Otto Retzer mit Goldenem Ehrenzeichen ausgezeichnet
Das Goldene Ehrenzeichen der Republik wurde dem Kärntner Regisseur Otto Retzer verliehen. Die Laudatio auf den 68-Jährigen hielten die Schauspielerin Uschi Glas und die Ex-Politikerin Melitta Trunk.
Otto Retzer wurde am Dienstag im Kongress-Saal des Bundeskanzleramts mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt. "Seine Karriere ist ein Beispiel für den ungewöhnlichen Lebensweg eines Kindes aus einfachsten Verhältnissen im Kärntner Löllinger Graben zum meistgesehenen Regisseur des deutschsprachigen Raumes", sagte Kulturminister Josef Ostermayer bei der Verleihung. Ostermayer nannte den Regisseur, Produzenten und Autoren ebenso einen "hervorragenden Botschafter seiner Heimat Kärnten". Weshalb ihn Landeshauptmann Peter Kaiser auch für die Ehrung vorgeschlagen habe.
Kaiser war ebenfalls zur Ehrung gekommen. Retzer, 1945 in Meiselding in Kärnten geboren, verdingte sich nach seiner Berufsausbildung zum Koch und Kellner am Wörthersee und in internationalen Hotels, ehe er 1970 zur Lisa-Film stieß und dort eine Karriere vom Mädchen für alles bis zum Produktionsleiter und Regisseur vorlegte. Er wirkte bei rund 90 Filmen der Lisa-Film mit und drehte als Regisseur noch einmal rund 80 Filme.
Bekannt wurde er vor allem mit den Fernsehserien "Ein Schloss am Wörthersee", "Klinik unter Palmen", "Pfundskerl" oder "Das Traumhotel". Im Film "14 Stühle" mit Otto Schenk und Tobias Moretti nimmt er sich der Migrationsthematik an, hat er doch selbst die Ausgrenzung seiner aus Mauritius stammenden Frau Shirley miterlebt.
Laudatorin Uschi Glas
Unter seinem Motto "Wir kommen alle aus Ländern" schlüpfte er unter anderem selbst in die Rolle des Gastarbeiters Josip im Schlosshotel. Laudatorin Uschi Glas berichtete vom jungen Retzer, der sich seine ersten Sporen als Organisator von Leberkäse und Salzgurken für die verkaterte Filmcrew verdiente.
Die zweite Laudatorin, Melitta Trunk, ehemalige Kärntner Nationalratsabgeordnete, skizzierte den Lebensweg von Meiselding in die große Welt und hob Retzers Engagement für Integration, internationale Hilfe und Menschenrechte hervor. "Wir tun ihm unrecht, wenn wie ihn nur mit der Seitenblicke-Gesellschaft in Verbindung bringen. Retzer verkörpert Vielfalt und Offenheit und gar nicht oberflächliche Einfalt." Nach der Überreichung der Insignien und des Dekrets durch Minister Ostermayer bedankte sich Otto Retzer für die Ehrung, und bei den vielen Freunden und Weggefährten, die gekommen waren, allen voran seinem Mentor Karl Spiehs und seiner Frau Shirley.
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