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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 8. Apr 2012, 18:25
von horror1966
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Rage 2
(The Dead Matter)
mit Andrew Divoff, Jason Carter, Tom Savini, Sean Serino, Tom Nagel, C.B Spencer, Christopher Robichaud, Brian Van Camp, Donna Williams, Jim O'Rear, Meredith Moore, Alan Tuskes, Kenyatta Foster
Regie: Edward Douglas
Drehbuch: Edward Douglas / Tony Demci
Kamera: Alex Esber
Musik: Edward Douglas / Midnight Syndicate
FSK 16
USA / 2010

Ein Relikt aus uralter Zeit, vergessen und versteckt im Wald. Es hat die Macht, Tote zu erwecken und Vampire zu rufen. Seit Jahrhunderten ruht es in seinem Versteck und wartet nur darauf, zum Leben erweckt zu werden ... Jill kommt über den Tod ihres Bruders nicht hinweg. Sie glaubt an das Übersinnliche und will durch mysteriöse Riten Kontakt zu ihm aufnehmen. Bei einem Spaziergang findet sie das Relikt und nimmt es an sich, ohne zu wissen, was sie in Händen hält. Plötzlich geschehen seltsame Dinge, und das Artefakt beginnt zu leuchten: Sie ist die Auserwählte, auf die das Böse gewartet hat. Das Relikt erwacht zu neuem leben, es erhält seine Kraft zurück und öffnet das Tor zur Hölle ...


Zuerst einmal sollte man anmerken, das diese Produktion rein gar nichts mit dem 2006 erschienenen Film von Robert Kurtzman zu tun hat. Man hat sich einfach des Namens bedient und die Zahl 2 dahinter gehängt, um den Käufer in die Irre zu führen, denn dieses Regie-Debüt von Edward Douglas beinhaltet noch nicht einmal in Ansätzen die Kurzweil des 2006er Werkes. Douglas konfrontiert den Zuschauer mit einer absolut wirren-und extrem schlechten Geschichte, die eigentlich nur noch von den miesen Darstellern und der äußerst schlechten deutschen Synchronisation übertroffen wird. Da hilft es dann auch nicht, das mit Andrew Divoff und Tom Savini 2 bekannte Darsteller mit an Bord sind, geben ihre Rollen doch kaum etwas her und sind zudem auch noch sehr minimalistisch gehalten. Das größte Problem des Filmes ist es ganz einfach, das man ihn noch nicht einmal als unterhaltsamen Trash bezeichnen kann, denn "Rage 2" ist schlicht und ergreifend einer der schlechtesten Horrorfilme, die man in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen hat.

Vor allem stellt man sich hier die Frage, wofür denn bitte das geschätzte Budget von 2.000.000 $ ausgegeben wurde, im Prinzip kann es sich nur um Schmerzensgeld-Zahlungen an klagende Zuschauer handeln, denn die Story beinhaltet nun wirklich überhaupt nichts, was diese Summe rechtfertigen würde. Von der ersten Einstellung an eröffnet sich ein Szenario, das lediglich eine Konstante beinhaltet und das ist gepflegte Langeweile. Es fällt schon ziemlich schwer, die dümmlichen Geschehnisse bis zum Ende durchzuhalten und nicht selten ertappt man sich bei dem Wunsch, die Stop-Taste des DVD-Players zu betätigen, um sich selbst von dem hier dargebotenen Grauen zu erlösen. Zählt man aber zu denjenigen die tapfer bis zum Ende aushalten, wird diese harte Bewährungsprobe auf keinen Fall belohnt. Es passiert im Prinzip so gut wie gar nichts, eine dichte Grundstimmung oder gar den Ansatz aufkommender Spannung sucht man vollkommen vergebens. Dafür wird man allerdings ganzzeitig mit extrem untalentierten Schauspielern konfrontiert, die diese Bezeichnung eigentlich überhaupt nicht verdienen.

Übertroffen wird das Ganze nur noch von den größtenteils schon peinlichen Dialogen und einer miesen Synchronisation, die wirklich ihresgleichen sucht. Noch nicht einmal der kleinste Höhepunkt gibt sich zu erkennen, viel eher eröffnet das dämliche Szenario einige schon als abstrus zu bezeichnende Momente, bei denen einem das Lachen jedoch im halse stecken bleibt. Während andere Regisseure teilweise mit regelrecht brillanten Erstlingen aufwarten können, zeigt Edward Douglas ganz eindeutig, das von seiner Person wohl auch in Zukunft nicht unbedingt Sehenswertes zu erwarten ist, denn dem guten Mann fehlt es ganz offensichtlich am nötigen Talent. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film, den im Endeffekt nun wirklich niemand braucht. Selbst ganz hartgesottene Genre-Liebhaber dürften bei dieser Geschichte an ihre Grenzen stoßen und keinerlei positive Dinge finden, die eine Sichtung dieses filmischen Mülls auch nur annähernd rechtfertigen würden.

Letztendlich sollte Douglas seine Berufswahl noch einmal gründlich überdenken und den Zuschauer in Zukunft mit weiteren Filmen dieser Kategorie verschonen. "Rage 2" ist nämlich nichts anderes als gut 90 Minuten verschwendeter Lebenszeit, die man weitaus sinnvoller hätte nutzen können. Sollte man sich dennoch zur Sichtung dieses Mülls entscheiden, darf man sich hinterher nicht beschweren, denn der einzige Horror an diesem Film ist der Film selbst.


Fazit:


Schlecht, schlechter, "Rage 2", so einfach kann man es auf einen Punkt bringen.


1/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 9. Apr 2012, 17:34
von horror1966
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Pro-Life
(Masters of Horror)
mit Ron Perlman, Caitlin Wachs, Emmanuelle Vaugier, Mark Feuerstein, Biski Gugushe, Jeremy Jones, Lisa Bunting, Stephen Dimopoulos, Ashley Whillans, Grace Bauer, Bill Dow, Arabella Bushnell
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Mick Garris / Drew McWeeny
Kamera: Attila Szalay
Musik: Cody Carpenter
SPIO/JK
USA / 2006

Für die engagierten Mitarbeiter einer abgelegenen Frauenklinik steht der ultimative Albtraum kurz vor der Explosion. In der Klinik sitzt ein verängstigtes, schwangeres 15-jähriges Mädchen fest. Draußen lauert ihr verrückter Vater, der fanatischer Abtreibungsgegner ist, mit ihren schwer bewaffneten Brüdern, die sich mit Gewalt Einlass in das Gebäude verschaffen wollen. In der zum Schlachthaus gewordenen Klinik ist nur eins sicher – gleich bricht die Hölle los.


"Pro-Life" ist einer der Beiträge von Regie-Legende John Carpenter zur "Masters of Horror" Reihe. Wenn man sich einmal diverse Kritiken zu dieser Episode durchliest, sind diese teils absolut vernichtend und zugegebenermaßen hat Carpenter hier sicherlich nicht seine beste Arbeit abgeliefert. Es fehlt dem Geschehen ein wenig an der düsteren Atmosphäre, die man ansonsten aus Werken des Altmeisters gewohnt ist und auch die Geschichte an sich erscheint etwas an den Haaren herbeigezogen. Es fehlt der Story ein wenig an Inhalt und gelungenem Spannungsaufbau, zudem ist das Geschehen doch recht vorhersehbar und eröffnet dadurch keine wirklichen Überraschungsmomente.

Dennoch bekommt der Zuschauer immer noch sehr unterhaltsame Genrekost serviert die zwar nicht unbedingt höheren Ansprüchen genügen kann, aber trotzdem äußerst kurzweilig zu unterhalten weiß. Zudem ist der Film in seiner ungeschnittenen Version mit einigen sehenswerten SFX ausgestattet, die ihm einen ansehnlichen Härtegrad verleihen. So ist es durchaus möglich, das gerade die Gorehounds unter den Zuschauern großzügig über manch inhaltliche Schwäche hinwegsehen werden. Diese Schwächen sind allerdings ziemlich offensichtlich, denn die Ereignisse wirken doch sehr konstruiert und zeugen nicht gerade von viel inhaltlicher Substanz, was das Sehvergnügen doch ein wenig trübt.

Das größte Problem für viele Leute dürfte jedoch bei dem Aspekt liegen, das "Pro-Life" nicht die typische Handschrift eines John Carpenters trägt, die ansonsten eigentlich allen seinen Werken eine unverwechselbare Note verleihen. Die extrem dichte Grundstimmung und der langsam aufkommende Nervenkitzel früherer Filme ist hier leider nicht zu verspüren, vielmehr erscheint das Ganze wie ein durchschnittlicher Horrorfilm, den jeder Regisseur hätte kreieren können. "Pro-Life" aber aufgrund dieses Aspektes so vollkommen niederzumachen wird dem Film nun wirklich nicht gerecht, denn trotz einiger offensichtlicher Defizite bekommt man immer noch solide Genrekost geboten, die man sich gut anschauen kann.

Letztendlich zählt diese Episode sicherlich nicht zu den allerbesten der Reihe, denn dafür ist das Geschehen zu leicht zu durchschauen. Fehlender Inhalt wird durch einige sehenswerte Effekte übertüncht, so das ich persönlich diesen Film im breiten Durchschnitts-Bereich ansiedeln würde. Für eine Geschichte von Carpenter fehlen die altbekannten Zutaten, um den Zuschauer so richtig zu faszinieren, dennoch ist die Story längst nicht so schlecht, wie manche Kritiken es vermuten lassen. Ich persönlich fühlte mich jedenfalls kurzweilig unterhalten, auch wenn die ganz große Faszination nicht aufkommen wollte.


Fazit:


Der Altmeister des Horrors hat wahrlich schon weitaus bessere Horrorkost angeboten, dennoch handelt es sich bei "Pro-Life" um einen sehenswerten Vertreter, dessen Stärke allerdings nicht in der Geschichte, sondern vielmehr in den vorhandenen Effekten zu suchen ist. In darstellerischer Hinsicht bekommt man solides Schauspiel geboten, so das im Endeffekt eine arg konstruierte Geschichte immer noch genügend positive Aspekte beinhaltet, die eine Sichtung des Filmes als lohnenswert erscheinen lassen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch (nur Bonus)
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 56 Minuten
Extras: Demon Baby, Final Delivery, Master of Masters, The Art of Gore uvm.

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 11. Apr 2012, 01:01
von horror1966
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Villa Captive
(Villa Captive)
mit Liza Del Sierra, Dario Lado, Shalim Ortiz, David Perez-Ribada, Derek Evans, John Corby, Ashley Price, Patricia Rosales, Xavier Chili
Regie: Emmanuel Silvestre
Drehbuch: Emmanuel Silvestre
Kamera: Keine Information
Musik: John Silvestre
Keine Jugendfreigabe
Frankreich / 2011

Lucy Lust ist eine französische Pornodarstellerin, die in den USA arbeitet. Vom Pornobusiness ausgebrannt und angewidert beschließt sie eines Tages, ihre Karriere zu beenden und sich in eine abgelegene Villa in Miami zurück zu ziehen. Ein bekannter und vermeintlich wohlhabender Erotikstar wie Lucy Lust bleibt jedoch nicht lange unbemerkt. Ihre Anwesenheit spricht sich in der Nachbarschaft herum und zieht die Aufmerksamkeit von düsteren Gestalten auf sich. Als Lucy von einem gemeinsamen Essen mit dem jungen Jeremia zurückkehrt, werden die beiden bereits von Einbrechern erwartet und brutal überwältigt. Es folgen Tage voller Terror, Gewalt, Missbrauch und Erniedrigungen.


"I Spit on your Grave" trifft auf "Martyrs"


Ob man sich mit diesem reisserischen Vergleich auf dem DVD-Cover einen Gefallen getan hat mag ich nicht zu beurteilen, jedoch werden mit diesem Satz auf jeden Fall hohe Erwartungen beim Zuschauer geschürt, der sich nur zu gern von solchen Schlagzeilen in die Irre leiten lässt. Zuerst sollte man vielleicht anmerken, das "Villa Captive" auch nicht im Entferntesten etwas mit "Martyrs" zu tun hat, jedenfalls konnte ich keine Ähnlichkeiten erkennen. Der Vergleich mit dem oben genannten Rape and Revenge Klassiker ist jedoch gar nicht einmal unzutreffend, zielt die hier erzählte Geschichte doch schon sehr in die Richtung von "I Spit on your Grave", ohne jedoch die Klasse des genannten Werkes zu erreichen. Damit erst gar keine Missverständnisse aufkommen, es handelt sich in vorliegendem Fall um einen durchaus stellenweise harten Film, wobei der eigentliche Härtegrad eher im Kopf des Betrachters stattfindet, da die meisten brutalen Passagen zumeist nur angedeutet werden. Es gibt auch blutigere Einstellungen, doch insgesamt gesehen bewegt sich das Ganze in einem äußerst überschaubaren Rahmen, der zu keiner Zeit gesprengt wird.

Liza Del Sierra wagt hier einmal den Sprung in das seriöse Filmgeschäft, ist die attraktive Darstellerin doch ansonsten aus Hardcore-Produktionen bekannt. Nun fällt sie in ihrer Rolle als Pornodarstellerin (welch Ironie des Schicksals) zwar nicht unbedingt durch eine herausragende Performance auf, jedoch ist ihr Schauspiel keinesfalls so schlecht, wie man es eventuell vermuten könnte. Die Schwächen des Szenarios liegen vielmehr im Drehbuch begründet, das scheinbar ab dem Zeitpunkt endet, wo die beiden Hauptfiguren als Geiseln genommen werden. Wies der Film bis dahin noch eine erkennbare Struktur auf, so nehmen die danach folgenden Ereignisse doch arg konstruierte Züge an. Manch einer mag mich jetzt eventuell steinigen wollen, doch vertrete ich die Meinung, das dies dem Film insgesamt gesehen zu Gute kommt. Merkt man doch insbesondere am fahrigen Verhalten der Geiselnehmer das im Prinzip nichts von dem geplant war, was die Story nun noch zu bieten hat. Zugegebenermaßen erscheinen etliche Abläufe schon arg zufällig, wodurch allerdings in meinen Augen eine durchaus authentische Situation entsteht, die Täter müssen improvisieren und letztendlich Entscheidungen treffen, für die sie nicht sonderlich viel Zeit zur Verfügung haben. Dadurch erhalten die Geschehnisse sicherlich zufällige -und konstruierte Züge, andererseits geben sie lediglich den Zustand wieder, in dem sich die Täter befinden. Das ständige Auftauchen diverser Randfiguren bringt sie dabei noch mehr aus der Fassung, so das die Ereignisse mit der Zeit regelrecht eskalieren.

Die Parallelen zum oben erwähnten Rape and Revenge Klassikers sind dabei unübersehbar und auch wenn "Villa Captive" nicht annähernd dessen Intensität erreicht, handelt es sich hier immer noch um einen in meinen Augen sehenswerten Vertreter des Terrorfilms. Es sind sämtliche Zutaten vorhanden, die man allerdings noch etwas besser hätte hervorheben können. So fehlt es hier ein wenig an der nötigen Atmosphäre, denn es entsteht leider keine dreckige-und siffige Grundstimmung, die gesamte Story erscheint ein wenig zu glatt und sauber, was das Seherlebnis sicherlich ein wenig trübt. Dennoch halte ich die wenig schmeichelhaften Kritiken über diesen Film für etwas überzogen, ist die Geschichte doch auf keinen Fall so schlecht, wie es mancher Kritiker vermuten lässt. Das liegt aber auch im Auge des jeweiligen Betrachters und eventuell ist es gerade der auf dem DVD-Cover prangende Vergleich, der bei manch einem übersteigerte Erwartungen ausgelöst hat. Um das genau zu beurteilen, muss man sich das Werk von Emmanuel Silvestre schon selbst ansehen und diese Sichtung ist durchaus als lohnenswert zu bezeichnen.

Insgesamt gesehen beinhaltet "Villa Captive" ganz bestimmt einige Defizite, die man auf jeden Fall hätte vermeiden können. Der film ist sicherlich kein Meisterwerk und hätte auch durchaus einen Schuss mehr Härte vertragen können, doch letztendlich handelt es sich immer noch um einen sehenswerten Terrorfilm, der trotz seiner Vorhersehbarkeit der Ereignisse gut 80 Minuten kurzweilige Unterhaltung bietet. man sollte lediglich die eigene Erwartungshaltung nicht zu hoch ansetzen und sich vor allem nicht von besagtem Vergleich irritieren lassen, denn dann kommt man auch auf seine Kosten und sieht diesen Film nicht als vergeudete Lebenszeit an.


Fazit:


Emmanuel Silvestre erfindet mit seinem Werk das Rad des Terrorfilms nicht neu, bietet dem Zuschauer aber dennoch eine Geschichte die an etlichen Stellen konstruiert und zufällig erscheint, aber gerade durch diesen Aspekt etwas sehr authentisches beinhaltet. Wirken in anderen Genre-Vertretern insbesondere die Handlungen der Täter zumeist sehr durchdacht, so bekommt man hier einen guten Eindruck darüber, wie sich eine solche Geschichte abspielen könnte, wenn man vollkommen von einer gewissen Situation überrascht wird. Betrachtet man die Story aus diesem Blickwinkel, dann kann man ihr meiner Meinung nach sogar eine Menge abgewinnen und spürt auch die sich im eigenen Kopf festsetzende Brutalität der zumeist nur angedeuteten Folterungen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 79 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 14. Apr 2012, 02:09
von horror1966
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Die Vampirjäger
(Jiang Shi Xin Zhan Shi)
mit Luxia Jiang, Wah Yuen, Chrissie Chow, Siu-hou Chin, Pinky Cheung, Rock Ji, Rachel Lam, Dada Lo, Koni Lui, Yan Pui, Xin Xin Xiong
Regie: Dennis Law
Drehbuch: Dennis Law
Kamera: Herman Yau
Musik: Tommy Wai
FSK 16
Hongkong / 2010

Ar ist eine menschliche Vampirjägerin, vor der kein böser Vampir sicher ist. Die Vampirfamilie von Max und ihrem Vater Lung muss keine Angst vor Ar haben - sie sind "vegetarische" Blutsauger, die sich von Ärger fernhalten. Das ändert sich schlagartig, als der mächtige Vampir Mung auf der Bildfläche erscheint, der es auf andere Vampire abgesehen hat und obendrein Ars Schwester tötet. Ar und Max' Familie schließen einen Pakt, gemeinsam Jagd auf Mung zu machen und ihn auszuschalten.


Längst sind die guten alten Zeiten des klassischen Vampirfilmes vorbei, in denen aristokratische Blutgrafen a la Dracula den Zuschauer das Fürchten lehrten und ihre Opfer durch hypnotische Blicke in ihren Bann zogen, bevor sie ihnen das Blut aussaugten. Die Vampire der Neuzeit sind vollkommen anders und es gibt dabei die unterschiedlichsten Arten, an die man sich in den letzten Jahren erst einmal gewöhnen musste. Dabei entstanden qualitätsmäßig die unterschiedlichsten Filme, wobei etliche Vertreter wirklich zu begeistern wussten, andere waren noch nicht einmal den Rohling wert auf den sie gepresst wurden. Regisseur Dennis Law hat nun mit "Die Vampirjäger" ein Werk kreiert, das die Meinungen sicherlich extrem spalten wird und mir persönlich hat diese doch recht abstruse Geschichte überhaupt nicht gefallen, dennoch bin ich mir sehr sicher, das diese fast schon als kurios zu bezeichnende Mischung verschiedener Genres eine nicht gerad kleine Fan-Gemeinde um sich scharen wird.

Von einem reinen Vampirfilm zu sprechen würde der Story keinesfalls gerecht werden, handelt es sich doch zu großen Teilen vielmehr um einen Martial Arts Film, in dem auch Blutsauger mit von der Partie sind. Die enthaltenen Kampf-Choreografien fallen sogar recht gut aus, so das man mit etlichen sehr gelungenen Fights konfrontiert wird. Wären da nur nicht die absolut unpassenden Fantasy-Einflüsse, denn immer wieder werden dem Betrachter Passagen wie aus "Tiger & Dragons" gezeigt, in denen die Protagonisten meterweit durch die Luft fliegen und dabei auch noch miteinander kämpfen. Meiner Meinung nach nimmt das dem Film sämtliche Ernsthaftigkeit, was durch das Einfügen des gewöhnungsbedürftigen asiatischen Humors noch zusätzlich hervorgekehrt wird. Sicherlich mag es genügend Leute geben, die an einem solchen Szenario ihre helle Freude haben und diese sei ihnen auch durchaus gegönnt, mit einem Vampirfilm im eigentlichen Sinne hat das Ganze jedoch herzlich wenig zu tun, so das echte Horror-Elemente auch nur äußerst dezent zu erkennen sind.

Definitiv handelt es sich hier um eine Produktion für die jüngere Generation, echte Vampir-Freunde werden kaum auf ihre Kosten kommen. Das liegt allerdings nicht nur an der seltsamen Mischung der verschiedenen Genres, auch die Story an sich kommt doch eher substanzlos daher und bietet im Prinzip zu keiner Zeit die Möglichkeit, einen wirklichen Zugang zu ihr zu finden. Das gesamte Geschehen lässt die nötige Ernsthaftigkeit vermissen, etliche Sequenzen erscheinen sogar regelrecht albern und vollkommen überzogen. Wer seine Freude an der hier gezeigten Art von Humor hat wird mit einem sehenswerten Film belohnt, alle anderen werden wohl eher mit der Nase rümpfen und kaum Gefallen an dem absonderlichen Szenario haben, das sich einem hier offenbart. Passend dazu ist auch das dargebrachte Schauspiel der Akteure, zeitweise kann man sich nicht sicher sein ob es an mangelndem Talent liegt oder die Leistungen bewusst so schlecht in Szene gesetzt wurden, um die trashige Note des Werkes besonders hervorzuheben.

Letztendlich ist "Die Vampirjäger" ein Film, der ganz extrem vom jeweiligen Geschmack des Zuschauers abhängig ist. Manch einer wird die kuriose Mischung in den Himmel loben, andere werden mit dieser Produktion aus Hongkong rein gar nichts anfangen können. Ich persönlich falle in die zweite Kategorie, vielleicht bin ich auch einfach zu alt für ein so dümmliches-und albernes Szenario. Da lobe ich mir die alten Klassiker, oder auch viele Vertreter der neuen Vampire (Blade, Underworld, Vampire Nation), doch ein zweites Mal könnte ich mir vorliegenden Film nicht noch einmal anschauen. Zu sehr auf die heutige MTV-Generation getrimmt, lässt "Die Vampirjäger" eigentlich sämtliche Zutaten vermissen, die ein richtig guter Vampirfilm beinhalten muss. Das Hauptaugenmerk wurde zu sehr auf übertriebene Action-Passagen und albernen Humor gelegt, wobei man Dinge wie einen gekonnten Spannungsaufbau oder eine gelungene Atmosphäre vollkommen vernachlässigt beziehungsweise erst gar nicht eingefügt hat.


Fazit:


Bei diesem Film ist es extrem schwer, eine wirklich objektive Kritik abzugeben, denn dafür ist dieses Werk viel zu sehr vom jeweiligen Geschmack und der Sichtweise des Zuschauers abhängig. Ich konnte rein gar nichts mit der Story anfangen, viel zu belanglos plätschert das Geschehen vor sich hin. Zudem kommt zu keiner Zeit auch nur annähernd das Feeling eines Vampirfilmes auf und das ist im Prinzip der absolute Todesstoß für eine Geschichte mit dieser Thematik. So dürfte hier lediglich für Freunde von Kung Fu Blutsaugern eine Sichtung lohnenswert erscheinen, denn außer ein paar gelungenen Kampf-Choreografien und etlichen übertriebenen Flugeinlagen ist leider nichts zu holen.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Kantonesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 100 Minuten
Extras: Trailer, Making of

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 14. Apr 2012, 18:07
von horror1966
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Mindhunters
(Mindhunters)
mit Val Kilmer, LL Cool J, Christian Slater, Eion Bailey, Will Kemp, Jonny Lee Miller, Clifton Collins Jr., Kathryn Morris, Patricia Velasquez, Trevor White, Daniël Boissevain, Antonie Kamerling
Regie: Reny Harlin
Drehbuch: Wayne Kramer
Kamera: Robert Gantz
Musik: Tuomas Kantelinen
FSK 16
USA / 2003

Sie sind die besten jungen Agenten des FBI, ausgebildet als Profiler, um sich in die Gedankenwelt von psychopathischen Killern versetzen zu können. In ihrer Abschlussprüfung sollen die ehrgeizigen Nachwuchs-Agenten auf einer verlassenen Insel simulierte Mordfälle aufklären. Dass der Wettstreit um Erfolg und Ehre allerdings zum Kampf um das eigene Leben wird, ahnt keiner von ihnen. Hochmotiviert stürzen sich die jungen Profiler auf ihren Übungsfall, verfolgen Spuren, untersuchen Indizien und tappen dabei in einen perfekt inszenierten Hinterhalt. Aus der Simulation wird urplötzlich tödlicher Ernst - ein echter Mörder geht um, und ein Agent nach dem anderen fällt ihm zum Opfer. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit - und gegen das wachsende Misstrauen, denn der Täter kann nur einer von ihnen sein...


Auf den Film bin ich damals nur durch Zufall gestoßen und bin wirklich sehr froh darüber. Hier wird dem Zuschauer ein absoluter Hochspannungstriller geboten, der es schon allein durch seine ständigen Wendungen schafft, den Betrachter vor dem Bildschirm zu fesseln. Atemlose Spannung, eine sehr gelungene, dichte Atmosphäre und Nervenkitzel pur sorgen dafür, das hier zu keiner Zeit auch nur der Anflug von Langeweile aufkommt. Zu sehr erliegt man der vom Geschehen ausgehenden Faszination, die einen bis zur letzten Minute nicht mehr loslässt.

Die Story des Films ist absolut faszinierend und so wurde sie auch umgesetzt. Ständig glaubt man zu wissen, wer der wahnsinnige Psychpat ist, der hier einen nach dem anderen tötet und immer wieder muß man feststellen, das man sich getäuscht hat. Erst ganz kurz vor dem Ende tritt der wirkliche Täter in Erscheinung und die mittlerweile aufgestaute Spannung kann sich vollends entladen. Die ständig eingestreuten Wendungen innerhalb der Geschichte tragen ganzzeitig Sorge dafür, das man als Zuschauer regelrecht in den Sog der faszinierenden Ereignisse gezogen wird, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.

Die Darsteller spielen allesamt sehr überzeugend und autentisch, so das alles auch wirklich sehr glaubhaft wirkt. Leider spielen hier Val Kilmer und Christian Slater eher Nebenrollen, ich persönlich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn ihre Parts größer gewesen wären. Insgesamt gesehen wird man jedoch mit wirklich ausgezeichnetem Schauspiel konfrontiert, die jeweiligen Charaktere glänzen durch absolute Spielfreude, die man ihnen in jeder einzelnen Einstellung ansehen kann. Jede einzelne Figur erfährt auch eine richtig gelungene Charakter-Zeichnung, so das man sich mit den einzelnen Personen äußerst gut identifizieren kann. Sehr gut wird hier auch die Auswegslosigkeit der Beteiligten dargestellt, die sich ja auf einer kleinen Insel befinden und keine Möglichkeit haben, von dieser zu entkommen. Und das mit dem Bewustsein, das sich unter ihnen ein wahnsinniger Killer befindet. So entsteht auch ein tolles psychisches Katz - und Mausspiel, das derartig ausufert, das keiner mehr dem anderen vertraut. Durch das entstehende Misstrauen wird man auch selbst nachhaltig infiziert, denn mit zunehmender Laufzeit weiß man eigentlich gar nicht mehr, wer denn nun als Bösewicht in Erscheinung treten wird.

Wer auf tolle und intelligente Thriller mit einer klasse Story steht, der darf sich diesen Leckerbissen auf keinen Fall entgehen lassen. Auch nach mehrmaligem anschauen wird dieser Film keinesfalls langweilig, auch wenn man natürlich die Auflösung kennt. Schon die Vielfältigkeit der aufgebauten Fallen sorgt immer wieder für beste Unterhaltung, so das die Geschichte immer wieder reizvoll erscheint. "Mindhunters" zählt meiner Meinung nach zu den absoluten Top-Thrillern, dem leider nie die Beachtung geschenkt wurde, die dieser Film aufgrund seiner Klasse auf jeden Fall verdient hätte.


Fazit:


Reny Harlin hat hier sein Gespür für spannungsgeladene Thriller eindrucksvoll unter Beweis gestellt und mit "Mindhunters" einen mehr als nur gelungenen Genre-Vertreter auf den Weg gebracht. Hier gibt es prinzipiell kaum etwas zu beanstanden, lediglich die Rollen von Slater und Kilmer hätten durchaus größer ausfallen können. Wer den Film noch nicht kennt, sollte diesen Zustand schnellstens ändern, wird man doch mit erstklassiger Filmkost belohnt, die man sich immer wieder gern anschaut.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 15. Apr 2012, 14:53
von horror1966
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Sand Sharks
(Sand Sharks)
mit Julie Marie Berman, D.T Carney, Christina Corigliano, Hilary Cruz, Robert Pike Daniel, Tom Devlin, Vanessa Lee Evigan, Matthew Gittelson, Tom Harris, Brooke Hogan, Nick Hogan, Gina Holden
Regie: Mark Atkins
Drehbuch: Cameron Larson
Kamera: Mark Atkins
Musik: Mario Salvucci
FSK 16
USA / 2011

Ein Erdbeben tief unter der Wasseroberfläche befreit einen tödlichen Schwarm von prähistorischen Ungeheuern aus einer jahrhundertealten Gefangenschaft... Und sie sind verdammt hungrig! Davon ahnen die Bewohner vom friedlichen Küstenort White Sands natürlich nichts. Als sich die ersten unerklärlichen Todesfälle am Strand häufen, wird schnell klar: Irgendetwas lebt und jagt im feinen Sand des Meeresufers! Dumm nur, dass Tausende von College-Kids das diesjährige Sandman Festival gerade dort feiern wollen... Die Jagdsaison ist eröffnet!


Auch wenn das Cover der DVD durchaus Ähnlichkeiten mit Spielbergs Klassiker "Der weisse Hai" erkennen lässt, sollte man beide Werke auf keinen Fall miteinander vergleichen. In vorliegendem Fall handelt es sich doch um ein reines Trash-Erlebnis, das allerdings einen sehr hohen Unterhaltungswert beinhaltet. Die Geschichte erscheint so abwegig und skurril, das man sie fast schon wieder als genial bezeichnen könnte, denn Haie, die aus dem Sand heraus ihre Opfer attackieren sieht man nun wirklich nicht alle Tage. Die Umsetzung des Ganzen darf man dann jedoch nicht wirklich ernst nehmen, mangelt es doch an den nötigen Zutaten, um hier von einem ernstzunehmenden Genre-Vertreter sprechen zu können.

Von der ersten Minute an macht das Werk von Mark Atkins (Battle of Los Angeles, Haunting of Winchester House) keinen Hehl daraus, in welche Richtung das Geschehen tendiert, so das man sich auf ein nicht unbedingt hochklassiges, dafür aber äußerst witziges Szenario einstellen kann. Und so kommt es dann natürlich auch zu einer Menge eher unfreiwilliger Komik, die sich hauptsächlich in vollkommen sinnbefreiten Dialogen und im nicht gerade guten Schauspiel der Akteure zu erkennen gibt. Für normale Maßstäbe liegt hier im Prinzip der Todesstoß vor, doch "Sand Sharks" zählt ganz eindeutig zu der Art Film, die man aus dem Blickwinkel des Trash-Liebhabers beurteilen sollte. Es macht einfach nur eine Menge Spaß, sich das kuriose Treiben anzuschauen, ein absoluter Höhepunkt sind dabei die wirklich schlechten CGI-Effekte, die einem immer wieder die Tränen in die Augen jagen.

Wirkliche Spannung oder gar eine bedrohliche Grundstimmung darf man an dieser Stelle nicht erwarten, zu grotesk erscheinen die Ereignisse, die dann am Ende auch noch in einer hanebüchenen Lösung des Hai-Problems gipfeln. Ganz generell sollte der Zuschauer in diesem Film sein Verständnis für Logik und nachvollziehbare Handlungen der Akteure vollkommen ausschalten, denn diese Dinge sind hier ganz einfach nicht vorhanden. Gerade aus diesem Aspekt bezieht die Geschichte dann auch ihren ganz besonderen Charme, der sich fast zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt.

Im Endeffekt sollte man ganz genau wissen, auf welches Filmerlebnis man sich hier einlässt, "Sand Sharks" ist alles andere als ein ernstzunehmender Genre-Beitrag. Vielmehr bietet der Film einen unglaublich hohen Unterhaltungswert und ein wahres Sammelsurium an Absurditäten, bei denen kein Auge trocken bleibt. Und so vergehen dann auch die gut 90 Minuten Laufzeit fast wie im Flug und ehrlich gesagt hätte diese Spaß-Granate ruhig noch etwas länger laufen können. Mark Atkins hat wirklich alles Mögliche getan, damit die Bezeichnung Trashfilm hier auch ihre Berechtigung findet und dem Betrachter ein vergnügliches Filmvergnügen serviert, das man nicht so schnell vergessen wird.


Fazit:


Gehirn ausschalten, DVD einlegen und einfach eine Menge Spaß haben, das sind die Grundvoraussetzungen für 90 Minuten Tierhorror-Trash der feinsten Sorte. Eine abwegige Geschichte, skurrile Situationskomik und das fehlen jeglicher Logik sorgen für beste-und extrem kurzweilige Unterhaltung, die einen Angriff auf die Lachmuskeln darstellt, dem man sich nur schwer entgegenstellen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 16. Apr 2012, 11:12
von horror1966
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The Ides of March - Tage des Verrats
(The Ides of March)
mit George Clooney, Ryan Gosling, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Jeffrey Wright, Max Minghella, Jennifer Ehle, Gregory Itzin, Michael Mantell, Yuri Sardarov, Bella Ivory
Regie: George Clooney
Drehbuch: George Clooney / Grant Heslov
Kamera: Phedon Papamichael
Musik: Alexandre Desplat
FSK 12
USA / 2011

Stephen Myers, Berater der demokratischen Präsidentschaftshoffnung Morris, gilt in jungen Jahren schon als politisches Wunderkind, der für jedes Problem einen genialen Dreh kennt und sich für keinen schmutzigen Trick zu schade ist. Zunehmend hält Myers sich für unfehlbar. Er trifft sich mit dem Wahlkampfchef des anderen Lagers und lässt sich auf sexuelle Eskapaden ein. Er ahnt nicht, dass hinter seinem Rücken längst intrigiert und an seinem Untergang gearbeitet wird.


Mit etlichen Vorschusslorbeeren bedacht ist George Clooney's "The Ides of March" zu den Filmen zu zählen, die leider nicht ganz die dadurch entstandenen Erwartungen beim Zuschauer erfüllen können. Dabei wird die Geschichte an sich sehr interessant und flüssig erzählt und bietet einen sehr guten Einblick in die politischen Machtkämpfe innerhalb eines Vorwahlkampfes um die Kandidatur eines Präsidentschaftskandidaten. Im Bezug auf die authentische-und glaubhafte Darstellung der Ereignisse gibt es prinzipiell nichts zu beanstanden, die Schwäche des Szenarios liegt vielmehr in der recht oberflächlichen Charakterzeichnung der meisten Figuren in diesem politischen Ränkespiel. Zu sehr focusiert sich das Geschehen auf die Person von Stephen Myers (Ryan Gosling) und lässt dabei die restlichen Personen fast schon stiefmütterlich im Hintergrund verkümmern. Gosling agiert allerdings einmal mehr absolut brillant und liefert eine gelungene Performance als politisches Wunderkind ab, das einerseits mit allen Wassern gewaschen ist, durch seinen Idealismus jedoch auch eine starke Naivität an den Tag legt, die ihm fast zum Verhängnis wird.

Durch die offensichtliche Omnipräsenz des Hauptdarstellers fallen aber alle anderen Charakterzeichnungen eher oberflächlich aus und sind für den Zuschauer leider nur selten wirklich greifbar. Am besten wird dies an der Person des Senators (George Clooney) deutlich, der eigentlich die ganze Zeit über als perfekter Saubermann dargestellt wird und erst im letzten Filmdrittel Risse in der sauberen Fassade erkennen lässt. Dieser Aspekt wird leider nur oberflächlich angekratzt und kann den Ereignissen so nie die ganze Wirkung verleihen, um den Funken beim Betrachter überspringen zu lassen. So verhält es sich dann auch mit allen anderen für die Geschichte wichtigen Figuren, deren Konturen nur in guten Ansätzen zu erkennen sind. Das reicht im Endeffekt nicht aus um einen restlos zu überzeugen und trübt das Sehvergnügen doch erheblich. Mit böser Zunge könnte man die Behauptung aufstellen, das "The Ides of March" leider zu einer On Man Show verkümmert, in der Gosling zwar als Höhepunkt angesehen werden kann, die jedoch in ihrer Gesamtheit doch einige nicht unwesentliche Defizite aufweist.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film an sich ist absolut sehenswert und liefert auch sehr gute Eindrücke darüber, wie es in politischen Machtkämpfen zur Sache gehen kann. Man kann sich lebhaft vorstellen, das wirklich kein noch so schmutziger Trick ausgelassen wird, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Es werden ungewollte Allianzen geschlossen und Zugeständnisse an Personen gemacht, die man eigentlich zutiefst verachtet. All diese Dinge werden äußerst glaubhaft dargestellt, es fehlt lediglich die tiefer gehende Beleuchtung der Dinge, um den Ereignissen auch die nötige Intensität zu verleihen. Um dies zu bewerkstelligen, hätte der Film sicherlich weitaus mehr Laufzeit gebraucht, das wäre mir jedoch viel lieber gewesen, als diese Ansammlung an tollen Ansätzen, die nicht ausreichend herausgearbeitet wurden. Zwar handelt es sich in diesem Fall um Kritik auf hohem Niveau, doch gerade bei einer so interessanten-und auch brisanten Thematik sollte man sich schon die Zeit nehmen, um die Geschehnisse ausführlicher darzulegen.

Im Endeffekt hat George Clooney mit "The Ides of March" einen sehr gelungenen Film geschaffen, der aber dennoch einige Mankos beinhaltet, die man mit Leichtigkeit hätte vermeiden können. Die Story an sich, das Erzähltempo und das dargebotene Schauspiel bieten keinerlei Grund zu negativer Kritik, lediglich die Charakterzeichnungen und die Ausführlichkeit der Ereignisse geben Anlass zur Beanstandung. Vielleicht waren aber auch meine persönlichen Erwartungen etwas zu hoch angesetzt, denn trotz der zu kritisierenden Punkte handelt es sich immer noch um einen überdurchschnittlich guten Film, aus dem man aber noch weitaus mehr hätte herausholen können.


Fazit:


Thematisch extrem interessant bietet "The Ides of March" einen guten Einblick in politische Ränkespiele, die einen äußerst glaubwürdigen Eindruck hinterlassen. Hätte man den Focus nicht so ausgeprägt auf die Hauptfigur gerichtet und auch die anderen Personen etwas eingehender beleuchtet, wäre der gewonnene Gesamteindruck noch viel besser ausgefallen. Dennoch hat Clooney eine spannende Abrechnung mit der amerikanischen Politik in Szene gesetzt, die man sich auf jeden Fall einmal ansehen sollte.


7/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Apr 2012, 02:55
von horror1966
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Suspect - Unter Verdacht
(Suspect)
mit Cher, Dennis Quaid, Liam Neeson, John Mahoney, Jo Mantegna, Philip Bosco, E. Katherine Kerr, Fred Melamed, Lisbeth Bartlett, Paul D'Amato, Bernie McInemey, Thomas Barbour, Katie O'Hare, Rosemary Knower, Aaron Schwartz
Regie: Peter Yates
Drehbuch: Eric Roth
Kamera: Billy Williams
Musik: Michael Kamen
FSK 12
USA / 1987

Washinton D.C. - an einem Flußufer wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, als Täter wird der Obdachlose Carl Anderson (Liam Neeson) verdächtigt. Zur Gerichtsverhandlung wird die Pflichtverteidigerin Kathleen Riley (Cher) bestellt. Schon bald ist sie von der Unschuld ihres Mandanten überzeugt - ebenso wie der Geschworene Eddie Sanger (Dennis Quaid). Nach anfänglicher Abneigung beginnen die beiden sich zu mögen und forschen gemeinsam in dem Fall nach, der sich schon bald als mächtig brisant entpuppt: Die Spur des Mörders führt bis in die Spitze der Regierung. Unter Lebensgefahr beginnen Riley und Sanger, sich in den Sumpf aus Korruption und organisiertem Verbrechen zu begeben...


Nicht nur in vorliegendem Film stellt die Sängerin Cher eindrucksvoll unter Beweis das ihre Talente nicht ausschließlich im Bereich des Gesanges zu suchen sind, sondern das sie so ganz nebenbei auch noch eine wirklich ernstzunehmende Schauspielerin ist. Schon im 1985 erschienenen Werk "Die Maske" agierte sie absolut herausragend und auch in der Folgezeit sollten noch einige Filme folgen (Die Hexen von Eastwick, Mondsüchtig), in denen sie ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen sollte. Insgesamt hat die attraktive Dame in gut 20 Spielfilmen und 2 TV-Serien mitgespielt und führte sogar einmal selbst Regie, so das es letztendlich recht schwer fällt zu beurteilen, ob man sie lieber auf der Bühne oder vor der Kamera sieht. Doch zurück zum Film, der meiner Meinung nach ein kleines Juwel darstellt, aber komischerweise nie die Beachtung erhalten hat, die ihm eigentlich zustehen müsste. Hat Regisseur Peter Yates hier doch eine äußerst gelungene Kombination aus Krimi-und exzellentem Thriller kreiert, die an Spannung schwerlich zu überbieten ist.

Das liegt in erster Linie sicherlich in der erstklassigen Geschichte begründet, die nicht nur durch einen herausragenden Spannungsbogen zu punkten weiß, sondern immer wieder neue Verdachtsmomente auf den Täter liefert, die es dem Zuschauer wirklich schwer machen, den wahren Schuldigen schon vorzeitig zu erkennen. Dabei wirkt das Geschehen zu keiner Zeit wild konstruiert oder an den Haaren herbeigezogen, sämtliche Abläufe sind sehr gut nachzuvollziehen, bis sich dann erst kurz vor dem Ende der Schleier endgültig lüftet und man dem Mörder ins Gesicht sehen kann. Ein erstklassig zusammengesetzter Cast ist eine weitere Stärke der Story, mit Cher und Dennis Quaid hat man die beiden Hauptrollen absolut perfekt besetzt. das Zusammenspiel der beiden Akteure wirkt extrem harmonisch und man kann ihnen die Spielfreude in jeder einzelnen Einstellung anmerken. Das kann man aber ganz generell auf die gesamte Darsteller-Riege beziehen, denn "Suspect - Unter Verdacht" ist bis in die kleinsten Nebenrollen grandios besetzt, so das die gesamte Szenerie einen äußerst glaubwürdigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt.

Einerseits Krimi, dann wiederum ein spannendes Gerichtsdrama und zu guter Letzt ein jederzeit faszinierender Thriller, gerade diese Mixtur zieht einen gut 2 Stunden lang vollkommen in ihren Bann, wobei nicht eine einzige auch nur annähernd langweilige Passage enthalten ist. Vor allem bei der Erstsichtung dieses fantastischen Filmes sitzt man mit schweißnassen Händen vor dem heimischen Bildschirm und folgt den gut durchdachten Abläufen, die immer wieder neue Überraschungen beinhalten, was die eigene Konzentration jederzeit aufrecht erhält. Man probiert dabei ganz automatisch, insbesondere auf kleinere Details zu achten, um eventuell schon vorzeitig die wahre Identität des Mörders zu enttarnen. Das dürfte allerdings gar nicht einmal so leicht sein, präsentieren sich doch die Ereignisse in einer Art und Weise, wie selbst Hitchcock sie nicht besser hätte inszenieren können. Das ständige hin-und her und immer wieder neue Verdachtsmomente sorgen für einen sehr abwechslungsreichen Story-Plot, der in keinster Weise vorhersehbar erscheint und dabei immer wieder neue verdächtige präsentiert. Es ist wirklich so, als wenn man selbst am Geschehen beteiligt ist, fast fieberhaft versucht man das ineinander verschachtelte Rätsel zu lüften, das diesen scheinbar eindeutigen Mordfall umgibt.

Peter Yates hat eindrucksvoll sein Gespür für einen extrem spannungsgeladenen Thriller unter Beweis gestellt und mit "Suspect - Unter Verdacht" einen leider viel zu oft stark unterschätzten Genre-Vertreter abgeliefert, der auch in der heutigen zeit immer noch aus dem ansonsten üblichen Einheitsbrei hervorsticht. In Sachen Suspense könnte sich so mancher Vertreter der Neuzeit eine dicke Scheibe abschneiden und so lohnt sich auch heute, immerhin 25 Jahre nach dem Erscheinen des Filmes jederzeit eine Sichtung. Auch wenn man sich die Geschichte schon mehrmals angesehen hat und die Auflösung logischerweise kennt, zieht einen das Geschehen immer wieder aufs Neue in seinen Bann und hat rein gar nichts von seiner einzigartigen Faszination eingebüßt. Starke Darsteller, absolute Hochspannung und eine extrem dichte Atmosphäre sorgen hier für Filmgenuss pur.


Fazit:


"Suspect - Unter Verdacht" gehört meiner persönlichen Meinung nach in das obere Drittel des Krimi / Thrillers und kann durchaus als unterschätzte Perle des Genres bezeichnet werden. Schon der Cast macht dieses Werk absolut sehenswert, doch die von mir erwähnten anderen Zutaten machen den Film zu einem regelrechten Highlight, das auch heute immer wieder absolut sehenswert ist.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Apr 2012, 15:30
von horror1966
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Dark World
(Temnyy mir)
mit Svetlana Ivanova, Ivan Zhidkov, Elena Panova, Sergei Ugryumov, Ilya Alekseyev, Evgeniy Atarik, Olga Grishova, Zakhar Khungureev, George Klyuyev, Vladimir Nosik, Alina Orlova, Aleksandra Valker
Regie: Anton Megerdichev
Drehbuch: Aleksei Sidorov / Aleksand Dorbinian
Kamera: Anton Antonov
Musik: Keine Information
FSK 16
Russland / 2010

Eine Gruppe Studenten bricht zu einer Forschungs-Expedition in das abgelegene Hinterland auf. Unter ihnen ist eine junge Frau, die sich mit mysteriösen Legenden, dunklen Geschichten und Totenkulten beschäftigt. Im undurchdringlichen Wald entdeckt sie ein altes Haus mit einer unheimlichen Grabstätte mit einer mumifizierten Hexe und einem geheimnisvollen Schild. Als sie es berührt, wird sie unversehens in einem Zeitloch in eine andere Epoche katapultiert. Auch ihre Freunde beobachten eine sonderbare Veränderung bei ihr. Als ein mächtiger Verfolger mit seinen Hubschraubertruppen die jungen Leute unter Beschuss nimmt ist klar, dass irgendetwas Seltsames vor sich geht. Denn was sie nicht wissen: Das Berühren des Schildes in der Grabkammer hat auch alte mächtige Wesen aus den Schatten hervorgeholt. Eine Prophezeiung erfüllt sich, und der Kampf zwischen Gut und Böse beginnt...


Nicht umsonst ist "Dark World" in Russland ein absoluter Kassenschlager, bietet der Film doch einen sehr fantasievollen Mix aus verschiedenen Genres und lässt dabei auch das ausgeprägte Faible der Russen für erstklassige Märchen erkennen. Die Kombination aus Abenteuer, Fantasy, Action-und Märchen ist als wirklich gelungen zu bezeichnen und bietet in allen Belangen absolut sehenswerte Filmkost, die sich auch keinesfalls hinter amerikanischen Produktionen zu verstecken braucht. Dabei beginnt die Geschichte viel eher wie ein handelsüblicher Teenie-Film, der zu Beginn noch nicht einmal ansatzweise das vorhandene Potential erkennen lässt. Ziemlich schnell wird dann jedoch eine vollkommen andere Richtung eingeschlagen, wobei das Geschehen auch mächtig an Fahrt aufnimmt und durch eine temporeiche Erzählweise zu überzeugen weiß.

Märchenhafte Züge geben sich zu erkennen, die in Kombination mit den vorhandenen Fantasy-Elementen und einer gehörigen Portion Action für jede Menge Kurzweil sorgen und zudem eine unglaubliche Faszination entfachen, die sich ganz automatisch auch auf den Zuschauer übertragen. Es entsteht ein Kampf zwischen Gut und Böse in der heutigen Zeit und diese altbewährte Thematik zieht einen fast zwangsläufig in ihren Bann. Als besonders gelungen kann man den vorhandenen Spannungsaufbau und die erstklassig ausgewählten Schauplätze bezeichnen, eine gut agierende Darsteller-Riege tut ihr Übriges, um den gewonnenen Gesamteindruck jederzeit als sehr gut einzustufen. Die größte Stärke des Filmes ist jedoch die äußerst dichte Atmosphäre, besonders in den Passagen die sich in den Wäldern Russlands abspielen, kann streckenweise sogar eine gepflegte Gänsehaut entstehen. Lassen doch gewisse Sequenzen durchaus bedrohliche Züge erkennen, die sich wiederum mit märchenhaften Fantasy-Elementen mischen, was in der Gesamtbetrachtung einen absolut grandiosen Eindruck hinterlässt.

Es macht einfach eine Menge Spaß sich diese herrliche Kombination verschiedenster Genres anzuschauen, die streckenweise auch noch sehr spektakulär in Szene gesetzt wurden. Es kracht phasenweise ganz gewaltig, zudem werden sehr ansehnliche Kämpfe geboten, so das auch der geneigte Action-Fan voll auf seine Kosten kommt. Auch im Bereich des dargebotenen Schauspiels gibt es keinerlei Grund sich zu beschweren, denn sämtliche Akteure liefern sehenswerte Leistungen ab. Besonders sticht einem dabei Hauptdarstellerin Svetlana Ivanova ins Auge, die gleichzeitig auch jede Menge Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln kann. Die Rolle der Aussenseiterin wird von ihr glaubhaft wiedergegeben, ebenso nimmt man ihr den späteren Part als Retterin der Welt jederzeit ab.

Insgesamt gesehen ist "Dark World" eine in allen Belangen überzeugende Produktion, Regisseur Anton Megerdichev hat genau die richtige Mischung gewählt, um dem Betrachter gut 100 Minuten erstklassige Unterhaltung zu bieten. Der Kampf zwischen Gut und Böse bietet zwar nicht unbedingt etwas Neues dar, doch hier hier gewählte Umsetzung der Geschehnisse ist wirklich absolut klasse-und extrem unterhaltsam. Ich bin jedenfalls voll auf meine Kosten gekommen und der Film hat meine eigenen Erwartungen sogar noch übertroffen.


Fazit:


"Dark World" enthält sämtliche Zutaten, die für einen gelungenen Genre-Mix notwendig sind. Die einzelnen Elemente gehen perfekt ineinander über und ergeben ein Gesamtbild, das man letztendlich nur als sehr gelungenen bezeichnen kann. Wer Filme dieser Art zu schätzen weiß, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren, es lohnt sich allemal.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch DD 5.1 / Russisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 100 Minuten
Extras: Trailer

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 18. Apr 2012, 17:17
von horror1966
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Shark Night 3D
(Shark Night 3D)
mit Sara Paxton, Dustin Milligan, Chris Carmack, Katharine McPhee, Joel David Moore, Donal Logue, Joshua Leonard, Sinqua Walls, Alyssa Diaz, Chris Zylka, Jimmy Lee Jr., Damon Lipari, Christine Bently Quinn, Kelly Sry, Tyler Bryan
Regie: David R. Ellis
Drehbuch: Will Hayes / Jesse Studenberg
Kamera: Gary Capo
Musik: Graeme Revell
FSK 16
USA / 2011

Wildes Flirten, hemmungsloses Feiern und jede Menge Fun: Für Sara und ihre College-Freunde soll es das ultimative Party-Sommerwochenende im Ferienhaus ihrer Eltern auf einer kleinen Insel im Morris Salzwassersee, Louisiana werden. Die Stimmung ist ausgelassen, der See lockt und die Freunde stürzen sich mit ihren Wake-Boards ins Wasser. Doch die Partylaune sinkt schnell, als College-Footballstar Malik (Sinqua Walls) bei einem seiner übermütigen Stunts stürzt und wenig später an Land taumelt - mit einem abgerissenen Arm. Unter Schock machen sich die Freunde in einem kleinen Motorboot auf den Weg zum Krankenhaus Richtung Festland. Erst auf dem See wird ihnen klar: Es war kein Unfall. Unter ihnen lauert das Grauen. Im Wasser wimmelt es von monströsen, mordlustigen Haien, die sie in Sekundenschnelle in Stücke reißen werden. Was als perfider Racheplan einheimischer Jugendlicher rund um Saras Ex-Freund begonnen hat, wird für die Clique zum verzweifelten Kampf


Ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt darüber, das dieser Vertreter des Tierhorros größtenteils gnadenlos schlecht bewertet wird. Handelt es sich doch endlich einmal wieder um einen zumindest ernstzunehmenden Hai-Film, was bei den in letzter Zeit erschienenen Trash-Produktionen wie beispielsweise "Sharktopus" eine willkommene Abwechslung bietet. Natürlich erfindet vorliegender Film das Rad nicht neu und auch die Geschichte bietet nicht unbedingt Innovation, doch dafür handelt es sich endlich einmal wieder um einen Story-Plot, der so etwas wie Spannung und Atmosphäre aufkommen lässt. Es ist zwar immer wieder sehr unterhaltsam, wenn man sich die in letzter Zeit zu Hauf erschienenen Creature-Features anzuschauen, die hauptsächlich durch ihren teils unfreiwilligen Humor für ständige Attacken auf die Lachmuskeln sorgen, doch ein ernstzunehmender-und bedrohlicher Genre-Vertreter kam schon lange nicht mehr auf den Markt.

Und genau das bekommt man hier endlich wieder einmal geboten, zudem verfügt der Film über eine temporeiche Erzählstruktur und auch die vorhandenen Effekte sind weitaus besser gelungen als in diversen Billig-Produktionen der letzten Zeit. Im Bezug auf den Härtegrad hält sich "Shark Night" allerdings vornehm zurück, die meisten Szenen sind nur ansatzweise zu sehen und wirklich harte-oder bluttriefende Passagen treten nicht in Erscheinung. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm, denn ist es doch vielmehr die recht spannende Story, die einen in ihren Bann zieht.

Im darstellerischen Bereich gibt es nichts Neues zu vermelden, es handelt sich um die handelsüblichen Jugendlichen die selbstverständlich durch ein ansprechendes Äußeres ins Auge fallen. Das man hier keine ausführlichen Charakter-Zeichnungen geboten bekommt ist dabei nicht sonderlich überraschend und so muss man sich mit einer eher oberflächlichen Darstellung der einzelnen Figuren zufrieden geben. Das Schauspiel ist generell als solide zu bezeichnen, es spielt sich niemand sonderlich in den Vordergrund, es gibt allerdings auch keine negativen Rausreisser nach unten. David R. Ellis (Final Destination 2 & 4) stellt in seinem Film ganz eindeutig den Unterhaltungswert in den Vordergrund und verzichtet dabei anscheinend vollkommen bewusst auf eine substanziell tiefer gehende Geschichte. Ehrlich gesagt erscheint dieser Aspekt aber auch nicht wirklich störend, fällt das Geschehen dafür doch äußerst atmosphärisch aus und bietet zudem endlich einmal wieder einen spannenden Creature-Film, auf den Fans des Sub-Genres doch ziemlich lange warten mussten.

Letztendlich ist "Shark Night" ganz sicher kein Meisterwerk, bietet aber immerhin eine nette Story, die auch stellenweise bedrohliche Züge erkennen lässt. Ein solide agierendes Darsteller-Ensemble und eine gelungene Grundstimmung ergeben im Endeffekt einen gelungenen Film, der meiner persönlichen Meinung nach ziemlich stark unterschätzt wird und vollkommen zu Unrecht fast nur negative Kritiken erhält.


Fazit:


Es ist schon erstaunlich , das offensichtliche Trash-Produktionen größtenteils weitaus bessere Bewertungen erhalten, als es bei diesem Genre-Vertreter der Fall ist. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann "Shark Night" auf jeden Fall weiterempfehlen.


7/10