direkt als Ohrwurm hängengeblieben. Vorbehaltlos empfehlenswerte Band mit grundehrlichem Sound und einer solchen Anzahl an Songs im Gepäck, dass sie die Spielzeit voll ausreizte. Ein musikalisch also voll überzeugender Abend, an dem ich es etwas schade fand, dass er nicht viel mehr Publikum gezogen hat, denn so war der Club doch recht übersichtlich gefüllt. Die Bands haben trotzdem einen zufriedenen Eindruck gemacht und vor allem einen höchst positiven hinterlassen. Wenn die mal wieder in der Stadt sein sollten: Hin da!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

12.06.2015, Gaußplatz, Hamburg:
GAUSSFEST 2015


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Nachdem wir mit DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS bereits im letzten Jahr das alljährliche legendäre Gaußfest, jenes Open Air auf dem Gaußplatz mit anschließendem Fußballturnier, dem Zappa-Cup am Sonntag, eröffnen durften, gab man uns dieses Mal erneut die Gelegenheit. Da in letzter Minute noch eine Band hinzugekommen war, rutschten wir allerdings eine Position nach unten. Von MATRIX habe ich dann nicht besonders viel mitbekommen, doch was ich sah und hörte, war engagierter, harter deutschsprachiger HC-Punk, sicherlich nicht unbedingt Party-Mucke und dadurch einen etwas schweren Stand in diesem Ambiente habend, dafür aber von einer verdammt respektabel growlenden Shouterin vorgetragen. Schlecht war’s nicht, evtl. in voller Länge etwas zu fordernd, würd’ ich mir konzentriert gern noch mal angucken. Die Zeit des Umbaus vertrieb dann die Lütte von Kais Verlobter Jana, die sich mutig und als hätte sie bereits jahrelange Bühnenerfahrung hinter sich auf die Bretter begab und die bejubelte Alleinunterhalterin mimte, uns damit quasi schon die Show stahl. ;)

Wir versuchten im Anschluss, aus unseren jüngsten Erfahrungen zu lernen und nahmen uns Zeit für ’nen vernünftigen Soundcheck, besonders in Bezug auf die Monitoranlage, damit auch wirklich jeder von uns hört, was der andere da gerade wieder verbricht. Bei der großen Bassbox war ’ne Membran im Dutt und so vibrierte die ganze Bühne, wenn Stef seine Saiten anschlug und mit ein paar fiesen Rückkopplungen hatte besonders ich zu kämpfen, aber sonst war alles soweit im grünen Bereich. Solange auf dem Gaußfest die Leute noch ihren Pegel justieren, sorgt man als Band eher für die musikalische Begleitung eines Punx Picnics oder Open-Air-Sit-Ins (Sit-Outs?), zur Bühne gerichtete Augenpaare und Beifallsbekundungen zwischen den Songs vergewissern einem jedoch, dass man durchaus zur Kenntnis genommen wird. So lief dann bei Top-Wetter bis auf ein zwei Verhacker, die wir uns allerdings einfach mal nicht anmerken ließen, auch alles rund. Ok, zwischendurch hab’ ich den falschen Song angesagt, Künstlerpech... Die Höhe der Bühne verhinderte, dass man Schabernack während des Spielens mit uns treibt, die Hitze ließ unser Bühnenbier schnell verdunsten, so dass wir nüchtern blieben und unsere Zeitverzögerung durch gewissenhaften Aufbau und Soundcheck sorgte dafür, dass die aufgrund brennender S-Bahn-Gleise verspätet eintreffenden Gäste nichts verpassten.

Auf die für die verhinderten SHEEP ON A TREE eingesprungenen S.O.S. war ich besonders gespannt, denn die Band um Sängerin Cecilie treibt nun auch schon länger ihr Unwesen und sind im selben Proberaum wie wir ansässig, trotzdem ist es mir bisher nie gelungen, sie mal live zu sehen. Das änderte sich nun und nachdem der Sound anfangs etwas arg krachig war, bekam man das schnell in den Griff und ich herrlichen Punkrock zu hören, flott gespielt, geil gesungen, Songs mit Wiedererkennungspotential und ’nem sehr gelungenen ABBA-Cover von – natürlich – „S.O.S.“. Mehr davon!

Ich weiß nicht genau, was die INHALERS geraucht haben, aber deren Auftritt mit gleich zwei Shoutern pendelte irgendwo zwischen norwegischen COTZBROCKEN und kompetentem Asitum à la LOKALMATADORE oder KLAMYDIA, zumindest in meiner Erinnerung und komplett oder gar mit voller Aufmerksamkeit reingetan hab’ ich mir das nicht. Um mich herum manch entsetzte Gesichter, aber ich glaube, ich nahm die Band in Schutz und behauptete, sie unterhaltsam zu finden – was auch stimmte. Manch einer sah das genauso und schwang gut alkoholisiert das Tanzbein.

So richtig ab ging’s dann erwartungsgemäß bei ANTI-CLOCKWISE. Harter Streetpunk aus dem Land der Franzosen, Stammgäste auf dem Gaußplatz mit verdammt guten Songs im Gepäck und dank der untergehenden/untergegangenen Sonne stimmte jetzt auch die Gesamtatmosphäre. Längst wurde auch vor der Bühne richtig gefeiert und grobmotorisch gezuckt und ich genehmigte mir die letzten Bierchen, bevor ich mit dem Vorsatz, mir ANTI-CLOCKWISE beim nächsten HH-Besuch auf jeden Fall wieder (und vermutlich nüchterner) reinzuziehen, den Ort des Geschehens verließ, um am nächsten Tag halbwegs fit zu sein. Obwohl auch an jenem ein starkes Programm auf dem Gaußplatz mit Kalibern wie PROJEKT PULVERTOASTMANN und STAHLSCHWESTER geboten wurde, zog es mich schweren Herzens woanders hin, dazu ein andermal mehr.

Der Freitag auf dem Gaußplatz war jedenfalls wieder ’ne amtliche Sause, organisiert und durchgeführt von fitten und netten Leuten, wir konnten so viel trinken, wie wir wollten und haben jede Menge klasse Volk wiedergetroffen – ob vom Platz oder unter den Gästen. Danke an die Vogelfrei-Crew, Grüße an alle, die u.a. uns sehen wollten und abschließend ein Tipp: Wenn dir jemand einen Veggie-Hot-Dog mit Sauerkraut anbietet, iss ihn – schmeckt wirklich!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

13.06.2015, Bambi Galore, Hamburg:
SKULL FIST + EVIL INVADERS + FULL ASSAULT


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Der Gaußplatz feiert mit zahlreichen Gästen den zweiten Tag des Gaußfests mit Bands wie PROJEKT PULVERTOASTMANN und STAHLSCHWESTER, meine Freunde von IN VINO VERITAS besorgen’s zusammen mit CONTRA zeitgleich dem Kraken – und wofür entscheide ich mich? Trotz all dieser hochkarätigen Alternativen für ein Metal-Konzert, auf das ich mich schon seit langem gefreut hatte. Auf den letzten Drücker konnte ich mir noch eine Karte reservieren und schon war der Billstedter Club restlos ausverkauft! Viele andere hatten nämlich dieselbe Idee wie ich und damit Bock auf die Kanadier SKULL FIST und die belgischen EVIL INVADERS. Los ging’s aber erst mal mit FULL ASSAULT aus MeckPomm, die für die aufgelösten AGRIMM DOOMHAMMER eingesprungen waren und in Triogröße ruppigen, aggressiven Thrash boten, der mich bisweilen positiv an KREATOR erinnerte. Dementsprechend kam die Band auch gut an und wurde lautstark gefeiert, sichtlich zur Freude der Schweriner. Gut gemacht!

Der Hauptgrund meines Erscheinens waren die EVIL INVADERS, die ich bereits bei ihrem letzten Abstecher nach Billstedt live sehen durfte, seinerzeit zusammen mit STRIKER und SCREAMER. Das war der Hammer, doch als sie ein paar Monate später im Grünspan spielten, war ich nebenan im Indra und auf den Gig als Vorgruppe in der Markthalle zusammen mit zwei anderen Bands, die mich überhaupt nicht interessierten, verzichtete ich dann ebenfalls. Umso größer war meine Freude, als ich vom Gig in der sympathischen Bambi Galore erfuhr, wo faire Preise, Underground-Spirit und nette Betreiber locken. Die Belgier haben nach ihrer genialen Mini-LP nun ihr erstes Album draußen (und ein VHS-Livevideo, das für ungläubige Blicke und Verzückung am Merch-Stand sorgte…), das ich mir an diesem Tag direkt bei der Band kaufte und mir live um die Ohren ballern ließ. In veränderter Besetzung gaben die ‘80s-to-the-bone-Speedster um Joe Anus alles, wildestes Banging, thrashiger, höchst authentischer Oldschool-Twin-Guitar-Speed vom Feinsten, asoziales Geschrei und Gekreische noch und nöcher, dass ich Pipi vor Rührung in die Augen bekam, die sich allerdings mit dem Schweiß vermischte, der von Stirn und Decke tropfte, denn mittlerweile war’s natürlich knallevoll und vor der Bühne tobte ein entfesselter Mob. Die Nebelmaschine ratterte auf Hochtouren und sorgte für Endzeitatmosphäre, dass man kaum noch etwas sah und trotzdem scheint es einem der Gitarristen gelungen zu sein, zwischenzeitlich eine gerissene Saite in Rekordgeschwindigkeit zu wechseln, ohne dass der Song hätte unterbrochen werden müssen – wenn ich das richtig beobachtet habe. Respekt! Das Set erweiterte man um eine weitere Coverversion, mit der ich nun wirklich nicht gerechnet hatte: „Fabulous Disaster“ von EXODUS, m.E. einer der geilsten Thrash-Songs ever (und schönes Trostpflaster für meinen versäumten EXODUS-Gig)! Im Anschluss kippte mir ein netter Mensch Wasser in den Nacken, das im saunaähnlichen Klima sofort verdampfte. Einige Leute forderten beständig das bekannte EXCITER-Cover „Violence and Force“, das als Zugabe dann auch noch zum Besten gegeben wurde, was ich jedoch etwas schade fand – lieber hätte ich einen weiteren eigenen Song gehört, z.B. meinen Favoriten „Tortured by the Beast“ – und jetzt sagt mir bitte nicht, dass der ganz am Anfang gespielt worden wäre, als ich mich draußen festgesabbelt hatte!

Nach diesem Inferno dann der zweite Headliner (so nenne ich’s jetzt einfach mal), die offenbar ebenso aufopferungsvoll wie die EVIL INVADERS für den Oldschool-Metal lebenden SKULL FIST, ebenfalls eine Bande im positiven Sinne Bekloppter. Etwas weniger Tempo und Aggressivität, atmosphärischer Sound, tolle Ohrwurmmelodien, sympathische Ausstrahlung und Humor – Frontmann Jackie Slaughter hatte seine Mutter (!) dabei und widmete ihr einen Song: „Get Fisteeeeeeed!!!“ … Auch diesmal war sein Gesang gerade anfänglich wieder zu leise, aber auch diesmal wurd’s mit der Zeit besser, insgesamt jedoch ist seine Stimme doch um einiges dünner als die vergleichbarer Acts und so muss man beim Soundmix sicherlich sensibel genug sein, ihn nicht unter den Instrumenten mundtot zu machen. Mit seinem Mut zu hohen Tonlagen und Showeinlagen wie Crowdsurfen mit Klampfe gleicht er das jedoch aus, „Angel Witch“ der gleichnamigen Band gab’s als Cover, „Heavier than Metal“ war auch der 2,20-Meter-Riese, der mir zwischendurch auf den Fuß trat und „No False Metal“ setzte den gefeierten Schlusspunkt. Auch hier trieb man’s mit dem Kunstnebel übrigens auf die Spitze, so dass sich die zwischenzeitlich unsichtbar gewordene Band etwas weniger davon erbat, haha.

Anschließend sah ich ausschließlich verschwitzte, aber glückliche Gesichter und alle dürften sich einig gewesen sein, dass das ein verdammt lohnender Abend war. Was das Wetter betrifft, sah’s ‘ne ganze Zeit gar nicht so gut aus; als ich nachmittags beim Altonaer Punktreffen aufkreuzte, goss es aus Kübeln und ich fürchtete, in T-Shirt und Kutte leicht „underdressed“ zu sein… Abends und nachts war das jedoch überhaupt kein Problem mehr und obwohl ich auch zu diesem Metal-Gig mal wieder allein pilgern musste, fühlte ich mich vor Ort alles andere als das. Neben der Anwesenheit ein paar bekannter Gesichter und der allgemein spitzenmäßigen Stimmung und freundschaftlichen Atmosphäre trug dazu bei, dass ich einige interessante und sympathische Metaller kennenlernte, von denen einer sogar quasi den gleichen Rückweg wie ich hatte. Bambi Galore, ich komme jetzt öfter! Wirklich!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

22.6. Lagerhaus Bremen DEFEKTDEFEKT, SUDDEN INFANT und SLEAFORD MODS
Wenn ein Laden wegen der Nachbarn (und der momentan angeheizten Stimmung im Viertel) so circa um 23:30 spätens Schluß machen muß, fängt die erste Band schon um 20:15 an. Is ja auch für ein Montag ok.
DefektDefekt ist eine tolle bremer PostPunkGaragen - Band, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet, wenn sie in eurer Stadt spielen. (Nächstes Konzert: 25.6., also morgen, vor Rattttengold in Hamburg, Molotov). Andreas ist eine Rampensau, toller Gitarrist und Bassist und druckvoller dreckiger Sänger im 60s Style, geschult an 77er Punk. Tim erst am Bass (wie bei den frühen Stranglers, unglaublich) später an der Gitarre, eher im inde- düsteren, joy division artigen Gitarren mit so kleinen Melodiefetzen, sein Gesang auch eher dunkler. Wahrscheinlich eh der beste Musikant der Stadt. Benno hält den Druck und das Tempo hoch! Durch den gepressten Terminplan waren sie relativ schnell, keine Ansagen, aber auch sehr auf den Punkt. Toll. Nebenbei: Andreas ist ja weird xperience Unterstützer und erfahrener DJ, der jetzt auch nach unseren Filmen aflegen wird.
Danach Sudden Infant: Hu, da musste ich mih erst dran gewöhnen, Kontrastprogramm. Expressiver Sänger mit Laptop, Drummer und Bassist. Der Sound orientierte sich an Noise, mir fielen Swans und Test Department, NY Noise, Cop shoot Cop ein, dazu aber auch Punk. Oder wie einer hinter mir sagte: Ey, das klingt ja wie Berlin 86. Der Sänger machte immer wieder spannende Sachen mit so einem Kehlkopfmikro. Als ich dann im Sound war und die Songs vielleicht auch ein wenig eingängiger, gefiel es mir gut, interessante Texte auch.
Hier mal ein Video: [BBvideo][/BBvideo]
so, dann die Hauptgruppe, die das Lagerhaus dann auch ausverkauften, 450 Leute.
Einer macht den Laptop an, der andere spricht, drückt Worte in einem tollen englischen Akzent heraus, schreit und blökt. Leider hab ich die Texte nicht verstanden. Zu hause beim reinhören gefiel mir de Mischung aus the Fall und The Streets noch ganz gut, live ging das gar nicht. Ich fand es langweilig und nach 4 Songs war es das für mich. Aber vielen anderen hats gefallen, mir fehlte der Drive und wenn man die hübschen fiesen Texte nicht versteht, tja...
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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CamperVan.Helsing
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von CamperVan.Helsing »

karlAbundzu hat geschrieben: Wenn ein Laden wegen der Nachbarn (und der momentan angeheizten Stimmung im Viertel) so circa um 23:30 spätens Schluß machen muß,
:? Was ist denn zur Zeit los in der Hansestadt? :?:
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

wenige anwohner machn druck gegen das feiern, die kneipen und die kultur im des bremer liebsten ausgehstadt-teil. das gab es schon immer mal wieder, aber diesmal geht es kommunikationsverweigernd gleich mit anwalt und so los. gibt lange diskussion im netz und den medien. und natürlich auch untereinander.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

18.06.2015, Gängeviertel, Hamburg:
CONTRAREAL + DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS + KAOS KABELJAU


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Klar, wir hatten uns die letzten Wochen nicht unbedingt rar gemacht in Hamburg, aber wenn das Gängeviertel uns zum Soli-Gig (Flora-Baukosten/Prozesskosten) bittet, sagen wir nicht nein – zumal ich dort zwar bereits mit BOLANOW BRAWL gewesen war, aber noch nicht mit DMF die Bühne besudelt hatte. Leider konnte Mike alias Eisenkarl, unser zweiter Klampfer, nicht dabei sein, aber dann würde Kai halt wieder Krach für Zwei machen. Zuvor allerdings fand noch eine Buchpräsentation/-lesung mit anschließender Diskussionsrunde statt, Anlass war die Veröffentlichung des Schmökers „The City Is Ours! Squatting and Autonomous Movements in Europe from the 1970s to the Present”, das der niederländische Autor persönlich vorstellte. Als ich mich gegen Ende des Vortrags, kurz vor Beginn der Diskussionsrunde hereinschlich, waren alle Plätze besetzt (höhö), diese Veranstaltung stieß also schon mal auf Interesse. Natürlich fragten wir uns aber, wie gut besucht wohl das Konzert werden würde, immerhin war es ein von Regenschauern geplagter Donnerstagabend, der Beginn war spät angesetzt und sonderlich massiv beworben wurde es nun auch nicht. Zunächst einmal gab’s aber was zwischen die Kiemen, Falafel mit ultra-knoblauchhaltiger Paste, gefüllte Weinblätter etc. hielt das Buffet zu meiner Freude bereit. Frisch gestärkt wurden wir dann Zeugen, wie sich der Laden doch erfreulich füllte. Da auch Teile CONTRAREALs am nächsten Tag noch arbeiten mussten, entschied das Los, wer als letzter auf die Bühne musste und CONTRAREAL zogen sprichwörtlich den Kürzeren. Die seit einiger Zeit wieder aktiven, auf Trio-Größe geschrumpften KAOS KABELJAU eröffneten den musikalischen Teil des Abends mit deutschsprachigem HC-Punk und es war schön zu hören, dass die Drei offenbar immer tighter werden. Das hatte ordentlich Tempo und Wumms, den Gesang haben sie untereinander aufgeteilt und der Drummer verleiht mit seiner aggressiven, trotzdem abwechslungsreichen Spielweise den Songs den nötigen Kick, ohne an seinem Headset aus der Puste zu kommen. Klappte alles ziemlich gut und machte Laune, lediglich der letzte Song mit seinem Offbeat-unterlegten Refrain, ein anscheinend schlicht „Kaos Kabeljau“ betitelter Spaß-Song, geriet etwas außer Takt – was Band und Publikum mit Humor nahmen.

Dem Losglück sei Dank nun also wir. Soundcheck mit Wurzel, zu diesem Zwecke auch „Tales of Terror“ durchgezockt und damit erst mal verbraucht, dafür aber an späterer Stelle spontan wieder ins Set eingefügt – nee, wat sind wir Improvisationstalente! Aus Zeitgründen hatten wir „Victim of Socialisation“ und „Montag der 13.“ gestrichen, die übrigens Songs dürften ganz ok funktioniert haben. Sicher, ein, zwei ham’ auch schon mal mehr Arsch getreten und „IS-SS“ sitzt noch immer nicht 100%ig, aber zumindest gab’s weder Songabbrüche noch Textverhaspler... Dafür hat mein Mikro unter meiner Knoblauchfahne (die Falafel...) irgendwann den Dienst quittiert, so dass ich auf Stefs zurückgriff, daraufhin erst mal übertrieben laut war (offenbar nicht nur auf meinem Monitor) und es bestimmt lausig klang, wie ich versuchte, leiser zu brüllen. Als Stef am Schluss „Les Rebelles“ sang, bekam er’s aber wieder und ich nahm einen anderen Knochen zur Hand, um wie gewohnt ein paar französische Zeilen mitzugrölen, die ich mir einst in Lautschrift notierte und über deren Bedeutung ich nach wie vor nur rätseln kann. Wir kamen auf unsere Kosten, aber obwohl ich glaubte, diesmal ohne Handtuch auszukommen, hatte ich am Schluss doch wieder Schweiß inne Augen und war quasi blind (böse Zungen mögen behaupten, taub wäre besser gewesen, aber es kam ja noch eine weitere Band).

Nämlich CONTRAREAL, mit denen wir einst auf dem Elb-Tsunami-Open-Air gespielt hatten und die ich auch von ein paar Konzertbesuchen kannte. Die klangen quasi wie immer, was bedeutet: gut! Zwei Jungs und ein Mädel, die flotten, schnörkellosen Pogo-/HC-Punk mit deutschen Texten zocken. Kämpferische, betont und unmissverständlich antifaschistische, dabei mitunter parolenhafte Texte, zumeist (aber nicht nur) von der Drummerin gesungen (statt gegrölt), gehen einher mit bisweilen fast hymnischen Ohrwurm-Refrains, die zum Faustrecken und Mitsingen einladen. CANALTERROR wurden mittels „Staatsfeind“ gecovert, zwischen den Songs gab’s ein paar gehaltvolle Ansagen, die Hauptgesang/Schießbude-Doppelbelastung funktioniert anscheinend problemlos (was mich, egal bei welcher Band, ja immer ein bisschen erstaunt) und eigentlich war viel zu schnell schon wieder Schluss. Dass das auch besser so war, zeigte ein Blick auf die Uhr, abgebaut werden wollte schließlich auch noch, gleichzeitig galt es, sich noch mal für den einen oder anderen Absacker über’s Bandbier herzumachen und sich, zumindest in meinem Falle, am leckeren Störtebeker zu laben und mit nun gelockerter Zunge das eine oder andere Gespräch zu führen, bevor sich alle langsam wieder in verschiedene Himmelsrichtungen verstreuten. War wieder mal ein geiler Abend im Gängeviertel, wir wurden supernett umsorgt und mit beiden Bands ließ sich gut auskommen. Das Publikum indes ließ sich zwar während der Gigs nur etwas behäbig Emotionen entlocken, die Anwesenheit mitten in der Woche zu später Stunde und die persönlichen Reaktionen im Anschluss zeigten jedoch, dass das alles so verkehrt nicht gewesen sein kann. Hervorheben möchte ich den euphorisierten Snorre von PROJEKT PULVERTOASTMANN, viele Grüße an dieser Stelle! Ich hoffe, dass auch ein bisschen was an Spenden für den guten Zweck zusammenkam und unser Getränkekonsum nicht alle Einnahmen aufgezehrt hat. Danke ans Organisationsteam, Soundmann Wurzel und alle, die sich Donnerstag zu später Stunde aufgerafft haben!
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