AUSLANDSEINSATZ (Deutschtland, 2012, Regie: Till Endemann)
Der offenbar erste deutsche Film, der sich direkt mit der Thematik des Afghanistan-Einsatzes befasst, wollte spürbar jede Facette und Problematik des Themas anschneiden und dennoch intensiv und spannend bleiben sowie die political correctness wahren. Das funktioniert natürlich nur bedingt. So ist es kaum wunderlich, dass die Soldaten hier und dort extrem unlogisch handeln (da werden Situationen gezeigt, das glaubt ihr nicht
niemals würde das ein [deutscher] Soldat tun!), sich sehr eigenartig ausdrücken (als wären nur Redakteure im Krieg
) und natürlich regelmäßig mit stereotypen Motiven konfrontiert werden, die sowohl in ihren als auch in den Reihen der Afghanen zu finden sind (was letztlich aber zu verkraften ist, da sowohl das Zielpublikum ja überwiegend diese Stereotypen kennt und konsumiert, als auch da die geringe Laufzeit des Films und der Anspruch der Allumfassenheit natürlich zur Benutzung von Klischees zwingt, da für ausfühlriche Erklärungen keine Zeit zur Verfügung steht). Fazit: nett und sogar unterhaltsam, aber prinzipiell unsinnig und realitätsfern. 4-5/10