Töte, Django - Giulio Questi (1967)

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fritzcarraldo
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Re: Töte, Django - Giulio Questi (1967)

Beitrag von fritzcarraldo »

"Die bleiben da hängen bis sie verfaulen. Bei uns herrscht Ordnung!"
Töte, Django
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Gold, Verrat, Rache. Soweit so gut. Italo-Western-Standards.
Aber was dann kommt ist schon der pure Wahnsinn. Ein Höllenritt.
In den Vorhof der Hölle. Dieser Vorhof ist die kleine Stadt, in der die Bande mit dem Gold und ihr Verfolger Tomas Milian landen.
Scheinbar brave Bürger, die aber vollkommen neben der Spur agieren. Durchgeknallt und sadistisch. Und alles wird so präsentiert, als ob man sich vielleicht in einem Albtraum von Milian befinden könnte, denn alles ist oft von fast surrealen Momenten durchzogen. Die Rache spielt dann auch mit der Zeit überhaupt keine Rolle mehr. Milian will nur noch lebend aus diesem Inferno entkommen. Höhepunkt des surrealen Horrorsettings ist dann auch die eigenartigste Folterszene, die ich jemals sah. Milian in Kreuzigungspose wird mit einer Fledermaus und einer Eidechse traktiert. Er schreit und windet sich eben wie in einem schlechten Traum. Die Vergleiche zu SATAN DER RACHE, KEOMA aber auch EL TOPO sind sicherlich nicht verkehrt, denn wenn man sowas wie TÖTE, DJANGO sieht, den man sicherlich irgendwie als Horror-Western bezeichnen kann, dann ringt man nach Vergleichen. Aber irgendwie ist hier doch einiges anders und eigenständiger als man denkt.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

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