horror's Reise durch die große Welt der Filme
Moderator: jogiwan
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Bad Moon
(Bad Moon)
mit Mariel Hemingway, Michael Pare, Mason Gamble, Ken Pogue, Hrothgar Mathews, Johanna Marlowe, Gavin Buhr, Julia Montgomery Brown, Primo (Thor)
Regie: Eric Red
Drehbuch: Wayne Smith / Eric Red
Kamera: Jan Kiesser / Geza Sinkovics
Musik: Daniel Licht
Ungeprüft
USA / 1996
Während einer Expedition in Nepal wird die Frau des Journalisten Ted Harrison von einem Wolf getötet, er selbst kann schwer verletzt entkommen. Wieder zu Hause, zieht er sich aufs Land zu seiner Schwester Janet zurück. Als wenig später eine bestialische Mordserie die Ruhe des kleinen Dorfes erschüttert, kommt Janet ein grauenhafter Verdacht....
Sichtlich erstaunt musste ich feststellen, das dieser herrlich atmosphärische Werwolffilm sehr viele schlechte bis maximal durchschnittliche Bewertungen erhält, obwohl man doch eigentlich einen spannenden, wenn auch nicht unbedingt logischen Vertreter seiner Art geboten bekommt. Sicherlich gibt es genügend Dinge, die in vorliegender Geschichte nicht unbedingt logisch und realitätsnah dargestellt werden, was aber rein gar nichts an der Tatsache ändert, es hier mit einem gelungenen Genre-Vertreter zu tun zu haben. Auch wenn es nicht der Werwolf ist, der hier die eigentliche Hauptrolle spielt und vielmehr ein deutscher Schäferhund (Thor) zum absoluten helden der Story avanciert, verleiht gerade dieser Aspekt dem Film seinen ganz besonderen Charme. Von Beginn an spielt sich der Vierbeiner in das Herz des Zuschauers und auch wenn es ziemlich unglaubwürdig erscheint, das gerade er zum Ende des Films für ein Happy End sorgt, ist der "Beste Freund des Menschen" der uneingeschränkte Star des Geschehens.
Die Frage nach der Identität des Werwolfs ist hier kein wichtiger Aspekt der Geschichte, denn wird diese doch schon nach der Eröffnungs-Sequenz geklärt, so das kein besonderer Überraschungsmoment vorhanden ist. Doch auch ganz generell sollte man keinerlei Innovation oder großartige Neuerungen erwarten, die man noch nie in einem Werwolffilm gesehen hat, denn solche Dinge sucht man vergebens. Im Prinzip hat "Bad Moon" dies aber auch gar nicht zwingend nötig, denn hat Regisseur Eric Red es doch vortrefflich verstanden, einen insbesondere herrlich atmosphärischen Tierhorrorfilm zu kreieren, der den Zuschauer auf jeden Fall in seinen Bann zieht und so auch für ganzzeitig spannende Unterhaltung Sorge trägt. Dabei nimmt man als Fan dieser Filme auch gern einmal in Kauf, das die Logik und die Realität einmal etwas ausser Kraft gesetzt werden und gibt sich ganz einfach der bedrohlichen und unheilvollen Stimmung hin, die das geschehen entfaltet.
Ein großes Plus des Filmes sind ganz eindeutig die vorhandenen Effekte, da es sich um keinerlei CGI-Szenen handelt, sondern die härteren Passagen ganz klar als echte Handarbeit zu erkennen sind. Gut, man hätte eventuell etwas mehr Werwolf-Action einbauen können, mit denen das Szenario jetzt nicht unbedingt überfüllt ist und insbesondere zwischen den Action-Passagen doch recht große Lücken zu entdecken sind, aber das was hier gezeigt wird, kann sich jederzeit sehen lassen und erinnert doch phasenweise an Klassiker wie beispielsweise "The Howling (Das Tier)" aus den 80er Jahren, was ohne weiteres als Kompliment zu verstehen ist. Mich persönlich hat eigentlich nur das doch zu durchschnittliche Schauspiel der Akteure etwas gestört, denn gerade wenn man bedenkt, das Ted durch die Liebe seiner Familie seine "Krankheit" besiegen will, geht es in dieser Familie von Beginn an etwas zu distanziert zu. Vor allem Mariel Hemingway weiss nicht zu überzeugen und spielt die unterkühlt erscheinende Schwester viel zu ausdruckslos und schwach, so das insbesondere ihr Charakter nicht so ganz glaubwürdig rüberkommt. Eine glückliche und liebende Familie stellt man sich doch irgendwie anders vor, als es hier zu sehen ist.
Trotz einiger offensichtlicher Mankos und unlogischen Storyabläufen präsentiert sich ein insgesamt wirklich guter und bestens unterhaltender Werwolffilm, in dem ein scheinbar unkaputtbarer Schäferhund zum strahlenden helden avanciert. Das mag manch einem vielleicht etwas zu schmalzig erscheinen, passt aber dennoch nahezu perfekt in diese atmosphärische Geschichte hinein. Zwar erreicht "Bad Moon" sicherlich nicht die Qualität und Klasse eines "American Werewolf" oder "The Howling", siedelt sich aber meiner Meinung nach auf jeden Fall im oberen Drittel der Werwolffilme an, so das man als echter Fan keinesfalls an diesem Film vorbeikommt.
Fazit:
Mittelmäßige Darsteller und einige unlogische Abläufe in der Geschichte können hier keinesfalls über einen ansonsten richtig guten Tierhorrorfilm hinwegtäuschen, der vor allem in atmosphärischer Hinsicht viele Pluspunkte beim Betrachter sammeln kann. Hinzu kommen die sehr guten und vor allem handgemachten Effekte, die allerdings ruhig etwas zahlreicher hätten sein können. Alles zusammengenommen handelt es sich jedenfalls um einen der besseren Genre-Vertreter, an dem man immer wieder seine Freude haben kann.
7,5/10
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- horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Scarce
(Scarce)
mit Steve Warren, Gary Fischer, Chris Warrilow, Thomas Webb, John Geddes, Jesse T. Cook, Stephanie Banting, Gavin Peacock, Matt Griffin, Jaclyn Pampalone, Jackie Eddolls, Steve Vecchiola, Melanie Brown, Ted Lye, Jason Deruchie
Regie: Jesse T. Cook / John Geddes
Drehbuch: Jesse T. Cook / John Geddes
Kamera: John Lesavage
Musik: Dan Burns / John Geddes / Jacob McNeil
Ungeprüft
Kanada / 2008
Die Nachrichten berichten vom härtesten Winter seit 30 Jahren. Das kann aber 3 Jugendliche nicht stoppen, als sie sich nach einem ausgelassenen Snowboard Tag viel zu spät auf die Heimfahrt machen. Eine Abkürzung wird ihnen zum fürchterlichen Verhängnis, da Sie von der Straße abkommen. Zwei von Ihnen machen sich in der eisigen Wildnis zu Fuß auf dem Weg nach Hilfe. In eisiger Kälte irren Sie umher und sind erleichert, als sie auf eine bewohnte Hütte stoßen. Doch ihre Erleichterung währt nicht lange, als sie in der Hütte ihren Verletzten Freund entdecken und plötzlich klar wird, das die Bewohner der Hütte ganz und gar nicht freundlich sind. In Panik werden sie gejagt und unter Schlägen finden sich alle 3 in einem Folterkeller wieder. Die zwei psychotischen irren Hausbewohner haben Hunger... ... und es steht nicht nur Wild auf ihrem Speiseplan!
Das Rednecks gern Menschenfleisch essen, weiss man in der Horror-Filmwelt schon seit längerem und so kann die Geschichte in "Scarce" auch keinerlei innovative Ansätze bieten, die dafür sorgen würden, das dieser Film sich in irgendeiner Art von anderen Genre-Vertretern abheben würde. So bekommt man als Zuschauer also viel eher den doch mittkerweile fast üblichen Einheitsbrei serviert, der dabei noch nicht einmal ganzzeitig gut und kurzweilig unterhalten kann. Das liegt daran, das sich die erste Filmhälfte doch teilweise etwas in die Länge zieht und actionmäßig eigentlich so gut wie gar nichts zu bieten hat. Vielmehr wird man mit einer Party konfrontiert, auf der sich die drei Hauptcharaktere sinnlos besaufen, um sich dann am nächsten Tag auf die Heimreise nach New Yersey zu machen. Neben dieser Party werden im Prinzip nur noch eher belanglose und größtenteils sinnbefreite Dialoge serviert, die im Prinzip kein Mensch wirklich braucht.
Hier merkt man dann auch schon sehr schnell, das es sich bei dieser kanadischen Produktion um ein Low Budget Werk handelt und gerade bei der deutschen Synchronisation scheint man richtig gespart zu haben, denn diese ist phasenweise grottenschlecht. Die Synchronstimmen wirken teils wie aus einer schlechten Porno-Produktion entsprungen, die Dialoge hinterlassen einen extrem aufgesetzten und künstlichen Eindruck, was eigentlich nur noch von den schlechten Schauspielern übertroffen wird, die zumeist eher wie Fremdkörper in diesem Film wirken und nicht gerade durch schauspielerisches Talent zu glänzen wissen. Jeder Charakter scheint beliebig austauschbar und so etwas wie Ausdrucksstärke scheint hier viel eher ein Fremdwort zu sein. Über unlogische und klischeebehaftete Verhaltensweisen braucht man nicht viele Worte zu verlieren, denn damit wird man hier zu Hauf bedient.
In der zweiten Filmhälfte wird man dann wenigstens mit einigen wirklich blutigen Passagen bedient, die nun auch etwas mehr Fahrt in die bis dahin doch irgendwie vor sich hinplätschernde Geschichte bringen und so für etwas Abwechslung in diesem eher tristen Werk sorgen. dabei entsteht aber keineswegs eine Art richtiges Gemetzel, man bekommt einige recht fiese und manchmal auch schon eklige Szenen zu sehen, ohne das der Härtegrad zu sehr ausufern würde. Doch auch die jetzt aufkommende Härte kann nicht darüber hinwegtäuschen, das man es mit einem eher schwachen Genre-Vertreter zu tun hat, denn das hier gezeigte Gesamtbild wirkt sehr unrund, was vor allem darin begründet liegt, das zu keiner Zeit ein richtig konstanter Spannungsbogen entsteht, jedenfalls kam bei mir trotz der Thematik nie ein richtiges Spannungsgefühl auf und gerade das macht doch einen richtig guten Film aus. Vielleicht ist es auch die mangelnde Atmosphäre des Werkes, denn es geht keinerlei Faszination von ihm aus, die Story will einen einfach nicht richtig packen, es gibt keinen Funken, der auf einen überspringen könnte.
Denn eigentlich erwartet man doch bei einem solchen Film, das sich mit der Zeit so etwas wie Bedrohlichkeit oder eine unheilvolle und beängstigende Stimmung aufbaut, doch so sehr man auch danach sucht, man findet sie einfach nicht. Im Endeffekt handelt es sich bei "Scarce" dann doch eher um einen maximal durchschnittlichen Film, den man im Endeffekt nur auf die vorhandene Härte reduzieren kann, die aber echte Gorehounds auch nicht unbedingt vom Hocker hauen wird. Ansonsten ist kaum etwas vorhanden, was man als bemerkenswert oder besonders positiv herausstreichen könnte. Eigentlich ist das ziemlich schade, denn das man auch mit niedrigem Budget sehr gute Filme produzieren kann, wurde gerade im Horror-Genre schon ziemlich oft unter Beweis gestellt.
Fazit:
"Scarce" ist im Endeffekt ein Horrorfilm, der einige recht nette Splatter/Gore Szenen beinhaltet, aber ansonsten so ziemlich auf der ganzen Linie nicht richtig überzeugen kann. Schlechte Darsteller, kaum aufkommende Spannung und mangelnde Atmosphäre sind die größten Defizite in dieser kanadischen Produktion, die man sich zwar ruhig einmal anschauen kann, die aber höchstwarscheinlich nicht unbedingt nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt, da sie dafür einfach zu schwach ist.
4,5/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Damned Forest
(Engine Trouble)
mit Cecilia Bergquist, Bob Dougherty, Marcel Romeijn, Marlene Simons, Christa De Vries, Corine Boon, Arlette Adriani, Ron Schmoorenburg, Karin Van Duuren, Sharon Gosler
Regie : Marc Ickx
Drehbuch : Liam Bradley / Marc Ickx
Kamera : Paul Armand / Gaetan Verboven
Musik : Marc Ickx
Keine Jugendfreigabe
Belgien / 2002
Sandra und Rebecca haben eine Autopanne - und das mitten im Nirgendwo. Auf Hilfe zu warten, ist an diesem Fleck der Erde ein fast aussichtsloses Unterfangen. Daru beschließt Sandra, zu einer nicht allzu weit zurückliegenden Tankstelle zurückzugehen, während Rebecca im Auto wartet.Nach Stunden ist Sandra noch immer nicht zurück. Ein Mechaniker, der an der Tankstelle arbeitet, findet das liegengebliebene Auto und bietet Rebecca seine Hilfe an. Zusammen fahren sie zur Tankstelle zurück, doch von Sandra fehlt jede Spur. Während Rebecca sich auf die Suche nach ihrer Freundin macht, hat ein wahnsinniger Killer längst ihre Fährte aufgenommen. Der blutige Kampf ums Überleben hat begonnen!
Wenn man diesen reisserischen Text auf der Rückseite des DVD - Cover's liest, dann könnte man wirklich annehmen, das man es hier mit einem interessanten und blutigem Film zu tun hat.. Doch was man dann im Endeffekt geboten bekommt, das ist an Dilletantismus schwerlich zu überbieten und spottet fast jeder Beschreibung. Das dieser belgische Low Budget - Slasher von 2002 es erst jetzt in den Verleih geschafft hat, ist nach Sichtung des Werkes nur allzu verständlich, die Frage, die sich jetzt ergibt lautet, warum hat er es überhaupt geschafft?
Das erste, was vollkommen irreführend ist, ist der englische Titel des Films, denn ein Wald ist während der gesamten Laufzeit überhaupt nicht zu entdecken. Als nächstes wären da die sogenannten Darsteller, die für jeden ernsthaften Schauspieler fast eine Beleidigung darstellen, hier handelt es sich bei allen um absolut talentfreie Zonen. Spannung, oder gar etwas ähnliches wie eine bedrohliche Atmosphäre kann man hier lange suchen, das Problem liegt einfach darin begründet, das man nicht fündig wird, so sehr man sich auch anstrengt. Wenn es jetzt wenigstens noch einige slasherwürdige Szenen geben würde, um wenigstens etwas unterhalten zu werden, dann wäre man ja schon zufrieden, doch selbst in dieser Beziehung hat dieser Streifen absolut keinen Unterhaltungswert zu bieten.
Aber das absolut grauenvollste hier ist die total vermurkste Synchronisation, die einem die Tränen in die Augen treibt. Vor allem der Figur der Rebecca wurde eine Stimme verpasst, die eher in eine Hardcore - Produktion gepasst hätte, aber nicht in einen angeblichen Slasher, selbst nicht bei einem noch so geringen Budget. Die leicht heiseren Hilfeschreie, die sie ausstösst, ähneln eher einem wollüstigen Stöhnen beim Geschlechtsakt, als das den Zuschauer das Gefühl überkommen könnte, das sie eventuell Hilfe bräuchte.
Abschließend kann man nur sagen, das "Damned Forest" selbst für Leute mit einer sehr hohen Schmerzgrenze eine absolute Herausforderung darstellen dürfte. Man sucht hier krampfhaft nach vielen Dingen, doch leider wird man in keiner Beziehung fündig. Doch eine positive Sache gibt es ganz am Ende und das ist der Abspann. So weiß man wenigstens, das die Quälerei nun ein Ende hat.
Die DVD :
Vertrieb : Sunfilm
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 2.0 Surround
Untertitel : Deutsch
Bild : 1,33:1
Laufzeit : 92 Minuten
Extras : Slideshow
1,5/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Rise of the Gargoyles
(Rise of the Gargoyles)
mit Eric Balfour, Caroline Neron, Justin Salinger, Ifan Huw Dafydd, Nick Mancuso, Tanya Clarke, Constantin Barbulescu, Gabriel Spahiu, Kucian Ciuraiu, Alexandra Buza, Flaviu Crisan, Paul Niculita, Florin Busuioc, Mihai Diaconu
Regie: Bill Corcoran
Drehbuch: Andy Briggs
Kamera: Pierre Jodoin
Musik: Keine Information
FSK 16
Frankreich / Kanada / USA / 2009
Als in Paris extrem verstümmelte Leichen gefunden werden, vermutet die Polizei zuerst einen äußerst brutalen Serienmörder als Täter. Doch Professor Jack Randall, ein amerikanischer Spezialist für heidnische Architektur, hat eine gänzlich andere Theorie. Seiner Meinung nach könnte ein Gargoyle, ein Drachenwesen aus der Vorzeit, sein Unwesen in der europäischen Millionenstadt treiben. Doch die Behörden glauben seiner fantastischen These nicht, sodass sich Randall gemeinsam mit einer Reporterin selbst auf die Jagd nach der geflügelten Bestie macht. Schon bald findet der Professor heraus, dass dieser Gargoyle offenbar jahrhundertelang unter einer alten Kirche eingeschlossen war und aus seinem Verließ befreit wurde. Allerdings ist diese blutrünstige Kreatur nicht das einzige Exemplar seiner Spezies...
Warum das Cover der DVD hier mit einer 18er Kennzeichnung versehen ist entzieht sich meiner Kenntnis, da der Film definitiv ab 16 Jahren freigegeben ist. Eine höhere Einstufung wäre dann auch viel eher ein mittelschwerer Witz gewesen, denn bis auch 1-2 kleinere Szenen, in denen etwas Blut fließt, gibt es im Bezug auf Härte nun wirklich nichts zu sehen.Die Geschichte, die sich laut Inhaltsangabe auch recht interessant anhört, verläuft vielmehr äusserst unspektakulär, was eigentlich sehr schade ist denn man hätte sicherlich viel mehr aus der vorhandenen Thematik herausholen können. Leider hat Regisseur Bill Corcoran dies aber versäumt, so bekommt man beispielsweise den Gargoyle der in Paris sein Unwesen treibt, viel zu selten zu sehen und wenn er dann endlich einmal im Bild ist, verschwindet er genau so schnell, wie er erschienen ist. So ist der Zuschauer in erster Linie mit den Hauptdarstellern konfrontiert, die sich auf die Jagd nach dem ominösen Wesen begeben und muss sich so allerlei ziemlich unlogische Dinge anhören, wie man das Monster denn besiegen könnte. Ganz generell sind die Dialoge in diesem Film nicht unbedingt als anspruchsvoll zu bezeichnen, was sich übrigens auch über das dargebotene Schauspiel sagen lässt. Vor allem der in die Jahre gekommene Nick Mancuso ist hier in der Rolle eines Pfarrers doch äusserst deplaciert und fällt lediglich durch sehr theatralisches und künstlich aufgesetztes Schauspiel auf. Die anderen Darsteller bewegen sich wenigstens größtenteils auf einem soliden Niveau, ohne dabei jedoch vollends zu überzeugen.
Doch das größte Problem der Geschichte ist es, das sich ganz einfach keine konstante Spannung aufbaut, trotz einiger wirklich interessanter Passagen kommt es immer wieder zu starken Spannungseinbrüchen. Zwar kann man das Bemühen sehr wohl erkennen, einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen, doch die teils guten Ansätze fallen immer wieder in sich zusammen, was natürlich fast schon zwangsläufig für ein stark getrübtes Sehvergnügen seitens des Betrachters sorgt. Dabei entfaltet sich an einigen Stellen eine sehr ansehnliche und teils sogar bedrohliche Grundstimmung, die aber keinesfalls die ganze Laufzeit über zu verspüren ist. Das mag auch darin begründet sein, das die Titelfigur des Filmes ganz einfach zu selten in Erscheinung tritt, ein paar zu kurze Flugeinlagen und wenige kurze Angriffe auf menschen reichen hier nicht aus, um ein ganzzeitig spannendes Szenario zu präsentieren, an dem man sich erfreuen könnte. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich das einen streckenweise das Gefühl überkommt, als wenn die Story irgendwie seltsam zusammengestückelt erscheint. Es ist ein ständiges auf und ab, die aufkeimenden Hoffnungen auf ein spannendes Filmerlebnis werden immer wieder im Ansatz erstickt, so das man sich zu keiner Zeit wirklich mit der Geschichte identifizieren kann.
Es ist immer wieder sehr schade mitanzusehen, das gerade im Bereich des Creature-Horrors so oft die gleichen Fehler gemacht werden und dem Zuschauer eine Geschichte präsentiert wird, die sicherlich genügend Potential besessen hätte, um für ein äusserst kurzweiliges Filmvergnügen zu sorgen. Stattdessen wird man aber letztendlich mit einem Geschehen konfrontiert, das immer wieder mit guten Ansätzen gewisse Begehrlichkeiten weckt, diese aber im Endeffekt nicht befriedigen kann. Hätte man hier beispielsweise eine etwas actionreichere Inszenierung bewerkstelligt, so könnte man wenigstens über eiinen hohen Unterhaltungswert sprechen. Doch leider ist im Bezug auf Action nicht sehr viel Positives zu vermelden, vielmehr hat man endlose Dialoge und etliche Logiklöcher in den Focus der Geschichte gesetzt, die auf die Dauer doch recht ermüdend sein können.
Was am Ende bleibt ist ein Film der eher belanglos vor sich hinplätschert und kaum nennenswerte Passagen beinhaltet. Viel zu unspektakulär erscheinen die gezeigten Ereignisse, so das sich das gewonnene Gesamtbild maximal auf durchschnittlichem TV-Niveau ansiedelt. Eine teilweise gelungene Atmosphäre kann keineswegs über die offensichtlichen Mankos wie beispielsweise die fehlende Action hinwegtäuschen, so das man letztendlich einen doch eher enttäuschenden Eindruck von diesem Creature-Movie gewinnt.
Fazit:
Vielseher und absolute Tierhorror-Freaks könnten eventuell sogar ihre Freude an diesem doch recht mittelmäßigem Film haben, wer jedoch etwas mehr erwartet, der wird kaum auf seine Josten kommen. Es fehlt diesem Werk an allen Ecken und Enden, um einen wirklich überzeugenden Eindruck zu hinterlassen. So bleibt dann auch kein besonders nachhaltiger Eindruck und das Gesehene gerät ziemlich schnell wieder in Vergessenheit.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow
4/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Teeth - Wer zuletzt beißt, beißt am besten
(Teeth)
mit Jess Weixler, John Hensley, Josh Pais, Hale Appleman, Lenny von Dohlen, Vivienne Benesch, Ashley Springer, Julia Garro, Nicole Swahn, Adam Wagner, Hunter Ulvog, Ava Ryen Plumb, Trent Moore, Mike Yager, Nathan Parsons
Regie: Mitchell Lichtenstein
Drehbuch: Mitchell Lichtenstein
Kamera: Wolfgang Held
Musik. Robert Miller
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007
Dawn ist überzeugte Jungfrau. Allen Enthaltsamkeitsbeschwörungen zum Trotz verliebt sich Dawn in einen Mitschüler. Bei einem Ausflug zum See kommt es zum Äußersten. Ryan versucht Dawn zu vergewaltigen, nicht ahnend, dass die junge Dame im Besitz einer Vagina Dentata ist! Dawn geschockt, doch dann stellt sich heraus, dass besagtes Organ nur dann "beißt", wenn Gefahr im Verzug ist. Und das weiß sich die junge Dame nun zu Nutze zu machen.
Welche Gedanken und welches Ansinnen Mitchell Lichtenstein bei seinem Regie-Debut hatte, wird wohl sein ewiges Geheimnis bleiben. Die Absicht, hier anscheinend einen Film zu kreieren, der anscheinend Gesellschaftskritik, Romanze und etwas Horror enthalten soll, ist jedenfalls vollkommen in die Hose gegangen. Von manchen Seiten wird behauptet, das dieses absolut belanglose Werk beissenden Humor enthalten soll, der aber anscheinend so gut versteckt ist das man ihn nicht entdecken kann. Von Beginn an entwickelt sich hier eine Geschichte, die belangloser kaum hätte gestaltet werden können, denn vor allem die ersten gut 45 Minuten machen es dem Zuschauer schon extrem schwer nicht einzuschlafen und die Konzentration aufrechtzuerhalten. Zu dümmlich und auch äusserst sinnbefreit wird ein Szenario geboten, das eigentlich jeder Beschreibung spottet und gleichzeitig auch so gut wie überhaupt keinen Unterhaltungswert bietet.
Als man danach endlich mit der eigentlichen Thematik, nämlich einer sogenannten "Vagina Dentata" konfrontiert wird, ist der skurrile Höhepunkt dieser extrem blöden Story erreicht, denn kann man doch an dieser absolut bescheuerten Inszenierung weder echten Horror, geschweige denn Humor erkennen, vielmehr ist das gesamte Szenario als peinlich und vollkommen albern zu bezeichnen. Wenn das der moderne Horrorfilm sein soll, so wie einige Leute es behaupten, dann bleibe ich doch lieber bei den älteren Filmen, denn hier ist der einzige Horror der Film an sich. Die Überlappung der einzelnen Genres ist hier total misslungen, denn "Teeth" funktioniert weder als Horrorfilm, auch nicht als Gesellschaftssatire und schon gar nicht als Komödie.
Zudem ist auch keinerlei Spannung in irgendeiner Form vorhanden und der Zuschauer wird auch noch mit dummen Charakteren und unterdurchschnittlichem Schauspiel einer wahren Tortur der Qualen ausgesetzt, die sich über volle 90 Minuten hinzieht. Wenn man dieses Filmchen gesehen hat bekommen Begriffe wie belanglos, sinnbefreit und langweilig vollkommen neue Dimensionen und man ärgert sich regelrecht darüber, das man hier kostbare Lebenszeit vergeudet hat. So ähnlich scheint es auch der Darsteller-Riege ergangen zu sein, denn ansonsten ist das größtenteils lustlose und ausdrucksschwache Schauspiel kaum zu erklären.
Sicherlich sind die Geschmäcker verschieden, doch mir persönlich ist es absolut unbegreiflich, wie man sich bei diesem belanglosen und vollkommen sinnbefreiten Filmchen gut unterhalten kann, denn das gesamte Szenario strotzt nur so vor Peinlichkeiten und Unzulänglichkeiten. Wer einmal einen total verhunzten Film sehen möchte, der nun wirklich überhaupt nichts kann und auch keinem Genre zugeordnet werden kann wird hier bestens bedient. Wenn man allerdings einen guten Film sehen möchte, sollte man die Finger auf jeden Fall von diesem Schund weglassen, denn Qualität bekommt man keinesfalls geboten.
Fazit:
Selten habe ich in den letzten jahren einen so dämlichen und sinnlosen Film gesehen, den man getrost in die Tonne kloppen kann. Der angeblich beissende Humor wird durch eine beissende Muschi ersetzt, die einem noch nicht einmal einen müden Schmunzler entlocken kann. Der aufkommende Horroranteil entsteht durch den Film an sich, denn dieser ist wirklich der pure Horror.
1,5/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Stuff - Ein tödlicher Leckerbissen
(The Stuff)
mit Michael Moriarty, Andrea Marcovicci, Garrett Morris, Paul Sorvino, Scott Bloom, Danny Aiello, Patrick O'Neal, James Dixon, Alexander Scourby, Russell Nype, Gene O'Neill, Catherine Schultz, James Dukas, Peter Hock, Colette Blonigan
Regie: Larry Cohen
Drehbuch: Larry Cohen
Kamera: Paul Glickman
Musik: Anthony Guefen
Ungeprüft
USA / 1985
Der ehemalige FBI-Agent David Rutherford wird angeheuert, um die Herkunft der neuen Eiscreme-Sorte "The Stuff" heraus zu finden. Seine Untersuchungen führen ihn in die abgelegene Stadt Stader, nahe Virginia, wo "The Stuff" getestet wurde. Zur gleichen Zeit findet der achtjährige Jason heraus, dass "The Stuff" im Kühlschrank ein Eigenleben bekommt und anfängt sich zu bewegen. Die grausame Wahrheit kommt ans Licht. "The Stuff" ist ein lebender Parasit, der sich im Inneren des menschlichen Körpers einnistet. Wenn man zuviel davon isst, wird man zum lebenden Toten. David und Jason versuchen zusammen mit der Assistentin Nicole die Verbreitung dieses Parasiten zu verhindern. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn "The Stuff" breitet sich über die gesamte Bevölkerung aus...
Larry Cohen's "The Stuff" bietet eine nostalgische Reise zurück in die Mitte der 80er Jahre und bietet eine äusserst gelungene Kombination aus Horror / Komödie-und SCI/FI, die ganzzeitig erstklassige und sehr kurzweilige Unterhaltung bietet. Gerade den Horrorantel des Filmes sollte man nicht so ganz ernst nehmen, denn kommt das echte Horror-Feeling doch eher sehr selten zum tragen. So sind beispielsweise die vorhandenen Effekte noch echte Handarbeit und bestechen vielmehr durch ihren naiven und fast schon dilletantischen Charme, denn wenn man ein echtes Qualitätsurteil über sie abgeben müsste, bliebe nur die bezeichnung grottenschlecht. Doch in dieser vollkommen hanebüchenen Geschichte sind gerade diese Art von Effekten vollkommen passend und unterstreichen lediglich den vorhandenen Trashgehalt diese Werkes.
Was in dieser teils skurrilen Geschichte auf jeden Fall sehr gut zum Vorschein kommt, ist jede Menge augenzwinkender Humor, stellenweise exzellente Situationskomik und jede Menge Wortwitz, so das man in jedem Fall von einem äusserst hohen Unterhaltungsfaktor ausgehen kann, der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Geschehen zieht, ohne das auch nur ein Anflug von Langeweile aufkommen würde. Viel zu abwechslungsreich gestalten sich die grotesken Ereignisse um die weisse fließende Masse, die einen doch schon fast zwangsläufig an Filme wie "Street Trash" oder "The Blob" erinnert und irgendwo zwischen diesen beiden Filmen siedelt sich "The Stuff" auch wirklich an.
Die tatsache, das der Film eine 18er Freigabe hat, erscheint insbesondere aus heutiger Sicht eher lachhaft, denn die wenigen etwas härteren Passagen animieren hier doch durch die naive Machart vielmehr zum schmunzeln, als das sie wirklich in irgendeiner Weise hart wirken würden. Doch wie schon kurz erwähnt, ist es gerade die dilletantische Machart der Effekte, die der Geschichte einen ganz eigenen Charme verleiht, dem man sich einfach nicht entziehen kann. "The Stuff" ist die nahezu ideale Unterhaltung für einen gemütlichen DVD-Abend, denn man kann einfach einmal sein Gehirn leerlaufen lassen und lässt sich von einer vollkommen an den Haaren herbeigezogenen Story kurzweilig unterhalten. Dabei genießt man so ganz nebenbei auch noch den herrlichen Humor, der den Ereignissen beigefügt wurde und kann sogar an einigen Stellen eine leicht in den Vordergrund tretende Gesellschafts-Satire erkennen.
Selbst im Bezug auf die Darsteller gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, insbesondere Michael Moriarty weiss ganz besonders zu gefallen, seine coole und lockere Darstellung des ehemaligen FBI-Agenten, der so manches mal durch verbalen Sarkasmus auffällig wird ist einfach grandios. Seine Fugur trägt den Großteil eines Filmes, in dem aber auch die anderen Akteure durchaus zu überzeugen wissen. Besonders sollte man hier noch Paul Sorvino erwähnen, der zwar erst zum Ende hin in der Geschichte auftaucht, jedoch mit seiner Interpretation eines übermäßig patriotischen Oberst einer kleinen Privatarmee für einen absoluten Höhepunkt sorgt. Und so ergibt sich dann ein überaus positives Gesamtbild eines Filmes, der ein typisches 80er Jahre Produkt ist und den man sich auch nach nunmehr schon 25 Jahren immer wieder gern anschaut, da er rein gar nichts von seiner Faszination und seinem Reiz eingebüßt hat.
Fazit:
Wer ein faible für leicht trashige Horror-Komödien mit leichtem SCI/FI Einschlag hat, kommt an diesem kultigen Filmchen einfach nicht vorbei. Jede Menge Spaß und ein naiver Charme, der den Tzschauer in seinen bann zieht, sind hier garantiert und sorgen so letztendlich für einen aussergewöhnlich unterhaltsamen Filmgenuss, an dem man seine helle Freude haben wird. Lediglich die 18er Einstufung erscheint eher lachhaft, aber das ist man ja von etlichen anderen Filmen her schon längst gewohnt.
8/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Mojave Moon
(Mojave Moon)
mit Angelina Jolie, Anne Archer, Danny Aiello, Michael Biehn, Alfred Molina, Jack Noseworthy, Zack Norman, Peter MacNicol, John Getz, Mary Joy, Lee Arenberg, Mark Anderson, Gary Lee Davis, Corin Nemec, Leonard Termo
Regie: Kevin Dowling
Drehbuch: Leonard Glasser
Kamera: James Glennon
Musik: Johnny Caruso
FSK 16
USA / 1996
Al McCord (Danny Aiello) mag Los Angeles, seinen alten Lincoln Continental und das Essen in seinem Lieblings-Restaurant. Und natürlich Frauen. Wen wundert es also, dass Al sich eines Nachts inmitten der Mojave-Wüste im alten Caravan der zauberhaft schönen Ellie (Angelina Jolie) wiederfindet. Von Ellie allein gelassen, landet Al kurz darauf in den Armen ihrer hinreißenden Mutter Julie (Anne Archer). Und während die beiden eine romantische Nacht im Mondlicht erleben, geschieht draußen in der Einsamkeit der Wüste Geheimnisvolles.
"Mojave Moon" stellt mal wieder eindrucksvoll unter Beweis, das eine Ansammlung recht guter und auch bekannter Schauspieler noch längst keine Garantie für einen wirklich guten Film sind. Zwar beinhaltet diese Mixtur aus Komödie und Road Movie durchaus amüsante Passagen, kann doch aber in ihrer Gesamtheit nicht so ganz überzeugen. Grund dafür sind in erster Linie wohl die etlichen Logiklöcher im Drehbuch, die streckenweise schon an einen schweizer Käse erinnern. Dadurch erscheint die hier erzählte Geschichte doch an manchen Stellen ziemlich strukturlos und lässt auch nicht immer einen Sinn erkennen, was das Sehvergnügen des Zuschauers doch merklich beeinträchtigt. So manches Mal erscheint das Geschehen dann auch seltsam zusammenhanglos und wie eine Aneinanderreihung verschiedener Erzählstränge, die einen äusserst wirren Eindruck hinterlassen.
Lediglich Danny Aiello weiss darstellerisch vollkommen zu überzeugen und spielt den in die Jahre gekommenen Al McCord sehr überzeugend, der hier viel eher durch Zufall in die absurdesten Situationen hineingerät, die zugegebenermaßen einiges an skurriler Situationskomik beinhalten, jedoch im Endeffekt den maximal mittelmäßigen Gesamteindruck dieses Werkes nicht aufwerten können. Es fehlt der Geschichte ganz einfach an wirklichen Höhepunkten, denn bis auf den ein oder anderen Schmunzler wird doch verhältnismäßig wenig geboten und die Story plätschert mehr oder minder belanglos vor sich hin. Für einen echten Road Movie passiert einfach viel zu wenig und als echte Komödie kann der Film von Regisseur Kevin Dowling auch nicht überzeugen, da zu wenig Passagen vorhanden sind, bei denen man wirklich herzhaft lachen könnte. Nicht weiter verwunderlich also, das den recht guten Ansätzen keine ordentliche und strukturierte Ausarbeitung folgt und man so ganzzeitig das Gefühl nicht los wird, das man hier eine ganze Menge an Potential verschenkt hat.
Das bezieht sich auch auf die darstellerischen Leistungen, die phasenweise recht aufgesetzt und gestellt wirken, so ist beispielsweise eine Angelina Jolie in jungen Jahren ganz sicher ein optischer Leckerbissen, kann aber keinesfalls durch ihr Schauspiel überzeugen, das sogar an einigen Stellen sehr hölzern und sogar unbeholfen daherkommt, auch ein Michael Biehn agiert nicht annähernd so gut, wie man es aus einigen anderen Filmen von ihm gewohnt ist. Das trägt alles nicht unbedingt dazu bei, diesem Werk ein wenig Glanz zu verleihen, den es dringend notwendig hätte, um ein überzeugendes Gesamtpaket darzustellen. So aber muss man sich als Betrachter mit einem maximal mittelmäßigen Film zufriedengeben, bei dem viel mehr möglich gewesen wäre, der aber bis auf eine laue Story und einige Schmunzler nicht besonders viel zu bieten hat.
Wirklich erfreuen kann man sich hier leider nur am guten Schauspiel von Danny Aiello und am appetitlichen Anblick der noch sehr jungen Angelina Jolie, der Rest kommt leider über einige gute Ansätze nicht hinaus. Dabei hätte man eine richtig gute Komödie kreieren können, wenn man der Geschichte etwas mehr Struktur verliehen hätte und nicht ganz so viele Logiklöcher eingebaut hätte. Letztendlich kann man sich aber nicht gegen den Eindruck erwehren, das hier irgendetwas fehlt und der Film so insgesamt irgendwie unfertig erscheint. Und gerade diese Tatsache empfinde ich bei Filmen immer als sehr schade und das gerade vor dem Hintergrund, das die vorhandenen Ansätze sich wirklich sehen lassen können, aber noch nicht einmal annähernd ausgearbeitet wurden.
Fazit:
Ein paar nette Schmunzel-Passagen, ein gut agierender Danny Aiello und eine sehr hübsche Angelina Jolie sind leider die einzigen Höhepunkte in einem ansonsten eher schwachen Film, aus dem man weitaus mehr hätte herausholen können. Es wäre übertrieben wenn man behaupten würde, das "Mojave Moon" ganzzeitig kurzweilige Unterhaltung bieten würde, denn bis auf wenige Ausnahmen plätschert hier doch eine seltsam belanglose Geschichte vor sich hin und kann sogar phasenweise etwas Langeweile auslösen. Trotzdem kann man ruhig einmal einen Blick riskieren, allerdings sollte man die eigenen Erwartungen nicht gerade hoch ansetzen, da man ansonsten doch eher enttäuscht sein wird. Eines steht auf jeden Fall fest, einen nachhaltigen Eindruck wird dieser Film jedenfalls nicht hinterlassen.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,33:1 (4:3)
Laufzeit: 91 Minuten
4/10
Big Brother is watching you
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Stepfather
(The Stepfather)
mit Dylan Walsh, Sela Ward, Penn Badgley, Amber Heard, Sherry Stringfield, Paige Turco, Jon Tenney, Nancy Linehan Charles, Marcuis Harris, Braeden Lemasters, Deirdre Lovejoy, Skyler Samuels, Blue Deckert, Jason Wiles, Kara Ortiz
Regie: Nelson McCormick
Drehbuch: J.S. Cardone / Donald E. Wrestlake
Kamera: Patrick Cady
Musik: Charlie Clouser
FSK 16
USA / 2009
Als Michael nach einem Jahr Militärschule endlich wieder nach Hause zurückkehrt, ist seine Mutter Susan frisch liiert. Doch Michael hat eine dumpfe Vorahnung, dass mit seinem zukünftigen Stiefvater David irgendetwas nicht stimmt. Nur leider glaubt ihm niemand. Seine Mutter und seine Freundin halten Michael schlichtweg für paranoid, obwohl sich David ihm gegenüber ganz subtil immer bedrohlicher und böswilliger benimmt. Michael stöbert derweil in Davids Vergangenheit und als er endlich auf sein wohlgehütetes Geheimnis stößt, ist es fast zu spät. Plötzlich liegt es ganz allein an Michael, seine Familie vor dem Möchtegern-Familienoberhaupt zu beschützen
Nun kann man sicher vortrefflich darüber streiten, ob man überhaupt eine Neuauflage des 1987 erschienenen Originals machen musste, denn immerhin zählt der Film nicht unbedingt zu den Größen des Genres. Allerdings fällt ja mittlerweile fast jeder Horrorfilm dem Remake-Wahn der Amerikaner zum Opfer, so das man nicht wirklich überrascht ist. Da ich das Original sehr schätze, war ich doch recht gespannt auf die Neuauflage und auch diese hat meinen Geschmack durchaus getroffen. Die Macher haben sich doch ziemlich stark am Original orientiert, wodurch selbstverständlich keine großartigen Neuerungen oder gar innovative Ideen zu erwarten sind. Dafür wurde die Geschichte aber äusserst spannend in Szene gesetzt, was dem Zuschauer doch ein kurzweiliges und interessantes Sehvergnügen bereitet, das zwar nicht mit sonderlichen Höhepunkten aufwarten kann, aber auch zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt. Wer sich schon am Original erfreuen konnte, der wird hier auch voll auf seine Kosten kommen, präsentiert sich dem Zuschauer doch ein spannender und teilweise äusserst atmosphärischer Horror-Thriller.
Das liegt meiner Meinung nach auch an der überzeugenden Darsteller-Riege, an deren Schauspiel es nichts zu bemängeln gibt. Vor allem Dylan Walsh in der Rolle des Stifvaters weiss hier durch authentisches Schauspiel voll zu überzeugen und steht Terry O'Quinn, der 1987 diese Rolle gespielt hat in nichts nach, seine Darstellung des anscheinend harmoniesüchtigen Familienoberhauptes ist absolut authentisch und hinterlässt einen sehr glaubwürdigen Eindruck. Aber auch die restlichen Schauspieler agieren äusserst routiniert und geben keinerlei Anlass zur Klage. Zudem entwickelt sich während der Geschichte ein äusserst straff gezogener Spannungsbogen, der seine Wirkung auf den Betrachter keinesfalls verfehlt. Auch die Grundstimmung verdichtet sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr und nimmt insbesondere zum Ende hin sehr bedrohliche Züge an.
Und auch wenn man die hier erzählte Story schon kennt und sie somit auch leicht vorhersehbar erscheint, kann man eine von ihr ausgehende Faszination nicht abstreiten. Vor allem das gut inszenierte Finale des Films kann sich durchaus sehen lassen und lässt einen doch schon fast zwangsläufig mitfiebern, auch wenn der Ausgang des Geschehens doch sichtlich auf der Hand liegt und so auch einen Nachfolger dieser Neuauflage erahnen lässt. Ich persönlich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen, hat mir doch das Remake sehr gut gefallen und mich auch ganzzeitig kurzweilig unterhalten. Natürlich gibt es auch wieder genügend Leute die das vollkommen anders sehen und die anhaltende Einfallslosigkeit der Filmemacher kritisieren, die ein remake nach dem anderen produzieren und dabei auch nicht vor eher unbedeutenden Slashern halt machen. Doch sollte man dabei auch fair bleiben, denn auch wenn man hier nichts Neues geboten bekommt, handelt es sich um einen gelungenen Horror-Thriller, der jederzeit spannend unterhalten kann.
Letztendlich handelt es sich bei "Stepfather" um ein weiteres der mittlerweile fast unzähligen Remakes, die in den letzten Jahren förmlich wie eine Flutwelle über uns hineingebrochen sind. Über den Sinn ider Unsinn dieser Welle kann man sicherlich geteilter Meinung sein, aber der vorliegende Film zählt meiner Meinung nach auf jeden fall zu den besseren Vertretern seiner Art und dürfte für fans des Genres ganz bestimmt einen Blick wert sein. Gute Darsteller, ein konstanter Spannungsbogen und eine herrlich dichte Atmosphäre sind vollkommen ausreichend, um hier ein insgesamt überzeugendes Gesamtpaket zu präsentieren, an dem man durchaus seine Freude haben kann.
Fazit:
Auch wenn "Stepfather" nicht unbedingt zu den Klassikern des Genres zu zählen ist und manch einer die berechtigung einer Neuauflage anzweifeln mag, so ist diese doch sehr gelungen und bitet einen spannenden Film, der zwar keine sonderlichen Höhen, aber auch keinerlei Tiefen erkennen lässt. So kann man hier bedenkenlos zugreifen, wenn man einen Film für einen gemütlichen DVD-Abend vor dem heimischen Bildschirm sucht, denn gibt es doch genügend Werke, die weitaus schlechter unterhalten, als es dieses Remake tut.
7/10
Big Brother is watching you
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Dead Man Running
(Dead Man Running)
mit 50 Cent, Danny Dyer, Tamer Hassan, Monet Mazur, Brenda Blethyn, Philip Davis, Bronson Webb, Blake Ritson, Joe Egan, Scot Williams, Jeff Stewart, Robert Stone, Trevor Byfield, Rupert Degas, Esme Bianco, Adam Saint
Regie: Alex De Rakoff
Drehbuch: Alex De Rakoff / John Luton
Kamera: Ali Asad
Musik: Mark Sayfritz
FSK 16
Großbritannien / 2009
Wie treibe ich innerhalb von 24 Stunden 100.000 Pfund auf? Nick steht extrem unter Druck, als Kredithai Thigo unerwartet sein Geld zurück fordert. Wenn Nick nicht zahlt, ist er tot und seine Mom, bei der schon Thigos Killer sitzt, auch. Verzweifelt geht Nick mit seinem besten Kumpel auf eine atemlose Cash-Jagd. Er greift nach jedem Strohhalm vom illegalen Faustkampf über Wettmanipulation und Juwelenklau bis zum Raubüberfall. Sogar als Auftragskiller will sich Nick anheuern lassen. Er ahnt nicht, dass der Gangsterboss in Wahrheit ein radikales Exempel an ihm statuieren will. Seine Leute kommen Nick in die Quere, wo sie nur können. Denn für Mr. Thigo ist er bereits ein toter Mann, der noch 24 Stunden rennen darf
Thematisch ist dieser Film ähnlich gelagert wie "Kopfgeld - Perrier's Bounty", denn auch hier geht es um geliehenes Geld, das von einem Kredithai mit einem Schlag zurückverlangt wird. Dennoch ist die Geschichte, die sich dem Zuschauer präsentiert vom Unterhaltungswert eine ganze Ecke höher angesiedelt und wird zudem auch noch temporeicher erzählt. Hinzu kommt eine extradicke Portion Humor, jede Menge skurrile Situationskomik und phasenweise extrem gelungener Wortwitz, was zusammengenommen ein äusserst gelungenes Gesamtbild entstehen lässt, an dem man sich wirklich herzhaft erfreuen kann. Allein schon die unterschiedlichsten Versuche an die 100.000 Pfund zu gelangen, die Schuldner Nick (Tamer Hassan) mit Hilfe seines Kumpels Bing (Danny Dyer) aufbringen will sind so unglaublich, das man sich einfach nur brillant amüsiert. Da wird auf der Hunde-Rennbahn betrogen, jede Menge Kokain gestreckt, oder man betätigt sich kurzerhand als Auftragskiller. Das sind lediglich 3 Beispiele für ein äusserst kurzweiliges Geschehen, das sehr temporeich und rasant in Szene gesetzt wurde, so das Langeweile hier erst überhaupt keine Chance hat.
Dabei wurde von Regisseur Alex De Rakoff immer sorgsam darauf geachtet, das der typisch britische Humor niemals zu kurz kommt, phasenweise ist dieser wirklich absolut rabenschwarz und nimmt an einigen Stellen schon fast groteske Züge an, die dem gewonnenen Gesamtbild äusserst gut zu Gesicht stehen. Wenn man sich die schier aussichtslose Situation vorstellt in der sich Nick befindet und dann noch den Aspekt berücksichtigt, das ihm ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, dann kann man kaum glauben, das er noch lange am Leben sein wird. Doch so gering die Chancen auch sind das Geld aufzutreiben, Nick und Bing fallen immer wieder neue Dinge ein, so das die beiden nie die Hoffnung aufgeben. Dennoch ist der auf den Männern lastende Druck enorm, befindet sich doch Nick's Mutter in der Gewalt eines Killers, doch ziemlich schnell bemerkt man, das die gute Frau keineswegs so hilflos ist, wie es im ersten Moment den Anschein hat. Sorgt sie doch im Laufe der Zeit für einen der absoluten Höhepunkte des Filmes, der an Humor schwerlich zu überbieten ist.
Aber auch ganz generell gesehen handelt es sich um eine Story, die nicht gerade arm an Höhepunkten ist, zu denen auch ganz eindeutig das gewählte Ende zählt. Nimmt der Film am Schluß doch noch einmal eine Wendung, die das ganze Szenario noch einmal zusätzlich aufwertet. Bei genauerer Betrachtung mögen die letzten Einstellungen eventuell nicht wirklich überraschend erscheinen, denn wenn man während der ganzen Zeit sehr aufmerksam ist, kann man die letzte Wendung durchaus erahnen. Nichtsdestotrotz ist der Schluß-Akkord absolut brillant gewählt und entlässt den Zuschauer mit einem äusserst angenehmen Gefühl aus einer Geschichte, die neben dem typisch britischen Charme auch jede Menge Tempo, Witz und erstklassige Darsteller beinhaltet, von denen sicherlich Danny Dyer und Tamer Hassan ganz besonders hervorstechen. Die beiden sind ein schlagkräftiges Duo, das vor keiner Dummheit zurückschreckt und so diesem aussergewöhnlich gutem Film ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken.
Letztendlich ist "Dead Man Running" wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, welch gute Filme unsere britischen Nachbarn produzieren können. Diese Mischung aus Action/Drama und Komödie ist dabei so ungeheuer kurzweilig und unterhaltsam, das man überhaupt nicht merkt wie schnell die Zeit vergeht. Ausserdem werden dem Betrachter zudem noch etliche Möglichkeiten offeriert, wie man auch in kürzester Zeit ein kleines Vermögen machen kann. Und auch wenn all diese Möglichkeiten eher gegen jegliche Gesetze verstossen, sind sie dabei doch mehr als nur humorig und teilweise skurril in Szene gesetzt worden, das einem dabei das Herz vor Begeisterung im Leibe hüpft. So kann man dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen und insbesondere Freunde des britischen Humors dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.
Fazit:
Temporeich, extrem witzig und angefüllt mit teils brillanter Situationskomik ist "Dead Man Running" ein Film, der selbst höheren Ansprüchen genügen dürfte. Dafür sorgen schon allein die ausgezeichneten Darsteller, die trotz der aberwitzigsten Situationen immer die Ruhe bewahren und eine Lösung parat haben. Jede Menge Höhepunkte und ein tolles Ende runden eine insgesamt extrem unterhaltsame Geschichte ab und heben diesen Film somit weit aus dem breiten Mittelmaß heraus. Wieder einaml eine Produktion von der Insel, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, wenn man eine äusserst humorige Action-Komödie zu schätzen weiss.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Interviews, Beim Dreh, Featurette, Trailer, Trailershow
8/10
Big Brother is watching you
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme
Postman Blues
(Posutoman burusu)
mit Shin'ichi Tsutsumi, Keisuke Horibe, Ren Ösugi, Kyoko Toyama, Sei Hireizumi, Konta, Akaji Maro, Ikko Suzuki, Hiroshi Shimizu, Diamond Yukai, Ryo Yamamoto, Akira Yamamoto
Regie: Hiroyuki Tanaka
Drehbuch: Hiroyuki Tanaka
Kamera: Shuji Kuriyama
Musik: Daisuke Okamoto
FSK 16
Japan / 1997
Das Leben eines Postboten kann ganz schön frustrierend sein, diese Erfahrung muss auch Postmann Sawaki machen. Mit Anfang 30 bewohnt er einer winzige Wohnung, ist unverheiratet, hat keine Freundin und nicht viele Freunde. Auf seiner Tour kommt er an der Wohnung eines alten Schulkameraden, Noguchi, vorbei, der mittlerweile der Yakuza angehört. Erschreckt stellt Sawaki fest, dass er diesen gerade bei dem Versuch gestört hat, sich seinen Finger abzuschneiden. Unbeobachtet rollt der Finger in Sawakis Posttasche und Nogushi schmuggelt diesem noch ein Päckchen mit Drogen unter. Was beide allerdings nicht ahnen: Noguchi wird von der Polizei überwacht, die sich von nun an auch an Sawakis Fersen heftet. Gelangweilt über sein eigenes Leben und begeistert von Noguchis spannendem Yakuza-Dasein öffnet Sawaki die nicht ausgelieferte Post. Dort entdeckt er den Brief eines Mädchens namens Keiko, das an Krebs leidet. Sawaki entschließt sich am nächsten Morgen nach dem Mädchen zu suchen und ihr den Brief zu überbringen.
Manchmal kann sich das Leben eines Menschen durch geringfügige Kleinigkeiten oder ein dummes Missverständnis auf tragische Art und Weise vollkommen verändern. Diese Erfahrung muss auch der Titelheld der vorliegenden Geschichte machen, denn Sawaki ist ein frustrierter Postbote, der zur falschen Zeit einem alten Bekannten die Post zustellt. Dieser ist mittlerweile ein Yakuza und wird von der Polizei überwacht. Das Sawaki durch diese Post-Zustellung irrtümlicherweise selbst in den Focus der Polizisten gerät, ahnt er noch nicht einmal im Ansatz, so das im überhaupt nicht bewust wird, das er ab sofort das Zielobjekt einer gnadenlosen Jagd wird, die am Ende sogar äusserst tragische Züge annimmt.
Obwohl man jetzt annehmen könnte, das es sich hier um einen extrem tempogeladenen Film handelt, wird man viel eher mit einer recht ruhigen Erzählweise der Geschichte konfrontiert, die bis auf wenige Ausnahmen durch ein eher beschauliches Erzähltempo auffällt. das ist aber keinesfalls als negativ zu bewerten, denn dadurch kann sich die vorhandene Intensität erst so richtig entfalten. Diese Intensität entsteht insbesondere durch die Tatsache, das "Postman Blues" Elemente aus verschiedenen Genres miteinander vereint, so vermischen sich hier Thriller, Krimi, komödie und Drama zu einem grandiosen Ganzen, das den Zuschauer über die gesamte Laufzeit absolut fasziniert und bestens unterhält. Beispielsweise werden vollkommen ernste Passagen durch teilweise grotesk anmutende Situationskomik unterlegt, skurrile Dialoge sorgen für äusserst trockenen Wortwitz, der nahezu perfekt in das leicht schräge Gesamtbild dieses Werkes hineinpassen. Hinzu kommen die teils überzeichneten Charaktere, wobei sich insbesondere die ermittelnden Polizisten hervortun, die an Dämlickeit nur schwerlich zu überbieten sind.
Doch anders als in vielen anderen Vertretern des asiatischen Films wird diese Dämlichkeit keineswegs auf die bekannte und zumeist vollkommen übertriebene Art dargestellt, es gibt nicht den manchmal als unpassend anzusehenden asiatischen Humor, der oft genug schon zu albern erscheint. Hier erscheint der Humor eher auf die trockene Art, Satire und Sarkasmus sind angesagt und gerade das verleiht dem Film eine ganz besondere Note und macht ihn zu einem aussergewöhnlich tollen Seh-Vergnügen. Phasenweise ähnelt gerade der vorhandene Humor doch sehr dem tiefschwarzem britischen Witz, so das er sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Wer jedoch etwas damit anfangen kann, der wird hier voll auf seine Kosten kommen und nahezu begeistert die skurrilsten Situationen verfolgen, die im Laufe der Geschichte entstehen und phasenweise so absurd sind, das man sich vor lachen kaum halten kann.
Und dennoch ist das Geschehen auch jederzeit ernst und trägt sogar stellenweise äusserst tragische Züge, die sich vor allem im vorhandenen Ende offenbaren. Ohne viel verraten zu wollen, kann man aber daruf hinweisen, das es kein Happy End geben wird. Das wäre bei dieser grandios inszenierten Story aber auch vollkommen unpassend gewesen und hätte den Gesamteindruck total zerstört. Obwohl der finale Showdown sehr dramatisch und tragisch erscheint, erhöht er auch gleichzeitig noch einmal das Maß an grotesker Situationskomik und entlässt den Zuschauer letztendlich auch mit einem Grinsen im Gesicht, so das man zu der Erkenntnis gelangt, einen rundum gelungenen Film gesehen zu haben, der mehrere Genres perfekt miteinander gemischt hat. Die dadurch entstandene Kombination ist so unterhaltsam, das es einfach einen Riesen-Spaß macht, den skurrilen Charakteren bei ihrem Treiben zuzusehen.
Fazit:
"Postman Blues" ist ein Film, der über einen extrem hohen Unterhaltungs-Faktor verfügt. Eine im Prinzip recht ernste Geschichte wird dabei auf eine witzige Art und Weise erzählt, wie man sie bei asiatischen Filmen eher selten antrifft. Denn statt des üblichen und teils albernen Humors, den man von den Asiaten gewöhnt ist, wird vielmehr die feine britische Klinge geschwungen, die dem Film äusserst gut zu Gesicht steht. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen echten Geheim-Tipp, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1
Laufzeit: 110 Minuten
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