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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 28. Aug 2012, 20:39
von horror1966
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Der jüngste Tag
(Collision Earth)
mit Kirk Acevedo, Diane Farr, Chad Krowchuk, Jessica Parker Kennedy, Adam Greydon Reid, Andrew Airlie, David Lewis, Douglas Chapman, Juan Riedinger, Kevan Ohtsji, Catherine Lough Haggquist
Regie: Paul Ziller
Drehbuch: Ryan Landels
Kamera: Tom Harting
Musik: Michael Neilson
FSK 12
Kanada / 2011

Victoria Preston (Diane Farr) und ihr Team sind mit der USS Nautilus auf einer Forschungsreise in der Nähe des Merkur. Plötzlich wird der sonnennahe Planet von einem extrem starken Sonnenwind getroffen und aus seiner Flugbahn geworfen. Aber was weit schlimmer ist - der Merkur wurde dadurch magnetisiert. Nun ziehen sich das Magnetfeld der Erde und der Merkur gegenseitig an und der Merkur rast auf die Erde zu. Die einzige Hoffnung auf Rettung liegt in einer geheimen Waffe. Projekt 7. Nur Victoria allein hat eine Chance, das Kometenraumschiff noch schnell genug zu erreichen und die drohende Gefahr durch den Merkur zu verhindern. Unterstützt, von der langsam sich selbst zerstörenden Erde, wird Victoria von ihrem Mann Dr. James Preston (Kirk Acevedo). Es beginnt ein gnadenloses Rennen gegen die Zeit.


Der Name Paul Ziller dürfte mittlerweile fast jedem ein Begriff sein, denn kein anderer Regisseur widmet sich mit so konstanter Regelmäßigkeit dem Katastrophenfilm wie der kanadische Filmemacher. Dabei überzeugen seine Werke nicht durch einen qualitätsmäßig hohen Anspruch, sondern vielmehr durch einen gewissen Unterhaltungswert und einen trashigen Charme. "Der jüngste Tag" schlägt dabei in die gleiche Kerbe und bietet dem Zuschauer einmal mehr ein Katastrophen-Szenario, das man keinesfalls nach seiner Glaubwürdigkeit beurteilen sollte. Ziller konfrontiert den Zuschauer mit einer Geschichte, die im Bezug auf die Glaubwürdigkeit schon als vollkommen hanebüchen bezeichnet werden kann, aber nichtsdestotrotz äußerst unterhaltsam in Szene gesetzt wurde. Dabei strotzt das Geschehen nur so vor Zufällen und abstrusen Momenten, was im Prinzip in jeder einzelnen Einstellung zu erkennen ist. Soldaten und Verantwortliche Personen werden als absolut unfähig dargestellt und fast schon selbstverständlich für Paul Ziller sind es Zivil-Personen, die hier die Erde vor der Zerstörung retten. Dies geschieht dann auch noch auf eine Art und Weise die zwar absolut unglaubwürdig erscheint, dem Film an sich aber eine herrlich trashige Note verleiht und letztendlich eine charmante Note beinhaltet.

Absolutes Highlight sind aber wie fast immer die von Ziller verwendeten Effekte. Bei diesem Aspekt werden die Lachmuskeln des Betrachters sehr arg strapaziert, denn größtenteils erscheinen die CGI-Effekte dermaßen billig, das einem unwillkürlich die Tränen in die Augen treten. Es handelt sich dabei aber meiner Meinung nach um ein absolutes Markenzeichen des kanadischen Regisseurs und mittlerweile bin ich persönlich schon zu einem kleinen Fan seiner Werke mutiert. Denn obwohl man seine Storys eher selten besonders ernst nehmen kann, entwickeln sie einen recht konstanten Spannungsbogen und üben eine Faszination aus, die man schwerlich in Worte fassen kann. Langeweile kommt in Ziller's Filmen jedenfalls nie auf, denn trotz aller offensichtlichen Defizite schafft der gute Mann es immer wieder, die Aufmerksamkeit des Zuschauers für sich zu gewinnen.

Die versammelte Darsteller-Riege passt sich dann auch fast nahtlos dem teilweise skurrilen Treiben an, das Schauspiel passt perfekt zu den Handlungsabläufen und ist für einen Film dieser Art vollkommen ausreichend. Mit Kirk Acevedo und Diane Farr sind dann auch 2 recht bekannte Gesichter dabei, die man hauptsächlich aus TV-Serien kennt und natürlich handelt es sich hier auch um die beiden Haupt-Charaktere, die hauptsächlich für die Rettung der Erde verantwortlich zeichnen. Tiefer gehende Charakter-Beleuchtungen sollte man hier allerdings nicht erwarten, sämtliche Figuren werden eher oberflächlich eingeführt, können aber zumeist sogar Symphatie-Punkte für sich einfordern. Und so hat der gute Ziller-Paule einmal mehr einen Katastrophen-Thriller auf die Menschheit losgelassen, der sich nahtlos in die Riege seiner bisherigen Produktionen einreihen kann und dabei sämtliche Zutaten beinhaltet, die man mittlerweile gewöhnt ist. Kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch ist hier definitiv vorhanden und Freunde dieser C-Movies sollten wie immer auf ihre Kosten kommen.

Letztendlich hat Ziller einmal mehr eine teils vollkommen an den Haaren herbeigezogene Geschichte umgesetzt, die mit lustigen Effekten übersät ist. Wer hier auf Qualität setzt sollte die Finger von der DVD lassen, wer sich jedoch an diesen herrlich trashigen Szenarien erfreuen kann, sollte unbedingt zugreifen. Ich mag diese herrlich unrealistisch umgesetzten Storys, die immer wieder beste Unterhaltung bieten und die man sich jederzeit gut anschauen kann. Ein gutes Training für die Lach-Muskulatur, das dennoch auch eine gewisse Spannung aufbauen kann und seinen Höhepunkt wie eigentlich immer in den vorhandenen Effekten findet, die dieses Mal so wunderbar dilletantisch wirken, das es eine wahre Pracht ist.


Fazit:


Paul Ziller wird wohl nie im Leben einen qualitativ wirklich hochwertigen Film kreieren, doch auf seinem Gebiet ist der gute Mann mittlerweile fast schon eine kleine Ikone. Was für viele Leute eventuell einfach nur schlecht ist, dürfte für andere wiederum extrem kurzweilige und oft unfreiwillig komische Unterhaltung darstellen, die man in meinen Augen auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Streich, der sicherlich nicht lange auf sich warten lassen wird.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Trailer

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mi 29. Aug 2012, 17:20
von horror1966
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Altitude - Tödliche Höhe
(Altitude)
mit Jessica Lowndes, Julianna Guill, Ryan Donowho, Landon Liboiron, Jake Weary, Mike Dopud, Ryan Grantham, Chelah Horsdal, Ian Robison, Michelle Harrison, Teghan Gentles, Seth Ranaweera
Regie: Kaare Andrews
Drehbuch: Paul A. Birkett
Kamera: Norm Li
Musik: Jeff Tymoschuk
FSK 16
Kanada / USA / 2010

Die junge Pilotin Sara plant einen letzten gemeinsamen Ausflug mit ihren Freunden, bevor sie nach Montreal umziehen wird. Anstatt jedoch mit dem Auto zu fahren, hat sie kurzerhand eine Cessna gechartert und ihren neuen, etwas merkwürdigen Freund Bruce ebenfalls eingeladen. Schon kurz nach dem Start kommt es zu einer technischen Fehlfunktion der Maschine. Doch das ist erst der Anfang: Der Treibstoff wird knapp, und die Stimmung unter den fünf Passagieren ist zum Zerreißen gespannt. Als letzten Ausweg wagt Cory den Versuch, in schwindelerregender Höhe von außen das Höhenruder zu reparieren. Doch in der unbekannten Höhe, außerhalb des Fliegers, sind andere übernatürliche Kräfte am Werk, die den Flug zu einem wahren Überlebenskampf machen.


Ich kann durchaus nachvollziehen, das dieses Regie-Debüt von Kaare Andrews die Meinungen extrem spaltet. Dem Zuschauer offenbart sich nämlich eine Geschichte, die während der Laufzeit von gut 90 Minuten eine totale Richtungsänderung erfährt, die man vor allem zu Beginn noch überhaupt nicht absehen kann. Dabei scheint sich zu Beginn ein ganz normaler Katastrophen-Thriller zu entfalten, der jedoch mit zunehmender Spielzeit immer mehr Fantasy-Elemente erkennen lässt, die man eine geraume Zeit gar nicht so richtig zuordnen kann. Hier liegt aber meiner Meinung nach die große Stärke eines Filmes, den ich als sehr ambitioniert-und auch innovativ bezeichnen möchte, denn die gefundene Mischung kann sich als Gesamtbild jederzeit sehen lassen. Dennoch darf man einige Defizite nicht übersehen, denn das Szenario bietet auch die ein oder andere Passage, die jenseits jeglicher Realität angesiedelt ist. Damit ist aber keinesfalls die übernatürliche Thematik gemeint, die nach dem ersten Film-Drittel ganz klar die Oberhand gewinnt, sondern ganz einfach diverse Verhaltensweisen diverser Protagonisten. Als bestes Beispiel kann man hier wohl den vollkommen unglaubwürdigen Versuch anführen, das man in einer immensen Höhe versucht, das offensichtlich beschädigte Höhenruder des Propeller-Flugzeuges von außen zu reparieren, was bei den vorherrschenden Temperaturen auf jeden Fall zum Tod durch erfrieren geführt hätte.

Andererseits ist diese Sequenz aber äußerst förderlich für die vorherrschende Spannung, denn als Betrachter fiebert man auf jeden Fall sehr stark mit. Ganz generell ist der vorhandene Spannungsbogen als konstant zu bezeichnen, auch wenn sich das Geschehen räumlich gesehen fast ausschließlich in dem kleinen Flugzeug abspielt. Hier herrscht schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne eine sehr dichte Grundstimmung, bei der sich eine unterschwellige Aggression unter den Passagieren breit macht. Daraus beziehen die Ereignisse auch ihre größte Stärke und die Darsteller tragen durch ihr gelungenes Schauspiel eine Menge dazu bei, das man die Faszination der Story förmlich wie ein Schwamm in sich aufsaugt. Auch wenn man hier gewisse Dinge frühzeitig erkennen kann, bleibt die eigentliche Lösung des mysteriösen Geschehens lange Zeit im Dunkeln und stellt am Ende durchaus eine echte Überraschung dar.

Natürlich hat der finale Showdown recht wenig mit Realität zu tun, doch darauf ist "Altitude - Tödliche Höhe" auch überhaupt nicht ausgelegt. Kaare Andrews hat sich scheinbar ganz bewusst für eine übernatürliche Note entschieden, die der Geschichte auch sehr gut zu Gesicht steht. Nun gibt es wie fast immer wieder etliche Menschen die auch dieses Werk mit ihren Kritiken gnadenlos niedermachen, was eventuell aber auch in einer vollkommen falschen Erwartungshaltung begründet sein kann. Natürlich handelt es sich um kein Meisterwerk, doch kaum lässt ein Regie-Neuling einmal etwas Innovation in eine Geschichte einfließen, ist es auch wieder nicht richtig. Dabei beinhaltet "Altitude" im Prinzip doch alles, was für ein zugegebenermaßen außergewöhnliches Film-Erlebnis notwendig ist. Beginnend wie ein normaler Thriller werden mit der Zeit dezente Horror-Elemente beigefügt und der Story-Verlauf schlägt danach eine vollkommen andere Richtung ein, die angefüllt ist mit SCI/FI-und Fantasy-Elementen. Vielleicht ist das für einige Leute ganz einfach eine zu starke Kombination, oder manch einer hat den Film ganz einfach nicht verstanden. Und natürlich kommt dann auch noch der persönliche Geschmack hinzu, der die hier gefundene-und sehr außergewöhnliche Mixtur einfach nicht akzeptieren will.

Wie dem aber auch sei, den Regie-Erstling von Kaare Andrews als schlecht oder konfus zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt objektiv. Das Werk hat sicherlich auch seine Schwachstellen, doch der positive Eindruck überwiegt doch recht stark. Vielleicht erscheint das Szenario an einigen Stellen schon etwas zu innovativ, aber das ist doch weitaus besser, als wenn man immer wieder den gleichen Käse vorgesetzt bekommt. Wenn man sich der hier erzählten Geschichte öffnet und nicht immer in den gleichen eingefahrenen Schienen denkt, wird man mit einem sehr interessanten Film belohnt, den man sich auch durchaus mehrmals anschauen kann. Mir persönlich hat "Altitude" äußerst gut gefallen und ich kann dieses außergewöhnliche Werk nur jedem wärmstens empfehlen, der nicht alltägliche Genre-Kombinationen zu schätzen weiß.


Fazit:


Einige kleinere Defizite können auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, das es sich im vorliegendem Regie-Debüt um eine sehr ambitionierte Arbeit handelt, bei der auch einmal Mut bewiesen wurde, indem man die Geschichte mit Elementen versehen hat, die dem Ganzen eine ganz außergewöhnliche Note verleihen. Viel Spannung, jede Menge Übernatürliches und gut agierende Jung-Darsteller sind fast schon eine Garantie für einen tollen Film-Genuss.


7,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 3. Sep 2012, 16:18
von horror1966
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Motel Massacre
(Mountaintop Motel Massacre)
mit Bill Thurman, Anna Chappell, Will Mitchel, Vurginia Londans, Major Brock, James Bradford, Amy Hill, Marian Jones, Gregg Brazzel, Jill King, Rhonda Atwood, Foster Lilton, Linda Blankenship
Regie: Jim McCullough Sr.
Drehbuch: Jim McCullough Jr.
Kamera: Joseph M. Wilcots
Musik: Ron Di Iulio
Ungeprüft
USA / 1983

In einem unheimlichen Bergmotel gehen mysteriöse Dinge vor. Evelyn, die Besitzerin dieses einsamen und abgelegenen Motels, trägt durch ein tragisches Unglück die Schuld am Tod ihrer Tochter Lorri. Nach deren Beerdigung lernt sie, was es bedeutet, nackte Angst zu haben. Die tote Tochter kehrt in einer schauerlichen Geistergestalt zu ihr zurück. Das entsetzliche Erlebnis läßt sich nicht wie ein Alptraum abschütteln: immer grauenvoller und peinigender werden die ständigen Hetzjagden dieser Erscheinung. Langsam verliert Evelyn ihren Verstand und wandelt sich zu einem blutrünstigen Menschenschlächter. Wie praktisch, dass neue Gäste eintreffen...


Die recht reißerische Inhaltsangabe kann hier schon gewisse Erwartungen beim Zuschauer schüren, geht man doch von einem Slasher aus, der ziemlich blutrünstig ausfallen dürfte und zudem auch noch eine spannende Geschichte verspricht. Letztendlich hapert es jedoch ein wenig an der Umsetzung des Ganzen, denn "Motel Massacre" kann die in ihn gesetzten Erwartungen nur teilweise erfüllen. Gerade in der ersten Filmhälfte zieht sich das Geschehen doch arg in die Länge und braucht eine geraume Weile, bis die Ereignisse ein wenig in Fahrt kommen. Doch auch danach gestalten sich die Abläufe nicht sonderlich temporeich und auch der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem extrem überschaubaren Rahmen. Dennoch übt der Film eine gewisse Faszination aus, was sicherlich in der vorhandenen Grundstimmung begründet liegt. Diese kann man ohne Übertreibung als Höhepunkt in einer ansonsten eher lauen Story ansehen, denn rein atmosphärisch weiß das Werk durchaus zu überzeugen.

Das war es dann aber auch schon mit den wirklich positiven Eindrücken, der Rest bewegt sich lediglich im unteren Durchschnitts-Bereich. Nun sollte man bei Horrorfilmen im Allgemeinen nicht unbedingt von Logiklöchern oder unlogischen Verhaltensweisen der Charaktere sprechen, doch was einem hier geboten wird, ist schon etwas zu dick aufgetragen. Einmal ganz davon abgesehen das die Darsteller nicht gerade durch herausragende Leistungen aufwarten, ist ihr Verhalten phasenweise so hanebüchen, das einem die Haare zu Berge stehen. Selbst für einen Horrorfilm wird die Geduld des Zuschauers auf eine harte Probe gestellt und man fragt sich ganz automatisch, ob hier bewusst trashig agiert wird. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht der Fall, denn Regisseur Jim McCullough Sr. scheint schon den Eindruck erwecken zu wollen, das es sich hier um einen ernstgemeinten Genre-Beitrag handelt. Diesen Eindruck kann man allerdings nur bedingt teilen, zu konfus und völlig an den Haaren herbeigezogen erscheinen die Aktionen diverser Charaktere. Trotzdem verleiht insbesondere dieser Aspekt der Geschichte auch einen gewissen Charme, was das gewonnene Gesamtbild dennoch nicht sonderlich aufwertet.

Echte Spannung will auch nicht so richtig aufkommen, zu vorhersehbar sind die Ereignisse. Nun kann es eventuell am offensichtlich geringen Budget des Files liegen das man hier kein besseres Endergebnis in Szene gesetzt hat, doch etliche andere billig produzierte Horrorfilme sind ein eindeutiger Beweis dafür, das man auch mit verhältnismäßig wenig Geld eine ganze Menge bewerkstelligen kann. "Motel Massacre" ist jedoch in die Kategorie Film einzuordnen, die man sich ruhig einmal anschauen kann, die aber auch aufgrund mangelnder Substanz sehr schnell wieder in Vergessenheit geraten und keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Lediglich die äußerst schlechte deutsche Synchronisation wird man nicht so schnell vergessen, zudem erscheinen die Dialoge sehr künstlich und aufgesetzt. An einigen Stellen ist das Ganze dann auch noch asynchron, was doch einen störenden Eindruck hinterlässt.

Letztendlich liegt hier ganz bestimmt kein Meilenstein des Genres vor, denn bis auf einen gewissen Unterhaltungswert und eine gelungene Atmosphäre hat dieses Werk aus den goldenen 80er Jahren recht wenig zu bieten. Schlechte Schauspieler, fehlende Spannung und zu viele unlogische Momente trüben das Seh-Vergnügen doch ganz erheblich. Aus der Geschichte an sich hätte man eine Menge mehr herausholen können, doch scheinbar fehlendes Talent des Regisseurs hat eine bessere Umsetzung verhindert. So muss man sich im Endeffekt mit einem eher unterdurchschnittlichen Film zufrieden geben, den man nicht zwangsläufig gesehen haben muss.


Fazit:


Die eher unfreiwillig trashige Note des Filmes wird eine ganz bestimmte Zielgruppe sicherlich ansprechen, dennoch bekommt man hier nichts Halnes und nichts ganzes geboten. Das gesamte Szenario wirkt irgendwie unrund und lässt doch eine Menge Wünsche offen.


4/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Mo 3. Sep 2012, 21:51
von horror1966
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Excalibur
(Excalibur)
mit Nigel Terry, Helen Mirren, Nicholas Clay, Cherie Lunghi, Paul Geoffrey, Nicol Williamson, Robert Addie, Gabriel Byene, Keith Buckley, Liam Neeson, Patrick Stewart, Clive Swift, Katrine Boorman
Regie: John Boorman
Drehbuch: Thomas Malory / Rospo Pallenberg
Kamera: Alex Thomson
Musik: Trevor Jones
FSK 12
Großbritannien / USA / 1981

Excalibur erzählt vom Aufstieg des jungen König Arthur zum König der Briten, den Heldentaten der Ritter der Tafelrunde auf der Suche nach dem heiligen Gral, von den Betrügereien auf Schloß Camelot und von den Hexenkünsten des Zauberers Merlin. Klirrende Schwerter, blutige Schlachten, schimmernde Rüstungen, dunkle Verliese und bezaubernde Burgfräulein zeigen eine Zeit, in der Ehre, Treue, Mut und Heldentum noch hohe Ideale waren.


Ritterfilme gibt es wie Sand am Meer und nicht gerade wenige davon thematisieren die Legende um den sagenhaften König Arthur und die Ritter der Tafelrunde. Doch kein zweites Werk kommt dabei so düster-und dunkel daher wie John Boorman's "Excalibur". Hier wird auch der Ritterstand nicht mit dem ansonsten üblichen Glanz und Gloria dargestellt, vielmehr entpuppt sich die Geschichte als dunkles Schauermärchen, das einem phasenweise sogar kalte Schauer über den Rücken jagen kann. Trotz seiner mittlerweile über 3 Jahrzehnten auf dem Buckel fasziniert dieser Film immer wieder aufs Neue und zieht den Zuschauer dabei in einen Strudel aus Ritterfilm und einem schaurigen Horrormärchen, das durch seinen sehr starken Fantasy-Einfluss eine wirklich explosive Mischung darstellt, die einen immer wieder in ihren fast schon hypnotischen Bann zieht. Dennoch gibt es genügend Leute, die der Geschichte meiner Meinung nach vollkommen zu Unrecht etliche Schwächen andichten, die sich aber nach genauer Betrachtung nicht wirklich erkennen lassen. Wenn es überhaupt etwas zu beanstanden gibt dann ist es sicherlich der Aspekt, das der Erzählfluss der Ereignisse durch einige immense Zeitsprünge ein wenig ins Stocken gerät. Nicht selten kommt es nämlich vor, das von einer Szene zur anderen etliche Jahre vergehen, wodurch das Gesamtbild sicherlich ein wenig getrübt wird. Die Erzählung erscheint dadurch ein ums andere Mal ein wenig holprig und unausgegoren, doch eine ausführlichere Schilderung hätte aus diesem Projekt ganz sicher ein undurchführbares Mammut-Programm gemacht, das man wohl kaum hätte realisieren können.

Zudem sind die wichtigsten Ereignisse der Legende alle vorhanden und im Gegensatz zu anderen Verfilmungen hält hier auch der übernatürliche Aspekt Einzug. So wird beispielsweise der Figur des Zauberers Merlin sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, was dem Gesamtbild des Filmes sehr gut zu Gesicht steht. Dafür wurde andererseits auf unnötigen Prunk verzichtet, denn lediglich die Bilder des Raumes in dem sich die Tafelrunde einfindet sorgen für ein wenig Glanz in diesem ansonsten sehr rauen Szenario. Ganz generell lebt die Geschichte hauptsächlich von ihren grandiosen Bild-Kompositionen, die eine ungeheure Intensität auf den Betrachter ausüben. Gleichzeitig erscheint das Ganze sehr authentisch und glaubhaft, denn so wie es hier dargestellt wird, kann man sich das dunkle Zeitalter wirklich äußerst gut vorstellen. Kein unnötiger Pomp und keine Ritter, die lediglich oberflächlich als unfehlbare Edelmänner dargestellt werden. Hier hat jeder einzelne Charakter seine Stärken, doch auch die nur zu menschlichen Schwächen werden wunderbar herausgearbeitet. Das gesamte Werk wirkt dabei keinesfalls wie einer der üblichen Hollywood-Blockbuster, was allein schon durch die extrem dunklen Einflüsse der vorherrschenden übernatürlichen Elemente verhindert wird. Ein überwiegender Teil der Geschichte ist nämlich bewusst schaurig-und düster gehalten, in diversen Passagen meint man sogar dezente Horror-Einflüsse erkennen zu können.

Das alles zusammengenommen hebt "Excalibur" ganz entschieden von anderen Genre-Vertretern ab und räumt ihm eine absolut einzigartige Stellung ein. Das Schwert selbst steht dabei selbstverständlich die gesamte Zeit über im absoluten Mittelpunkt und entscheidet über Wohlstand oder Elend eines ganzen Königreiches. Ich kann mich an keinen anderen Film mit dieser Thematik erinnern, der diese Sichtweise so eindrucksvoll in den Vordergrund rückt und dabei eine solch absolut hypnotische Story um eine Waffe aufbaut, die als Schicksal für ein ganzes Volk steht. Einen ganz großen Anteil am guten Gesamteindruck haben hier auch die großartigen Schauspieler, bis in die kleinsten Nebenrollen ist der Film absolut perfekt besetzt. Heutige Superstars wie Gabriel Byrne, Helen Mirren oder auch Liam Neeson geben sich in eher kleineren Nebenrollen die Ehre und agieren ebenso fantastisch wie die Hauptdarsteller. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders Nigel Terry in der Rolle des König Arthur und Nicol Williamson als Merlin erwähnen, die dem Film durch ihre brillante Performance ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Man müsste also eigentlich erkennen, das die positiven Eindrücke ganz eindeutig überwiegen und dieses Werk zu einem fantastischen Film-Erlebnis machen. Die düstere Grundstimmung, jede Menge fantastische Kämpfe und kraftvolle Bilder stehen einer manchmal etwas stockenden Erzählweise gegenüber, die man letztendlich wohl nur durch eine weit längere Laufzeit hätte vermeiden können.

Insgesamt gesehen ist "Excalibur" im Bezug auf die vorhandene Thematik immer noch das Beste, was die große Filmwelt zu bieten hat. Die hier gefundene Mixtur aus Ritterfilm und übernatürlichen Elementen ist dabei die ganz große Stärke und beinhaltet irgend etwas Magisches, das man nur schwerlich in Worte fassen kann. Man muss diesen Film selbst gesehen haben, um diese Emotionen nachvollziehen zu können, die eigentlich die ganze Zeit über wie eine zentnerschwere last auf den Schultern des Zuschauers liegen und dabei auch durchaus ein beklemmendes Gefühl auslösen, das man beim besten Willen nicht abstreifen kann. Großartige-und ausdrucksstarke Bilder, fantastische Landschaftsaufnahmen und eine in etlichen Passagen regelrechte Grusel-Atmosphäre lassen die Grenzen zwischen Realität-und Fantasy nicht nur einmal verschwimmen und entführen einen in eine Art Horror-Märchen mit einem nicht zu verachtenden Anteil des Ritterfilms.


Fazit:


Düster, rau und übernatürlich, all diese Beschreibungen treffen auf "Excalibur" zu. Hinzu kommt auch noch der Punkt, das hier für eine 12er Freigabe ein erstaunlicher Härtegrad vorhanden ist, der so manch weitaus höher eingestuftem Film alle Ehre machen würde. Für mich persönlich handelt es sich hier um das Beste, was je zur Legende des König Arthur und seiner Tafelrunde verfilmt wurde. Wer diesen grandiosen Film noch nie gesehen hat, sollte diesen Zustand unbedingt ändern, denn auch nach über 30 Jahren hat das Werk rein gar nichts von seiner einzigartigen Faszination eingebüßt.


9/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 4. Sep 2012, 21:23
von horror1966
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Solomon Kane
(Solomon Kane)
mit James Purefoy, Mark O'Neal, Robert Orr, Richard Ryan, Frantisek Deak, Christian Dunckley Clark, Ian Whyte, Thomas McEnchroe, Andrew Whitlaw, Robert Russell, James Babson, Marek Vasut
Regie: Michael J. Bassett
Drehbuch: Michael J. Bassett / Robert E. Howard
Kamera: Dan Laustsen
Musik: Klaus Badelt
FSK 16
Frankreich / Großbritannien / Tschechische Republik / 2009

Solomon Kane, ist ein gefürchteter Soldat des 16. Jahrhunderts, bewaffnet mit einem Arsenal an tödlichen Waffen. Wegen seiner brutalen und grausamen Taten gegen seine Feinde macht Kane schließlich Bekanntschaft mit dem Gesandten des Teufels. Während dieser die dunkle Seele Solomons fordert, entscheidet der sich fortan für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit. Als jedoch eines Tages eine dunkle und zerstörerische Macht Kanes Land bedroht, muss er seinen Schwur des Friedens brechen. Ein letztes Mal zieht er in den Kampf, wohl wissend, dass dieser sein Schicksal und das eines ganzen Volkes für immer verändern wird...


Solomon Kane basiert auf der Figur einer Romanreihe des amerikanischen Autors Robert E. Howard und stellt einen durch etliche Schlachten kampferfahrenen Recken dar, der weder Tod noch Teufel fürchtet. Ob sich diese filmische Umsetzung nahe an den Romanen orientiert mag ich nicht zu beurteilen, da ich die literarische Vorlage nicht kenne, doch der Film ist ein absolut überzeugender Mix aus verschiedenen Genres. In der Hauptsache mit allen Zutaten des Abenteuerfilms ausgestattet, wird die Geschichte zudem noch mit herrlichen Fantasy-Einflüssen und diversen Horror-Elementen angereichert, so das sich für den Zuschauer letztendlich eine wirklich sehenswerte Genre-Kombination ergibt, die von der ersten bis zur letzten Minute erstklassige Unterhaltung bietet. Regisseur Michael J. Bassett hat mit James Purefoy genau den richtigen Darsteller für den Titelhelden gewinnen können, denn man nimmt dem guten Mann die Rolle als gnadenloser Kämpfer jederzeit ab. Seine Performance ist jedoch nur ein einzelner Baustein in diesem erstklassig dargestellten Szenario, das sich der ungeteilten Aufmerksamkeit des Betrachters ganzzeitig gewiss sein kann.

Dafür sorgt allein schon die wirklich spannende Geschichte, die zudem mit einer erstklassigen Grundstimmung ausgestattet ist. Denn in der Welt des Solomon Kane herrscht Hoffnungslosigkeit und Tristesse vor, was durch die wunderbar blass gehaltenen Bilder ganz besonders in den Vordergrund gerückt wird. Es ist eine schmutzige Welt, die dunkel und düster erscheint und in der ständig anhaltender Dauerregen zusätzlich dafür sorgt, das sich die deprimierende Atmosphäre auch auf einen selbst überträgt. Phasenweise fühlt man sich wie von einer zentnerschweren Last erdrückt und kann ein aufkommendes Gefühl der Beklemmung keinesfalls ignorieren. Die Stimmung schlägt einem ziemlich auf das Gemüt und entfaltet gerade durch diesen Aspekt ihre volle Intensität. Passend dazu sind dann auch die beigefügten Horror-Elemente, denn dämonische Kräfte herrschen über das Land und vernichten die Einwohner. Dabei erscheint die Böse Seite der Geschichte fast selbstverständlich in schwarz und unterstützt die bedrohlichen Züge des Filmes ungemein. Der Kampf zwischen Gut und Böse wird ja nun in unzähligen Filmen jeglicher Genres immer wieder gern gezeigt, doch in "Solomon Kane" ist er durch den Einsatz blasser Farbfilter genau so dargestellt, wie man ihn sich immer wieder in der eigenen Fantasie vorstellt.

Hier erscheint das Leben keinesfalls lebenswert, positive Eigenschaften sucht man vergebens und selbst das Wetter in dieser trostlosen Welt lässt keinen einzigen Sonnen-Schimmer erkennen. Einzig und allein Solomon Kane ist die einzige Hoffnung der Menschen und obwohl der kampferprobte Recke dem Kämpfen abgeschworen hat, wird er durch geschickte Manipulation der dämonischen Kräfte zu einer alles entscheidenden Schlacht gezwungen, die zu allem Überfluss auch noch in seinem ehemaligen zu Hause stattfindet. Dieser finale Showdown ist dann im Prinzip auch das Einzige, das man mit etwas negativer Kritik versehen könnte, fällt der finale Endkampf gegen eine überdimensional große Teufelsgestalt doch etwas unspektakulär aus, an dieser Stelle hätte man durchaus etwas mehr bewerkstelligen können. Dies stellt jedoch lediglich ein kleines Manko dar, denn ansonsten ist das Gesamtbild doch absolut überzeugend. Besonders haben mir vor allem die variierenden Tempowechsel innerhalb der Erzählung gefallen, wird man doch einerseits mit einer eher ruhigen-und bedächtigen Erzählweise konfrontiert, um dann andererseits immer wieder mit temporeichen Action-Passagen konfrontiert zu werden, in denen es ordentlich zur Sache geht.

So kann man letztendlich festhalten, das es sich hier um einen in allen Belangen überzeugenden Genre-Mix handelt, der dem Zuschauer jede Menge Abwechslung bietet und zudem noch eine äußerst spannende Geschichte erzählt. Gute Darsteller und eine extrem dichte Grundstimmung runden ein gelungenes Gesamtwerk ab, das man unbedingt gesehen haben sollte. Hier wurde wirklich alles für ein gelungenes Film-Erlebnis getan und das merkt man auch in jeder einzelnen Einstellung. Einige Kritiken im Netz lassen zwar eventuell etwas anderes vermuten, denn so manches Mal kommt dieser tolle Film gar nicht so gut weg. Mir persönlich ist das vollkommen unverständlich, präsentiert sich doch allein schon optisch gesehen eine Welt voller Tristesse, die so dermaßen authentisch erscheint, das man die aufkommende Hoffnungslosigkeit förmlich mit jeder einzelnen Faser des eigenen Körpers spüren kann. So taucht man ganz tief in das Geschehen ein und wird zu einem teil des Kampfes zwischen Gut und Böse, der auch einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt.


Fazit:


Mich persönlich hat der Film von Michael J. Bassett (Wilderness) sehr beeindruckt und absolut fasziniert. Die äußerst düstere Inszenierung der Geschichte ist als absoluter Höhepunkt anzusehen, doch auch der gesamte Rest erscheint mehr als nur sehenswert. Abenteuer, Fantasy-und Horror ergeben eine explosive Mixtur, die man sich auch gern mehr als nur einmal anschaut.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Di 4. Sep 2012, 23:59
von horror1966
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Batman hält die Welt in Atem
(Batman)
mit Adam West, Burt Ward, Lee Meriwether, Cesar Romero, Burgess Meredith, Frank Gorshan, Alan Napier, Neil Hamilton, Stafford Repp, Madge Blake, Reginald Denny, Milton Frome, Gil Perkins
Regie: Leslie H. Martinson
Drehbuch: Lorenzo Semple Jr. / Bob Kane
Kamera: Howard Schwartz
Musik: Nelson Riddle
FSK 6
USA / 1966

Die "Vereinigte Umwelt" will die Weltherrschaft übernehmen. Zu diesem Zweck stehlen Joker, Pinguin, Riddler und Catwoman eine Erfindung mit deren Hilfe sie die gesamte Menschheit pulverisieren könnten. Nur zwei sind in der Lage diesen düsteren Plan zu stoppen: Batman und Robin! Doch auch die Gegner wissen was es heißt, wenn das Rächer-Duo ins Spiel kommt und so locken sie die beiden heimtückisch in eine Falle... Wird es den beiden Fledermaus-Helden gelingen das skrupellose Verbrechersyndikat rechtzeitig auszutricksen, um so die Welt vor der drohenden Katastrophe zu retten?


Im gleichen Jahr wie die TV-Serie um den berühmten Comic-Helden erschien auch dieser eigenständige Spielfilm, der seit jeher die Meinungen der Fans in verschiedene Lager verschlägt. Für die einen unerträglicher Schund, stellt diese Verfilmung für viele andere ein extrem kultiges Werk dar, das bis in die heutige Zeit mit einer Art Kultstatus versehen wurde, der sich nicht jedem offenbart. Ehrlich gesagt konnte auch ich dieser filmischen Variante nicht sonderlich viel abgewinnen, denn als ehemaliger Fan der herrlich düsteren Comic-Reihe war ich immer der Meinung, das vorliegender Film diesen Aspekt zu keiner Zeit auch nur ansatzweise zum Ausdruck bringt. Zu dieser Einschätzung stehe ich auch immer noch, doch nach neuerlicher Sichtung und meiner mittlerweile vorhandenen Leidenschaft für gute Trash-Filme muss ich zumindest eine differenziertere Wertung vornehmen. An Stelle der düsteren Abenteuer der menschlichen Fledermaus bekommt der Zuschauer hier nämlich eine herrlich überzogene Variante geboten, in der kräftige Farben und eine vollkommen hanebüchene Geschichte ganz eindeutig im Vordergrund stehen. Das gesamte Geschehen ist so grell-und knallbunt dargestellt und vollgestopft mit skurrilen Szenen, das jedem Trash-Fan das Herz vor Freude höher schlägt.

Adam West und Burt Ward in den Rollen von Batman und Robin bilden dabei ein nahezu perfektes Team und sorgen beim Betrachter durch ihre zumeist vollkommen sinnbefreiten Dialoge für einen Lacher nach dem anderen. Da werden Schlussfolgerungen getroffen, das einem die Haare zu Berge stehen und auch ansonsten strotzt der gesamte Film nur so vor verbalem Nonsens, das es schon fast auf keine Kuhhaut mehr geht. Denn auch die versammelten Superschurken stehen den beiden Helden in nichts nach wenn es darum geht, die Lachmuskeln zu strapazieren. Und in diesem Fall müssen sich Batman und Robin nicht nur mit einem Verbrecher auseinander setzen, denn gleich 4 ihrer Erzfeinde haben sich versammelt, um einen teuflischen Plan auszuführen. Das alles geschieht mit äußerst viel Humor und man sollte dieses Werk ganz generell nicht ernst nehmen, vielmehr steht hier der pure Klamauk und eine Ansammlung von nahezu absurden Ereignissen im zentralen Mittelpunkt der Geschichte. Wer die ernste und dunkle Seite des Comic-Helden sehen möchte, muss schon auf die Werke von Christopher Nolan zurückgreifen, in denen meiner persönlichen Meinung nach mit Christian Bale der beste Batman aller Zeiten zu sehen ist.

"Batman hält die Welt in Atem" ist vielmehr ein wahres Sammelsurium von grotesken Bildern, die jedoch auf jeden Fall eine ganze Menge Charme beinhalten, was man allerdings auf das gesamte Szenario ummünzen kann. Von der Ausstattung her hat man hier nämlich wirklich liebevolle Arbeit geleistet, so sind beispielsweise die bunten Kostüme vortrefflich gelungen. Allerdings erscheinen die beiden Helden in der optischen Darstellung viel weniger als ernstzunehmende Verbrecher-Jäger, sondern erwecken größtenteils den Anschein von Helden in Strumpfhosen, was man insbesondere immer wieder in Großeinstellungen eindrucksvoll vor Augen gehalten bekommt. Sicherlich trifft das bei weitem nicht jeden Geschmack, doch kann man dem Film von Leslie H. Martinson keinesfalls seinen ganz eigenen Charme absprechen, der auch nach nunmehr fast 50 Jahren immer noch etliche Fans in Verzückung geraten lässt. Man erfreut sich ganz einfach an den farbenprächtigen Bildern und verspürt auch bei den sinnlosen Dialogen eine Menge Freude, so das man dieses Werk auf jeden Fall als extrem unterhaltsam einstufen muss. das dafür eigentlich überhaupt keine Spannung vorhanden ist, sieht man dabei gar nicht einmal als negativen Kritikpunkt an, denn dafür ist die vorliegende Geschichte auch überhaupt nicht ausgelegt.

Ganz egal in welches Lager der Fans man sich auch schlagen mag, "Batman hält die Welt in Atem" ist ein äußerst unterhaltsames Spektakel, das man mit den Augen eines Trash-Liebhabers schon als Klassiker des Sub-Genres ansehen kann. Ernsthafte Erwartungen sollte man jedoch keinesfalls in das bunte Treiben setzen, denn dafür gibt es schließlich die Filme von C. Nolan. Dennoch macht es einen Heiden-Spaß, Adam West und Burt Ward bei ihrem skurrilen Treiben zu beobachten und die vorhandenen Dialoge des Ganzen stellen schon eine Klasse für sich dar. Wer seine Freude an sinnlosem Klamauk und jeder Menge Humbug hat, darf diesen Film auf keinen Fall verpassen, denn kurzweilige Unterhaltung bekommt man auf jeden fall geboten.


Fazit:


Das eigene Hirn möglichst leerlaufen zu lassen, ist vor Sichtung des Filmes auf jeden Fall zu empfehlen, denn nur dann kann man sich entspannt zurücklehnen und diese hanebüchene Geschichte über sich ergehen lassen. Dafür wird man mit gut 100 Minuten Trash vom feinsten belohnt und dürfte auch nach Beendigung der Story immer noch ein Dauer-Grinsen auf den Lippen haben.


8/ 10 Trash-Bomben

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 6. Sep 2012, 16:17
von horror1966
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Die City Cobra
(Cobra)
mit Sylvester Stallone, Brigitte Nielsen, Reni Santoni, Andrew Robinson, Brian Thompson, John Herzfeld, Lee Garlington, Art LaFleur, Marco Rodríguez, Ross St. Phillip, Val Avery, David Rasche
Regie: George P.Cosmatos
Drehbuch: Paula Gosling /Sylvester Stallone
Kamera: Ric Waite
Musik: Sylvester Levay
Ungeprüft
USA / 1986

Als in Los Angeles ein Serienkiller, bekannt als “Der Schlitzer” sein Unwesen treibt, der es in erster Linie auf Frauen abgesehn hat, wird der Polizist Marion Cobretti, genannt “Cobra”, auf den Fall angesetzt. Er hat auch bald eine Frau gefunden, die ihm als Zeugin helfen kann. Dadurch begibt diese sich jedoch in Gefahr, weil der Killer es jetzt auf sie abgesehen hat. Also fasst “Cobra” einen Entschluss: Er fährt mit der Frau und einem Kofferraum voller Waffen in ein Motel, um sich dort zu verschanzen und auf den Angriff des Schlitzers zu warten.


Und wieder einmal haben wir es mit einem herrlichen Relikt der 80er Jahre zu tun, in dem Sylvester Stallone in seiner wohl mit Abstand coolsten Rolle zu sehen ist. Seine Darstellung des Macho-Cops "Cobra" ist dabei sicherlich einer der Höhepunkte dieses B-Actioners, denn lässiger kann man einen Cop wohl kaum interpretieren. In der sogenannten "Zombie-Abteilung" ist er für die Fälle verantwortlich die kein anderer Polizist haben will, oder die lediglich durch die Anwendung extremster Gewalt zu lösen sind. Mit seinen Methoden stößt er dabei immer wieder auf Ablehnung bei seinen Vorgesetzten, doch seine Erfolgs-Quote spricht eine ganz eindeutige Sprache. So kann man sich also sehr gut ausmalen, das die hier erzählte Geschichte mit jeder Menge Action-Passagen angereichert ist, in denen es ordentlich zur Sache geht. Wilde Verfolgungs-Jagden und die wildesten Schießereien stehen dabei absolut im Vordergrund und dem Zuschauer offenbart sich ein Szenario, das ganzzeitig extrem kurzweilige Action-Unterhaltung garantiert.

Auch atmosphärisch hat das Werk eine ganze Menge zu bieten, insbesondere die in der Nacht spielenden Sequenzen zeichnen sich dabei durch eine ungeheure Dichte aus und sorgen dabei für so manch kalten Schauer, der einem über den Rücken läuft. Die Story an sich ist derweil ziemlich einfach gehalten und beinhaltet keinerlei Tiefe, was bei einem Film dieser Art aber auch nicht wirklich zu erwarten ist. Als Rahmenhandlung jedoch vollkommen ausreichend konzentriert sich das Geschehen vollkommen auf den Aspekt, eine Augenzeugin (Brigitte Nielsen) vor einer Gruppe mordender Fanatiker in Sicherheit zu bringen, die sich selbst als Wegbereiter einer neuen Welt ansehen. Wie sich die Ereignisse entwickeln ist dabei keine sonderliche Überraschung, denn das Szenario ist doch relativ vorhersehbar und läuft selbstverständlich auf einen finalen Showdown zwischen Gut und Böse hinaus, der äußerst actionreich in Szene gesetzt wurde. Als Gegenpart zu Stallone konnte man für die Figur des "Night-Slashers" mit Brian Thompson genau den richtigen Darsteller verpflichten, denn allein rein optisch passt er nahezu perfekt in die Rolle des gnadenlosen Schlächters.

Seine Performance ist absolut authentisch und auch wenn hier sicherlich kein herausragendes Schauspiel zu erwarten ist, verleiht er seiner Figur ein sehr hohes Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit. Ganz generell kann man mit den gezeigten Leistungen der Darsteller-Riege zufrieden sein, selbst Brigitte Nielsen weiß in ihrer Rolle durchaus zu überzeugen. Zudem ist die gute Frau in diesem Film auch wirklich hübsch anzusehen, denn zur damaligen Zeit war ihr Körper noch nicht von etlichen Schönheits-Operationen gezeichnet, so das die gesamten Proportionen ihres Körpers zueinander passten. Das ist aber lediglich ein netter Nebeneffekt einer Geschichte, in der ganz eindeutig die Action im Vordergrund steht und bei diesem Aspekt kommt der geneigte Fan vollends auf seine Kosten. Es passt ganz einfach alles wirklich sehr gut zusammen, jede Menge Action, ein konstanter Spannungsbogen und eine herrlich dichte Grundstimmung sorgen für ein äußerst kurzweiliges Film-Erlebnis, das man sich auch nach fast 30 Jahren immer wieder gut anschauen kann.

Letztendlich zählt "Die City Cobra" sicherlich zu den Action-Granaten der 80er Jahre und präsentiert einen Sylvester Stallone in absoluter Höchstform. Nie hat der gute Mann cooler agiert, daran ändert auch sein Filmname Maria Cobretti nichts. Vielmehr ist dies als witzige Anekdote und genialer Kontrast zu seinen Methoden anzusehen, mit denen er hier dem Verbrechen zu Leibe rückt. Regisseur George P. Cosmatos (Rambo II, Leviathan) hat mit seinem Film einen absolut zeitlosen Action-Kracher kreiert, bei dem man sich einfach locker zurücklehnen kann und das actiongeladene Szenario genießt.


Fazit:


Meiner Meinung nach zählt "Die City Cobra" definitiv zu Stallone's besten Filmen und hat auch im Laufe der Zeit rein gar nichts von seiner Faszination eingebüßt. Körperlich und optisch noch in absoluter Höchstform räumt die Action-Ikone gnadenlos auf und kann es dabei natürlich auch locker mit einem zahlenmäßig weit überlegenem Gegner aufnehmen. Ob das Ganze dabei realistisch erscheint ist im Prinzip vollkommen irrelevant, denn dieser Film macht einfach nur Spaß und gute Laune.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 7. Sep 2012, 14:26
von horror1966
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Last Bullet - Showdown der Auftragskiller
(One in the Chamber)
mit Dolph Lundgren, Cuba Gooding Jr., Claudia Bassols, Billy Murray, Louis Mandylor, Leo Gregory, Lia Sinchevici, Andrew Bicknell, Patricia Poienaru, Aaaron McPherson, Alexandra Murarus, Arin Panc, Zane Jarcu
Regie: William Kaufman
Drehbuch: Banjamin Sharabani / Derek Kolstad
Kamera: Mark Rutledge
Musik: John Roome
Keine Jugendfreigabe
USA / 2012

Das Geschäft läuft gut für den eiskalten Auftragskiller Ray (Cuba Gooding Jr.), da rivalisierende Gangs versuchen, die Gewalt in der Stadt an sich zu reißen. Als er jedoch eines dieser Auftragsziele verfehlt, ruft er den Zorn der Russenmafia in Form von Attentäter Aleksey „The Wolf“ (Dolph Lundgren) hervor. Getreu seinem Kodex, spürt der Profikiller Ray auf und entdeckt, warum dieser so viel Zeit in der Stadt verbracht hat. Der Grund ist die attraktive Janice (Claudia Bassols), dessen Vater Ray vor Jahren umbringen musste und die er seitdem still und heimlich bewacht und vor weiterem Unheil zu beschützen versucht. Doch genau das macht sie unweigerlich zu einem bedeutenden Puzzleteil im bevorstehenden, explosiven Showdown der beiden Auftragskiller …


Sicherlich haben Cuba Gooding Jr. und auch Dolph Lundgren schon bessere Zeiten gesehen, wobei die wirklich guten Filme der beiden Darsteller schon etwas länger zurückliegen. Umso überraschter ist der Zuschauer dann auch nach der Sichtung des vorliegenden B-Actioners, der meiner Meinung nach wieder an die besseren Zeiten anknüpfen kann. Jede Menge gut in Szene gesetzter Action-Passagen und eine phasenweise sogar etwas tiefer gehende Geschichte sorgen hier für eine Menge Kurzweil und auch das Schauspiel der beiden Haupt-Charaktere kann sich durchaus sehen lassen. Dabei stehen die beiden Hauptdarsteller ganz eindeutig im Focus des Geschehens, wobei der restliche Cast zumeist nicht über den Status eher kleinerer Nebenrollen hinauskommt. Insbesondere Dolph Lundgren weiß hier durch eine starke Performance zu überzeugen und ist gleichzeitig für einen herrlich humorigen Anstrich des Geschehens verantwortlich, das dadurch trotz aller Ernsthaftigkeit extrem cool-und lässig erscheint. So wirkt der alte Schwede in seiner optischen Erscheinung keinesfalls wie ein eiskalter Auftragskiller, sondern hinterlässt vielmehr den Eindruck eines ziemlich durchgeknallten Typen, der Wert auf schrille Klamotten legt und dessen wichtigstes Utensil sein kleiner Hund ist, der eigentlich immer an seiner Seite weilt.

Doch trotz des vorhandenen Humors und der stellenweise recht witzigen Dialoge geht es hier eher hart-und kompromisslos zur Sache, 2 in Prag ansässige russische Verbrecher-Familien bekriegen sich gegenseitig und nehmen dabei die Dienste der beiden Auftragskiller in Anspruch, um sich gegenseitig auszulöschen. Dabei kommt es durchaus zu diversen Verwirrungen, denn vor allem Ray (Cuba Gooding Jr.) wechselt während der Geschichte die Auftraggeber und tötet so für beide Seiten. Das er dabei dann selbst in Bedrängnis gerät und ausgeschaltet werden soll versteht sich dabei fast von selbst und so ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis er auf seinen Konkurrenten Aleksey (Dolph Lundgren) trifft. Die Begegnung verläuft jedoch vollkommen anders als erwartet, wodurch die Geschichte an sich dann auch eine Wendung nimmt, die man nicht unbedingt vorhersehen konnte. So warten die Ereignisse dann auch mit einigen kleineren Überraschungsmomenten auf, was dem Gesamtbild auf jeden Fall sehr zuträglich ist.

In einem Neben-Erzählstrang erfährt man dann auch noch eine Menge über die "Beziehung" zwischen Ray und der jungen Janice (Claudia Bassols), durch die der Killer immer wieder mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert wird. In diesem Teil des Filmes erfährt das Szenario sogar ein wenig inhaltliche Tiefe und erscheint an diversen Stellen auch recht emotional. Das Ganze wirkt jedoch zu keiner Zeit kitschig oder zu dick aufgetragen, viel eher zieht ein menschlicher Aspekt in die Geschichte ein, den man so nicht unbedingt erwarten konnte. Dennoch steht selbstverständlich die Action im Vordergrund und in dieser Beziehung hat Regisseur William Kaufman wirklich gute Arbeit geleistet. So bekommt der Zuschauer etliche sehenswerte Schießereien geboten und auch diverse Nahkämpfe wurden äußerst gut in Szene gesetzt. Der geneigte Fan kommt hier also voll auf seine Kosten und kann sich über mangelnde Abwechslung nun wirklich nicht beklagen.

Insgesamt gesehen ist "Last Bullet" sicherlich kein Überflieger, aber auf jeden Fall ein absolut sehenswerter B-Actioner, der die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Insbesondere das Schauspiel von Dolph Lundgren ist meiner Meinung nach ein absoluter Höhepunkt eines Filmes, den man als überdurchschnittlich gut einstufen kann. Eine gute Geschichte, sehr gut agierende Hauptdarsteller, etliche gut anzusehende Action-Passagen und herrlich lässiger Humor ergeben im Endeffekt ein äußerst unterhaltsames Gesamtwerk, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Fazit:


"Last Bullet" ist ein absolut gelungener B-Movie, der dem Betrachter auch eine Seite von Dolph Lundgren zeigt, die man bisher eigentlich weniger kannte. War bisher doch immer sein stoischer Gesichtsausdruck und seine Kampfkunst als Markenzeichen auszumachen, so entdeckt man hier eine humorige Seite an dem Darsteller, die ihm sehr gut zu Gesicht steht. So offenbart sich letztendlich ein sehr kurzweiliges Film-Vergnügen, das man keinesfalls verpassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 7. Sep 2012, 16:41
von horror1966
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Zum Töten freigegeben
(Marked for Death)
mit Steven Seagal, Basil Wallace, Keith David, Tom Wright, Joanna Pacula, Elizabeth Gracen, Bette Ford, Danielle Harris, Al Israel, Michael Ralph, Arlen Dean Snyder, Victor Romero Evans, Tony DiBenedetto
Regie: Dwight H. Little
Drehbuch: Michael Grais / Mark Victor
Kamera: Ric Waite
Musik: James Newton Howard
FSK 18
USA /1990

Er hat genug – nach Jahren und Jahren als Undercover-Cop an der vordersten Front der Dogenfahndung ist John Hatcher das Töten zuwider; er will aufhören. Gegen alle guten Ratschläge seiner Kollegen schmeißt er seinen Job und will fortan als friedlicher Bürger endlich einmal die angenehmen Seiten des Lebens genießen. Doch das Blut bleibt an seinen Fingern kleben – man vergeht sich an seiner Familie, tötet seine Freunde. Und irgendwann muß man selbst den besten Vorsatz aufgeben. John schlägt zurück. Mit geballter Energie, ohne sich um Vorschriften und Gesetze zu kümmern. Denn jetzt zählt nur noch das unmenschlichste aller Gesetze: Derjenige, der am Ende noch überlebt, hat recht.


Nachdem Action-Ikone Steven Seagal schon in seinem Erstling "Nico" als knallharter-und eher schweigsamer Kämpfer für das Recht zu überzeugen wusste, liegt mit vorliegendem Film wohl eines der besten Werke vor, das zugleich einer der besten Actioner der 90er Jahre anzusehen ist. Schon in diesen frühen Filmen ist ganz klar zu erkennen, das Seagal nicht unbedingt durch schauspielerisches Talent auffällt, jedoch für die Rollen des coolen Machos geradezu prädestiniert ist. Ein nahezu stoischer Gesichtsausdruck und eine geniale Kampftechnik sind die absoluten Markenzeichen, was sich auch in den folgenden Werken unschwer erkennen lässt. "Zum Töten freigegeben" erzählt die Geschichte des Aussteigers John Hatcher der ganz einfach genug hat vom Leben als verdeckter Ermittler, das ihn innerlich vollkommen ausgebrannt hat. Zurück im Schoss seiner Familie muss er jedoch feststellen, das sich der Ausstieg keinesfalls so problemlos darstellt, wie er es sich erhofft hat. Daraufhin entwickelt sich ein Szenario, in dem Drogen und eine sehr interessante Voodoo-Thematik im Vordergrund stehen, denn seine Gegner sind jamaikanische Drogen-Dealer, die den Drogen-Markt in Hatcher's Heimatstadt übernommen haben.

Dwight H. Little (Tekken) hat seiner Geschichte nicht nur ein ordentliches Tempo und jede Menge Action-Passagen verliehen, er hat das Geschehen zudem auch noch mit einer äußerst dichten Grundstimmung versehen, die durch das Beifügen diverser Voodoo-Elemente auch phasenweise recht bedrohliche Momente erkennen lässt. Dies zeigt sich insbesondere in einigen Ritualen der Jamaikaner und vor allem in der Figur des "Screwface", der als gnadenloser Anführer der Drogen-Dealer eine wahre Schreckensherrschafft aufgebaut hat. Von Basil Wallace perfekt dargestellt, versprüht der Charakter stellenweise sogar etwas diabolisches und etliche übernatürlich erscheinende Momente verleihen den Ereignissen etwas sehr mysteriöses. Gerade der finale Showdown auf Jamaika bringt diesen Aspekt hervorragend zum Ausdruck, denn gerade bei der Erstsichtung des Filmes kommt es hier doch zu einem wirklich tollen Überraschungsmoment, den man nicht zwangsläufig vorhersehen kann. Begleitet wird das ganze von erstklassigen Action-Passagen und Seagal kann durch seine exzellente Abwehr-Kampftechnik jederzeit punkten. Ganz generell soll sich diese Technik im Laufe der folgenden Jahre noch als absolutes Markenzeichen etablieren, denn unter den ganzen Action-Ikonen stellt sie bis in die heutige Zeit immer noch etwas Außergewöhnliches dar.

Weiterhin ist es immer wieder schön, den alten Haudegen in seinen frühen Werken zu beobachten, in denen er rein optisch viel besser anzusehen ist als in seinen neueren Filmen. Hier ist noch nichts von Übergewicht zu sehen und auch das Gesicht erscheint noch keineswegs so aufgeschwemmt, wie es mittlerweile leider der Fall ist. Lediglich die charismatische Ausstrahlung ist meiner Meinung nach geblieben, denn die coole-und lässige Macho-Art hat der sichtlich in die Jahre gekommene Schauspieler auch in der heutigen Zeit noch erstklassig drauf. "Zum Töten freigegeben" zählt definitiv zu den besten Filmen Seagal's und bietet ein Action-Szenario der besseren Art, das auch heute immer noch begeistern kann. Hier sind einfach alle Zutaten für einen sehr gelungenen B-Actioner nahezu perfekt miteinander vermischt worden, so das Genre-Fans jederzeit auf ihre Kosten kommen.

Letztendlich hat man es hier schon mit einem kleinen Klassiker des Genres zu tun, an den man selbstverständlich im Bezug auf die Story keine zu großen Erwartungen stellen sollte. Die Geschichte ist recht einfach gehalten und beinhaltet keinerlei Tiefe, was bei einem Film dieser Art jedoch nicht wirklich verwundern dürfte. Der Focus ist ganz eindeutig auf ein temporeiches Szenario gelegt, das mit erstklassigen Action-Sequenzen gespickt ist. Als Zugabe bekommt man auch noch eine herrlich dichte Atmosphäre geboten und die vorhandenen Voodoo-Elemente runden das Ganze absolut perfekt ab. Kurzweilige und spannende Unterhaltung ist also definitiv vorprogrammiert und so mancher Actionfilm der heutigen zeit könnte sich hier noch eine dicke Scheibe abschneiden.


Fazit:


Das waren echt noch Zeiten, als man Steven Seagal noch in absoluter Höchstform begutachten durfte. Eine sehr charismatische Action-Ikone ganz am Anfang seiner Karriere, die zwar nie ein cineastisches Meisterwerk hervorgebracht hat, dafür aber die Genre-Fans immer wieder mit tollen Filmen versorgt hat. Hier handelt es sich um eines der besten Werke, weswegen man auch durchaus eine absolute Empfehlung aussprechen kann.


8,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 7. Sep 2012, 17:38
von horror1966
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Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker
(Out For Justice)
mit Steven Seagal, William Forsythe, Jerry Orbach, Jo Champa, Shareen Mitchell, Sal Richards, Gina Gershon, Jay Acovone, Nick Corello, Robert LaSardo, John Toles-Bey, Joe Spataro, Ron Brumbelow, Jack Cipolla
Regie: John Flynn
Drehbuch: David Lee Henry
Kamera: Ric Waite
Musik: David Michael Frank
SPIO/JK
USA 1991

Der Berufskriminelle Richie schießt auf offener Straße und vor den Augen seiner Frau den Partner von Streetcop Gino nieder. Gino ist außer sich und will Richie persönlich zur Rechenschaft ziehen. Leichter gesagt als getan, denn Richie und seine Bande ziehen inzwischen eine regelrechte Blutspur quer durch Brooklyn. Selbst die Mafia kann den Amoklauf ihres Handlangers nicht stoppen. Im Verlauf der Verfolgungsjagd erfährt Gino den Grund für Richies Raserei: die Ehefrau seines Partners hatte aus Eifersucht ein Foto, das ihn beim Sex mit Richies Freundin zeigt, Richie zugespielt. Am Ende einer Schreckensnacht kann Gino den wahllos mordenden Junkie stellen.


Die Meinungen der Steven Seagal Fans werden sicherlich auseinander gehen, doch meiner persönlichen Meinung nach handelt es sich hier um den besten-und härtesten Action-Kracher, in dem der gute Mann je mitgewirkt hat. Schauspielerisch wie immer ziemlich limitiert stellt er hier auf unnachahmliche Art und Weise den knallharten Einzelgänger dar, der den Mord an seinem Partner rächen will. Nie war Seagal cooler-und lässiger und in keinem seiner anderen Filme war er so dermaßen Gnadenlos, wie es in vorliegender Geschichte der Fall ist. Das es dabei nicht immer glaubwürdig zugeht dürfte keine allzu große Überraschung darstellen, denn realistische Polizeiarbeit sieht sicherlich etwas anders aus, wie es hier dargestellt wird. Das ändert jedoch rein gar nichts an der Tatsache, das der geneigte Action-Fan ein wahres Feuerwerk geboten bekommt, in dem die Jagd nach einem offensichtlich psychophatischen Killers im Mittelpunkt des Geschehens steht. Schauplatz ist dabei der New Yorker Stadtteil Brooklyn, in dem ganz eigene Gesetze herrschen und der von der Mafia kontrolliert wird.

Auch wenn Seagal hier selbstverständlich der Hauptdarsteller ist, läuft ihm sein Gegenpart doch fast den rang ab. Denn der vollkommen durchgeknallte Richie Maldano wird von einem nahezu brillant agierenden William Forsythe dargestellt, der mit seiner herausragenden Performance ein absolutes Highlight darstellt. Selbst den Zuschauer überfällt hier in etlichen Passagen eine echte Gänsehaut, denn das Schauspiel von Forsythe ist dermaßen eindringlich, das es ganzzeitig wie die Darstellung des eigenen Charakters erscheint. Diesem mann möchte man keinesfalls über den Weg laufen, hat er doch jegliche Kontrolle über sich verloren und tötet Leute wegen absoluter Nichtigkeiten. Ihm zur Seite stehen dabei etliche Freunde, denen man die Angst vor ihrem unkontrollierbaren Chef schon im Gesicht ansehen kann. Natürlich lässt sich ein echter Seagal nicht durch solche Dinge abschrecken und so erlebt Brooklyn eine Nacht, die man so schnell nicht wieder vergessen wird. Die temporeiche Erzählweise der inhaltlich nicht gerade tiefgründigen Geschichte versetzt dem Betrachter so manchen Adrenalin-Schub und die knallharte Action tut ihr Übriges, um den Unterhaltungswert dieses Werkes in schwindelerregende Höhen zu treiben.

Die Ein Mann-Armee Seagal muss hier wirklich an die eigenen Grenzen gehen, um noch größeres Unglück zu vermeiden und ist dabei in der Wahl seiner Mittel nicht gerade zimperlich. Als gnadenloser Rächer zieht er so durch die nächtlichen Straßen, um den Verbrechern den Garaus zu machen und kann den Stadtteil letztendlich in einem absolut furiosen Showdown vom verbrecherischen Ungeziefer säubern. zeichnen sich insbesondere die früheren Filme der Action-Ikone zumeist durch einen ansehnlichen Härtegrad aus so kann man durchaus behaupten, das Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker" hier noch einmal in eine andere Dimension vorstößt und den Rahmen viel höher ansetzt. Etliche knallharte Nahkämpfe und extrem blutige Schießereien sorgen gerade bei der Erstsichtung des Filmes für Erstaunen beim Zuschauer, denn zur damaligen zeit hat dieses Werk wirklich Maßstäbe gesetzt. Zudem kann sich auch die Story durchaus sehen lassen, auch wenn die inhaltliche Tiefe nicht unbedingt als grandiose Stärke auszumachen ist. Zudem ist es wirklich eine wahre Pracht William Forsythe bei seinem Schauspiel zuzusehen, denn die Rolle des durchgeknallten Killers scheint ihm offensichtlich diebische Freude zu bereiten.

Alles zusammengenommen ist "Deadly Revenge" ein Film, der die Bezeichnung Action-Kracher auch wirklich verdient. Regisseur John Flynn hat hat seine Geschichte mit allen Zutaten gefüllt, die man als Fan des Genres so sehr liebt. Jede Menge Tempo, 2 erstklassig agierende Hauptdarsteller und Action-Passagen, in denen es extrem hart-und kompromisslos zur Sache geht ergeben ein erstklassiges Gesamtbild. Auch nach nunmehr über zwei Jahrzehnten hat der Film rein gar nichts von seiner Faszination eingebüßt und lohnt sich immer wieder für eine neuerliche Sichtung.


Fazit:


In den Filmen mit Steven Seagal ging es eigentlich nie wirklich zimperlich zur Sache, doch "Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker" stellt ein absolutes Action-Spektakel dar, das an Härte und Brutalität schwer zu überbieten ist. Zudem ist der Titel des Filmes absolut berechtigt, hier wird keinesfalls zuviel versprochen. Wer diese erstklassige Action-Granate noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand schnellstens ändern.


9/10