fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

(3)

The Contractor
2307919.jpg
2307919.jpg (304.48 KiB) 180 mal betrachtet
Ich hatte einen typischen modernen Action Vertreter erwartet. Schnelle Schnitte, überkanditelte Action und eine übliche Nicht-Story, die so tut als ob da mehr wäre.
Bekommen habe ich einen harten old school Verschwörungsthriller fast schon im 70er Stil, der fast die ganze Zeit am Einsatzort (Berlin) spielt, was dem Film ebenfalls gut tut. Chris Pine, Ben Foster und Kiefer Sutherland sind wie immer Klasse. Nina Hoss und Eddie Marsan schauen auch noch kurz vorbei.
Nur was das Ende angeht, wirkt einiges unter Zeitdruck einfach mal so dahin gehunzt.
Trotzdem gut.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

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Beitrag von fritzcarraldo »

(4)

Apollo 13
ZDF Neo.
Tom Hanks, Kevin Bacon und Bill Paxton im All. Ed Harris und Gary Sinise in Houston. Haben alle Probleme. Kennt man.
Daher hier mal die Modern Family Version.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(5)

Keine Augenwischerei.
Der Mann mit den Röntgenaugen
IMG_20240105_195736.jpg
IMG_20240105_195736.jpg (3.48 MiB) 144 mal betrachtet
Ich habe DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN das letzte Mal als Kind gesehen und weiß noch, das mich das Gesehene damals nachhaltig beeindruckt hatte. Ich glaube es war auf jeden Fall das Ende, welches mich doch arg mitnahm.
Das Ende empfinde ich immer noch als sehr intensiv, aber was natürlich auch auffällt, sind die vielen philosophischen Ansätze, die Corman im Film aufgreift. Dazu kommen dann noch die brillante schauspielerische Leistung von Ray Milland und die tollen Spectarama-Prismen-Verfremdungsszenen.
Toller Film!
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Beitrag von fritzcarraldo »

(6)

The Salvation
373194.jpg
373194.jpg (78.1 KiB) 137 mal betrachtet
(2014)
Guter Neo-Western.
Und die Anleihen an den Italo-Western sind auch offensichtlich.
Ist auf jeden Fall einen Blick wert. Wenn Mikkelsen dabei ist sowieso.
Und Eva Green, Jeffrey Dean Morgan, Jonathan Pryce, Mikael Persbrandt und Eric Cantona machen auch mit.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(7)

Der Dampfbügler von Incheon
The Roundup - No Way Out
(2023)
the-roundup-no-way-out-poster.jpg
the-roundup-no-way-out-poster.jpg (56.39 KiB) 132 mal betrachtet
Der Mensch gewordene Rammbock ist wieder da! One Punch Don Lee aka Ma
Dong-seok hat es in seinem mittlerweile dritten Einsatz als Cop, der früher mal Boxer war, dieses Mal mit gnadenlosen Drogen-Yakuza zu tun. Dabei kann ihn fast nichts stoppen, höchstens mal ein Auto, aber dann auch nur kurz. Die feine Klinge ist dabei nicht so seins, sondern eher die ganz grobe Kelle. Und was soll ich sagen? Die grobkörnige Mischung aus knallhartem Copthriller und Actionkomödie kommt bei mir wirklich gut an.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(8)

God is a Bullet
4285607.jpg
4285607.jpg (429.09 KiB) 125 mal betrachtet
(USA 2023)
Regie: Nick Cassavates
Mit
Maika Monroe und Nikolaj Coster-Waldau uvm.

Eins vorweg. GOD IS A BULLET ist kein wirklich guter Film.
Wobei ich sagen muss, dass es durchaus Momente gibt, die zu fesseln wissen.
Die Story an sich ist klar wie Hühnerbrühe. Ein Vater ("Bob", Nikolaj Coster-Waldau) geht auf die Suche nach seiner Tochter, die von einer Satanistensekte entführt wurde. Es gibt zwar noch einen weiteren Handlungsstrang, warum dieser hinzugefügt wurde wissen wahrscheinlich die Beteiligten selbst nicht. Dadurch kommt der Film aber auf unfassbare zweieinhalb Stunden Laufzeit. Schon recht viel für einen Streifen, dessen Handlung eigentlich Exploitation pur ist. Aber so etwas soll erstmal nichts heißen, wenn man sich z.B. S. Craig Zahlers BRAWL IN CELL BLOCK 99 und vor allem DRAGGED ACROSS CONCRETE ansieht, die ja auch mit ähnlichen Laufzeiten aufwarten und auch eher in Richtung Exploitation-Dramen gehen. Und ich glaube dass Regisseur Nick Cassavates ähnliches im Sinn hatte. Wobei der Film auch ein wohl sehr erfolgreiches Buch als Vorlage hatte. Und dies sogar auf einer wahren Geschichte beruht. Eventuell wollte man sich nicht nur auf den Satanskult verlassen. Es ist aber alles wie es ist und man erhält nun über diese relativ lange Filmlaufzeit einen verzweifelten Vater auf der Suche nach seiner Tochter, der sich mit einer jungen Frau namens Case (toll: Maika Monroe) zusammen tut, die dem besagten Kult schon einmal entfliehen konnte und auf Rache aus ist. Dabei wird dann viel geballert, dass die Arme, Beine und Unterkiefer nur so umher fliegen, denn der Kult betet nicht nur Satan an, sondern foltert, vergewaltigt und mordet. Drogengeschäfte und Prostitution sind anscheinend ebenfalls an der Tagesordnung, wobei nie ganz klar wird, was diese Organisation eigentlich genau macht. Und obwohl sie wie Berserker vorgehen und nicht besonders unauffällig sind, da alle vom Gesicht bis zu den Zehennägeln tätowiert sind, können sie offensichtlich schalten und walten wie sie wollen. Die Polizei taucht nur mal zwischendurch auf, um das berühmte gelbe Absperrband um einen Drogenschuppen zu spannen, den Bob und Case angezündet haben. Da helfen sie doch gerne. Mehr aber auch nicht.
Man muss dabei ja nicht Tätowierte an sich in eine Ecke stellen, wenn es aber um Zeugenaussagen ginge, dann hätte man ja gewisse Anhaltspunkte. Aber ich will der Polizei da nicht reinreden. Wenn ich da auf die besagten Tattoos angesprochen werden würde, würde ich aber wahrheitsgemäß antworten, dass es mit die schlechtesten sind, die ich je gesehen habe und sie wirken irgendwie wie selbst aufgemalt. Das ist dann aber Edding Kunst in Vollendung.
Aber fangen wir vorne an.
Es beginnt als Roadtrip mit nervigen Gesprächen über Gott und Satan. Denn Bob ist gläubiger Katholik. Das ist so nervig, dass ich drauf an dran war, den Film abzubrechen. Aufgesetzt und plakativ sagt man wohl. Hat man das überstanden, wird es aber besser und die Annäherung inklusive Roadmovie-Anteilen ist wirklich schön geraten. Weiter muss man sich dann auf eine eigenartige Film-Welt einlassen, in der Bob innerhalb einer Stunde oder so für seine selbsternannte Undercover-Aktion komplett tätowiert wird, er mehrfache Schlangenbisse und Flammenwerferattacken überlebt. Und dies sind nur zwei Beispiele. Sein Vorgehen ist übrigens komplett privat, denn er scheint sich Urlaub oder so genommen zu haben.
Irgendwann fiel mir dann auch auf, dass er die besagten Tätowierungen gar nicht benötigt hätte, denn Undercover ist hier gar nichts, sondern eher immerwährende komplette Konfrontation. Und dies bis zur bleihaltigen und endgültigen Konfrontation kurz vor Schluss. Zwischendurch hatte ich total vergessen, dass die besagte Tochter ja noch in den Händen der Satanisten ist, aber Bob denkt zum Glück daran.
Leider setzt dann doch noch die schon kurz erwähnte Nebenhandlung ein.
Und so gingen 150 eigenartige Minuten vorüber. Insgesamt muss man sagen, dass der Film schon einiges kann und wenn man sich auf die Atmosphäre und die kreierte Welt einlässt, es auch ein bisschen funktioniert, denn geballert wird ja auch.
Und Hauptdarstellerin Maika Monroe ist toll, ja doch, auf jeden Fall. Aber ich wiederhole mich dann doch nochmal.
GOD IS A BULLET ist kein wirklich guter Film.
Und so endet diese Episode mit ein paar "grandiosen" Sätzen.
"Ich habe viel Blut geleckt in letzter Zeit und bin jetzt auf den Geschmack gekommen!"
"Bobby, das Leben besteht nur aus Halbwahrheiten!"
"Wir sind gegangen, haben unsere Hände reingewaschen und haben den Punk gehen lassen!"

Und die Rache endet nie. Vielleicht.
Ich habe noch die kurzen und seltsamen Auftritte von Jamie Foxx als Ferryman vergessen. Ist jetzt aber auch egal.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(9)

Die Schneegesellschaft
1816627.jpg
1816627.jpg (845.16 KiB) 107 mal betrachtet
Regie: J.A. Bayona
Dritte Verfilmung (nach ALIVE mit Ethan Hawke v. 1993 und dem Hugo Stiglitz Film selben Titels aus dem Jahre 1976) des tragischen Flugzeugabsturzes eines uruguayischen Rugby-Teams in den Anden 1972. Tod und Verzweiflung breiten sich in der eiskalten Bergwelt schnell aus. Und vor allem sind alle irgendwann am Verhungern. Warten auf die Rettung? Warten auf den Tod? Entscheidungen müssen getroffen werden.
Die Stiglitz-Version von 1976 kam damals sehr schnell zur Sache. Charakterzeichnung gab es dabei kaum bis gar nicht. Aber so exploitativ wie sie ab und an dargestellt wurde ist sie nun auch nicht. Der Film von 1993 hatte dann auch schon einen Erzähler in John Malkovich, der die Aufgabe hatte, über das Erlebte zu Sinnieren und es zur Verarbeiten.
Einen Erzähler (aus dem Off) gibt es hier auch. Diese Texte sind dann auch sehr eindringlich und begleiten fast schon sanft das sich heftigst ausbreitende Schreckensszenario. Wie auch schon in den beiden früheren Filmen ist der Absturz ein unfassbarer Auftakt des ganzen. Danach gibt es in DIE SCHNEEGESELLSCHAFT unglaublich schöne Bilder der Anden, die dann im krassen Gegensatz zum Leid der Absturzopfer stehen.
"Wenn Du versuchst dem Berg zu entfliehen, zahlt er es Dir doppelt zurück!"
heißt es dann auch einmal. Wenn es dann um den Überlebenskampf und die daraus folgenden Diskussionen geht, ist die Kamera ganz nah an den Opfern. So nah, dass es einem fast schon selbst weh tut. DIE SCHNEEGESELLSCHAFT will ganz großes Drama sein und ist es auch. Der Film wurde für 2024 als spanischer Beitrag für die Oscars eingereicht. Zurecht denke ich.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(10)

Die purpurnen Flüsse
bild49458.jpg
bild49458.jpg (46.11 KiB) 93 mal betrachtet
Ewig nicht gesehen.
Reno und Cassel jagen einen Serienkiller in einer abgelegenen Stadt in den französischen Alpen.
Die ganze Story ist natürlich Pulp pur. Der Film lebt dann auch einerseits vom Zusammenspiel der unterschiedlichen Cops Reno und Cassel und andererseits von der ständigen unheimlichen Atmosphäre und vom wunderschönen Alpenpanorama. Das ist meiner Meinung nach schon gut und spannend in Szene gesetzt. Regisseur Mathieu Kassovitz bedient sich dabei bei Altbekanntem. Selbst der Score klingt z.B. ab und an nach Goblin.
Einzig auf die Cops vom Anfang, die sich wie die Gendarmen von St. Tropez benehmen, könnte ich verzichten. Und dafür, dass viel in Kneipen gesessen wird, hätte man auch mal einen J&B hinstellen können.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(11)

Leave the World behind
5577157.jpg
5577157.jpg (575.71 KiB) 93 mal betrachtet
Schwierig. Ganz schwierig.
Paranoia-Thriller. Apocalypse-Film.
Klingt natürlich interessant. Und ist es auch.
Der Film ist dann auch vollgepackt mit tollen Ideen, die teilweise mit unfassbaren Kameraeinstellungen und -fahrten dargeboten werden. Aber, und jetzt kommt das "Aber", es ist wieder einmal alles viel zu lang geraten. Wieder einmal ist eine Netflix-Produktion auf 150 Minuten gestreckt worden. Das tut dem Film gar nicht gut. Irgendwann wird dann auch keine Atmosphäre mehr aufgebaut, sondern es wird einfach Tempo herausgenommen. Der Film stoppt dann und kommt nur schwer wieder in die Gänge. Dazu dann noch die pseudokryptischen Monologe einiger Charaktere. Und so muss dann die genretypischste Figur des Films (ein Prepper), gespielt von Kevin Bacon, zum Schluss hin das Ganze erklären. Und dies lag dann sowieso schon klar wie Kloßbrühe auf dem Teller. Zwischendurch fiel mir dann ein, dass Regisseur Sam Esmail auch die Serie MR. ROBOT produziert hatte. Diese hatte ich wegen der komplett depressiven Stimmung irgendwann abgebrochen. Einiges davon findet sich auch hier wieder. LEAVE THE WORLD BEHIND habe ich aber zu Ende geschaut.
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Beitrag von fritzcarraldo »

(12)

Killers of the Flower Moon
Killers_of_the_Flower_Moon_film_poster.jpg
Killers_of_the_Flower_Moon_film_poster.jpg (109.7 KiB) 79 mal betrachtet
(Apple TV) (2023)
210 Min.
Martin Scorseses (Bringing out the Dead) Film über die Osage-Morde. Das indigene Volk der Osage war Anfang des 20. Jahrhunderts zu Reichtum gekommen, da auf deren Land Öl gefunden wurde. Durch gierige Machenschaften versuchten viele Weiße nun die Osage zu überlisten und schreckten dabei vor nichts zurück.
Der Anfang und das Ende sind nahezu brillant. Wunderschöne Bilder beschreiben den Ölfund der Osage und gegen Ende, als es darum geht diesen Fall abzuschließen, wählt er die Form einer Radioshow, was das ganze irgendwie noch ergreifender macht. Dazwischen wählt Scorsese aber seine Form des Geschichtenerzählens, welche mich auch schon bei THE IRISHMAN etwas ratlos zurück ließ. Brillante Schauspieler und Schauspielerinnen führen ergreifende Dialoge, die aber immer wieder schnell unterbrochen werden, da das nächste Erzählsegment eingeführt wird, mit weiteren Charakteren, die aber entweder schnell wieder verschwinden oder zwischendurch einfach wieder so auftauchen. Obwohl diese besagten Sequenzen teilweise wirklich unfassbar sind, wenn es wieder einmal darum geht, welche diabolische Tat ersonnen wurde, um an das Geld der Osage zu kommen. Dies machte es mir schon sehr schwer, einen richtigen Zugang dazu zu finden. Man hat den Eindruck, dass Scorsese einfach alles unterbringen wollte, was ihm wichtig war und dies auch tat.
Der Vergleich zu Ciminos HEAVEN´S GATE hinkt dabei ganz und gar nicht. Nur dass Scorsese jetzt Apple ruiniert hätte, wäre mir neu.
Es gibt natürlich dann doch drei Hauptcharaktere. Allen voran Robert de Niro (Silver Linings) als selbst ernannter King des Countys William Hale. Er ist eine Mischung aus nettem Onkel und Mafiaboss. Und dies so widerwärtig überzeugend, dass sogar ich als Zuschauer ihm die netten Züge abnahm.
Lily Gladstone (Fancy Dance) als Molly, die reiche Frau, auf deren Geld es der böse Onkel abgesehen hat, ist schon irgendwie der heimliche Star des Films, obwohl ich nicht wirklich verstehen kann, was sie an dem Neffen von Hale (Leonardo Di Caprio; The Beach)) eigentlich findet. Di Caprio spielt diesen Ernest dann auch so verkniffen mit Gesichtszügen, die vermuten lassen könnten, dass er einen De Niro Lookalike Contest gewinnen wollte. Nein im Ernst. Er spielt das wie immer unfassbar gut und scheint hinter der Rolle zu verschwinden und ist dabei die ärmste und schlimmste Figur zugleich. Wieso er seinem Onkel William auf dem Leim geht und wirklich denkt, er tut allen etwas gutes, obwohl er von Anfang bei allem voll mitmischt, bleibt mir persönlich schleierhaft. Diese drei sind wirklich meisterhaft und daher werden weitere Stars auch durch die schon beschriebene Erzählweise völlig verschenkt.
Hier sind Jesse Plemons (Breaking Bad), John Lithgow ( Hinterm Mond gleich links) und Brendan Fraser (Steinzeit Junior) zu nennen.
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