Re: Geschichten aus der Gruft [TV-Serie] (1989 - 1996)
Verfasst: Mo 22. Sep 2025, 11:03
S4E06: Das Spezialmenü
US-Erstausstrahlung: 22.07.1992
Deutsche Erstausstrahlung: 11.02.1996
„Vielleicht müssen wir die Speisekarte interessanter machen...“
Die Eheleute Fred und Erma (Christopher Reeve, „Superman“ und Bess Armstrong, „Der Weiße Hai 3“) betreiben ein mehr schlecht als recht laufendes Restaurant, das ausschließlich Tintenfisch anbietet. Hausmeister und Aushilfe Gaston (Judd Nelson, „Breakfast Club“) ist scharf auf Erma, Fred ist ein arroganter, unbelehrbarer Typ. Da die Bude nicht gerade brummt, hat man Mietschulden bei Chumley (Meat Loaf, „The Rocky Horror Picture Show“), der bereits mit Ladenschließung droht. Ihn endgültig gegen sich auf bringt Fred, als er ihn wütend an der Hand verletzt. Doch plötzlich sorgt Gaston dafür, dass Eier und Steaks vorrätig sind – und das Restaurant erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Allen munden die Steaks, und ein Polizist berichtet, dass Chumley verschwunden ist… Gaston wird gleichberechtigter Partner des neuen Steakhauses. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, stets Frischfleisch heranzuschaffen. Dass es sich dabei um Menschenfleisch handelt, ahnt Erma nicht…
„Sie sind ein miserabler Koch!“
Gilbert Adler tritt vornehmlich als Produzent in Erscheinung, inszenierte aber auch den 1996 erschienenen, famosen „Geschichten aus der Gruft“-Spielfilm „Bordello of Blood“ – und eben diese Episode. Zunächst scheint es, als rieche man die Pointe – wie einen guten Grillimbiss – zehn Meter gegen den Wind. Recht früh jedoch sieht man Chumley nackt am Kühlhaushaken hängen, während gerade Steaks aus ihm herausgeschnitten werden. Damit ist klar: Das war noch gar nicht die Pointe dieser kleinen Kannibalengeschichte, die nebenher suggeriert, dass Menschenfleisch eine Delikatesse sei. Vielmehr geht es um eine Intrige, die der skrupellose Gaston ausheckt, um Fred loszuwerden, was eine völlige Eskalation der Ereignisse bewirkt. Statt moritatisch oder moralisch wird's in „Das Spezialmenü“ überraschend zynisch. Reeve ist herrlich gegen den Strich besetzt, Nelson gibt einen formidablen Fiesling und Meat Loaf spielt einmal mehr einen widerlichen Typen mit viel Verve. Für schwache Mägen ist das hier alles wohl tatsächlich nichts; wer’s etwas deftiger mag, bekommt aber eine kurzweiligen Appetitanreger serviert.
7/10
US-Erstausstrahlung: 22.07.1992
Deutsche Erstausstrahlung: 11.02.1996
„Vielleicht müssen wir die Speisekarte interessanter machen...“
Die Eheleute Fred und Erma (Christopher Reeve, „Superman“ und Bess Armstrong, „Der Weiße Hai 3“) betreiben ein mehr schlecht als recht laufendes Restaurant, das ausschließlich Tintenfisch anbietet. Hausmeister und Aushilfe Gaston (Judd Nelson, „Breakfast Club“) ist scharf auf Erma, Fred ist ein arroganter, unbelehrbarer Typ. Da die Bude nicht gerade brummt, hat man Mietschulden bei Chumley (Meat Loaf, „The Rocky Horror Picture Show“), der bereits mit Ladenschließung droht. Ihn endgültig gegen sich auf bringt Fred, als er ihn wütend an der Hand verletzt. Doch plötzlich sorgt Gaston dafür, dass Eier und Steaks vorrätig sind – und das Restaurant erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Allen munden die Steaks, und ein Polizist berichtet, dass Chumley verschwunden ist… Gaston wird gleichberechtigter Partner des neuen Steakhauses. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, stets Frischfleisch heranzuschaffen. Dass es sich dabei um Menschenfleisch handelt, ahnt Erma nicht…
„Sie sind ein miserabler Koch!“
Gilbert Adler tritt vornehmlich als Produzent in Erscheinung, inszenierte aber auch den 1996 erschienenen, famosen „Geschichten aus der Gruft“-Spielfilm „Bordello of Blood“ – und eben diese Episode. Zunächst scheint es, als rieche man die Pointe – wie einen guten Grillimbiss – zehn Meter gegen den Wind. Recht früh jedoch sieht man Chumley nackt am Kühlhaushaken hängen, während gerade Steaks aus ihm herausgeschnitten werden. Damit ist klar: Das war noch gar nicht die Pointe dieser kleinen Kannibalengeschichte, die nebenher suggeriert, dass Menschenfleisch eine Delikatesse sei. Vielmehr geht es um eine Intrige, die der skrupellose Gaston ausheckt, um Fred loszuwerden, was eine völlige Eskalation der Ereignisse bewirkt. Statt moritatisch oder moralisch wird's in „Das Spezialmenü“ überraschend zynisch. Reeve ist herrlich gegen den Strich besetzt, Nelson gibt einen formidablen Fiesling und Meat Loaf spielt einmal mehr einen widerlichen Typen mit viel Verve. Für schwache Mägen ist das hier alles wohl tatsächlich nichts; wer’s etwas deftiger mag, bekommt aber eine kurzweiligen Appetitanreger serviert.
7/10