Die Wahl eurer liebsten italienischen Genrefilme

[reggie]

Hört sich gut an und für eine aussagekräftige Liste brauchts ja auch paar leute...

Meine 10

Höllenhunde bellen zum Gebet

Schön, noch ein Teilnehmer! Kannst du zu diesem Film ein paar Worte sagen, ich zB kenne den gar nicht.

Yul Brunner gibt einen Mafia Killer der von der Mafia angeheuert wird einen Konkurenten zu töten. Zudem erzählt man ihm dieser hätte vor jahren seinen Bruder ermordet.
Da der Killer sehr bekannt ist und auch nicht ganz Top fit, Trauma ect. bildet er einen Jungen Kerl aus, der führ ihn das Attentat ausführen soll...

Genialer Film, Brunner gefällt ungemein als Auftragskiller. Aber der Star des Filmes ist für mich dieser Junge Kerl, der mich etwas an M.J.Fox erinnerte, macht echt spass der Typ.
Über Martin Balsam als Kommisar braucht man ja keine Worte verlieren, es gibt keinen Besseren, ausser vl. E.M.Salerno. Andere können da kein wasser reichen.
Luigi Bonos , der im Western öfter mal ne Schnappsursel gab ist auch dabei, mit der Stimme von Enzo Canvale aus den Spencer streifen.
Dann noch Sal Borghese und ettliche anere Italodarsteller...
Das ende ist krass.

[purgatorio]

Wenn man das filmhistorisch als "Einzelfall" betrachtet okay. Ein guter Regisseur muss aussagekräftige Szenen aber natürlich auch ohne echtes Leid zustande bringen. Wenn man das ansonsten konsequent fortsetzen würde, wo soll es dann enden?

Ich meine tatsächlich die Echtheit der Schildkröte (klar, insgesamt moralisch verwerflich und max. als Einzelfall vielleicht noch tragbar, was aber leider nicht der Fall ist) als Notwendigkeit für die Brachialität. Ich hatte kürzlich erst hier im Forum (im CH-Thread, glaub ich) etwas Spott über die Qualität der Tricktechnik gelesen (älterer Beitrag, kein aktives Mitglied mehr!) und wie viel besser (weil härter ) Lenzis CANNIBAL FEROX doch sei. Und derlei Spott würde auch eine gefakte Schildkrötenszene treffen!
Aber dadurch, dass bereits das Aufnahmemedium und die Art der Präsentation Realität suggerieren, die Schildkröte und ihre Echtheit bis ins ekelhafteste Detail vorgeführt werden und final in rauen und dreckigen Bildern die Reporter in Stücke gerissen werden baut sich im Kopf des Zuschauers ein Echtheitszusammenhang auf. Das schafft nur Cannibal Holocaust. Und hierfür ist der (moralisch fragwürdige) Tod der Schildkröte zwingend notwendig! Auch die Erschießung des Schweins könnte nach dazugehören, immerhin eröffnen sich dadurch metaphorische Ebenen. Das ganze andere Gekreuch im Dschungel hätte dann natürlich nicht mehr sein müssen

[dr. freudstein]

hier passt es besser als bei den verstörenden Filmen 26 std. ohne schlaf


oh, heute Platz 9, der eigentlich auch Platz 1 bei mir ist.
Ich bekenne mich schuldig und vergebe den 9. Platz an

ES WAR EINMAL IN AMERICA

Einfach ein geniales Werk, welches trotz seiner langen Laufzeit wie andere Leones meist auch, einem nie zu lang vorkommt und eigentlich noch ewig so weitergehen könnte. Fesselt einen immer wieder, kann man sich immer wieder anschauen, man entdeckt immer wieder neues und es steckt so viel Liebe im Detail auch in den einzelnen Rollen hinter. Einfach ein Wahnsinn, das waren wirklich noch Geschichten. Ein Roman in bewegte Bilder und Ton umgesetzt, für alle die zu faul sind zum lesen und trotzdem in einer Geschichte versinken wollen. Sollte man sich aber auch wirklich immer gut drauf vorbereiten. Telefon abstellen, Hausklingel natürlich auch, Das Schild Vorsicht bissiger Hund (in meinem Fall Perserkater und Hauskatze sowie stinkender Messie Untermieter) raushängen, vorsichtshalber noch Tretminen für hartnäckige Zeugen Jehovas (die sollen vor Gericht aussagen, ich hab mit dem Fall Jehova nix zu tun) und natürlich die richtige Laune für so ein Monumentalwerk, welches volle Aufmerksamkeit erfordert. Von Bier und anderen Alkoholika rate ich ab, aber leckeres Knabbergebäck oder wie ich das liebe, Käsewürfel mit Pepperoni und Crackern oder selbstgemachtes Bruschetta Tomate/Basilikum mit viel Knobi und Zwiebeln dazu servieren und....Film ab. Hach solche Filme werden heute doch nicht mehr gemacht

[Adalmar]

Platz 10 (Pardon, zu spät!)

Die Viper
Maurizio Merli muss natürlich in meinen Top 10 vorkommen. Und hier treffen mit ihm sowie Tomas Milian auch noch zwei der bedeutendsten Poliziesco-Darsteller aufeinander. Die verbissene Härte von Merlis und der zynische Irrsinn von Milians Figur ergeben eine äußerst explosive Melange in diesem Poliziesco-Klassiker, der nicht zuletzt auch von den rasanten Actionszenen in den Straßen Roms lebt. Der Regisseur, wie könnte es anders sein: Umberto Lenzi.

Platz 9

Una lucertola con la pelle di donna / A Lizard in a Woman's Skin
Florinda Bolkan und Anita Strindberg, zwei der charismatischsten Giallo-Darstellerinnen, in einer gefährlichen lesbischen Begegnung zwischen Fantasie und Wirklichkeit, die sich zu einem blutigen Alptraum entwickelt. Lucio Fulci schuf dieses bedrohlich-verführerische Verwirrspiel, eine erotische Danse macabre, die durch einen damals für echt gehaltenen blutigen Spezialeffekt Skandalwirkung gewann. Eine deutsche Veröffentlichung steht sträflicherweise noch aus. Camera Obscura, ich hoffe auf euch.

[dr. freudstein]

DIE VIPER kenne ich leider noch nicht und als Rips hab ich auch noch so viele geile Filme, die wahrscheinlich hier auch mit rein gekonnt hätten, aber da wollt ich nicht alles durchgucken. A LIZARD IN A WOMAN'S SKIN (den Titel kann ich mir merken) ist auch megagenial, den hatte ich auch auf meine vorab-Liste gesetzt, aber doch gestrichen. Deutschsprachig wäre er mir eben am liebsten, weil ich viele Dialoge nicht verstehe oder zumindest nicht vollständig.

[buxtebrawler]

Platz 9:



Forenthema
meine Kritik

[Il Grande Silenzio]

Mein Platz 9:



Filmdaten:

OT: 1990: I guerrieri del Bronx 1982
Land/Jahr: Italien / 1982
Regie: Enzo Castellari
Darsteller: Mark Gregory, Stefania Girolami, Fred Williamson, Vic Morrow, John Sinclair, Christopher Connelly, George Eastman, Ennio Girolami, Massimo Vanni, Betty Dessy, Angelo Ragusa
Drehbuch: Elisa Briganti / Enzo G. Castellari
Kamera: Sergio Salvati
Musik: Walter Rizzati


Inhalt:

Der Stadtteil Bronx ist zur Stein- und Stahlwüste verkommen, der von verschiedenen Banden beherrscht wird. An der Spitze der Riffs steht Trash, der mit Ann, der Tochter des Chefs der Manhattan Cooperation anbändelt, nachdem er sie aus den Klauen einer verfeindeten Bande gerettet hat. Ann, die das Leben im Überfluss langweilt, erliegt Trashs Charme. Die korrupte Polizei schickt daraufhin Hammer, einen skrupellosen Killer, los. Der Kampf um Ann und die Vorherrschaft in der Bronx beginnt...


Kritik:

Wir schreiben das Jahr 1990. Also in ferner Zukunft. Hm, okay, in düsterer Vergangenheit. Na ja, als Castellari diesen Film im Jahre 1982 drehte, stieg die Gewalt gerade in Problemstadteilen in der Stadt New York rapide an.

Nun wissen wir, dass New York nicht in Bandenkriminalität versunken ist, sodass man eigentlich annehmen würde, dass das prognostizierte Schreckensszenario seinen perfiden Reiz verloren hat. Aber nein, gerade dieses Wissen ob der tatsächlichen Entwicklung des Big Apples lässt den Genre-Fan frohlocken, da man diese Werke eher als spaßige Entgleisungen der 80er Kultur genießen kann. Ernst nehmen konnte man diese in den 80ern schon nicht und heute natürlich erst recht nicht.

Mit diesem kruden, aber überaus unterhaltsamen Mix aus Banden- und Endzeitfilm hat Castellari den imho besten Genrebeitrag im Bereich geliefert, der zwar nicht mit einer originellen Story, aber mit guter Action, herrlich trashigem Szenario und kreativ gestalteten Bandenkreationen punkten kann.

So überzeugt "The Riffs - Die Gewalt sind wir" den Genrefreund auch heute noch mit naivem Charme und gehört als imho bester italienischer Endzeitfilm unbedingt in (m)eine Top 10.

[CamperVan.Helsing]

Nach langem Grübeln bin ich nun auch nicht zu der Weisheit letzter Schluß gekommen.
Ich bin weit davon entfernt entfernt alle italienischen Genrefilme zu kennen.
Bei Damiani z.B. habe ich noch einige schmerzhafte Lücken, ebenso bei Italowestern.
Das italienische Endzeitgenre ist leider nicht ganz meins. Deshalb kann hier
nur eine unvollständige Auflistung dabei rauskommen, die in ein paar Wochen auch schon
wieder teilweise anders aussehen könnte.

So ist es. Ich habe eben noch einen Film in die Top 10 eingeschoben, den ich heute zum ersten Mal nach bestimmt 10 Jahren wieder gesehen habe, und dessen Qualität mir damals nicht so aufgegangen war (wobei der hierzulande bisher immer gekürzt war und erst jetzt vollständig veröffentlicht wurde). Dafür musste Mario Bava aus der Liste geschubst werden, ja, das Panini ist hart. Selbst die "Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger" haben es nicht in die Top 10 geschafft, selbst Canevaris Ausnahme-Western "Willkommen in der Hölle" hab ich draußen stehen lassen auf dem "Kartoffel"-Feld.

[CamperVan.Helsing]

Nr. 9 Der Tod trägt schwarzes Leder

Ich halte es grundsätzlich für schön, wenn jemand schwarzes Leder trägt, auch wenn es der Tod ist.

Daneben sollte Massimo Dallamano gewürdigt werden, dessen "Venus im Pelz"-Verfilmung ja nun tatsächlich mal rausgekommen ist. Aber wenn sich nicht mal jemand an die Veröffentlichung von "Das Geheimnis der jungen Witwe" macht, dann werde ich sauer.

Auch wenn der titelschmiedeninspirierende Lederträger seine Erfahrungen aus seiner Schlachterlehre einsetzt und damit für gialloeske Momente sorgt, handelt es sich um einen Polizeifilm. Und auch wenn ich den Merli-Krachern was abgewinnen kann, vordere Plätze erreichen sie nicht. Hier hingegen gibt es keinen zuschlagenden Kommisssar, sondern einen, der seinen Job ernst nimmt. Und wer wäre geeigneter, einen unbestechlichen Commissario darzustellen als stets etwas intellektuell wirkende Claudio Cassinelli, der immer gerne gesehen habe. Ein weiterer Kommissar (Mario Adorf) wird gar damit konfrontiert, dass seine eigene Tochter zu den minderjährigen Prostituierten gehört. Könnte man sich das bei Merli vorstellen?

Die Thematik des Teenage Prostitution Rackets ist eine sehr heikle, was Dallamano durchaus bewusst war. Die Szenen, in der Cassinelli und Giovanna Ralli sich die Tapes von den Schäferstündchen anhören, sind nicht unproblematisch, aber wirkungsvoll, und führen beim Zuschauer zu einer Wut auf die Typen, die die minderjährigen Mädels anschaffen schicken.

Progessiv zeigt sich Dallamano, in dem er mit Giovanna Ralli eine ermittelnde Staatsanwältin einbaut, was damals wohl noch keinen Standard dargestellt haben dürfte.

Den typischen Pessimismus des Politfilms hat man am Ende auch noch eingebaut, wenn der Fall nach dem Selbstmord des perversen Professors zu den Akten gelegt wird, weil hochgestellte Persönlichkeiten ("Ist das eine Namensgleichheit?" "Nein, es ist der Minister." "Der Minister!") in die Angelegenheit verwickelt sind.

Außerdem hat hier Sherry Buchanan (of "ZuK"-Fame) ihren wohl ersten Leinwandauftritt. Franco Fabrizi spielt einen schmierigen Typen, aber gut, Franco Fabrizi spielte immer schmierige Typen! Und hatte ich schon erwähnt, dass auch Corrado Gaipa mitspielt? Also, Corrado Gaipa spielt auch mit!

Und schließlich ist noch die Musik von Stelvio Cipriani zu erwähnen

[Onkel Joe]

Auch mein Platz 9:

Mein Platz 9:



Filmdaten:

OT: 1990: I guerrieri del Bronx 1982
Land/Jahr: Italien / 1982
Regie: Enzo Castellari
Darsteller: Mark Gregory, Stefania Girolami, Fred Williamson, Vic Morrow, John Sinclair, Christopher Connelly, George Eastman, Ennio Girolami, Massimo Vanni, Betty Dessy, Angelo Ragusa
Drehbuch: Elisa Briganti / Enzo G. Castellari
Kamera: Sergio Salvati
Musik: Walter Rizzati


Inhalt:

Der Stadtteil Bronx ist zur Stein- und Stahlwüste verkommen, der von verschiedenen Banden beherrscht wird. An der Spitze der Riffs steht Trash, der mit Ann, der Tochter des Chefs der Manhattan Cooperation anbändelt, nachdem er sie aus den Klauen einer verfeindeten Bande gerettet hat. Ann, die das Leben im Überfluss langweilt, erliegt Trashs Charme. Die korrupte Polizei schickt daraufhin Hammer, einen skrupellosen Killer, los. Der Kampf um Ann und die Vorherrschaft in der Bronx beginnt...


Kritik:

Wir schreiben das Jahr 1990. Also in ferner Zukunft. Hm, okay, in düsterer Vergangenheit. Na ja, als Castellari diesen Film im Jahre 1982 drehte, stieg die Gewalt gerade in Problemstadteilen in der Stadt New York rapide an.

Nun wissen wir, dass New York nicht in Bandenkriminalität versunken ist, sodass man eigentlich annehmen würde, dass das prognostizierte Schreckensszenario seinen perfiden Reiz verloren hat. Aber nein, gerade dieses Wissen ob der tatsächlichen Entwicklung des Big Apples lässt den Genre-Fan frohlocken, da man diese Werke eher als spaßige Entgleisungen der 80er Kultur genießen kann. Ernst nehmen konnte man diese in den 80ern schon nicht und heute natürlich erst recht nicht.

Mit diesem kruden, aber überaus unterhaltsamen Mix aus Banden- und Endzeitfilm hat Castellari den imho besten Genrebeitrag im Bereich geliefert, der zwar nicht mit einer originellen Story, aber mit guter Action, herrlich trashigem Szenario und kreativ gestalteten Bandenkreationen punkten kann.

So überzeugt "The Riffs - Die Gewalt sind wir" den Genrefreund auch heute noch mit naivem Charme und gehört als imho bester italienischer Endzeitfilm unbedingt in (m)eine Top 10.