horror's Reise durch die große Welt der Filme

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Fallen Empire - The First Rebellion
(Hirokin)
mit Wes Bentley, Jessica Szohr, Angus Macfadyen, Laura Ramsey, Julian Sands, Max Martini, Rodney Charles, Mercedes Manning, Justin Shilton, Daz Crawford, Esteban Powell, Rowena Zirbel, Carrie Lazar
Regie: Alejo Mo-Sun
Drehbuch: Alejo Mo-Sun
Kamera: Cameron Duncan
Musik: John Paesano
FSK 16
USA / 2012

Griffin, ein skrupelloser und furchteinflößender Diktator, herrscht über den öden und ausgebeuteten Planeten des Volkes der Arid. Die Arid, die der Versklavung durch den Diktator nur durch ein Leben in nomadischen Wüstenstämmen entgehen, fördern die wertvollste Ressource des Planten: Aradium. Ein Element, das so stark vom Magnetkern des Planeten abgestoßen wird, dass es über seiner Oberfläche schwebt. Hirokin, der mit der Heirat einer aridischen Frau gegen Griffins Gesetze verstößt, versteckt sich mit seiner Familie in der Ödnis der Wüste. Doch als die Deacons, Griffins Elitearmee, seine Frau und seinen Sohn aufspüren und töten, schwört Hirokin Rache. Er findet Unterschlupf bei Moss, dem Anführer eines Arid-Stammes und Kopf der Rebellion gegen Griffin, und seiner Tochter Maren. Zusammen mit den Rebellen zieht Hirokin los, um Griffin zu stellen und erkennt, dass es nicht nur um seine persönliche Rache geht. Es geht um den Kampf und die letzte Hoffnung eines ganzen Volkes.


"Der Wüstenplanet" meets "Gladiator"


So kurz und knapp könnte man die Geschichte beschreiben, die Alejo Mo-Sun in seinem Regie-Erstling erzählt. In ein SCI/FI Gewand verpackt sind die offensichtlichen Anlehnungen an Ridley Scott's Meisterwerk unübersehbar und ganz generell ist jederzeit ersichtlich, das der gesamte Plot aus diversen anderen Filmen zusammengesetzt wurde. Nun zeugt das sicher nicht unbedingt von sehr viel Innovation oder Ideenreichtum seitens des Regisseurs, dennoch ist das dargestellte Szenario teilweise recht unterhaltsam gestaltet. Man sollte jedoch schon im Vorfeld keinesfalls mit zu hohen Erwartungen an diesen Film herangehen, denn die auf der Rückseite versprochene "phänomenale Ausstattung" entpuppt sich viel eher als niedrig budgetierte Kulisse, dient doch eine karge Wüstenlandschaft als Hauptschauplatz für die gesamten Ereignisse. Von einer wirklich imposanten Inszenierung kann also nicht die Rede sein, was sich auch im Laufe der Geschichte in den sogenannten Schlachten erkennen lässt.

Das gesamte Geschehen siedelt sich irgendwo im Durchschnittsbereich an, die Story bietet keinerlei echte Höhepunkte, beinhaltet aber meiner Meinung nach auch keine sonderlichen Rausreisser nach unten. Man gewinnt ziemlich schnell den Eindruck, das es sich um eine TV-Produktion handeln könnte, die streckenweise nett anzuschauen ist, jedoch keinerlei nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt. Das größte Manko ist sicherlich der dürftige Spannungsaufbau, denn die Abläufe sind doch extrem vorhersehbar, was ganz bestimmt auch in der offensichtlichen Ähnlichkeit zu diversen anderen Filmen begründet ist. So weiß man dann auch immer frühzeitig welche Aktionen einem demnächst bevorstehen, denn echte Überraschungsmomente sucht man hier vergebens. Zudem mangelt es "Fallen Empire" ein wenig an Action, denn die wenigen vorhandenen Passagen dienen lediglich zur Ergänzung der Rahmenhandlung. Ein paar Schwertkämpfe und ein finaler Endkampf sind alles, was einem in dieser Beziehung geboten wird. Gerade das Finale wird ein paar Minuten zuvor noch als entscheidende Schlacht um den Planeten angepriesen, entpuppt sich dann jedoch allein schon aufgrund der Anzahl an Personen als kleine Gruppen-Keilerei, was dem Zuschauer dann auch einige Schmunzler ins Gesicht zaubert.

Von den Darstellern her ist das Werk gar nicht einmal schlecht besetzt, denn mit Wes Bentley, Julian Sands oder auch Angus Macfadyen sind einige bekannte Gesichter am Werk, dennoch ist das erbrachte Schauspiel lediglich als durchschnittlich zu bezeichnen. Das liegt ganz einfach darin begründet, das keine der Hauptfiguren eine tiefergehende Charakter-Beleuchtung erfährt, sämtliche Figuren werden einem nur oberflächlich näher gebracht, so das man auch kaum eine Beziehung zu ihnen herstellen kann. An dieser Stelle hat Alejo Mo-Sun es ganz eindeutig versäumt, seiner Geschichte ein wenig mehr Tiefe zu verleihen, denn das nötige Potential dazu wäre bestimmt vorhanden gewesen. Vielleicht liegt das auch ganz einfach an der Unerfahrenheit auf dem Regie-Stuhl, denn von mangelndem Talent seitens des Regisseurs möchte ich hier nicht unbedingt sprechen. Wie dem aber auch sei, "Fallen Empire" beinhaltet einige sehenswerte Ansätze, die aber letztendlich in der breiten Masse des Durchschitts stagnieren, ohne richtig ausgearbeitet zu werden.

Letztendlich handelt es sich um eine aus mehreren Filmen zusammengeklaute Geschichte, ein wenig Wüstenplanet, eine Menge Gladiator und sogar eine Prise Star Wars sind eindeutige Indizien für mangelnde Kreativität. Wäre das Ganze nun wenigstens wirklich pompös-und beeindruckend umgesetzt worden, dann könnte man über diverse Mankos sogar hinwegsehen. So aber bleibt im Endeffekt eine Geschichte übrig die man sich ruhig einmal anschauen kann, wobei man die eigenen Erwartungen schon im Vorfeld herunterschrauben sollte, um am Ende nicht eine zu große Enttäuschung zu erleben.


Fazit:


Ich habe schon weitaus schlechtere Regie-Erstlinge gesehen, doch "Fallen Empire" hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck. Das wirkliche SCI/FI-Feeling will schon aufgrund der spärlich ausgefallenen Ausstattung nicht aufkommen und die extrem vorhersehbare Geschichte sorgt nicht unbedingt für viel Spannung. Dennoch beinhaltet das Werk zumindest einen ordentlichen Unterhaltungswert, so das man durchaus einmal einen Blick riskieren kann.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 102 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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White Vengeance
(Hong Men Yan)
mit Shao-feng Feng, Leon Lai, Hanyu Zhang, Anthony Wong Chau-Sang, Yifei Liu, Jordan Chan, Andy On, Quing Xiu, Haifeng Ding, Xiang Dong Xu, Quing Jia, Weng-Ting Sun, Human Zhao
Regie: Daniel Lee
Drehbuch: Daniel Lee
Kamera: Tony Cheung
Musik: Henry Lai
FSK 16
China / 2011

Wir schreiben das Jahr 206 vor Christus. In der ganz China beherrschenden Qin-Dynastie erheben sich Rebellen und stürzen das Land in blutiges Chaos. Deren Anführer Liu Bang und Xiang Yu kämpfen gemeinsam um die Vormachtstellung im Reich. König Huai erkennt deren Kampfgeist und unabdingbaren Siegeswillen. Um den Thron fürchtend versucht er, sie gegeneinander auszuspielen. Einst Brüder im Kampfe werden sie mehr und mehr zu Rivalen. Auch die hübsche Yu Ji scheint plötzlich zwischen ihnen zu stehen. Es kommt zu einer tragischen und unausweichlichen Auseinandersetzung zwischen den machtgierigen Anführern...


Mit "White Vengeance" ist ein weiterer Historien-Kracher aus Asien, wie man sie in den letzten Jahren ja oft genug zu Gesicht bekommen hat. Und wie immer handelt es sich auch hier um einen äußerst interessanten Beitrag, der in erster Linie durch seine Bildgewalt zu überzeugen weiß. Schauplatz ist dieses Mal das chinesische Reich und Regisseur Daniel Lee versucht dem Zuschauer einen eindringlichen Einblick in die Geschehnisse zu präsentieren, der gut 200 Jahre vor unserer Zeitrechnung angesiedelt ist. Intrigen und politische Ränkespiele stehen im Vordergrund einer Geschichte die sichtlich bemüht ist, sich möglichst nah an den wirklichen Ereignissen zu orientieren. Die Erzählweise der Story ist im Prinzip äußerst flüssig gestaltet, weist aber an der ein oder anderen Stelle kleinere Längen auf, was sicherlich auch darin begründet ist, das die politischen Intrigen gegenüber den Action-Passagen ganz klar die Oberhand haben. So sieht man sich dann auch teilweise mit sehr dialoglastigen Abschnitten konfrontiert was sicherlich nicht jedermanns Geschmack trifft. Für die Abläufe sind diese Stellen aber zwingend notwendig, damit man auch einen guten Eindruck vom Gesamtbild gewinnen kann.

Hier liegt jedoch ein etwas negativer Kritikpunkt begraben, denn stellenweise kann man in dem Netz aus Intrigen durchaus mal kurzzeitig den Überblick verlieren. Das ständige Einbringen neuer Charaktere erscheint phasenweise schon etwas verwirrend, zumal einige der Figuren auch gern einmal die Seite wechseln und in das feindliche Lager überlaufen. Erst im weiteren Verlauf der Ereignisse kann man so nach und nach die einzelnen Personen wirklich zuordnen und bekommt nun auch einen besseren Überblick über die Gesamt-Zusammenhänge des Ganzen. Gestaltete sich also die Einführungs-Phase in den Film noch etwas mühsam, so kann man im weiteren Verlauf die Geschichte viel intensiver genießen und sich vor allem an den eindrucksvollen Bildern erfreuen, die dem ganzen eine epische Note verleihen. Es offenbart sich ein Szenario das nicht nur opulent ausgestattet ist, sondern auch einen sehr interessanten-und spannenden Einblick in die damaligen Verhältnisse in China gewährt. Ehemals Verbündete werden zu erbitterten Gegnern und der Kampf um die Herrschaft des riesigen Reiches nimmt immer gewaltigere Formen an.

Wer nun allerdings ein Szenario erwartet das ausschließlich von gewaltigen Schlachten geprägt wird, der sollte diese Erwartungen von Beginn an etwas herunterschrauben. Zwar gibt es etliche wirklich sehenswerte Kämpfe zu sehen, doch Daniel Lee ist sorgsam darauf bedacht die politischen Ränkespiele immer wieder aufblitzen zu lassen. So kann man die ganze Zeit über nie sicher sein, ob nicht doch noch eine Überraschung auf den Zuschauer wartet und letztendlich bekommt man auch erst kurz vor dem Ende die ganz große Erleuchtung, die zudem auch noch einige vorher gezeigte Details in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Es ist also durchaus ratsam, auch auf die kleinen und im ersten Moment vielleicht banalen Kleinigkeiten zu achten, die im nachhinein eine vollkommen andere Gewichtung erhalten. Das wertet den Film rückwirkend noch zusätzlich auf und ist meiner Meinung nach auch ein untrügliches Zeichen für ein sehr gutes Drehbuch, das wenig Grund zur negativen Kritik bietet.

Insgesamt gesehen ist "White Vengeance" ein wirklich imponierendes Stück Zeitgeschichte, das extrem bildgewaltig und pompös ausgestattet in Szene gesetzt wurde. Manch einer hätte sich eventuell noch mehr Action-Anteile gewünscht, doch die von Daniel Lee gefundene Mischung kann man schon als sehr gelungen bezeichnen. Lediglich die zu Beginn durch die vielen undurchsichtigen Charaktere entstehende Verwirrung ist als kleines Manko auszumachen, das sich jedoch im Laufe der Zeit recht schnell auflöst. Insgesamt präsentiert sich hier ein beeindruckendes Historien-Epos, das insbesondere visuell jederzeit zu überzeugen weiß. Ein erstklassig agierendes Darsteller-Ensemble tut sein Übriges, um den gewonnenen Gesamteindruck noch einmal aufzuwerten, denn das dargebotene Schauspiel ist definitiv im oberen Drittel anzusiedeln. Nicht nur Freunde des asiatischen Filmes dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, denn dieser hochwertige Einblick in die chinesische Geschichte bietet beste Unterhaltung für jedermann.


Fazit:


Eine erstklassige Ausstattung, tolle Darsteller und vor allem seine beeindruckenden Bilder verleihen diesem Historien-Epos seine ungeheure Kraft. "White Vengeance" ist definitiv ein Film dem man seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken sollte, da gerade zu Beginn die etlichen Charaktere eher schwerlich zuzuordnen sind. Hat man jedoch erst einmal den Durchblick, dann wird man mit einem wunderbaren Filmerlebnis belohnt, das auch einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlässt.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 138 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Blade
(Blade)
mit Wesley Snipes, Stephen Dorff, Kris Kristofferson, N'Bushe Wright, Donal Logue, Udo Kier, Arly Jover, Traci Lords, Kevin Patrick Walls, Tim Guinee, Sanaa Lathan, Eric Edwards
Regie: Stephen Norrington
Drehbuch: David S. Goyer
Kamera: Theo van de Sande
Musik: Mark Isham
FSK 18
USA / 1998

Nacht für Nacht tobt in Los Angeles ein Krieg, in dessen Mittelpunkt ein unerschrockener Kämpfer steht: Blade! In der Nacht seiner Geburt wurde seine Mutter von Vampiren umgebracht. Der Beginn eines einzigartigen Schicksals: Blade ist halb Mensch, halb Vampir. Er kämpft mit der Stärke beider Welten und hat keine ihrer Schwächen. Und nun zieht er in eine blutige Schlacht, um seine Mutter zu rächen. Blades größter Feind im Kampf gegen die nächtlichen Killer ist Deacon Frost, ein junger Vampir, der nur von seinem unstillbaren Macht- und Bluthunger getrieben wird. Sein Ziel: die totale Vernichtung der Menschheit!


Für mich persönlich zählt "Blade" zu den besten Comic - Verfilmungen überhaupt. Für Wesley Snipes ist es die absolute Paraderolle, er verkörpert den teilweise wortkargen und extrem coolen "Daywalker" absolut perfekt, die Rolle ist ihm wie auf den Leib geschneidert. Nichts kann ihn anscheinend aus der Ruhe bringen und er hat auch jederzeit einen coolen Spruch auf den Lippen. Allein darin unterscheidet sich der Film sehr stark zu den ansonsten üblichen Filmen mit Vampir-Thematik, denn noch nie hat es der Zuschauer mit einem so coolen.und lässigen Jäger der Blutsauger zu tun gehabt, der zudem selbst eine Mischung aus Mensch und Vampir darstellt. Gleichzeitig stellt dieser Auftakt einer Trilogie auch gleichzeitig im Bezug auf Action-und Kampf-Choreographien ein Szenario dar, das es bis hierhin in diesem Sub-Genre noch nicht gab. High-Tech Action steht auf der Tagesordnung und davon bietet dieser Film Passagen in Hülle und Fülle. Phasenweise wird man dabei schon stark an die "Matrix-Trilogie" erinnert, in der streckenweise auch so dermaßen schnell gefightet wurde, das man mit dem menschlichen Auge kaum folgen konnte.

"Blade" zählt definitiv nicht zu den alten klassischen Vampirhorrorfilmen wie man sie aus der damaligen Zeit kennt. Hier gibt es keine alten Schlösser und Burgen, sondern der Film spielt in der heutigen Zeit und ist auch vom Stil und Style keinesfalls mit älteren Vampirfilmen zu vergleichen. Das merkt man allein schon an den Waffen, mit denen hier die Vampire gejagt werden, teilweise werden wirklich High - Tech Waffen verwendet, die dem Ganzen eine ganz neue Note verleihen. Vorbei ist es mit den altgedienten Kreuzen eines Van Helsing, auch der gute alte Eichenpflock hat seine Schuldigkeit getan und wurde ausgemustert. Der "Daywalker" ist hier mit einer Reihe von Gegenständen ausgerüstet, an die man sich erst einmal gewöhnen musste, die aber eine herrlich erfrischende Wirkung im Bezug auf die Blutsauger-Thematik darstellen. Selbstverständlich gibt es an den alten Klassikern rein gar nichts auszusetzen und manch einer steht der Frischzellen - Kur des Vampir-Genres aufgrund der guten alten Zeiten sogar recht skeptisch gegenüber, jedoch ist der Film von Stephen Norrington so herrlich unterhaltsam, das man auch gern einmal mit lieb gewonnenen Traditionen brechen kann, um einem neuen Helden eine Chance zu geben.

Und diese Chance hat Blade auch wirklich verdient, bietet das Geschehen doch nicht nur jede Menge frischen Wind bei der Jagd auf blutsaugende Bestien, gleichzeitig beinhaltet das Szenario auch noch eine äußerst humorige Note. Mit coolen Sprüchen und witzigen Dialogen wird nämlich bei aller Ernsthaftigkeit nicht gegeizt. Wesley Snipes ist dabei für die Seite des trockenen Humors zuständig, den die von ihm dargestellte Figur immer wieder exzellent zum Ausdruck bringt. Ohne eine Miene zu verziehen überhäuft der Vampirjäger seine Opfer mit coolen Sprüchen, die diese jedoch überhaupt nicht witzig finden. Der zumeist sehr trockene Wortwitz des Jägers läutet nämlich gleichzeitig das ziemlich schnelle Ableben der Opfer ein, die noch nicht einmal die Möglichkeit besitzen, noch irgendeine Erwiderung auszusprechen. So bekommt der Zuschauer hier eine extrem gelungene Mixtur aus Komik-und knallharter Action geboten, die auch über einen äußerst ansehnlichen Blutanteil verfügt. Wie für eine Comic-Verfilmung fast schon üblich gibt es natürlich auch immer wieder Passagen zu sehen die einen nicht unbedingt realistischen Eindruck hinterlassen. Beim hohen Unterhaltungswert des Filmes achtet man aber ehrlich gesagt gar nicht so sehr auf diese Stellen, sondern widmet sich viel lieber dem spektakulären Action-Szenario, das sich fast über die gesamte Laufzeit hin offenbart.

Ich persönlich bin ein bekennender Fan des klassischen Vampirfilms, kann mich jedoch auch immer wieder an diesem teils herrlich übertriebenem Film erfreuen, der ganz einfach nur jede Menge Spaß macht und eigentlich die neue Art der modernen Blutsauger eingeläutet hat. Man mag zu Blade stehen wie man will, aber der Film steht definitiv für die Modernisierung eines Sub-Genres des Horrorfilms, an der man im Prinzip nicht vorbeikommt. Mittlerweile ist man es ja längst gewöhnt, das Dracula & Co in ihrer alten Form ausgedient haben und man auf die herrlichen Klassiker zurückgreifen muss, wenn man wieder einmal einen besonders atmosphärischen Vampirfilm der alten Schule sehen möchte. In der heutigen Zeit stehen modernste Waffen und vor allem spektakuläre Action im Vordergrund, wodurch diverse andere Zutaten manchmal etwas zu kurz kommen. Blade steht stellvertretend für eine neue Generation und bietet dabei erstklassige Unterhaltung, die jedoch mit den ursprünglichen Kreaturen der Dunkelheit nur noch teilweise etwas zu tun hat. Mir gefallen beide Arten des Vampirfilms, denn jede Ära hat ihre ganz bestimmten Vorzüge zu bieten, an denen man sich einfach nicht satt sehen kann.


Fazit:


Ein Wesley Snipes in absoluter Höchstform stellt hier eine vollkommen neuartige Art des Vampirjägers dar und die Figur des Blade hat mittlerweile in Fan-Kreisen längst Kult-Status erreicht. Action pur, brillante Kampf-Choreographien und jede Menge cooler Humor ergeben eine einzigartige Mischung, an der eigentlich kein Fan des Genres vorbei kommt.



9/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Blade 2
(Blade II)
mit Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ron Perlman, Leonor Varela, Norman Reedus, Thomas Kretschmann, Luke Goss, Matt Schulze, Danny John-Jules, Donnie Yen, Karel Roden, Marit Velle Kile
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: Marv Wolfman / Gene Colan
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Marco Beltrami
FSK 18
Deutschland / USA / 2002

In einer Zeit, in der die Welt von einer neuen, unheimlichen Rasse von Supervampiren bedroht wird, sind auch sie zurück - der legendäre Blade (Wesley Snipes) und sein Mentor (Kris Kristofferson)! Die Reapers, grausam und brutal, stellen alles dagewesene in den Schatten. Erbarmungslos löschen sie alles aus, was ihnen vor die Reißfänge kommt - ob Mensch oder Vampir. Um den blutigen Weltuntergang zu verhindern, muss Blade sich mit seinen Todfeinden verbünden. Zusammen mit dem "Bloodpack", einer Elite-Killereinheit der Vampire, stellt er sich der Übermacht des Bösen. Doch kann er seinen ehemaligen Feinden vertrauen? Trainiert, um Blade zu töten, wartet das "Bloodpack" nur auf eine Gelegenheit, den verhassten Daywalker zu eliminieren.


Vier lange Jahre musste man warten, bis 2002 endlich die Fortsetzung des Kultfilms rauskam. Man muß aber sagen, das sich das Warten durchaus gelohnt hat, denn die Fortsetzung ist meiner Meinung nach mehr als gelungen. Storymäßig darf man hier natürlich kein innovatives Highlight erwarten, aber ich glaube, bei dieser Art von Filmen möchte man ganz einfach gut unterhalten werden und gute Action sehen. Dieses Mal hat Guillermo del Toro auf dem Regie-Stuhl platz genommen und eine furiose Fortsetzung in Szene gesetzt, die einem streckenweise kaum die Möglichkeit bietet, zwischendurch einmal Luft zu holen. War der Vorgänger in Sachen Action schon ordentlich vollgepackt, so wird in vorliegender Geschichte noch einmal eine ordentliche Schippe nachgelegt. Für viele Leute handelt es sich hier um den besten Teil der Reihe und dieser Meinung möchte ich mich im Prinzip auch anschließen, wobei sich Teil 1 & 2 auf einem fast identischen Niveau bewegen. "Blade II" ist meiner Meinung nach noch etwas düsterer gehalten, wodurch man es hier mit einem äußerst atmosphärischen Vampirfilm zu tun hat, der auch etliche bedrohliche Momente beinhaltet.

Dieses Mal muss sich der coole Vampirkiller sogar mit seinen Erzfeinden zusammen tun, um gegen einen neu gezüchteten Super-Vampir anzutreten, der sowohl die Menschheit wie auch das Volk der Blutsauger bedroht. Im Laufe der Story stellt sich sogar heraus, das weitaus mehr hinter der Sache steckt, als Blade und seine Mitstreiter erahnen können. Man braucht wohl kaum zu betonen, das es auch hier wieder extrem temporeich zur Sache geht, die Geschichte bietet kaum einmal Erholungsphasen und sorgt beim Betrachter durchaus für eine erhöhte Adrenalin-Zufuhr. Man steht praktisch die gesamte Laufzeit über wie unter Strom und kann sich dabei einmal mehr an etlichen gut in Szene gesetzten Kämpfen erfreuen, die auch in diesem Fall teilweise äußerst blutig ausfallen. Dem geneigten Action-Fan wird eine ganze Menge geboten, wobei einige der Kampf-Passagen fast schon etwas zu hektisch erscheinen, so das man den Choreographien nur schwerlich folgen kann. Das ist dann aber auch schon der einzige Kritikpunkt in einem ansonsten sehr gelungenem Nachfolger, der jederzeit beste-und extrem kurzweilige Unterhaltung bietet, an der man sich immer wieder aufs Neue erfreuen kann.

Auch Del Toro hat hier eine ordentliche Portion Humor mit einfließen lassen, jede Menge herrlicher Wortwitz und etliche coole Sprüche paaren sich dabei mit streckenweise brillanter Situationskomik, die dem Ganzen eine absolut unverwechselbare Note verleiht. Ein weiterer Pluspunkt ist sicherlich die Tatsache, das Blades väterlicher Freund Whisler (Kris Kristofferson) wieder auf der Bildfläche erscheint, musste man doch eigentlich nach den Abläufen im Vorgänger davon ausgehen, das dieser sich selbst das Leben genommen hat. So aber kann das "Dream-Team" einmal mehr gemeinsam auf die Jagd gehen und sich den etlichen schwierigen Aufgaben stellen, die das Szenario so mit sich bringt. Das turbulente Treiben entwickelt sich dann im Laufe der Zeit zu einer wahren High Speed-Angelegenheit, die zudem mit einigen Wendungen aufwarten kann. Verrat in den eigenen Reihen sorgt so für so manchen Überraschungsmoment, wodurch das Geschehen noch einmal zusätzlich aufgewertet wird.

Insgesamt gesehen kann man hier ohne Übertreibung von einer mehr als gelungenen Fortsetzung sprechen, die dem ersten Teil in absolut nichts nachsteht. Teilweise ist sogar noch mehr Tempo-und Action vorhanden, außerdem gestalten sich die Ereignisse extrem spannend und sehr atmosphärisch. Diese neue Art des Vampirfilms ist einfach absolut herzerfrischend und dürfte insbesondere die jüngere Generation in ungezügelte Begeisterung versetzen. Doch selbst die Liebhaber der klassischen Vampir-Thematik sollten ruhig einmal einen Blick riskieren, denn auch wenn Dracula & Co sowie die brillanten Locations der alten und bedrohlichen Schlösser hier keinerlei Rolle spielen, stellt Blade eine absolute Kultfigur dar, denn nie zuvor hat man einen lässigeren Jäger der Blutsauger gesehen. In der heutigen Zeit ist es nun einmal normal, das man mit den neuesten High Tech Waffen auf die Jagd geht und den Nachtgeschöpfen auch mit der modernen Kampfkunst zu Leibe rückt, was hier einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.


Fazit:


In den meisten Fällen ist es so, das eine Fortsetzung nur selten das Niveau des Vorgängers halten kann, "Blade II" stellt hier jedoch eine wohlwollende Ausnahme dar. In einigen Punkten gestaltet sich die Geschichte sogar noch besser als Teil 1, so das man sogar fast schon von einer echten Rarität sprechen kann. Wie dem aber auch sei, auf jeden Fall handelt es sich um einen richtig guten Mix aus Action-und Horror, der so ziemlich alles beinhaltet, was dem Zuschauer Freude und beste Unterhaltung garantiert.



9/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Blade: Trinity
(Blade: Trinity)
mit Wesley Snipes, Jessica Biel, Dominic Purcell, Ryan Reynolds, Parker Posey, Kris Kristofferson, Mark Berry, John Michael Higgins, Callum Keith Rennie, Paul Levesque, Paul Anthony, Françoise Yip
Regie: David S. Goyer
Drehbuch: David S. Goyer / Marv Wolfman
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Ramin Djawadi / RZA
Keine Jugendfreigabe
USA / 2004

Als ob das Leben als vampirkillender Tagwandler nicht schon hart genug wäre, hat sich die Blutsaugerfürstin Danica Talos für Blade eine ganz harte Nuss ausgedacht. Als finale Geißel der Menschheit erweckt sie ausgerechnet Graf Dracula zum Leben. Damit Blade ihr und dem von seinen Anhängern liebevoll "Drake" genannten Dracula nicht in die Quere kommt, stellt sie ihm eine Falle. Als Massenmörder diskreditiert, landet der Vampirbastard daraufhin im Knast. Doch da bekommt er in Gestalt von Abigail und Hannibal unerwartete Hilfe.


Dieses Mal musste man lediglich 2 Jahre warten, bis der Abschluß der Blade - Trilogie zu sehen war. Böse Zungen behaupten, man hätte sich mehr Zeit nehmen sollen, dann wäre der Film auch besser geworden. Ich persönlich kann das nicht ganz nachvollziehen, denn mir gefällt der dritte Teil sehr gut. Vor allem ist es sicherlich der Teil mit dem höchsten humoristischen Anteil, dafür sorgen allein schon die Sprüche von Hannibal King ( Ryan Reynolds ), die ich einfach nur köstlich finde. Auch für die positive optische Note ist hier mit der Verpflichtung von Jessica Biel gesorgt, die hier Whisler's Tochter spielt. Nachdem Blade's Partner nun nämlich wirklich das Zeitliche gesegnet hat, treten dessen Tochter und deren Freunde in das Leben des Vampirjägers, um ihn tatkräftig zu unterstützen. Nach anfänglicher Skepsis erweisen sich die jungen Leute als wirklich tolle Weggefährten, die sich auch durchaus zur Wehr setzen können und so eine tatkräftige Unterstützung darstellen, die Blade auch aus manch brisanter Lage retten können.

Besonders gut hat mir die Idee gefallen das in diesem Teil die Figur des Dracula eingeführt wird und auch wenn der Charakter eigentlich so rein gar nichts mit dem bekanntesten aller Vampire gemein hat wie man es aus den alten Klassikern her kennt, verleiht die Einführung der Person der vorliegenden Geschichte eine sehr interessante Note. Mit Dominic Purcell (Prison Break) hat man auch eine gute Besetzung gefunden, verfügt der gute mann doch durchaus über eine gewisse diabolische Ausstrahlung, wobei man insbesondere auf seinen bösen Blick achten sollte. Vielleicht wurde in diesem abschließenden Teil der Trilogie etwas zu viel Wert auf den Humor gelegt, denn die Sprüche des Hannibal King sind doch in einer Anzahl vorhanden, die streckenweise den Rahmen etwas sprengt und das Geschehen streckenweise etwas ins Lächerliche zieht. Andererseits kann man sich manchmal vor lachen kaum halten, denn diverse Passagen offenbaren schon eine fast groteske Situationskomik, die auf jeden Fall äußerst unterhaltsam ist.

Nun ist es aber keinesfalls so, das David S. Goyer aufgrund des Humors die anderen Dinge vernachlässigt hätte, denn auch im Bereich der Action bietet "Blade: Trinity" wieder ein wahres Feuerwerk, das jedoch nicht ganz an das Spektakel der vorangegangenen Teile herankommt. So erscheinen die Kampf-Passagen hier manchmal nicht ganz so intensiv wie in den Vorgängern, lediglich das spektakuläre Finale bietet dann wieder Action in Reinkultur. Was ich bei diesem Film jedoch am meisten vermisst habe, ist die düstere-und bedrohliche Grundstimmung, denn an dieser Stelle lässt das Werk von Goyer definitiv einige Mankos erkennen. Und so handelt es sich hier dann auch um den atmosphärisch am dünnsten geratenen Teil der Trilogie, was für viele Leute wohl auch den größten Kritikpunkt darstellt. Dennoch ist der Film auf keinen Fall so schlecht wie viele ihn machen und bietet immer noch erstklassige Vampir-Unterhaltung.

Sicherlich ist "Blade: Trinity" nicht der absolut perfekte Abschluss der Reihe, an einigen Stellen hätte man den Film durchaus besser gestalten können. Bis auf die etwas fehlende Atmosphäre bietet die Geschichte aber dennoch etliche Höhepunkte und bietet zudem jede Menge Action-und Tempo, sowie etliche neue Charaktere. Wesley Snipes agiert gewohnt lässig-und cool, in Sachen Humor läuft ihm jedoch ein Ryan Reynolds in der Rolle des flapsigen Hannibal King den Rang ab. Und obwohl es mit den Sprüchen des jungen Mannes manchmal schon etwas zu viel des Guten ist, tragen diese doch zu einem insgesamt sehr positiven Gesamteindruck bei, den man von diesem Film gewinnt.


Fazit:


Auch wenn es sich definitiv um den schwächsten Teil der Trilogie handelt, ist "Blade: Trinity" immer noch als gelungener Abschluss anzusehen. Wirklich negativ fällt im Prinzip nur die fehlende Atmosphäre auf, man vermisst ganz einfach die düsteren-und dunklen Passagen der ersten beiden Teile. Ansonsten wird der Zuschauer aber sehr gut unterhalten, denn genügend Action-und Humor sind auch in diesem Film vorhanden.


7,5/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Verführt
(The Perfect Teacher)
mit Megan Park, David Charvet, Boti Bliss, Keeva Lynk, Amanda Tilson, Kimberly-Sue Murray, Christina Broccolini, James McGowan, Carolyn Fe, Judith Baribeau, Sophie Gendron, Andrew Johnston
Regie: Jim Donovan
Drehbuch: Christine Conradt / Gregory Henn
Kamera: Jean-Pierre Gauthier
Musik: Keine Information
FSK 12
USA / 2010

Die 17-jährige Devon verliebt sich in ihren neuen Mathelehrer, den attraktiven Jim Wilkes, dem zuerst nicht bewusst ist, wie ernst es dem Teenager mit seiner Schwärmerei ist. Um ihrem Subjekt der Begierde nahe sein zu können, schmeichelt sie sich zunächst bei seiner Tochter Annique ein. Als auch das nichts fruchtet, greift Devon zu drastischeren Mitteln: Um zu vermeiden, dass der geschiedene Jim nicht mit seiner neuen Liebe Rachel nach San Diego zieht, ist nun Gewalt angesagt.


Lehrer zu sein ist nicht immer eine angenehme Angelegenheit und diese Erfahrung muss auch Jim Wilkes (David Charvet aus Baywatch) machen. Seine Schülerin Devon (Megan Park) ist total in in verliebt und tut dabei wirklich alles, um ihrer großen Liebe nahe zu sein. Regisseur Jim Donovan hat in diesem für das amerikanische TV produzierten Thriller eine altbewährte Thematik aufgegriffen und diese dann streckenweise ziemlich überspitzt in Szene gesetzt. Dabei ist insbesondere das Verhalten des jungen Mädchens so dermaßen obsessiv dargestellt das im Prinzip selbst ein Blinder die krankhaften Züge erkennen müsste, die vom Verhalten der Schülerin ausgehen. Natürlich merkt es der betroffene Lehrer erst viel zu spät, was das gesamte Geschehen nicht gerade sehr glaubwürdig erscheinen lässt. Erst als es schon fast zu spät ist und die Handlungen von Devon vollkommen außer Kontrolle geraten, erkennt auch Wilkes die krankhafte Liebe seiner Schutzbefohlenen.

Zugegebenermaßen agiert Megan Park in der Rolle des offensichtlich psychophatischen Teenagers recht überzeugend, die Mischung aus fast kindlicher Naivität und eiskalter Berechnung kann sich jederzeit sehen lassen. Charvet hingegen hinterlässt einen eher unglaubwürdigen Eindruck, da man sich als Zuschauer doch recht schwer vorstellen kann, das ein Lehrer die offensichtlichen Zeichen einer von Besessenheit geprägten Zuneigung nicht erkennt. Trotz dieser Auffälligkeit gestalten sich die Ereignisse durchaus spannend, was ganz eindeutig in der Figur der Devon begründet ist. Ihre Taten nehmen mit der Zeit nämlich immer krassere Formen an und die junge Frau schreckt selbst vor einem Mord nicht zurück. Erscheint das Mädchen stellenweise wie ein typisch naiver Teenie, so sind ihre Handlungsweisen zumeist aber sehr wohl durchdacht und lassen eine eiskalte Berechnung erkennen. Das gibt sich vor allem im letzten Drittel des Filmes sehr gut erkennen, denn dort bringt sie ihren Schwarm doch in arge Bedrängnis.

"Verführt" ist sicherlich kein Hochspannungs-Thriller, bietet aber doch solide Unterhaltung die man sich ohne Weiteres gut anschauen kann. Nicht unbedingt mit etlichen Höhepunkten ausgestattet, bezieht die Geschichte ihren besonderen Reiz aus der weiblichen Hauptdarstellerin, die durch ihr fawcettenreiches Auftreten meiner Meinung nach das absolute Highlight darstellt. Durch eine sehr überzeugende-und spielfreudige Performance wertet sie eine durchschnittliche Geschichte sichtbar auf und drückt insbesondere die krankhafte Obsession zu ihrem Lehrer ganz fantastisch aus. Das naive Verhalten von David Charvet ist hingegen als Wermutstropfen in einer Story anzusehen, die ansonsten noch weitaus besser hätte ausfallen können.

Letztendlich bekommt es der Zuschauer mit sehr solider Filmkost zu tun, die sich im guten Durchschnitts-Bereich ansiedelt. Innovation sollte man nicht unbedingt erwarten, dafür ist die vorhandene Thematik doch schon zu oft verfilmt worden. Jim Donovan hat es leider versäumt, seiner Story einige neue Impulse zu verleihen, hat aber immerhin mit Megan Park eine ambitionierte Hauptdarstellerin gewonnen, die im Prinzip durch ihre schauspielerische Leistung den ganzen Film im Alleingang trägt.


Fazit:


Ganz bestimmt ist "Verführt" nicht als Genre-Highlight anzusehen, doch das Werk ist mit einem ordentlichen Spannungsbogen ausgestattet, der auch durch die recht vorhersehbaren Ereignisse nicht sonderlich beeinträchtigt wird. Eine stark agierende Hauptdarstellerin versteht es jederzeit, in der Rolle der verführerischen Lolita einige Glanzpunkte zu setzen. Auch wenn man hier im Endeffekt nichts Neues geboten bekommt, ist eine Sichtung des Filmes allemal lohnenswert.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer
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Exit Humanity
(Exit Humanity)
mit Brian Cox, Mark Gibson, Dee Wallace, Bill Moseley, Stephen McHattie, Jordan Hayes, Adam Seybold, Ari Millen, Jason David Brown, Sarah Stunt, Christian Martyn, John Geddes, Jesse T. Cook, Matt Griffin, Tony Burgess
Regie: John Geddes
Drehbuch: John Geddes
Kamera: Brendan Uegama
Musik: Jeff Graville / Nate Kreiswirth / Ben Nudds
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2011

Tennessee, 1871: Nach den Grauen des Amerikanischen Bürgerkrieges durchlebt das Land einen neuen Albtraum. Die Untoten steigen aus ihren Gräbern und streifen rastlos durch die dichten Wälder. In diesen trostlosen Zeiten trifft der desillusionierte Soldat Edward in einem verlassenen Dorf auf Isaac. Dieser will seine Schwester aus den Fängen des gewissenlosen Südstaaten-Generals Williams befreien. Schnell stellt sich heraus, dass Williams und seine Crew gefährlicher sind als die monströsen Zombies: Auf der verzweifelten Suche nach einem möglichen Gegenmittel schreckt der General nicht davor zurück, wahllos Menschen zu opfern ...


Insbesondere im Sub-Genre des Zombiefilms ist es ziemlich schwer, der Thematik neue Impulse zu verleihen. Zumeist handelt es sich um die immer wiederkehrenden Splatter-Orgien, die sich in den meisten Fällen lediglich durch den Härtegrad unterscheiden und inhaltlich allesamt nach dem gleichen Schema ablaufen. Der hier vorliegende Regie-Erstling von John Geddes präsentiert sich allerdings als sehr wohlwollende Ausnahme, was gleichzeitig jedoch auch dafür sorgen dürfte, das "Exit Humanity" die Meinungen extrem spalten dürfte. Wer hier nämlich einen weiteren Beitrag mit jeder Menge expliziten Gewaltdarstellungen erwartet, dürfte schon nach relativ kurzer Zeit ziemlich ernüchtert sein, denn bei diesem Aspekt hält sich die kanadische Produktion doch sehr zurück. Zwar gibt es einige etwas blutigere Einstellungen, doch die ansonsten üblichen Gewaltdarstellungen sucht man vergebens. Manch einem mag das eventuell sauer aufstoßen, doch meiner persönlichen Meinung nach sollte man diesen Aspekt keinesfalls als negative Kritik ansehen. Geddes legt hier vielmehr Wert auf eine wirklich gelungene Geschichte, die von der ersten Minute an den Eindruck eines Dramas mit Anleihen aus dem Horror-Genre vermittelt. So offenbart sich auch eine eher ruhige-und bedächtige Erzählstruktur, in der es so gut wie keine wirklich temporeichen Passagen gibt. Gerade dadurch kann der Film aber seine volle Intensität entfalten und lässt eine äußerst beklemmende Grundstimmung aufkommen, die sich wie ein bleierner Mantel auf die Schultern des Zuschauers legt.

Anstelle der ansonsten üblichen Zombie-Szenarien legt Geddes bei seiner Geschichte sehr viel Wert auf ausführliche Charakter-Beleuchtungen seiner Hauptfiguren, von denen insbesondere Edward Young (Mark Gibson) im Focus des Geschehens steht. Hierbei wird man mit den Gedanken und dem Gefühlsleben des Mannes konfrontiert, der durch den Verlust seiner Familie gebrochen wurde. Ganz generell steht hier die menschliche Komponente im Mittelpunkt der Ereignisse, wodurch die Zombie-Thematik teilweise sogar etwas in den Hintergrund gerät. Im weiteren Verlauf kristallisiert sich auch immer mehr heraus, das die größte Bedrohung eigentlich gar nicht von den Untoten, sondern vielmehr von Bestien in Menschengestalt ausgeht. Allein schon dieser Gesichtspunkt verleiht dem Ganzen etwas sehr Außergewöhnliches und behandelt die Thematik einmal aus einer ganz anderen Sichtweise. Das mag zwar gewöhnungsbedürftig erscheinen, hebt "Exit Humanity" jedoch ganz eindeutig aus dem ansonsten üblichen Einheitsbrei hervor. Dafür spricht auch der Gesichtspunkt, das die Untoten hier zum Ende hin als Werkzeuge zur Vergeltung eingesetzt werden, was ich für einen sehr guten Ansatz halte, der dem gesamten Genre neue Impulse verleiht. Das kann man aber im Prinzip auf die gesamte Geschichte beziehen, die allein schon durch die zeitliche Ansiedlung etwas vollkommen Neues darstellt.

Von den üblichen Zombie-Szenarien vollkommen abweichend erweckt das Werk phasenweise einen fast schon kammerspielartigen Eindruck, den ich bisher noch nie bei einem Film dieser Art feststellen konnte. Dieser Eindruck verfestigt sich insbesondere im ersten Filmdrittel, in dem man fast ausschließlich mit der Hauptfigur Edward Young konfrontiert wird und sich mit seinen Erinnerungen auseinandersetzen muss. Der dadurch entstehende seelische Schmerz des Mannes wird durch das herausragende Schauspiel von Mark Gibson nahezu perfekt zum Betrachter transportiert, der das Leid fast schon körperlich nachvollziehen kann. Doch auch in der Folge ist durch die relativ begrenzte Anzahl an Darstellern der Eindruck des Kammerspiels vorhanden, was den vom Geschehen ausgehenden beklemmenden Eindruck nur noch zusätzlich verstärkt. Gleichzeitig macht sich aber auch die für Zombiefilme nötige Endzeitstimmung breit, die sich in diesem Fall aber nicht durch menschenleere-und verwüstete Großstädte zu erkennen gibt. Bei "Exit Humanity" ist es die scheinbar grenzenlose Weite eines fast unbesiedelten Gebietes und die Dichte der als Location dienenden Wälder, die für einen Kloß im Hals des Zuschauers sorgen.

In meinen Augen handelt es sich hier um ein kleines Juwel des Genres, das die Thematik um die Untoten einmal aus einer ganz anderen Sichtweise beleuchtet. Statt expliziter Gewaltdarstellungen bekommt man endlich einmal eine wirklich gelungene Geschichte präsentiert, in der viel Platz für Emotionen und die menschliche Komponente gelassen wird. Erstklassig agierende Darsteller, eine äußerst beklemmende Atmosphäre und eine sehr bedächtige Erzählweise der Ereignisse ergeben im Endeffekt eine erstklassige Kombination, die aber sicherlich nicht jedem gefallen wird. Für mich selbst ist hier ein sehr innovativer Beitrag entstanden, der auch durch die teilweise eingefügten Passagen im Comic-Stil etwas ganz Besonderes beinhaltet, was ganz ausgezeichnet in das herausragende Gesamtbild hineinpasst. Im Endeffekt kann man John Geddes nur zu einem absolut überzeugendem Regie-Debüt gratulieren, das dem Sub-Genre des Zombiefilms etliche neue Impulse verleiht.


Fazit:


"Exit Humanity" ist ein gelungenes Drama mit Horror-Anleihen, das jedoch die Meinungen spalten wird. Freunde der härteren-und temporeichen Gangart werden sicherlich enttäuscht sein, wer jedoch einmal einen wirklich besonderen Zombiefilm sehen möchte, ist hier genau an der richtigen Adresse. Ich fühlte mich jedenfalls jederzeit bestens unterhalten und schätze den Film als sehr hochwertigen Beitrag des Genres ein, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 110 Minuten
Extras: Making Of, Trailer
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Zombie Reanimation
(Zombie Reanimation)
mit Thomas Kercmar, Jochen Taubert, Tasso Mintopoulos, Manoush, Michael Effenberger, Erich Amerkamp, Silke Barenbrok, Benjamin Albrecht, Michael Angenendt, Keks Barenbrock, United Bass, Frank Berens
Regie: Thomas Kercmar / Jochen Taubert
Drehbuch: Jochen Taubert
Kamera: Tim Lota
Musik: Olaf Rabe
Ungeprüft
Deutschland / 2009

Es begann alles mit der ersten Zombie-Infektion im Jahr 1945. Zwei fanatische Ärzte entdecken durch Zufall einen Virus, der Leichen lebendig werden lässt. Doch schnell stellen sie fest, dass man die Untoten nicht kontrollieren kann. Ihr Verlangen nach Fleisch ist zu groß und lässt kein Denken zu. Viele Jahre später starten die beiden ein neues Experiment. Ihr Tun hinterlässt eine lange blutige Spur...


Der Name Jochen Taubert dürfte wohl hauptsächlich den Freunden des Trashfilms bekannt sein, ist der gute Mann doch zumindest bei uns in Deutschland der ungekrönte König des schlechten Geschmacks, was sich immer wieder in seinen obskuren Filmen deutlich erkennen lässt. Sämtliche seiner älteren Werke haben aber zumindest immer eine Gemeinsamkeit, bewegen sie sich doch alle auf dem untersten Niveau und sind lediglich als Partyfilme bei starkem Alkohol-Genuss zu ertragen. Dann jedoch entfalten sie einen unglaublich hohen Unterhaltungswert und können jederzeit eine Menge Stimmung in eine gesellige Runde bringen. Mit "Zombie Reanimation" hat sich jedoch zumindest im handwerklichen Bereich etwas getan, so das der Zuschauer einen gewissen Fortschritt erkennen kann. Dies bezieht sich aber ausschließlich auf eine etwas bessere Kameraarbeit und klarere Bilder, die man in den älteren Werken doch oft vermisst hat.

Ansonsten brilliert aber auch dieser Film durch absoluten Nonsens, was sich allein schon in der vollkommen an den Haaren herbeigezogenen Geschichte erkennen lässt. Absolut typisch für den deutschen Regisseur offenbart sich dabei ein Szenario, das nur so vor Absurditäten strotzt und ein dermaßen groteskes Geschehen bietet, das man sich ganz automatisch die Lachtränen aus den Augen wischen muss, um den grotesken Ereignissen folgen zu können. Wie eigentlich immer sind es insbesondere die miesen Effekte die hier ein absolutes Highlight darstellen, wobei man insbesondere auf die Passagen achten sollte, in denen Blut aus menschlichen Körpern spritzt. Als weiteren Höhepunkt bekommt man ein Darsteller-Ensemble präsentiert, das dieser Beschreibung in jeder Beziehung spottet. Dennoch muss man eingestehen, das auch in diesem Punkt eine dezente Steigerung gegenüber früheren Filmen zu erkennen ist. Nun sollte man jedoch immer noch kein gelungenes Schauspiel erwarten, doch einige der Akteure wirken nicht ganz so hölzern und dumm, wie es ansonsten der Fall ist.

Auch die Splater-und Gore Passagen wirken in diesem Film etwas härter als gewohnt, wobei man allerdings keinesfalls von ansteigender Klasse sprechen könnte, da Taubert ganz einfach das nötige Talent fehlt, um auch nur ansatzweise eine gelungene Amateur-Produktion in Szene zu setzen. Bewundernswert ist aber die Tatsache, das er trotzdem immer wieder Filme kreiert die zumindest eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, in der seine obskuren Werke schon fast eine Art Kult-Status besitzen. Man muss ganz einfach nur ziemlich schmerzfrei sein und darf auch mit keinerlei filmischen Anspruch an seine Filme herangehen, denn nur so kann man seinen Geschichten etwas abgewinnen. Und so ist auch "Zombie Reanimation" Trash in absoluter Reinkultur, der lediglich in Verbindung mit viel Alkohol zu ertragen ist. Den braucht man allein schon wegen dem vollkommen unpassenden Score, der wie immer überhaupt nicht zu den Geschehnissen passt.

Letztendlich bekommt man es hier mit einem weiteren "Meisterwerk" aus dem Hause Taubert zu tun, das sich fast nahtlos auf einer Stufe mit "Klassikern" wie "Pudelmützen Rambos" oder auch "Piraten-Massaker" einreiht. Der Film ist einfach so schlecht, das er aus einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen schon wieder gut ist und auf jeden Fall eine Menge Unterhaltungswert beinhaltet. Um dies so sehen zu können muss man jedoch ein besonderes Faible für den schlechten Geschmack haben, denn ansonsten kann man mit diesem hanebüchenen Szenario überhaupt nichts anfangen.


Fazit:


Wer die Filme des Jochen Taubert kennt weiß ganz genau, auf was man sich hier einlässt. "Zombie Reanimation" bietet aufgrund seiner absurden Geschichte eine absolute Trash-Granate, in filmischer Hinsicht handelt es sich allerdings um einen totalen Rohrkrepierer. Wer noch nie einen Film des vollkommen talentfreien Regisseurs gesehen hat sollte diesen Zustand endlich einmal ändern, denn nur so kann man sich wirklich einen Eindruck darüber machen, das man auch von Talentfreiheit anscheinend ganz gut leben kann.


2/10 / als Trash 7/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Dunkle Lust
(Oscura Seduccion)
mit Elizabeth Cervantes, Julio Behjor, Marco Antonio Trevino, Claudia Schmidt
Regie: Walter Doehner
Drehbuch: Keine Informationen
Kamera: Keine Informationen
Musik: Keine Informationen
FSK 16
Mexiko / 2010

Eine erfolgreiche Ärztin sucht bei einem attraktiven Assistenzarzt ein erotisches Abenteuer und beginnt mit ihm eine heiße Affäre. Zu spät bewerkt sie, dass sich hinter der Fassade des jungen Mannes ein dunkles Geheimnis verbirgt und ehe sie es sich versieht, ist ihr Leben in Gefahr.


So kurz und knapp wie die Inhaltsangabe gestaltet sich auch die gesamte Geschichte dieses Latino-Thrillers. Mit "Dunkle Lust" veröffentlicht Sunfilm innerhalb kürzester Zeit schon das zweite Werk von Walter Doehner, der sich ganz offensichtlich auf Erotik-Thriller spezialisiert hat. Nun kann man dem guten Mann auch keinesfalls ein gewisses Talent für solide Thriller-Unterhaltung absprechen, doch wie schon beim zuvor erschienenen "Im Bann der Leidenschaft" fehlt es auch hier an der absoluten Hochspannung. Zu oft hat man die vorliegende Thematik schon in anderen Filmen gleicher Art zu Gesicht bekommen und die Vorhersehbarkeit der Ereignisse ist viel zu offensichtlich, als das zu irgendeiner Zeit diverse Überraschungsmomente in den Vordergrund treten würden. Zwar hat Doehner sich sichtlich bemüht, seiner Story einen dramaturgisch gelungenen Spannungsbogen zu verleihen, doch irgendwie will der entscheidende Funke zu keiner Zeit so richtig auf den Zuschauer überspringen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, das Geschehen ist durchaus interessant, bietet jedoch keinerlei neue Impulse, geschweige den innovative Ansätze. Das Ganze bewegt sich auf einem durchschnittlichen TV-Niveau und bietet keinerlei Höhepunkte, die dem Film etwas Außergewöhnliches verleihen würden. Man muss sich mit den üblichen Zutaten zufrieden geben, denn mehr als eine hübsche Frau, einen offensichtlich gestörten Liebhaber und einen ordentlichen Schuss Erotik bekommt man nicht geboten. Auch das in der Inhaltsangabe erwähnte dunkle Geheimnis des Liebhabers bietet nichts, was man nicht schon einmal gesehen hätte, so das auch in diesem Bezug keinerlei Überraschung zu erwarten ist.

Dennoch bietet "Dunkle Lust" nette Unterhaltung für zwischendurch, man sollte nur nicht mit zu hohen Erwartungen an diesen Film herangehen, denn diese können definitiv nicht erfüllt werden. Teilweise hat Doehner auch zu starken Wert auf den erotischen Aspekt der Story gelegt und präsentiert einem dabei jede Menge Soft-Sex Szenen, die einen sehr ästhetischen Eindruck hinterlassen. Mit Elizabeth Cervantes in der weiblichen Hauptrolle wird insbesondere dem männlichen Zuschauer ein optischer Leckerbissen geboten, denn die gute Frau ist wirklich gut anzusehen und kann die männliche Fantasie durchaus in Gang setzen. Der wirkliche Thriller-Anteil gibt sich dann hauptsächlich im letzten Film-Drittel zu erkennen, in dem sich die Ereignisse immer mehr zuspitzen und eine Gewaltspirale in Gang setzen, die am Ende in einer kleinen Tragödie endet.

Zusammenfassend kann man hier von einem gut unterhaltenden Latino-Thriller sprechen, der sich auf einem soliden Niveau ansiedelt. Besondere Höhepunkte sollte man jedoch nicht erwarten, aber die Geschichte beinhaltet auch keinerlei Rausreisser nach unten. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, ohne das sich jemand besonders in den Vordergrund spielen würde. Trotz mangelnder Innovation kann man hier als Fan des Genres durchaus einen Blick riskieren, denn kurzweilige Unterhaltung bekommt man auf jeden Fall zu sehen.


Fazit:


Mir persönlich gefallen die beiden von Sunfilm veröffentlichten Filme von Walter Doehner recht gut, allein schon das vorhandene Latino-Flair verleiht den Werken eine besondere Note. Und auch wenn man keine Genre-Highlights geboten bekommt ist eine Sichtung auf jeden Fall lohnenswert, denn hübsche Frauen und solide Geschichten reichen manchmal vollkommen aus, um ein nettes Filmerlebnis zu haben.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Spanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Trailer
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Nazi Invasion - Team Europe
(Jackboots on Whitehall)
Puppenfilm
Regie: Edward McHenry / Rory McHenry
Drehbuch: Edward McHenry / Rory McHenry
Kamera: Keine Informationen
Musik: Guy Michelmore
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2010

In den letzten Momenten des World War II, wird ein geheimes unterirdisches Nazi Tunnel Programm gestartet. Der teuflische Plan sieht vor, eine Invasion Englands durchzuführen, indem sich die Nazis unter dem Ärmelkanal durchbuddeln, um mit ihren Armeen direkt auf englisches Hoheitsgebiet vorzustoßen! Die Englische Regierung glaubt nicht an einen solchen Plan und so sind sie völlig unvorbereitet, als sich auf einmal die Straßenpflaster von Whitehall auftun und die Nazis durch einen riesigen Tunnel einmarschieren, um das Großdeutsche Reich zu erweitern. Die Englische Armee versagt und so bleibt nur ein wilder Haufen von "Inglorious Bastards" um die Nazis zu stoppen!


Im Normalfall kann ich mit dieser Art von Film nicht besonders viel anfangen, doch die Thematik der Geschichte lässt hier sämtliche Bedenken verschwinden und man möchte sich das Puppen-Spektakel unbedingt anschauen. Und die Sichtung dieses sehr witzigen Werkes ist dann auch absolut lohnenswert, denn die Macher dieser skurrilen Geschichte haben sich wirklich alle Mühe gegeben, um dem Zuschauer knapp 90 Minuten lang beste Unterhaltung anzubieten. Ganz unwillkürlich drängt sich einem in etlichen Passagen der Vergleich mit der berühmten "Augsburger Puppenkiste" auf, woraus das Geschehen seinen unverwechselbaren Charme bezieht. In der Hauptsache ist es jedoch der absolut gelungene Wortwitz der einem phasenweise die Lachtränen in die Augen jagt, wobei auch diverse Kraftausdrücke und Beleidigungen eine gewisse Würze aufkommen lassen.

Edward und Rory McHenry haben ihrer Geschichte auch diverse Anspielungen auf andere Filme hinzugefügt, so spielt beispielsweise "Braveheart" insbesondere im furiosen Finale eine nicht unwichtige Rolle, aber auch in einer Flug-Attacke auf einen Zeppelin kann man Ähnlichkeiten zu Roland Emmerich's "Independence Day" erkennen. Die Theamtik an sich wird hier ganz generell ordentlich auf die Schippe genommen, was man immer wieder an diversen Kleinigkeiten merken kann. So besitzt zum Beispiel Winston Churchill eine Katze die so aussieht wie Adolf Hitler und der deutsche Führer ist nach der erfolgreichen Invasion in einem gewöhnungsbedürftigem Königs-Kostüm zu sehen. Insbesondere diese kleinen Details verleihen dem Ganzen sehr viel Charme und sorgen für einen erstklassigen Humor, der sich auch in visueller Hinsicht wiedergibt.

Die hier dargestellte Schlacht um England ist dann streckenweise sogar recht blutig in Szene gesetzt worden, man bekommt mehrere blutige Einschüsse zu sehen und selbst das Abtrennen diverser Gliedmaßen ist in der finalen Schlacht keine Seltenheit. Natürlich ist es fast schon selbstverständlich, das die bösen deutschen Invasoren ordentlich ihr Fett wegbekommen, doch dies geschieht auf eine so witzige Art und Weise, das man dabei keinerlei böse Hintergedanken hegen kann. Insbesondere deswegen nicht, weil die Engländer zum Ende hin praktisch vom Regen in die Traufe kommen, denn kaum sind die Nazis geschlagen, wird das Land durch eine andere Macht besetzt. Gerade bei dem geschichtlichen Hintergrund Englands nimmt man sich hier ein wenig selbst auf die Schippe, was das Gesamtwerk unglaublich symphatisch macht.

Letztendlich kann man für "Nazi Invasion - Team Europe" eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, denn hier ist beste Unterhaltung vorprogrammiert. Teil äußerst skurril, aber vor allem immer charmant wird eine Geschichte erzählt, die mit jeder Menge Ironie-und Sarkasmus angereichert wurde. Beißender Wortwitz und teils grandiose Situationskomik sorgen für ein Filmerlebnis, das man sicherlich nicht so schnell vergessen wird.


Fazit:


Es macht wirklich jede Menge Spaß, sich diesen herrlichen Puppenfilm anzusehen, denn man jederzeit mit einem Augenzwinkern betrachten sollte. Die vorhandene Thematik wird extrem überspitzt dargestellt und bezieht gerade daraus ihren hohen Unterhaltungswert. Wer hier nicht auf seine Kosten kommt, sollte zum lachen in den Keller gehen, denn im Normalfall dürfte bei dieser Geschichte kein Auge trocken bleiben.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: ackboots on Whitehall - Theatrical Trailer, Interview with the Crew, Behind the Scenes Footage, Featurettes, Trailershow
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