Deliria-Italiano

Zweitsichtung: TRIANGLE (2009, Christopher Smith)
gefiel mir wesentlich besser als bei der Erstsichtung. Spannend, abgedreht, verworren, angenehm frisch und sieht sehr gut aus. Steigt in meiner Gunst rapide Richtung 8 Punkte, noch sind's 7,5/10

Eine Stadt wird erpresst (Dominik Graf)
Sehr sehenswerter Polit-Thriller, in dessen Mittelpunkt ein sächsisches Dorf steht, das durch den Braunkohle-Tagebau langsam abgetragen wird. Hauptkommissar Kalinke (Uwe Kockisch) sieht sich nicht nur mit dem unbeirrbaren Zusammenhalt der Dorfbewohner, sondern auch mit der eigenen DDR-Vergangenheit konfrontiert. Besonders gut hat mir hier Oona von Maydell gefallen, die mit ihrer überaus lässigen Erscheinung wie eine deutsche Asia Argento rüberkommt. Die Fotografie (Alexander Fischerkoesen) kann aber auch sehr überzeugen. Wie die (Graf-typisch) unübersichtlich vor sich hin wuselnde Polizeiarbeit eingefangen ist und im Kontrast dazu die geradezu majestätischen Eindrücke des Tagebaus wirken, das geht weit über TV-Niveau hinaus. 8/10

Der Stoff, aus dem die Träume sind (Alfred Vohrer)
Der tollkühne Reporter Walter Roland (Paul Neuhaus) will unbedingt über den Fall zweier tschechischer Flüchtlinge (darunter Hannelore Elsner als hilfloses Frauchen, das die starke Hand des Retters sucht) berichten, wobei er auf ein Komplott des Kalten Krieges stößt. Einer Idealisierung des Berufs wird dabei nicht unbedingt aus dem Weg gegangen. Während der Chef eine sex-orientierte Reportage namens "Mann total" rausbringen will und nicht an Politik interessiert ist und der schmierige Reporter Berti (Herbert Fleischmann) wie besessen alles knipst (unter anderem als ein Kind vor seinen Augen erschossen wird - Kommentar "jaaa, tolle Bilder!!" o. ä.), kommt unser Journalist als Prinz auf weißem Pferd herüber, der edelmütig Hannelore Elsner vor einem bösen Schicksal rettet. Sprich, ranzige Klischees kennzeichnen die Charaktere. Den Gegenpol bildet eine halb dement, halb erleuchtet zu Vivaldi-Klängen durch die Gegend irrende alte Frau namens Luise (Edith Heerdegen), die ständig tote Menschen vor sich sieht und sich mit diesen unterhält. Kennzeichnend für die Unausgegorenheit dieses Handlungsstranges ist ein konfuser Dialog zwischen einem Psychiater (Klaus Schwarzkopf) und dem Reporter, in dem Klaus Schwarzkopf behauptet, Luise könne die Zukunft vorhersehen, aber auf keinen Fall den Begriff Hellsehen zulassen will. Er kann aber auch nicht erklären, was daran, was er beschreibt, anders ist als Hellsehen. Alles in allem ein etwas unbefriedigender Mischmasch. Auch mit deutlich über zwei Stunden wirkt der Film noch reichlich überfrachtet. 4/10

Clockwise (Christopher Morahan)
Mit John Cleese als Zugpferd wirbt diese britische Komödie der 80er Jahre. Ein mittelmäßiger Running Gag (Cleese sagt immer "right!" im Sinne von "so!", was dann regelmäßig als "und jetzt rechts!" missverstanden wird) bewirkt eine Kette von Missverständnissen, die dazu führt, dass ein idealistischer, aber steifer und überkorrekter Schuldirektor eine skurrile Odysse auf dem Weg zu einer Preisverleihung erlebt. Trotz einer guten Besetzung kann der Film nicht überzeugen. Es ist beispielsweise nicht die beste Idee, komische Wirkung aus der Orientierungslosigkeit dementer alter Damen zu beziehen. Das ist eher eine Bankrotterklärung. Auch mit dem sehr abrupten Ende kann der Film nicht glänzen. Da bleiben viele Fragen unbeantwortet. Trotzdem darf man wegen der guten Darsteller (neben Cleese z. B. Sharon Maiden und Alison Steadman) mal einen Blick riskieren. 5/10

Paranormal Activity (5-6/10)

Zweitsichtung THE DESCENT 2
hat zwar sehr viel von der klaustrophobischen Grundstimmung des ersten Teils eingebüst und krankt an einigen Stellen unangenehm in der Logik, macht aber dennoch einen Heidenspaß und ist recht heftig und blutig. Läuft also. Leider fällt auch die teils starre Reaktion der Kreaturen auf, die viel zu oft ziemlich genau zu wissen scheinen wo sich ihre Opfer befinden. Es blieben nur noch Spuren der animalisch wilden und teils unkontrollierten Jagd voller Aggressivität - Schade eigentlich. Dennoch: beim zweiten Mal durchaus guckbar (die Erstsichtung war enttäuschend): 6/10

Die letzte Woche gabs recht wenig bei mir, aber immerhin:

"Schön, nackt und liebestoll" - Fand ich ganz großartig: So stilvoll gefilmt, so ein toll aussehender Killer und so so so viele schöne Frauen. So stell ich mir einen guten Giallo vor! 8-9/10

"Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" - Eher schlechtes Drehbuch, welches sich an einer der Kurzgeschichten orientiert, das Mysterium ebenjener aber nicht sonderlich gut rüberbringt und eine solide aber höhepunktslose Inszenierung. Ganz großes Plus jedoch für Christopher Lee der einen überraschend guten Job als der olle Sherlock macht. 6-7/10

"Die Nanny - Staffel 2" - Immer noch spitze, aber im Gegensatz zu Staffel 1 übertreiben sie hier und da manchmal ein wenig. Insgesamt ~7/10

Das unheimliche Auge (6-7/10)

Experiment in Terror aka Der letzte Zug (USA 1962) R: Blake Edwards

Muss man zu den Highlights des 60er Jahre Thrillers zählen. Gradlinigkeit wurde selten so grandios umgesetzt. Und Ross Martins Performance rechtfertigt nach längerer Zeit mal wieder das Lexem "Kult".

5/5

Die TV-Movie-Beilage "Jobkiller" (hieß ursprünglich "Die Axt") - Fieser französischer Streifen über einen Arbeitslosen, der konkurrierende Bewerber tötet. Fehlte manchmal etwas an Tempo, hat mir aber gut gefallen 7,5/10.

Reinifilm hat geschrieben:Die TV-Movie-Beilage "Jobkiller" (hieß ursprünglich "Die Axt") - Fieser französischer Streifen über einen Arbeitslosen, der konkurrierende Bewerber tötet. Fehlte manchmal etwas an Tempo, hat mir aber gut gefallen 7,5/10.

Ist der von Costa-Gavras?

ugo-piazza hat geschrieben:

Reinifilm hat geschrieben:Die TV-Movie-Beilage "Jobkiller" (hieß ursprünglich "Die Axt") - Fieser französischer Streifen über einen Arbeitslosen, der konkurrierende Bewerber tötet. Fehlte manchmal etwas an Tempo, hat mir aber gut gefallen 7,5/10.

Ist der von Costa-Gavras?

Ja, genau der ist das: http://www.ofdb.de/film/70404,Die-Axt
Nach reiflicher Überlegung würde ich übrigens auf 08/10 gehen.