Bizarre Cinema in Hamburg
Moderator: jogiwan
- CamperVan.Helsing
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Liebe ewig geprellte Kleinanleger und übers Ohr gehauene Möchtegern-Risikokapitalisten,
bei uns sind Ihre Einlagen auch im nächsten Jahr sicher! Bizarre Cinema ist nach wir vor die einzige Fantasmen-Bank weltweit, in der man für seine sauer verdienten Tagträume und halbgaren Visionen regelmäßig Dividenden in Form handfester Schocks, kraftvoller Erregungen und kathartischer Höhepunkte erhält. Wir sind der Panic Room für fragile Emotionen. Wir sind das Fort Knox der unsauberen Gedanken. Oder mit den Worten des britischen Comic-Künstlers Alan Moore: Wir sind die verzauberte Feuchtsavanne, in der die geheimsten und verwundbarsten all unserer vielen Ichs in Sicherheit spielen können.
Bizarre Cinema: Bei uns ist jeden Sonntagnachmittag im Metropolis Zahltag!
Sonntag, 3.1.2016, 14.30 Uhr: KRIEG IM WELTENRAUM
Japan 1959, R: Ishiro Honda, 90 Min., DF, 35mm, mit Ryo Ikebe, Kyoko Anzai, Koreya Senda
Wozu so ein Olympiastadion doch gut sein kann: Ishiro Honda nutzte das 1958 modernisierte Stadion in Tokio als Kulisse, um dort das japanische Weltraumforschungszentrum anzusiedeln. In der damals fernen Zukunft von 1965 wird es zur letzten Bastion, von der aus die perfiden Natal bekämpft werden, die die Erde mit Antigravitationswaffen und Gedankenkontrolle übernehmen wollen. Wie im japanischen SF-Film dieser Zeit üblich, gehen erst mal einige Weltstädte spektakulär zu Bruch, bevor die irdischen Wissenschaftler ihre nuklearen Strahlenwaffen weit genug entwickelt haben, um Kontra zu geben. Was folgt, ist ein cineastisch-kosmisches Feuerwerk, passend zum gerade überstanden Jahreswechsel – mit einer überraschend starken Friedensbotschaft.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske
Sonntag, 10.1.2016, 14.30 Uhr: DAY OF THE ANIMALS
USA 1977, R: William Girdler, 95 Min., OF, 16mm adapted scope, mit Christopher George, Leslie Nielsen, Lynda Day George, Richard Jaeckel und Teddy
Zuerst ein monströser Bär, jetzt der Treibhauseffekt! Die Wälder sind nicht länger sicher, denn hier dreht nicht nur ein einziger Grizzly durch, sondern gleich die gesamte Fauna. Hohe Ozonwerte lassen die wilden Tiere eines beliebten Wandergebiets verrücktspielen, und ein paar Touristen stecken in den Hügeln fest. Das große Fressen beginnt … Girdler drehte mit "Panik in der Sierra Nova" (so der deutsche Verleihtitel) keine Fortsetzung zu seinem "Grizzly" von 1976, sondern eher eine hochgefahrene Neufassung: mehr Geld, mehr Blut, mehr Stars, mehr Tiere! Wir freuen uns auf tierischen Irrsinn und die seltene Gelegenheit, eine Projektion im Format 16mm adapted scope sehen zu können! EARRRL!!
Text und Einführung: Jan Minck
Sonntag, 17.1.2016, 14.30 Uhr: THE FUNHOUSE
USA 1981, R: Tobe Hooper, 95 Min., OF, 35mm, mit Elizabeth Berridge, Shawn Carson, Jeanne Austin, Jack McDermott
Amy geht mit ihren Freunden auf die Kirmes. Die Freakshow, eine Wahrsagerin und vor allem die Geisterbahn haben es ihnen angetan. Als Mutprobe wollen sie dort übernachten und lassen sich im "Kabinett des Schreckens" einsperren. Gute Idee? – Natürlich eine schlechte! Die Jugendlichen werden Zeugen eines Mordes und fortan von einem maskierten Killer verfolgt. Eine Nacht des Horrors beginnt … Tobe Hooper ("Poltergeist", "Texas Chainsaw Massacre") inszenierte eine atmosphärisch dichte Geisterbahnfahrt, die es in sich hat. Dean R. Koontz inspirierte der Film zu seinem Buch "The Funhouse". Wer diesen Film sieht, wird einen noch größeren Bogen um den Hamburger Dom machen …
Text und Einführung: Jochen Oppermann
Sonntag, 24.1.2016, 14.30 Uhr: RUN ANGEL RUN
USA 1969, R: Jack Starrett, 95 Min., 35mm, DF, mit William Smith, Valerie Starrett
Was ist schlimmer: wenn einem eine Horde Biker ans Leder will, weil man Interna ausgeplaudert hat, oder Zoff mit der Freundin? Für den Traum vom Häuschen im Grünen wird hier beides in Kauf genommen. Bei diesem Debütfilm von Exploitation-Movie-Legende Jack Starrett handelt es sich um einen zwischen Romantik und Rowdytum angesiedelten Bikerfilm, dessen Defizite besser unterhalten als seine Vorzüge.
Text und Einführung: Lillian Robinson
SPECIAL IM B-MOVIE: DAS 2. BIZARRE CINEMA QUIZ!
Kennen Sie Exploitation-Kino? Dann dürfte Ihnen das Filmquiz zum 10-jährigen Jubiläum von Bizarre Cinema gefallen! Rollende Köpfe, ekstatische Leiber, rauchende Platinen! Sie sind mittendrin und versuchen, den Überblick zu behalten. Wird es gelingen? Lassen Sie uns in die Abseiten des Kinos steigen und herausfinden, wem die Nerd-Krone gebührt (kleine Preise inbegriffen)! Doch auch, wer kein Ratefuchs ist, wird bestens unterhalten: Irrsinn! Spektakel! Chaos! Und von allem zu viel! Gemeinsam wollen wir uns an Bildern und Tönen aus dem Jenseits der Lichtspielwelt berauschen!
Samstag, 30.1.2016, 20 Uhr, im B-Movie (Brigittenstraße 5, Kartenreservierung: https://www.b-movie.de/kontakt/vorbestellung.php)
Sonntag, 31.1.2016, 14.30 Uhr: SHOWGIRLS
USA 1995, R: Paul Verhoeven, 131 Min., 35mm, OF, mit Elizabeth Berkley, Gina Gershon, Kyle MacLachlan
Nackte Hintern und glänzende Überkniestiefel, geiler Lapdance und williges Liebesgeschrei im Pool – wer bislang eine ordentliche Portion Schweinkram im Bizarre Cinema vermisste, kommt hier auf seine Kosten. Holland-Export Paul Verhoeven und Drehbuch-Kanone Joe Eszterhas erzählen die Geschichte der schwer gebeutelten Nomi, die nach Las Vegas trampt und fortan die Kleider wegwirft, um die Erfolgsleiter hochzuklettern – Sex und Karriere gehen nun mal Arm in Arm. Egal ob angezogen oder nicht – Elizabeth Berkley, damals süße 23, sieht zwar knackig aus, hat aber meist schlechte Laune. So macht man Julia Roberts keine Konkurrenz. Für die vielen schlechten Kritiken, in Amerika, aber auch hier, ist an dieser Stelle kein Platz, auch nicht für die Goldenen Himbeeren des Jahres 1995. Unserer Meinung nach alles ein Missverständnis, und zwar ein ganz großes: Der Camp, den Verhoeven hier so genussvoll und teuer zelebriert, ist beabsichtigt. Es sei denn…
Text und Einführung: Michael Ranze
bei uns sind Ihre Einlagen auch im nächsten Jahr sicher! Bizarre Cinema ist nach wir vor die einzige Fantasmen-Bank weltweit, in der man für seine sauer verdienten Tagträume und halbgaren Visionen regelmäßig Dividenden in Form handfester Schocks, kraftvoller Erregungen und kathartischer Höhepunkte erhält. Wir sind der Panic Room für fragile Emotionen. Wir sind das Fort Knox der unsauberen Gedanken. Oder mit den Worten des britischen Comic-Künstlers Alan Moore: Wir sind die verzauberte Feuchtsavanne, in der die geheimsten und verwundbarsten all unserer vielen Ichs in Sicherheit spielen können.
Bizarre Cinema: Bei uns ist jeden Sonntagnachmittag im Metropolis Zahltag!
Sonntag, 3.1.2016, 14.30 Uhr: KRIEG IM WELTENRAUM
Japan 1959, R: Ishiro Honda, 90 Min., DF, 35mm, mit Ryo Ikebe, Kyoko Anzai, Koreya Senda
Wozu so ein Olympiastadion doch gut sein kann: Ishiro Honda nutzte das 1958 modernisierte Stadion in Tokio als Kulisse, um dort das japanische Weltraumforschungszentrum anzusiedeln. In der damals fernen Zukunft von 1965 wird es zur letzten Bastion, von der aus die perfiden Natal bekämpft werden, die die Erde mit Antigravitationswaffen und Gedankenkontrolle übernehmen wollen. Wie im japanischen SF-Film dieser Zeit üblich, gehen erst mal einige Weltstädte spektakulär zu Bruch, bevor die irdischen Wissenschaftler ihre nuklearen Strahlenwaffen weit genug entwickelt haben, um Kontra zu geben. Was folgt, ist ein cineastisch-kosmisches Feuerwerk, passend zum gerade überstanden Jahreswechsel – mit einer überraschend starken Friedensbotschaft.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske
Sonntag, 10.1.2016, 14.30 Uhr: DAY OF THE ANIMALS
USA 1977, R: William Girdler, 95 Min., OF, 16mm adapted scope, mit Christopher George, Leslie Nielsen, Lynda Day George, Richard Jaeckel und Teddy
Zuerst ein monströser Bär, jetzt der Treibhauseffekt! Die Wälder sind nicht länger sicher, denn hier dreht nicht nur ein einziger Grizzly durch, sondern gleich die gesamte Fauna. Hohe Ozonwerte lassen die wilden Tiere eines beliebten Wandergebiets verrücktspielen, und ein paar Touristen stecken in den Hügeln fest. Das große Fressen beginnt … Girdler drehte mit "Panik in der Sierra Nova" (so der deutsche Verleihtitel) keine Fortsetzung zu seinem "Grizzly" von 1976, sondern eher eine hochgefahrene Neufassung: mehr Geld, mehr Blut, mehr Stars, mehr Tiere! Wir freuen uns auf tierischen Irrsinn und die seltene Gelegenheit, eine Projektion im Format 16mm adapted scope sehen zu können! EARRRL!!
Text und Einführung: Jan Minck
Sonntag, 17.1.2016, 14.30 Uhr: THE FUNHOUSE
USA 1981, R: Tobe Hooper, 95 Min., OF, 35mm, mit Elizabeth Berridge, Shawn Carson, Jeanne Austin, Jack McDermott
Amy geht mit ihren Freunden auf die Kirmes. Die Freakshow, eine Wahrsagerin und vor allem die Geisterbahn haben es ihnen angetan. Als Mutprobe wollen sie dort übernachten und lassen sich im "Kabinett des Schreckens" einsperren. Gute Idee? – Natürlich eine schlechte! Die Jugendlichen werden Zeugen eines Mordes und fortan von einem maskierten Killer verfolgt. Eine Nacht des Horrors beginnt … Tobe Hooper ("Poltergeist", "Texas Chainsaw Massacre") inszenierte eine atmosphärisch dichte Geisterbahnfahrt, die es in sich hat. Dean R. Koontz inspirierte der Film zu seinem Buch "The Funhouse". Wer diesen Film sieht, wird einen noch größeren Bogen um den Hamburger Dom machen …
Text und Einführung: Jochen Oppermann
Sonntag, 24.1.2016, 14.30 Uhr: RUN ANGEL RUN
USA 1969, R: Jack Starrett, 95 Min., 35mm, DF, mit William Smith, Valerie Starrett
Was ist schlimmer: wenn einem eine Horde Biker ans Leder will, weil man Interna ausgeplaudert hat, oder Zoff mit der Freundin? Für den Traum vom Häuschen im Grünen wird hier beides in Kauf genommen. Bei diesem Debütfilm von Exploitation-Movie-Legende Jack Starrett handelt es sich um einen zwischen Romantik und Rowdytum angesiedelten Bikerfilm, dessen Defizite besser unterhalten als seine Vorzüge.
Text und Einführung: Lillian Robinson
SPECIAL IM B-MOVIE: DAS 2. BIZARRE CINEMA QUIZ!
Kennen Sie Exploitation-Kino? Dann dürfte Ihnen das Filmquiz zum 10-jährigen Jubiläum von Bizarre Cinema gefallen! Rollende Köpfe, ekstatische Leiber, rauchende Platinen! Sie sind mittendrin und versuchen, den Überblick zu behalten. Wird es gelingen? Lassen Sie uns in die Abseiten des Kinos steigen und herausfinden, wem die Nerd-Krone gebührt (kleine Preise inbegriffen)! Doch auch, wer kein Ratefuchs ist, wird bestens unterhalten: Irrsinn! Spektakel! Chaos! Und von allem zu viel! Gemeinsam wollen wir uns an Bildern und Tönen aus dem Jenseits der Lichtspielwelt berauschen!
Samstag, 30.1.2016, 20 Uhr, im B-Movie (Brigittenstraße 5, Kartenreservierung: https://www.b-movie.de/kontakt/vorbestellung.php)
Sonntag, 31.1.2016, 14.30 Uhr: SHOWGIRLS
USA 1995, R: Paul Verhoeven, 131 Min., 35mm, OF, mit Elizabeth Berkley, Gina Gershon, Kyle MacLachlan
Nackte Hintern und glänzende Überkniestiefel, geiler Lapdance und williges Liebesgeschrei im Pool – wer bislang eine ordentliche Portion Schweinkram im Bizarre Cinema vermisste, kommt hier auf seine Kosten. Holland-Export Paul Verhoeven und Drehbuch-Kanone Joe Eszterhas erzählen die Geschichte der schwer gebeutelten Nomi, die nach Las Vegas trampt und fortan die Kleider wegwirft, um die Erfolgsleiter hochzuklettern – Sex und Karriere gehen nun mal Arm in Arm. Egal ob angezogen oder nicht – Elizabeth Berkley, damals süße 23, sieht zwar knackig aus, hat aber meist schlechte Laune. So macht man Julia Roberts keine Konkurrenz. Für die vielen schlechten Kritiken, in Amerika, aber auch hier, ist an dieser Stelle kein Platz, auch nicht für die Goldenen Himbeeren des Jahres 1995. Unserer Meinung nach alles ein Missverständnis, und zwar ein ganz großes: Der Camp, den Verhoeven hier so genussvoll und teuer zelebriert, ist beabsichtigt. Es sei denn…
Text und Einführung: Michael Ranze
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
ugo-piazza hat geschrieben:
Sonntag, 13.12., 14.30 Uhr: DIE GROTTE DER VERGESSENEN LEICHEN
I 1971, R: Emilio Miraglia, 96 Min., 35 mm, DF, mit Anthony Steffen, Marina Malfatti, Erika Blanc
Seitdem ihn seine Frau Evelyn betrog und bei der Geburt des Bastards verstarb, leidet der schwerreiche Lord Alan Cunningham unter einer heftigen Psychose: Nach der Entlassung aus dem Sanatorium schleppt er eine Prostituierte nach der anderen in sein halb verfallenes Schloss und tötet diese im hauseigenen Folterkeller. Abhilfe soll nun die Hochzeit mit der reizenden Gladys schaffen. Doch dann verschwindet die Leiche Evelyns aus der Gruft und spukt durch den Schlossgarten ... Ein ungewöhnlicher Giallo mit zahlreichen Schauwerten, der seinen Erbschafts-Plot in kontrastreiche Settings aus Gothic-Horror und modernem Siebziger-Jahre-Schickimicki einbettet und der mit Italowestern-Star Anthony Steffen in der Hauptrolle aufwartet.
Text und Einführung: Mike Schimana
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Ich komm' heute rum.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Mist. Hätte kurzfristig doch kommen können aber nun ist es zu spät...
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Eigentlich wollte ich ja gestern gar nicht so wirklich aus dem Bett, hatte mich dann aber spontan doch entschlossen und aufgerafft, der "Grotte der vergessenen Leichen" einen Besuch abzusatten. Mike Schimanas Einleitung war wieder klasse recherchiert und kompetent vorgetragen, dazu überaus informativ - sehr gute Einstimmung auf den mir bis gestern noch unbekannten Film, dessen Kopie bis auf einige Jumpcuts qualitativ ok war, und schön, mal wieder dort gewesen zu sein (wenn ich mich auch direkt danach wieder verdrückt habe).
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Liebe Connaisseure divergierender Bild- und Tonspuren,
einigen aufmerksamen Lesern unter euch ist es vielleicht schon aufgefallen: Im gedruckten Programm des Metropolis-Kinos und in unserem Mail-Newsletter gibt es zu drei Filmen unterschiedliche Angaben zu den Sprachfassungen. Aktuell betrifft dies folgende Filme:
20.12. WALKING TALL
27.12. ROUGH CUT
31.1. SHOWGIRLS
Alle drei Filme laufen in der Originalfassung ohne Untertitel. Generell lässt sich sagen: Die Angaben im Newsletter sind verlässlicher, weil dieser einige Zeit später verfasst wird, wenn wir mehr Informationen vorliegen haben. Wir arbeiten daran, diese Konfusion in Zukunft zu vermeiden.
Dicke Braten und fette Berliner wünscht:
euer Bizarre-Cinema-Team
einigen aufmerksamen Lesern unter euch ist es vielleicht schon aufgefallen: Im gedruckten Programm des Metropolis-Kinos und in unserem Mail-Newsletter gibt es zu drei Filmen unterschiedliche Angaben zu den Sprachfassungen. Aktuell betrifft dies folgende Filme:
20.12. WALKING TALL
27.12. ROUGH CUT
31.1. SHOWGIRLS
Alle drei Filme laufen in der Originalfassung ohne Untertitel. Generell lässt sich sagen: Die Angaben im Newsletter sind verlässlicher, weil dieser einige Zeit später verfasst wird, wenn wir mehr Informationen vorliegen haben. Wir arbeiten daran, diese Konfusion in Zukunft zu vermeiden.
Dicke Braten und fette Berliner wünscht:
euer Bizarre-Cinema-Team
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
DIE GERECHTIGKEIT HAT GESIEGT! YEAH!!!
Liebe Kinder des Projektorlichts,
seid gepriesen und gebenedeit im Namen der dämonischen Leinwand! Seit nunmehr zehn Jahren habt ihr allen weltlichen Gütern und familiären Banden entsagt und wandelt auf den Pfaden des göttlichen Wesens, dessen Namen nur dem Hohepriester Dorian bekannt ist und dessen Lästerung mit Genickbruch durch die Hand des mächtigen Tanga gerächt wird. Vor sieben langen Jahren, am 1. März 2009, ist sie uns das letzte Mal erschienen, um uns die Mysterien des Zelluloids zu offenbaren. Nun hat das Orakel gesprochen und verkündet: Am 18. März ist es wieder so weit, die Todesgöttin des Liebescamps wird sich ein weiteres Mal im geweihten Tempel des Metropolis manifestieren und uns an der Gnade ihrer höheren Weisheit teilhaben zu lassen: Give up yourself to an everlasting love, love, love!
Ein ekstatisches neues Jahr wünschen euch:
Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo und seine Messdiener
P.S. Vielen Dank für die Teilnahme an unserer Umfrage zum Bizarre-Cinema-Publikumsliebling der letzten zehn Jahre. Hier das Ergebnis:
Platz 20: DEAD HEAT (0 Stimmen)
Platz 19: FLASH SOLO (1 Stimme)
Platz 18: BLUTIGER FREITAG (3 Stimmen)
Platz 17: ROLLING THUNDER – DER MANN MIT DER STAHLKRALLE (3 STIMMEN)
Platz 16: DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM (4 Stimmen)
Platz 15: DER KILLER VON WIEN (4 Stimmen)
Platz 14: NACKT UND ZERFLEISCHT (4 Stimmen)
Platz 13: THE RIFFS – DIE GEWALT SIND WIR (4 Stimmen)
Platz 12: RABID – DER BRÜLLENDE TOD (5 Stimmen)
Platz 11: TÖTEN WAR IHR JOB (5 Stimmen)
Platz 10: U 2000 – TAUCHFAHRT DES GRAUENS (5 Stimmen)
Platz 9: ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN (7 Stimmen)
Platz 8: CAPTAIN INVINCIBLE ODER WER FÜRCHTET SICH VOR AMERIKA (8 Stimmen)
Platz 7: HORROR INFERNAL (8 Stimmen)
Platz 6: DRIVER (10 Stimmen)
Platz 5: THE HIDDEN – DAS UNSAGBAR BÖSE (11 Stimmen)
Platz 4: DIE FLIEGENDE GUILLOTINE (12 Stimmen)
Platz 3: BARBARELLA (13 Stimmen)
Platz 2: ÜBER DEM JENSEITS (13 Stimmen)
Platz 1 (21 Stimmen):
[BBvideo][/BBvideo]
Liebe Kinder des Projektorlichts,
seid gepriesen und gebenedeit im Namen der dämonischen Leinwand! Seit nunmehr zehn Jahren habt ihr allen weltlichen Gütern und familiären Banden entsagt und wandelt auf den Pfaden des göttlichen Wesens, dessen Namen nur dem Hohepriester Dorian bekannt ist und dessen Lästerung mit Genickbruch durch die Hand des mächtigen Tanga gerächt wird. Vor sieben langen Jahren, am 1. März 2009, ist sie uns das letzte Mal erschienen, um uns die Mysterien des Zelluloids zu offenbaren. Nun hat das Orakel gesprochen und verkündet: Am 18. März ist es wieder so weit, die Todesgöttin des Liebescamps wird sich ein weiteres Mal im geweihten Tempel des Metropolis manifestieren und uns an der Gnade ihrer höheren Weisheit teilhaben zu lassen: Give up yourself to an everlasting love, love, love!
Ein ekstatisches neues Jahr wünschen euch:
Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo und seine Messdiener
P.S. Vielen Dank für die Teilnahme an unserer Umfrage zum Bizarre-Cinema-Publikumsliebling der letzten zehn Jahre. Hier das Ergebnis:
Platz 20: DEAD HEAT (0 Stimmen)
Platz 19: FLASH SOLO (1 Stimme)
Platz 18: BLUTIGER FREITAG (3 Stimmen)
Platz 17: ROLLING THUNDER – DER MANN MIT DER STAHLKRALLE (3 STIMMEN)
Platz 16: DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM (4 Stimmen)
Platz 15: DER KILLER VON WIEN (4 Stimmen)
Platz 14: NACKT UND ZERFLEISCHT (4 Stimmen)
Platz 13: THE RIFFS – DIE GEWALT SIND WIR (4 Stimmen)
Platz 12: RABID – DER BRÜLLENDE TOD (5 Stimmen)
Platz 11: TÖTEN WAR IHR JOB (5 Stimmen)
Platz 10: U 2000 – TAUCHFAHRT DES GRAUENS (5 Stimmen)
Platz 9: ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN (7 Stimmen)
Platz 8: CAPTAIN INVINCIBLE ODER WER FÜRCHTET SICH VOR AMERIKA (8 Stimmen)
Platz 7: HORROR INFERNAL (8 Stimmen)
Platz 6: DRIVER (10 Stimmen)
Platz 5: THE HIDDEN – DAS UNSAGBAR BÖSE (11 Stimmen)
Platz 4: DIE FLIEGENDE GUILLOTINE (12 Stimmen)
Platz 3: BARBARELLA (13 Stimmen)
Platz 2: ÜBER DEM JENSEITS (13 Stimmen)
Platz 1 (21 Stimmen):
[BBvideo][/BBvideo]
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Haha, unglaublich
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Yes! Manchmal muss man dem Geschmack der Mehrheit auch mal vertrauen. Obwohl das Wahlergebnis durchaus juristisch anfechtbar ist, weil
► Text zeigen
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“
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Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Liebe Termitenzüchter und Elefantenjäger,
in einem seiner Artikel teilte der Filmkritiker Manny Farber Kunstwerke in zwei Kategorien ein: "White Elephant Art vs. Termite Art". Weiße-Elefanten-Kunst ist für ihn alles, was nach totaler ästhetischer, erzählerischer, semantischer Kontrolle sowohl über jedes einzelne Detail eines Werks als auch über seine Gesamtwirkung strebt. Meisterwerk! Antonioni! Kubrick! Haneke! Interstellar! Star Wars! Demgegenüber frisst die Termitenkunst in alle Richtungen und ohne Masterplan emsig ihre eigenen Fundamente weg. Oder um es frei übersetzt mit Farbers eigenen Worten zu sagen: "insektengleiche Immersion in einen kleinen Bereich ohne Absicht und Richtung, und, vor allem, volle Konzentration darauf, einen einzelnen Moment auf den Punkt zu bringen, ohne ihn zu glamourisieren; um dann den Versuch im selben Moment zu vergessen, wo er gelingt." (Repo Man! Liquid Sky! Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb!) Und dann gibt es noch eine dritte Art von Filmen: Termitenfilme, die sich als Elefantenfilme tarnen. Die sich also sämtliche Materialien, Oberflächen, Körper der Illusionsmaschine Hollywood ausborgen und daraus gigantische Blockbuster-Monstren basteln, die innen hohl sind und vor Ungeziefer wimmeln: Paul Verhoeven! Bizarre Cinema rät: Bei zwei Optionen wähle immer die dritte!
Unsere trojanischen Elefanten im Februar:
Sonntag, 7.2.2016, 14.30 Uhr: ALTERED STATES
USA 1980, R: Ken Russell, 103 Min., 35mm, OF, mit William Hurt, Blair Brown, Bob Balaban
Psychologen nennen es "sensorische Deprivation": Wenn einem Menschen die Sinneseindrücke entzogen werden, führt das zu veränderten Bewusstseinszuständen und Halluzinationen. In seinem Kinodebüt spielt William Hurt einen Wissenschaftler, der diese Effekte in einem "Floating Tank", verstärkt durch exotische mexikanische Kräuterdrogen, an sich selbst erforscht und dabei zu verblüffenden Ergebnissen gelangt. Diesen "Höllentrip" (deutscher Verleihtitel) inszenierte Ken Russell so bildgewaltig, voller sexueller und religiöser Symbolik, dass Drehbuchautor Paddy Chayefsky dafür nur noch seine Vornamen Sidney Aaron hergeben wollte. Der Neurowissenschaftler und Psychonaut John C. Lilly (der den ersten Floating Tank entwickelte) dagegen, in gewisser Weise reales Vorbild für William Hurts Rolle, mochte den Film. Besonders gut fand er die Verwandlung des Protagonisten in einen Urmenschen: Bei seinen Experimenten habe er das ganz ähnlich erlebt, bestätigte Lilly.
Text und Einführung: Hans-Uwe Marsiske
Sonntag, 14.2.2016, 14.30 Uhr: KNIE NIEDER UND FRISS STAUB
I/ES 1971, R: Aldo Florio, 100 Min., 35mm, DF, mit Fabio Testi, Eduardo Fajardo, Charo López, Ben Carr
Pistolero Roy (Fabio Testi) und Emiliano fliehen aus dem Strafgefangenenlager, doch nur Roy erreicht völlig entkräftet das Goldgräbernest, von dem ihm sein Zellengenosse erzählte. Dort herrschen raue Sitten. Ein Großgrundbesitzer und seine Gehilfen unterdrücken die Minenarbeiter und bereichern sich an ihrer Arbeit. Roy schmiedet einen ausgeklügelten Plan, um an einen Goldschatz zu kommen und die Verbrecher gegeneinander auszuspielen. Ein Cocktail aus Karl Marx' "Kapital" und Sergio Leones Dollar-Trilogie, garniert mit der Sexiness der Swinging Sixties und der unwiderstehlichen Musik von Bruno Nicolai. "Dieser ziemlich unbekannte Film zählt sicherlich zu den besten, spannendsten, ergreifendsten und brutalsten Italo-Western jener Zeit." (Ulrich P. Bruckner, "Für ein paar Leichen mehr").
Text und Einführung: Torsten Cornils
Sonntag, 21.2.2016, 14.30 Uhr: ROBOCOP
USA 1987, R: Paul Verhoeven, 102 Min., 35mm, DF, mit Peter Weller, Nancy Allen
Ein wichtiger Name fehlt in den Credits zu diesem Film: Martine Verhoeven. Sie fischte das Drehbuch aus dem Papierkorb, in den Ehemann Paul es gleich nach dem Lesen des Titels geschleudert hatte, und machte ihn auf die Vielschichtigkeit der Geschichte aufmerksam, die zudem viele Gelegenheiten für die vom Regisseur so geliebten exzessiven Gewaltszenen bot. Vielen Dank, Martine! Inzwischen ist der spannende und actiongeladene Kampf zwischen Mensch und Maschine längst zu einem Science-Fiction-Klassiker geworden. Mehr noch: Inzwischen ist klar, dass der Film schon damals nur scheinbar von der Zukunft handelte. Die legendäre Szene mit dem Amok laufenden Roboter ED-209 wiederholte sich nur wenige Monate nach Filmstart in der Realität – und es floss erheblich mehr Blut als auf der Leinwand. Mehr dazu bei der Vorführung.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske (Herausgeber des Buches "Kriegsmaschinen – Roboter im Militäreinsatz")
28.2.2016, 14.30 Uhr: FANFAREN DER LIEBE
BRD 1951, R: Kurt Hoffmann, 91 Min., 35mm, mit Dieter Borsche, Georg Thomalla
Die Idee für "Manche mögen’s heiß", den witzigsten Film der Welt, hat sich Hollywood 1959 aus Europa geborgt: 1935 drehten die Franzosen "Fanfare d’amour", 1951 folgte das deutsche Remake "Fanfaren der Liebe". Die Geschichte ist ganz ähnlich, nur ohne Marilyn Monroe und ohne Gangster: Zwei stellungslose Musiker steigen als Damen bei einer Damenkapelle ein und verlieben sich in zwei Kolleginnen … Der Verwechslungsschwank, wie man damals sagte, war der größte Kinohit der Saison und wurde 1953 mit "Fanfaren der Ehe" fortgeführt. Georg Thomalla ist als keckes, hibbeliges Frollein ganz famos – und synchronisierte später Jack Lemmon, der seine Rolle im US-Remake spielte. Der eigentliche Knaller ist jedoch Dieter Borsche: So eine elegante, vornehme Dame ganz ohne Chichi oder Hysterie hat man im Travestiegenre selten gesehen! Ein großer Spaß für Komik-Archäologen, Gender-Studenten und Liebhaber feinster Nachkriegsgarderoben.
Text und Einführung: Peter Clasen
in einem seiner Artikel teilte der Filmkritiker Manny Farber Kunstwerke in zwei Kategorien ein: "White Elephant Art vs. Termite Art". Weiße-Elefanten-Kunst ist für ihn alles, was nach totaler ästhetischer, erzählerischer, semantischer Kontrolle sowohl über jedes einzelne Detail eines Werks als auch über seine Gesamtwirkung strebt. Meisterwerk! Antonioni! Kubrick! Haneke! Interstellar! Star Wars! Demgegenüber frisst die Termitenkunst in alle Richtungen und ohne Masterplan emsig ihre eigenen Fundamente weg. Oder um es frei übersetzt mit Farbers eigenen Worten zu sagen: "insektengleiche Immersion in einen kleinen Bereich ohne Absicht und Richtung, und, vor allem, volle Konzentration darauf, einen einzelnen Moment auf den Punkt zu bringen, ohne ihn zu glamourisieren; um dann den Versuch im selben Moment zu vergessen, wo er gelingt." (Repo Man! Liquid Sky! Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb!) Und dann gibt es noch eine dritte Art von Filmen: Termitenfilme, die sich als Elefantenfilme tarnen. Die sich also sämtliche Materialien, Oberflächen, Körper der Illusionsmaschine Hollywood ausborgen und daraus gigantische Blockbuster-Monstren basteln, die innen hohl sind und vor Ungeziefer wimmeln: Paul Verhoeven! Bizarre Cinema rät: Bei zwei Optionen wähle immer die dritte!
Unsere trojanischen Elefanten im Februar:
Sonntag, 7.2.2016, 14.30 Uhr: ALTERED STATES
USA 1980, R: Ken Russell, 103 Min., 35mm, OF, mit William Hurt, Blair Brown, Bob Balaban
Psychologen nennen es "sensorische Deprivation": Wenn einem Menschen die Sinneseindrücke entzogen werden, führt das zu veränderten Bewusstseinszuständen und Halluzinationen. In seinem Kinodebüt spielt William Hurt einen Wissenschaftler, der diese Effekte in einem "Floating Tank", verstärkt durch exotische mexikanische Kräuterdrogen, an sich selbst erforscht und dabei zu verblüffenden Ergebnissen gelangt. Diesen "Höllentrip" (deutscher Verleihtitel) inszenierte Ken Russell so bildgewaltig, voller sexueller und religiöser Symbolik, dass Drehbuchautor Paddy Chayefsky dafür nur noch seine Vornamen Sidney Aaron hergeben wollte. Der Neurowissenschaftler und Psychonaut John C. Lilly (der den ersten Floating Tank entwickelte) dagegen, in gewisser Weise reales Vorbild für William Hurts Rolle, mochte den Film. Besonders gut fand er die Verwandlung des Protagonisten in einen Urmenschen: Bei seinen Experimenten habe er das ganz ähnlich erlebt, bestätigte Lilly.
Text und Einführung: Hans-Uwe Marsiske
Sonntag, 14.2.2016, 14.30 Uhr: KNIE NIEDER UND FRISS STAUB
I/ES 1971, R: Aldo Florio, 100 Min., 35mm, DF, mit Fabio Testi, Eduardo Fajardo, Charo López, Ben Carr
Pistolero Roy (Fabio Testi) und Emiliano fliehen aus dem Strafgefangenenlager, doch nur Roy erreicht völlig entkräftet das Goldgräbernest, von dem ihm sein Zellengenosse erzählte. Dort herrschen raue Sitten. Ein Großgrundbesitzer und seine Gehilfen unterdrücken die Minenarbeiter und bereichern sich an ihrer Arbeit. Roy schmiedet einen ausgeklügelten Plan, um an einen Goldschatz zu kommen und die Verbrecher gegeneinander auszuspielen. Ein Cocktail aus Karl Marx' "Kapital" und Sergio Leones Dollar-Trilogie, garniert mit der Sexiness der Swinging Sixties und der unwiderstehlichen Musik von Bruno Nicolai. "Dieser ziemlich unbekannte Film zählt sicherlich zu den besten, spannendsten, ergreifendsten und brutalsten Italo-Western jener Zeit." (Ulrich P. Bruckner, "Für ein paar Leichen mehr").
Text und Einführung: Torsten Cornils
Sonntag, 21.2.2016, 14.30 Uhr: ROBOCOP
USA 1987, R: Paul Verhoeven, 102 Min., 35mm, DF, mit Peter Weller, Nancy Allen
Ein wichtiger Name fehlt in den Credits zu diesem Film: Martine Verhoeven. Sie fischte das Drehbuch aus dem Papierkorb, in den Ehemann Paul es gleich nach dem Lesen des Titels geschleudert hatte, und machte ihn auf die Vielschichtigkeit der Geschichte aufmerksam, die zudem viele Gelegenheiten für die vom Regisseur so geliebten exzessiven Gewaltszenen bot. Vielen Dank, Martine! Inzwischen ist der spannende und actiongeladene Kampf zwischen Mensch und Maschine längst zu einem Science-Fiction-Klassiker geworden. Mehr noch: Inzwischen ist klar, dass der Film schon damals nur scheinbar von der Zukunft handelte. Die legendäre Szene mit dem Amok laufenden Roboter ED-209 wiederholte sich nur wenige Monate nach Filmstart in der Realität – und es floss erheblich mehr Blut als auf der Leinwand. Mehr dazu bei der Vorführung.
Text und Einführung: Hans-Arthur Marsiske (Herausgeber des Buches "Kriegsmaschinen – Roboter im Militäreinsatz")
28.2.2016, 14.30 Uhr: FANFAREN DER LIEBE
BRD 1951, R: Kurt Hoffmann, 91 Min., 35mm, mit Dieter Borsche, Georg Thomalla
Die Idee für "Manche mögen’s heiß", den witzigsten Film der Welt, hat sich Hollywood 1959 aus Europa geborgt: 1935 drehten die Franzosen "Fanfare d’amour", 1951 folgte das deutsche Remake "Fanfaren der Liebe". Die Geschichte ist ganz ähnlich, nur ohne Marilyn Monroe und ohne Gangster: Zwei stellungslose Musiker steigen als Damen bei einer Damenkapelle ein und verlieben sich in zwei Kolleginnen … Der Verwechslungsschwank, wie man damals sagte, war der größte Kinohit der Saison und wurde 1953 mit "Fanfaren der Ehe" fortgeführt. Georg Thomalla ist als keckes, hibbeliges Frollein ganz famos – und synchronisierte später Jack Lemmon, der seine Rolle im US-Remake spielte. Der eigentliche Knaller ist jedoch Dieter Borsche: So eine elegante, vornehme Dame ganz ohne Chichi oder Hysterie hat man im Travestiegenre selten gesehen! Ein großer Spaß für Komik-Archäologen, Gender-Studenten und Liebhaber feinster Nachkriegsgarderoben.
Text und Einführung: Peter Clasen
The more I see
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About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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