Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mo 10. Nov 2014, 15:33
Liebe Klown-Killer und Harlekin-Hasser,
spätestens seit Stephen Kings IT wissen wir, dass sich das Böse hinter einer dicken Schicht Schminke verbirgt – und letztlich immer nur so mächtig ist wie die aus Begehren und Schuld gespeiste Fantasie, die ihm eine Form gibt. So wie Frank N. Furter in Pennywise steckt in jedem bösen Clown-Kostüm letztlich nur ein dauergeiler, nach Aufmerksamkeit lechzender Teenager, der sich an Muttis Garderobe vergriffen hat. Im schönen Schuld-und-Schminke-Monat Dezember forscht Bizarre Cinema mal wieder der Dialektik zwischen Lust und Angst, Projektion und Reflexion, Marzipan und Magenschmerz nach und widmet sich einer Galerie armseliger Giftmörder, Sadisten, Panzerfahrer, Söldner und Legionäre, die ihre volle Macht erst dank des Projektorenlichts und unserer geilen Blicke erlangen. In einem Special lassen wir außerdem zwei der berühmtesten Fummeltrinen gegeneinander antreten: Santa vs. Satan!
Sonntag, 7.12.2014, 14.30 Uhr: FEUERSTOSS
I 1976, R: Alberto De Martino, 88 min., 35mm, DF, mit Stuart Whitman, John Saxon, Martin Landau, Tisa Farrow
Ein Polizei-Captain (Stuart Whitman) ist auf der Suche nach dem Giftmörder seiner Schwester, die an der Universität von Montreal als Studentin eingeschrieben war. Von Rache getrieben, greift er auf seine eigenen brutalen Methoden zurück, um den Killer zu finden. Bald aber findet er im Zuge seiner Ermittlungen heraus, daß seine Schwester alles andere als eine Heilige war. Actionreiches Poliziesco-Meisterwerk von Alberto de Martino mit einem genialen funkigen Score von Armando Trovaioli.
Text und Einführung: Torsten Cornils
Sonntag, 14.12.2014, 14.30 Uhr: WENN DU KREPIERST – LEBE ICH
I 1977, R: Pasquale Festa Campanile, Musik: Ennio Morricone, 104 min., 35 mm, DF, mit Franco Nero, Corinne Cléry, David Hess
Als Walter und Eva Mancini Kalifornien mit einem Wohnwagen bereisen, liegen die besten Jahre ihrer neunjährigen Ehe schon lange zurück. Walter, ein mittelmäßiger Reporter und zynischer Säufer, hängt finanziell am Rockzipfel seiner reichen Frau, ein Umstand, mit dem der Macho überhaupt nicht klar kommt. Als sie den Anhalter Adam Konitz (David Hess aus "The Last House on the Left") mitnehmen, geraten die beiden in eine lebensgefährliche Situation, denn der entpuppt sich schnell als ein aus der Strafanstalt geflohener, sadistischer Verbrecher, der soeben eine Bank überfallen und dabei seine Kumpane um die Beute geprellt hat. Ein wahrlich garstiger Film, knallharter Thriller und schockierendes Psychodrama zugleich!
Text und Einführung: Mike Schimana
Freitag, 19.12.2014, ab 20 Uhr: BIZARRE CINEMA XXXMAS SPECIAL – SANTA VS. SATAN
Im Metropolis, mehr Infos in Kürze
Sonntag, 21.12.2014, 14.30 Uhr: PANZER, SÖLDNER, LEGIONÄRE
GB 1969, R: André De Toth, 118 Min., 35mm, DF, mit Michael Caine, Nigel Davenport, Nigel Green
Eigentlich ist dieser Film besser bekannt als "Ein dreckiger Haufen". Ähnlichkeiten mit anderen Filmtiteln – "Das dreckige Dutzend" zum Beispiel – sind wahrscheinlich beabsichtigt. Warum auch nicht? Schließlich geht es hier ebenfalls darum, dass ein Offizier – Michael Caine spielt ihn – ehemalige Knackis für ein Himmelfahrtskommando zusammenstellt. Die Zeit: 1942. Der Ort: Nordafrika. Das Ziel: ein Öl-Depot plus die Befehlskombüse von Erwin Rommel. Es geht also einiges kaputt, in farbigem Technicolor und breitem Panavision. Regie führte André De Toth, einer der drei Einäugigen Hollywoods (neben John Ford und Raoul Walsh). Was ihn nicht daran hinderte, mit "Das Kabinett des Professor Bondi" 1953 einen 3-D-Film zu inszenieren. Erst wenn Quentin Tarantino auch ’ne Augenklappe trägt, ist er wirklich cool.
Text und Einführung: Michael Ranze
PS: Let us now praise Tim Curry!
spätestens seit Stephen Kings IT wissen wir, dass sich das Böse hinter einer dicken Schicht Schminke verbirgt – und letztlich immer nur so mächtig ist wie die aus Begehren und Schuld gespeiste Fantasie, die ihm eine Form gibt. So wie Frank N. Furter in Pennywise steckt in jedem bösen Clown-Kostüm letztlich nur ein dauergeiler, nach Aufmerksamkeit lechzender Teenager, der sich an Muttis Garderobe vergriffen hat. Im schönen Schuld-und-Schminke-Monat Dezember forscht Bizarre Cinema mal wieder der Dialektik zwischen Lust und Angst, Projektion und Reflexion, Marzipan und Magenschmerz nach und widmet sich einer Galerie armseliger Giftmörder, Sadisten, Panzerfahrer, Söldner und Legionäre, die ihre volle Macht erst dank des Projektorenlichts und unserer geilen Blicke erlangen. In einem Special lassen wir außerdem zwei der berühmtesten Fummeltrinen gegeneinander antreten: Santa vs. Satan!
Sonntag, 7.12.2014, 14.30 Uhr: FEUERSTOSS
I 1976, R: Alberto De Martino, 88 min., 35mm, DF, mit Stuart Whitman, John Saxon, Martin Landau, Tisa Farrow
Ein Polizei-Captain (Stuart Whitman) ist auf der Suche nach dem Giftmörder seiner Schwester, die an der Universität von Montreal als Studentin eingeschrieben war. Von Rache getrieben, greift er auf seine eigenen brutalen Methoden zurück, um den Killer zu finden. Bald aber findet er im Zuge seiner Ermittlungen heraus, daß seine Schwester alles andere als eine Heilige war. Actionreiches Poliziesco-Meisterwerk von Alberto de Martino mit einem genialen funkigen Score von Armando Trovaioli.
Text und Einführung: Torsten Cornils
Sonntag, 14.12.2014, 14.30 Uhr: WENN DU KREPIERST – LEBE ICH
I 1977, R: Pasquale Festa Campanile, Musik: Ennio Morricone, 104 min., 35 mm, DF, mit Franco Nero, Corinne Cléry, David Hess
Als Walter und Eva Mancini Kalifornien mit einem Wohnwagen bereisen, liegen die besten Jahre ihrer neunjährigen Ehe schon lange zurück. Walter, ein mittelmäßiger Reporter und zynischer Säufer, hängt finanziell am Rockzipfel seiner reichen Frau, ein Umstand, mit dem der Macho überhaupt nicht klar kommt. Als sie den Anhalter Adam Konitz (David Hess aus "The Last House on the Left") mitnehmen, geraten die beiden in eine lebensgefährliche Situation, denn der entpuppt sich schnell als ein aus der Strafanstalt geflohener, sadistischer Verbrecher, der soeben eine Bank überfallen und dabei seine Kumpane um die Beute geprellt hat. Ein wahrlich garstiger Film, knallharter Thriller und schockierendes Psychodrama zugleich!
Text und Einführung: Mike Schimana
Freitag, 19.12.2014, ab 20 Uhr: BIZARRE CINEMA XXXMAS SPECIAL – SANTA VS. SATAN
Im Metropolis, mehr Infos in Kürze
Sonntag, 21.12.2014, 14.30 Uhr: PANZER, SÖLDNER, LEGIONÄRE
GB 1969, R: André De Toth, 118 Min., 35mm, DF, mit Michael Caine, Nigel Davenport, Nigel Green
Eigentlich ist dieser Film besser bekannt als "Ein dreckiger Haufen". Ähnlichkeiten mit anderen Filmtiteln – "Das dreckige Dutzend" zum Beispiel – sind wahrscheinlich beabsichtigt. Warum auch nicht? Schließlich geht es hier ebenfalls darum, dass ein Offizier – Michael Caine spielt ihn – ehemalige Knackis für ein Himmelfahrtskommando zusammenstellt. Die Zeit: 1942. Der Ort: Nordafrika. Das Ziel: ein Öl-Depot plus die Befehlskombüse von Erwin Rommel. Es geht also einiges kaputt, in farbigem Technicolor und breitem Panavision. Regie führte André De Toth, einer der drei Einäugigen Hollywoods (neben John Ford und Raoul Walsh). Was ihn nicht daran hinderte, mit "Das Kabinett des Professor Bondi" 1953 einen 3-D-Film zu inszenieren. Erst wenn Quentin Tarantino auch ’ne Augenklappe trägt, ist er wirklich cool.
Text und Einführung: Michael Ranze
PS: Let us now praise Tim Curry!