horror's Reise durch die große Welt der Filme

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Brain Dead Zombies
(Mangue Negro)
mit Ricardo Araujo, Kika de Oliveira, Walderrama Dos Santos, Markus Konka, Antonio Lamego, Andre Lobo, Mauricio Ribeiro, Reginaldo Secundo, Julio Tigre
Regie: Rodrigo Aragao
Drehbuch: Rodrigo Aragao
Kamera: Rodrigo Aragao
Musik: Keine Information
Ungeprüft
Brasilien / 2008

Eine Siedlung in den Sümpfen von Brasilien wird von einer Zombie-Seuche heimgesucht. Nur der junge Luis und seine Angebetete blieben bisher verschont und müssen sich gegen die Horden von nahezu unbesiegbaren Untoten zur Wehr setzen. Sie nutzen alles was ihnen zur Verfügung steht, seien es Schusswaffen oder Äxte.


Bisher ist es mir ziemlich selten passiert, das ich nach der Sichtung eines Horrorfilmes gar nicht so recht wusste, wie ich ihn bewerten soll. Bei vorliegendem Werk aus Brasilien ist das aber wirklich gar nicht so leicht, denn rein filmisch gesehen ist "Brain Dead Zombies" eigentlich eine einzige Katastrophe, da hier so gut wie gar nichts zusammenpasst und die Geschichte auch nicht unbedingt viel Substanz enthält. Im Prinzip wäre es nämlich schon stark übertrieben, wenn man auch nur von einer seichten Rahmenhandlung sprechen würde, da so gut wie überhaupt keine Erzählstruktur vorhanden ist. So werden echte Cineasten sich bei der Ansicht des Filmes von Rodrigo Aragao wohl vielmehr die Haare raufen als das sie in Begeisterungsstürme ausbrechen, jedoch dürfte sich im lager der Trash-Liebhaber wahre Freude ausbreiten, denn die Freunde des schlechten Geschmacks werden hier bestens bedient und dürften vollends auf ihre Kosten kommen. Eigentlich passt so gut wie überhaupt nichts zusammen, ganz egal ob man über die üblen darstellerischen Leistungen, die schlechten Effekte oder den vollkommen fehlenden Inhalt der sogenannten Story geht.

Die Geschehnisse spielen sich irgendwo in einem brasilianischen Sumpfgebiet ab und die in der knappen Inhaltsangabe bezeichnete Siedlung besteht eigentlich nur aus zwei an Geräteschuppen erinnernde Hütten. Allein daran kann man schon erkennen, das diese Produktion wohl nicht gerade Unsummen verschlungen hat, denn man bemerkt das wohl äusserst geringe Budget an allen Ecken und Enden. So erscheint das Ganze dann auch bestenfalls im Amateur-Look, was ja nicht zwingenderweise etwas Negatives sein muss. Dieser gewonnene Eindruck zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch den gesamten Film, da auch die vorhandenen Effekte und die dargestellten Zombies nicht gerade von einer hohen Qualität zeugen, wodurch der Film aber auch einen zusätzlichen Trash-Schub erhält, der Freunde dieser Filmgattung begeistern dürfte. Hinzu kommt die Tatsache, das wirklich jede Menge SFX vorhanden sind und der Härtegrad insgesamt gesehen als ziemlich hoch bezeichnet werden kann.

Sicherlich muss man dabei gewisse qualitative Abstriche machen, doch als Freund der harten gangart dürfte man recht zufrieden sein, denn phasenweise artet das Geschehen schon in ein vollkommen sinnbefreites, aber absolut blutiges Gemetzel aus, an dem man als wahrer Gorehound durchaus seine helle Freude haben kann. In dieser Beziehung hat "Brain Dead Zombies" wirklich eine ganze Menge zu bieten, jedoch ist das noch lange nicht ausreichend, um hier einen wirklich guten Film zu präsentieren. Doch auch wenn dieses Werk in filmischer Hinsicht eigentlich auf ganzer Linie versagt, so kann man ihm doch keinesfalls einen recht hohen Unterhaltungswert absprechen und manchmal reicht das ja auch vollkommen aus, um ein recht kurzweiliges Filmvergnügen zu erleben. In allen anderen Belangen sollte man aber mit extrem niedrigen Erwartungen an diesen Film herangehen, denn wie schon kurz erwähnt gibt es eigentlich so gut wie gar keine geschichte und auch die agierenden Schauspieler glänzen hauptsächlich als absolut talentfreie Zonen, die allerdings den äusserst hohen Trashgehalt noch einmal zusätzlich hervorheben.

So kann man im Endeffekt lediglich eine Empfehlung für echte Freunde des schlechten Geschmackes aussprechen, die sich ganz sicher an diesem Film erfreuen können. Denen wird es dann auch sicherlich nichts ausmachen, das die Masken der Untoten teilweise extrem billig erscheinen, aber gerade dadurch für so manchen Lacher sorgen können. Wer einen guten Zombiefilm erwartet, der sollte besser die Finger von der vorliegenden DVD lassen, wenn man allerdings seine Freude an einer herrlich trashigen Independent-Produktion hat, der kommt an diesem brasilianischen Werk auf keinen Fall vorbei, das inhaltlich auf absoluter Sparflamme kocht, den Zuschauer aber mit jeder Menge SFX und Blut bedient, denn hier wird nun wirklich gemetzelt was das Zeug hält. Und auch, wenn das nicht unbedingt auf einem qualitätsmäßig hohem Level geschieht, so dient es auf jeden Fall der Unterhaltung des Genre-Freundes, der sich über mangelnde Härte auf keinen Fall beschweren kann.


Fazit:


Der auf der Rückseite des DVD-Covers angeführte Vergleich mit Peter Jacksons Meitserwerk "Braindead" ist sicherlich irreführend, denn kann vorliegender Film sich in keinster Weise mit der "Mutter aller Fun-Splatter" messen. Dennoch bekommt man kurzweilige Splatter-Unterhaltung geboten, an der man die Messlatte allerdings nicht besonders hoch anlegen darf. "Brain dead Zombies" ist extrem trashige Independent-Kost, die in erster Linie durch den vorhandenen Härtegrad überzeugen kann, aber rein filmisch äusserst wenig zu bieten hat.


Die DVD:

Vertrieb: 8-Films
Sprache / Ton: Deutsch Dd 5.1 / Portugiesisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 108 Minuten
Extras: Making Of, Make Up F/X, Trailer, Bildergalerie, 4 Collector's Cards


als normaler Film 2/10
als Trashfilm 6/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Solitary Man
(Solitary Man)
mit Michael Douglas, Susan Sarandon, Danny DeVito, Mary-Louise Parker, Jenna Fischer, Imogen Poots, Jesse Eisenberg, Richard Schiff, Jake Richard Siciliano, David Costabile, Ben Shenkman, Anastasia Griffith, Alex Kaluzhsky, Simone Levin, James Colby
Regie: Brian Koppelman / David Levien
Drehbuch: Brian Koppelman
Kamera: Alwin H. Kuchler
Musik: Michael Penn
FSK 12
USA / 2009

Der New Yorker Autohändler Ben Kalmen hat es nicht leicht. Durch seine eigene Schuld hat ihn seine Frau Nancy verlassen, seine einst erfolgreiche Autohauskette ist bankrott und das Altern bereitet ihm auch Sorgen. Seine Tochter ist genervt von Bens ständigen One-Night-Stands, mit denen der notorische Womanizer seine Lebenskrise zu bekämpfen versucht. Um sein berufliches Comeback voranzutreiben, beginnt er eine Affäre mit Jordan, der Tochter eines einflussreichen Unternehmers. Der sorgfältig geplante Neuanfang gerät allerdings ins Wanken, als Ben übers Wochenende Jordans attraktive Tochter Allyson zum Vorstellungsgespräch an seine alte Uni begleitet...


Das Michael Douglas ein brillanter Darsteller ist, dürfte eigentlich keine große Neuigkeit darstellen und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das insbesondere sein hervorragendes Schauspiel der absolute Höhepunkt in dieser Tragikomödie mit dramatischen Zügen ist. Er interpretiert die Rolle des in die Jahre gekommenen Womanizers Ben Kalmen der nach einer Diagnose bei seinem Arzt sein gesamtes Leben umkrempelt, einfach grandios. Dabei lässt er alles hinter sich, was ihm bisher etwas bedeutet hat und lebt ein Leben auf der Überholspur, das allerdings vielmehr eine brüchige Fassade darstellt, deren Risse immer stärker in den Vordergrund treten. Es ist nicht mehr als eine Scheinwelt, in der die absolute Oberflächlichkeit vorherrscht und in der scheinbar keinerlei Platz für echte Emotionen ist.

Obwohl die Geschehnisse eigentlich recht ernst dargestellt werden, hat die komplette Geschichte auch einen äusserst humorigen Anteil, der trotz der tragischen Züge des Filmes für so manchen Schmunzler beim Zuschauer sorgt und dem Ganzen eine ungeheuer symphatische Note verleiht. Und gerade die Sache mit der Symphatie bezieht sich in erster Linie auf den von Douglas gespielten Charakter, denn selten ist man mit einer Figur konfrontiert worden die unter allen Umständen versucht ein scheinbar gefühlsloses Arschloch zu sein und dabei eine doch sehr positive Wirkung auf den Betrachter ausstrahlt. Und das, obwohl er alle ihm wohlgesonnenen Menschen ständig vor den Kopf stösst, bis er letztendlich von allen gemieden wird. Vielleicht liegt die trotzdem vorhandene Symphatie darin begründet, das Ben nach aussen zwar den Coolen Typen mimt, jedoch innerlich von Selbstzweifeln fast schon zerfressen ist.

Man merkt Ben die ganze Zeit über an, das er selbst nicht von seinem Lebensstil überzeugt ist, auch wenn er versucht, das genaue Gegenteil darzustellen. Das äussert sich besonders gut im Verhältnis zu seiner Tochter, der gegenüber er seinen Lebensstil immer wieder verteidigen will, was letztendlich sogar zu einem bruch zwischen den beiden führt. Doch ganz egal, welche Eskapaden Ben immer wieder auslebt, im entscheidenden Moment sind die Leute die ihn lieben für ihn da, was letztendlich seine Zweifel über die Richtigkeit seines Lebens immer größer werden lässt. Zum Ende hin wird dem Zuschauer dann ein Schluß-Akkord offeriert, der keine endgültige Klarheit bringt, wie sich das zukünftige Leben des charismatischen Protagonisten gestalten wird, so das es der eigenen Fantasie überlassen wird, sich die Zukunft auszumalen.

Insgesamt gesehen ist "Solitary Man" eine wirklich gelungene Tragikomödie, die hauptsächlich von ihrem starken Hauptcharakter getragen wird, den man mit Michael Douglas absolut perfekt besetzt hat. Doch gibt es ganz generell an den darstellerischen Leistungen aller Akteure keinerlei Grund zur Beanstandung, was dem gewonnenen Gesamtbild sehr zugute kommt. Und so wird man letztendlich mit toller und sehr unterhaltsamer Filmkost bedient, die eine äusserst gelungene Mixtur aus Tragödie, Drama und Komödie darstellt, die man absolut bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Fazit:


Michael Douglas drückt diesem Film ganz eindeutig seinen ganz eigenen Stempel auf und macht "Solitarx Man" so zu einem extrem kurzweiligen Filmerlebnis, das ganzzeitig zu überzeugen weiss. Ein erstklassiger Cast, eine amüsante und teils sogar berührende Geschichte und phasenweise schon leicht angeschwärzter Humor sorgen hier für erstklassige Unterhaltung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.



Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 ( 16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making Of
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Steppensturm - Der Aufstand der Kosaken
(Taras Bulba)
mit Bogdan Stupka, Igor Petrenko, Vladimir Vdovichenkov, Magdalena Mielcarz, Mikhail Boyarsky, Vladimir Ilyn, Yuri Belyayev, Ada Rogovtseva, Boris Khmelnitsky, Daniel Olbrychski, Sergey Bezrukov
Regie: Vladimir Bortko
Drehbuch: Vladimir Bortko / Nikolai Gogol
Kamera: Keine Information
Musik: Igor Komelyuk
Keine Jugendfreigabe
Russland / 2009

Für einen Kosaken gibt es nichts Ehrenvolleres, als für die Freiheit seines Vaterlandes zu sterben. Lange genug haben die polnischen Besatzer die Söhne der Steppe unterdrückt. Die Zeit der Rebellion ist gekommen. Immer weiter greift der Aufstand der Kosaken um sich. Seine Leidenschaft für die Freiheit und seine Tapferkeit führen Taras Bulba an die Spitze der Rebellenarmee. Er verlangt sich selbst und seinen Truppen alles ab. Als die Polen ihn schließlich überwältigen und gefangen nehmen, bringt er für die Rettung seiner Leute das größte Opfer, das ein Mann bringen kann ...


Nun ist das vorliegende Werk nicht die erste Verfilmung, die auf der Erzählung des russischen Dichters Nikolai Wassiljewitsch Gogol basiert und den Kampf zwischen den russischen Kosaken und den polnischen Streitkräften schildert. Die bekannteste Verfilmung dieser Thematik dürfte wohl der aus dem Jahre 1962 stammende Film "Taras Bulba" sein, in dem der großartige Yul Brinner die Hauptrolle spielte. Doch auch diese russische Produktion kann sich sehr wohl sehen lassen, auch wenn insbesondere die erste Stunde nicht unbedingt den Freund großer Schlachten und eines actionreichen Geschehens befriedigen wird. Vielmehr wird der Zuschauer hier mit dem Leben der stolzen Kosaken konfrontiert, die endlich von den polnischen Besatzern anerkannt werden wollen und denen jedes Mittel recht ist, um endlich diese Anerkennung zu erlangen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Figur des Taras Bulba, der im Laufe der Zeit zum Führer der Kosaken aufsteigt und dessen scheinbar unzerstörbarer Stolz ihm eine heroische Aura verleiht, die seinen Männern Kampfeswillen und Mut verleiht, um sich gegen die Besatzermacht aufzulehnen.

Ein Nebenerzählstrang der Story behandelt eine Art Romeo & Julia Thematik, verliebt sich doch einer der Söhne Bulbas in eine Polib und wird deswegen sogar zum Verräter am eigenen Volk, was furchtbare und dramatische Konsequenzen nach sich zieht. Nun ist es aber keineswegs so, das der Film in gewissen Passagen schmalzig oder übertrieben emotional erscheint, denn die Love Story ist doch eher als Nebenprodukt eingefügt und dient so lediglich dazu, die dramatische Seite des Werkes etwas hervorzuheben. Im Mittelpunkt stehen vielmhr Dinge wie Vaterlandsliebe, Stolz und Patriotismus, wobei letzterer in einigen Passagen schon recht stark in den Vordergrund rückt, was aber keineswegs negativ zu bewerten ist. Nachdem der Zuschauer vielleicht sogar etwas zu ausführlich in das Geschehen eingeführt wurde, bietet insbesondere die zweite Filmhälfte jede Menge Action, die streckenweise auch ziemlich hart und blutig ausfällt, so das jetzt auch die Liebhaber einer etwas härteren Gangart voll auf ihre Kosten kommen und für die etwas zäh geratene erste Stunde sehr gut entschädigt werden.

Im schauspielerischen Bereich wird man mit meiner Meinung nach sehr guten und vor allem authentischen Darbietungen bedient, vor allem die Darsteller der Kosaken erscheinen schon vom Optischen her äusserst glaubwürdig. Keine sauberen Hoolywood-Beaus, sondern Männer, denen man das harte Leben in der Steppe auch teilweise schon im gesicht ansehen kann. Gerade diesen Punkt empfinde ich sehr wichtig für eine authentische Wirkung dieses Filmes, die sich so auch jederzeit vollends entfalten kann und einen sehr glaubhaften Eindruck hinterlässt. So entsteht auch ganzzeitig ein Gefühl, das man sich wirklich in der damaligen Zeit befindet, was noch zusätzlich durch die herrlich ausgewählten Schauplätze und die hervorragenden Kostüme unterstüzt wird. Ausserdem wird man auch noch mit einer tollen Kameraarbeit belohnt, die eine phasenweise schön dreckige Atmosphäre einfängt, die ganz hervorragend die stattfindenden Ereignisse untermalt.

So kann man letztendlich festhalten, das es sich hier um eine äusserst gelungene Verfilmung handelt, die eine interessante Geschichte jederzeit spannend erzählt. Und auch, wenn es in der ersten Hälfte keine sonderlichen Action-Höhepunkte zu begutachten gibt, kommt man insgesamt gesehen zu einem recht positiven Gesamteindruck. Freunde historischer Erzählungen müssten an dieser russischen Produktion eigentlich ihre Freude haben, denn wird ihnen doch eine dramatische und streckenweise auch blutige Story präsentiert, die einen äusserst glaubhaften und authentischen Eindruck hinterlässt.


Fazit:


"Steppensturm - Der Aufstand der Kosaken" ist in meinen Augen ein wirklich sehenswerter Film, dem man in der ersten Stunde eventuell etwas mehr Action hätte beifügen können, der aber im zweiten Teil für die etwas lange Wartezeit für alles entschädigt. Ausserdem sollte man die längere Einführung in die Thematik keineswegs als negativ bewerten, bekommt man doch so einen etwas tieferen Einblick in die materie und kann sich so auch besser mit dem Geschehen identifizieren.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Russisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 125 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Predators
(Predators)
mit Adrien Brody, Topher Grace, Alica Braga, Walton Goggins, Oleg Taktarov, Laurence Fishburne, Danny Trejo, Louis Ozawa Changchien, Mahershalalhashbaz Ali, Carey Jones, Brian Steele, Derek Mears
Regie: Nimrod Antal
Drehbuch: Alex Litvak / Michael Finch
Kamera: Gyula Pados
Musik: John Debney
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Der Söldner Royce führt eine Gruppe von Spitzenkriegern an, die auf eine nicht weiter spezifizierte Mission auf einen fremden Planeten geschickt wird. Erst als er dort gelandet ist, stellt der bunt zusammen gewürfelte Trupp, der aus Soldaten, Schwerverbrechern, Todesschwadronen und Yakuza besteht, fest, dass sie nur als Kanonenfutter dienen - für eine Mutation jener todbringenden Jäger, die erst vor kurzem die Erde besucht hatten. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt, bei dem sich die Söldner nur auf die eigenen Fähigkeiten verlassen können.


Nun gab es ja schon im Vorfeld dieses Filmes die hitzigsten Diskussionen, ob es sich um ein Remake des Originals aus dem Jahre 1987 handelt, doch nach Sichtung dieses unter der Regie von Nimrod Antal entstandenen Werkes kann man diese Frage durchaus verneinen. Im Prinzip ist das aber auch vollkommen unwichtig, so das ich als Fan der Predator-Filme voller Vorfreude an diese neue Geschichte herangegangen bin. Umso größer war dann doch die teilweise auftretende Enttäuschung, denn irgendwie wollte der Film zu keiner Zeit so richtig zünden, wodurch auch der Funke nie so wirklich überspringen wollte. Sicherlich bekommt man ein phasenweise recht interessantes und auch actionreiches Szenario geboten, doch irgenwie fehlt dem ganzen der richtige Pfiff, um von einem in allen Belangen überzeugendem SCI/FI-Action-Spektakel sprechen zu können.

Das liegt gar nicht einmal an der hanebüchenen Geschichte, denn über Logik und Glaubwürdigkeit sollte man bei einem Film dieser Art erst gar nicht nachdenken, sondern vielmehr am Mittelteil des Werkes, der doch ziemlich in die Länge gezogen erscheint und insbesondere im Bezug auf Action nicht besonders viel bietet. Bei einem Predator-Film erwartet man als Action-fan ganz einfach möglichst durchgehende Action-Kost, was aber in vorliegendem Fall nicht gegeben ist. Dafür wird man allerdings mit einer äusserst gelungenen Atmosphäre im 80er Jahre Style bedient, was widerum für einige Pluspunkte sorgen kann, denn musste man doch prinzipiell befürchten, das "Predators" gerade für die jüngere Generation künstlich aufgepeppt wird, um deren Interesse zu wecken. Das dies nicht geschehen ist, spricht in jedem Fall für die Macher, denn bleibt so doch auch die Grundstimmung der beiden alten Teile erhalten, was insbesondere den älteren Semestern sehr gut gefallen dürfte.

Nun ist auch unter den Darstellern keiner dabei, der einen Arnold Schwarzenegger oder auch einen Danny Glover aus dem zweiten teil ersetzen könnte, doch ist gerade Adrian Brody hier als positive Überraschung anzusehen, spielt er doch die für seine Person ungewohnte Figur eines Söldners absolut authentisch und glaubwürdig. Zudem ist auch mit Danny Trejo ein weiterer symphatischer und altbekannter Darsteller dabei, dessen Rolle aber leider viel zu schnell von der Bildfläche verschwindet, wie es auch in vielen anderen Filmen mit seiner Mitwirkung der Fall ist. Und dann wäre da noch der Kurzauftritt von Laurence Fishburne, der in der Mitte der Geschichte auftaucht, aber auch so schnell wieder verschwindet, wie er gekommen ist. Insgesamt kann man bei den schauspielerischen Leistungen wohl von äusserst solider Kost sprechen, ohne das sich ein Akteur in besonderer Weise aufdrängen würde.

Letztendlich ist "Predators" ein durchaus guter Actionfilm, der allerdings nicht die Erwartungen erfüllen kann, die man eventuell in ihn gesetzt hat. Trotz einer grundsoliden Inszenierung und einer herrlich dichten Grundstimmung kommt der Film keinesfall an die beiden Original-Teile heran, die qualitativ weitaus höher angesiedelt sind. Irgendwie wird man dann auch das Gefühl nicht los, das es sich um einen phasenweise recht lahmen Aufguss handelt, der leider nicht ganzzeitig zu überzeugen weiss. Dennoch handelt es sich um einen Film, der immer noch gut genug ist, um aus dem Durchschnittsbereich herauszukommen, was auch sicherlich im vorhandenen 80er Jahre Feeling zu begründen ist, das die Macher ihrem Werk verliehen haben. Sollte es zu einer Fortsetzung der Geschichte kommen, wovon man in der heutigen zeit schon fast zwangsläufig ausgehen muss, kann man nur hoffen das der nachfolger etwas überzeugender und innovativer gestaltet wird, als es hier der Fall ist, denn nur so könnte man vielleicht die Qualität der alten Teile einigermaßen erreichen.


Fazit:


"Predators" ist wirklich kein schlechter Film, beinhaltet aber leider einen Mittelteil, den man durchaus unterhaltsamer hätte gestalten können. Einige Passagen erscheinen leider etwas zähflüssig und trüben so auch den gewonnenen Gesamteindruck. Solide Darsteller, eine gelungene Grundstimmung und einige gelungene Action-Sequenzen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, das hier eine Menge mehr möglich gewesen wäre. Action-Fans werden aber immer noch auf ihre Kosten kommen und sicher ihre Freude an diesem Film haben.


6,5/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Samurai Princess
(Samurai purinsesu: Gedo hime)
mit Yu Aiba, Takeshi Ayabe, Miki Hirase, Mitsuru Karahashi, Asuka Kataoka, Aino Kishi, Mihiro, Dai Mizuno, Mao Shiina, Kentaro Shimazu, Eri Shinmoto, Sarasa Tani, Yukari Tateishi
Regie. Kengo Kaji
Drehbuch: Sotaro Hayashi / Kengo Kaji
Kamera: Keine Information
Musik: Osamu Hata
ungeprüft
Japan / 2009

In einer fiktiven Welt, in der Samurai mit technischen Mitteln ausgestattet sind, erschafft ein Wissenschaftler aus diversen Menschenteilen neue Kampfmaschinen. Als zwei seiner Kreaturen eine Gruppe von Frauen töten, formt er aus deren Überresten die ultimative Waffe. Doch die in einem Körper vereinten elf Seelen wollen Rache und lassen die im Körper integrierten Waffen effektvoll zum Zuge kommen.


Schon aufgrund der knappen Inhaltsangabe müsste man eigentlich sofort erkennen, in welche Richtung die vorliegende Geschichte tendiert und so macht der Film dann auch von der ersten Minute an keinerlei Hehl daraus, das hier eine typisch japanische Mischung aus Trash-und Splatter auf den geneigten Fan zukommt, die ähnlich wie schon "Tokyo Gore Police" eine vollkommen abgedrehte Geschichte erzählt, die mit jeder Menge extrem blutiger Passagen angereichert wurde. Nun kann man sich ganz bestimmt vortrefflich darüber streiten, ob solche Werke irgendeine inhaltliche Substanz enthalten, da die Story doch vollkommen abgedreht und hanebüchen erscheint und somit im Prinzip keinerlei Sinn ergibt, jedoch ist es wohl in erster Linie der Unterhaltungswert der den Reiz solcher Filme ausmacht und dieser ist hier durchaus gegeben.

Man sollte also erst gar nicht mit Erwartungen an diesen Film herangehen, eventuell eine inhaltlich tiefgehende Geschichte oder logische Abläufe serviert zu bekommen, denn in dieser Hinsicht ist keinerlei Ansatz vorhanden, vielmehr wird man mit einem vollkommen absurden und skurrilen Geschehen konfrontiert, an dem man als fan solcher Filme seine helle Freude haben kann. Das dargestellte Szenario bietet nämlich eine Art von Humor, der vollkommen überzogen und teilweise schon etwas albern wirkt, allerdings die trashige Note dieses Werkes hervorragend hervorhebt und unterstreicht. Die dabei phasenweise auftretende Situationskomik ist dermaßen grotesk, das man sich teilweise den Bauch vor lachen halten muss. Das bezieht sich auch auf die zu Hauf vorhandenen extrem blutigen Passagen des Filmes, die durch ihre skurrile Darstellung den vorhandenen Härtegrad gar nicht einmal so hoch erscheinen lassen, sondern dem Ganzen vielmehr einen schon absurden Witz verleihen.

So bekommt man dann auch wieder einmal eine vortreffliche Kostprobe davon, das die Japaner besonders bei dieser Filmgattung immer sehr gern stark übertreiebn, was sich insbesondere im vorhandenen Humor aber auch in den harten Szenen der Story bemerkbar macht. So wird hier soviel Kunstblut vergossen, das es eine wahre Pracht ist, zudem wird man mit einigen Kürpereigenschaften diverser Charaktere konfrontiert, die einem Lachtränen in die Augen treiben. Wird man doch beispielsweise mit einem monströsen Killer-Penis bkannt gemacht, der auf seine ganz eigene Art und Weise mit seinen Gegnern umgeht und einer der absoluten Höhepunkte des grotesken Treibens ist. Doch auch einige andere Überraschungen warten noch auf den Zuschauer, die den enormen Trashgehalt dieses Werkes in die Höhe schnellen lassen und so für ganzzeitig äusserst kurzweilige Unterhaltung sorgt, an der man allerdings wohl lediglich als hartgesottener Trash-Fan seine wahre Freude haben wird.

Letztendlich hat mir "Samurai Princess" genau das geboten, was ich mir von diesem Film erwartet habe, nämlich eine vollkommen hanebüchene Geschichte mit extrem schrillen Charakteren, jeder Menge Splatter-Passagen und einer Art Humor, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Das Gesamtpaket kommt zwar nicht ganz an die Klasse eines "Tokyo Gore Police" heran, schlägt aber genau dessen Richtung ein und kann insgesamt gesehen durchaus überzeugen. Jedenfalls dürften die Freunde asiatischer Trash-Granaten begeistert sein von diesem Film, der alles das beinhaltet, was Werke dieser Art so besonders reizvoll und sehenswert macht.


Fazit:


Filme wie "Machine Girl" oder "Tokyo Gore Police" haben schon seit längerer Zeit ihre ganz eigene Fan-Gemeinde, die diese skurrile Mixtur aus Trash-und Splatter zu schätzen wissen. "Samurai Princess" reiht sich nahtlos in diese Ecke ein und das auch vollkommen zu Recht. Regisseur Kengo Kaji hat sämtliche Zutaten zu einem äusserst skurrilen Gasamtbild zusammengefügt, das in Fan-Kreisen ganz bestimmt auf Begeisterung stossen wird. Mich hat diese Produktion jedenfalls bestens und kurzweilig unterhalten, so das ich durchaus eine Empfehlung für alle Freunde des etwas anderen Filmes aussprechen kann.


Die DVD:

Vertrieb: 8 Films
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: "Making Of" Documentary, Trailer, Fotogalerie, 4 Collector's Cards
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




The Dark Lurking - Alien vs. Zombies
(The Dark Lurking)
mit Tonia Renee, Bret Kennedy, Ozzie Devrish, Roslyn van Doom, Dirk Foulger, Anthony Edwards, Davyd Williams, Cassia Rosenstraus, Aash Aaron, Joel Amos Byrnes, Philippe Deseck
Regie: Gregory Connors
Drehbuch: Greg Connors
Kamera: Dirk Foulger
Musik: Kit Sivyer
FSK 16
Australien / 2010

Unterirdische-Station Outpost #320. Alle Systeme sind abgebrochen, sämtliche Fluchtwege zerstört und eine extrem gefährliche Horde von Kreaturen flüchtig, nachdem Wissenschaftlern ein brisantes Experiment misslungen ist. Es gibt 8 Überlebende: 2 Versuchsobjekte, 3 Söldner, 2 Wissenschaftler und ein Mediziner. Sie verbarrikadieren sich in einem abgelegenen Teil der Station, mit wenig Nahrung oder Munition und kaum Hoffnung aufs Überleben. Die einzige Fluchtmöglichkeit zurück an die Erdoberfläche führt durch 13 Stockwerke. In jedem Level lauert das Grauen in Form von Zombies und Aliens. Und einer der Überlebenden ist scheinbar auch nicht ganz menschlich.


Man könnte schon aufgrund des DVD-Covers auf die Idee kommen, das vorliegende Geschichte Anlehnungen an die Alien-Quadrilogy beinhaltet, doch in dieser Beziehung würde man einem Trugschluss erliegen. Es handelt sich um eine vollkommen eigenständige australische Produktion, die gar nicht einmal so schlecht gelungen ist, wie es manche Kritiken eventuell erahnen lassen. Sicherlich hat Regisseur Gregory Connors mit seinem Erstlingswerk keinen Meilenstein des SCIFI/Horrors geschaffen, aber es handelt sich doch immerhin um einen recht ansehnlichen Genre-Vertreter, der auch größtenteils sehr actionreich und kurzweilig zu unterhalten weiss. Zwar merkt man der Geschichte ihre mit ca. 1.000.000 $ ziemlich niedrige Budgetierung an, doch eigentlich ist das kein wirklich negativer Punkt, da die Macher das Beste aus ihren Möglichkeiten herausgeholt haben, um dem Zuschauer ein Szenario zu bieten das zwar nicht unbedingt innovativ daherkommt, aber Fans des Genres befriedigen dürfte.

Die Stärke des vorliegenden Werkes ist meiner Meinung nach ganz eindeutig die vorherrschende Grundstimmung, die phasenweise wirklich sehr beklemmende und bedrohliche Ausmaße annimmt, die auch eine gewisse Faszination auf den Betrachter ausübt, der man sich an diversen Stellen der Geschehnisse nicht erwehren kann. Zwar sind die stattfindenden Ereignisse äusserst vorhersehbar, so das es keine wirklichen Überraschungsmomente zu verzeichnen gibt, dafür wird man aber mit einigen Action-Passagen entschädigt, die sich durchaus sehen lassen können. Für eine 16er Freigabe ist der Film sogar stellenweise recht hart und blutig geraten, so das auch die Liebhaber der etwas härteren Gangart zufrieden sein dürften und auf ihre Kosten kommen. Da gibt es nun wirklich so einige Filme, die schon wegen weistaus weniger Härte höher eingestuft wurden.

Im darstellerischen Bereich sollte man allerdings keine Wunderdinge erwarten, da die Schauspieler teilweise etwas hölzern und ungelenk agieren. An einigen Stellen wirkt das Schauspiel seltsam aufgesetzt und künstlich, so das schon etwas unfreiwilliger Humor in die ansonsten jederzeit ernste Geschichte Einzug hält. Dazu trägt ganz sicher auch die deutsche Synchronisation bei, die nicht unbedingt hochklassig erscheint, aber immer noch ihren Zweck erfüllt, nur sollte man hier nicht unbedingt den höchsten Anspruch haben. Das bezieht sich übrigens auf die gesamte Produktion, denn dieser B Movie ist bestimmt kein Meisterwerk, kann sich aber für einen Regie-Erstling absolut sehen lassen und bietet zum größten teil äusserst kurzweilige und actiongeladene Unterhaltung, an der man sehr wohl seine freude haben kann.

Insgesamt gesehen handelt es sich trotz einiger vorhandener mankos um eine ordentliche Mixtur aus SCIFI-und Horror, die man sich sehr gut anschauen kann. Mit einem höheren Budget wäre ganz sicher noch etwas mehr drin gewesen, aber auch so handelt es sich keinesfalls um einen schlechten Film. Einige schön blutige Passagen steigern den Unterhaltungswert und sorgen für ein letztendlich nettes Film-Vergnügen, das trotz einer vorhersehbarern Geschichte und einem bescheidenen Spannungsbogen seine Fans finden wird.


Fazit:


"The Dark Lurking" hat mir persönlich recht gut gefallen, auch wenn der Film einige offensichtliche Mankos aufzeigt, die aber teilweise wohl auch im verhältnismäßig niedrigen Budget zu begründen sind. Ansonsten handelt es sich um eine durchaus solide Produktion, dessen Sichtung sich allemal lohnt. Die Erwartungen sollten dabei allerdings nicht zu hoch angesetzt werden, um einer ansonsten vielleicht auftretenden Enttäuschung vorzubeugen. Für Fans des Genres kann man jedenfalls eine Empfehlung aussprechen.


Die DVD:

Vertrieb: 8 Films
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1, DD 2.0 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 96 Minuten
Extras: Making Of, Interviews, Bildergalerie, Trailer
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Storm Warriors
(Fung wan II)
mit Aaron Kwok, Ekin Cheng, Kenny Ho, Nicholas Tse, Charlene Choi, Simon Yam, Suet Lam, Patrick Tam, Anson Leung, Byron Pang, Yan Tang, Tak-bun Wong
Regie: Oxide Pang Chun / Danny Pang
Drehbuch: Wing Shing Ma
Kamera: Decha Srimantra
Musik: Ronald Ng
FSK 16
Hongkong / 2009

Lord Godless (Simon Yam) und sein Sohn Heart (Nicholas Tse) sind auf der Suche nach dem Drachengrab. Mit diesem Artefakt sind sie in der Lage, die Macht über China an sich zu reißen. Auf ihrem Feldzug durch das Land haben sie Ausnahme-Kämpfer Nameless seiner Kräfte beraubt und den Kaiser entführt. Nun können sie nur noch von den Kriegern Wind und Cloud gestoppt werden. Doch einer muss sich von Lord Wicked in der Kampfkunst des Bösen ausbilden lassen und kann dabei für immer der dunklen Seite verfallen. Wind wird von Nameless in neue Kampftechniken eingeweiht und Cloud kehrt dem Guten den Rücken zu. Gemeinsam müssen sie nun Lord Godless gegenübertreten. Doch kann Cloud dem Bösen widerstehen und sich mit Wind verbünden?


Ohne jegliche Vorkenntnis bin ich an diese Fortsetzung des 1998 erschienenen "Storm Riders" herangegangen und hatte deswegen doch einige Bedenken, ob man trotzdem gut in die Geschichte hineinkommt. Und obwohl ich den Vorgänger noch nie gesehen habe, bin ich mit einem Film konfrontiert worden, der mich in allen Belangen regelrecht begeistern konnte. Selsbt wenn man so wie ich kein eingefleischter Fan von asiatischen fantasy-Filmen ist, muss man von dieser bildgewaltigen Inszenierung ganz einfach begeistert sein, wird einem doch eine eindrucksvolle Kombination aus fantasy-und Actionfilm geboten, die insbesondere durch ihre visuelle Intensität herausragend in Szene gesetzt wurde. Dies äussert sich schon in den ersten Passagen des Filmes in denen man sehr schnell erahnen kann, mit welch bildgewaltigen Spaktakel man konfrontiert wird. So entstehen fast zwangsläufig von Beginn an äusserst hohe Erwartungen, die dieses Werk aber in der Folge auch jederzeit befriedigen, wenn nicht sogar noch übertreffen kann.

Die Bildgewalt des hier stattfindenden Geschehens zieht den Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann, so das man absolut fasziniert vor dem heimischen Bildschirm einer Geschichte folgt, die phasenweise schon märchenhafte Züge trägt und den Betrachter so auch in eine Fantasiewelt entführt, aus der man eigentlich gar nicht mehr zurückkehren möchte. Rein visuell wird man von der Kraft der gezeigten Bilder streckenweise fast schon erschlagen, denn entfalten diese doch eine ungeheure Wucht und hinterlassen so einen extrem intensiven Eindruck, den man erst einmal verdauen muss. Hinzu kommt ein phasenweise regelrechtes Effekt-Gewitter, das zudem eine solch hohe Qualität beinhaltet, das man atemlos in seinen Sitz gedrückt wird und den Mund vor lauter Begeisterung nicht mehr schließen kann. Es gibt auch kaum Erholungsphasen, in denen man mal etwas durchatmen könnte, denn immer wenn man der Meinung ist das etwas Ruhe in das Geschehen einkehrt, wird man im nächsten Moment schon wieder eines Besseren belehrt und befindet sich mitten in den nächsten kampf-Passagen, die sich wirklich sehen lassen können.

Es würde "Storm Warriors" allerdings nicht gerecht werden, wenn man lediglich die Choreografie der gezeigten Kämpfe hervorheben würde, denn ist es doch vielmehr die Gesamtchoreografie dieses Fantasy-Epos, die einen äusserst nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt, der sich an der Bildgewalt dieser Inszenierung regelrecht berauschen kann. dabei ist es fast unmöglich, sich der von den Bildern ausgehenden Faszination zu verschließen, viel eher saugt man sie wie ein Schwamm in sich auf und lässt sich gern mit auf die Reise in eine Fantasywelt nehmen, die die eigenen Sinne anregt und einem ein unvergessliches Filmerlebnis bereitet. Zu diesem insgesamt fantastischen Gesamtbild passen auch die gezeigten darstellerischen Leistungen, denn die agierenden Schauspieler tragen ihren Teil dazu bei, das man diesen Film nicht so schnell aus seinem Gedächtnis streichen kann. Durch die Bank wird man mit erstklassigem Schauspiel belohnt, das jederzeit authentisch und überzeugend erscheint, so das absolut keinerlei Grund zur Beanstandung besteht.

So kann man den Regisseuren Oxide Pang Chun und Danny Pang nur ein uneingeschränktes Kompliment aussprechen, haben sie doch mit "Storm Warriors" ein gewaltiges Fantasy-Spektakel kreiert, das selbst den höchsten Ansprüchen genügen dürfte. Wenn selbst schon jemand wie ich der nun wirklich kein ausgesprochener Fan dieser Filme ist so absolut begeistert ist, dann möchte ich gar nicht erst wissen, was die wahren Fans von diesem Werk halten. Wer diese Art von Filmen mag, der kommt an "Storm Warriors" auf keinen Fall vorbei und sollte sich von diesem berauschenden Film mitreissen lassen und dessen vorhandene Bildgewalt einfach nur genießen. Eine Gesamt-Komposition, die wirklich keine Wünsche offen lässt und ganzzeitig extrem kurzweilige und spannende Unterhaltung bietet. So passt dann auch das gewählte Ende nahezu perfekt in das Gesamtbild, kein billiges Happy End wie man es aus vielen anderen Filmen kennt, sondern ein Schluss-Akkord, der tragische Züge erkennen lässt, die fast schon selbstverständlich in einer asiatischen Produktion nicht fehlen dürfen.


Fazit:


Auch wenn man den ersten teil der Geschichte (Storm Riders) nicht kennt, kommt man ohne Startschwierigkeiten in die vorliegende Geschichte hinein, die von Anfang an äusserst spannend und interessant erzählt wird. Selten habe ich in den letzten jahren einen Film gesehen, der eine so perfekte Gesamt-Inszenierung darstellt, an der es aus meiner Sicht eigentlich nichts zu bemängeln gibt. Das Geschehen entführt den Zuschauer streckenweise in eine fast schon märchenhafte Welt, in der Gut und Böse um die Zukunft eines ganzen Landes kämpfen. Herrliche Bilder und eine exzellente Gesamt-Choreografie machen diesen fantasy-Film zu einem echten Erlebnis, das man keinesfalls versäumen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Kantonesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 106 Minuten
Extras: Titelmusik, Making Of: Die Geschichte und ihre Charaktere, Making OF: Die Spezialeffekte,Interviews mit Cast und Crew, Entstehung und Herkunft der Waffen, Production Line-up
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Death Note: L Change the World
(L: Change the WorLd)
mit Ken'ichi Matsuyama, Sota Aoyama, Shunji Fujimura, Tatsuya Fujiwara, Mayuko Fukuda, Narushi Fukuda, Sei Hirazumi, Shigeki Hosokawa, Renji Ishibashi, Yuta Kanai, Youki Kudoh, Tim Man, Thomas J. Melesky
Regie: Hideo Nakata
Drehbuch: Tsugumi Öba / Takeshi Obata
Kamera: Tokushö Kikumura
Musik: Kenji Kawai
FSK 16
Japan / 2008

Nach seinem epischen Kampf mit Kira in Death Note wartet auf den jugendlichen Meisterdetektiv "L" eine neue Aufgabe. Eine Gruppe Terroristen um die Umweltaktivistin Dr. Kujo plant einen globalen Anschlag mit einem Killervirus. Die Schülerin Maki trägt diesen künstlich geschaffenen Virus schon in sich und wendet sich an "L", damit er die drohende Katastrophe abwenden kann. Doch um die Welt zu retten bleibt dem Genie nicht viel Zeit, denn schließlich hat er nur noch 23 Tage zu leben.


Dieser dritte Teil der "Death Note Saga" präsentiert sich dem Zuschauer einmal von einer eher ungewohnten Seite, stehen doch die tödlichen Notizbücher gar nicht mehr im Mittelpunkt der Geschichte, sondern werden nur noch als kleine Randnotiz erwähnt. Das verleiht dem vorliegenden Film einen ganz anderen, aber auch sehr interessanten Anstrich, ist dieser Teil doch vollkommen auf den schlaksigen Meisterdetektiv L zugeschnitten, der keine geringere Aufgabe bewältigen muss, als die ganze Menschheit vor dem sicheren Tod zu retten. Und so handelt es sich dieses Mal vielmehr um einen waschechten Virus-Thriller, der zudem noch sehr spannend und interessant in Szene gesetzt wurde. Selbstverständlich fehlt es der Geschichte dabei aber auch nicht an dem teils etwas schrägen Humor, der in erster Linie durch die Figur des L ausgelöst wird und als willkommene Abwechslung angesehen werden kann.

Wie schon bei den beiden vorherigen Teilen kann man eigentlich gar nicht so wirklich beschreiben, was diese Filme so absolut sehenswert macht, denn alle 3 bisher erschienenen Teile beinhalten im Prinzip keine besonderen Höhepunkte, die man gesondert erwähnen müsste und dennoch strahlen die Filme eine ungeheuer starke Faszination auf den Zuschauer aus, gegen die man sich beim besten Willen nicht wehren kann. Sicherlich ist auch der schräge Charakter von L mitverantwortlich für den großen Unterhaltungswert, den alle Werke beinhalten. Wirkt die Figur einerseits extrem kauzi und lässt sogar skurrile Züge erkennen, so geht von ihr aber auch ein unglaublich hoher Symphatiefaktor aus, so das diesen urigen Typen als Betrachter doch äusserst schnell in sein herz schließt. Und genau dieser Punkt kommt in vorliegender Geschichte besonders stark zum Vorschein, da L im absoluten Focus der geschehnisse steht.

Ehrlich gesagt kommt man auch gar nicht dazu, die todbringenden Notizbücher zu vermissen, denn dafür ist die vorliegende Story viel zu interessant. Obwohl auch hier keine sonderlichen Highlights auftreten, wird man wie von einer Art Sog in die Ereignisse hineingezogen und begleitet den symphatischen Detektiv bei seinem Versuch, die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Man fiebert in jeder einzelnen Passage mit und wird so auch fast selbst zu einem Teil der Geschichte. Dieses Phänomen war auch schon bei den beiden Vorgängern zu beobachten, so das alle 3 Filme zusammen einen wirklich sehr positiven Gesamteindruck hinterlassen. Zu diesem tragen auch die agierenden Schauspieler bei, die wirklich durch die Bank absolut überzeugende Leistungen abliefern und so ein wichtiger Teil einer gelungenen Gesamt-Komposition sind.

Letztendlich knüpft dieser Teil der Reihe nahtlos an die Qualität der vorherigen Filme an, auch wenn die hier erzählte Geschichte in eine vollkommen andere Richtung geht. Dieses Mal geht es nicht in die Richtung Fantasy, dafür bekommt man einen wirklich gelungenen Thriller geboten, der jederzeit beste und sehr spannende Unterhaltung bietet. Gute Darsteller, ein sehr solider Spannungsbogen und eine an sich äusserst interessante Story sorgen im Endeffekt für ein sehr gelungenes Gesamtpaket, das seinen Vorgängern in keinster Weise nachsteht.


Fazit:


Die mittlerweile dritte Verfilmung der berühmten Mangas bietet dem Zuschauer wieder einmal beste und kurzweilige Unterhaltung. Auch wenn es überhaupt nicht mehr um die berüchtigten Notitbücher geht, die vielen Menschen den Tod gebracht haben. Zudem steht dieses Mal der kultige und äusserst symphatische Superdetektiv ganz im Focus einer spannenden Geschichte, in der zu keiner Zeit auch nur der Anflug von Langeweile aufkommt. Wer schon die ersten beiden Verfilmungen zu schätzen wusste, der wird auch von vorliegendem Film absolut begeistert sein.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Japanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 129 Minuten
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Einer kam durch
(The One That Get Away)
mit Hardy Krüger, Colin Gordon, Michael Goodlife, Terence Alexander, Jack Gwillim, Andrew Faulds, Julian Somers, Alec McCowen, Harry Lockart, Robert Crewdson, George Mikell, George Roubicek, John Van Eyssen, Frederick Jaeger, Richard Marner
Regie: Roy Ward Baker
Drehbuch: Howard Clewes / Kendal Burt
Kamera: Eric Cross
Musik: Hubert Clifford
FSK 12
Großbritannien / 1957

1940: Die Schlacht um England ist auf ihrem Höhepunkt. Aus dem dunstigen Himmel trudelt eine beschädigte Messerschmitt auf den Boden. Der Pilot Franz von Werra wird gefangengenommen. Das anschließende Verhör kann ihn zwar einschüchtern, hindert ihn aber nicht an seinem einzigen Ziel: Flucht. So beginnt die wahre und überaus dramatische Geschichte des Franz von Werra. Immer wieder gelingt die Flucht. Immer wieder gerät er in Gefangenschaft. Bis er bei seiner letzten spektakulärsten Flucht seine Verfolger endgültig abschüttelt ...


"Einer kam durch" erzählt die wahre Geschichte des Piloten Franz von Werra, dem es als einzigen gelungen ist, je aus der britischen Kriegsgefangenschaft zu entkommen. Dargestellt wird die Figur des deutschen Offiziers dabei vom großartigen Hardy Krüger, der dem Charakter seine ganz eigene Note verleiht, die bei aller Ernsthaftigkeit der Geschichte auch durchaus ihre humorigen Szenen hat, was sich insbesondere in den hier gezeigten Verhören herauskristallisiert, die zwischen den Engländern und von Werra stattfinden. Entfalten diese Verhöre doch eine schon fast kameradschaftliche Atmosphäre, in der man zuerst gar nicht auf den Gedanken kommt, das es sich bei den Protagonisten um erbitterte Kriegsgener handelt, sondern vielmehr der Eindruck entsteht, das sich alte Bekannte miteinander unterhalten. Dadurch geraten diese Gespräche zu einer recht amusanten Sache die darin gipfelt, das von Werra einem britischen Offizier sogar eine Wtte um 10 Flaschen Champagner anbietet, das ihm nach spätestens 6 Monaten die Flucht aus der Gefangenschaft gelingen würde.

Und so entwickelt sich dann auch eine sehr spannende Geschichte, in der dem deutschen Offizier zweimal fast die Flucht gelingt, er aber doch wieder eingefangen wird, um danach in ein Kriegsgefangenenlager nach Kanada überführt zu werden. Doch auch hier sieht von Werra seine Chance, in die USA zu entkommen, die zu diesem Zeitpunkt des Krieges noch als neutrales Land galten. Und dieses schier aussichtslose Unterfangen gelingt ihm schließlich auch, selbst wenn er aufgrund der Wetterverhältnisse bis an die absoluten Grenzen seiner Belastbarkeit gehen muss.

Rein von der Thematik her wird man in vorliegendem Film schon in groben Zügen an den deutschen Klassiker "Soweit die Füße tragen" erinnert, in dem die Flucht eines deutschen Kriegsgefangenen durch die unendlich erscheinende sibirische Eiswüste allerdings noch um ein Vielfaches intensiver und detailierter dargestellt wurde. Dennoch zeigen sowohl die Mini-Serie als auch vorliegender Film gewisse Ähnlichkeiten auf, die man nicht von der Hand weisen kann. Und auch "Einer kam durch" entfaltet trotz einer viel kürzeren Laufzeit ein durchaus hohes Maß an Intensität, die sich während des Filmes auch auf den Zuschauer überträgt, der somit förmlich selbst an den Fluchtversuchen beteiligt ist und dem symphatischen Helden der Story jederzeit die Daumen drückt. Man kann sich wohl lediglich ansatzweise vorstellen, welch körperliche und psychische Belastungen ein Mensch durchstehen muss, der die hier dargestellte Tortur durchmachen muss, denn neben einem unbedingten Überlebenswillen ist auch eine körperliche Konstitution erforderlich, die man sich im Geiste kaum vorstellen kann. Und auch wenn man hier gerade diese Dinge nur erahnen kann reicht das schon vollkommen aus, sich einen ungefähren Eindruck der Strapazen zu machen und die Belastbarkeit eines einzelnen Menschen zu erkennen, wenn er ein bestimmtes Ziel verfolgt.

Letztendlich ist "Einer kam durch" ein wirklich abslout sehenswerter Kriegsfilm, der seinen Focus allerdings nicht auf die ansonsten üblichen Geschehnisse legt, sondern eine einzelne Person in den Mittelpunkt der Ereignisse stellt. Dabei wird beim Zuschauer insbesondere durch die Schauspieler ein authentischer und überzeugender Eindruck hinterlassen, denn ihre Darstellungen der einzelnen Charaktere sind jederzeit glaubwürdig, was für die Erzählung einer wahren geschichte besonders wichtig ist. So präsentiert sich ein Gesamtbild, an dem es prinzipiell nichts zu beanstanden ist, wird man doch mit einer tollen und sehr spannenden Story bedient, die zudem auch trotz der ernsten Thematik auch ihre humorigen Momente hat.


Fazit:


Wer die deutsche Mini-Serie "Soweit die Füße tragen" zu schätzen weiss, der dürfte auch an diesem Film seine Freude finden. Auch wenn es hier nicht ansatzweise so detailliert und ausführlich dargestellt wird, bekommt man dennoch eine faszinierende Story geboten, die zudem auch noch wirklich passiert ist. Gute Darsteller, ein äusserst konstanter Spannungsbogen und einige witzige Momente machen dieses Werk absolut sehenswert, so das man ohne Probleme eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann.


Die DVD:

Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0 Mono
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,66:1 (16:9 s/w)
Laufzeit: 107 Minuten
Extras: Trailer, Biografie Hardy Krüger, Bildergalerie
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

Bild




Inglorious Zombie Hunters
(Joshikyoei hanrangun)
mit Sasa Handa, Yuria Hidaka, Ayumu Tokito, Mizuka Arai, Hiromitsu Kiba, Hidetomo Nishida, Sakae Yamazaki, Toshi Yanagi, Kiyo Yoshizawa
Regie: Koji Kawano
Drehbuch: Satoshi Owada
Kamera: Mitsuaki Fujimoto
Musik: Hideto Takematsu
Ungeprüft
Japan / 2007

Die attraktive Japanerin Aki ersetzt ihre Schwimmkameradin, weil diese vom übereifrigen Trainer aus der Mannschaft geprügelt wurde. Der leicht gestörte Schularzt soll die knackig-trainierten Bodies der Studentinnen gegen ein Virus impfen und infiziert die Mädels eher aus Versehen. Die ganze Schule verwandelt sich in einem Amoklauf von rabiaten Zombies, die sich zum Pimpern und Fressen gernhaben. Der Kampf beginnt. Es liegt an Aki und das Schwimm-Team, die lüsterne Zombiehorde zurück zu den Duschszenen zu schicken! "..


Und wieder einmal stellen die Japaner unter Beweis, das sie ein ausgesprochenes Faible für trashige Splatterfilme besitzen und dabei nicht unbedingt viel Wert auf inhaltliche Substanz und andere Dinge legen, die einen Film im Normalfall ausmachen. So merkt der Zuschauer hier auch recht schnell, in welche Richtung die vorliegende Geschichte geht, denn inhaltliche Tiefe oder eine sinnvolle Story sollte man keinesfalls erwarten. Vielmehr erwartet einen ein vollkommen sinnbefreites Geschehen, das phasenweise zwar recht skurril erscheint, aber im Gesamtbild doch eher etwas enttäuschend daherkommt. Trotz seines extrem hohen Trashanteil weiss "Inglorious Zombie Hunters" zu keiner Zeit wirklich zu überzeugen, in einigen Passagen entpuppt sich das Werk trotz seiner kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten sogar als ziemlich zähflüssig, was für einen Trashfilm im Prinzip absolut tödlich ist. Leben doch gerade diese Filme von ihrem hohen Unterhaltungswert, der hier leider nur streckenweise zum Ausdruck kommt.

Vor allem Freunde der harten Welle dürften etwas enttäuscht sein, denn trotz der hohen Alterseinstufung bekommt man eigentlich herzlich wenig geboten. Es fließt zwar eine Menge Kunstblut und man sieht auch einige abgetrennte Körperteile, doch die Metzeleien an sich sind zumeist lediglich in Ansätzen zu erkennen. Zudem kommt die Tatsache, das die vorhandenen Effekte nicht gerade von hoher Qualität sind, die vorhandenen Splatter-und Gore Szenen wirken viel eher äusserst künstlich und billig in Szene gesetzt. Sicherlich könnte man darüber hinwegsehen, wenn der Film ansonsten ganzzeitige Kurzweil bieten würde, doch leider wird man auch in dieser Beziehung nicht gerade verwöhnt. Die Story hat zwar durchaus ihre komischen und unterhaltsamen Momente, jedoch sind diese nicht oft vorhanden und manchmal zieht so sogar etwas Langeweile in das Geschehen ein.

Selbst die Darsteller passen sich dem äusserst mäßigen Niveau an und agieren phasenweise doch ziemlich lustlos und unmotiviert. Nun ist es keinesfalls so, das ich in einem Trashfilm grandiose Schauspielkunst erwarte, jedoch sind die hier gezeigten Leistungen doch teilweise so schlecht das sie einer wirklichen Beschreibung spotten. Auch die Dialoge untereinander sind einfach nur dumpf und dämlich, zudem enthalten sie keinerlei Wortwitz der den Ereignissen wenigstens etwas unfreiwillig Komisches verleihen würde. Das trägt sicherlich nicht gerade zu einem guten Gesamteindruck bei und selbst eingefleischte Trash-Fans dürften hier zu keinem insgesamt überzeugendem Gesamtbild gelangen, denn dafür beinhaltet der Film selbst für eine japanische Trash-Produktion zu viele offensichtliche Defizite. Anstatt den Zuschauer mit etwas Witz und Humor zu konfrontieren oder ihm einige wirklich gelungene Effekte zu servieren, setzen die Macher auf mehrere Sex-Passagen, die man sich auch durchaus hätte sparen können.

Letztendlich bekommt man es mit einem Film zu tun der zwar einige durchaus gute Ansätze beinhaltet, die aber nicht konsequent ausgearbeitet werden. Das die Japaner es weitaus besser können, haben sie ja beispielsweise mit Filmen wie "The Macjine Girl" oder "Tokyo Gore Police" eindrucksvoll unter Beweis gestellt, jedoch beinhalten diese Werke eine Klasse, an die vorliegende Geschicht nicht einmal ansatzweise herankommt. Dennoch bin ich mir sehr sicher, das auch vorliegende Produktion ihre Fangemeinde finden wird und das obwohl es sich hier um eine äusserst bescheidene Trash-produktion handelt, aus der man weitaus mehr hätte herausholen können.


Fazit:


"Inglorious Zombie Hunters" kann die in ihn gesetzten Erwartungen leider nur phasenweise erfüllen, so das man im Endeffekt lediglich streckenweise kurzweilig unterhalten wird. Selbst für einen Trashfilm wird ganz einfach zu wenig geboten, als das man eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen könnte. Zu krampfhaft wird versucht, die Ereignisse witzig erscheinen zu lassen, vielmehr wirkt der vorhandene Humor ziemlich platt und stellenweise extrem albern. Da können auch einige skurrile Momente nicht drüber hinwegtäuschen, die aber immerhin vorhanden sind, so das man dieses Werk nicht als Totalausfall bezeichnen muss.


Die DVD:

Vertrieb: 8 Films
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten
Extras: Trailer, Photogalerie, 4 Collector's Cards
Big Brother is watching you
Antworten