Dr. Freudsteins Tage im Keller

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:Grrmpf, ich sollte hier wohl doch mal wieder Filme eintragen :?
Nur warum soll ich ein und denselben Kommentar zu einem Film 2 x posten (zum Film und Tagebuch)
Der Vollständigkeit halber :opa:
Ich, staatstragend :shock: :lol:
Klar, ohne mich wäre die Justiz arbeitslos 8-)

Außerdem, ich als Säule dieses Staates, fange schon langsam an zu bröckeln :P
:lol:

@Blap: Das Grundgesetz ist nicht schlecht, wird Zeit, dass es endlich mal durchgesetzt wird. ;) Terroranschläge sind weitaus seltener geworden, seit der Doc vor sich hinbröckelt, und meine beschränken sich auf dieses Forum :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Eine ruhelose Nacht habe ich mit diesem Film verbracht:
dr. freudstein hat geschrieben:Eine dezente Autobiografie des bekannten Dichters und Autors Charles Bukowski

Bukowski hat in seinen über 40 Gedichten und Episoden-Romanen meist sein eigenes Leben am Rande der Gesellschaft autobiografisch, aber satirisch überspitzt dargestellt.
Diese italienische Verfilmung basierte auf dem Buch Erections, Ejaculations, Exhibitions and General Tales of Ordinary Madness von 1972, wo Charles am Anfang und am Ende leicht paedophile Neigung dargestellt wird und überwiegend die Geschichte mit der Prostituierten Cass (Ornella Muti) aufgezeigt wird.
Wie er hat sie einen Hang zur Selbstzerstörung, den sie dann auch bis zur totalen Verkommenheit vollzieht.
Bukowski selbst, starker Alkoholiker, lebt am Rande der Gesellschaft. Nutten, Stricher, Alkoholiker, Obdachlose gehören zu seinem Umfeld und er zeigt in seinen Werken auf, daß die Gestrandeten des amerikanischen Way of Life ebenso ihre interessanten Seiten haben, wenn nicht sogar mehr als andere.
Immer auf der Suche nach schmutzigem Sex durchstreift er die untere Schichten der Gesellschaft und lebt auch seine gewalttätigen Phantasien aus, was ihm auch schon mal eine Verhaftung einbringt. Bei einer Hure versucht er sogar in den Unterleib einzudringen, was mißlang, sollte aber seine Mutterliebe darstellen, die eines Sohnes, der zurück in den mütterlichen Leib möchte.
Eine professionelle Anstellung in einem New Yorker Verlag verlor er dann auch alsbald wieder wegen seiner Trunksucht, da er die angebotene Hilfe seines Chefs mit den Worten "Leck mich am Arsch" abgewiesen hatte.
So zog er zurück nach Los Angeles, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte.

Ganz einfach beschrieben würde das in etwa so aussehen:
:prost: :kotz: :prost: FICK :basi: :kotz: :prost: :prost: FICK :basi: usw. usw.
Obszön, dreckig, schmutzig, am Ende und doch nur ein Spiegel eines Teils der Gesellschaft.
Bukowski hat mal bei einer Lesung in der Hamburger Markthalle 1978 einen Kühlschrank auf der Bühne gehabt, gefüllt mit Müller Thurgau :shock:
Diverse Romane vom Bukowski habe ich in meiner Ausbildung zum Punk gelesen, heute natürlich praktisch keine Erinnerung mehr dran. Wäre Nachholbedarf.
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Aufgrund der grossen Nachfrage doch wieder:

Ein Feuer peitscht meine geschundene Seele
gleich der Brandung einer wütenden See
Der klammernde Griff der Verzweiflung schnürt meine Kehle
erdrückt mich, peinigt, tut so weh

Eigener zappelnder Körper raubt mir den Schlaf
lässt mich nicht ruhen wie jede Nacht
der Gott der Schmerzen macht seine Arbeit brav
besiegt mich, ohnmächtigt mich , hat mich geschafft

Tapfer betrete ich wieder die neue Nacht
zuckende Glieder, ruhelose Muskeln, schmerzende Knochen
den Kampf angetreten, gerüstet für die Schlacht
meinen Körper nicht aufzugeben, der Wille ungebrochen
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Do 27. Jan 2011, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
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buxtebrawler
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von buxtebrawler »

Ich sag's ja immer wieder, Sie sind ein Poet, Herr Dr.! :thup:

Unschönes Thema, aber der Kummer ist ja oftmals die beste Muse...

Wünsche jedenfalls weiterhin viel Kraft für die Schlacht!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

:D :prost: Danke
Ich bin Sonne, ich bin Poet, ich bin der schönste Mann der Welt, ich bin Gott...alle Superlativen findet man in mir wieder 8-)
Noch ein bißchen mehr Selbstvertrauen und ich bin glücklich dank meiner Psychologin und meinem bestem Kumpel (User hier im Forum, Namen der Redaktion bekannt)
Na, da gucke ich mal nen Bukowski Klon und dann sowas :oops:
Filme beschäftigen mich halt und ich versetze mich gerne in die Rolle der Hauptfigur. Ich guck jetzt mal MANIAC oder BLUTIGER FREITAG :twisted: und dann SUPERMAN, ab zum Fenster...plumps, matsch, knack :shock: :cry: :x
untot
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von untot »

dr. freudstein hat geschrieben: Ich bin Sonne, ich bin Poet, ich bin der schönste Mann der Welt, ich bin Gott...alle Superlativen findet man in mir wieder 8-)
:? Ob ich wohl hier die Medikamente doch zu hoch dosiert hab? :shock:
Bitte machen sie umgehend einen neuen Termin! ;)

Künstler und Genies, sind wirklich faszinierende Wesen! Seufz :mrgreen:
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dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Ich möchte jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde einen Termin und von Ihrem Medikament (kein Beipackzettel, nur Ihr PERSONALausweis :? ) bekomme ich eh nie genug von. Nebenwirkungen wie diese? Gerne :D Suchtgefahr: JA! Na und 8-)
dr. freudstein hat geschrieben:Leider mein Tape grad nicht zur Hand, vernünftiger Scan wird nachgereicht

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Charvàt, ehemaliger Knasti, verdingt sich seinen bescheidenen Unterhalt als Kraftfahrer. Ständig wird er von seinen Kollegen als Knastologe beschimpft und hat mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen. Er fährt die älteste Mühle aus dem Fuhrpark und seine Kollegen werden bei neugekauften LKWs bevorzugt.
Leben tut er zur Untermiete bei einer jungen Frau mit ihrem kleinen Jungen, mit dem er sich gut versteht und selbst hofft er auch auf ihre Zuneigung, wird aber abgewiesen.
Bei Außenstehenden nennt er diese Familie als die seine, weil er von einer eigenen Familie träumt.
Seinen Trieb befriedigt er bei Anhalterinnen, die er auf seinen Touren aufliest. Da er jedoch zur Gewalttätigkeit neigt, kommt es jedesmal zu einer Vergewaltigung, bis er zwei Frauen dabei tötet.
Die Leichen läßt er auf einer Mülldeponie verschwinden, wird dabei aber von einem Rentner im vorbeifahrenden Bus beobachtet. Die Kriminalpolizei nimmt die Spuren auf.

Ganz netter, seltener Film, grade als Rip von meinem Tape gesichtet.
Man merkt dem Film natürlich an, daß er in der Tchechoslowakei spielt, wie z. B. Genosse Hauptmann (der Kommissar), die moralischen Ermahnungen, nicht per Anhalter zu fahren usw.
Erinnert mich ein wenig an den alten Tatort.
Gut.
untot
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von untot »

:oops: Kicher, Du machst mich ganz verlegen! :D
*aber gefällt mir* :mrgreen:
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dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

*Gefällt mir auch* :thup: :D
untot
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von untot »

Ja wir sind Junkies, aber es ist uns scheißegal. :lol:
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