Wir sind deine Community rund ums Thema Film mit Schwerpunkt auf italienischem bzw. europäischem Genre-Kino. Vom Giallo über den Poliziesco/die Poliziotteschi, den Italo-Western, den Horror und der Science-Fiction bis hin zum Eurospy, zur Commedia sexy all'italiana, zu Barbaren und Endzeit, Sex- und Nunploitation, Sleaze und Trash – tausch dich bei uns gratis mit Gleichgesinnten aus, werbefrei und unkommerziell.
unterhaltsamer western. ich hatte spaß und mich nciht gelangweilt, aber so der brüller war es nicht.
kleine kritikpunkte: Warum feiern alle den waltz hier so ab, der hat doch irgendwie gar kein charakter, der spielt im prinzip nur ein gimmick, seine eloquente ausdrucksweise, hat keine geschichte, verändert sich kaum, und warum er django unterstützt ist für mich nicht erschliessend motiviert. das mag auch so gedacht sein, und das macht waltz auch super, aber es ist eben ein bißchen wenig.
Jamie Foxx hingegen spielt wirklich hervorragend!
eigentlich ist es kein django-film, bzw so weit ein djangofilm wie emmerichs godzilla ein (oder eben kein) godzilla film war. Ich kann es noch nicht so auf den punkt bringen, hinweise sind: zu viel humor vlt., das er kein einsamer typ ist, das seine taten fast nachvollziehbar motiviert sind.
der film sieht nur oberflächlich aus wie ein tarantino, was für mich nen quentin film auch ausmacht, fehlt. also da sind: die coole musik (obwohl überraschendes fehlt), die vielen zitate, die gastauftritte (obwohl hier nur minigastauftritte, nicht wirklich in die story integriert ausser don johnson ).
aber das wirklich spielerische damit umzugehen, das verschachtelte, das hinzufügen von ebenen, die überraschen, das fehlt alles.
alles in allem eine gute Blackploitation-Western-Komödie, die ihr sklaven-sujet durchaus ernst nimmt.
nebenbei: die ansonsten starke frauenrolle wie bei tarantino üblich fehlt ja, reingedacht hat er sie anscheinend, da ja eine Aufseherin mit verdeckten gesicht, ja ab und an zu sehen ist. die macht ja auch nen kommentar zum 3d-kino , aber scheinbar passte die dann doc nciht richtig, und er hat sie wieder hinausgeschnitten. das würd mich mal interessieren, was mit der geplant war....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
karlAbundzu hat geschrieben:nebenbei: die ansonsten starke frauenrolle wie bei tarantino üblich fehlt ja, reingedacht hat er sie anscheinend, da ja eine Aufseherin mit verdeckten gesicht, ja ab und an zu sehen ist. die macht ja auch nen kommentar zum 3d-kino , aber scheinbar passte die dann doc nciht richtig, und er hat sie wieder hinausgeschnitten. das würd mich mal interessieren, was mit der geplant war....
Ja, das habe ich mir auch gedacht. Die vermummte Aufseherin dürfte übrigens die wunderbare Stuntfrau Zoë Bell (u.a.Death Proof) gewesen sein, wenn mich nicht alles täuscht
DJANGO UNCHAINED (DJANGO UNCHAINED, USA 2012, Regie: Quentin Tarantino)
Tarantinos Westerninterpretation ist ein blutiges Sklavenepos geworden. Kann man machen, Tarantino sowieso. Beste Unterhaltung, viel Witz (oh mein Gott, die Ku Klux Klan-Episode ist der Wahnsinn!), Spannung und Drama sind garantiert. Ich frage mich nur, ob die langen und zähen Verhandlungen mit Monsieur Candie (frankophil, spricht aber kein Französisch ) auch ein zweites Mal spannend und unterhaltsam bleiben. Die lang aufgebaute Spannung entlädt sich – man ahnt es schon – in einem extrem blutigen Finale, in dem sich Tarantino selbst einen recht spektakulären Abtritt verschafft hat.
Schauspielerisch ist das Ganze auf sehr hohem Niveau, jedoch – es wurde bereits mehrfach angesprochen – spielt Herr Walz alle an die Wand, wohingegen Foxx als Django (das „D“ ist stumm!) gerade in der ersten Hälfte eher zurückhaltend und blass ist. Samuel L. Jackson als oller „Meckermohr“ ergattert noch über DiCaprios schleimige Performance hinweg jede Menge Unsympathien. Die Nebenrollen bieten, ganz in typischer Tarantino-Manier, für Filmkenner jede Menge Überraschungseffekte! Alles in Allem also eine runde Sache. DJANGO UNCHAINED ist demnach ein sehr guter, sehr unterhaltsamer Film mit einer narrativen Dreiteilung. Jeder Part hat seinen eigenen Charme, kann aber sicherlich nicht bei jedem die notwendige Begeisterung hervorbringen. Mir gefiel das alles jedoch recht gut: 8/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Mein "Ultrakurzkommentar" tm aus dem "Zuletzt gesehen"-Faden:
Hat mich über die volle Distanz sehr gut unterhalten. Ich war zwar nicht weggeblasen wie bei "Inglorious Basterds" oder "Kill Bill, Vol. 2", aber die Zeit verging wie im Fluge und ich war überrascht als er "schon" zu Ende war. Schauspieler toll (besonders Samuel L. Jackson), Musik klasse, Anspielungen nett. Doch, mochte ich.
► Text zeigen
Nur das ausgesprochen blutige Shoot-Out am Ende fand ich in der Tat schon des Guten zu viel. Ich hätte es irgendwie cooler gefunden, wenn man davon gar nichts gesehen hättet und die drei Gefangenen aus dem Käfig am Ende einfach nur an den Ruinen von Candieland und den ganzen Leichen vorbei gekommen wären, und man sich den Rest allein hätte zusammenreimen müssen.
Früher war mehr Lametta
*************************************************************************************** Filmforum Bremen Weird Xperience
Da ich bei der Erstsichtung mit massiver Müdigkeit zu kämpfen hatte (man soll nicht in eine 22.30 Uhr Vorstellung gehen, wenn man an dem Tag um 05.00 Uhr aufgestanden ist), habe ich mir Django gestern erneut angeschaut - und musste feststellen, dass ich beim ersten Mal wohl in der Tat weggedöst sein muss.
So hab ich damals nicht mitbekommen, dass der Plan von Schultz und Django von Stephen durchschaut und durchkreuzt wurde, was es für mich nun plausibler erscheinen lässt, dass er als letzter getötet wird, zumal er ja noch insbesondere den Kollaborateur mit dem Candie'schen Herrschaftssystem darstellt.
Allerdings muss ich Doc2 rechtgeben: Dass Schultz Candie abknallt, ist menschlich natürlich verständlich, ergibt innerhalb der Filmhandlung wenig Sinn. Und auch wenn QT bekannter Exploitationfreund ist (me too), hätte man den Schluss nicht unbedingt so gewalttätig gestalten müssen.
Django Unchained
(Django Unchained)
mit Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo Di Caprio, Kerry Washington, Samuel L. Jackson, Walton Goggins, Dennis Christopher, James Remar, David Steen, Franco Nero, Don Johnson, James Russo
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Kamera: Robert Richardson
Musik: keine Information
FSK 16 USA / 2012
Um den berüchtigten Brittle-Brüdern auf die Spur zu kommen, befreit der als Zahnarzt getarnte Kopfgeldjäger Dr. King Schultz einen Sklaven, der ihn auf den richtigen Weg führen kann: Die Brüder hatten ihm einst seine Frau Broomhilda entrissen und verschleppt. Schultz nimmt den Sklaven unter seine Fittiche, gibt ihm den Namen Django und bringt ihm den Umgang mit Waffen bei. Nachdem Django seinem Mentor geholfen hat, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach Broomhilda. Die Fährte führt in die Südstaaten, auf die Plantage Candyland, wo Calvin Candie mit Hilfe seines väterlichen Adlatus Stephen eine furchtbare Schreckensherrschaft ausübt.
Drei Jahre lang musste man sich gedulden, bis nach dem brillanten "Inglourious Basterds" der neue Streich von Kult-Regisseur Quentin Tarantino folgte. Dieses Mal führt einen der Meister des besonderen Films in ein Western-Drama und wie eigentlich immer wird auch dieser Film sicherlich nicht nur auf Begeisterung stoßen. Wer jedoch die Werke Tarantinos zu schätzen weiß, dürfte sich auch hier bestens aufgehoben fühlen, denn "Django Unchained" erzählt eine Geschichte, in der insbesondere die kompromisslose Art und Weise des Regisseurs auffällt, wenn es um die realistische Darstellung der Sklaverei geht. Schonungslos und unverhohlen kommt der Rassismus der damaligen Zeit zum Ausdruck, wobei sich dieser nicht unbedingt in expliziten Gewaltdarstellungen wiedergibt. Vielmehr sind es die vorhandenen Dialoge, die zwar einerseits von bissigem Wortwitz durchzogen sind, andererseits aber auch auf erschreckende Art die vorherrschenden Unterschiede zwischen den Rassen hervorhebt. Als kleines Beispiel dafür sei nur an die Passage erinnert, in der Di Caprio die Bedeutung der 3 kleinen Kerben im menschlichen Schädel erläutert und damit die Vorherrschaft des weißen Mannes hervorheben will. Doch nicht nur an dieser Stelle zieht Tarantino eine konsequente Linie durch, den der gesamte Film ist immer wieder mit unverhohlenem Rassismus angefüllt und zeichnet durch die immer gegebene Ernsthaftigkeit ein durchaus real erscheinendes Bild der Sklaverei, die hier gnadenlos angeprangert wird.
Dennoch enthält das Szenario auch jede Menge humorige Momente, die sich aus teils fast schon grotesker Situationskomik, hauptsächlich jedoch durch den größtenteils brillanten-und bissigen Wortwitz ergeben. Hier kommt man dann auch ganz automatisch zu den Darstellern, die allesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Einige der Charaktere sollte man aber dennoch besonders hervorheben, da sie durch ihre Performances absolute Höhepunkte in diesem grandiosen Film setzen. Ob die Besetzung der Hauptrolle durch Jamie Foxx die beste Entscheidung war lasse ich dabei einmal dahin gestellt, denn für die Figur des Django hätte man auch sicher einen besseren Schauspieler finden können. Seine Leistung kann man zwar durchaus als gut bezeichnen, doch in etlichen Szenen fehlt es dem guten Mann doch ein wenig an Ausdruck und der nötigen Mimik, um einen gänzlich überzeugenden Eindruck zu hinterlassen. Dafür wird man jedoch von 3 anderen Darstellern förmlich mit grandiosem Schauspiel zugeschmissen, wobei ich in der Einstufung von untern nach oben vorgehen möchte. Leonardo Di Caprio glänzt in der Rolle des bösartigen Plantagen-Besitzers und liefert eine äußerst glaubhafte Darstellung des Sklavenhalters, verblasst aber fast im Schatten eines genial auftrumpfenden Samuel L. Jackson, den man rein optisch auf den ersten Blick kaum erkennt. In der Figur des Verräters an seiner eigenen Rasse geht der Mime augenscheinlich regelrecht auf, wobei ihm die Spielfreude in jeder einzelnen Szene jederzeit anzumerken ist.
Übertroffen wird das Ganze lediglich von einem wieder einmal herausragendem Christoph Waltz, der nicht umsonst wieder den Oscar für den besten Nebendarsteller erhalten hat. Dabei hat man eigentlich durchgehend den Eindruck, das in seiner Person die eigentliche Hauptfigur des Filmes auszumachen ist, denn sein Schauspiel ist dermaßen einnehmend, das man als Zuschauer förmlich bei jedem von ihm gesprochenen Wort regelrecht an seinen Lippen hängt. Seine mit Foxx und De Caprio
ausgetauschten Dialoge sind das absolut Beste in einem Film, dem es nun wirklich nicht an Höhepunkten mangelt. Dazu zählen auch die vorhandenen Action-Passagen, auf die man jedoch zugegebenermaßen eine geraume Zeit warten muss. Entpuppen sich nämlich die ersten gut 90 Minuten hauptsächlich dialoglastig und offenbaren nur einige wenige Action-Szenen, so lässt es Tarantino in der letzten Stunde dann so richtig krachen. Nun kann man sicherlich darüber streiten, ob man die Action etwas besser hätte verteilen können, doch das unglaublich furiose Finale des Szenarios entschädigt dafür alle, die genügend Geduld bewisen haben. Davei erstreckt sich der Showdown über gut 45 Minuten, in denen aus dem Vollen geschöpft wird. Das Tempo und der Blutgehalt des Werkes schießen in schwindelerregende Höhen und es entwicklet sich fast schon eine Art blutige Schlachteplatte, die auch jedem Horrorfilm zur Ehre gereichen würde. Die Kamera hält dabei immer voll drauf und bietet dem Betrachter so ein phasenweise derbes Gemetzel, das einfach nur einen Heidenspaß bereitet.
Manch einer mag sich wieder einmal darüber ereifern, das "Django Unchained" zu dialoglastig geraten ist und die Action dafür zu kurz kommt. Meiner meinung nach ist hier jedoch genau die richtige Mischung gefunden worden und auch die Laufzeit von über 150 Minuten halte ich für durchaus angemessen. Die von einigen zitierten langatmigen Phasen konnte ich persönlich nicht feststellen, da die zeit bei diesem extrem jurzweiligem Filmvergnügen förmlich wie im Flug vergeht. Für mich hat ein Quentin Tarantino einmal mehr eindrucksvoll unter Beweise gestelllt, das seinen geschichten immer etwas Besonderes beiwohnt, auch wenn seine Gegner das ganz bestimmt vollkommen anders sehen werden. Der Mann polarisiert und das tun seine Filme auch. Für uns Zuschauer bedeutet das immer wieder herrlich viel Diskussionsstoff und Geschichten, denen das Flair des Außergewöhnlichen beiwohnt.
Fazit:
Mich persönlich konnte "Django Unchained" absolut überzeugen, handelt es sich doch einmal mehr um ein grandioses Werk aus der Tarantino-Schmiede, die in regelmäßigen Abständen Filme herausbringt, die immer wieder für Diskussionsstoff sorgen. Eine großartig agierende Darsteller-Riege unter der Führung des alles überstrahlenden Christoph Waltz sorgt für jede Menge Höhepunkte, die man gar nicht alle aufzählen kann. Wunderbare Dialoge und ein überragender Showdown setzen dem Ganzen die Krone auf und lassen einen letztendlich zu einem äußerst guten Gesamteindruck gelangen.