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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:11
von supervillain
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So wie ich das gerade mache, gehen nur drei Bilder auf einmal. Ich lese später nochmal Jogis Tutorial, jetzt zieh ich das erstmal so durch.

Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:14
von supervillain
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Das war das Material via Hallow Press.

Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:32
von supervillain
Weiter geht's mit Kago und Ito....
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:34
von supervillain
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:43
von supervillain
Ito Artbook:
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Uzumaki :knutsch:

Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:53
von supervillain
Hui, der Springteufel aus dem 7. Kapitel (Uzumaki) :angst:
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 17:05
von supervillain
Hatte unglaublichen Bücherbedarf die letzten Monate und habe fast nur gelesen.

Erst nochmal ein Artbook von Maruo (der ja gerade bei der Midori Ankündigung Erwähnung fand).
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+ Das Corman Buch von Robert Zion in der Budget Version.
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 17:28
von buxtebrawler
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Gerald Fricke / Frank Schäfer – Petting statt Pershing: Das Wörterbuch der Achtziger

Auf „Die Goldenen Siebziger: Ein notwendiges Wörterbuch“ folgte ein Jahr später, 1998, die logische Fortsetzung: „Petting statt Pershing: Das Wörterbuch der Achtziger“, ebenfalls im Reclam-Leipzig-Verlag erschienen. Diesmal ohne Beteiligung Rüdiger Wartuschs knöpften sich die Braunschweiger Autoren Gerald Fricke und Frank Schäfer die 1980er vor und zählten damit zu den Pionieren in der literarischen Aufarbeitung des Dezenniums der Postmoderne, die in Deutschland aus der Posthistorie und dem mit ihr verbundenen allgemeinen Krisenbewusstsein entstanden war. Die Vergangenheit galt als fern, das Subjekt als tot, ehemals fortschrittliche Entwicklungen als überholt. Dadurch wurde wieder alles möglich: Wiederaufnahme traditioneller Gattungs- und Genremuster, Spiel mit ästhetischen Formen, ironische Brechung, Mischung der Stillagen, Zitat und Intertextualität, was sich auch in der thematischen Beschäftigung mit Unbewusstem, Verdrängtem, den dunklen Seiten der Persönlichkeit äußerte. Artistik statt Authentizität wurde zum Leitbild, privat-subjektive Alltagsbefindlichkeiten traten hinter einen neuen Kunst- und Stilwillen zurück.

Stilistisch blieben Fricke und Schäfer der eingeschlagenen Linie treu, sprich: statt eines „seriösen“, trockenen Lexikons verfasste man einen sarkastischen, alphabetisch sortierten Führer durch Politik, Gesellschaft, Literatur sowie Pop- und Subkultur der Jahre 1980 bis 1989 aus hochschulgebildeter bundesdeutscher Perspektive mit tendenziell progressiver Haltung. Mit den ca. 175 Seiten dieses Taschenbuchs bekam man einen etwas größeren Umgang zugebilligt, den man u.a. für ein sieben Seiten langes kommentiertes Quellen- und Literaturverzeichnis gut zu nutzen wusste. Ein knappes Vorwort und eine kurze Einführung sowie elf Schwarzweißbilder runden das Buch ab.

Sich dieses Wörterbuch im Jahre 2020 während eines (von der Covid-19-Pandemie leider empfindlich unterbrochenen) grassierenden popkulturellen ‘80er-Retrotrends zu Gemüte zu führen, das zudem nun bereits 22 Jahre auf dem Buckel hat, erlaubt eine spezielle Sichtweise sowohl aufs Jahrzehnt als auch auf dieses Buch, die die Verfasser damals natürlich noch nicht haben konnten. Bereits in ihrem ‘70er-Wörterbuch hatten sie durchblicken lassen, wahrlich nicht die größten ‘80er-Fans zu sein. Doch am Ende jener Dekade stand die überraschende Erkenntnis, dass die Apokalypse ausgeblieben und stattdessen der sog. Ostblock relativ sang- und klanglos in sich zusammengefallen war. Verglichen mit den Desillusionen und dem Wahnsinn, die in den ‘90ern über vernunftbegabte Menschen hereinbrachen, muten sie jedoch in der Retrospektive paradiesisch an. In den ‘90ern galt vieles als überholt und peinlich, was in den ‘80ern noch angesagt war – ein Irrtum, wie man längst weiß. Für diese Erkenntnis musste man mutmaßlich jedoch erst einmal die ‘90er überwinden, ergo findet sie sich noch nicht in „Petting statt Pershing“, dessen Titel einer Losung der Friedensbewegung entlehnt wurde. Und vom angeblich schon Ende der ‘90er eingesetzten ersten ‘80er-Revival habe ich nichts mitbekommen – wenn, dann muss es sich um ein kurzes Strohfeuer oder eine Mogelpackung (wie z.B. Modern-Talking-Remixe mit Dancefloor-Beats) gehandelt haben.

Nichtsdestotrotz ist dieses Wörterbuch weit weniger aggressiv anti-‘80er ausgefallen, als ich befürchtet hatte, überwiegend bietet es einen recht nachvollziehbaren Rundumschlag zwischen Einordnung und Polemik, der sich an diejenigen richtet, die selbst dabei gewesen sind. Beim „Alternatives Leben“-Eintrag handelt es schon beinahe um eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte, John Hughes „Breakfast Club“ hat man verstanden und würdigt ihn entsprechend, verrückte Vergleiche wie der Rainald Goetz‘ mit John Belushi gefallen mir ebenso wie der Raum, der (mutmaßlich Schäfers) Literaturkritik eingeräumt wurde – Ulla Hahn z.B. erstreckt sich über drei Seiten, auch Motörhead wird angemessen viel Platz geschaffen, das Videospiel „Pacman“ tiefenpsychologisch interpretiert und gegen Wim Wenders‘ „Paris, Texas“ ausführlich polemisiert. Genug davon, gehen wir über zur Kritik: Mit Popmusik stand man offenbar so sehr auf Kriegsfuß, dass sich zahlreiche Flüchtigkeitsfehler einschlichen (oder hatte man Sorge, bei korrekter Schreibweise Gema-Abgaben leisten zu müssen?): Bananarama sangen „talking Italian“, nicht „talking Italia“, der Queen-Hit hieß „I Want To Break Free“ (hier unterschlug man das Personalpronomen), in Depeche Modes „People Are People“ hieße es korrekt es statt „what…“ „WHY should it be“, bei „U2 – Where The Streets Have No Names“ dichtete man einen zweiten Plural dazu und aus Grandmaster Flash machte man „Grandmaster Flesh“. Ähnliche Fehler finden sich unter „Conan“, wo man dem Filmwissenschaftler Dr. Rolf Giesen mit einem zweiten „s“ an Schärfe verleiht, und unter „Kultur ‘88“, wo Loriot hilflos mitansehen muss, wie aus seiner Komödie „Ödipussi“ das Russ-Meyer-Vehikel „Ödipussy“ wird. Und schickte es sich 1998 tatsächlich noch, US-amerikanische Basketballer als „Neger“ zu titulieren?

Den Versuchen, die Friedensbewegung derartig undifferenziert zu verhöhnen, dürfte das reaktionäre Lager kräftigen Applaus gespendet haben. Echte Männer finden Stevie Wonders „I Just Called To Say I Love You“, jene wunderschöne Liebeserklärung mit ihrem warmem Bass als Herzschlag, natürlich zutiefst kitschig und widmen der Attacke auf dieses Stück einen von nur zwei Eintragen unter „I“. Zugegeben, die dem „Kinder an die Macht“-Eintrag zugrundeliegenden Überlegungen in Bezug auf den gleichnamigen Grönemeyer-Song kamen mir auch, Gerhard Henschels ehrrührendes und zynisches Zitat über Reinhard Mey ist jedoch eine einzige Frechheit, deren Abdruck man sich besser geklemmt hätte. Einen den Rahmen des Buchs sprengenden Eindruck vom Facettenreichtum der ‘80er liefern die Abschnitte „Erfindungen“ und „Zum goldenen Schluß: Was noch fehlt“, unter denen einfach aneinandergereiht wird, worüber man nicht schreiben wollte, konnte oder durfte. Dafür geizte man nicht mit Fremdwörtern und veralteten Vokabeln, was der ohnehin mitunter etwas arroganten Schreibe der Verfasser einen bisweilen unangenehm elitären Duktus verleiht: Autochthonen, kujoniertisch (gibt’s das Wort überhaupt?), rousseauistisch, Trouvaille, extemporiert, Chinoiserie, pyknisch, alludierend, onomatopoetisch, anheischig, insinuieren, kobolzen, lukullisch, Troglodytenkino, saturiert, opak, akzeliert und karriolen. Glückwunsch, Jungs, da braucht man gleich ein weiteres Wörterbuch.

Definitiv fehlt ein Eintrag zum Thema Heavy Metal, was Schäfer zutiefst bedauerte und fortan verstärkt als Autor von Musikbüchern in Erscheinung trat und im Jahre 2001 sogar ein Werk gleichen Titels veröffentlichte. Und das noch einer gewissen juvenilen Wortschatzprahlerei geschuldete Jonglieren mit ungebräuchlichen Begriffen bekam er später bekanntlich auch noch weitestgehend gezähmt. Mein mit den Jahren retrospektiv gewachsenes, persönliches sympathisierende Interesse für (zumindest für jemand subkulturell Sozialisierten) größere Teile postmodern geprägter, sich neue Freiheiten zunutze machender Populärkultur der ‘80er teilen Schäfer und Fricke in diesem Band sicherlich nicht – doch würde es mich kaum wundern, betrachteten sie heute das eine oder andere doch aus einem etwas anderen Blickwinkel und kämen sie mitunter zu anderen Schlüssen. Mit seiner zwischen seinen Buchdeckeln verschriftlichten Haltung den ‘80ern gegenüber ist „Petting statt Pershing“ jedenfalls sehr ‘90er.

Zum Abschluss ein Netzfundstück zum Thema:


Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Do 13. Aug 2020, 16:32
von sid.vicious
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Jon Savage Buch ist ein Kleinod in den Arealen der literarischen Aufarbeitung des frühen Punk-Rocks und seiner Protagonisten. Die ergreifend dokumentierte Geschichte der Sex Pistols, welche zwischen Faszination und einem gewissen Maß von Traurigkeit chargiert und einhergehend einen vorbildlichen wie objektiven Journalismus reflektiert. Ein brillantes Manifest, welches sich in jeder Hinsicht von manch schlecht recherchierten Werken, die beispielsweise Sid als Mitglied des Bromley Contingent suggerieren, abhebt. Wer die Wahrheit über die Pistols wissen will: Jon Savage wird sie ihm verraten. Bombe!!!

Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE

Verfasst: Di 1. Sep 2020, 00:32
von buxtebrawler
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Charles M. Schulz – Die Peanuts: Werkausgabe, Bd. 5: 1959 – 1960

„Von allen Charlie Browns dieser Welt ist er der Charlie Brownste!“ – Linus, 1. Juli 1959

Der fünfte Band der „Peanuts“-Werkausgabe des Hamburger Carlsen-Verlags deckt die Jahre 1959 und 1960 ab und vereint in gewohnt hochwertiger Ausführung – festes mattes Kartonpapier, Hardcover-Buchdeckel, Schutzumschlag – alle in diesem Zeitraum täglich erschienenen, je vier Panels umfassenden unkolorierten Zeitungsstrips inkl. der großformatigen Sonntagsseiten in streng chronologischer Reihenfolge in ihren deutschen Übersetzungen. Inklusive des sich sehr angenehm lesenden Interviews, das Gary Groth im Juli 2005 mit Schauspielerin und Peanuts-Fan Whoopi Goldberg führte, Groths bekanntem Nachwort, dem Stichwortindex und dem ausführlichen Glossar, das popkulturelle und in den Übersetzungen verloren gegangene Bezüge und Wortspiele erläutert, bringt es auch Band 5 auf rund 330 Seiten.

„Ich mag die Menschheit... Nur die Menschen kann ich nicht ausstehen!“ – Linus, 12. November 1959

Das Cover ziert Patty, die jedoch keine allzu große Rolle spielt. Bemerkenswerter ist jedenfalls Linus, der im Februar ’59 erstmals versucht, sich seiner Schmusedecke zu entwöhnen. Kurz darauf wird es zu einem Riesenproblem, dass Charlie Brown ein Buch aus der Bücherei verlegt hat. Und im Sommer zerstören Lucy und ihr kleiner Bruder Linus sich ständig gegenseitig ihre Sandburgen. Snoopy indes entspannt mittlerweile bevorzugt auf statt in seiner Hundehütte, womit Schulz eines der unverwechselbaren Markenzeichen des Beagles etablierte. All dies steht jedoch im Schatten eines ganz besonderen Ereignisses: Am 26.05.1959 kommt Charlies kleine Schwester Sally zur Welt! Erstmals zu sehen ist sie indes erst am 23.08.1959 – und die Welt der Peanuts damit um eine Attraktion reicher.

Linus, der mittlerweile zur Schule geht, interessiert sich jedoch weitaus mehr für seine Lehrerin Fräulein Othmar, für die er überaus schwärmt und die er in höchstem Maße idealisiert. Um Halloween ’59 herum ist er übrigens tatsächlich ein paar Tage lang ohne seine Schmusedecke zu sehen und lässt sich auch später noch auffallend oft ohne sie blicken. Ob sein Glaube an den „Großen Kürbis“ ihm die Kraft dazu verleiht? Diese köstliche Persiflage auf Aberglaube führt Schulz in diesem Jahr ein und zieht reichlich Humor aus dem Umstand, dass der fantasiereiche und seiner Schwester rhetorisch schnell überlegen gewordene, aber weiterhin kindlich-naive Linus den Halloween-Brauch reichlich missverstanden hat. Charlie hadert unterdessen damit, „wischiwaschi“ zu sein, bevor bedauerlicherweise 1959 das eigentliche Weihnachtsfest gar nicht thematisiert wird. Fiel Weihnachten damals im Hause Schulz aus? Zur Tradition gereift scheinen hingegen mittlerweile Snoopys Attacken auf Linus’ Schmusedecke geworden zu sein, die sich als Running Gag durch die Strips ziehen.

Auch 1960 wird Charlie von den Mädchen massiv beleidigt und gemobbt, während sich Lucy in einem weiteren Dauerbrenner-Motiv unablässig an Schröder heranschmeißt. Im März 1960 macht Snoopy kraft seiner aerodynamischen Ohren den „Hundschrauber“ und steigt damit einfacher in die Luft als die zahlreichen Drachen, die Charlie einfach nicht zum Steigen bekommt. Beim Baseball läuft’s auch nicht besser, Charlie bleibt der ewige Verlierer, was ihm nachts sogar den Schlaf raubt. Für Freude sorgen stattdessen die Episoden um Linus’ Bibliotheksausweis, auf den er mächtig stolz ist, aber eigentlich nicht viel mit ihm anzufangen weiß. Im Juli 1960 überschlagen sich die Ereignisse: Lucy beginnt, politische Cartoons zu zeichnen, und Linus will von zu Hause weglaufen! Glücklicherweise misslingt dieses Unterfangen, sodass sich Sally im August in ihn verlieben kann – zuckersüß! Snoopy betätigt sich sportlich, indem er im Boxring gegen Linus, Charlie und Lucy antritt und zum „irren Kicker“ wird, bevor im Dezember 1960 Beethovens Geburtstag gefeiert wird.

Auffallend ist, dass auch 1960 keine Familienweihnachtsfeiern oder erhaltene Geschenke thematisiert werden. Aufgrund des Stresses, den Linus vor der weihnachtlichen Schulaufführung empfindet, scheint das Fest 1960 gar tendenziell negativ konnotiert. Im Zusammenhang mit Charlies ständigen Misserfolgen und den Demütigungen, denen er sich unverschuldet ausgesetzt sieht, ergibt sich eine Konterkarierung des Humors, eine Art gequältes Lächeln, resultierend aus Alltagssorgen, Erwartungsdruck, Versagensängsten und Gruppendynamik – idealer Nährboden also, auf dem Lucy ihr Geschäftsmodell der Freiluft-Psychologie errichtet, das hier seinen Ursprung feiert. In diesen letzten beiden Jahren des Jahrzehnts ist der Humor noch besser und bisweilen bissiger geworden. Schulz’ Figuren verhandeln einerseits Kinderthemen wie Erwachsene, sehen sich andererseits aber auch gezwungen, sich als Kinder mit Themen auseinanderzusetzen, für die sie eigentlich zu jung sind. Die Abwesenheit jeglicher Erwachsener – weder Fräulein Othmar noch irgendein Elternteil ist je im Bild zu sehen – verstärkt den latenten Eindruck, die Kinder seien auf sich allein gestellt. So bleibt viel Raum zum Philosophieren, mal beinahe altklug, mal kindlich unbedarft. Allem großartigen Humor zum Trotz endet das erste Peanuts-Jahrzehnt mit eben jener Ambivalenz, die zu Schulz’ Markenzeichen wurde und sicherlich viel über den Autor preisgibt – und über den US-amerikanischen Zeitgeist jener Jahre.