horror's Reise durch die große Welt der Filme

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Ninja III - Die Herrschaft der Ninja
(Ninja III: The Domination)
mit Sho Kosugi, Lucinda Dickey, Jordan Bennett, David Chung, Dale Ishimoto, James Hong, Bob Craig, Pamela Ness, Roy Padilla, Moe Mosley, John LaMotta, Ron Foster, Steven Lambert, Earl W. Smith, Carver Barnes
Regie: Sam Firstenberg
Drehbuch: James R. Silke
Kamera: Hanania Baer
Musik: Udi Harpaz / Misha Segal
Keine Jugendfreigabe
USA / 1984

Die attraktive Aerobic Trainerin Christie ist von dem Geist eines Ninjas besessen, nachdem sie mit ansehen musste, wie dieser von Polizeibeamten erschossen wurde. Nun will er sich an seinen Mördern rächen und nutzt den Körper der Frau zur Erfüllung seiner Mission. Vergeblich versucht sie, sich dagegen zu wehren - denn in der Nacht wird sie zu einer seelenlosen Killermaschine. Ihr Freund ahnt allerdings, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Die einzige Möglichkeit, ihren Körper von dem bösen Geist zu befreien, ist die Hilfe eines anderen Ninja... Denn nur ein Ninja kann einen Ninja besiegen!


Wie schon bei "Die Rückkehr der Ninja" hat Sam Firstenberg auch für diesen abschließenden Teil der Cannon Ninja Trilogie die Regie übernommen und präsentiert dem Zuschauer einmal mehr ein kleines Action-Feuerwerk. Zugegebenermaßen sollte man allerdings keine höheren Ansprüche an eine ausgefeilte Story haben, siedelt sich die vorliegende Geschichte doch fast schon im Bereich der Fabeln an. Wie dem aber auch sei, vom reinen Unterhaltungswert bekommt der geneigte Fan einmal mehr sehr gut Kost geboten, die Action-Passagen können sich auch in der heutigen Zeit immer noch sehen lassen. Das dabei auch Sequenzen auftreten die vollkommen überzogen dargestellt werden hinterlässt im Prinzip keinen störenden Eindruck und auch die mystischen Elemente des Geschehens verleihen dem Werk sogar eine faszinierende Note.

Wie schon in den beiden Vorgängern ist auch Sho Kosugi wieder mit von der Partie, zwar beschränken sich seine Spielanteile hauptsächlich auf die zweite Filmhälfte, im Endeffekt ist er aber einmal mehr der Mann für das Grobe und muss im finalen Showdown eine Entscheidung herbeiführen, damit die besessene Christie ihr altes Leben zurückbekommt. Die gute Frau ist nämlich vom Geist eines verstorbenen Ninja besessen und begibt sich auf einen gnadenlosen Rachefeldzug, auf dem sie Polizisten ermordet, die für den Tod des japanischen Killers verantwortlich sind. Natürlich erscheint der Inhalt der Geschichte ziemlich an den haaren herbeigezogen und manch einer mag das Szenario sogar als extrem albern darstellen, doch Firstenberg hat dieses teils übernatürliche Szenario so spannend-und interessant umgesetzt, das es ganz einfach eine Menge Spaß macht, das bunte Treiben zu verfolgen.

Nun zählt "Ninja III - Die Herrschaft der Ninja" sicherlich nicht zu den besten Vertretern seiner Art, bietet aber das typische 80er Jahre Ambiente und beinhaltet sämtliche Zutaten für ein kurzweiliges Film-Vergnügen. Sicherlich beinhaltet der Film auch einen gewissen Nostalgie-Bonus, denn die 80er Jahre Werke haben bei vielen Leuten nun einmal einen ganz besonderen Stellenwert. nach heutigen Maßstäben mögen auch die vorhandenen Kämpfe ein wenig angestaubt wirken, ist man doch mittlerweile im Bezug auf die Choreografien der Kämpfe in ganz neue Dimensionen vorgestoßen. Dennoch wird man hier bestens bedient, denn einen Sho Kosugi sieht man immer wieder gern in Action.

Im Endeffekt handelt es sich zwar um den schwächsten teil der Trilogie, der sich aber dennoch immer noch über dem normalen Durchschnitt ansiedelt. Mir persönlich hat die Mischung aus Martial Arts und mystischen Ansätzen sogar ganz besonders gut gefallen. Und auch wenn man sich im dargestellten Szenario jenseits jeglicher Realität bewegt, ist das Geschehen jederzeit kurzweilig gestaltet. Hier gilt einmal mehr die Regel, das man am besten den Kopf ausschaltet und sich ganz einfach auf den Unterhaltungswert eines Filmes konzentriert, den man sich auch in der heutigen Zeit immer noch sehr gut anschauen kann.


Fazit:


Eine nette-und übersinnliche Rahmenhandlung, gut in Szene gesetzte Kämpfe und ein glänzend aufgelegter Sho Kosugi sind eine Garantie für beste Martial Arts Unterhaltung, die in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte. Hinzu kommt noch eine hübsche Ninja-Amazone, die der Polizei durch ihre Besessenheit jede Menge Kopfzerbrechen liefert und so einige Cops ins Jenseits befördert. Trotz mangelnder Realität ist dieses Werk auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0 Mono
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 96 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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The Hunter
(The Hunter)
mit Willem Dafoe, Sam Neill, Frances O'Connor, Sullivan Stapleton, Callan Mulvey, Morgana Davies, Jacek Koman, Dan Wyllie, Maia Thomas, Jamie Timony, Finn Woodlock, Dan Spielman, John Brumpton
Regie: Daniel Nettheim
Drehbuch: Julia Leigh / Wain Fimen
Kamera: Robert Humphreys
Musik: Andrew Lancaster / Michael Lira / Matteo Zingales
FSK 12
Australien / 2011

Martin David ist ein hoch bezahlter Industrie-Söldner für besondere Aufgaben. Eine skrupellose Biotech-Firma schickt ihn nach Tasmanien, um eine mystische und wahrscheinlich äußerst profitable Kreatur zu finden: den letzten Tasmanischen Tiger. Martin soll ihn erlegen und sein Gen-Material sicherstellen. In der undurchdringlichen Wildnis der tasmanischen Berge, wo jeder Fehltritt, jede Unachtsamkeit oder kleinere Verletzung einen einsamen Tod bedeuten kann, legt sich Martin auf die Lauer. Er weiß, dass seine Zeit knapp ist. Schon bald findet er Zeichen, dass er da draußen nicht mehr allein ist ...


Gleich zu Beginn sollte man wohl erwähnen das dieser Film die Meinungen ziemlich stark spalten wird, denn "The Hunter" ist ein sehr außergewöhnliches Werk, das sich irgendwo zwischen Drama-und Abenteuerfilm ansiedelt. Wer nun ein actiongeladenes Spektakel erwartet sieht sich am Ende sicherlich seiner Hoffnungen beraubt, bekommt man hier doch viel eher eine sehr ruhig erzählte Story-Line präsentiert, die im Prinzip zu keiner Zeit mit viel Tempo-und Rasanz ausgestattet ist. Das hat der Film jedoch auch überhaupt nicht nötig, entfaltet er doch gerade durch das Fehlen übertriebenen Aktionismus erst seine volle Intensität und kann nur so auch wirklich auf den Zuschauer einwirken. Und diese Wirkung ist streckenweise wirklich schon als gigantisch zu bezeichnen, vor allem die vorhandene Bildgewalt der brillanten Landschaftsaufnahmen berührt einen auf eine ganz eigene Art. Einerseits ist man absolut fasziniert von der unberührten Natur, die aber auch gleichzeitig etwas sehr Bedrohliches beinhaltet. Es ist also nicht weiter verwunderlich, das insbesondere die Passagen den größten Eindruck hinterlassen, in denen sich der Jäger Martin (Willem Dafoe) vollkommen abseits jeglicher Zivilisation allein auf die Jagd nach dem letzten Tasmanischen Tiger begibt, um einem profitgeilen Konzern extrem wertvolle Organe dieses eigentlich ausgestorbenen Tieres zu beschaffen. In diesen Phasen der Geschichte kommt es einem so vor, als wenn man sich selbst in der unendlich weiten und nicht erschlossenen Naturlandschaft Tasmaniens befindet. Es gibt keine störenden Dialoge, in diesen Einstellungen ist man ganz allein mit einem einzelnen Mann und dessen faszinierender Umgebung konfrontiert, so das man fast schon mit dem Szenario verschmilzt. Dabei öffnet man sich ganz automatisch den manigfaltigen Eindrücken und saugt diese wie ein Schwamm in sich auf.

Unterbrochen wird das Ganze zwischendurch immer wieder von Einstellungen, in denen Martin sich bei der Familie befindet, bei der er Unterschlupf gefunden hat, um seine Jagd sorgfältig zu planen. Auch dieser Teil der außergewöhnlichen Geschichte ist ein ganz wichtiger Bestandteil des Gesamtpaketes, denn hier wird einem die innerliche Wandlung eines Mannes näher gebracht. Tritt Dafoe zu Beginn noch als scheinbar emotionsloser Söldner auf der lediglich seinen Auftrag erfüllen will, so verändert er sich mit der Zeit zusehends. Er stellt seinen Auftrag immer mehr in Frage und setzt seine Prioritäten vollkommen anders, als es noch zu Beginn der Fall war. Hier kommt einmal mehr das herausragende schauspielerische Talent eines Willem Dafoe zum Vorschein, denn ohne jegliche Theatralik und viele Worte ist der mann allein durch seine bestechende Mimik dazu in der Lage, die gesamte Gefühls-Palette eines Menschen zum Ausdruck zu bringen. Seine eigentliche Aufgabe gerät kaum merklich immer mehr in den Hintergrund und er entwickelt wahre Gefühle für die Menschen, bei denen er untergekommen ist. Das äußerst sich insbesondere durch Kleinigkeiten, die jedoch für den Betrachter äußerst gut nachzuvollziehen sind, so das ganz unweigerlich eine starke Identifizierung mit den Ereignissen stattfindet.

Nun beklagen sich einige Leute über mangelnde Spannung in diesem Werk und zugegebenermaßen ergibt sich diese auch lediglich aus der Frage, ob der Jäger am Ende wirklich noch auf einen Tasmanischen Tiger trifft und seinen Auftrag erfüllt. In einem finalen Showdown wird diese Frage ganz am Ende auch beantwortet, wobei dies auf eine ganz andere Art und Weise passiert, wie manch einer es wohl nicht vermuten wird. Diese letzte Phase des Geschehens ist dann auch besonders ergreifend und berührt einen selbst im Innersten. Die damit verbundene Botschaft der Geschichte ist mehr als eindeutig und hinterlässt beim Zuschauer einen bleibenden-und sehr nachhaltigen Eindruck, den man nicht so schnell wieder abstreifen kann. Worauf es zum Schluss letztendlich hinausläuft kann man sich zwar schon etwas früher ausmalen, wenn man jedoch mit den ergreifenden Szenen am Ende konfrontiert wird ist das eine ganz andere Sache. Die Bilder gehen nicht spurlos an einem vorbei und kriechen dabei sehr tief unter die eigene Haut. Zwar ist "The Hunter" ohne jegliche Action in Szene gesetzt worden, doch hat man im Prinzip zu keiner Zeit das Gefühl, das man etwas vermissen würde. Zu sehr berührt einen das intensiv gestaltete Szenario und die Bildgewalt tut ihr Übriges dazu, das der Betrachter sich auf das wirklich Wesentliche konzentriert.

Im Endeffekt handelt es sich bei "The Hunter" um ein erstklassiges-und hochwertiges Film-Erlebnis, das jedoch ganz bestimmt nicht jeden Geschmack treffen wird. Man muss sich der Geschichte öffnen und tief in das Szenario eintauchen, um die volle Wirkung dieses herausragenden Werkes auch spüren zu können. Wer ein actiongeladenes Jagd-Abenteuer erwartet sollte lieber gleich die Finger von der DVD lassen, denn dafür sind die Ereignisse definitiv nicht ausgelegt worden. Stattdessen bekommt man ein sehr ruhig erzähltes Drama präsentiert, das mit diversen Abenteuer-Elementen versehen wurde. Neben einem omnipräsenten Willem Dafoe sind es insbesondere die eindrucksvollen Bilder, die man als absolutes Highlight ansehen muss. Das Gesamtpaket ist letztendlich ein sehr ungewöhnlicher aber absolut faszinierender Film, den ich persönlich schon als kleines Meisterwerk bezeichnen möchte. Zu diesem Ergebnis kann man jedoch nur kommen, wenn man sich auch ohne jegliche Vorbehalte und mit der richtigen Erwartungshaltung dieser Geschichte nähert. Ist man dazu in der Lage, dann wird man mit hochklassiger Filmkost belohnt, die man nicht so schnell vergessen wird.


Fazit:


Auch wenn manch einer "The Hunter" als langweilig bezeichnet und sich über mangelnde Spannung beschwert, dürfte es etliche Menschen geben, die das vollkommen anders sehen. Und das ist auch gut so, handelt es sich doch um eine faszinierende Geschichte, die meiner persönlichen meinung nach sehr viel Aufmerksamkeit verdient hat.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
laufzeit: 97 Minuten
Extras: Making Of, Originaltrailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Drive
(Drive)
mit Shinichi Tsutsumi, Ren Oshugi, Ko Shibasaki, Masanobu Ando, Toshio Kakei, Susume Terajima, Yasuko Matsuyuki, Kanji Tsuda, Keisuke Horibe, Akaji Maro, Suzuki Matsuo, Kumi Nakamura
Regie: Hiroyuki Tanaka
Drehbuch: Hiroyuki Tanaka
Kamera: Kazuto Sato
Musik. Toshihide Bande / Yasuhisa Murase
FSK 16
Japan / 2002

Asakura ist ein gestresster und stets überkorrekter Salary-Man. Sein ganzes Leben besteht nur aus reiner Routine. Bis zu jenem Tag, an dem drei maskierte Gangster sein Auto kapern und ihn unfreiwillig zu ihrem Fluchtfahrer ernennen. Zusammen machen sich Asakura und seine Entführer auf die wilde Jagd nach der gestohlenen Beute eines Raubzuges. Als aus dem Nichts plötzlich ein weiterer Gangster auftaucht und die Bande erpressen will, nehmen die Dinge endgültig ihren schicksalhaften Lauf. Die Jagd auf Asakura ist eröffnet - ihm bleibt keine andere Wahl als um sein Leben zu fahren...


Von nicht gerade wenigen Leuten wird Sabu als Meister-Regisseur gefeiert und auch das vorliegende Werk aus dem Jahre 2002 wird als ziemlich genialer Film gefeiert. Ehrlich gesagt konnte ich die Genialität der Geschichte nicht wirklich erkennen, handelt es sich doch viel eher um einen Story-Plot, der streckenweise echte Langeweile aufkommen lässt. Natürlich liegt das wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters, doch mir persönlich hat das Szenario mit den schicksalhaften Wendungen der Akteure nicht so richtig zugesagt. Und das Schicksal steht ganz eindeutig im Mittelpunkt des Geschehens, das phasenweise mit recht überflüssigen Traum-Sequenzen angereichert wurde, um der Handlung auf eine ganz bestimmte Art etwas Außergewöhnliches zu verleihen. Nun mag es etliche Leute geben, die diesen teils wirren Passagen etwas abgewinnen können, doch ohne die entsprechenden Szenen wäre wohl ein etwas besseres Gesamtbild entstanden, als es dann letztendlich der Fall ist.

Ich will den Film jedoch nicht schlechter machen als er in Wirklichkeit ist, denn an einigen Stellen sind auch durchaus einige Stärken zu erkennen. Dies bezieht sich hauptsächlich auf eine manchmal auftretende skurrile Situationskomik, die dem Zuschauer doch so manchen Schmunzler auf das Gesicht zaubert. Ansonsten hält sich der vorhandene Humor aber in sehr überschaubaren Grenzen und der auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers angestrebte Vergleich mit Tarantino & Co. stellt sich als absolute Irreführung heraus. Zwar ist stellenweise der Versuch zu erkennen, die Stilmittel eines Tarantino zu benutzen, doch die Umsetzung kann man maximal als mittelmäßig bezeichnen.

Es fehlt dem Ganzen ganz einfach der nötige Biss, um einen wirklich überzeugenden Eindruck zu hinterlassen, streckenweise plätschert die Geschichte ziemlich belanglos vor sich hin und bietet doch viel zu wenig Höhepunkte, die den Betrachter aus seiner teilweise vorhandenen Lethargie herauszuholen. Anders kann ich meine persönlichen Eindrücke nicht schildern, denn zu keiner Zeit konnte ich mit diesem Film wirklich warm werden. Der Funke springt einfach nicht über und mehr als einige gute Ansätze innerhalb der Handlung konnte ich leider nicht feststellen. Zudem empfand ich auch die darstellerischen Leistungen der Akteure als nicht gerade überdurchschnittlich, lediglich die Figur des Asakura bietet hier einiges Sehenswertes, an dem man sich zumindest streckenweise erfreuen kann.

Letztendlich konnte "Drive" meine Erwartungen keinesfalls erfüllen, wirkt der Film doch irgendwie so, als wenn Sabu hier krampfhaft etwas ganz Besonderes schaffen wollte, bei diesem Versuch jedoch ziemlich kläglich gescheitert ist. Insbesondere die zu Beginn schon einmal erwähnten Traum-Sequenzen haben der Geschichte mehr geschadet, als das sie eine Aufwertung des Szenarios erkennen lassen würden. Die teils aufkommende Langeweile trägt auch nicht unbedingt dazu bei, hier zu einem überdurchschnittlichen Gesamteindruck zu gelangen, so das man das Werk lediglich bedingt empfehlen kann.


Fazit:


Ich bin mir sicher, das "Drive" auf jeden Fall seine eingeschworene Fan-Gemeinde hat, mein Fall war der Film aber nicht. Die angepriesene Außergewöhnlichkeit der Geschichte ist entweder so gut versteckt das man sie nur schwer erkennen kann, oder sie ist ganz einfach nicht vorhanden. Zum Glück sind die Geschmäcker aber verschieden, so das auch genügend Leute ganz anders darüber denken, doch ich kann leider keine echte Empfehlung für dieses Werk aussprechen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1
Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 101 Minuten
Extras: Making Of, Interviews, Filmpremiere, Trailer, Trailershow
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Knight Moves - Ein mörderisches Spiel
(Knight Moves)
mit Christopher Lambert, Diane Lane, Tom Skerritt, Daniel Baldwin, Codie Lucas Wilbee, Joshua Murray, Frank C. Turner, Don Thompson, Megan Leitch, Alex Diakun, Ferdy Mayne, Katharine Isabelle
Regie: Carl Schenkel
Drehbuch: Brad Mirman
Kamera: Dietrich Lohmann
Musik: Anne Dudley
FSK 16
Deutschland / USA / 1992

Zug um Zug liefern sich die beiden Schachgroßmeister ein nervenzerreißendes Duell. Schachmatt - der König stürzt, während eine junge Frau im Keller von einem Dolch durchbohrt wird. Der Killer, ein Wahnsinniger, ein Genie! Mit brillant ausgedachten Rätseln kündigt er jeweils seine nächste Tat an. Die Zeit rast - weitere Morde geschehen. Es gilt die blutigen Mordstrategien des Killers zu erkennen und ihn in diesem Spiel um Leben und Tod ein für allemal schachmatt zu setzen.


Als Carl Schenkels Film vor mittlerweile 2 Jahrzehnten erschien, handelte es sich um einen wirklich herausragenden Thriller, der zudem auch noch mit einer äußerst originellen Thematik ausgestattet war. Denn die Idee, hier eine brutale Mordserie in ein Spiel einzubinden und als Hintergrund auch noch ein Schach-Turnier mit einzubauen, war zur damaligen Zeit schon etwas Besonders. Doch auch in Sachen Spannung-und Atmosphäre wurde dem Zuschauer ein Film geliefert, der sich streckenweise zu einem echten "Nägelkauer" entwickelte und einen bis ganz wenige Minuten vor dem Ende förmlich in seinen Bann zog. Manch einer mag das aus der heutigen Sicht etwas anders sehen, doch für mich persönlich zählt die Geschichte immer noch zu den spannendsten, die es überhaupt im Thriller-Genre gibt. Natürlich beschränkt sich das hauptsächlich auf die Werke, denen die Serienkiller-Thematik beiwohnt, doch auch ganz generell empfinde ich das Werk immer noch als absolut herausragend.

Sicherlich fallen dem Zuschauer nach mehrmaliger Sichtung einige Schwächen im Drehbuch auf, die man vor lauter Spannung bei der Erstsichtung noch nicht aufgefallen sind, aber dennoch hat die Story auch nach 20 Jahren noch nichts von ihrem Reiz verloren. Christopher Lambert ist sicherlich in einer seiner besten Rollen zu beobachten, die Figur des leicht labilen Schach-Großmeisters scheint ihm geradezu auf den Leib geschneidert. Doch auch die an seiner Seite agierenden Kollegen liefern durch die Bank sehenswerte Leistungen ab und tragen ihren Teil zum überdurchschnittlich guten Gesamteindruck bei. Da stört es im Prinzip auch nicht weiter, das diverse Handlungen und Verhaltensweisen ein wenig überzogen erscheinen, wofür insbesondere die Ermittlungsmethoden der ermittelnden Polizei-Beamten als Indiz anzusehen sind. Hier wird nämlich das allseits beliebte Spiel "Guter Cop-Böser Cop ein wenig überspitzt dargestellt, denn während Tom Skerritt als Vorgesetzter noch relativ authentisch reagiert, entpuppt sich sein Assistent (Daniel Baldwin) doch als wahres Rauhbein, das anscheinend mit aller Gewalt bei seinen Mitmenschen einen extrem negativen Eindruck hinterlassen will.

Andererseits ist es insbesondere Baldwins Figur die dem Geschehen eine würzige Note verleiht, denn sein übersteigertes Macho-Gehabe und seine Sprüche sorgen doch für so einige Lacher in einer ansonsten todernsten Geschichte. Als vierte Hauptfigur kann auch Diane Lane durch eine überzeugende Performance punkten, wobei man sich allerdings die Frage stellen muss, ob es sonderlich realistisch ist, das sie sich auf eine Affäre mit dem Hauptverdächtigen einlässt. Sicherlich ist es durchaus nachvollziehbar, dem Film diese Dinge als Defizite anzurechnen, ich bin allerdings der Meinung das sie ganz hervorragend in das düstere Szenario hineinpassen. Und herrlich düster geht es streckenweise wirklich zur Sache, denn "Knight Moves" beinhaltet eine herausragende Grundstimmung, die in so manchen Passagen für ein tolles Gänsehaut-Feeling sorgen kann und dem Betrachter kalte Schauer über den Rücken jagt. Eine weitere Stärke sind ganz bestimmt die immer wieder wechselnden Verdachtsmomente, denn während der gesamten Laufzeit werden immer wieder Kleinigkeiten und falsche Fährten eingebaut, die einem mehrere mögliche Täter präsentieren. Zugegebenermaßen kann man auch durchaus früher auf den wahren Mörder kommen, dabei sollte man jedoch ganz besonders auf winzige Details achten.

Letztendlich handelt es sich in meinen Augen immer noch um einen äußerst spannenden Thriller, der zwar nach mehrmaliger Sichtung doch einige Logiklöcher offenbart, aber dennoch ein hochklassiges Filmvergnügen bietet, das man sich immer wieder gut anschauen kann. Eine tolle Geschichte, gute Darsteller und Spannung bis zum letzten Moment sind die Markenzeichen eines Filmes, dessen Sichtung sich allemal als höchst lohnenswert herausstellt. Die grandiose Grundstimmung und der größtenteils düstere Look des Filmes sorgen für zusätzliche Adrenalin-Schübe beim Betrachter, der sich der Faszination der schaurigen Ereignisse einfach nicht entziehen kann.


Fazit:


Wer Hochspannung zu schätzen weiß, ist bei "Knight Moves" definitiv an der richtigen Stelle. Manch ein ähnlich gelagerter Thriller der heutigen Zeit kann sich hier noch eine dicke Scheibe abschneiden, woran auch dezente Lücken im Drehbuch nichts dran ändern können.


8,5/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Weiblich, tödlich sucht - Wer ist Carrie?
(The Perfect Roommate)
mit Boti Bliss, Ashley Leggat, William R. Moses, Jon McLaren, Peter J. Gray, Cinthia Burke, Peter Michael Dillon, Sean Tucker, Teresa Donovan, Christie Watson, Luigi Saracino, Charles Ebbs
Regie: Curtis Crawford
Drehbuch: Christine Conradt
Kamera: Bill St. John
Musik: Keine Information
FSK 12
USA / 2011

Carrie Remington schlägt sich als Kellnerin durch ihr nicht besonders aufregendes Leben. Ihre gerade vollzogene Scheidung setzt ihrer aktuellen Pechsträhne die Krone auf. Um einen Schlussstrich zu ziehen, folgt sie eine Annonce und zieht zur Untermiete in Ashley Dunfields Wohnung. Zunächst könnte Ashley nicht zufriedener sein mit ihrer neuen Wohngenossin, doch dann beginnt sie, sich für die Vergangenheit von Carrie zu interessieren. Und auf einmal scheint es gar keine gute Idee mehr zu sein, mit ihr zusammenzuwohnen.


Nicht nur der Titel des Filmes lässt Ähnlichkeiten zu Barbet Schroeders "Weiblich, ledig, jung sucht" aus dem Jahre 1982 erkennen, auch die Geschichte an sich ist durchaus ähnlich aufgezogen. Der gravierendste Unterschied liegt sicherlich darin begründet, das vorliegende Story von Custis Crawford zwar recht routiniert inszeniert wurde, es jedoch an der nötigen Klasse fehlt, damit man als Zuschauer wirklich warm mit dem Geschehen wird. Zu vorhersehbar gestalten sich die Handlungsabläufe, so das im Prinzip nie ein echter Spannungsaufbau entstehen kann. So fällt es dann auch ziemlich schwer hier so etwas wie echten Thrill zu erkennen, es fehlt ganz einfach an jeglichen Überraschungsmomenten und die Ereignisse gestalten sich vollkommen unspektakulär. Die vorliegende Thematik wurde einfach schon zu oft und auch noch weitaus besser in Szene gesetzt, zudem lässt Crawford auch nicht unbedingt Neuerungen oder innovative Ansätze erkennen. Und so dürften vor allem bei Kennern des Genres äußerst schnell Ermüdungserscheinungen und Langeweile aufkommen, für Neueinsteiger dürfte eine Sichtung allerdings durchaus lohnenswert erscheinen.

Insbesondere die Darsteller hinterlassen hier doch einen sehr blassen Eindruck, streckenweise erscheint das Schauspiel fast lustlos und jeder einzelne Charakter wirkt absolut austauschbar. Die größte Schwäche des Filmes ist aber sicherlich das löchrige Drehbuch und die absolut belanglose Umsetzung einer Story, aus der man ganz bestimmt weitaus mehr hätte herausholen können. Anstatt jedoch mit neuen Ansätzen aufzuwarten, greift der Regisseur auf im Prinzip solide Zutaten zurück, die aber in ihrer Zusammensetzung dermaßen uninspiriert erscheinen, das zu keiner Zeit eine wirkliche Faszination von den Ereignissen ausgeht. Der Funke will also nicht überspringen und so muss man sich phasenweise richtiggehend durch die Geschichte quälen, die streckenweise recht ermüdend daherkommt.

Hierfür steht stellvertretend das Ende des Filmes, denn wer zumindest ein spektakuläres Finale erwartet, wird letztendlich eine ganz herbe Enttäuschung erleben. Ist das Werk bis dahin schon ohne jegliche Höhepunkte ausgekommen, so setzt der Schluss-Akkord dem Ganzen dann noch die Krone auf. Keine Ahnung, was Crawford sich dabei gedacht hat, aber das Finale ist an Einfallslosigkeit echt schwer zu überbieten. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das "Weiblich, tödlich sucht" einen äußerst unvollständigen Eindruck hinterlässt, stellt man sich doch fast automatisch die Frage, ob ganze Kapitel aus der deutschen DVD entfernt wurden. Ich möchte den Film wirklich nicht schlechter machen als er in Wirklichkeit ist, doch spannende-und interessante Thriller-Kost sieht beim besten Willen anders aus.

Letztendlich dürfte sich das Werk lediglich für Neueinsteiger-und Vielseher eignen, die sich einfach die Zeit vertreiben wollen. Eine echte Empfehlung kann mann leider nicht aussprechen, da es einfach an allen Ecken und Enden fehlt. Ein schwaches Drehbuch, eine lieblose Umsetzung der Thematik, fehlende Spannung und blasse Darsteller sind nicht gerade das, was einen Film in irgendeiner Weise aufwertet, doch gerade diese Mankos sind leider im Überfluss vorhanden, was im Endeffekt nur zu einem unterdurchschnittlichen Gesamteindruck reicht.


Fazit:


Dieser Film ist nichts Halbes und nichts Ganzes und lässt zudem so ziemlich alles vermissen, was einen wirklich guten Thriller auszeichnet. Die fehlende Spannung und die total vorhersehbaren Abläufe sind dabei der absolute Todesstoß für ein Werk, das nicht wirklich einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Trailer
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Schlacht um Finnland
(Tali-Ihantala 1944)
mit Rauno Abonen, Mikkomarkus Ahtiainen, Frank Biermann, Jussi Brech, Mikko Bredenberg, Riko Eklundh, Marc Gassot, Marcus Groth, Johan Hallström, Karvo Hevossaari, Antti Holma, Markku Hyvönen
Regie: Ake Lindman / Sakari Kirjavainen
Drehbuch: Stefan Forss / Benedict Zilliacus
Kamera: Pauli Sipiläinen
Musik: Timo Hietala
Fsk 16
Finnland / 2007

Juni 1944. Die Rote Armee startet eine Großoffensive gegen Deutschland und Finnland. Den Finnen droht die totale Besetzung durch die Sowjetunion. Zahlenmäßig stark unterlegen bereitet die finnische Armee Gegenangriffe auf die Russen vor. General Lagus führt eine Panzerdivision und Jägerbrigaden ins Gefecht. Zum ersten Mal kämpft auch sein Sohn mit an vorderster Front. An der Kanone eines Sturmgeschützes erlebt er seine Feuertaufe. Zusammen mit dem jungen Panzerfahrer Virtanen attackieren sie die russischen Panzer. Leutnant Osmo führt das erste Panzerabwehrbataillon, welches die Russen mit Panzerfäusten aufhalten soll. Luftunterstützung erhalten sie von den Stukas und Focke-Wulfs des Gefechtsverbandes Kuhlmey. Die entscheidende Schlacht von Tali-Ihantala steht bevor.


Wie schon im 2004 erschienenen Film "Beyond the Front Line" präsentiert Ake Lindman einmal mehr eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und hat dabei fast das identische Erfolgs-Team um sich versammelt, das auch für das 2004er Werk verantwortlich zeichnet. Dieses Mal dreht sich alles um die entscheidende Schlacht um Finnland, in der sic die zahlenmäßig deutlich unterlegene finnische Armee mutig gegen die übermächtige Rote Armee erwehren muss. In realistischen Bildern ist es Lindman dabei einmal mehr gelungen, dem Zuschauer ein absolut authentisches Szenario zu präsentieren, das im Prinzip gänzlich auf pompös in Szene gesetzte Schlachten und jeglichen Helden-Pathos verzichtet. Stattdessen entpuppen sich die Geschehnisse vielmehr als nüchtern-und sachlich dargestellte Realität, die insbesondere den Mut der eigentlich klar unterlegenen Finnen darstellt.

Es ist absolut sehenswert, auch einmal das Kriegsgeschehen in anderen Ländern zu beobachten, thematisieren doch die meisten Kriegsfilme hauptsächlich den Kampf gegen das Nazi-Regime. Dabei vergisst man nur zu oft, das auch in anderen Ländern Europas ein erbarmungsloser Krieg geführt wurde, dessen Gesicht man aber leider nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Zudem beinhalten die Filme von Lindman auch immer diese dokumentarische Note, die auch in vorliegendem Werk wieder zu erkennen ist. Insbesondere im letzten Drittel der Geschichte wird dabei wieder Archivmaterial eingefügt, das Originalbilder der damaligen Ereignisse zeigt, was den authentischen Eindruck des Ganzen noch zusätzlich hervorhebt.

Auch im darstellerischen Bereich gibt es nur Positives zu vermelden, sämtliche Akteure überzeugen durch eine erstklassige Performance. Dabei gibt es keinerlei Theatralik zu beobachten und kein einziger Charakter der Geschichte wird sonderlich in den Vordergrund gestellt. Das ist meiner Meinung nach eine ganz große Stärke dieser skandinavischen Produktionen, in denen die Darsteller im Prinzip nicht mehr sind als die nötige Staffage, die Geschichte an sich konzentriert sich vielmehr auf das Wesentliche und stellt dabei die entscheidenden Momente eines unbarmherzigen Krieges dar. Nicht jeder mag diese nüchternen Darstellungen, erwarten die meisten Leute doch immer irgendwelche aufgemotzten Blockbuster, in denen es vor pompösen Schlachten nur so wimmelt. Hier jedoch verzichtet man vollkommen auf jegliche Sensations-Mache und konzentriert sich viel eher auf die aufopferungsvolle Verteidigung Finnlands, die letztendlich auch gelingt.

Die Kombination aus Spielfilm und dokumentarischen Einflüssen mag für viele eventuell etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, hinterlässt jedoch einen äußerst positiven Eindruck beim Zuschauer. Man kann sich jederzeit mit dem Geschehen identifizieren und erfreut sich an der glaubwürdigen Umsetzung wahrer Ereignisse. Wenn man dabei an die teils gewaltige Kriegs-Maschinerie der Großmächte denkt, empfindet man eine Menge Respekt für die kleineren Nationen wie Finnland, die im Vergleich gesehen doch mit weitaus weniger Waffen auskommen mussten, um ihr Land vor einer Invasion zu beschützen. Dieser Aspekt wird hier ganz hervorragend herausgearbeitet und macht die Geschichte noch interessanter, als sie schon von Haus aus ist. Mir persönlich hat auch dieses Werk von Lindman ausgezeichnet gefallen, so das ich durchaus eine bedenkenlose Empfehlung aussprechen kann.


Fazit:


Der zweite Weltkrieg in Europa war weitaus mehr als lediglich der Kampf gegen die Nazis. Leider gibt es im Verhältnis gesehen nur recht wenig Filme, die sich auch mit anderen Kriegsschauplätzen beschäftigen. Die Filme von Ake Lindman zeigen in sachlichen-und realistischen Bildern den ungleichen Kampf der finnischen Armee, die durch ihren Mut und die Liebe zu ihrem Vaterland den zahlenmäßig weit überlegenen Gegner aus Russland in die Schranken weist.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Finnisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französich, Polnisch, Niederländisch
Bild: 2:35,1 (16:9)
Laufzeit: 112 Minuten
Extras: Making Of, Veteraneninterviews, Originaltrailer
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horror1966
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Exodus
(Exodus)
mit Reza Ali, Vladimir Jacsik, Muhim Ahmed, Carlos Yesiloz, Odera Muriel Ojukwu, Delroy Moore, Muska Khpol, Jack Greenbough, Aston Fredericks, Bernard Hill, Ger Ryan, Harcus Copper, Justin Smithers
Regie: Penny Woolcock
Drehbuch: Penny Woolcock
Kamera: Jakob Ihre
Musik: Malcolm Lindsay
FSK 16
Großbritannien / 2007

Eine biblische Geschichte in neuem Gewand: Wir schreiben die nahe Zukunft. Der Pharao - ein rechtsextremistischer Politiker - kommt an die Macht. Er säubert die Straßen von allen Menschen, die seiner Meinung nach die Gesellschaft verschandeln: Kleine Kriminelle, Alkoholiker, Süchtige, Asylanten, Flüchtlinge. Sie werden in Ghettos gebracht, Arbeitslager, die sie nicht verlassen dürfen. Moses, der Sohn von Pharao, findet eines Tages heraus, dass er gar nicht der Sohn des privilegierten Politikers ist, sondern der Sohn eines Flüchtlings, der 20 Jahre zuvor ins Ghetto kam. Und so schreibt es diese Geschichte: Moses beginnt einen gnadenlosen Kampf gegen seinen Vater, um die Menschen im Ghetto zu befreien. Kann er sie in das gelobte Land führen?


In gekonnter George Orwell Manier hat Regisseurin Penny Woolcock mit "Exodus" eine düstere Zukunftsversion geschaffen, die sich zudem noch die biblische Geschichte des Monumental-Klassikers "Die zehn Gebote" zum Vorbild nimmt. Zugegebenermaßen ist die Geschichte an einigen Stellen mit etwas gewöhnungsbedürftigen Zutaten versehen, erscheint im Gesamtbild jedoch überwiegend stimmig und hinterlässt einen überdurchschnittlich guten Eindruck beim Zuschauer. Die Anlehnung an den biblischen Hintergrund verleiht dem Ganzen etwas sehr Reizvolles, doch sind es insbesondere die diversen Änderungen der Abläufe, die meiner Meinung nach als absolute Höhepunkte anzusehen sind. Diese geben sich vor allem im letzten Filmdrittel zu erkennen, denn wo "Die zehn Gebote" doch mit einem eher harmonischen Ende daherkommt, hinterlässt vorliegendes Werk einen sehr schalen Geschmack beim Betrachter. Von einem Happy End meilenweit entfernt bekommt man ein eher hartes-und sehr tragisches Finale geboten, das aber ganz hervorragend in das gewonnene Gesamtbild hineinpasst und ein Szenario abrundet, das die ganze Zeit über wie eine zentnerschwere Last auf den eigenen Schultern liegt.

Selbst bei der Namensvergabe bei den Hauptfiguren hat man sich an dem grandiosen Monumentalfilm aus dem Jahre 1956 orientiert, denn im Mittelpunkt des Geschehens stehen mit dem Pharao Man, Moses und Zippora gleich 3 bekannte Charaktere aus dem Bibel-Epos. Die Geschichte wurde lediglich in die nahe Zukunft verlegt und erzählt von einem totalitär geführten Staat, in dem unliebsame Menschen in einem riesigen Ghetto leben müssen, das sarkastischerweise den Namen "Dreamland" trägt. Woolcock's Story ist dabei herrlich düster gezeichnet und beinhaltet trotz fehlender Gewaltdarstellungen einen ziemlich hohen Härtegrad, der sich hauptsächlich im Kopf des Zuschauers abspielt. Ausgelöst wird dieser vor allem durch düstere Ausgangslage der unter der Knechtschaft des Pharao lebenden Menschen, denn die Lebensumstände im Ghetto spotten jeglicher Beschreibung und vermitteln ein Gefühl der Tristesse-und Hoffnungslosigkeit. Doch auch die Abweichungen von der biblischen Geschichte sorgen für eine starke Beklemmung, erscheint doch beispielsweise die Figur des Moses nicht lediglich als Retter in der Not, seinem Charakter werden fast schon terroristische Züge beigemischt. So bringen seine Methoden-und Taten einen selbst phasenweise in einen moralischen Zwiespalt, kann man doch den Drang nach Freiheit durchaus nachvollziehen, muss dabei aber die Notwendigkeit gewisser Aktionen sehr wohl in Zweifel ziehen. So entsteht dann auch ein sehr angespanntes Verhältnis zwischen Moses und seiner Frau Zippora, die ihn im Laufe der Geschichte selbst als Mörder bezeichnet.

Und der Retter der Unterdrückten ist in der Wahl seiner Mittel wirklich nicht unbedingt wählerisch, was seiner Figur auch nicht nur Symphatiepunkte beim Betrachter einbringt. Gerade dieser Aspekt verleiht den Ereignissen jedoch auch etwas ganz Außergewöhnliches und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis. Das kann man auch ganz generell auf die letzten Minuten des Filmes beziehen, denn nachdem die Unterdrückten endlich ihre Freiheit erlangt haben, gestalten sich die Abläufe keinesfalls so, wie man es aus der Bibel-Verfilmung her kennt. In dieser Phase erlangt die Geschichte wohl die größte Intensität und kriecht einem ganz extrem unter die Haut. Hier herrscht nämlich nicht in erster Linie die Freude über das Ende eines Lebens im Ghetto vor, es entwickelt sich vielmehr eine Gewaltspirale, die in unglaublich kurzer Zeit vollkommen außer Kontrolle gerät und durch nichts mehr zu stoppen ist. Gewalt löst Gegengewalt aus, diese Botschaft ist absolut unmissverständlich und wird auch sehr gut zum Zuschauer transportiert. Diese Abänderung der Geschichte ist für mich persönlich ein absolutes Highlight, wie auch die persönlichen Konsequenzen für Moses, der die Folgen-und Konsequenzen seiner Handlungen nun hilflos mit anschauen muss. Mehr möchte ich wirklich nicht verraten, um dem Ganzen nicht jede Spannung zu nehmen.

Letztendlich war es sicherlich ein mutiger Versuch, eine biblische Thematik in ein neues Gewand zu packen, doch mich persönlich hat Penny Woolcock's Variante von "Die zehn Gebote" absolut überzeugt. Vor allem ist die Vision eines totalitären Staates ja auch nicht vollkommen realitätsfremd, hat man ähnlich gelagerte Szenarien doch auch schon in der Wirklichkeit erleben müssen. Phasenweise erinnert der Film doch auch stark an die Zeit des Nazi-Regimes in Deutschland, denn gewisse Ähnlichkeiten sind keinesfalls von der Hand zu weisen. Trotz einiger nicht ganz stimmigen Momente ist das Werk in seiner Gesamtheit absolut empfehlenswert und stellt ein erstklassiges Drama dar, das hauptsächlich durch seine düster-und beklemmende Grundstimmung jederzeit überzeugen kann. Auch im darstellerischen Bereich gibt es nichts zu bemängeln, sämtliche Schauspieler liefern eine sehr gute Performance ab und tragen so ihren Anteil zu einem tollen Film-Erlebnis bei, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


Fazit:


"Die zehn Gebote" in einer düsteren Zukunftsversion, die doch streckenweise vielmehr an die jüngere Vergangenheit erinnert. So kurz und knapp könnte man "Exodus" beschreiben, doch das würde dem Film nicht gerecht werden. Trotz einiger kleiner Schwächen bietet sich insgesamt ein wirklich toller Film, dessen Botschaft auch wirklich beim Zuschauer ankommt. Ich fühlte mich bestens unterhalten und kann das Werk nur wärmstens weiterempfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 106 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Soldiers of Fortune
(Soldiers of Fortune)
mit Christian Slater, Ving Rhames, Sean Bean, Jon Barton, Charlie Bewley, James Cromwell, Ryan Donowho, Dale Gibson, Colm Meaney, Dominic Monaghan, Shawn Parsons, Freddy Rodriguez, Sarah Ann Schultz
Regie: Maxim Korostyshevski
Drehbuch: Robert Crombie / Alexandre Coscas
Kamera: Mashy Solovyova
Musik: Joseph LoDuca
Keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Eine Gruppe von Millionären will gegen Bezahlung Krieg spielen und wird dazu auf eine Insel geflogen, auf der Rebellen versuchen einen skrupellosen Diktator zu stürzen. Ex-Elitesoldat Craig McCenzie (Christian Slater) bekommt den Auftrag, den reichen Söldnern das Kämpfen beizubringen. Zu seinen Schützlingen gehören der Aluminium-Magnat Dimidov (Sean Bean), Computerspiel-Genie Sin (Dominic Monaghan), Waffenhändler Grimaud (Ving Rhames) und Wallstreetbanker Vanderber (Charlie Bewley). Doch die Mission wird zum Desaster, der angeblich sichere Abenteuerurlaub zum Kampf auf Leben und Tod. Auf sich allein gestellt müssen die egoistischen Geldsäcke lernen als Team zu funktionieren. Denn Diktator Lupo und seine Truppen um Geheimdienstchef Mason (Colm Meaney) haben sie längst im Visier.


Nur in den seltensten Fällen zeichnen sich Actionfilme durch eine tiefer gehende Geschichte oder ausgedehnte Charakter-Beleuchtungen der einzelnen Figuren aus, zudem handelt es sich auch zumeist um Szenarien, die nicht unbedingt sehr glaubwürdig und realistisch erscheinen. Vorliegender Regie-Erstling von Maxim Korostyshevski stellt da auch ganz sicher keine Ausnahme dar, wobei der Film auch von der ersten Minute an keinen Hehl aus dieser Tatsache macht. Nun könnte man natürlich wieder die Argumentationen einiger Leute heranziehen, die dieser bewusst überzogen dargestellten Story jegliche Qualität absprechen, da sämtliche Ereignisse äußerst unglaubwürdig in Szene gesetzt wurden. Wenn man sich jedoch einmal die Mühe macht und vor der Sichtung des Filmes die Inhaltsangabe durchliest, kann man doch recht offensichtliche erkennen, in welche Richtung das Geschehen tendieren wird und was man zu erwarten hat. So dürfte dann auch die Erwartungshaltung in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Zuschauer freut sich auf ein actiongeladenes Spektakel, das twar sicherlich nicht gerade glaubwürdig erscheint, dafür aber mit einem extrem hohen Unterhaltungswert ausgestattet ist.

Mit dieser Grundhaltung kann man bei "Soldiers of Fortune überhaupt nichts falsch machen, denn von Beginn an präsentiert sich ein Szenario, das durchgehend äußerst kurzweilige Unterhaltung bietet und außerdem auch noch mit einer ordentlichen Portion Humor ausgestattet ist. Dieser gibt sich insbesondere in der ersten Filmhälfte zu erkennen und beinhaltet teilweise herrlich sarkastische Züge, so das man das Gesehene auch mit einem leichten Augenzwinkern betrachten sollte. Eine der Stärken des Filmes sind ganz bestimmt die absolut sehenswerten Action-Passagen, die zudem auch noch in mehr als ausreichendem Maße vorhanden sind und jeden Action-Fan begeistern dürften. Weiterhin ist es sicherlich die sehr namenhaft besetzte Darsteller-Riege, die schon im Vorfeld die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen dürfte. Christian Slater, Sean Bean und Ving Rhames sind dabei nur 3 Beispiele für viele bekannte Gesichter, die der Story ganz eindeutig ihren persönlichen Stempel aufdrücken. Selbstredend sollte man nicht unbedingt davon ausgehen, hier oscarreifes Schauspiel zu sehen, doch sämtliche Charaktere werden überzeugend dargestellt und hinterlassen größtenteils auch einen symphatischen Eindruck.

Ganz generell werden die Fronten zwischen Gut und Böse ziemlich schnell abgeklärt und es steht vollkommen außer Frage, wem die Symphatie des Zuschauers gehört. Man schlägt sich ohne nachzudenken auf die Seite der zahlenmäßig deutlich unterlegenen Gruppe, die im Laufe der Zeit einige fast übermenschliche Anstrengungen unternehmen muss, um am Ende letztendlich die Oberhand zu behalten damit das Gute siegen kann. Hier kommen dann ganz besonders die unglaubwürdigen Aspekte des Geschehens zum tragen, doch ehrlich gesagt erscheint das überhaupt nicht störend, sondern erhöht sogar noch den vorhandenen Spaß-Faktor, der ganz eindeutig im Mittelpunkt steht. Die durchgehend sehr temporeiche Erzählweise der geschichte tut ihr Übriges, um einen immer bei Laune zu halten, so das man gar nicht mitbekommt wie schnell doch die gut 90 Minuten Laufzeit vergehen und man auf einmal schon mit dem Abspann konfrontiert wird. Und das dürfte doch das prägendste Indiz für erstklassig unterhaltende Filmkost sein, die noch nicht einmal ansatzweise so etwas wie Langeweile aufkommen lässt. Dafür sorgt allein schon der wirklich herrliche Humor, der sich im Prinzip durch den gesamten Film zieht, aber insbesondere im Trainingslager der Millionäre zum Ausdruck kommt, die ganz gern einmal Krieg spielen wollen.

Man kann "Soldiers of Fortune" natürlich eine Menge an Dingen absprechen, sollte dabei jedoch nie außer acht lassen, von welcher Art Film wir hier sprechen. Für realitätsnahe-und tiefer gehende Geschichten sind ganz andere Genres zuständig, denn hier zählt einzig und allein der Spaß-Faktor. Und dieser ist extrem hoch angesiedelt, so das Freunde überzogener Action-Kracher jederzeit auf ihre Kosten kommen. Da nimmt man gern einmal in Kauf, das die gute Rahmenhandlung vollkommen unglaubwürdig erscheint und sehr überspitzt dargestellt wird. Andererseits tut das der Geschichte auch sehr gut, hat man doch immer das Gefühl, das dieser Aspekt vollkommen gewollt so umgesetzt wurde. Maxim Korostyshevski hat meiner Meinung nach ein sehr gut umgesetztes Regie-Debüt hingelegt, das vor allem das anbietet, was man sich von einem Actioner erwartet, nämlich herrlich spaßige Unterhaltung von Anfang bis Ende.


Fazit:


Manchmal ist es das große Kopf-Kino und manchmal ist es die eher seichte Filmkost über die man nicht viel nachdenken muss, die dem Zuschauer vergnügliche Stunden bereiten. In vorliegendem Fall sollte man ganz einfach ein wunderbar überzogenes Action-Spektakel genießen und sich nicht die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Ereignisse stellen. Ich persönlich bin begeistert von diesem Werk und kann es auf jeden Fall wärmstens weiterempfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Englisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 95 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Interviews, Originaltrailer, Trailershow

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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14 Schwerter
(Yang Men Nu Jiang Zhi Jun Ling Ru Shan)
mit Cecilia Cheung, Xiaoging Liu, Richie Ren, Pei-pei Cheng, Xiao Ming Yu, Na Yu, Kathy Chow, Yukan Öshima, Dong Liu, Katy Wang, Zihan Chen, Chun-yan Ge, Quiao -giao Jin
Regie: Frankie Chan
Drehbuch: Keine Information
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
FSK 16
China / 2011

China im 11. Jahrhundert: Während der Herrschaft des Kaisers Renzong regiert in der Song-Dynastie die Korruption. Dies macht sich das rivalisierende Land Western Xia zunutze und bereitet einen Anschlag vor. Yang Zongbao (Richie Ren) ist der letzte Mann im Yang-Clan, dessen Generäle die Dynastie von jeher vor Feinden beschützen. Als Yang im Krieg auf tragische Weise ums Leben kommt, scheint der Widerstand gebrochen. Seine zurückbleibende Witwe Mu Guiying (Cecilia Cheung) schwört jedoch Rache. Sie tritt das blutige Erbe ihres Ehemannes an und führt die Frauen der Gefallenen in eine letzte, alles entscheidende Schlacht.


"Legendary Amazones" lautet ein Alternativ-Titel dieses Remakes, das von Action-Ikone produziert wurde. Und ehrlich gesagt trifft dieser Titel die vorliegende Geschichte weitaus besser, bekommt es der Zuschauer doch mit echter Frauen-Power zu tun. Nun wird dieses Werk aber ganz sicher die Meinungen spalten, handelt es sich doch um einen dieser Vertreter des asiatischen Kinos, bei dem man mit jeder Menge übertriebener Action-Passagen konfrontiert wird. Streckenweise nimmt das Szenario dabei schon fast Fantasy-Züge an, denn wirklich glaubhaft-und authentisch kommen insbesondere die Kampf-Choreographien nicht daher. Da fliegen kämpfende Amazonen meterweit durch die Luft und mit einem einzigen Salto werden ca. 30 Gegner erledigt. Auch ein einziger Schwertstreich ist vollkommen ausreichend, um die zahlenmäßig überlegenen Gegner fast reihenweise umfallen zu lassen. Da kann man durchaus die teils negativen Kritiken nachvollziehen, denn diese Art von Martial Arts ist nun einmal nicht jedermanns Sache und auch ich persönlich kann mit Filmen dieser machart nicht sonderlich viel anfangen.

Hinzu kommt außerdem noch der Aspekt, das die Ereignisse phasenweise von einer sehr gewöhnungsbedürftigen Komik begleitet werden, die insbesondere für uns Europäer einen recht seltsamen Eindruck hinterlässt. Dennoch muss ich ganz ehrlich eingestehen, das "14 Schwerter" auf jeden Fall zu unterhalten weiß, die in einigen Kritiken zum Film erwähnte Langeweile konnte ich jedenfalls nicht entdecken. Dafür sorgt schon allein die sehr temporeiche Erzähl-Struktur der Geschichte und der äußerst hohe Anteil an Action. Es vergehen kaum einmal 5 Minuten am Stück, ohne das man mit diversen Schlachten konfrontiert wird, die zwar wie schon erwähnt nicht unbedingt glaubwürdig erscheinen, aber doch Kampfkunst vom Feinsten bieten. Ist man ein Liebhaber dieser Film-Gattung, dann bekommt man hier ein wahres Feuerwerk geboten, das keinerlei Wünsche offen lässt, wer jedoch Kampfkunst der eher normalen Art erwartet, sollte seine Erwartungshaltung von Beginn an in andere Bahnen lenken, um keine Enttäuschung zu erleben.

Regisseur Frankie Chan hat jedenfalls ein äußerst bildgewaltiges Werk kreiert, das mit fantasievollen Kostümen und einer generell pompösen Ausstattung versehen ist. Überhaupt kann man dem Film in handwerklicher Hinsicht gar nichts vorwerfen, es sind halt in erster Linie die vollkommen unrealistischen Momente der Story, die einem eventuell schwer im Magen liegen. Es fällt nicht gerade leicht, sich mit den vollkommen überspitzt dargestellten Choreographien anzufreunden und an etlichen Stellen kann man sich ein Schmunzeln keinesfalls verkneifen. Zu stark ist das Geschehen jenseits jeglicher Realität angesiedelt, als das man das Gesehene auch nur ansatzweise ernst nehmen könnte. Trotzdem beinhaltet das Ganze aber auch einen gewissen Reiz und verfügt zudem über einen ansehnlichen Spannungsbogen, wodurch man ganzzeitig konzentriert dem bunten Treiben folgt.

Das Schauspiel der Akteure passt sich dem unglaubwürdigem Eindruck der Geschehnisse perfekt an, größtenteils ist hier eine sehr starke Theatralik zu verspüren und manchmal wirkt das Ganze schon recht aufgesetzt und künstlich. Zum Ende hin sollte man sicherlich auch noch erwähnen, das der für viele asiatische Filme typische Hang zum melodramatischen auch hier stark vertreten ist, in vielen Phasen wird ganz gewaltig auf die Tränendrüse gedrückt, so das fast immer ein leicht schnulziger Unterton mit schwingt. Insgesamt gesehen wird "14 Schwerter" für viele Leute bestimmt ein wahres Spektakel darstellen, andere Kreise werden das Werk wohl eher als extrem gewöhnungsbedürftig ansehen. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen und letztendlich sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen.


Fazit:


Die Geschichte des Filmes ist von der Machart her fast schon im Bereich der Märchen-und Fabeln anzusiedeln und dürfte gerade deswegen nicht alle Geschmäcker treffen. Auf jeden Fall aber ist dieser Film sehr unterhaltsam gestaltet und überzeugt vor allem durch viel Tempo und jede Menge Action. Der Anspruch an die Glaubwürdigkeit der Ereignisse sollte jedoch nicht unbedingt im Vordergrund stehen, denn in diesem Bereich schlägt die Story eine vollkommen andere Richtung ein.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch, Mandarin, Englisch / DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 104 Minuten
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Freiwild - Zum Abschuss freigegeben
(Blooded)
mit Nick Ashdon, Neil McDermott, Oliver Boot, Mark Dexter, Tracy Ifeachor, Sharon Duncan-Brewster, Joseph Kloska, Adam Best, Jay Taylor, Cicely Tenannt, Isabella Calthorpe
Regie: Edward Boase
Drehbuch: James Walker
Kamera: Kate Reid
Musik: Ilan Eshken / Jeff Toyne
FSK 16
Großbritannien / 2011

Im Oktober 2005 werden 5 junge Leute bei ihrem Jagdausflug in den Highlands von Schottland von Unbekannten gekidnapped. Fast nackt werden sie in der Einsamkeit der Wildnis ausgesetzt und nun selbst wie wilde Tiere gejagt. Die Jäger sind eine Gruppe extremer Tierschutz-Aktivisten, die ihre Beute bei ihrem grausamen Kampf ums Überleben dabei filmt. Doch so leicht geben die Gejagten nicht auf…


Wenn der Jäger zum Gejagten wird


Im Stile einer Pseudo-Dokumentation präsentiert sich das Langfilm-Debüt von Edward Boase, das zugegebenermaßen als sehr gelungen eingestuft werden darf. Dies liegt hauptsächlich in der Situation der 5 Jugendlichen begründet, die in den schottischen Highlands auf die Jagd gehen wollen und dabei und ziemlich schnell selbst zur Zielscheibe für fanatische Tier-Aktivisten werden. Aufgezogen ist das Ganze im Stil einer Mockumentary a la "The Blair Witch Project, wobei es sich hier defintiv um keinen Film handelt, der den von vielen verpönten Wackelkamera-Drehstil beinhaltet. Viel eher das Gegenteil ist der Fall, denn "Freiwild" ist durchzogen von erstklassigen Kamerafahrten und bietet dabei glasklare und wunderbar aufgenommene Bilder, von denen insbesondere die bildgewaltigen Landschaftsaufnahmen einen sehr bleibenden Eindruck hinterlassen. Aufgrund der Inhaltsangabe könnte man nun einen ziemlich blutigen Survival-Thriller erwarten, doch in dieser Beziehung hält sich der Film sehr vornehm zurück, was jedoch keinesfalls als negativ zu bewerten ist.

Das Hauptaugenmerk legt sich vielmehr auf die bedrohliche Lage der 5 Hauptpersonen, die sich auf einmal in einer mehr als bedrohlichen Lage befinden und dabei um ihr Leben fürchten müssen. Bei diesem Punkt mag für viele Leute eventuell eine Schwäche des Werkes erkennbar sein, denn durch die Tatsache das die Betroffenen ihre eigene Geschichte erzählen weiss man doch ziemlich schnell, das es bei den Ereignissen keine Todesopfer gegeben hat. Darus könnte man nun folgern, das sich der Spannungsbogen in einem eher beschaulichen Rahmen bewegt, doch mit dieser Vermutung liegt man ziemlich daneben. Denn trotz dieser Vorhersehbarkeit ist es Edward Boase vortrefflich gelungen, dem Geschehen eine starke Faszination zu verleihen, die sich zwangsläufig auch auf den Betrachter überträgt. Dabei ist es auch vollkommen unerheblich das es sich lediglich um eine Pseudo-Doku handelt, denn die Geschehnisse vermitteln einem jederzeit das Gefühl, das man eine wahre Geschichte zu sehen bekommt.

Dieser Umstand ist auch den richtig guten Darstellern zu verdanken, die allesamt eine sehr gute-und vor allem glaubhafte Performance abliefern und so ihren Teil zu einem äußerst authentischen Szenario beitragen. Weiterhin entfaltet sich ganzzeitig der Effekt, das man sich als Zuschauer sehr gut mit den Ereignissen identifizieren kann. Nicht selten entsteht dabei das Gefühl, das man sich selbst in dieser bedrohlichen Lage befinden würde, wodurch man auch die nackte Angst und Panik der Protagonisten jederzeit glaubwürdig nachvollziehen kann. Zudem ist die Geschichte auch im letzten Drittel mit einem Plot-Twist angereichert worden, der noch einmal für einen zusätzlichen Adrenalin-Schub sorgt. Es ist schon erstaunlich, wie ein so wie hier dargestellter Film auf einen wirken kann, denn obwohl man ganz genau weiß das es sich um keine realen Ereignisse handelt, entsteht während der Sichtung ein vollkommen anderes Gefühl, das während der gesamten Laufzeit eine extreme Beklemmung auslöst und einen so fast zu einem Teil der Story macht.

Letztendlich ist "Freiwild - Zum Abschuss freigegeben" ein wirklich überzeugendes Langfilm-Debüt und beschert einem gut 75 Minuten sehenswerte Filmkost. Die kurze Laufzeit mag für manch einen ein Manko sein, doch meiner Meinung nach ist hier genau das richtige Maß gefunden worden, um erst gar keine Längen aufkommen zu lassen. Allerdings handelt es sich bei diesem Film wohl eher um ein einmaliges Erlebnis, denn ob man bei einer weiteren Sichtung die gleiche Faszination verspürt, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Dennoch sollte man sich dieses gelungene Werk auf keinen Fall entgehen lassen, denn spannende-und kurzweilige Unterhaltung ist auf jeden Fall vorprogrammiert.


Fazit:


Im Normalfall bin ich nicht unbedingt ein Fan dieser Pseudo-Dokumentationen, doch "Blooded", wie der Film im Original heißt, konnte mich in allen Belangen überzeugen. Vor allem die sehr gute Kameraarbeit und die ausgezeichneten Darsteller sind hierbei besonders hervorzuheben, denn diese beiden Dinge sind die großen Stärken eines Filmes, in dem man sich phasenweise als Teil der Ereignisse fühlt.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 77 Minuten
Extras: Making Of, Unseen Interview, Kurzfilm-Home Video, Trailer
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