Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 07:42
#42 - NIGHTCRAWLER
Filmdaten:
Originaltitel: Nightcrawler
Herstellungsland/-jahr: USA / 2014
Regie: Dan Gilroy
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Bill Paxton, u.a.
Handlung:
Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleinen Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt er als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Dabei muss er nicht nur möglichst als erster am Tatort sein, sondern auch näher und schonungsloser als alle anderen das Geschehen mit der Kamera dokumentieren, um seine Bilder zum besten Preis zu verkaufen. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der Nightcrawler, bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou – in seinem Drang nach Anerkennung – bereit ist, zu gehen.
Quelle: amazon.de
Kritik:
NIGHTCRAWLER ist schon allein wegen einer erneut grandiosen darstellerischen Leistung Gyllenhaals sehenswert, der sich zu einem zweiten Christian Bale entwickelt, indem er eher unbequeme/extreme Charaktere übernimmt und völlig in ihnen aufzugehen scheint.
Hinter der überdurchschnittlichen Inszenierung und der Leistung Gyllenhaals als ehrgeizigem Soziopathen bleibt leider die Story zurück, die nicht viel mehr als die nicht ganz neue Verbindung von Sozialsatire und Thriller zu bieten hat.
Dass die oftmals zynische Nachrichtenwelt manipulativ mit den Ängsten ihrer Zuschauer spielt und dabei deren Gier nach dem wenig empathischen Miterleben fremden Leids befriedigt, ist keine ganz neue Erkenntnis. Dieser Erkenntnis fügt NIGHTCRAWLER leider keine neuen Aspekte hinzu, außer dass die Arbeit innerhalb dieses Systems nicht nur viele an ihre moralischen Grenzen bringt, sondern eben auch Menschen ansprechen könnte, die hierin nicht nur keinen Widerspruch sehen, sondern sogar ihre befremdlichen Neigungen ausleben können.
Zwar bleibt NIGHTCRAWLER somit hinter den Erwartungen zurück, bietet aber aufgrund der genannten positiven Aspekte aber durchaus gute Unterhaltung abseits der üblichen Pfade Hollywoods.
7/10
Filmdaten:
Originaltitel: Nightcrawler
Herstellungsland/-jahr: USA / 2014
Regie: Dan Gilroy
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Bill Paxton, u.a.
Handlung:
Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleinen Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt er als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Dabei muss er nicht nur möglichst als erster am Tatort sein, sondern auch näher und schonungsloser als alle anderen das Geschehen mit der Kamera dokumentieren, um seine Bilder zum besten Preis zu verkaufen. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der Nightcrawler, bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou – in seinem Drang nach Anerkennung – bereit ist, zu gehen.
Quelle: amazon.de
Kritik:
NIGHTCRAWLER ist schon allein wegen einer erneut grandiosen darstellerischen Leistung Gyllenhaals sehenswert, der sich zu einem zweiten Christian Bale entwickelt, indem er eher unbequeme/extreme Charaktere übernimmt und völlig in ihnen aufzugehen scheint.
Hinter der überdurchschnittlichen Inszenierung und der Leistung Gyllenhaals als ehrgeizigem Soziopathen bleibt leider die Story zurück, die nicht viel mehr als die nicht ganz neue Verbindung von Sozialsatire und Thriller zu bieten hat.
Dass die oftmals zynische Nachrichtenwelt manipulativ mit den Ängsten ihrer Zuschauer spielt und dabei deren Gier nach dem wenig empathischen Miterleben fremden Leids befriedigt, ist keine ganz neue Erkenntnis. Dieser Erkenntnis fügt NIGHTCRAWLER leider keine neuen Aspekte hinzu, außer dass die Arbeit innerhalb dieses Systems nicht nur viele an ihre moralischen Grenzen bringt, sondern eben auch Menschen ansprechen könnte, die hierin nicht nur keinen Widerspruch sehen, sondern sogar ihre befremdlichen Neigungen ausleben können.
Zwar bleibt NIGHTCRAWLER somit hinter den Erwartungen zurück, bietet aber aufgrund der genannten positiven Aspekte aber durchaus gute Unterhaltung abseits der üblichen Pfade Hollywoods.
7/10