horror's Reise durch die große Welt der Filme

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Die Rote Flut
(Red Dawn)
mit Patrick Swayze, C. Thomas Howell, Lea Thompson, Charlie Sheen, Darren Dalton,Jennifer Grey, Brad Savage, Doug Toby, Ben Johnson, Harry Dean Stanton, Ron O'Neal, William Smith
Regie: John Milius
Drehbuch: John Milius / Kevin Reynolds
Kamera: Ric Waite
Musik: Basil Poledouris

In der Highschool von Calumet, USA, einer friedlichen Kleinstadt, wird der Unterricht durch das laute Dröhnen von Flugzeugmotoren unterbrochen. Plötzlich ist das Schulgebäude von Fallschirmspringern in Tarnuniformen umstellt. Als die Studenten neugierig zu den Fenstern laufen, eröffnen die Soldaten das Feuer. Viele Schüler sind die ersten Opfer einer Vorhut russisch-kubanischer Truppen, die ohne Vorwarnung in das Innere der Vereinigten Staaten eingefallen sind. Einer handvoll Studenten gelingt die Flucht. Abgeschnitten vom "freien Amerika" beginnen sie einen harten, scheinbar aussichtslosen Partisanenkrieg gegen die Eindringlinge.


"Red Dawn" hat sich in den Jahren nach seiner Entstehung durchaus einen gewissen Kultstatus in Fan-Kreisen erarbeitet. Dieser ist wohl allerdings weniger in der äusserst patriotisch erzählten Geschichte, sondern vielmehr im vorhandenen Cast begründet. Agieren hier doch einige amerikanische Jungdarsteller, aus denen im Laufe der Jahre richtige Stars geworden sind. Einige Jahre vor dem Ende des kalten Krieges entstanden lässt die Story-Line keinerlei Zweifel daran, das man es mit einem extrem patriotischen Werk zu tun hat. So lässt Regisseur John Milius eine kleine Gruppe unerfahrener Teenager auf die feindlichen Invasoren los und diese teilweise wie absolute Dilletanten aussehen. Schafft es die kleine Gruppierung der sogenannten "Wolverines" doch fast im Alleingang, die übermächtige Kriegs-Maschinerie des Gegners lahmzulegen und auch etliche ausgebildete Soldaten zu töten.

Nun mag das Geschehen nicht unbedingt realistisch-und authentisch erscheinen, doch ändert dies rein gar nichts an der Tatsache, das es sich bei "Die rote Flut" um einen wirklich spannenden Film handelt, der den Zuschauer auch ganzzeitig in seinen Bann zieht. Ganz automatisch schlägt man sich gedanklich auf die Seite der jungen Partisanen und lässt sich fast zwangsläufig vom dargestellten Feindbild anstecken. Milius hat es erstklassig verstanden diesen Eindruck entstehen zu lassen, denn die verletzlichen-und streckenweise sehr emotionalen Teenies rühren das Herz des Betrachters, wohingegen die Invasoren als eiskalte Killermaschinen agieren, deren Blut anscheinend durch Eiswasser ersetzt wurde. Diese Merkmale sind geradezu typisch für einen Film dieser Art und wurden absolut perfekt in Szene gesetzt. Hierbei werden selbstverständlich auch die Aspekte der menschlichen Moral in den Vordergrund gerückt und auch bei diesem Aspekt sind es ausschließlich die "Wolverines", die wenigstens zu Beginn die Tötung anderer Menschen in Frage stellen. Die russisch-kubanischen Gegner hingegen werden logischerweise als seelenlose Mörder hingestellt, denen das Leben ihrer Gegner vollkommen egal ist.

Das äussert sich insbesondere in den Passagen, in denen nach jeder erfolgreichen Sabotage-Aktion der Kiddies etliche Zivilisten hingerichtet werden, um dadurch die Rebellen zur Aufgabe zu bewegen. Man mag dieser einseitig patriotisch dargestellten Story gegenüberstehen wie immer man will, auf jeden Fall ist sie extrem interessant umgesetzt worden und bietet absolut kurzweilige Unterhaltung. Den Realitätsgehalt der Ereignisse sollte man jedoch nicht auf die Goldwaage legen, denn dieser ist wirklich nicht gerade hoch angesiedelt. Vielmehr konzentriert man sich doch auf das recht gelungene Schauspiel der damals noch blutjungen Darsteller wie beispielsweise Patrick Swayze oder Charlie Sheen, die durchaus ihr schauspielerisches Talent andeuten können.

Letztendlich ist "Die rote Flut" im eigentlichen Sinne ein absoluter Propaganda-Film, wie er in der damaligen Zeit praktisch an der Tagesordnung war. Dem Zuschauer wird das altbekannte Feindbild vermittelt und die Symphatien für die jeweiligen Charaktere sind sehr schnell verteilt. Man sollte sich hier einfach gut unterhalten lassen und nicht den Wahrheitsgehalt des Werkes hinterfragen.


Fazit:


Auch wenn es größtenteils eher unglaubwürdig zur Sache geht, bietet der Film ganzzeitig erstklassige Unterhaltung. Allein schon die Darsteller-Riege ist ein Grund dafür, das man sich "Red Dawn" immer wieder gut anschauen kann, zudem hat das Werk im Laufe auch nichts von seiner Faszination verloren.


8/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Hell Night
(Hell Night)
mit Linda Blair, Vincent Van Patten, Peter Barton, Kevin Brophy, Jenny Neumann, Suki Goodwin, Jimmy Sturtevant, Hal Ralston, Carey Fox, Ron Gans, Gloria Heilman, Jean Hasselhoff
Regie: Tom DeSimone
Drehbuch: Randy Feldman
Kamera: Mac Ahlberg
Musik: Dan Wyman
Juristisch geprüft
USA / 1981

Dem Grauen gleich, halb Mensch halb Bestie... Eine Gruppe junger Studenten stellt sich dem makaberen Aufnahmeritual der Verbindung AZP der Universität. Seit Jahren ist es Brauch, dass die neuen Anwärter eine Nacht im Garth Mirror, einem alten Spuk-Schloß verbringen müssen. Guter Laune macht sich die Gruppe auf den Weg in ihre Höllen-Nacht, ohne zu ahnen, dass diese die Letzte ihres Lebens sein kann.


Nun bietet dieser Horror-Grusler aus dem Jahr 1981 sicherlich nicht besonders viel Innovation, hat man ähnliche Szenarien doch schon im Überfluss zu Gesicht bekommen. Und dennoch funktioniert diese gelungene Mixtur aus Horror-Thriller-und Gruselfilm ganz fantastisch. Das liegt ganz bestimmt nicht an der Geschichte an sich, denn die Story-Line gleicht denen aus etlichen anderen Genre-Vertretern, es ist vielmehr die unglaublich düstere-und bedrohliche Grundstimmung, die den Zuschauer bis zum Ende in in Beschlag nimmt und dem Film seine intensive Wirkung verleiht. Hinzu kommen einige quälend lang erscheinende Einstellungen, die für eine stetig ansteigende Spannungskurve sorgen, wobei der Begriff "quälend" hier absolut positiv zu verstehen ist. Tom DeSimone versteht es dadurch sehr gekonnt dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln das sich die aufgestaute Spannung jeden Moment entlädt, um die jeweilige Einstellung dann noch noch weiter in die Länge zu ziehen, so das man es im heimischen Sessel kaum noch aushalten kann.

So kommen dann auch die eingesetzten Schockmomente besonders intensiv zur Geltung und hinterlassen einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Betrachter. Man kann sehr schwer vorhersehen, wann die entscheidenden Momente in Erscheinung treten, wodurch ganzzeitig für die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers gesorgt ist. Das schaurige Anwesen Garth Mirror sorgt für ein herrlich gruseliges Ambiente, das für die genau richtige Einstimmung sorgt, damit man diesen herrlich atmosphärischen Grusler so richtig genießen kann. Die Tatsache, das sich das Geschehen in der Nacht abspielt, dient als erstklassige Unterstützung der von Haus aus sehr guten Grundstimmung, die sich fast im Minutentakt immer weiter verdichtet- und an diversen Stellen schon fast als nervenzerreissend bezeichnet werden kann. Dabei kriecht einem der aufkommende Horror immer mehr unter die Haut und sorgt so für ein extrem angespanntes Sehverhalten.

Im darstellerischen Bereich sollte man keine Wunderdinge erwarten, es handelt sich um die für diese Geschichte typischen Jung-Darstellern, von denen die damals noch etwas pausbäckige Linda Blair wohl das bekannteste Gesicht sein dürfte. Hochklassiges Schauspiel sollte man nicht unbedingt erwarten, man bewegt sich hierbei allerdings in einem soliden Bereich. Auch die üblichen, teils unlogischen Handlungsweisen der Teenies dürfen hier selbstverständlich nicht fehlen und stellen eines der vielen Klischees dar, mit denen dieser Film behaftet ist. Es ist aber insbesondere diese Klischee-Lastigkeit, die den Ereignissen ihren ganz eigenen Charme verleiht und dem Werk insgesamt gesehen äusserst gut zu Gesicht steht.

Mich verwundert es ehrlich gesagt, das diese kleine Genre-Perle eher durchschnittliche Kritiken erntet, denn in atmosphärischer Hinsicht handelt es sich hier meiner Meinung nach um eine echte Bombe. Zwar ist der Härtegrad durchaus überschaubar, Zwar gibt es einige blutige Passagen, die allerdings zu keiner Zeit den üblichen Rahmen sprengen. Insgesamt betrachtet handelt es sich auf jeden Fall um einen überdurchschnittlich guten Horrorfilm, der seine ganz große Stärke in der herausragenden Atmosphäre und den gelungenen Schockmomenten hat.


Fazit:


Alles in allem ist "Hell Night" sicherlich zu den am meisten unterschätzten Horrorfilmen zu zählen, die in den 80ern herauskamen. Eine Sichtung ist definitiv empfehlenswert, meiner persönlichen Meinung nach sollte der Film sogar in jeder gut sortierten Sammlung seinen Platz finden.


8/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Motor Home Massacre: The Road Ends Here
(Motor Home Massacre)
mit Shan Holleman, Nelson Bonilla, Justin Geer, Tanya Fraser, Breanne Ashley, Greg Corbett, Lane Morlotte, Diana Picallo, Nichole Crisp, West Cummings, Todd Herring, Sande McGehee, Jason Von Stein, Ted Ladue, Nicole Reed
Regie: Allen Wilbanks
Drehbuch: Allen Wilbanks
Kamera: Allen Wilbanks
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
USA / 2005

Für sieben junge Freunde soll das Wochenende einfach eine große Party werden. Sie hüpfen in ihr Wohnmobil, stocken noch einmal die Biervorräte auf und los geht s. Der Weg führt sie in die Wälder, wo sie in einer abgeschiedenen und ruhigen Hütte einen drauf machen wollen: Sex, Bier und gute Laune. Was will man mehr? Überleben zum Beispiel. Denn die jungen Leute haben keine Ahnung, dass sie sich ins Jagdrevier eines irren Psychopathen begeben haben, der mit Nachtsichtgerät unterwegs ist und schon die Machete scharf macht, um Kopf von Körper zu trennen. Oder Schlimmeres, denn für die spaßsüchtigen Touristen wird diese Nacht zum Motor Home Massacre !


Das Positivste an diesem üblen Machwerk sollte man gleich zu Beginn erwähnen, es spielen einige hübsch anzusehende Damen mit. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Eigenschaften eines Horrorfilms, der diese Bezeichnung allerdings nicht zu Unrecht trägt. Denn das Szenario, das ein Herr namens Allen Wilbanks dem Zuschauer hier mit seinem Regie-Debüt präsentiert, ist wahrlich der pure Horror. Allerdings bezieht sich das auf die Inszenierung an sich, denn diese ist so dermaßen schlecht geraten, das einem dabei die Haare zu Berge stehen. Es ist in der Regel schon kein sonderlich gutes Vorzeichen, wenn ein im Jahre 2005 erschienener Film erst 5 Jahre später auf DVD erscheint, deutet das doch zumeist darauf hin, das man keine große Qualität erwarten sollte. Was den Betrachter dann hier allerdings erwartet spottet jeder Beschreibung und ist an Dilettantismus-und Unvermögen nur sehr schwer zu überbieten. Man sieht dem Werk in jeder einzelnen Einstellung das niedrige Budget an, was ja an sich nicht unbedingt negativ zu bewerten ist. Doch in diesem Fall fehlt es dem Regisseur ganz offensichtlich am nötigen Talent, um aus den gegebenen Möglichkeiten dennoch einen interessanten Slasher zu kreieren.

Das Geschehen beinhaltet noch nicht einmal ein Fünkchen Spannung, von der nötigen Grundstimmung will ich erst gar nicht reden, da man diese auch vergeblich sucht. Nun wird in einigen Kritiken zu diesem Schund von gelungenen Gore-Effekten geredet die zudem noch in hohem Maße vorhanden sein sollen, doch ehrlich gesagt bekommt man lediglich ein wenig Blut zu sehen und die vorhandenen Effekte sind absolut grottenschlecht. Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, beinhaltet "Motor Home Massacre" seinen negativen Höhepunkt ganz eindeutig im agieren seiner sogenannten Darsteller, die man höchstwahrscheinlich erst kurz vor dem Dreh direkt von der nächsten Pommes-Bude her gecastet hat. Was sich hier an vollkommen talentfreien Zonen tummelt geht schon auf keine Kuhhaut mehr, denn wohl nicht ein einziger der Darsteller hat je eine Schauspielschule von innen gesehen, was man prinzipiell in jeder Szene eindrucksvoll betätigt bekommt.

Kommen wir nun zu einem weiteren Highlight des Filmes und das ist der von Wilbanks eingefügte Humor, der eigentlich überhaupt keiner ist. Man könnte zwar die hohlen Sprüche als pubertär-und albern bezeichnen, doch würde das der Sache in keiner Weise gerecht werden. Bei diesem Aspekt wird es nämlich schon richtig peinlich, zumal alles extrem gestellt-und aufgesetzt erscheint. Ebenso verhält es sich mit den hanebüchenen Verhaltens-und Handlungsweisen der Akteure, bei diesem Aspekt ist teilweise schon akutes Fremdschämen angesagt, denn hohler-und weltfremder kann es schon kaum zur Sache gehen. Hier wurde nun wirklich alles falsch gemacht was man nur falsch machen kann und Allen Wilbanks muss sich den Vorwurf gefallen lassen, das dieser Film zum größten Müll gehört, den man je vor die Augen bekommen hat. Man könnte das Werk ohne Probleme als extremen Trash bezeichnen, jedoch handelt es sich in diesem Fall dann um absolut üblen Trash der ganz schlechten Sorte. Das liegt allein schon in der Tatsache begründet, das hier ein ernsthafter Genre-Beitrag vorliegen soll. Die eingefügte Portion Humor wirkt allerdings in keiner Phase komisch, man kann noch nicht einmal von unfreiwilliger Komik sprechen.

"Motor Home Massacre" ist ganz einfach ein Film der übelsten Sorte, der bis auf einige hübsche Mädchen rein gar nichts zu bieten hat. Das Schauspiel ist unterirdisch, Spannung-und Atmosphäre sucht man absolut vergeblich. Die Geschichte an sich ist klotzhohl und zudem auch noch saumäßig schlecht in Szene gesetzt worden. Als absolute Krönung hat man dem Film dann auch noch eine deutsche Synchronisation verpasst die an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist, was aber absolut in das extrem schlechte Gesamtbild hineinpasst. Selten hat man einen solchen Mist gesehen, bei dem aber auch wirklich gar nichts zusammenpasst, so das ich nur vor diesem Film warnen kann, den man so schnell wie möglich aus seinem Gedächtnis streichen möchte.


Fazit:


Wer gern kostbare Lebenszeit verschwenden möchte, wird hier den absolut geeigneten Film finden. Allen anderen sei dringlichst von diesem Schund abzuraten, denn "Motot Home Massacre" ist noch nicht einmal den Silberling wert, auf den er gepresst wurde.


1/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Evil Ed
(Evil Ed)
mit Johan Rudebeck, Per Löfberg, Olof Rhodin, Camela Leierth, Gert Fylking, Cecilia Ljung, Pia Berg, Marie Bergenholtz, Andreas Beskow, Monia Botngard, Robert Dröse, Anders Ek, Hanna Elvin, Christer Fant
Regie: Anders Jacobsson
Drehbuch: Anders Jacobsson / Göran Lundström
Kamera: Anders Jacobsson
Musik: Keine Informationen
Ungeprüft
Schweden / 1995

Edward arbeitet als Cutter an der Horror-Serie “Loose Limbs”. Durch den Anblick der vielen Splatterszenen wird er langsam wahnsinnig und startet seinen eigenen blutigen Amoklauf als “Evil Ed”.


Mehr als diese knappe Inhaltsangabe benötigt diese schwedische Produktion überhaupt nicht, ist damit doch auch schon erschöpfend der gesamte Inhalt der Geschichte verraten worden. Man merkt also, das "Evil Ed" ganz bestimmt nicht zu den besonders inhaltsvollen Horror-Komödien zählt, umso mehr Spaß hat man allerdings mit der Umsetzung dieser gorigen-und witzigen Story, die man durchaus als Bereicherung für das Genre ansehen kann. Dabei ist die hohe Alterseinstufung durchaus gerechtfertigt, beinhaltet der Film doch in seiner ungeschnittenen Version eine Menge an Blut und Härte, was jedoch durch den vorhandenen Humor gar nicht einmal so stark auffällt. Der Höhepunkt des teils sehr skurrilen Geschehens ist sicherlich die Hauptfigur Edward (Johan Rudebeck), der zuerst als braver-und äosserst biederer "Cutter" auftritt, dem man allein von der Optik her niemals etwas Schlimmes zutrauen würde. Sein Wesen ändert sich jedoch schlagartig, als er in die Horror-Abteilung seiner Firma versetzt wird und durch das Anschauen etlicher Horrorfilme selbst zu einer mordenden Bestie mutiert.

Das Horrorfilme extrem schädlich sein können, muss man sich in der heutigen Zeit immer wieder anhören und "Evil Ed" ist ein einziges Plädoyer für diese These. Dabei ist es Regisseur Anders Jacobsson absolut genial gelungen, diese These auf eine extrem witzige Art und Weise ins Licht zu rücken, was aber auch größtenteils seinem Hauptdarsteller zu verdanken ist. Rudebeck bringt dem Zuschauer die Wesensänderung zum psychophatischen Killer auf eine so herzerfrischende-und charmante Art näher, das man sich phasenweise vor lachen kaum wieder einkriegt. Dabei ist die Verwandlung des einst braven Bürgers teilweise so überzeichnet dargestellt, das es einfach eine wahre Pracht ist. Geschickt wurde der Story-Plot einerseits durchaus ernst dargestellt, um dann immer wieder durch komödiantische Anteile die Lachmuskeln des Betrachters zu strapazieren. Gerade diese Mischung macht den besonderen Reiz dieses Filmes aus, der in etlichen Passagen sogar richtig düster-und bedrohlich erscheint.

Der vorhandene Härtegrad ist durchaus ansehnlich und dürfte selbst eingefleischte Gorehounds auf ihre Kosten kommen lassen. Edward legt nämlich mit der Zeit ein angenehmes Tempo, so das die Zahl seiner Opfer ziemlich schnell ansteigt. In der Wahl seiner Mittel ist er dabei nicht sonderlich wählerisch, wichtig ist einzig und allein der Aspekt, das genügend Blut fließt und seine Opfer möglichst schmerzvoll über den Jordan gehen. In Kombination mit dem sehr gelungenen Humor-und teils aberwitziger Situationskomik bekommt man so eine in allen Belangen überzeugende Horror-Komödie geboten, die unsere skandinavischen Freunde extrem unterhaltsam gestaltet haben. Dafür zeichnen auch die Darsteller verantwortlich, denen man die Lust am Schauspiel in jeder einzelnen Einstellung anmerkt.

Letztendlich hat Jacobsson eine Horror-Komödie kreiert, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden und so erntet auch "Evil Ed" einige eher schlechte Kritiken, die ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Film beinhaltet nämlich alles was eine gute Horror-Komödie braucht, es fließt genügend Kunstblut, urige Charaktere findet man zu Hauf und selbst eine bedrohliche Atmosphäre zieht sich durch die gesamte Story. Es ist also alles angerichtet für einen vergnüglichen Film-Abend, den man mit dieser DVD auf jeden Fall haben dürfte.


Fazit:


Urig, skurril-und witzig, aber teilweise auch hart-und sehr blutig fällt diese schwedische Produktion aus, die man bedenkenlos weiterempfehlen kann. So kann man Anders Jacobsson letztendlich nur zu diesem sehr gelungenem Regie-Debüt gratulieren, in dem er übrigens auch als Darsteller mitwirkt.


8/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Paladin - Der Drachenjäger
(Dawn of the Dragonslayer)
mit Richard McWilliams, Nicola Posener, Philip Brodie, Ian Cullen, Maggie Daniels, Michael O'Flaherty, Anthony Murphy, Adam Johnson, Nick Devlin, Ciaran O'Grady, Lemuel Black
Regie: Anne K. Black
Drehbuch: Anne K. Black / Kynan Griffin
Kamera: Ty Arnold
Musik: Panu Aaltio
FSK 16
USA / 2011

Will Shepherd lebt ein einfaches und zurückgezogenes Leben in den Bergen. Eines Tages wird sein Vater dort von einem Drachen getötet. Auf Rache sinnend, macht sich Will auf den Weg zu Baron Sterling. Von diesem will er sich zum Ritter ausbilden lassen, um dann dem Monster von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Als Will sich dessen Tochter Kate nähert, beginnt er ihre geheimnisvollen magischen Kräfte zu entdecken. Unterdessen versucht der adlige Rogan, der auch um Sterlings Tochter buhlt, mit dem Baron zusammen den Drachen zu erlegen. Schließlich locken 1000 Goldkronen Belohnung. Will und Kate müssen die Bestie töten, sich aber auch Rogan und Sterling erwehren, um in Frieden Leben zu können...


Bester Fantasy-Film 2011


So prangt es einem jedenfalls auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers entgegen und es hat fast den Anschein, als wenn das Regie-Debüt von Anne K. Black wirklich beim "Bleed Fest Irland Award" diese Auszeichnung erhalten hat. Nach Sichtung des Filmes kann man sich das allerdings nur schwerlich vorstellen, es sei denn, das es sich bei "Paladin" um den einzigen Film in dieser Kategorie gehandelt hat. Nun will ich das Werk nicht gleich zu Beginn niedermachen, denn ganz unabhängig vom eigenen Geschmack finden Drachen-Filme immer ihre ganz eigene Fan-Gemeinde, zudem das Fantasy-Genre sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Wenn ein Film jedoch eine Geschichte erzählt, die im Prinzip in keine der beiden Gruppierungen fällt, dann ist es ziemlich schwer wirklich objektiv zu bleiben. Der hier erzählte Story-Plot entbehrt nämlich so ziemlich alles was die Genre-Zuordnung benötigt und was den Zuschauer auch nur im Entferntesten dazu bewegen könnte ihn ernst zu nehmen. Das beginnt allein schon bei dem Aspekt, das man dem Werk das offensichtlich äusserst geringe Budget in jeder einzelnen Passage anmerkt. Allein durch diesen Aspekt kann zu keiner Zeit ein wirkliches Fantasy-Feeling entstehen, viel eher entsteht der Eindruck, das man sich im unterdurchschnittlichen TV-Bereich ansiedelt.

So karg und bescheiden wie die Darsteller-Liste entpuppen sich dann auch die Schauplätze des Geschehens, da wird dem Zuschauer eine baufällige-und zudem extrem kleine Bauruine als Schloss eines Barons verkauft, der mittlerweile so verarmt ist, das es gerade noch für einen Tisch und einen Stuhl gereicht hat. Auch die Locations außerhalb des "Schlosses" machen einen eher spartanischen Eindruck, so das es einem schwer fällt, einige der Figuren überhaupt als Ritter anzusehen. Doch um Ritter und Drachen soll es sich ja in dieser Geschichte drehen, in der jedoch eine aufkeimende Liebesbeziehung zwischen der Tochter des Barons und einem Schafhirten ganz eindeutig im Focus der Ereignisse steht. Wen wundert es da noch wirklich, das man den fliegenden Drachen lediglich 3 Mal zu Gesicht bekommt, wobei er auch nur in den letzten 5 Minuten des Filmes wirklich die Szenerie betritt, denn die beiden vorherigen Male waren nicht mehr als 2 Kurzeinblendungen. Angesichts dieser Fakten stellt man sich nun ganz unweigerlich die Frage, was "Paladin - Der Drachenjäger" denn ansonsten für Höhepunkte zu bieten hat und die dazu gehörige Antwort ist schlicht und einfach: Keine.

So traurig sich das jetzt auch anhören mag, entspricht es doch der vollen Wahrheit auch wenn diese lediglich meiner Sichtweise der Dinge entspricht. Von der ersten bis zur letzten Minute gestaltet sich ein Szenario der gepflegten Langeweile, dem man beim besten Willen nichts Positives abgewinnen kann. Die Geschichte dümpelt gut 99 Minuten vor sich hin und versetzt den Zuschauer in einen angenehmen Dämmerzustand, der durch nichts und niemanden durchbrochen wird. In keiner Phase der Geschichte baut sich auch nur annähernd etwas wie Spannung auf und auch das dargebotene Schauspiel der Darsteller kann den eher schwachen Gesamteindruck dieses Werkes keinesfalls aufbessern. Zwar ist man sichtlich bemüht, durch einige wenige Schwertkämpfe etwas Leben in das Szenario zu hauchen, doch selbst dieser Versuch erweist sich vielmehr als Blindgänger, was im ungelenken-und hölzernen Schauspiel der Akteure zu begründen ist. Diese stellen sich so dermaßen plump an, das jeder Laien-Darsteller höchstwahrscheinlich eine weitaus bessere Figur in den Kampfszenen abgegeben hätte, als es hier der Fall ist.

Letztendlich hat Anne K. Black hier nicht gerade eine gelungene Regie-Premiere hingelegt und eigentlich so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Das der Film dann aber sogar noch mit irgendeinem Preis für den besten Fantasy-Film 2011 ausgezeichnet wird, hört sich nach der Sichtung des Werkes wie beissender Spott an. Was letztendlich übrig bleibt ist ein eher misslungener Versuch, eine interessante Thematik auch spannend und sehenswert umzusetzen. Und so bekommt man es dann mit diesem hausbackenem Filmchen zu tun, das noch nicht einmal die Klasse eines tschechischen Märchens erreicht. Sorry, aber "Paladin" ist meiner Meinung nach verschwendete Zeit, aber dennoch bin mir sicher, das selbst dieser Film seine Liebhaber finden wird.


Fazit:


Außer Spesen nichts gewesen, wobei die Spesen hauptsächlich auf die vergeudete Lebenszeit bezogen sind, die man in diesen Film investiert hat. Ich hatte mir weitaus mehr von der Geschichte versprochen, die doch im Prinzip genügend Potential beinhaltet, deren Umsetzung aber an Langeweile nur schwerlich zu überbieten ist.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton. Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 99 Minuten
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




John Carpenter's The Ward
(The Ward)
mit Amber Heard, Marnie Gummer, Danielle Panabaker, Laura-Leigh, Lyndsy Fonseca, Jared Harris, Sali Sayler, Susanna Burney, D.R Anderson, Sean Cook, Jillian Kramer, Mark Chamberlin, Andrea Petty, Tracy Schornick, Kent Kimball
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Michael Rasmussen / Shawn Rasmussen
Kamera: Yaron Orbach
Musik: Mark Kilian
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Ein altes Farmhaus im ländlichen Oregon geht in Flammen auf, die verstörte Kristen wird von der Polizei als Brandstifterin festgenommen und in die psychiatrische Abteilung des North Bend Hospital eingeliefert. Ihr behandelnder Arzt Dr. Stringer versucht herauszufinden, was zu ihrem Zusammenbruch führte. Derweilen geht in der Station, die sich die junge Frau mit vier weiteren Patientinnen teilt, ein Phantom um, das ein Mädchen nach dem anderen tötet. Wen wundert es, dass Kristen alles daran setzt, aus der Anstalt zu entkommen.


Seit dem 2001 erschienenen "Ghosts of Mars" war es in den letzten Jahren sehr ruhig um die Regie-Legende John Carpenter geworden, denn ausser 2 Episoden für die "Masters of Horror-Reihe" hat die Horror-Ikone im letzten Jahrzehnt nichts auf den Markt gebracht. Umso größer war dann die Freude, das mit "The Ward" endlich mal wieder ein neuer Horror-Thriller des Altmeisters erscheint, wobei gerade die Erwartungen der eingefleischten Fans sicherlich nicht gerade gering ausfielen. Nun hat Carpenter sicherlich schon bessere Filme unter seiner Regie entstehen lassen, doch bekommt es der Zuschauer mit einem Film zu tun dessen Sichtung sich allemal lohnt. Zwar deuten einige Kritiken im Netz eher in eine andere Richtung, doch liegt es doch wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters und in dessen Erwartungshaltung, ob man seinem neuesten Werk viel oder eher wenig abgewinnen kann. Für Freunde des innovativen Kinos wird "The Ward" vielleicht eine kleine Enttäuschung darstellen, bietet die Geschichte nicht unbedingt viel Neues. Selbst die zum Ende hin eingeschlagene Richtung dürfte für Kenner der Szene keine sonderliche Neuheit darstellen, hat man doch erst vor gar nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Story-Wendung in einem Thriller von Martin Scorsese gesehen.

Dennoch dürfte die Wendung des Geschehens für einen Großteil der Film-Freunde immer noch einen sehr gelungenen Plot-Twist darstellen, obwohl einige dezente Andeutungen innerhalb der Geschichte so manchen Betrachter auf die richtige Fährte locken dürften. Doch beginnen wir am Anfang des Szenarios das eine gut 30-minütige Einführung in das Geschehen anbietet, die sich zwar nicht sonderlich ereignisvoll gestaltet, dennoch ein wichtiger Bestandteil des Gesamtwerkes ist, da hier auch schon die ersten kleinen Anzeichen für die spätere Auflösung zu erkennen sind. Näher möchte ich nicht darauf eingehen, um an dieser Stelle niemandem die vorhandene Spannung vorwegzunehmen. Man sollte lediglich auf Kleinigkeiten achten und gewisse Anzeichen richtig deuten, womit ich beispielsweise die scheinbar nicht einzuordnenden Bilder meine, die immer wieder wie kleinere Visionen eingestreut werden. Zu erkennen ist dabei lediglich ein angekettetes Mädchen, das aber so scheinbar gar keinen Zusammenhang mit den mysteriösen Vorfällen im Sanatorium ergeben will.

Doch insbesondere durch solche kleinen Details verleiht Carpenter seiner Story eine sehr mysteriöse Aura, die Grundstimmung verdichtet sich von Minute zu Minute und lässt dabei immer unheilvollere-und bedrohliche Züge erkennen. Der aufkommende Horror ist eher subtiler Natur und kriecht dem Zuschauer im Laufe der Zeit immer tiefer unter die Haut. Mit im Prinzip einfachsten Mitteln entsteht eine immer länger anhaltende Gänsehaut beim Betrachter, was ja schon immer eine Stärke der Filme aus dem hause Carpenter war. So sollte man dann auch trotz der hohen Freigabe keine sonderlichen Härten erwarten, zwar wartet die Story mit einigen netten Szenen auf, doch insgesamt gesehen wäre man hier meiner Meinung nach auch mit einer 16er Freigabe durchaus ausgekommen. Wie man es vom Altmeister her kennt, wird auch in diesem Film das Hauptaugenmerk auf eine gelungene Atmosphäre gelegt und diese kann man "The Ward" auch wirklich nicht absprechen. Auch das 60er Jahre Ambiente kommt sehr gut zur Geltung, was man vor allem an den Räumlichkeiten der Anstalt erkennen kann, in der sich die gesamte Szenerie abspielt.

Der optische Leckerbissen wird einmal mehr in Person von Amber Heard präsentiert, die durch ihr Aussehen so manches Männerheru höher schlagen lässt. Doch auch in schauspielerischer Hinsicht weiss die Schönheit durchaus zu überzeugen und liefert eine äusserst gelungene Performance ab. Das gilt jedoch prinzipiell für die gesamte Darsteller-Riege, denn negative Rausreisser nach unten kann man eigentlich nicht entdecken. Letztendlich muss man Carpenter einen gelungenen Genre-Beitrag bescheinigen der auf jeden Fall aufzeigt, das die Regie-Ikone ihr Können noch längst nicht verlernt hat. Mir persönlich hat der Film sehr gut gefallen und obwohl ich der Lösung des mysteriösen Treibens sehr nahe kam, hat mich die endgültige Lösung am Ende der Geschichte doch noch überraschen können.


Fazit:


"The Ward" ist sicherlich nicht in der Top 5 von Carpenter's Filmografie einzuordnen, bietet aber ganzzeitig sehr interessante-und spannende Genre-Kost, die vor allem für Fans absolutes Pflichtprogramm sein dürfte. Man wird bestens unterhalten und wird mit herrlich subtilem Horror konfrontiert, der sich anfangs kaum merklich, dafür mit der Zeit aber immer intensiver unter die eigene haut frisst und dabei eine gepflegte Gänsehaut entstehen lässt. Ich kann den Film jedenfalls nur wärmstens empfehlen, auch wenn die Wendung am Ende nicht unbedingt neu erscheint.


7,5/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Way of the Samurai
(Samurai Ayothaya)
mit Seigi Ozeki, Kanokkom Jaicheun, Sorapong Chatree, Winai Kraibutr, Thanawut Ketsaro, Burakhao Paw Pramuk, Somjit Jongiohor, Bin Bunluent
Regie: Noppom Watin
Drehbuch: Keine Informationen
Kamera: Keine Informationen
Musik: Paphas Silp
SPIO/JK
Thailand / 2010

Ayothaya im 16. Jahrhundert. Der japanische Krieger und Abenteurer Yamada Nagamasa lebt in der thailändischen Hauptstadt und kämpft dort als Soldat in der Armee des mächtigen Königs Naresuan. Nach der Schlacht gegen das feindliche Burma herrscht jedoch weiter Unruhe. Der Grund sind mysteriöse japanische Samurai, die für Terror und Schrecken sorgen. Als Yamada beinahe von den Verschwörern getötet wird, rettet ihn eine Gruppe Muay-Thai-Krieger. Sie trainieren Yamada und lehren ihn die alte Kampfkunst. Als er beide Kampftechniken nahezu perfekt beherrscht, wittert er die Chance, eine alte Rechnung mit seinen Landsleuten zu begleichen. Yamada macht sich auf den Weg in seine japanische Heimat, um das thailändische Volk zu rächen...


Um bei dieser thailändischen Produktion voll auf seine Kosten zu kommen, sollte man von Beginn an mit der richtigen Erwartungshaltung an diesen Film herangehen. Wer nämlich einen reinen Action-Kracher erwartet, dürfte eventuell eine leichte Enttäuschung erleben, da die Geschichte doch zu gut 70 % viel eher ein Drama ist. So passiert beispielsweise in der ersten Stunde bis auf kleinere Scharmützel gleich zu Beginn so gut wie gar nichts und die Action-Anteile hat Regisseur Noppom Watin ganz geballt in das letzte Drittel hineingepackt. An dieser Stelle sollte man jedoch auf jeden Fall anmerken, das sich das Warten durchaus lohnt, bekommt man doch teils hervorragende Kampfszenen geboten, die allerdings mit etwas zu viel CGI-Effekten durchzogen sind. Mich persönlich hat das nicht sonderlich gestört, jedoch wird es ganz bestimmt wieder genügend Leute geben, die bei diesem Aspekt die altbewährte Nörgel-Kelle herausholen.

Mich hat dieser tolle Film vollends überzeugt, denn gerade die Tatsache, das hier viel Wert auf eine gute Geschichte gelegt wurde, verleiht dem Werk eine Menge Klasse. Action-Freaks werden das sicher ein wenig anders sehen, doch haben die Macher genau die richtige Mischung gefunden, um ein insgesamt sehr überzeugendes Gesamtwerk zu präsentieren. Zudem sind die vorhandenen Action-Passagen als absolut gelungen zu bezeichnen, bieten sie doch eine fantastische Kombination aus Schwertkampf-und Muay-Thai, wie man sie auch nicht alle Tage geboten bekommt. Im Focus steht jedoch hauptsächlich die Geschichte um den Haupt-Charakter Yamada, der von den eigenen Landsleuten getötet werden soll und in Thailand seine neue Heimat findet. Für einen asiatischen Film recht typisch ist das Ganze zwar teils recht melodramatisch in Szene gesetzt worden, doch was in anderen Werken manchmal etwas störend erscheint, passt hier nahezu perfekt in das sehr gelungene Szenario.

Patriotismus, Ehre, Loyalität und eine Menge Helden-Pathos schwingen im Geschehen mit, doch komischerweise wirken diese Dinge weniger störend, sondern verleihen der Story fast schon einen leicht epischen Anstrich, der dem Werk meiner Meinung nach sehr gut zu Gesicht steht. Zudem entwickelt sich auch eine gewisse inhaltliche Tiefe, was das Gesamtwerk in meinen Augen unglaublich stark aufwertet. So entsteht zu keiner Zeit der Eindruck eines hirnlosen Klopper-Films, vielmehr bekommt man es mit einer wirklich niveauvollen Inszenierung zu tun. Trotz der Ereignislosigkeit der ersten Filmhälfte die extrem dialoglastig ausfällt, entsteht nie der Eindruck der Langatmigkeit, denn äusserst gekonnt lässt Noppom Watin seine Geschichte auf einen furiosen Showdown hinauslaufen, bei dem dann letztendlich auch die Freunde niveauvoller Kampfszenen voll auf ihre Kosten kommen.

So kann man letztendlich von einem insgesamt sehr überzeugendem Gesamteindruck sprechen, wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung an diesen Film herangeht. Die gelungene Mixtur aus Drama-und Kampfsportfilm hinterlässt trotz teilweise recht harter Szenen einen sehr ästhetischen Eindruck, der die Klasse der Geschichte noch einmal zusätzlich unterstreicht. Ich kann diesen gelungenen Film jedenfalls nur wärmstens empfehlen, der doch eine äusserst willkommene Abwechslung zu ansonsten präsentierten Klopper-Filmen bietet.


Fazit:


"Way of the Samurai" erzählt eine heroische Geschichte, in der an manchen Stellen sicherlich etwas zu dick aufgetragen wird. Dennoch beeinträchtigt das in keinster Weise die vorhandene Klasse, denn was in anderen Filmen manchmal etwas übertrieben erscheint, passt ganz einfach perfekt in die vorliegende Story. Die in der ersten Stunde fast vollkommen fehlende Action offenbart sich dann im letzten Drittel umso mehr und dürfte dann auch die zuvor etwas enttäuschten Action-Junkies zufriedenstellen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Thailändisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 98 Minuten
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Leviathan
(Leviathan)
mit Peter Weller, Richard Crenna, Amanda Pays, Daniel Stern, Ernie Hudson, Michael Carmine, Lisa Eilbacher, Hector Elizondo, Meg Foster, Eugene Lipinski, Larry Dolgin, Pascal Druant, Steve Pelot
Regie: George P. Cosmatos
Drehbuch: David Webb Peoples
Kamera: Alex Thomson
Musik: Jerry Goldsmith
FSK 16
USA / 1989

Der Atlantische Ozean in 16.000 Fuß Tiefe - kurz vor dem Ende einer 90-Tage-Schicht trifft die Besatzung der Unterwasserbasis "Shack 7" in einem Meeresgraben auf das Wrack eines russischen Schiffes. Das Logbuch des Wracks gibt Rätsel auf: alle Besatzungsmitglieder starben an einer geheimnisvollen Epidemie. In einem Tresor findet der Taucher Sixpack eine vermeintliche Flasche Wodka, die er mit einem weiblichen Besatzungsmitglied trinkt. Kurz darauf sind beide schwer erkrankt und sterben Stunden später. Aus den Leichen entwickelt sich jedoch ein neuer, schnell wachsender Organismus, dem ein Besatzungsmitglied nach dem anderen zum Opfer fällt. Der Versuch, die Basis zu evakuieren, wird von der Betreibergesellschaft unter falschen Angaben verzögert. Die Überlebenden müssen sich also allein der Bestie stellen ...


Insbesondere Unterwasserfilme entwickeln immer ihre ganz eigene Atmosphäre und vor allem wenn es sich dann auch noch um eine in einer Station eingeschlossene Crew handelt die von einem Monster bedroht wird, ist eine bedrohliche Grundstimmung vorgegeben. Nicht anders verhält es sich bei "Leviathan", der wohl unbestritten zu den besten Filmen seiner Art zählt und dessen offensichtliche Parallelen zu Ridley Scott's Meisterwerk "Alien" unübersehbar sind. Hier spielt sich die Geschichte halt nicht im Weltall sondern unter Wasser ab, doch ansonsten gibt es doch erstaunlich viele Ähnlichkeiten im Story-Ablauf-und in der Erzählweise der Geschichte. Die gelungene Mixtur aus Unterwasser-Horror-und SCI/FI schafft es von Beginn an, den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Das ist ganz sicher auch in der angesprochenen Grundstimmung begründet, die durch den räumlich sehr stark eingeschränkten Schauplatz eine fast schon klaustrophobische Wirkung erzeugt, der man sich keinesfalls entziehen kann.

George P. Cosmatos hat seinem Film dabei sämtliche nötigen Zutaten einverleibt, um dem Betrachter ein herrliches Horror-Erlebnis zu bescheren. Beginnt das Geschehen noch eher ruhig, so ändert sich dieser Zustand nach dem Auffinden des russischen Schiffes "Leviathan" schlagartig, beherbergt dieses doch ein grausames Geheimnis, das die Protagonisten am eigenen Leibe erfahren sollen. Die anfangs noch eher beschauliche Stimmung innerhalb der Crew und einige Streits untereinander weichen auf einmal einer regelrechten Panik, hat man sich doch den wahren Horror in die eigene Station geholt, der sich in einer banalen Wodkaflasche befindet. Ab dem Moment ist es mit der ruhigen Phase des Filmes vorbei, der von Minute zu Minute an Tempo zulegt und dabei einen Spannungsbogen entfaltet, der sich wirklich sehen lassen kann. Dabei ist es auch vollkommen irrelevant, das man bei etlichen Abläufen immer wieder an "Alien" erinnert wird, denn "Leviathan" entfaltet seine ganz eigene Faszination, die sich automatisch auch auf den Zuschauer überträgt.

Eine grpße Stärke des Filmes ist auch die Darsteller-Riege, in der man so einige bekannte Gesichter des B-Movies zu sehen bekommt. Peter Weller, Richard Crenna oder auch Lisa Eilbacher seien hier lediglich als 3 Beispiele für einen bekannten Cast genannt, der durch die bank einen absolut überzeugenden Eindruck hinterlässt. Auch wenn es sich hier nicht um die ganz große Star-Riege aus Hollywood handelt, wird man mit sehenswertem Schauspiel konfrontiert und ganz generell sollte man auch den Film an sich nicht unbedingt in die B-Movie Ecke drängen, da hier doch eine Menge an Klasse vorhanden ist. Selbst einige blutige Passagen bekommt man zu sehen, allerdings beschränkt sich der Härtegrad der Geschichte auf ein normales Level und beinhaltet keinerlei explizite Gewaltdarstellungen. Diese sind jedoch auch gar nicht nötig, den immense Spannung und die sagenhafte Atmosphäre machen "Leviathan" zu einem absoluten Hingucker, der sich auch durchaus mit höher budgetierten Genre-Kollegen messen kann.

Insgesamt gesehen ist das Werk von George P. Cosmatos ganz bestimmt zu den spannendsten-und besten Unterwasser-Horrorfilmen zu zählen, die ja gerade in den 80er Jahren Hochkonjunktur hatten. Atmosphärisch eine echte Granate erzählt der Film zwar nicht unbedingt eine Story voller Innovation, bietet jedoch auf jeden fall sehr unterhaltsame und weit über dem Durchschnitt anzusiedelnde Horrorkost, die einem in etlichen Passagen eine ordentliche Gänsehaut beschert. Mich wundert es ehrlich gesagt selbst, das ich nicht viel früher auf diese kleine Genre-Perle gestoßen bin, die mich in allen Belangen restlos überzeugt hat und die ich so auch bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Fazit:


"Leviathan" kann man ohne Probleme als Unterwasser-Version von Ridley Scott's "Alien" bezeichnen, denn in Sachen Spannung-und bedrohlicher Atmosphäre nehmen sich die Filme meiner Meinung nach nicht viel. Nun mag es wieder genügend Leute geben, die den Film als Abklatsch mit räumlich verlegtem Schauplatz ansehen, doch ändert dies rein gar nichts an der Tatsache, das es sich hier um einen erstklassigen-und faszinierenden Film handelt, der ganzzeitig allerbeste Unterhaltung bietet.


9/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




The Woman
(The Woman)
mit Pollyanna McIntosh, Brandon Gerald Fuller, Lauren Ashley Carter, Chris Krzykowski, Sean Bridgers, Angela Bettis, Marcia Bennett, Shyla Molhusen, Gordon Vincent, Zach Rand, Jordan Carrasquillo, Carlee Baker, Lauren Schroeder
Regie: Lucky McKee
Drehbuch: Lucky McKee / Jack Ketchum
Kamera: Alex Vendler
Musik: Sean Spillane
Keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Chris Cleek, ein perfekter Vater mit Bilderbuchfamilie, trifft bei einem Jagdausflug auf eine verwahrloste Frau und kann das sich wild sträubende Wesen einfangen. Im Keller legt er sie in schwere Ketten und stellt sie nach dem Dinner seiner Familie vor. Gemeinsam, so Chris Plan, sollen die Cleeks die Frau fortan zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft erziehen. Mit dieser Entscheidung reißt er Frau und Kinder in einen bitteren Strudel des Wahnsinns, an dessen Ende ein Blutbad steht ...


Nach dem 2008 erschienenen "Red" handelt es sich bei "The Woman" nun schon um die zweite Regie-Arbeit von Lucky McKee, die auf einem Roman des Bestseller-Autors Jack Ketchum beruht. Und auch wenn einige Leute jetzt eventuell erstaunt sein mögen, handelt es sich hier meiner Meinung nach um die zweitbeste filmische Umsetzung eines Romans des Autors, wobei "Evil" allerdings immer noch unangefochten den ersten Platz einnimmt. McKees Werk überzeugt insbesondere durch die unglaubliche Härte, die sich schon nach relativ kurzer Zeit bemerkbar macht und sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr intensiviert. Dabei sind es aber keineswegs explizite Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr eine im Kopf des Zuschauers entstehende Brutalität, die diese Story förmlich unauslöschbar in das Gedächtnis einbrennen. Die wenigen visuell härteren Passagen beschränken sich viel eher auf ein Minimum und halten zudem auch erst in den letzten 20 Minuten Einzug in das Geschehen. Dafür sind die Szenen dann aber auch wirklich recht derbe ausgefallen und beinhalten auch eine Menge an Blut, doch hier liegt auf keinen Fall die eigentliche Stärke dieses außergewöhnlich intensiven Filmes. Es ist vielmehr die Darstellung der scheinbar so perfekten Familie, die beim Betrachter den größten Horror auslösen, bietet sich doch nach Außen hin eine regelrechte Bilderbuch-Familie, die aber keinesfalls so perfekt ist, wie man zu Beginn noch meinen könnte.

Hinter der perfekten Fassade brodelt es gehörig und das merkt man auch schon nach einer sehr kurzen Zeitspanne. Familien-Oberhaupt Chris ist der scheinbar perfekte Vater-und Ehemann, der ziemlichen Wert auf Perfektion legt. Das allerdings sämtliche Familien-Mitglieder unter ihm leiden müssen, äußert sich auch in der kleinsten Einstellung der Geschichte. Bei seiner Ehefrau und den Töchtern äußert sich das durch ängstliche Gesten, denn Widerworte werden nicht geduldet oder aber mit schallenden Ohrfeigen beantwortet. Sohn Brian hingegen mutiert schon in jungen Jahren zu einer regelrechten Kopie seines Vaters und legt dessen Charakterzüge an den Tag, was vor allem im actiongeladenen Finale in der heimischen Scheune stark zum Ausdruck kommt. Die eigentliche Hauptfigur "The Woman" steht im Prinzip die ganze Zeit über eher im Hintergrund des Geschehens, das sich ganz eindeutig auf die furchtbaren Familien-Verhältnisse fokussiert, wodurch man das Werk auch als eine Mischung aus Horror/Drama-und Terrorfilm ansehen sollte. Und dieser Terror tritt in allen möglichen Varianten zu Tage, wobei es insbesondere der Umgang zwischen Chris und seiner Familie einem streckenweise das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Sean Bridgers liefert in der Rolle des Vaters eine wahre schauspielerische Gala ab und verleiht der Figur eine erschreckend realistische Grausamkeit, die den Ereignissen ganz unweigerlich ihren Stempel aufdrückt. Dies geschieht alles hinter der Maske eines immer freundlichen Mannes, den sich wohl jede Frau als perfekten Schwiegersohn nur wünschen kann. Hinter der Fassade tun sich dann jedoch unergründliche Tiefen der menschlichen Seele auf die so schwarz sind, das man die eigene Hand vor den Augen nicht erkennt. Etliche offensichtliche Andeutungen während der gesamten Geschichte lassen einen die furchtbaren Zustände erahnen, die in dieser Familie vorherrschen. das beste Beispiel dafür ist Tochter Peggy, dessen Seele ganz offensichtlich zerstört ist. Auf die speziellen Gründe dafür möchte ich nicht weiter eingehen, um niemandem die Spannung zu nehmen, doch wer den Film schon gesehen hat weiß ganz genau, worauf ich anspiele, denn die Andeutungen sind doch mehr als eindeutig.

Der absolute Höhepunkt dieses beeindruckenden Szenarios wird komischerweise von etlichen Leuten als Schwäche ausgelegt, es handelt sich um die vorherrschende Grundstimmung des Geschehens, bei dem Lucky McKee in meinen Augen ein kleines Meisterwerk vollbracht hat. Enthalten gewisse Passagen eine sehr dreckige-und siffige Atmosphäre, so herrscht doch in Großteilen des Filmes vielmehr eine manchmal schon etwas glatt-und steril erscheinende Heile Welt-Stimmung vor, die aber gerade einen wunderbaren Kontrast entstehen lässt. Die Geschichte erhält dadurch einen fast künstlichen Anstrich, was aber auf die vorgegaukelte Fassade eines perfekten Familienlebens bezogen genau der richtige Weg ist, um die Verlogenheit noch einmal gesondert hervorzuheben. Wenn man den gesamten Film einmal aus dieser Sichtweise betrachte, dann muss man dem Regisseur ein Riesen-Kompliment machen, denn besser hätte man das Ganze überhaupt nicht in Szene setzen können. Und so bietet sich dann auch ein rundum gelungenes Filmerlebnis, dessen visuelles Highlight ganz sich das furiose Final in der Scheune ist, bei dem es zudem auch noch eine kleine Überraschung zu sehen gibt, die man in dieser Art nicht vorhersehen konnte. Teils Horror/Drama, teils Terrorfilm bietet "The Woman" erstklassige Genre-Kost, die man nicht so schnell vergessen wird.


Fazit:


Lucky McKee hat hier meiner Meinung nach alles richtig gemacht und so letztendlich einen beeindruckenden Film geschaffen, der sich unauslöschlich in das Gehirn des Zuschauers einbrennt. Zwar enthält die Geschichte bestimmt nicht so viel visuelle Härte wie manch einer sich das gewünscht hätte, doch insgesamt gesehen ist "The Woman" ein ungemein harter Genre-Beitrag, der vom Betrachter allerdings auch die Fähigkeit verlangt, sich in das Szenario hineinzuversetzen. Denn nur wenn man das kann entfaltet der Film seine ungemeine Wucht und kann auch die seelischen-und körperlichen Grausamkeiten transportieren, die sich innerhalb einer scheinbar glücklichen Familie abspielen und dem Zuschauer schwer zu schaffen machen.


9/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Hell's Highway - Der Tod lauert in der Wüste
(Detour)
mit Ashley Reed, Aaron Buer, Brent Taylor, Danna Brady, Kelsey Wedeen, Jessica Osfar, Ryan De'Rouen, T.C. Davidson, Micky Levy, Anthony Connell, Tiffany Shepis, Renee Intlekofer, Steve Grabowsky
Regie: Steve Taylor
Drehbuch: Steve Grabowsky / Steve Taylor
Kamera: Cort Fey
Musik: Joey Peters
Keine Jugendfreigabe
USA / 2003

Sieben Highschool-Freunde feiern in der Wüste eine wilde Party. Auf dem Nachhauseweg verlassen sie den ausgewiesenen Pfad, um bei einer verlassenen Goldmine eine Stelle zu suchen, wo der Drogenkaktus Peyote wächst. Die Warnung des paranoiden Tankstellenbetreibers Petey, daß sie bei der Mine nur den Tod finden werden, schlagen sie in den Wind. Tätsächlich entwickelt sich die Suche zu einem Horrortrip, wie er schlimmer nicht von Drogen ausgelöst werden könnte: Kannibalen durchstreifen den öden Landstrich und sie sind sehr, sehr hungrig. Fressen oder gefressen werden - ein Kampf ums Überleben...


Wenn man allein der Inhaltsangabe vertraut, dann müsste man es eigentlich mit einem recht unterhaltsamen Genre-Beitrag zu tun haben, doch schon nach wenigen Minuten wird klar, das "Hell's Highway" ganz sicher nicht in diese Kategorie des Horrorfilms fällt. Vielmehr entpuppt sich hier ein extrem schlechter Genre-Film, der noch nicht einmal einen gewissen Unterhaltungswert beinhaltet. Von Anfang bis Ende herrscht prinzipiell die absolute Langeweile vor, denn während der gesamten Laufzeit kann sich nie so etwas wie Spannung aufbauen, geschweige denn eine bedrohliche Grundstimmung. Und so plätschert dann das Geschehen insbesondere in der ersten Filmhälfte mehr als dröge-und belanglos vor sich hin, wobei man hauptsächlich mit den extrem dümmlichen Charakteren konfrontiert wird, die einem schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne ganz gehörig auf die Nerven gehen.

Vor allem ein selbsternannter Rapper unter den Jugendlichen ist dabei kaum auszuhalten und man sehnt sich förmlich ein vorzeitiges Ableben des Deppen herbei. Ganz generell handelt es sich bei den Darstellern um eine Ansammlung talentfreier Zonen, die sich in Unzulänglickeiten förmlich gegenseitig überbieten. Übertroffen wird das grottenschlechte Schauspiel lediglich von der deutschen Synchronisation, die man schon als absolut peinlich bezeichnen kann. Von welcher Qualität dabei die vorhandenen Dialoge sind muss man wohl nicht erwähnen, denn unterirdisch wäre hier noch ein Begriff, der dem Ganzen noch nicht einmal ansatzweise gerecht würde. Das bezieht sich allerdings auf die gesamte Produktion, denn wurde doch augenscheinlich an allen Ecken und Enden gespart. Das fängt schon bei der Story an sich an, die zwar ganz offensichtlich an einen Klassiker wie "The Hills have Eyes" angelehnt ist, aber dennoch in keinster Weise mit dem Werk von Wes Craven zu vergleichen ist.

Das bezieht sich auf sämtliche Zutaten dieses obskuren Filmes, dem es zunächst einmal an der nötigen Grundstimmung fehlt um dem Zuschauer überhaupt auch nur den Anflug eines gelungenen Horror-Feelings zu präsentieren. Der einzige Horror ist der Film an sich, denn dieser Müll ist normalerweise noch nicht einmal den Rohling wert, auf den er gepresst wurde. Kann man sich bei anderen Filmen noch am Dilletantismus der Akteure erfreuen, so sieht das in vorliegendem Fall ganz anders aus. Es ist schlicht und ergreifend nur peinlich und ehrlich gesagt müsste man eine Klage wegen Schmerzensgeld einreichen, da das dargebotene Schauspiel so dermaßen lächerlich ist, das man schon mit Blindheit geschlagen sein müsste, um das nicht zu erkennen.

Letztendlich ist "Hell's Highway" absolut verschwendete Lebenszeit und zählt zu den miesesten Genre-Filmen die ich je gesehen habe. Nichts passt zusammen, es baut sich überhaupt kein Funke an Spannung auf und der Cast lässt sich kaum mit der richtigen Wortwahl beschreiben, ohne das man sich selbst zensieren müsste. Selbst Vielseher sollten die Finger von diesem filmischen Müll lassen und Regisseur Steve Taylor sollte schnellstens beim Arbeitsamt eine Umschulung beantragen, da er in seinem Beruf ziemlich offensichtlich nichts zu suchen hat.


Fazit:


Schlecht, schlechter, "Hell's Highway", dieses kurze Fazit dürfte alles über die nicht vorhandene Klasse dieses Machwerks aussagen, das besser niemals das Licht der großen Filmwelt erblickt hätte.


1/10
Big Brother is watching you
Antworten