Re: Maulwurfs Hör-Bar
Verfasst: Sa 30. Nov 2024, 12:12
Chrome
Red exposure
LP - 1980
Sturm und Drang des Punks sind durch, die Wut und die Aggressionen wurden mit Half machine lip moves ein-druck-svoll in das Publikum geschleudert, und alles war gut. Jetzt, im Sommer 1979, haben sich Musik- und darauf aufbauend auch die Gefühlswelt, weitergedreht. Nicht mehr der Hass muss herausgebrüllt werden, sondern die emotionale Vereinsamung, die Isolation, das Alleinsein sind die vorherrschenden Themen. Und wie auch schon beim Vorgänger bringen CHROME in einer Einheit aus Musik und Geräusch den Ausdruck auf den Punkt. Die Stücke klingen wie Soundtracks zu düsteren SF-Dystopien - Alex Proyas' DARK CITY gab es damals noch nicht, aber die beiden könnten Geschwister in der Finsternis sein. Vor dem geistigen Auge tauchen Großstadtstraßen voller Menschen auf, die sich zwischen Hochhäusern drängen, während geheimnisvolle Konzerne im Hintergrund schon längst den Untergang via TV-Overkill beschlossen haben. Außer bei dem Stück Night of the earth, das ich schon immer mit Lovecrafts Geschichte Die Farbe aus dem All assoziiert habe. Der kalte Hass aus der letzten Platte und die eisige Elektronik dessen Vorgängers Read only memory werden auf Red exposure kongenial miteinander kombiniert und ergeben etwas, was Cold Wave, lange bevor dieser Begriff en vogue war, vorwegnimmt.
Als Musikinstrumente tauchen in den Credits auch schon mal Instrumente auf wie "50 Gal. Oil Drum" oder "Bomb Shell", der "Gesang" wird ganz offiziell auch mal durch ein Megaphon geschleust, und allenthalben hat es Soundeffekte aus Fernsehgeräten oder gleich "White Noise". Willkommen im ausgehenden 20. Jahrhundert, wo jeder für sich alleine kämpft, und Einsamkeit und Anonymität in der elektronisch beherrschten Megalopolis der grauschwarze Alltag sind ...
Chrome - Isolation
Red exposure
LP - 1980
Sturm und Drang des Punks sind durch, die Wut und die Aggressionen wurden mit Half machine lip moves ein-druck-svoll in das Publikum geschleudert, und alles war gut. Jetzt, im Sommer 1979, haben sich Musik- und darauf aufbauend auch die Gefühlswelt, weitergedreht. Nicht mehr der Hass muss herausgebrüllt werden, sondern die emotionale Vereinsamung, die Isolation, das Alleinsein sind die vorherrschenden Themen. Und wie auch schon beim Vorgänger bringen CHROME in einer Einheit aus Musik und Geräusch den Ausdruck auf den Punkt. Die Stücke klingen wie Soundtracks zu düsteren SF-Dystopien - Alex Proyas' DARK CITY gab es damals noch nicht, aber die beiden könnten Geschwister in der Finsternis sein. Vor dem geistigen Auge tauchen Großstadtstraßen voller Menschen auf, die sich zwischen Hochhäusern drängen, während geheimnisvolle Konzerne im Hintergrund schon längst den Untergang via TV-Overkill beschlossen haben. Außer bei dem Stück Night of the earth, das ich schon immer mit Lovecrafts Geschichte Die Farbe aus dem All assoziiert habe. Der kalte Hass aus der letzten Platte und die eisige Elektronik dessen Vorgängers Read only memory werden auf Red exposure kongenial miteinander kombiniert und ergeben etwas, was Cold Wave, lange bevor dieser Begriff en vogue war, vorwegnimmt.
Als Musikinstrumente tauchen in den Credits auch schon mal Instrumente auf wie "50 Gal. Oil Drum" oder "Bomb Shell", der "Gesang" wird ganz offiziell auch mal durch ein Megaphon geschleust, und allenthalben hat es Soundeffekte aus Fernsehgeräten oder gleich "White Noise". Willkommen im ausgehenden 20. Jahrhundert, wo jeder für sich alleine kämpft, und Einsamkeit und Anonymität in der elektronisch beherrschten Megalopolis der grauschwarze Alltag sind ...
Chrome - Isolation