Re: Karl or Karla goes to Cinema
Verfasst: So 17. Nov 2024, 11:40
16.11.24, 20:30, City 46 Saal 2
Motel Destino (2024)
R: Karim Aïnouz, D: Iago Xavier, Nataly Rocha, Fábio Assunção; M: Benedikt Schiefer
Heraldo, ein kleiner Gangster unter der Herrschaft einer Drogendealerin und Malerin aus dem Norden Brasiliens, will aussteigen, um in die große Stadt zu gehen. Er soll noch einen letzten Job mit seinen Bruder erledigen. So was geht ja immer schief, hier liegt es an Beischlafdiebstahl und einem schmierigen Motel, das dann seine neue Heimat wird und in dem sich eine Dreiecksgeschichte zwischen ihm und dem Besitzerpaar entwickelt. Und das ist ja auch immer eher problematisch, wissen wir seit einigen James M Cains Postmann-Verfilmungen oder an 90er Neo Noir mit ähnlichem Thema wie Hot Spot.
Und insgesamt lehnt er sich an die 90er an: irgendwie sind wir im Nirgendwo, wenn etwas eine Farbe hat, ist es sehr grell, ansonsten von der stetig spürbaren Hitze ausgeblichen. Ainoz setzt das ganze sehr gut in das heutige Brasilien, hat drei gute Darsteller gefunden. Benedikt Schiefer schafft einen Sound mit verzerrten Gitarren und Synth-Geräuschen, der sowohl die Gefühlswelt, die Handlung und die Hitze mitnimmt. Und das Sex-Motel ist der Hammer.
Im Gegensatz zu den alten Noirs kann hier sowohl der (beinahe allgegenwärtige) Sex deutlich gezeigt werden, und auch das der junge Gangster eine erotische Faszination auf den anderen männlichen Part des Dreiecks ausübt, wird nicht nur angedeutet.
Aus Brasilien kommt ja immer mal wieder etwas hier an, hier wahrscheinlich wegen französischer und deutscher Co-Produktion, und bisher gefiel mir das.
Der Regisseur hat ja sogar schon mal Hollywood gemacht, „Firebrand“, ein Historienfilm, der kommt mal auf die Liste.
Empfehlung.
Motel Destino (2024)
R: Karim Aïnouz, D: Iago Xavier, Nataly Rocha, Fábio Assunção; M: Benedikt Schiefer
Heraldo, ein kleiner Gangster unter der Herrschaft einer Drogendealerin und Malerin aus dem Norden Brasiliens, will aussteigen, um in die große Stadt zu gehen. Er soll noch einen letzten Job mit seinen Bruder erledigen. So was geht ja immer schief, hier liegt es an Beischlafdiebstahl und einem schmierigen Motel, das dann seine neue Heimat wird und in dem sich eine Dreiecksgeschichte zwischen ihm und dem Besitzerpaar entwickelt. Und das ist ja auch immer eher problematisch, wissen wir seit einigen James M Cains Postmann-Verfilmungen oder an 90er Neo Noir mit ähnlichem Thema wie Hot Spot.
Und insgesamt lehnt er sich an die 90er an: irgendwie sind wir im Nirgendwo, wenn etwas eine Farbe hat, ist es sehr grell, ansonsten von der stetig spürbaren Hitze ausgeblichen. Ainoz setzt das ganze sehr gut in das heutige Brasilien, hat drei gute Darsteller gefunden. Benedikt Schiefer schafft einen Sound mit verzerrten Gitarren und Synth-Geräuschen, der sowohl die Gefühlswelt, die Handlung und die Hitze mitnimmt. Und das Sex-Motel ist der Hammer.
Im Gegensatz zu den alten Noirs kann hier sowohl der (beinahe allgegenwärtige) Sex deutlich gezeigt werden, und auch das der junge Gangster eine erotische Faszination auf den anderen männlichen Part des Dreiecks ausübt, wird nicht nur angedeutet.
Aus Brasilien kommt ja immer mal wieder etwas hier an, hier wahrscheinlich wegen französischer und deutscher Co-Produktion, und bisher gefiel mir das.
Der Regisseur hat ja sogar schon mal Hollywood gemacht, „Firebrand“, ein Historienfilm, der kommt mal auf die Liste.
Empfehlung.