Re: Welches Theaterstück habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Mo 22. Aug 2016, 12:03
in hiesigen Blättern unter der Rubrik Theater angekündigt, also passt das hier schon:
ZIRKUS DES HORRORS
Also zwei große Zelte, die halbe Stadt plakatiert mit hübsch trashigen Horrorplakaten und dem Untertitel:
INQUISITION - DIE FOLTERKAMMER versprach Artisten-Spaß im trashigen Horrorgewand. Und es bot Licht und Schatten.
Es wurden immer nur vier bis sechs Leute gleichzeitig eingelassen und man mußte erst durch dunkle, schön Geisterbahn-mäßig ausgestattete Gänge geleitet inklusive einiger gut maskierter und geschminkter Erschrecker*innen. Und: Ich mußte natürlich vorangehen....
Dann kam man in das erste große Zelt, auch für ein Zelt en detail gut ausgestattet, es gab Getränke, Popcorn und Merchandise.
Dann ging es ins Zelt und man war in so einer typischen Manege. Es ging los: Mit einem gruseligen Song (eine Mischung aus Fantasy Metal und Helene Fischer) als Titelthema mit entsprechendem Refrain war die Trash-Latte schon mal angelehnt. Aber: alle Artisten von Anfang an waren wirklich sehr gut kostümiert und maskiert, alle Achtung.
Es gab dann eine Exorzismus-Darstellung und ich erwartete eigentlich einen roten Faden dadurch. (Das hier eher der Exorzismis durch Mönche und nicht eine Inquisitionsgeschichte kam, geschenkt.) Dieser Faden wurde jedoch gar nicht mehr aufgenommen, es gab später nur noch ein Kapitel mit einem Folter-Arzt, der wohl auch eine Art medizinischen Exorzismus vornehmen wollte und Gewalt anwendet (das war schon fies).
Ansonsten gab es einen Oberdämon-Erzähler, mit einem atmosphärischen Thron, dessen Grundhaltung für eine Programmführung (sozusagen der Zirkusdirektor) eigentlich hübsch ausgewählt war: Er fand die Nummer alle so Naja, und hatte eine schöne Arroganz drauf. Leider zerstörte er das immer wieder durch einen übertriebenen EInsatz von Gossenjargon: Scheisse, Kacke usw. war jedes dritte Wort. Auch in seiner Interaktion mit dem Publikum glänzte er nicht durch Improvisations- oder Timingkunst.... schade.
Die Artist*innen waren durchweg gut bis toll. Nicht Monte Carlo, aber auch nicht Pippifax. Erstaunlich hierbei, dass die Frauen nicht alle so sehnig kräftig aussahen, sondern dass da durchaus verschiedenste Körperformen am Start war. Und eine etwas rundere Künstlerin eine atemberaubende Seilnummer brachte. Mir gefielen besonders zwei Typen in so um einer Achse rotierenden Riesenhamsterrädern, eine Rhönradnummer, und von der Ausstrahlung der Joker-Narr-Jongleur.
Schön trashig zwischendurch die sexy gekleideten Tänzerinnen, die aber nicht so gut die Choreo draufhatten und deren sexy Posing ein wenig unbeholfen aussah, sympatisch.
Tiefpunkt allerdings war ein Clown, der auch tief in die Beleidigungskiste griff. Und der zwei richtig lange Nummern hatte. Die Beleidigungen waren nicht besonders einfallsreich, auch hier wieder nur Scheiße, Kacke, du bist doch bekloppt, seine Gags eher so: hmmmm, und sein Timing auch nicht gut. Dazu kamen immer wieder tief unter der Gürtellinie gegriffenes, ganz schlimm wie sich sein Gehilfe (der Anfangs ganz gute Szenen hatte) nur noch als notgeil entpuppt und irgendwie alles bespringen will. Übertrumpft wurden die beiden von dem Mann aus dem Publikum, den sie immer wieder einbanden und der denen die Show stahl, nicht durch eigenes Produzieren sondern durch seine lustige und charmante Art.
Toll jedoch auch ansonsten die Helfer im Mönchsgewand, die Erschreckerinnen die in der Pause durchs Publikum gingen (Mich erschrak eine eher dezent geschminkte junge weibliche Zombine, die einfach so langsam durchs Publikum ging, mal lautlos, mal mit einen großen Schraubenschlüssel so klank klank klank machend... brrrr)
Auch schön die hübsch trashige Motorrad-Schlussnummer in der Kategorie Ganz Großes Versprechen und dann irgendwie nichts tolles bringen (aber gut, der erste Sprung des Motorrads durch die Manege war noch prima, aber eine Nummer wird nicht großartiger durch Wiederholung).
Aber: Das Publikum (nicht sehr zahlreiche, ganze Ecken blieben vollkommen leer) jubilierte. Und die Künstler*innen liessen sich gerne hinterher noch mit Publikum ablichten.
War ok, ich hab mir ein wenig was anderes erwartet und fand es ein wenig komisch, dass es keine Alterskontrolle gab, immerhin wurde da wirklich gefoltert und Rumgemorded und es gab auch "Körperkünstler".....
ZIRKUS DES HORRORS
Also zwei große Zelte, die halbe Stadt plakatiert mit hübsch trashigen Horrorplakaten und dem Untertitel:
INQUISITION - DIE FOLTERKAMMER versprach Artisten-Spaß im trashigen Horrorgewand. Und es bot Licht und Schatten.
Es wurden immer nur vier bis sechs Leute gleichzeitig eingelassen und man mußte erst durch dunkle, schön Geisterbahn-mäßig ausgestattete Gänge geleitet inklusive einiger gut maskierter und geschminkter Erschrecker*innen. Und: Ich mußte natürlich vorangehen....
Dann kam man in das erste große Zelt, auch für ein Zelt en detail gut ausgestattet, es gab Getränke, Popcorn und Merchandise.
Dann ging es ins Zelt und man war in so einer typischen Manege. Es ging los: Mit einem gruseligen Song (eine Mischung aus Fantasy Metal und Helene Fischer) als Titelthema mit entsprechendem Refrain war die Trash-Latte schon mal angelehnt. Aber: alle Artisten von Anfang an waren wirklich sehr gut kostümiert und maskiert, alle Achtung.
Es gab dann eine Exorzismus-Darstellung und ich erwartete eigentlich einen roten Faden dadurch. (Das hier eher der Exorzismis durch Mönche und nicht eine Inquisitionsgeschichte kam, geschenkt.) Dieser Faden wurde jedoch gar nicht mehr aufgenommen, es gab später nur noch ein Kapitel mit einem Folter-Arzt, der wohl auch eine Art medizinischen Exorzismus vornehmen wollte und Gewalt anwendet (das war schon fies).
Ansonsten gab es einen Oberdämon-Erzähler, mit einem atmosphärischen Thron, dessen Grundhaltung für eine Programmführung (sozusagen der Zirkusdirektor) eigentlich hübsch ausgewählt war: Er fand die Nummer alle so Naja, und hatte eine schöne Arroganz drauf. Leider zerstörte er das immer wieder durch einen übertriebenen EInsatz von Gossenjargon: Scheisse, Kacke usw. war jedes dritte Wort. Auch in seiner Interaktion mit dem Publikum glänzte er nicht durch Improvisations- oder Timingkunst.... schade.
Die Artist*innen waren durchweg gut bis toll. Nicht Monte Carlo, aber auch nicht Pippifax. Erstaunlich hierbei, dass die Frauen nicht alle so sehnig kräftig aussahen, sondern dass da durchaus verschiedenste Körperformen am Start war. Und eine etwas rundere Künstlerin eine atemberaubende Seilnummer brachte. Mir gefielen besonders zwei Typen in so um einer Achse rotierenden Riesenhamsterrädern, eine Rhönradnummer, und von der Ausstrahlung der Joker-Narr-Jongleur.
Schön trashig zwischendurch die sexy gekleideten Tänzerinnen, die aber nicht so gut die Choreo draufhatten und deren sexy Posing ein wenig unbeholfen aussah, sympatisch.
Tiefpunkt allerdings war ein Clown, der auch tief in die Beleidigungskiste griff. Und der zwei richtig lange Nummern hatte. Die Beleidigungen waren nicht besonders einfallsreich, auch hier wieder nur Scheiße, Kacke, du bist doch bekloppt, seine Gags eher so: hmmmm, und sein Timing auch nicht gut. Dazu kamen immer wieder tief unter der Gürtellinie gegriffenes, ganz schlimm wie sich sein Gehilfe (der Anfangs ganz gute Szenen hatte) nur noch als notgeil entpuppt und irgendwie alles bespringen will. Übertrumpft wurden die beiden von dem Mann aus dem Publikum, den sie immer wieder einbanden und der denen die Show stahl, nicht durch eigenes Produzieren sondern durch seine lustige und charmante Art.
Toll jedoch auch ansonsten die Helfer im Mönchsgewand, die Erschreckerinnen die in der Pause durchs Publikum gingen (Mich erschrak eine eher dezent geschminkte junge weibliche Zombine, die einfach so langsam durchs Publikum ging, mal lautlos, mal mit einen großen Schraubenschlüssel so klank klank klank machend... brrrr)
Auch schön die hübsch trashige Motorrad-Schlussnummer in der Kategorie Ganz Großes Versprechen und dann irgendwie nichts tolles bringen (aber gut, der erste Sprung des Motorrads durch die Manege war noch prima, aber eine Nummer wird nicht großartiger durch Wiederholung).
Aber: Das Publikum (nicht sehr zahlreiche, ganze Ecken blieben vollkommen leer) jubilierte. Und die Künstler*innen liessen sich gerne hinterher noch mit Publikum ablichten.
War ok, ich hab mir ein wenig was anderes erwartet und fand es ein wenig komisch, dass es keine Alterskontrolle gab, immerhin wurde da wirklich gefoltert und Rumgemorded und es gab auch "Körperkünstler".....