Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Moderator: jogiwan
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
In den vergangenen Nächten glühte -wie es sich gehört- der Player, daher fasse ich mich extrem kurz.
• Okami – Das Schwert der Rache (Japan 1972)
• Okami – Am Totenfluss (Japan 1972)
• Okami – Der Wind des Todes (Japan 1972)
• Okami – Die tätowierte Killerin (Japan 1972)
• Okami – Der weiße Pfad der Hölle (Japan 1973)
• Okami – Blutiger Schnee (Japan 1974)
Durch eine Intrige verliert Itto Ogami (Tomisaburô Wakayama) nicht nur den Posten im Dienste des Shōgun, auch seine geliebte Frau fällt den hinterlistigen Umtrieben des Yagyū-Clans zum Opfer. Nun wird der Meister des Schwertkampfs zum Auftragsmörder, zieht mit seinem kleinen Sohn Daigorô (Akihiro Tomikawa) durch Japan ...
In Japan war Kozure Ōkami ein sehr erfolgreicher Manga, in den Jahren 1972-74 wurden sechs Filme nach dieser Vorlage produziert (später folgten weitere Verfilmungen, darunter auch eine TV-Serie). Tomisaburô Wakayama ist wie geschaffen für die Rolle des unbeugsamen Rebellen, Akihiro Tomikawa gehört zu den sympathischsten Kinderdarstellern aller Zeiten. Packende Geschichten, prachtvolle Kämpfe, faszinierende Charaktere, wunderschöne Kameraarbeit. Kein Film fällt ab, der Stoff bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde in Bestform!
Mir liegt das ansprechende Set von Rapid Eye Movies vor. Eine schicke Box gewährt sechs Digipaks Unterkunft, ferner liegen Postkarten und ein Poster bei. Für Freunde japanischer Filme Pflicht, aber auch Einsteiger sollten einen Blick riskieren.
Dicke 9/10 (überragend)
---
Schlitzer aus Nordamerika sorgten für durchwachsene Unterhaltung.
Zunächst Blutiges Inferno (USA 1983), in dem Personen zur Zwangsabgabe des Löffels genötigt werden, die einem Mädchen namens Melissa nahekommen. Teenies, Indianer und Bo Hopkins als freundlicher Sheriff. Weiterhin sind Susan Strasberg, Patrick Macnee und Don Stroud am Start, Melissa wird von Aleisa Shirley brauchbar dargeboten. Für einen kleinen Slasher ist die Besetzung durchaus eindrucksvoll, leider gelingt Jim Sotos keine ansprechende Inszenierung, es mangelt an Gespür für Atmosphäre, Spannung und generell zupackende Momente. So ist der Flick zwar kein Ausfall, vorhandenes Potential wird immerhin ansatzweise genutzt. In meiner Sammlung befindet sich die DVD von Eyecatcher, der Film ist in zwei Fassungen enthalten, die Scheibe kommt in einer kleinen Hartbox. Geht für den gierigen Fanboy Blap in Ordnung, mehr als freundliche 5/10 (Mittelklasse) sind allerdings nicht drin.
In den vergangenen Wochen begeisterten mich Filme aus der DVD-Reihe "Katarina's Nightmare Theater" von Scorpion Releasing (USA), folglich sorgte ich schnellstmöglich für Nachschub. In Humongous (Kanada 1982) verschlägt es eine Gruppe junger Leute auf eine kleine Insel, nachdem sich das Boot der Damen und Herren explodierend verabschiedete. Vermutlich wird das Eiland lediglich von einer verschrobenen Alten und deren Hunden bewohnt, zumindest gehen die Gestrandeten zunächst davon aus. Ihr ahnt es bereits, es handelt sich um eine lebensgefährliche Fehleinschätzung. Humongous kommt mit einem sehr stimmungsvollen Setting aus der Kiste, vertrödelt aber zu viel Zeit mit Belanglosigkeiten, weicht die Atmosphäre dadurch immer wieder auf. Schade, mit ein wenig mehr Geschick seitens Regie und Drehbuch, hätte der Streifen ein kleiner Klassiker des Genres werden können. Vor allem der ruppig-räudige Auftakt verspricht sehr viel, unglücklicherweise wird diese Qualität später nicht mehr erreicht. Auch in diesem Fall gilt, für Süchtlinge sehenswert, Einsteiger werden weniger gut bedient. Solide 5,5/10 (Mittelklasse+) sind drin, vielleicht bleibt Luft nach oben.
---
Edgar Wallace geht immer, in meinem Player fühlte sich Das Verrätertor wohl, ebenso wie der alte Sack vor der Glotze. Zu dieser schönen Arbeit des geschätzten Freddie Francis habe ich bereits einen Kurzkommentar verzapft, daher lediglich in Zahlen: 7/10 (gut)
• Okami – Das Schwert der Rache (Japan 1972)
• Okami – Am Totenfluss (Japan 1972)
• Okami – Der Wind des Todes (Japan 1972)
• Okami – Die tätowierte Killerin (Japan 1972)
• Okami – Der weiße Pfad der Hölle (Japan 1973)
• Okami – Blutiger Schnee (Japan 1974)
Durch eine Intrige verliert Itto Ogami (Tomisaburô Wakayama) nicht nur den Posten im Dienste des Shōgun, auch seine geliebte Frau fällt den hinterlistigen Umtrieben des Yagyū-Clans zum Opfer. Nun wird der Meister des Schwertkampfs zum Auftragsmörder, zieht mit seinem kleinen Sohn Daigorô (Akihiro Tomikawa) durch Japan ...
In Japan war Kozure Ōkami ein sehr erfolgreicher Manga, in den Jahren 1972-74 wurden sechs Filme nach dieser Vorlage produziert (später folgten weitere Verfilmungen, darunter auch eine TV-Serie). Tomisaburô Wakayama ist wie geschaffen für die Rolle des unbeugsamen Rebellen, Akihiro Tomikawa gehört zu den sympathischsten Kinderdarstellern aller Zeiten. Packende Geschichten, prachtvolle Kämpfe, faszinierende Charaktere, wunderschöne Kameraarbeit. Kein Film fällt ab, der Stoff bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde in Bestform!
Mir liegt das ansprechende Set von Rapid Eye Movies vor. Eine schicke Box gewährt sechs Digipaks Unterkunft, ferner liegen Postkarten und ein Poster bei. Für Freunde japanischer Filme Pflicht, aber auch Einsteiger sollten einen Blick riskieren.
Dicke 9/10 (überragend)
---
Schlitzer aus Nordamerika sorgten für durchwachsene Unterhaltung.
Zunächst Blutiges Inferno (USA 1983), in dem Personen zur Zwangsabgabe des Löffels genötigt werden, die einem Mädchen namens Melissa nahekommen. Teenies, Indianer und Bo Hopkins als freundlicher Sheriff. Weiterhin sind Susan Strasberg, Patrick Macnee und Don Stroud am Start, Melissa wird von Aleisa Shirley brauchbar dargeboten. Für einen kleinen Slasher ist die Besetzung durchaus eindrucksvoll, leider gelingt Jim Sotos keine ansprechende Inszenierung, es mangelt an Gespür für Atmosphäre, Spannung und generell zupackende Momente. So ist der Flick zwar kein Ausfall, vorhandenes Potential wird immerhin ansatzweise genutzt. In meiner Sammlung befindet sich die DVD von Eyecatcher, der Film ist in zwei Fassungen enthalten, die Scheibe kommt in einer kleinen Hartbox. Geht für den gierigen Fanboy Blap in Ordnung, mehr als freundliche 5/10 (Mittelklasse) sind allerdings nicht drin.
In den vergangenen Wochen begeisterten mich Filme aus der DVD-Reihe "Katarina's Nightmare Theater" von Scorpion Releasing (USA), folglich sorgte ich schnellstmöglich für Nachschub. In Humongous (Kanada 1982) verschlägt es eine Gruppe junger Leute auf eine kleine Insel, nachdem sich das Boot der Damen und Herren explodierend verabschiedete. Vermutlich wird das Eiland lediglich von einer verschrobenen Alten und deren Hunden bewohnt, zumindest gehen die Gestrandeten zunächst davon aus. Ihr ahnt es bereits, es handelt sich um eine lebensgefährliche Fehleinschätzung. Humongous kommt mit einem sehr stimmungsvollen Setting aus der Kiste, vertrödelt aber zu viel Zeit mit Belanglosigkeiten, weicht die Atmosphäre dadurch immer wieder auf. Schade, mit ein wenig mehr Geschick seitens Regie und Drehbuch, hätte der Streifen ein kleiner Klassiker des Genres werden können. Vor allem der ruppig-räudige Auftakt verspricht sehr viel, unglücklicherweise wird diese Qualität später nicht mehr erreicht. Auch in diesem Fall gilt, für Süchtlinge sehenswert, Einsteiger werden weniger gut bedient. Solide 5,5/10 (Mittelklasse+) sind drin, vielleicht bleibt Luft nach oben.
---
Edgar Wallace geht immer, in meinem Player fühlte sich Das Verrätertor wohl, ebenso wie der alte Sack vor der Glotze. Zu dieser schönen Arbeit des geschätzten Freddie Francis habe ich bereits einen Kurzkommentar verzapft, daher lediglich in Zahlen: 7/10 (gut)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

DVD von Odeon Entertainment (UK)
Taste of Excitement (Großbritannien 1969, Originaltitel: Taste of Excitement)
Druck, der zur Metamorphose führt
Jane Kerrell (Eva Renzi) möchte ihren Urlaub in Frankreich verleben, seltsame Ereignisse bringen die junge Frau in Bedrängnis. Im malerischen Südfrankreich ist Jane mit ihrem Mini Cooper unterwegs, plötzlich wird sie von einem weißen Mercedes bedrängt und in Lebensgefahr gebracht. Auf der zuständigen Polizeiwache hält man die Touristin für überspannt. Im Hotel spricht ein Herr namens Dr. Forla (George Pravda) die angeschlagene Jane an, stellt sich als hilfsbereiter Psychiater vor. Weitere rätselhafte Anrufe und Vorfälle prasseln auf die Engländerin ein, im Zoo trifft sie erneut auf Dr. Forla und ergreift die Flucht. Jane rennt ihrem Landsmann Paul Hedley (David Buck) vors Auto, glücklicherweise kommt es nicht zu einem Unfall. Obschon Paul sich zunächst über die wirren Ausführungen seiner neuen Bekanntschaft amüsiert, fasst der Maler einen folgenschweren Entschluss, lädt Jane in seine Hotelunterkunft ein. Erneut taucht der weiße Daimler auf, wenig zweifelt der Künstler nicht mehr am Verstand seiner Begleitung. Tatsächlich kochte der Terror bisher lediglich auf Sparflamme, noch ahnen Jane und Paul nichts von den bevorstehenden Geschehnissen ...
Wir genießen Ausblicke auf eine wundervolle Landschaft, sehen eine attraktive Frau in ihrem Auto durch dieses malerische Umfeld reisen. Wenige Sekunden später wird die Marschrichtung klar, Regisseur Don Sharp tischt uns einen äußerst unterhaltsamen Thriller auf. Ich möchte nicht im Detail auf die Handlung eingehen, verrate aber sicher nicht zu viel, wenn ich den angenehmen Erzählfluß, die schöne Liebesgeschichte und den feinen englischen Humor lobe. Wir bekommen es also nicht mit einem auf Thriller/Thrillerelemente reduzierten Werk zu tun. Immer wieder schmeichelt die herrliche Umgebung dem Auge, Innenaufnahmen glänzen ebenso mit stilsicher gewählten Sets. Lobenswert die schöne Kameraarbeit von Paul Beeson, perfekte Balance zwischen Darstellern und Umfeld, jede Einstellung ein kleines Freudenfest. Don Sharp ist Freunden des britischen Kinos nicht unbekannt, er inszenierte u. a. für Hammer und Harry Alan Towers. So kann man Sharp guten Gewissens als Spezialist für prächtige Genrefilme bezeichnen, als Beispiele möchte ich ins Feld führen: "The Kiss of the Vampire" (Der Kuss des Vampirs, 1963), "The Face of Fu Manchu" (Ich, Dr. Fu Man Chu, 1965) und "Rasputin: The Mad Monk" (Rasputin - Der wahnsinnige Mönch, 1966). Leider fand "Taste of Excitement" in Deutschland kaum Beachtung, unter dem Titel "Die Zielscheibe" soll der Film im Fernsehen gezeigt worden sein, ich habe diese Auswertung bisher nicht gesehen.
Eva Renzi schaffte nie den ganz grossen Durchbruch. Jedoch finden sich in der Filmographie der -2005 verstorbenen- Schauspielerin sehr verehrungswürdige Einträge, vor allem Dario Argentos "L'uccello dalle piume di cristallo" (Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe, 1969), unbestritten einer der Klassiker des Giallo! Im hier kurz vorgestellten Streifen spielt Renzi großartig, durchlebt eine prickelnde Wandlung. Heftig nagt der Druck am Nervenkostüm der Touristin, ihre Antwort ist die Verwandlung in einen koketten Schmetterling, noch immer angreifbar, verwundbar und zart, aber die eigenen Reize entdeckend und auslebend. Mir gefallen Eva Renzi und David Buck zusammen sehr gut, die Chemie stimmt, für meinen Geschmack ist die aufblühende Liebesgeschichte perfekt integriert, stürzt nie in plumpen Kitsch ab. Peter Vaughan, Alan Rowe und Francis Matthews hüten das Gesetz, zumindest mühen sich die Herren redlich, Francis Matthews lässt sehr überzeugend den herablassenden Profi raushängen. Eva Renzi war damals mit Paul Hubschmid verheiratet, Hubschmid sehen wir in einer zunächst undurchsichtigen Rolle. Kay Walsh agiert als enge Mitarbeiterin Hubschmids, für Sophie Hardy bleibt wenig Raum. Keinesfalls darf Peter Bowles unterschlagen werden, der mit fortschreitender Handlung eine mehr und mehr eiskalte Fratze offenbart. Starkes Ensemble, im Zentrum die reizende Eva Renzi, sicher in einer ihrer eindrucksvollsten Rollen.
Freunde des britischen Kinos müssen zugreifen, alle anderen sollten dem Streifen eine Chance gewähren, es lohnt sich! "Taste of Excitement" bietet Spannung, Wendungen, Humor und eine kleine Prise Action. Das reicht noch nicht? Tolle Schauspieler, bildschöne Kulissen und formvollendetes "Spät-Sechziger-Früh-Siebziger-Feeling". Ich bin begeistert, mein Herz hat das Werk sofort erobert. Sollte die (vermutete) deutsche Synchronisation noch verfügbar sein, würde ich mich sehr über eine entsprechende Auswertung freuen. Allzu gross ist der Leidensdruck freilich nicht, die britische DVD bietet den Film in schöner Qualität an. Boni beschränken sich auf eine Bildergalerie und Trailer aus dem Labelprogramm, ferner liegt angenehmerweise ein kleines Booklet bei.
Genau meine Tasse Tee, ich liebe Stoff dieser Art! Sofort möchte ich den Mini Cooper des Nachbarn ausleihen, mit meiner Dame nach Südfrankreich pöttern. Aber verdammt, der Nachbar fährt irgendeine langweilige Karre, schon ist die Traumblase zerplatzt. Macht nichts, die Scheibe wird bald erneut zum Einsatz kommen, allzu gern werde ich Eva Renzi aufs Neue durch ihr Abenteuer begleiten ...
Sehr gut = Dicke 8/10
Lieblingszitat:
"So you do have a sex life?"
"I have my moments."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
In Ultrakurzform:
• The Pirates of Blood River (Großbritannien 1962) - Jonathon Standing (Kerwin Mathews) wird unschuldig in eine Strafkolonie geschickt, kann nach einiger Zeit jedoch entkommen. Unglücklicherweise fällt er Captain LaRoche (Christopher Lee) und dessen Piraten in die Hände. Mit falschen Versprechungen gewinnt LaRoche das Vertrauen des Flüchtlings. Schliesslich geleitet der junge Mann die Piraten in seine Heimat, eine kleine Siedlung unter der Führung von Jason Standing (Andrew Keir), Jonathons Vater. Freilich gieren die Piraten nach Reichtum und Macht, LaRoche unterwirft das Dorf mit gnadenloser Härte ...
Hammer produzierte nicht nur wunderschöne Horrorfilme und Thriller, auch andere Genres wurden von der britischen Filmschmiede bedient. "The Pirates of Blood River" lässt die Freibeuter der Meere an Land in Unwesen treiben, schicke Kulissen und erbauliches Staraufgebot inklusive. Christopher Lee spielt als kaltherziger Piratenkapitän großartig auf, harte Schale, stahlharter Kern. LaRoche ist ein kluger und durchtriebener Mann, allerdings mit ausgeprägtem Hang zur Überheblichkeit. Kerwin Mathews gibt einen soliden Helden ab, Andrew Keir gefällt als verblendeter Sturkopf, Nebenrollenknuffel Michael Ripper legt einen seiner besten Auftritte hin, Oliver Reed füllt die Riege der Piraten auf. Regie führte John Gilling, ihm verdanken wir weitere Hammer-Perlen, z. B. "The Plague of the Zombies" (1966) und "The Reptile" (1966).
Dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut)
• The Devil-Ship Pirates (Großbritannien 1964) - Captain Robeles (Christopher Lee) hat sein Schiff in den Dienst der spanischen Flotte gestellt. Als die Engländer den Spaniern vor der britischen Küste eine Lektion erteilen, flüchtet Robeles mit seinem Schiff aus dem Getümmel der Schlacht. In einer abseits gelegen Bucht Englands sucht man Unterschlupf, um jeden Preis muss das beschädigte Schiff repariert werden. Mit einer List machen sich die Spanier ein englisches Dorf gefügig, berichten der Gemeinde vom ruhmreichen Sieg der Armada über die englische Flotte. Allzu leicht lässt sich Ortsvorsteher Sir Basil Smeeton (Ernest Clark) einwickeln, während Harry (John Cairney) und dessen Vater Tom (Andrew Keir) den Widerstand gegen die Invasoren organisieren ...
Erneut lässt Hammer Piraten auf eine kleine Siedlung los, erneut führt Christopher Lee die wilde Horde an. Erwartungsgemäß gibt es schöne Schauplätze und bewährte Gesichter zu bewundern, hinzu kommt offenkundige Kritik an schleimigen Politikern und scheinheiligen Pfaffen. Christopher Lee zeigt sich erneut von seiner bösartigen Seite, obschon mir sein LaRoche aus "The Pirates of Blood River" noch besser gefällt. Andrew Keir hat diesmal den Durchblick, den jungen Helden mimt John Cairney, Michael Ripper darf nicht fehlen. Auf dem Regiestuhl nahm Don Sharp Platz, ebenfalls ein bewährter Könner, jeder Hammerianer kennt den herrlichen Streifen "The Kiss of the Vampire" (1963).
7/10 (gut)
Beide Filme sind im Set "Icons of Adventure" enthalten, in den USA von Sony veröffentlicht. Ferner beinhaltet diese Veröffentlichung zweit weitere Titel aus dem Hause Hammer: "The Stranglers of Bombay" (1960) und "The Terror of the Tongs" (1961), nach erfolgter Sichtung werde ich zu den Filmen ein paar Zeilen schreiben. "The Pirates of Blood River" & "The Devil-Ship Pirates" liegen in ansprechender Qualität vor. Zwar wurden die Werke in Deutschland gezeigt, aber bisher leider nicht auf DVD oder gar BD ausgewertet. Freunde gepflegter Hammer-Unterhaltung sollten zugreifen, bereits die beiden Piratenfilme rechtfertigen zweifellos die Anschaffung des Pakets!
• The Pirates of Blood River (Großbritannien 1962) - Jonathon Standing (Kerwin Mathews) wird unschuldig in eine Strafkolonie geschickt, kann nach einiger Zeit jedoch entkommen. Unglücklicherweise fällt er Captain LaRoche (Christopher Lee) und dessen Piraten in die Hände. Mit falschen Versprechungen gewinnt LaRoche das Vertrauen des Flüchtlings. Schliesslich geleitet der junge Mann die Piraten in seine Heimat, eine kleine Siedlung unter der Führung von Jason Standing (Andrew Keir), Jonathons Vater. Freilich gieren die Piraten nach Reichtum und Macht, LaRoche unterwirft das Dorf mit gnadenloser Härte ...
Hammer produzierte nicht nur wunderschöne Horrorfilme und Thriller, auch andere Genres wurden von der britischen Filmschmiede bedient. "The Pirates of Blood River" lässt die Freibeuter der Meere an Land in Unwesen treiben, schicke Kulissen und erbauliches Staraufgebot inklusive. Christopher Lee spielt als kaltherziger Piratenkapitän großartig auf, harte Schale, stahlharter Kern. LaRoche ist ein kluger und durchtriebener Mann, allerdings mit ausgeprägtem Hang zur Überheblichkeit. Kerwin Mathews gibt einen soliden Helden ab, Andrew Keir gefällt als verblendeter Sturkopf, Nebenrollenknuffel Michael Ripper legt einen seiner besten Auftritte hin, Oliver Reed füllt die Riege der Piraten auf. Regie führte John Gilling, ihm verdanken wir weitere Hammer-Perlen, z. B. "The Plague of the Zombies" (1966) und "The Reptile" (1966).
Dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut)
• The Devil-Ship Pirates (Großbritannien 1964) - Captain Robeles (Christopher Lee) hat sein Schiff in den Dienst der spanischen Flotte gestellt. Als die Engländer den Spaniern vor der britischen Küste eine Lektion erteilen, flüchtet Robeles mit seinem Schiff aus dem Getümmel der Schlacht. In einer abseits gelegen Bucht Englands sucht man Unterschlupf, um jeden Preis muss das beschädigte Schiff repariert werden. Mit einer List machen sich die Spanier ein englisches Dorf gefügig, berichten der Gemeinde vom ruhmreichen Sieg der Armada über die englische Flotte. Allzu leicht lässt sich Ortsvorsteher Sir Basil Smeeton (Ernest Clark) einwickeln, während Harry (John Cairney) und dessen Vater Tom (Andrew Keir) den Widerstand gegen die Invasoren organisieren ...
Erneut lässt Hammer Piraten auf eine kleine Siedlung los, erneut führt Christopher Lee die wilde Horde an. Erwartungsgemäß gibt es schöne Schauplätze und bewährte Gesichter zu bewundern, hinzu kommt offenkundige Kritik an schleimigen Politikern und scheinheiligen Pfaffen. Christopher Lee zeigt sich erneut von seiner bösartigen Seite, obschon mir sein LaRoche aus "The Pirates of Blood River" noch besser gefällt. Andrew Keir hat diesmal den Durchblick, den jungen Helden mimt John Cairney, Michael Ripper darf nicht fehlen. Auf dem Regiestuhl nahm Don Sharp Platz, ebenfalls ein bewährter Könner, jeder Hammerianer kennt den herrlichen Streifen "The Kiss of the Vampire" (1963).
7/10 (gut)
Beide Filme sind im Set "Icons of Adventure" enthalten, in den USA von Sony veröffentlicht. Ferner beinhaltet diese Veröffentlichung zweit weitere Titel aus dem Hause Hammer: "The Stranglers of Bombay" (1960) und "The Terror of the Tongs" (1961), nach erfolgter Sichtung werde ich zu den Filmen ein paar Zeilen schreiben. "The Pirates of Blood River" & "The Devil-Ship Pirates" liegen in ansprechender Qualität vor. Zwar wurden die Werke in Deutschland gezeigt, aber bisher leider nicht auf DVD oder gar BD ausgewertet. Freunde gepflegter Hammer-Unterhaltung sollten zugreifen, bereits die beiden Piratenfilme rechtfertigen zweifellos die Anschaffung des Pakets!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
In Ultrakurzform:
• Das Wirtshaus von Dartmoor (Deutschland 1964) - Ständig flüchten Sträflinge aus dem Zuchthaus Dartmoor. Bisher konnte die Polizei keinen Entflohenen aufgreifen, die Straftäter verschwinden allesamt spurlos. In der Nähe der Strafanstalt liegt das Wirtshaus Dartmoor Inn, in dem sich ein Bursche namens Anthony Smith (Heinz Drache) eingemietet hat. Inspektor Cromwell (Paul Klinger) trifft im Zuge seiner Ermittlungen immer wieder auf Smith, der sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hat ...
Rialto feierte mit zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen grosse Erfolge, dies rief andere Produzenten auf den Plan. "Das Wirtshaus von Dartmoor" schwimmt auf der "Wallace-Welle" mit, übt sich in routinierter Bedienung der Zeilgruppe. Regisseur Rudolf Zehetgruber verzichtet zwar nicht auf übliche Schauwerte, baut aber nicht konsequent auf Nebel und Moor. Schade, denn die Charaktere sind nicht wirklich interessant angelegt, daran ändert auch die Mitwirkung bekannter Gesichter nichts. So lassen mich die Motive der Akteure eher unberührt, lediglich Ingmar Zeisberg kann fesseln, gefällt als ruchlose Kellnerin Evelyn Webster.
Brauchbare Unterhaltung für Fans, Einsteiger und Gelegenheitsglotzer halten sich an die Standards aus dem Hause Rialto. Mir liegt die DVD von Pidax vor, karge Ausstattung und recht glatt gebügeltes Bild, für den geforderten Preis (unter 10€) in Ordnung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Night of the Creeps (USA 1986) - Die Handlung dieses kleinen "Achtziger-Jahre-Horror-Klassikers" dürfte bekannt sein, fieses Geschleim wirbelt den Campus kräftig durcheinander. Fred Dekker huldigt dem Genre, b(r)aut aus diversen Versatzstücken ein äussert schmackhaftes Menü zusammen. Hier stimmt gewissermaßen alles, tolle Atmosphäre, stilsicher gewählte Kulissen/Schauplätze, liebevoll verbratene Klischees, herrlicher Humor und Mettgut in angemessener Dosis und Würze. Sämtliche Hauptfiguren kommen sehr knuffig rüber, Star ganz klar der großartige Tom Atkins! In der Rolle des grantigen Bullen Ray Cameron, sorgt der geschätzte Herr Atkins ständig für gute Laune.
Auf der BD aus den USA ist der Director's Cut enthalten, das Ende der Kinofassung ist im Bonusmaterial zu finden (mir gefallen beide Varianten sehr gut). Gute Qualität und interessante Extras, ich bin mit der Blu-ray sehr zufrieden, klarer Kaufzwang!
8,5/10 (sehr gut bis überragend)
---
Auch Halloween H20 (USA 1998) fand mal wieder den Weg in meinen Player, Handlungseinblicke wegen Spoilergefahr veboten. Der von Steve Miner inszenierte Streifen, spielt zwanzig Jahre nach "Halloween" (1978) und dessen Weiterführung "Halloween II – Das Grauen kehrt zurück" (1981), ignoriert alle anderen Fortsetzungen. Mir gefiel "H20" bereits Ende der neunziger Jahre, mit jeder Sichtung gewinnt der Flick hinzu. Wer keine Lust auf die -IMHO starken- Teile 4-6 verspürt, bekommt mit Halloween 1, 2 & 7 eine sehr gut funktionierende Trilogie geboten, inklusive unserer geliebten Scream-Queen Jamie Lee Curtis.
In meiner Sammlung befindet sich die DVD-Erstauflage von 1999, welche noch immer ein erstaunlich gutes Bild bietet (verglichen mit anderen Scheiben aus der frühen Phase der DVD-Ära).
Inzwischen auf 8/10 (sehr gut) gewachsen ...
• Das Wirtshaus von Dartmoor (Deutschland 1964) - Ständig flüchten Sträflinge aus dem Zuchthaus Dartmoor. Bisher konnte die Polizei keinen Entflohenen aufgreifen, die Straftäter verschwinden allesamt spurlos. In der Nähe der Strafanstalt liegt das Wirtshaus Dartmoor Inn, in dem sich ein Bursche namens Anthony Smith (Heinz Drache) eingemietet hat. Inspektor Cromwell (Paul Klinger) trifft im Zuge seiner Ermittlungen immer wieder auf Smith, der sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hat ...
Rialto feierte mit zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen grosse Erfolge, dies rief andere Produzenten auf den Plan. "Das Wirtshaus von Dartmoor" schwimmt auf der "Wallace-Welle" mit, übt sich in routinierter Bedienung der Zeilgruppe. Regisseur Rudolf Zehetgruber verzichtet zwar nicht auf übliche Schauwerte, baut aber nicht konsequent auf Nebel und Moor. Schade, denn die Charaktere sind nicht wirklich interessant angelegt, daran ändert auch die Mitwirkung bekannter Gesichter nichts. So lassen mich die Motive der Akteure eher unberührt, lediglich Ingmar Zeisberg kann fesseln, gefällt als ruchlose Kellnerin Evelyn Webster.
Brauchbare Unterhaltung für Fans, Einsteiger und Gelegenheitsglotzer halten sich an die Standards aus dem Hause Rialto. Mir liegt die DVD von Pidax vor, karge Ausstattung und recht glatt gebügeltes Bild, für den geforderten Preis (unter 10€) in Ordnung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Night of the Creeps (USA 1986) - Die Handlung dieses kleinen "Achtziger-Jahre-Horror-Klassikers" dürfte bekannt sein, fieses Geschleim wirbelt den Campus kräftig durcheinander. Fred Dekker huldigt dem Genre, b(r)aut aus diversen Versatzstücken ein äussert schmackhaftes Menü zusammen. Hier stimmt gewissermaßen alles, tolle Atmosphäre, stilsicher gewählte Kulissen/Schauplätze, liebevoll verbratene Klischees, herrlicher Humor und Mettgut in angemessener Dosis und Würze. Sämtliche Hauptfiguren kommen sehr knuffig rüber, Star ganz klar der großartige Tom Atkins! In der Rolle des grantigen Bullen Ray Cameron, sorgt der geschätzte Herr Atkins ständig für gute Laune.
Auf der BD aus den USA ist der Director's Cut enthalten, das Ende der Kinofassung ist im Bonusmaterial zu finden (mir gefallen beide Varianten sehr gut). Gute Qualität und interessante Extras, ich bin mit der Blu-ray sehr zufrieden, klarer Kaufzwang!
8,5/10 (sehr gut bis überragend)
---
Auch Halloween H20 (USA 1998) fand mal wieder den Weg in meinen Player, Handlungseinblicke wegen Spoilergefahr veboten. Der von Steve Miner inszenierte Streifen, spielt zwanzig Jahre nach "Halloween" (1978) und dessen Weiterführung "Halloween II – Das Grauen kehrt zurück" (1981), ignoriert alle anderen Fortsetzungen. Mir gefiel "H20" bereits Ende der neunziger Jahre, mit jeder Sichtung gewinnt der Flick hinzu. Wer keine Lust auf die -IMHO starken- Teile 4-6 verspürt, bekommt mit Halloween 1, 2 & 7 eine sehr gut funktionierende Trilogie geboten, inklusive unserer geliebten Scream-Queen Jamie Lee Curtis.
In meiner Sammlung befindet sich die DVD-Erstauflage von 1999, welche noch immer ein erstaunlich gutes Bild bietet (verglichen mit anderen Scheiben aus der frühen Phase der DVD-Ära).
Inzwischen auf 8/10 (sehr gut) gewachsen ...
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

Kleine Hartbox von CMV (Cover A)
Hell Night (USA 1981, Originaltitel: Hell Night)
Pausbäckchen in Bedrängnis
Marti (Linda Blair) stellt sich dem Aufnahmeritual einer Studentenverbindung, an ihrer Seite müssen Denise (Suki Goodwin), Jeff (Peter Barton) und Seth (Vincent Van Patten) die Prüfung bestehen. Verbindungschef Peter (Kevin Brophy) stellt den flotten Vierer vor eine gruselige Herausforderung. Sie sollen die Nacht in einem alten Anwesen verbringen, über das man sich fürchterliche Schauergeschichten erzählt. Freilich haben Peter und seine Helfer bereits kleine Überraschungen vorbereitet. Während sich die Prüflinge ein wenig näherkommen, startet Peter die kleine Horrorschau samt Lautsprechern und sonstiger Effekthascherei. Noch ahnt niemand etwas von der tatsächlichen Bedrohung, in den alten Gemäuern lauert ein schreckliches Geheimnis, bald greift das Grauen erbarmungslos nach den Anwesenden ...
Regisseur Tom DeSimone liefert mit "Hell Night" einen Beitrag zur Slasher-Welle der frühen achtziger Jahre ab. Sofort werden wir mit Klischees bombardiert, stürzen ins Getümmel einer wilden Studentenfete. Selbstverständlich baut die Zeichnung der Charaktere auf bewährte Schablonen, hier punkten die Darsteller allerdings durch recht ordentliche Leistungen, tragen gekonnt (überwiegend) debile Dialoge vor. Ihr kennt das Spiel, wer sich Sex und Drogen hingibt, der hat meist verdammt schlechte Überlebenschancen, steht ganz oben auf des Killers Speiseplan. Für Abwechslung sorgt das als Hauptschauplatz gewählte "Fast-Spukschloss", welches einen angenehmen Hauch klassische Gruselstimmung verbreitet, auch die Kostüme der zentralen Akteure wurden entsprechend gestaltet, vor allem Linda Blairs Outfit. "Hell Night" verlässt sich auf das solide Fundament aus stilvollen Kulissen, Kostümen und fähigen Schauspielern, die Kameraarbeit von Mac Ahlberg und ein angenehmes Erzähltempo. Bitte erwartet kein hektisches Schlachtfest, das Gaspedal wird nur selten ins Bodenblech geprügelt, Mettgut klatscht in gemäßtiger Dosierung aufs Parkett.
Linda Blair beschäftigt mich immer wieder. Irgendwie passt Frau Pausbäckchen so gar nicht in mein Beuteschema, dennoch fühle ich mich -auf seltsame Art- angezogen und bin stets fasziniert. Einmal mehr bin ich unsicher, spielt Linda großartig, ist ihre Leistung ein schlechter Witz, wieso, weshalb, warum? Egal, unsere Heldin schreit und kämpft sich ihren Weg durchs Grauen, bleibt unbestiegen und befummelt lieber Autos als Kerle (unfassbar, wieso mag ich dieses Weib?). Kein Slasher ohne Bitch, Suki Goodwin räkelt sich bestrapst auf der Rappelbude, gehört zu den sympathischen Vertreterinnen der Gattung Slasher-Schlampen. Allzu gern würde ich mit ihr zwischen die Laken gleiten, diesen Job hat sich bereits Vincent Van Patten unter den Prügel gerissen, er macht uns den großmäuligen Draufgänger. Peter Barton steht Linda Blair als braves Bürschlein zur Seite, vermutlich mit schlaffem Riemen, Hauptsache die Fönfrisur übersteht alle Attacken, Schaumfestiger sei gepriesen! Kevin Brophy überschätzt seine Mittel, unterschätzt die lauernde Gefahr. Tja, Obermacker von Studentenverbindungen haben es (nicht nur) im Slasher nicht leicht. Erstaunlich, alle Gestalten sind sympathisch, weder Großmaul noch Obermotz nerven, Heldin und Bitch bleiben zu jeder Zeit liebenswert, beinahe wünscht man dem Killer die Pest an den Hals, beinahe ...
Klischee trifft Klischee, angereicht durch traditionelle Gruselelemente, angenehme Damen und Herren schwimmen im Blutsüppchen umher, solides Handwerk hält das Spektakel auf Kurs. Zu den Klassikern des Genres kann "Hell Night" kaum gerechnet werden, dem Fan wird angenehme Unterhaltung geboten, Linda Blair geht sowieso immer (und ich weiß noch immer nicht warum).
CMV zeigt den Film auf einer brauchbaren DVD, die gleiche Scheibe wurde alternativ von X-Rated/Red River veröffentlicht. Ergo liegen diverse Verpackungsvarianten vor, während Bonusmaterial leider nur in kleiner Menge am Start ist. Muss nicht in jeder Horrorsammlung stehen, Fans dürfen ohne grössere Bedenken zugreifen, ich bin mit der Scheibe überwiegend zufrieden.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Lieblingszitat:
"Ich surfe, trinke und bumse."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
In Ultrakurzform:
• Ein Kind zu töten... (Spanien 1976) - Evelyn (Prunella Ransome) und Tom (Lewis Fiander) sind aus England angereist, das glückliche Ehepaar möchte in Spanien einen entspannten Urlaub verbringen. Während der Hauptsaison herrscht jede Menge Trubel, ergo besuchen die Urlauber eine kleine Insel. Seltsamerweise scheint das Eiland fast menschenleer, am beschaulichen Hafen trifft das Paar lediglich auf wenige spielende Kinder, im nahen Dorf ist zunächst kein Bewohner aufspürbar. Was geht auf Almanzora vor?
"¿Quién puede matar a un niño?" des aus Uruguay stammenden Regisseurs Narciso Ibáñez Serrador ist ein äusserst beeindruckender Film. Kein auf wüste Schauwerte angelegter Reißer, sondern ein gnadenlos zupackendes Werk, ein nachdenklich stimmendes Werk. Kinder werden zur tödlichen Bedrohung, die warme Sonne über dem Mittelmeer bietet keinen Schutz, hier benötigt der Horror keine finstere Nacht oder modrige Gruft. Wie weit würden wir gehen, um das Leben unseres Partners (und unser eigenes Leben) zu retten? Ich vermag diese Frage weder zu beantworten, noch verspüre ich Neugier auf eine Situation, die eine Beantwortung dieser elementaren Frage nötig werden lässt. Zurück zum Film, welcher sehr von der prächtigen Kameraarbeit des großartigen José Luis Alcaine profitiert. Jede Einstellung sitzt perfekt, obschon an unterschiedlichen Schauplätzen gedreht, zerfällt das Bild der Insel nie in zusammenhanglose Einzelteile. Alcaine kommt im Bonusbereich der DVD zu Wort, er attestiert dem Film Nähe zu Hitchcocks "Die Vögel" (1963) und Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" (1968). Sicher keine unbrauchbaren Anhaltspunkte, dennoch greifen diese Vergleich nur zum Teil.
Frühere Auswertungen für den deutschen Markt ("Tödliche Befehle aus dem All") waren gekürzt, drückten dem Werk einen unpassenden Stempel auf, veränderten/zerstörten die Kernaussage. Bildstörung hat den Film ungekürzt und unverfälscht in Deutschland veröffentlicht, die DVD ist in mehrfacher Hinsicht ein Freudenfest. Zunächst liegt "Ein Kind zu töten..." in erstklassiger Qualität vor, ferner gibt es interessantes Bonusmaterial (Interviews mit Regisseur und Kameramann) zu sehen, Bildergalerien und Trailer, ein informatives Booklet, gekrönt wird die Veröffentlichung durch die beiliegende Soundtrack-CD. Momentan ist die Erstauflage noch zum Normalpreis erhältlich, ich rate zum sofortigen Kauf! Alternativ gibt es eine Scheibe ohne Extras, die Erstauflage bietet jedoch deutlichen Mehrwert, daher sollte die Entscheidung keine Schwierigkeiten bereiten. Gehört in jede Sammlung!
Dicke 8,5/10 mit steigender Tendenz (sehr gut bis überragend)
---
Vorgestern habe ich mich am ersten Film der Kommissar X Reihe gelabt, bereits der Auftakt "Jagd auf Unbekannt" sorgt für gute Laune. In der Box von Koch Media/Anolis sind sechs der sieben Streifen enthalten, nach Genuß aller Filme gibt es ein kurzen Überblick meinerseits, ich freue mich auf die in Fahrt kommende KX-Sause.
• Ein Kind zu töten... (Spanien 1976) - Evelyn (Prunella Ransome) und Tom (Lewis Fiander) sind aus England angereist, das glückliche Ehepaar möchte in Spanien einen entspannten Urlaub verbringen. Während der Hauptsaison herrscht jede Menge Trubel, ergo besuchen die Urlauber eine kleine Insel. Seltsamerweise scheint das Eiland fast menschenleer, am beschaulichen Hafen trifft das Paar lediglich auf wenige spielende Kinder, im nahen Dorf ist zunächst kein Bewohner aufspürbar. Was geht auf Almanzora vor?
"¿Quién puede matar a un niño?" des aus Uruguay stammenden Regisseurs Narciso Ibáñez Serrador ist ein äusserst beeindruckender Film. Kein auf wüste Schauwerte angelegter Reißer, sondern ein gnadenlos zupackendes Werk, ein nachdenklich stimmendes Werk. Kinder werden zur tödlichen Bedrohung, die warme Sonne über dem Mittelmeer bietet keinen Schutz, hier benötigt der Horror keine finstere Nacht oder modrige Gruft. Wie weit würden wir gehen, um das Leben unseres Partners (und unser eigenes Leben) zu retten? Ich vermag diese Frage weder zu beantworten, noch verspüre ich Neugier auf eine Situation, die eine Beantwortung dieser elementaren Frage nötig werden lässt. Zurück zum Film, welcher sehr von der prächtigen Kameraarbeit des großartigen José Luis Alcaine profitiert. Jede Einstellung sitzt perfekt, obschon an unterschiedlichen Schauplätzen gedreht, zerfällt das Bild der Insel nie in zusammenhanglose Einzelteile. Alcaine kommt im Bonusbereich der DVD zu Wort, er attestiert dem Film Nähe zu Hitchcocks "Die Vögel" (1963) und Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" (1968). Sicher keine unbrauchbaren Anhaltspunkte, dennoch greifen diese Vergleich nur zum Teil.
Frühere Auswertungen für den deutschen Markt ("Tödliche Befehle aus dem All") waren gekürzt, drückten dem Werk einen unpassenden Stempel auf, veränderten/zerstörten die Kernaussage. Bildstörung hat den Film ungekürzt und unverfälscht in Deutschland veröffentlicht, die DVD ist in mehrfacher Hinsicht ein Freudenfest. Zunächst liegt "Ein Kind zu töten..." in erstklassiger Qualität vor, ferner gibt es interessantes Bonusmaterial (Interviews mit Regisseur und Kameramann) zu sehen, Bildergalerien und Trailer, ein informatives Booklet, gekrönt wird die Veröffentlichung durch die beiliegende Soundtrack-CD. Momentan ist die Erstauflage noch zum Normalpreis erhältlich, ich rate zum sofortigen Kauf! Alternativ gibt es eine Scheibe ohne Extras, die Erstauflage bietet jedoch deutlichen Mehrwert, daher sollte die Entscheidung keine Schwierigkeiten bereiten. Gehört in jede Sammlung!
Dicke 8,5/10 mit steigender Tendenz (sehr gut bis überragend)
---
Vorgestern habe ich mich am ersten Film der Kommissar X Reihe gelabt, bereits der Auftakt "Jagd auf Unbekannt" sorgt für gute Laune. In der Box von Koch Media/Anolis sind sechs der sieben Streifen enthalten, nach Genuß aller Filme gibt es ein kurzen Überblick meinerseits, ich freue mich auf die in Fahrt kommende KX-Sause.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

Set von Shout! Factory (USA)
Im Kurzformat:
Lady Frankenstein (Italien 1971, Originaltitel: La figlia di Frankenstein)
Baron Frankenstein (Joseph Cotten) und seinem Gehilfen Dr. Charles Marshall (Paul Muller) gelingt das Unfassbare, die Belebung eines aus Leichenteilen gebastelten Geschöpfs! Leider ist diese Kreatur von wenig freundlicher Art, so wird der emsige Baron zum ersten Opfer seiner eigenen Kreation. Der Unhold ergreift die Flucht, drangsaliert nun die Bevölkerung des Umlandes. Tania Frankenstein (Rosalba Neri), Tochter des Leichenflickers, macht sich daran ein weiteres Wesen zu erschaffen, mit eiskalter Berechnung nutzt sie Dr. Marshalls Zuneigung aus. Kann der zuständige Gesetzeshüter Captain Harris (Mickey Hargitay) weitere Todesfälle verhindern ...???
Aus Italien stammt diese schöne Variation der Geschichte um Baron Frankenstein und dessen Umtriebe. In stimmungsvollen Kulissen tummeln sich zahlreiche bekannte Gesichter, für Fans des italienischen/europäischen Genrekinos ein wahres Freudenfest. Star des Streifens ist freilich die phantastische Rosalba Neri, welche der Titelfigur nicht nur ein wunderschönes Gesicht schenkt, sondern vor allem als zielstrebige und rücktsichtlose Fanatikerin in Erinnerung bleibt. Joseph Cotten darf den Auftakt dominieren, Paul Muller verfällt der Tochter seines Mentors. Cotten und Muller stehen jedoch nicht nur in Rosalba Neris Schatten, sie werden auch von Herbert Fux und Mickey Hargitay übertroffen. Fux glänzt als schmieriger Leichendieb, Hargitay als unnachgiebiger Polizist, der sich wie ein Terrier in den Fall verbissen hat. Peter Whiteman stampft als Monster durch die Landschaft, liefert herrlich groteske Fratzen. Offenbar ohne bestimmte Vorlieben stellt das Monster seinen Opfern nach, wer ihm gerade vor die Griffel kommt hat Pech. Weitaus klarer sind Lady Frankensteins Motive, legendär ihr Ritt auf dem beschränkten Knecht, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Die DVD bietet zwei Fassungen des Films an, die US-Kinofassung und eine längere internationale Version. Zugegeben, die lange Fassung wurde etwas lieblos erstellt, insgesamt kann ich mit der gebotenen Qualität gut leben. "Lady Frankenstein" ist ein wundervoller Gruselstreifen, gekrönt durch Rosalba Neri, die eine der besten Vorstellungen ihrer Karriere abliefert!
The Velvet Vampire (USA 1971, Originaltitel: The Velvet Vampire)
Susan Ritter (Sherry Miles) und ihr Gatte Lee (Michael Blodgett) treffen in der Stadt auf die attraktive Diane LeFanu (Celeste Yarnall). Sofort ist Lee von der schönen Frau angetan, wenig später folgt das Paar einer Einladung seitens Diane. Mitten in der Wüste residiert Diane abseits des Trubels, in ihrem schicken Anwesen lässt es sich gut leben, zumindest auf den ersten Blick. Zwischen Lee und der Gastgeberin knistert es gewaltig, in den Nächten werden Lee und Susan von seltsamen Träumen heimgesucht. Welches Geheimnis lauert hinter Dianes reizvoller Fassade ...???
Regisseurin Stephanie Rothman nimmt uns mit auf einen bunten Trip. "The Velvet Vampire" kommt hippiesk und psychedelisch angehaucht daher, dazu glimmt wohlige Erotik auf, hier und da durch morbide Momente gekontert. Sicher kann die Story keine neuen Maßstäbe bieten, dies ist nicht nötig, die Stärke des Streifens liegt in seiner durch und durch prickelnden Atmosphäre, eine wohlige Zeitreise in das schönste Jahrzehnt der Filmgeschichte. Celeste Yarnall regt meine Phantasie an, ihre Diane LeFanu bleibt nicht auf Ruchlosigkeit und Boshaftigkeit beschränkt, sondern wird ebenso von Einsamkeit und Sehnsucht gepeinigt. Mutet Susan zunächst wie ein wehrloser Spielball an, darf Sherry Miles ihr später zu ungeahnter Energie, Kreativität und Durchsetzungsvermögen verhelfen. Im Finale verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, wirbeln Opfer- und Täterrollen durcheinander. Jean Rollin war der Meister des erotischen Vampirfilms, mit "The Velvet Vampire" beackert eine talentierte Dame das Feld, eine schöne und äusserst angenehme Entdeckung!
Die DVD-Präsentation ist gut gelungen, vor allem die kräftigen Farben der Kleidung kommen ansprechend zum Vorschein.
Im Set namens "Vampires, Mummies & Monsters" sind weiterhin "Grotesque" und "Time Walker" enthalten, zu denen ich nach erfolgter Sichtung ein paar Zeilen schreiben werde. Bereits "Lady Frankenstein" und "The Velvet Vampire" rechtfertigen den Kauf, daher spreche ich gern eine dicke Empfehlung aus. Beide Flicks bewerte ich mit 7/10 (gut). In Gedanken addiere ich etliche Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte, gönnt euch diese liebenswerten Vollsuhlen!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

Blu-ray von Lionsgate (UK)
Command Performance (USA 2009, Originaltitel: Command Performance) Kurzkommentar von 2010, leicht überarbeitet.
Dolph 'n' Roll in Moscow
Russlands Präsident Alexei Petrov (Hristo Shopov) ist Ehrengast bei einem Konzert in Moskau. Seine beiden jugendlichen Töchter begleiten ihn, der Botschafter der USA ist ebenfalls anwesend. Joe (Dolph Lundgren) ist Drummer einer aufstrebenden Rockband, welche vor dem Hauptact auftritt, der momentan sehr angesagten US-Sängerin Venus (Melissa Smith). Am Veranstaltungsort herrscht gute bis ausgelassene Stimmung, doch plötzlich taucht eine schwer bewaffnete Gruppe Fanatiker in der Halle auf. Unter Führung des durchgeknallten Oleg Kazov (Dave Legeno), richten die Terroristen ein grausiges Blutbad an, bringen den Präsidenten, dessen Töchter, den US-Botschafter und weitere Personen in ihre Gewalt. Joe bekommt davon zunächst nichts mit, er will eigentlich nur in Ruhe seinen Joint geniessen. Bald wird er jedoch mit gnadenlosen Geiselnehmern konfrontiert, um das eigene Leben kämpfend, fügt der wehrhafte Rocker Kazovs Truppe erste Verluste zu. Agent Kapista (Zahary Baharov) hat die Attacke überlebt, erweist sich nach und nach als zuverlässiger Partner, gemeinsam will man dem Terror Einhalt gebieten. Kazov stellt derweil irrsinnige Forderungen finanzieller Natur. Sein tatsächliches Motiv ist so simpel wie erschreckend, er will Rache für seine Eltern, für deren Tod er Präsident Petrov verantwortlich macht ...
Wenn Dolph Lundgren neben der Hauptrolle auch die Regie übernimmt, bekommt der begeisterte Fan exquisite Actionunterhaltung geboten. "The Defender" (2004), "The Mechanik" (2005), "Diamond Dogs" (2007), "Missionary Man" (2007) und "Icarus" (2010), ich möchte keine dieser vorzüglichen B-Action-Perlen in meiner Sammlung missen. Neben der Regie, arbeitete Lundgren bei "Command Performance" auch am Drehbuch mit, wie es teils bei den aufgezählten Werken bereits der Fall war. Erwartungsgemäß spielt die Sause bewährte Karten des Genres aus, wobei der Held in diesem Fall aus dem üblichen Raster fällt. Dolph stellt keinen Ex-Geheimdienstler, Ex-Cop oder ähnliches Gezücht dar, der von ihm verkörperte "Joe" war im Amiland Mitglied einer wüsten Biker-Gang, irgendwie hat es ihn nach Russland verschlagen. Den Drummer gibt er absolut überzeugend, man nimmt ihm den Rocker in jeder Einstellung ab, er liefert auch hinter der Schiessbude eine perfekte Vorstellung. Wie man es von Lundgren Werken jüngeren Datums kennt und liebt, vergisst der Schwede dabei nicht, stets eine kleine Dosis Selbstironie einfliessen zu lassen. Dolph präsentiert sich in sehr guter körperlicher Verfassung, in hervorragender Spiellaune, seine Regieabeit erwartungsgemäß ohne Schnörkel, den Nagel auf den Kopf treffend. Unser Held zeigt zunächst eine ausgeprägte Abneigung gegen Schusswaffen, wir erfahren ein wenig später warum, zuvor wird mit Drumsticks und blanken Fäusten einwandfrei gekillt. Schliesslich greift der Meister notgedrungen zur Wumme, rundet das Spektakel überzeugend ab. Bei der Besetzung der übrigen Rollen hat man ein glückliches Händchen bewiesen, obwohl Lundgren freilich unumstrittene Hauptattraktion bleibt. Wir haben z. B. Melissa Smith im Angebot, die glaubwürdig auf eingebildete Sanges- und Tanzdohle macht, später ihr wahres Gesicht zeigt. Herrlich die Szene in der Dolph sie fragt, warum sie so schlappe Discomucke macht, sie habe doch eine tolle Stimme. Darauf antwortet sie ganz locker: "Weil es mir einen 50-Millionen-Dollar-Deal eingebracht hat". Die Chemie zwischen dem gestandenen Actionhelden und der jungen Dame stimmt, ich würde diese Kombination gern erneut sehen. Dave Legeno mutet wie eine härtere Ausgabe von Jason Statham an, seine Darbietung als fanatischer Bösewicht macht extrem Laune. Hristo Shopov sticht als konsequenter Präsident hervor, Zahary Baharov fungiert als solides Helferlein für Dolph. Selbst die kleineren Nebenrollen sind ansprechend besetzt, bewährte anonyme Metzelmasse gibt es obendrauf.
"Command Performance" macht mit gesunder Härte Freude, Herr Lundgren weiß genau was der geneigte Fan gern sieht. Body Count und Geballer erreichen stattliche Ausmaße, immer wieder kommt es zu rustikalen Augenblicken. Lundgrens Film trifft genau den richtigen Ton zwischen bewährter Tradition und moderner Optik, er biedert sich nicht krampfhaft an, sondern wurde von echten Könnern an den Start gebracht. Der Plot weckt Erinnerungen an "Sudden Death" (1995) und "Die Hard" (1988), mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Vorgesichte der Hauptfigur ungewöhnlicher anmutet, wodurch ein wunderbar abgefahrener Unterton ständig präsent bleibt. Wie gut Lundgren sein Handwerk beherrscht, führte mir der Vergleich mit dem Partykracher "Phantom Kommando" (Commando, 1985) vor Augen, den ich gleich nach "Command Performance" in den Player legte. Arnolds Klassiker gehört zu meinen Lieblingsactionern aus den achtziger Jahren, IMHO muss sich Lundgrens Streifen keinesfalls dahinter verstecken (handwerklich ist Lundgrens Erguß gar weitaus souveräner). Klar, "Klassikerstatus" geht "Command Performance" (noch) ab, weiterhin ist das Publikum derartiger Filme heute viel kleiner (Nachtrag: Seit "The Expendables" wird dem Genre wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil, ich begrüße das ausdrücklich). Umso tiefer sollte sich der Actionfreak vor einem Mann wie Dolph Lundgren verneigen, der der Gruppe unverbesserlicher Süchtlinge den ersehnten Stoff anbietet, mit Liebe zum Detail sein Ding durchzieht.
Wegen der recht ruppigen Gangart, fiel der Film in Deutschland der Schere zum Opfer. Für die Freigabe ab 18 wurden mehr als dreissig (!!!) Schnitte angebracht, damit sind die deutschen DVD und Blu-ray Auswertungen leider völlig unbrauchbar. Schade, man hätte die ungekürtze Fassung mit SPIO/JK (oder ungeprüft) anbieten sollen, leider lässt Kinowelt die Fans im Regen stehen. Ich habe zur US-DVD gegriffen, diese ist ungekürzt und von ordentlicher Qualität. Die Dialoge sind gut verständlich, englische Untertitel werden optional angeboten (Nachtrag: Inzwischen steht zusätzlich die BD aus Großbritannien im Regal. Ordentliches Bild, dünne Ausstattung).
Lieber Dolph, ich möchte dir erneut für einen kurzweiligen, vergnüglichen und unterhaltsamen Filmabend danken. Du bist mein Held, bleib uns bitte noch lange in dieser Form erhalten! YOU ROCK!!!
Sehr gut = 8/10
Lieblingszitat:
"He's lost too much blood. He needs a doctor."
"He needs a coffin."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

Set von Shout! Factory (USA)
Im Kurzformat:
Grotesque (USA 1988, Originaltitel: Grotesque)
Lisa (Linda Blair) und ihre Freundin Kathy (Donna Wilkes) sind mit dem Auto unterwegs zu Lisas Eltern. Deren Haus liegt in einer ruhigen Gegend, kurz vor dem Ziel werden die jungen Frauen von abgewrackten Punks belästigt. Glücklicherweise gelingt die Flucht vor den Irren, Lisas Eltern begrüßen ihre Tochter und deren Freundin sehr herzlich. Mitten in der Nacht bricht unvermittelt das Grauen über die Familie und deren Gast her, die Punker haben sich Zutrifft verschafft und drangsalieren alle Anwesenden. Es kommt zu tödlichen Übergriffen, nur Lisa kann erneut entkommen, flüchtet verzweifelt in den verschneiten Wald ...
Was bietet "Grotesque" dem Zuschauer an? Einen fiesen Home Invasion Streifen mit anschliessendem Rachefeldzug der Überlebenden (in diesem Fall also Linda Blair)? Weit gefehlt, es kommt alles ganz anders! Regisseur Joe Tornatore prügelt uns durch einen wüsten Genremix, baut einen durchgeknallten "Backwood-Unhold" ein (der gewissermaßen gar kein Vertreter dieser Gattung ist), schwingt dann doch noch den Hammer der Selbstjustiz. Kaum hat man sich am sadistischen Finale erfreut, kommt der Flick mit einem weiteren Twist aus der Hüfte geschossen, stellt alles auf den Kopf. Nebenbei werden diverse Protagonisten verschlissen, erwartet keinen von Linda Blair dominierten Film, Pausbäckchen reicht das Zepter weiter. Egal wir wirr und bizarr das Treiben mit zunehmder Spieldauer anmutet, zu jeder Zeit überzeugen Atmosphäre und Spannungsbogen, wartet man in freudiger Erregung auf die nächste Überraschung.
"Grotesque", selten passte ein Titel besser. Dieses Baby kann man vermutlich nur lieben oder hassen. Mich hat die Sause regelrecht vom Sofa des Todes gefegt, beim "Finale nach dem Finale" lag ich lachend auf dem Teppich, was für ein unglaublicher Unfug! Grotesk? Absurd? Obskur? Absolut! Erfrischenderweise benötigt der Streifen dazu keine ultraharten Auswüchse, vielmehr sorgt der irre Stilmix für hohen Wiedererkennungswert samt Spalterpotential. Mit der DVD bin ich zufrieden, freilich keine Scheibe für Pixelzähler.
Time Walker (USA 1982, Originaltitel: Time Walker)
Ausgrabungen in Ägypten sorgen für aufregende Funde, samt Sarkophag landet eine Mumie in den Forschungslaboren einer amerikanischen Universität. Professor Douglas McCadden (Ben Murphy) muss sich mit Neidern, Presse und Mitarbeitern plagen, bald soll dies jedoch seine kleinste Sorge sein. Offenbar enthält der Sarkophag eine gefährliche Substanz, zu allem Überfluß ist die Mumie plötzlich verschwunden. Wenig später wird der Campus von grauenvollen Todesfällen überzogen, wer oder was ist für den Terror verantwortlich???
Mumien schlurfen immer wieder über die Leinwände der Welt, diesmal ergänzt Science-Fiction den üblichen Horror. "Time Walker" fehlt es an echten Höhepunkten, ferner mutet die Inszenierung stets ein wenig träge an. Gleichwohl lullt mich der Streifen auf angenehme Art ein, punktet überdies mit seinem sympathischen Ensemble. Ben Murphy gefällt als moderner Professor, Kevin Brophy überzeugt in der Rolle des dümmlichen Bösewichts. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Austin Stoker und Darwin Joston, den Stars aus John Carpenters Meisterwerk "Assault on Precinct 13" (1976). Zwar sind die Herren nur in Nebenrollen am Start, doch ihre wenigen gemeinsamen Szenen sind für mich pure Magie.
Es muss nicht immer der Dampfhammer sein. Abseits von Hektik und allzu viel Krawall, nistet sich "Time Walker" unaufdringlich in einer gemütlichen Nische ein. Die DVD geht ebenfalls in Ordnung.
Abschliessend die Einzelwertungen für alle vier Filme des Sets:
• Lady Frankenstein - 7/10 (gut)
• The Velvet Vampire - 7/10 (gut)
• Grotesque - 8/10 (sehr gut) Achtung! Extrem subjektive Blap-Bewertung!
• Time Walker - 6,5/10 (oberste Mittelklasse)
"Vampires, Mummies & Monsters" bietet viel B-Movie-Vergnügen zum kleinen Preis, ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus! Knuffelfaktor 10!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

BD von Olive Films (USA)
The Boogens (USA 1981, Originaltitel: The Boogens)
Blaps kleine Brüder auf Beutezug
Nach rätselhaften und unheimlichen Vorfällen, wurde die Silbermine von Silver City vor rund siebzig Jahren geschlossen. Nun ist man erneut an der Anlage interessiert, sendet eine kleine Arbeitsgruppe zwecks Erkundung aus. Brian Deering (John Crawford) und Dan Ostroff (Med Flory) sind konzentriert bei der Sache, während Jungspund Roger Lowrie (Jeff Harlan) seinen Kumpel Mark Kinner (Fred McCarren) vor allem mit der Vorfreude auf seine Freundin Jessica Ford (Anne-Marie Martin) nervt, mit der in der bleibenben Freizeit ordentlich die Matratze in Bewegung bringen will. Freilich hat Roger an Marks vermutete Bedürfnisse gedacht, Jessica wird ihre Freundin Trish Michaels (Rebecca Balding) im Schlepptau haben. Trotz unterschiedlicher Prioritäten funktioniert das Team, bei guter Laune schreitet die Arbeit stetig voran. Zwar stösst man in der Mine auf eine gruselige Fundstelle, aus der Fassung bringen die entdeckten menschlichen Skelette jedoch keinen der Anwesenden. Für Roger und seinen Freund läuft es sowieso rund, Jessica ist willig, Trish versteht sich auf Anhieb mit Mark. Niemand ahnt das bevorstehende Grauen. Niemand? Nur der schrullige Alte (Jon Lormer) scheint zu wissen, welch entsetzliches Geheimnis in der lange verschlossenen Mine lauert, nun mit aller Macht ausbricht ...
Hauptsächlich inszeniert James L. Conway TV-Produktionen, ist in diesem Umfeld auch als Produzent und Autor tätig. Nur wenige Streifen Conways waren für den Kinosaal bestimmt, darunter der hier kurz vorgestellte "The Boogens". Stimmungsvolle Fotos und Zeitungsausschnitte teilen uns die Vorgeschichte mit, berichten vom Aufstieg und Fall der Silbermine in Silver City. Bergwerk, Kleinstadt, Horror, frühe achtziger Jahre, sofort wecken diese Stichworte Erinnerungen an "My Bloody Valentine", tatsächlich war der spätere Klassiker einige Monate vor "The Boogens" am Start. Während "My Bloody Valentine" fest im Kosmos des Slasherfilms verwurzelt ist, kommt Conways Streifen als Monstersause daher. Auf Klischees wird selbstverständlich nicht verzichtet, die jüngere Fraktion zeigt sich erwartungsgemäß hormongesteuert. Ohne Hektik stellt uns das Drehbuch die Protagonisten vor, während die Einsätze der Monster sehr überschaubar bleiben, erst auf der Zielgeraden kommen die Unholde richtig in Fahrt. Mir sagt diese Marschrichtung zu, denn die Damen und Herren vor der Kamera sind allesamt sympathische Erscheinungen, "irgendwie" möchte ich mich von keinem Mitglied des Ensembles frühzeitig trennen. Stimmt nicht ganz, allzu gern hätte ich den Boogens Hundefutter verabreicht, in Form des hässlichen Köters namens Tiger, fieses Fellknäuel mit Nervensägenpotential. Nicht unfair werden, Bello sorgt ab und zu für wohlwollende Schmunzler. An Humor mangelt es nicht, angenehmerweise nicht immer mit dem Vorschlaghammer verabreicht.
Werfen wir einen Blick auf die Akteure vor der Kamera. Fred McCarren fungiert als unfreiwilliger Held, Jeff Harlan macht als Roger auf Hormonmonster mit ständig geschwollener Hose. Obschon Roger sich hauptsächlich auf ein bestimmtes Thema beschränkt, kommt der notgeile Bursche nicht unangehm rüber. John Crawford war in unzähligen Produktionen zu sehen, ihm steht mit Med Flory ein Veteran gleicher Altersklasse zur Seite. Anne-Marie Martin und Rebecca Balding sind hübsche junge Damen, Jon Lormer passt wie angegossen in die Schablone des wirren Alten. Klar, niemand glaubt dem Greis, ihr kennt das zu erwartende Ergebnis aus anderen Genrebeiträgen. Damit sind die relevanten Darsteller bereits genannt, lediglich wenige kleinere Nebenrollen füllen das überschaubare Team auf. Fraglos ist die gute Chemie zwischen den Schauspielern eine der Stärken des Streifens, lässt die zunächst geringe Dosis Monstergetümmel nicht negativ ins Gewicht fallen.
Sämtliche Szenen innerhalb der Mine machen Laune, vielleicht hätte man das Set etwas gruseliger gestalten können, Zeit und Geld werden die Grenzen eng gezogen haben. Ausserhalb des Bergwerks bekommen wir es mit einer winterlichen Mittelgebirgslandschaft zu tun, dazu gibt einen Hauch Kleinstadt und rustikalen Ferienhauscharme aufs Auge. Die titelgebenden Monster sind zunächst nur zu hören, die Kamera schleicht aus bodennaher Monsterperspektive an die Opfer ran. Auf Gegeifer und Geröchel folgen Fangarme, später bekommen wir die freundlichen Fratzen der Biester zu sehen, Boogens und Blap sind offenbar nicht unähnlich, habe ich etwa Verwandtschaft in den USA? Naja, ich verzehre normalerweise kein Menschenfleisch, über den Hund kann man sich unterhalten.
Fazit: Tolles Ensemble in/vor ansprechenden Kulissen, schöne Kameraarbeit und knuffige Monster auf der Jagd. Wer mit gemütlich erzählten Geschichten Schwierigkeiten hat, dürfte bei "The Boogens" an der falschen Adresse sein. Sehr angenehme Unterhaltung im Gewand der frühen Achtziger, schmackhaftes Süppchen, wie gemacht für mein Näpfchen. Leider liegt keine deutsche Auswertung vor, ich habe zur Blu-ray aus den USA gegriffen. Mit der gebotenen Qualität bin ich sehr zufrieden, auf Hochglanzaufbereitung und DNR-Massaker wurde glücklicherweise verzichtet, das Material sieht wirklich nach Film aus. Extras sind Mangelware, immerhin hat es ein Audiokommentar auf die Scheibe geschafft, weitere Boni bleiben abwesend. Klarer Kauftipp für entspannte Monsterfreunde und Fans der frühen achtziger Jahre.
7/10 (gut)
Lieblingszitat:
"Is this a natural cavern?"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen