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Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 22:39
von Jeroen
Auf Spiegel Online ist jetzt ein neuer Artikel zu lesen:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 76899.html

Sehr fragwürdiger Journalismus. Geschrieben, als sei jede Anschuldigung zweifelsfrei bewiesen, und als hätten die Zuschauer es auch wissen müssen:

"Niemand kann behaupten, diesen Wahnsinn nicht gespürt, nicht goutiert zu haben. Wurde die bodenlose Bedrohlichkeit, die von diesem Mann ausging, nicht schon in seiner Stimme deutlich?"
"Nicht wenige Kritiker erinnerte damals die Ästhetik und das gerollte R eher unangenehm an den Sprachduktus gewisser deutscher Politiker aus den frühen Vierzigern."
"Dass dieser Wahnsinn nicht wirklich gespielt war, sondern etwas, in das Kinski sich mühelos hineinsteigern konnte, muss jedem Zuschauer seiner wichtigsten Filme bewusst gewesen sein"
""Cobra Verde" zeigt ihn als Sklavenhalter und Kinderschänder. [...] Und ein Klaus Kinski spielte immer nur sich selbst."
"Ein Serge Gainsbourg spielte öffentlich den Inzest mit seiner Tochter Charlotte. Ein Klaus Kinski lebte ihn offenbar, jahrelang. Im Geheimen. Das ist der Unterschied zwischen einem Künstler und einem Kriminellen."
"Das Publikum als Komplize des Kriminellen"
usw. usf.

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 22:47
von DrDjangoMD
Wow, das ist ein furchtbarer Artikel! Was soll der ganze Unsinn über "Die Bedrohung wird schon in der Stimme deutlich"? Sollen wir etwa alle Menschen einsperren, die eine komische Stimme haben, weil sie potentielle Kriminelle sind?
""Cobra Verde" zeigt ihn als Sklavenhalter und Kinderschänder. [...] Und ein Klaus Kinski spielte immer nur sich selbst."
Leonardo Di Caprio spielt in "Django Unchained" einen Sklavenhalter, wann kommt er endlich dafür auf den Stuhl :|

Also mir ist dieser Arno Frank unheimlicher als der Kinskerich :angst:

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 22:57
von Adalmar
Diese Bildunterschrift aus der Fotostrecke muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen:
Kinski ungewöhnlich sanft 1976 in Paris: Unerwartete Zärtlichkeit, die im Licht der neuen Enthüllungen von schwer erträglicher Grausamkeit zeugt.
Zärtlichkeit "zeugt" also von schwer erträglicher Grausamkeit. Was soll man dazu noch sagen? :hirn:

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Do 10. Jan 2013, 23:15
von Nello Pazzafini
Gainsbourg öffentlicher inzest - künstler
Kinskis geheimer inzest - krimineller
:? :shock: :palm:

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 04:34
von purgatorio
Jeroen hat geschrieben:Auf Spiegel Online ist jetzt ein neuer Artikel zu lesen:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 76899.html

Sehr fragwürdiger Journalismus. Geschrieben, als sei jede Anschuldigung zweifelsfrei bewiesen, und als hätten die Zuschauer es auch wissen müssen:
Also ich hab den Artikel nur mal eben fix überflogen, aber ich möchte meinen, dass das von "Journalismus" sehr, sehr weit entfernt ist, was dort fabriziert wurde. Das ist ja vollkommen irre! Ein regelrechter Hetz- und Schmähaufsatz auf Basis von ein paar unbelegbaren Anschuldigungen, aber formuliert als sei es ultimativ und unumstößlich. Ganz bitter...

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 08:44
von Jeroen
Nastassja hat sich nun auch dazu geäußert:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/mi ... 76915.html
Somit gibt es nun doch schon recht überzeugende Argumente, den Anschuldigungen von Pola Glauben zu schenken. In seinen Büchern soll Klaus sein Treiben ja auch relativ unverhohlen kundgetan haben, was ich aber nicht prüfen kann.

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 08:49
von DrDjangoMD
Jeroen hat geschrieben:In seinen Büchern soll Klaus sein Treiben ja auch relativ unverhohlen kundgetan haben, was ich aber nicht prüfen kann.
Eins hab ich gelesen, von seinen Töchtern schreibt er darin nichts, allerdings schreibt er detailliert wie er mit seiner Mutter, Schwester und jeder anderen Frau auf dem Planeten geschlafen hat. Eine davon hat nach der Liebesnacht mit Klaus zusammen mit ihrer Familie Selbstmord begangen, wie er sehr unbeteiligt anfügt. :roll: Also ob das mit seinen Töchtern stimmt oder nicht, so oder so scheint er nicht über ein zurückhaltendes Schamgefühl verfügt zu haben.

Sollte er ein schlechter Mensch gewesen sein, bleibt er aber trotzdem immer noch ein großartiger Schauspieler, wie man nicht vergessen sollte.

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Fr 11. Jan 2013, 12:27
von karlAbundzu
spon as usual, im kulturbereich ist das wirklich schlimm.
ansonsten zuzutrauen ist das jemand, der sowieso seine eigene weltsicht mit eigenen regeln und vorstellung ohne abgleich mit der welt um ihn herum hat, für mich schon, nur da frag ich mich, warum er so eingeheimnis von machte, wenn er über anderes so offen sprach.

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: So 13. Jan 2013, 10:01
von Onkel Joe
Nastassja Kinski :"Er hat es bei mir auch versucht".

Re: Stars of Exploitation Pt. 4: Klaus Kinski

Verfasst: Mi 24. Jan 2018, 21:33
von Canisius
Ein mir bisher unbekanntes Interview:
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Einen geilen Style hat KK hier: ist das ein XXL Fellkragen oder Plüsch oder ein umgehängter Flokatiteppich? :kicher:

Kultzitat ab 13:04-13:15 zum Thema Geld:"...es hat z.B. ein Schwachkopf in Berlin gerufen...in der Deutschlandhalle...gib das Geld, was Du verdienst doch der UNESCO oder der UNO...erstens habe ich zuerst gedacht, der meint irgend so ein Fußballclub...weil ich nicht genau wußte, was der mit dieser UNO oder UNESCO meint...später ist mir eingefallen, dass der irgend so einen anderen Verein meint damit..."

:lol:

Was für ein Entertainer! :verbeug: