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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 7. Nov 2010, 18:56
von horror1966
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Survival of the Dead
(Survival of the Dead)
mit Alan Van Sprang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe, Devon Bostick, Richard Fitzpatrick, Athena Karkanis, Stefano DiMatteo, Joris Jarsky, Eric Woolfe, Julian Richings, Wayne Robson, Joshua Peace, Hardee T. Lineham, Dru Viergever, Shawn Roberts
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Kamera: Adam Swica
Musik: Robert Carli
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

In der Hölle ist kein Platz mehr und die Toten kommen auf die Erde zurück. Die wenigen Überlebenden versuchen, sich aus den Klauen Millionen hungriger Zombies zu retten. Einer davon ist der abgeklärte Sergeant Crocket mit seiner desillusionierten Einheit. Durch Zufall erfahren sie von einer Insel vor der Küste Nordamerikas, einem angeblich sicheren Zufluchtsort. Dort angekommen stellen sie fest, dass nicht die Untoten die größte Gefahr darstellen: Eine blutige Fehde zwischen den alteingesessenen Familien O’Flynn und Muldoon macht das Leben auf der Insel unmöglich. Während die O’Flynns die auferstandenen Untoten vernichten wollen, versuchen die Muldoons die Zombies zu domestizieren. Die untoten Freunde und Verwandten werden hinter Schloss und Riegel gehalten - mit fatalen Konsequenzen.


Der Name George A. Romero ist wohl der bekannteste, wenn es um das Genre der Zombiefilme geht, denn hat der Regisseur doch mit einigen seiner Filme wahre Meilensteine gesetzt. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, wenn man in seinen Werken immer das Besondere erwartet, was in den meisten Fällen ja auch geboten wurde. Doch mit "Survival of the Dead" ist nun sein neuestes Werk der "of the Dead Reihe" erschienen, das den hohen Standard früherer Filme nicht mehr nicht mehr erfüllen kann. Damit wir uns nicht falsch verstehen, es handelt sich hier um einen durchaus unterhaltsamen Zombiefilm, der auch einen annehmbaren Härtegrad beinhaltet, aber aus der Sicht eines eingefleischten Romero-Fans handelt es sich eher um eine leichte Enttäuschung, denn fehlt es der Geschichte doch an den wichtigsten Dingen, die man in einem Zombiefilm vom Altmeister ganz einfach erwartet.

So ist es allein schon recht gewöhnungsbedürftig, das man vielmehr mit einer Zombie-Komödie als mit einem ernstzunehmenden Film zu tun bekommt. Ich wüsste nicht, das in einem vorherigen Teil der Reihe so viele komische Passagen enthalten wären, wie es in vorliegendem Film der Fall ist. Das äussert sich insbesondere in einigen Tötungen diverser Untoter, die zugegebenermaßen teilweise äusserst witzig erscheinen, die man aber in dieser Form nicht unbedingt in einem Romero-Film erwartet. Hinzu kommt die Tatsache, das absolut nichts von der üblichen Grundstimmung zu spüren ist, die ansonsten immer sehr beklemmend, düster und auch sehr bedrohlich war. Das ist vor allem deswegen sehr bedauerlich, da die herausragende Atmosphäre schon immer ein absolutes Markenzeichen der "of the Dead Filme" war und ganz besonders in den ersten 3 Teilen extrem stark zum Ausdruck kam.

In vorliegendem Film hat man sich aber leider nicht dieser Stärken besinnt und mehr auf Humor gesetzt, was für echte Fans sicherlich ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Gerade bei den Versuchen, die Untoten zu dressieren, fühlt man sich an einigen Stellen an die Zombie-Retro-Komödie "Fido" erinnert, was ja nicht zwangsweise als negativ zu bewerten ist, aber wir sprechen hier über einen Zombiefilm von Romero und da stellt sich die Frage, ob der Zuschauer das überhaupt will. Erwartet man doch viel eher ein äusserst bedrohliches Szenario, dem eine ordentliche Portion Sozialkritik beigemischt wurde und das erstklassige SFX beinhaltet. Nun kann man sich zwar über die vorhandenen Effekte nicht wirklich beklagen, denn gibt es doch einige wirklich sehenswerte Szenen zu begutachten, jedoch mangelt es etwas an Abwechslung, da es sich in der Mehrzahl lediglich um etliche Kopfschüße handelt. Echte Auseinandersetzungen zwischen Mensch und Zombie sind eher die Seltenheit, so das auch lediglich einige wenige Biss-Szenen zu sehen sind.

Ganz generell wird man auch die gesamte Laufzeit über das Gefühl nicht los, das die Untoten hier eher eine Art Nebenrolle einnehmen, dreht sich die eigentliche Geschichte doch hauptsächlich um die Familienoberhäupte zweier verfeindeter Familien, deren ewig andauernder Streit zu sehr in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Will der eine die Insel von sämtlichen Zombies säubern, so will der andere sie am "Leben" lassen, um sie dazu zu bringen, das sie andere Nahrung als Menschenfleisch zu sich nehmen. Man sieht also, das die Rahmenhandlung auch nicht unbedingt vor Innovation und Kreativität sprüht, hier hätte Romero sicherlich eine Menge mehr bewerkstelligen können. So kann man letztendlich festhalten, das hier ein größtenteils gut unterhaltender Zombiefilm vorliegt, der insbesondere als Komödie äusserst gut funktioniert und so auch sicher seine Fangemeinde finden wird. Aus Sicht eines echten Romero-Fans wird allerdings lediglich Durchschnitt und teilweise gewöhnungsbedürftige Filmkost geboten, denn hat der Altmeister hier doch definitiv den schwächsten Teil der Reihe abgeliefert.


Fazit:


Wenn man nicht wüsste, das es sich bei "Survival of the Dead" um den neuesten Teil einer Kult-Reihe handelt, dann könnte man recht objektiv behaupten, das es sich um eine gelungene und teils sehr witzige Zombie-Komödie handelt, denn kurzweilige Unterhaltung ist jederzeit vorhanden. Legt man allerdings den altbewährten Romero-Maßstab an, bekommt man es doch eher mit einer leichten Enttäuschung zu tun. Haben schon die letzten beiden Teile "Land of the Dead" und "Diary of the Dead" die Meinungen extremst gespalten, so wird das bei vorliegendem Film noch mehr der Fall sein. Mir persönlich hat das Werk recht gut gefallen, ist aber dennoch der mit Abstand schwächste Teil der Reihe und darf vor allem nicht mit der genialen ersten Trilogie verglichen werden, denn dazu fehlt es ganz eindeutig an Klasse.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making Of, International Shout Outs, Exklusives Booklet

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 7. Nov 2010, 18:56
von horror1966
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Maria Stuart - Blut, Terror und Verrat
(Gunpowder, Treason & Plot)
mit Vulpe Adrian, Carmen Ungureanu, Clemence Poesy, Tadeusz Pasternak, Maria Popistasu, Catherine McCormack, Steven Duffy, Catalin Babliuc, Kevin McKidd, Emil Hostina, Daniela Nardini, Radu Andrei Micu, Robert Carlyle
Regie: Gillies MacKinnon
Drehbuch: Jimmy McGovern
Kamera: Nigel Willoughby
Musik: John E. Keane
FSK 16
Großbritannien / 2004

Maria Stuart hat nach ihrer Thronbesteigung harte Machtkämpfe zu bestehen. Die blutjunge, in Frankreich als Katholikin erzogene Königin sieht sich vielen offenen und versteckten Gegnern gegenüber. Ihr illegitimer Halbbruder konspiriert mit ihrer mächtigsten Feindin, Königin Elisabeth I. von England, die katholische Minderheit hofft auf eine starke Verbündete, der protestantische Adel versagt ihr die Gefolgschaft. Ihr Ehemann Lord Darnley entpuppt sich als versoffener Taugenichts und ihr engster Vertrauter wird heimtückisch ermordet. Doch Maria Stuart ist durch und durch eine machtbewusste Herrscherin, die auch vor Blutvergießen und Mordaufträgen nicht zurückschreckt. Mit Hilfe ihres Liebhabers Bothwell weist sie ihre Feinde in die Schranken. Marias Sohn James I. von England und Schottland wird später nur knapp einem spektakulären Anschlag katholischer Verschwörer entkommen. Dass die sorgfältig geplante Sprengung des ganzen House of Parliament in letzter Minute verhindert werden konnte, wird in England heute noch gefeiert.


Gerade bei zeitgeschichtlichen Historienfilmen gibt es immer wieder genügend Leute, die sich insbesondere darüber aufregen wenn die chronologische Reihenfolge der Ereignisse nicht zu 100 % authentisch dargestellt werden, oder gar einige Begebenheiten überhaupt keine Berücksichtigung finden. Sicherlich ist dies auch in vorliegendem BBC-Zweiteiler aus dem Jahre 2004 der Fall, jedoch kann man meiner Meinung nach großzügig darüber hinwegsehen, da man in der Gesamtheit dieses Werkes mit rund 200 Minuten jederzeit spannender und interessanter Filmkost bedient wird, die einem auch einen sehr glaubwürdigen Eindruck der damaligen Geschenisse vermittelt, in denen Verrat und politische Intrigen zur ganz normalen Tagesordnung gehörten. Vielleicht fehlt es dem Film an spektakulären und blutigen Schlachten, doch hat man hier ganz eindeutig den Focus auf die etlichen Intrigen gelegt, mit denen sich Maria Stuart nach ihrer Thronbesteigung auseinandersetzen musste. Und gerade diese Thematik wurde ganz hervorragend herausgearbeitet, so das man sich ein sehr gutes Bild davon machen kann, wie schwer es gewesen sein muss, das damalige Schottland zu regieren.

Dabei steht vor allem die Religion im Vordergrund, denn ist es doch für das protestantische Schottland fast undenkbar, von einer katholischen Königin regiert zu werden. So ist dann auch die Verfolgung der Katholiken ein wesentlicher Bestandteil dieser spannenden Geschichte, zieht sich diese Thematik doch wie ein roter Faden durch den gesamten Film und steuert unbeirrt auf den Höhepunkt zu, der am Ende des zweiten Teils dargestellt wird. Beschäftigt sich der erste Teil der Geschichte mit der Person der Maria Stuart und ihrer Regentschaft, so widmet sich Teil 2 ihrem erwachsenen Sohn, der nach ihrer Hinrichtung zum König von Schottland und England gekürt wird. Hier ist dann auch die meiner Meinung nach einzige Schwäche dieser Produktion zu erkennen, denn nachdem Maria am Ende des ersten Teils in englische Gefangenschaft gerät und ihr der Säugling weggenommen wird, beginnt die zweite Phase des Films mit ihrem erwachsenen Sohn und ihrer eigenen Hinrichtung. Es gibt keinerlei Erklärungen für die fehlenden Jahre, was den Übergang in den neuen Geschichtsteil etwas abgehackt erscheinen lässt. Hier hätte man sicherlich einen etwas flüssigeren Übergang gestalten können, denn die fehlenden Jahre sind schon als kleines Defizit anzusehen.

Das ändert aber keinesfalls etwas am ansonsten erstklassigen Gesamtbild das der Zuschauer hier gewinnt, denn auch Teil 2 dieses Historien-Dramas weiss jederzeit zu überzeugen und verzeichnet auch im Bereich der Spannung keinerlei Einbrüche. Mit Robert Carlyle (The Tournament, 28 Weeks later) in der Rolle von König James I. hätte man kaum eine bessere Besetzung finden können, verkörpert er die Rolle des machtbesessenen und verkrüppelten Monarchen doch ganz ausgezeichnet, wobei man aber auch ganz generell äusserst wenig Kritik an der gesamten Darsteller-Riege üben kann. Sämtliche Charaktere werden erstklassig dargestellt und das dabei an den tag tretende Schauspiel kann sich jederzeit sehen lassen. Deshalb verwundert es mich auch ehrlich gesagt, das man gerade in diesem Punkt auf einige negative Kritiken stößt, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann.

Bezog sich der Teil der Geschichte um Maria Stuart noch sehr extrem auf die nie aufhörenden Intrigen, die sich um ihre Person gesponnen haben, so ist der zweite Teil der Geschichte fast gänzlich auf die Verfolgung der Katholiken aufgebaut, die deshalb den neuen König töten wollen. Selbstverständlich sind auch hier Verrat und politische Machtspiele zu erkennen, jedoch treten diese nicht mehr annähernd so explizit in den Vordergrund, wie es noch im ersten teil der Geschichte der Fall war. Insgesamt gesehen ergint sich letztendlich ein gänzlich überzeugender Gesamteindruck, so das man für diese DVD nur eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann. Freunde historischer Dramen dürften hier trotz einiger kleiner Defizite voll auf ihre Kosten kommen und ihre Freude an diesem tollen Film haben. Zum Ende möchte ich noch einen Punkt ansprechen, der mir in einer anderen Kritik ziemlich sauer aufgestoßen ist dabei geht es um angebliche technische Fehler bei vorliegender DVD. Einem Film mehrere Punkte in der Bewertung abzuziehen, nur weil die erworbene DVD anscheinend hakt, empfinde ich als nicht gerade gerechtfertigt, denn entweder hat man das Pech gehabt, das man wirklich eine fehlerhafte Scheibe erwischt hat, oder man sollte einmal den eigenen DVD-Player kontrollieren. Bei mir gab es nicht die kleinste Störung, der gesamte Film war lückenlos und in bester Qualität anzuschauen. Bevor man deshalb also einen eventuell überhaupt nicht gerechtfertigten Punkabzug vornimmt, sollte man erst einmal sämtliche Möglichkeiten ausloten, die zu diesem Zustand führen können.


Fazit:


Mit einigen kleineren Defiziten versehen ergibt "Maria Stuart" dennoch ein absolut überzeugendes Gesamtbild, das dem Zuschauer ganzzeitig äusserst spannende und interessante Unterhaltung garantiert. Gute Darsteller, herrliche Kulissen und eine toll umgesetzte Geschichte sorgen hier für ein überzeugendes Filmerlebnis, das man nur bedenkenlos weiterempfehlen kann.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 202 Minuten
Extras: Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Do 11. Nov 2010, 20:33
von horror1966
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Dschingis Khan - Sturm über Asien
(Tayna Chingis Khaana)
mit Stepanida Borissova, Sergei Egorov, Gernot Grimm, Orgil Makhaan, Eduard Ondar, Susanna Orzhak, Efim Stepanov, Cary-Hiroyuki Tagawa, Oleg Taktarov, Men Tu
Regie: Andrei Borissov
Drehbuch: Nikolay Luginov
Kamera: Uriy Berezhnev
Musik: Albert Kuvezin
FSK 16
Mongolei / Russland / USA / 2009

Temujin und Jamuka und Khokhochoi sind Freunde. Als Kinder schließen Temujin und Jamuka Blutsbrüderschaft. Die Freundschaft hält bis ins Mannesalter. Khokochoi wird Schamane und begleitet den Weg der Freunde mit gewissem Abstand. Als Jamukas Bruder Taichar ein Pferd für seine Verlobte Temulin aus der Herde von Temujin stiehlt und von Horchu dabei erwischt und erschossen wird, kommt es zum Eklat. Temujin will den Schuldigen nicht ausliefern, und so beginnt der Bruderkrieg. Temujin durch Vorsehung zum Dschingis Khan bestimmt führt das Lager der verschiedenen Stämme an, um das Land zu vereinigen und gegen die Naimanen, die in die Steppe ihre Steppe eingefallen sind, zu verteidigen. Khokochoi versucht, den Frieden wieder herzustellen und warnt vor dem "Wahnsinn" von Temujin, wird aber von dessen Anhängern getötet. Jamuka schließt sich dem Lager der Naimanen an. Ein blutiger Krieg beginnt, den Temujin durch eine List gewinnt. Er will sich mit Jamuka versöhnen, aber dieser lehnt ab und bittet um seinen Tod.


Nun wird es ganz sicher etliche Leute geben, die bei einer Verfilmung über die Fugur des Dschingis Khan eine stark actiongeladene Geschichte erwarten, was bei diesem Werk dann letztendlich zu einer kleineren Enttäuschung führen könnte. Wird hier doch vielmehr der Werdegang eines der größten Kriegsherrscher der Zeitgeschichte aufgezeigt, die schon im frühesten Kindesalter beginnt und die Gesamtumstände beleuchtet, bis aus dem kleinen Jungen Temujin letztendlich der Sagenumwobene Dschingis Khan wird. So muss sich der Zuschauer letztendlich mit einer einzigen wirklich großen Schlacht zufriedengeben, die es dann allerdings auch wirklich in sich hat und zudem mit einigen wirklich blutigen Passagen garniert wurde. Zudem gibt es noch einige kleinere Scharmützel, deren Kampfhandlungen allerdings eher bescheiden ausfallen, als das man von wahren Schlachten sprechen könnte.

Insgesamt gesehen gibt es an dieser Verfilmung eigentlich recht wenig auszusetzen, denn die Story wurde wirklich gut und interessant umgesetzt und ist ausserdem auch recht aufwendig in Szene gesetzt. Der für mich einzige Kritikpunkt besteht lediglich darin, das die Geschehnisse nicht gerade perfekt zusammengeschnitten wurden. Dadurch verliert die Story doch erheblich an einem gelungenen Erzählfluss, so das phasenweise schon einige Verwirrungen beim Betrachter auftreten können. Besonders zeigt sich das in der großen Schlacht die einem zum Ende des Films präsentiert wird, denn hier kann man ziemlich leicht den Überblick verlieren, da man eigentlich überhaupt nicht mehr weiss, wer zu wem gehört. Leider ist das im Endeffekt doch etwas störend und beeinträchtigt das Sehvergnügen in nicht gerade unerheblicher Art und Weise.

Ansonsten gibt es aber keinerlei Grund zur Beanstandung, da man auch in Hinsicht auf die darsteller mit guten Leistungen konfrontiert wird, insbesondere Eduard Ondar in der Rolle des erwachsenen Dschingis Khan weiss hier durch gelungenes Schauspiel absolut zu überzeugen und drückt dem ganzen so fast unweigerlich seinen persönlichen Stempel auf. Man könnte nun im Prinzip von einem absolut gelungenem Film sprechen, wenn da nicht die durch die Schnitte verursachten Stockungen in der Erzählweise wären, die den Film als Gesamtwerk zwar keinesfalls kaputtmachen, aber den entstehenden Gesamteindruck doch etwas trüben, was die Macher ganz bestimmt hätten vermeiden können.

Letztendlich aber handelt es sich auf jeden Fall um eine sehenswerte Verfilmung über Dschingis Khan, die den Werdegang des berühmten Feldherren in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. So erfährt man dann auch interessante Dinge aus der Kindheit von Temujin und eine Menge über die Widerstände, die er überwinden musste, bis aus ihm der berühmte Dschingis Khan wurde. Diese äussern sich vor allem im Verhältnis zu ehemaligen Freunden und Brüdern, die ihn später nicht als Herrn über die Stämme der Mongolen anerkennen wollen. So bietet der Film also interessanten Geschichtsunterricht, der zwar nicht so actionreich gestaltet ist wie manch einer das vielleicht erwartet hat, aber dennoch absolut sehenswert ist. Wenn man den Film dann noch etwas besser geschnitten hätte, gäbe es im Endeffekt überhaupt nichts an ihm auszusetzen, aber bei einer solch geschichtsbeladenen Thematik ist es bestimmt auch relativ schwer, die absolute Perfektion zu erreichen.


Fazit:


Freunde der besonders actionreichen Filmkost werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen, da die wirklichen Kämpfe erst zum Ende hin zu begeistern wissen, wer allerdings auf interessante und spannende Hintergründe Wert legt, dem dürfte diese Verfilmung wohl sehr gut gefallen. Zugegeben, an einigen Stellen kann schon etwas der Eindruck einer gewissen Zähflüssigkeit und Verwirrung entstehen, was allerdings nicht an der Geschichte selbst, sondern am Zusammenschnitt des Filmes kiegt. Dennoch wird man im Endeffekt mit einem absolut sehenswerten Film konfrontiert, den man sich auf jeden fall einmal anschauen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Russisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 122 Minuten
Extras: Making Of, Originaltrailer, Trailershow

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 13. Nov 2010, 22:57
von horror1966
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Sherlock Holmes
(Sherlock Holmes)
mit Robert Downey Jr., Jude Law, Racel McAdams, Mark Strong, Eddie Marsan, Robert Maillet, Geraldine James, Kelly Reilly, William Houston, Hans Matheson, James Fox, William Hope, Clive Russell, Oran Gurel, David Garrick
Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Michael Robert Johnson / Anthony Peckham
Kamera: Philippe Rousselot
Musik: Hans Zimmer
FSK 12
Deutschland / USA / 2009

Sherlock Holmes mag etwas verrückt sein, doch er ist ein sehr guter Detektiv. Da kündigt der der schwarzen Magie frönende Frauenmörder Lord Blackwood vor seiner Exekution an, dass sein Tod erst der Anfang sein werde. Prompt weilt er alsbald wieder unter den Lebenden und treibt seinen niederträchtigen Plan, mit Hilfe seiner Geheimorganisation wieder die Macht über Britanniens ehemalige Kolonie, den Vereinigten Staaten, zu erlangen, voran. Da ist Holmes gefordert...


Arthur Conan Doyle hat mit Sherlock Holmes wohl den berühmtesten fiktiven Detektiv der Geschichte erschaffen, der nun in einem völlig neuen Gewand auf die Leinwand zurückgekehrt ist. Als großer Fan der alten Holmes-Filme mit dem großen Basil Rathbone in der Hauptrolle war ich doch recht skeptisch, ob der neu aufpolierte Detektiv meinen Gefallen finden würde. Denn immerhin wird er in vorliegendem Film nicht nur als kriminalistisches Superhirn, sondern auch als kleiner Actionheld dargestellt, was man ja bisher überhaupt nicht gewohnt war. Zudem wurde auch der Figur des Dr. Watson ein vollkommen anderer Charakter verliehen, der hier nicht mehr als leicht naiver aber sehr liebenswerter Haudegen dargestellt wird, sondern auch durch ein recht actionreiches Auftreten und einen gefestigten Charakter in Erscheinung tritt.

Umso überraschter war ich dann auch von dieser modernen Version, die eigentlich in allen Belangen vollkommen zu überzeugen weiss und zudem auch noch mit den perfekten Darstellern für die neu aufpolierten Hauptfiguren besetzt ist. Mit Robert Downey Jr. (Holmes) und Jude Law (Watson) hätte man kaum eine bessere Besetzung finden können, denn bringen die beiden doch jede Menge Esprit und Pfiff in die leicht angestaubten Figuren und vermitteln dem Betrachter ausserdem ein hoges Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit. Manch einem mag diese neue Variante des intelligenten Detektives vielleicht nicht ganz in den Kram passen, jedoch sollte man selbst als ausgewiesener Nostalgiker anerkennen, das hier eine zeitgemäße und zudem noch sehr unterhaltsame Geschichte auf den Weg gebracht wurde, die mit einer gehörigen Portion Action, sehr viel Charme und auch dem nötigen Anteil von Wortwitz und Humor angereichert wurde, was dem Film insgesamt sehr gut zu Gesicht steht.

Die größte Stärke des Werkes, das auf keiner literarischen Vorlage von Arthur Conan Doyle beruht, sind aber ganz eindeutig die beiden Hauptdarsteller, die der äusserst tempo-und actionreichen Geschichte ihren Stempel aufdrücken, denn von der ersten Minute an versprühen Duwney und Law so viel Charme, das man die beiden sofort in sein Herz schließt und ihnen jede Menge Symphatiepunkte zugesteht, die sie sich im weiteren Verlauf der Story auch redlich verdienen. Der Zuschauer merkt dabei ziemlich schnell, das er keineswegs zu vorschnell die Vorschußlorbeeren verteilt hat, entpuppt sich das temporeiche Geschehen als äusserst pfiffiges Szenario, das wirklich alles beinhaltet, was einen modernen Detektivfilm ausmacht, der zeitlich gesehen in einer längst vergangenen Epoche spielt. Neben den schon erwähnten Stärken gesellt sich auch noch ein wirklich gut aufgebauter Spannungsbogen, der sich mit der Zeit immer mehr verdichtet und teilweise sogar recht mysteriöse Züge erkennen lässt und so für ein jederzeit spannendes Filmvergnügen sorgt.

Aller Skepsis zum Trotz bekommt man hier eine für manche Leute zu Beginn vielleicht etwas gewöhnungsbedürftige Neuinterpretation von Sherlock Holmes präsentiert, die absolut sehenswert und immer unterhaltsam ist. Temporeicher und actiongeladener als je zuvor agiert der berühmte Detektiv an der Seite seines treuen Gefährten und ist dabei jeder Menge brenzliger Situationen ausgesetzt, aus denen er sich aber immer wieder mit etwas Glück und viel Verstand befreien kann. Jeder echte Sherlock Holmes-Fan sollte sich dieses Werk auf jeden Fall ansehen und sich extrem kurzweilig von ihm unterhalten lassen. Ausserdem deutet auch das gewählte Ende durchaus darauf hin, das noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, deutet doch alles auf mindestens eine Fortsetzung hin, in der man dann wohl auch auf den Erzfeind von Holmes treffen wird, denn was wäre der Meister-Detektiv ohne sein kriminelles Pendant, Professor Moriarty?


Fazit:


Bei dieser Neuinterpretation kann man bedenkenlos zugreifen, wird einem doch zwei Stunden beste und extrem kurzweilige Unterhaltung geboten, die so vollkommen anders daherkommt, als wie man es bisher in den Abenteuern des Sherlock Holmes gewohnt war. Die Auffrischung ist dabei ganz hervorragend gelungen und man kann Regisseur Guy Ritchie nur zu diesem Film gratulieren, den er zudem auch noch mit genau den richtigen Darstellern besetzt hat, denn diese verleihen der "Frischzellenkur" einen glaubhaften Gesamteindruck, der ausserdem auch noch sehr positiv ausfällt.


8/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 13. Nov 2010, 22:58
von horror1966
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Haunted Hill
(House on Haunted Hill)
mit Geoffrey Rush, Famke Janssen, Taye Diggs, Peter Gallagher, Chris Cattan, Ali Larter, Bridgette Wilson, Max Perlich, Jeffrey Combs, Dick Beebe, Slavitza Jovan, Lisa Loeb, James Marsters, Jeannette Lewis, Janet Tracy Keijser
Regie: William Malone
Drehbuch: Rob White / Dick Beebe
Kamera: Rick Bota
Musik: Don Davis
FSK 16
USA / 1999

Steve Price ist ein millionenschwerer Exzentriker, der nicht nur in seinen Themenparks mit der Todesangst der Menschen seine Scherze treibt. Sein neuester Coup: Jedes Mitglied einer Gruppe von Fremden erhält eine Million Dollar - wenn sie eine ganz Nacht mit ihm und seiner Frau in dem berüchtigten Art-Deco-Geisterpalast aushalten. Die einstige Anstalt für Geisteskranke hatte 1931 entsetzliche Berühmtheit erlangt, als die dort gefolterten und gequälten Patienten aufbegehrten und ein Massaker anrichteten. Weder Ärzte, Pflegerinnen, noch die Insassen überlebten diese Nacht des Horrors. Price Gäste merken schnell, dass sie sich auf einen bizarren Alptraum eingelassen haben, dem sie wahrscheinlich nicht lebend entkommen. Und auch Price darf sehr bald feststellen, dass sich die von ihm geschaffene labyrinthische Hölle seiner Kontrolle entzieht... und die Geister der Toten rachlüsternd nach den Lebenden greifen!


Nun mag man ja zu Neuauflagen alter Horror-Klassiker stehen wie man will, aber bei "Haunted Hill" handelt es sich ganz sicher um eines der besseren Remakes, bekommt man doch einen wirklich sehr gelungenen und atmosphärischen Gruselfilm geboten, der zudem noch einige blutige Szenen beinhaltet und teilweise ein sehr gutes Effekt-Spektakel bietet. Horror-Fans werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen und insbesondere die immer unheimlichere Grundstimmung in sich aufsaugen, die sich während der Geschehnisse in dem alten Haus entfaltet. Vor allem mit dem Hintergrundwissen, das man sich in einer ehemaligen Klinik befindet, in der ein wahnsinniger Doktor die grausamsten Experimente an seinen Patienten vorgenommen hat, sind streckenweise äusserst unheilvolle und bedrohliche Züge zu erkennen, die sich durch die stattfindenden Ereignisse noch zusätzlich immer weiter verdichten und so für ein exzellentes Grusel-Feeling beim Zuschauer sorgen.

Es ist dabei ziemlich schwer, sich der von der Geschichte ausgehenden Faszination zu entziehen, doch eigentlich will man das auch gar nicht sondern gibt sich komplett der herrlichen Grusel-Atmosphäre hin. Und so taucht man gern in die geheimnisvolle Welt des "Haunted Hill" ein in dem sich immer mehr mysteriöse Dinge ereignen, die man zu Beginn noch dem Gastgeber Steve Price zuschreibt. Mit der Zeit müssen aber alle erkennen, das wohl ganz andere Mächte am Werk sind die mit lebenden Menschen herzlich wenig zu tun haben. Mit der Zeit nimmt die Story dann auch noch einige recht überraschende Wendungen, die man am Anfang noch nicht wirklich erahnen kann. Diese Überraschungsmomente werten den Film insgesamt noch einmal zusätzlich auf und unterstreichen letztendlich ein absolut überzeugendes Gesamtbild, das man von diesem Werk erhält.

Dazu zählt auch die Darsteller-Riege, in der sich mit Famke Janssen, Peter Gallagher, Jeffrey Combs und Ali Larter auch einige ziemlich bekannte Gesichter befinden. Durch die Bank bekommt man hier überdurchschnittliches Schauspiel geboten, man merkt dabei deutlich das Leute am Werk sind, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Am auffallendsten sind dabei die Passagen, in denen die Eheleute Price sich gegenseitig angiften, was auf eine sehr sarkastische Art und Weise geschieht und mit bissigem Wortwitz untermalt wird. Doch auch die anderen Akteure wissen in ihren Rollen durchaus zu überzeugen, so das es im Endeffekt am dargebotenen Schauspiel keinerlei Grund zur Beanstandung gibt.

Und so kann man insgesamt von einem wirklich gelungenen Gruselfilm sprechen, der jederzeit einen konstanten Spannungsbogen erkennen lässt und während der gesamten knapp 90 Minuten keinerlei Einbrüche aufzeigt. Gute Darsteller und eine gute-und temporeiche Erzählweise sind 2 weitere Stärken dieser Neuauflage, doch das ganz große Highlight ist meiner Meinung nach ganz eindeutig die vorherrschende Atmosphäre. Ein hohes Maß an Dichte und etliche bedrohliche und unheilvolle Momente sorgen genau für das, was man sich als Grusel-Fan erwartet, nämlich eine herrliche Neuauflage eines alten Klassikers, der in allen Belangen überzeugen kann und so für ein hervorragendes Filmerlebnis sorgt.


Fazit:


Regisseur William Malone hat mit "Haunted Hill" eine äusserst gelungene Neuauflage des alten Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" aus dem Jahre 1959 geschaffen, in dem der große Mime Vincent Price die Hauptrolle gespielt hat. Zeitgemäß aufbereitet und mit einigen gelungenen Effekten ausgestattet ist so ein absolut sehenswertes Remake entstanden, das äusserst spannend und immer extrem atmosphärisch daherkommt. Wenn auch vielleicht nicht ganz die Klasse des Originals erreicht werden kann, sollte jeder echte Grusel-Fan diese neue Version gesehen haben.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1, DD 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Trailer, Audiokommentar, Featurettes, Deleted Scenes, Soundhighlights, Dokumentation: Original & Remke: Two Houses

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 13. Nov 2010, 22:58
von horror1966
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Darfur - Der vergessene Krieg
(Darfur)
mit Kristanna Loken, Billy Zane, Edward Furlong, David O'Hara, Noah Danby, Matt Frewer, Hakeem Kae-Kazim, Sammy Sheik, Maggie Benedict, Fatima Masapu, Taurig Jenkins, Thando Sibeko
Regie: Uwe Boll
Drehbuch: Uwe Boll / Chris Roland
Kamera: Mathias Neumann
Musik: Jessica de Roij
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Seit 2003 begehen arabische Milizen namens Janjaweed in Darfur schwere Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung und ziehen mordend, plündernd und vergewaltigend von Dorf zu Dorf. Für die Vereinten Nationen handelt es sich um eine der „schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt“. Eine kleine Gruppe internationaler Journalisten besucht ein noch unzerstörtes Dorf, um mehr über diese Massaker zu erfahren. Als sich herausstellt, dass die Janjaweed auf dem Weg zu diesem Dorf sind, stehen die Reporter vor einer schwierigen Entscheidung. Entweder sie wenden die Augen von dem anstehenden Blutbad ab oder sie helfen der Bevölkerung, koste es, was es wolle.


Schon seit jeher ist Uwe Boll einer der umstrittensten Regisseure überhaupt und musste nicht gerade selten jede Menge Hohn und Spott über sich ergehen lassen. Es gibt auch genügend Leute, die seine Filme von Anfang an schon rein aus Prinzip niedermachen, obwohl es gar nicht gerechtfertigt ist, denn der gute Mann hat auch schon einige recht gut anzuschauende Werke auf den Weg gebracht. Nun liegt mit "Darfur - Der vergessene Krieg" meiner Meinung nach sein bisher mit Abstand bester Film vor, in dem Boll dem Zuschauer die Grausamkeit des Völkermordes auf eine sehr schonungslose Art und Weise näherbringt, so das einem phasenweise fast zwangsläufig die Tränen in die Augen treten. Dies geschieht allerdings nicht weil der Film so schlecht, sondern das Gesehene teilweise so schockierend und bewegend ist, das man den Tränenfluss nur schwerlich zurückhalten kann.

Dabei hat es der umstrittene Filmemacher nahezu perfekt verstanden, erst einmal einen intensiven Eindruck über die ärmlichen Verhältnisse in einem der ärmsten Länder Afrikas (Sudan) zu vermitteln, so entsteht beim Zuschauer nicht selten das Gefühl, das man sich in einer vollkommen anderen Welt jenseits jeglichen Luxus befindet, in der es an den grundlegendsten Dingen mangelt. Stellvertretend dafür ist hier das kleine Dorf "Dafur", das sich abseits jeder Zivilisation befindet und auf das der Focus der vorliegenden Geschichte gerichtet ist. Die erste Filmhälfte beinhaltet noch keinerlei actionreiches Geschehen, sondern ist einzig und allein von Dialogen geprägt, die zwischen den ausländischen Reportern und den Bewohnern des Dorfes stattfinden. Für manch einen mag das eventuell etwas langweilig klingen, jedoch sind allein schon die geführten Interviews äusserst schockierend und stimmen den Zuschauer auf das folgende und an Grausamkeit kaum zu überbietende schreckens-Szenario ein, das noch folgen soll.

Nur die von der schwarzafrikanischen Bewohnern geschilderten Ereignisse, bei denen es um Vergewaltigungen und Völkermord handelt sind schon so schockierend, das einen fast zwangsweise eine Gänsehaut überkommt, da man sich die geschilderten Grausamkeiten kaum vorstellen möchte. Und obwohl man ganz genau weiss, das man es hier keineswegs mit Fiktion sondern mit der erschreckenden Realität zu tun hat, weigert sich ein Teil des eigenen Verstandes, das Gehörte zu glauben. Schon in dieser Phase des Filmes hat es Boll ausgezeichnet verstanden, seinem Werk eine ungeheure Intensität zu verleihen, die sich im laufe der Zeit noch um ein Vielfaches verstärken soll. Denn als die arabischen Milizen im Dorf eintreffen, spitzt sich die lage in einer Art und Weise zu, die man kaum in Worte fassen kann, das bis hierhin lediglich durch Worte beschriebene Szenario nimmt auf einmal auch visuelle Gestalt an und schockt den Betrachter dann auch mit einer Brutalität, die einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlassen soll, den man nicht so schnell wieder los wird.

Die nun folgenden Greueltaten muss man wirklich selbst gesehen haben um die Wucht beschreiben zu können, mit der sie einen im tiefsten Inneren treffen und erschüttern. Kompromisslos und erschreckend hart hat Uwe Boll in der zweiten Filmhälfte ein Szenario geschaffen, das an Eiseskälte und Brutalität nur schwerlich zu überbieten sein dürfte und das zudem noch einen so furchtbar authentischen und realistischen Eindruck hinterlässt, das es einem phasenweise die Luft zum atmen abschnürt. Die gezeigten Tötungsszenen sind an Intensität und Grausamkeit kaum zu übertreffen, jedoch hinterlassen insbesondere die Tötungen an Babys und Kleinkindern einen besonders nachhaltigen Eindruck im Kopf des Zuschauers, der vor allem bei diesen Szenen die aufsteigenden Tränen kaum unterdrücken kann. Man befindet sich nun zunehmend in einer Art Schockzustand und fühlt sich einer Ohnmacht nahe, sitzt man doch hilflos vor dem heimischen Bildschirm und kann die gezeigten Bilder kaum verarbeiten. Erschwert wird das Ganze durch die Tatsache das man ganz genau weiss, das es sich hier um keinerlei Fiktion, sondern um eine erschreckende Wahrheit handelt, die der eigene Verstand irgendwie am liebsten verdrängen möchte. Und obwohl es einem wohl bekannt ist wie grausam Menschen sein können, will oder kann man es kaum nachvollziehen, wie Menschen dazu in der Lage sein können, anderen menschen etwas so grauenvolles anzutun, wie es hier in unglaublich drastischen Bildern gezeigt wird.

Letztendlich müsste selbst der größte Boll-Kritiker erkennen, das unser Uwe mit "Darfur" einen hervorragenden Film abgeliefert hat, der extrem intensiv die Thematik eines sinnlosen Völkermordes bearbeitet. Geschickt wird der Betrachter dabei in der ersten Filmhälfte lediglich mit Interviews auf das folgende Schreckens-Szenario vorbereitet, das dann eine solche Wucht entwickelt die einen fast aus dem TV-Sessel wirft und mit der Wucht eines Keulenschlags die eigene Seele trifft, die eine gewisse Zeit braucht, um sich von den hier gezeigten Bildern wieder zu erholen. Selten habe ich in den letzten Jahren einen Film gesehen, der einen so nachhaltigen und intensiven Eindruck hinterlässt wie es bei "Darfur" der Fall ist, denn gerade die authentische Umsetzung des Geschehens ist es, die einen auch noch lange nach dem Ende des Filmes sehr stark belastet und nicht zur Ruhe kommen lässt.


Fazit:


Ganz egal wie man persönlich zum Regisseur Uwe Boll steht, hier wurde ein extrem intensiver Film abgeliefert, der selbst den hartgesottensten Menschen die Tränen in die Augen schießt und sie in eine Art ohnmächtigen Zustand versetzt, fühlt man sich doch bei den gezeigten Greueltaten nahezu wie paralysiert und weigert sich, die Authenzität der Ereignisse anzuerkennen. Zu schrecklich ist hier die Gewissheit, das es sich um die erschreckende Wahrheit handelt, die einem in dieser Geschichte kompromisslos und extrem brutal vor Augen geführt wird. "Darfur - Der vergessene Krieg" ist ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte, entführt er einen doch in eine Welt, deren Existenz einem durchaus bewust ist, mit der man sich allerdings viel zu selten auseinandersetzt und sie nur zu gern verdrängt.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,40:1 (16:9)
Laufzeit: 95 Minuten
Extras: Audiokommentar von Uwe Boll

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Sa 13. Nov 2010, 23:00
von horror1966
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Mörderische Abfahrt - Skitour in den Tod
(Mörderische Abfahrt - Skitour in den Tod)
mit Thomas Heinze, Carin C. Tietze, Heio von Stetten, Rupert Frazer, Aleksandr Peskov, Francois- Eric Gendron, Jerry Cala, Marina Suma
Regie: Curt M. Faudon
Drehbuch: Curt M. Faudon / Brendan Somers
Kamera: Stephan Mussil / Martin Stingl
Musik: Keine Informationen
FSK 12
Deutschland / Österreich / 1998

Beim Silvesterball des Diplomatischen Corps in Wien treffen einander befreundete Diplomaten wieder. Der neue russische Kulturattaché Dimitri initiiert eine gemeinsame mehrtägige Skitour. Die Skitour gilt als riskant. Im Vorjahr kam Jack, ein gemeinsamer Freund, ums Leben. Richard, Roberto, Jean Philippe, George, Dimitri und die junge Bergführerin Monika landen mit einem kleinen Flugzeug in der einsamen Schneewildnis. Die Männer sind übermütig und beachten Monikas Warnungen nicht. In der ersten Nacht in einer Hütte entdeckt Dimitri einige von Jacks Schachfiguren und einige Notizen in einem liegengebliebenen Buch. Am nächsten Tag verliert er bei der Abfahrt sein Leben. Er stürzt über eine Felskante in die Tiefe. Als man ihn bergen will, stellt die Tourengruppe fest, dass er erschossen wurde. Die Suche nach dem Mörder beginnt - und das Misstrauen in der Gruppe wächst.


Im Normalfall bin ich nicht unbedingt der große Fan dieser für das TV produzierten Krimis, die doch zumeist eher etwas lasch und lahm daherkommen und vor allem selten einen konstanten Spannungsbogen vorweisen können. Doch diese deutsch-österreichische Produktion hat mich wirklich positiv überrascht, da hier eine interessante Geschichte sehr flüssig und spannend erzählt wird. Doch am beeindruckendsten sind bei diesem Film mit Sicherheit die absolut fantastischen Bilder, die dem Zuschauer hier geboten werden. Es handelt sich dabei um eine imponierende Winterlandschaft, die eine stark faszinierende Wirkung ausstrahlt und einem gleichzeitig das Gefühl von Abenteuer, aber auch Einsamkeit vermittelt.

Gerade die Schauplätze sind es auch, die dafür sorgen, das sich hier im Laufe der Zeit eine sehr bedrohlich anmutende Grundstimmung entwickeln kann, die sich schon fast zwangsläufig auch auf den Betrachter überträgt. Gebannt verfolgt man das Geschehen und fiebert richtiggehend mit den Protagonisten der Geschichte mit, die schon bald ahnen, das einer der ihren ein kaltblütiger Mörder ist. Und auch, wenn man schon etwas frühzeitig erfährt, um wen es sich dabei handelt, nimmt das dem Film absolut nichts von seiner Spannung, die bis zum Ende anhält.

Allein einige Erklärungen über die Hintergründe und Motive hätte man durchaus einführen können, man bekommt während des Filmes lediglich einige Vermutungen präsentiert, worum es eigentlich im Prinzip geht, hier hätte etwas mehr Ausführlichkeit sicherlich nicht geschadet. Das soll aber nichts am insgesamt guten Gesamteindruck dieses Werkes ändern, das solide und spannende Krimikost bietet, die jederzeit bestens und sehr kurzweilig unterhält.

Auch die hier agierenden Darsteller liefern durch die Bank sehr ansehnliches Schauspiel ab, sie wirken glaubwürdig und authentisch. Mir persönlich hat besonders Thomas Heinze sehr gut gefallen, der seinen Charakter absolut glaubwürdig interpretiert. Besonders die Passagen, in denen die Unsicherheit bei den Protagonisten durchkommt, Angst un Misstrauen in die runde einkehrt, werden sehr gut und intensiv herausgearbeitet. Hinzu kommt die auf einmal bedrohlich wirkende Winterlandschaft, in der sie sich befinden und in der es anscheinend weit und breit keine Hilfe gibt. Durch diese Zutaten entfaltet die Story ein hohes Maß an Intensität, der man sich als Zuschauer kaum entziehen kann.


Fazit:


"Mörderische Abfahrt - Skitour in den Tod" ist ein wirklich gelungener Krimi auf gehobenem TV-Niveau, der durch imposante Bilder zu beeindrucken weiss. Hinzu kommt eine sehr spannende Geschichte, die ganzzeitig für ein gelungenes Filmerlebnis sorgt, das man sich auf jeden Fall einmal zu Gemüte führen sollte. Gute Schauspieler runden die ganze Sache ab, lediglich die mangelnden Hintergründe des Ganzen sind ein kleiner Wermutstropfen in einem insgesamt tollen Film.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0
Bild: 4:3
Laufzeit: 93 Minuten
Extras: Bildergalerie, Programmhinweise

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: So 14. Nov 2010, 20:20
von horror1966
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Rules - Sekunden der Entscheidung
(Rules of Engagement)
mit Tommy Lee Jones, Samuel L. Jackson, Guy Pearce, Ben Kingsley, Bruce Greenwood, Anne Archer, Blair Underwood, Philip Baker Hall, Dale Dye, Amidou, Mark Feuerstein, Richard McGonagle, Nicky Katt, Ryan Hurst
Regie: William Friedkin
Drehbuch: James Webb / Stephen Gaghan
Kamera: William A. Fraker / Nicola Pecorini
Musik: Mark Isham
FSK 16
Deutschland / Großbritannien / USA / Kanada / 2000

Der Auftrag, die Evakuierung der U.S.-Botschaft im Jemen zu sichern, kostet den Marine-Veteran Colonel Childers (Samuel L. Jackson) seinen guten Namen und bringt ihn vor ein Kriegsgericht. Er hat auf Demonstranten schießen lassen, die das Feuer auf die U.S.-Soldaten eröffneten. Fast 100 Tote, darunter Frauen und Kinder, waren die Folge. Obwohl Childers nach den Regeln des Gefechts gehandelt hat, soll er nun als Prügelknabe abgeurteilt werden. Nur ein Mann kann ihm vielleicht noch helfen: Sein alter Vietnamkriegskamerad und Anwalt Colonel Hodges (Tommy Lee Jones).


Einigermaßen erstaunt musste ich doch feststellen, das dieser Mix aus Militär-und Gerichtsthriller einige wirklich vernichtende Kritiken erhalten hat, die dem Film nicht im Geringsten gerecht werden. Sicherlich hat Regisseur Friedkin (Der Exorzist) es teilweise versäumt, die sehr brisante und jederzeit spannende Thematik in eine wirklich konsequent verfolgte Richtung zu lenken, was für mich allerdings noch keinerlei Grund darstellt, dieses Werk so richtig abzustrafen. Das größte Angriffsfeld zur Kritik bietet ganz sicherlich der zweite Teil des Filmes, der sich ausschließlich vor dem Militärgericht abspielt und zugegebenermaßen ein wenig in der Banalität versinkt, was man mit einer etwas besseren Ausarbeitung der Thematik ganz sicher hätte vermeiden können. Bis zu diesem Part bekommt der Zuschauer jedoch eine erstklassige Geschichte präsentiert, an der es im Prinzip keinerlei Grund zur Beanstandung gibt.

So wird man zu Beginn der Story mit einem Rückblick in das Jahr 1968 bedient, in dem sich die beiden Hauptcharaktere im Vietnamkrieg befinden und in dem sich das ganz besondere Verhältnis der beiden Protagonisten zueinander herauskristallisiert. Danach erfolgt ein zeitsprung von 28 Jahren in die Gegenwart, in der man dann auch recht zügig mit den aktuellen Ereignissen im Jemen konfrontiert wird. An dieser Stelle sollte man dann auch erwähnen, das beide Kriegsszenarien (Vietnam wie auch Jemen) absolut erstklassig und realistisch in Szene gesetzt wurden und so einen äusserst authentischen Eindruck hinterlassen, was dem Gesamtbild sehr positiv zuträglich ist. Die Kampfhandlungen erwecken dabei phasenweise sogar den Anschein, das man sich in einer spannenden Dokumentation befindet, was durchaus für die Authenzität der Umsetzung spricht.

Danach fängt die Geschichte dann zwar etwas zu schwächeln an, was sich vor allem in der nun folgenden Gerichtsverhandlung zeigt, verkommt diese doch zu einem ziemlich banalen Indizien-Prozess, in dem die brisante Thematik der Verschleierungsmethoden der Wahrheit nicht annähernd so gut zur Geltung kommt, wie es sicherlich möglich gewesen wäre. Vor allem die Figur des nationalen Sicherheitsberaters Sokal (Bruce Greenwood) der ein Exempel statuieren will, indem er Childers als Bauernopfer anbietet kommt hier viel zu kurz und erlangst so nicht annähernd die Bedeutung, die er eigentlich verdient hätte. Doch die eigentliche Schwäche des Filmes ist ganz eindeutig das gewählte Ende, das irgendwie inkonsequent erscheint und einen recht schalen Beigeschmack hinterlässt. Die Folgen des Prozesses werden nämlich nur durch einige Schrifttafeln eingeblendet, in denen die Konsequenzen für die intriganten Politiker eingeblendet werden, was dem gewonnenen Gesamtbild doch einige Minuspunkte einbringt.

Dennoch ist "Rules - Sekunden der Entscheidung" ein wirklich sehenswerter Film, der zudem mit einigen erstklassigen Darstellern besetzt ist, deren darstellerische Fähigkeiten aber leider nur phasenweise gefordert sind. Insbesondere Tommy Lee Jones kann zu keiner Zeit so auftrumpfen, wie man es so oft in anderen Filmen schon gesehen hat und bietet lediglich eine äusserst routinierte, aber keinesfalls hervorstechende Leistung. Jackson hingegen agiert meiner Meinung nach ausdrucksstark wie immer und ist in schauspielerischer Hinsicht der Höhepunkt des Filmes. Ubwohl dieses Werk mir persönlich ziemlich gut gefallen hat ist es immer wieder sehr schade zu sehen, wie einige Regisseure vorhandenes Potential liegenlassen und keine wirklich konsequente Richtung erkennen lassen, in die ihre Filme abzielen. Auch Friedkin lässt dabei keine eindeutige Struktur erkennen und verhaspelt sich dabei in einigen Belanglosigkeiten, die dieser Geschichte etwas von ihrer durchaus vorhandenen Stärke nehmen und so ein besseres Urteil verhindern.


Fazit:


Auch wenn hier nicht der hervorstechende Film vorliegt, der es durchaus hätte werden können, so bietet "Rules - Sekunden der Entscheidung" immer noch überdurchschnittlich gute Filmkost, die größtenteils sehr kurzweilig und gut unterhaltend ist. Die lediglich in der zweiten Filmhälfte auftretenden Defizite sind zwar nicht gerade toll, rechtfertigen aber keinesfalls teilweise vernichtende Kritiken, die es im Netz zu finden gibt. Hätte man aber etwas mehr Konsequenz an den Tag gelegt, dann würde man jetzt nicht über einen guten, sondern über einen exzellenten Film sprechen, der aber auch in der vorliegenden Form absolut sehenswert ist.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch
Bild: 2,40:1 (16:9)
Laufzeit: 122 Minuten
Extras: Audiokommentar, TV Spots, Trailer, Interviews, Featurette

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 19. Nov 2010, 19:22
von horror1966
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Zombie Night
(Zombie Night)
mit Danny Ticknovich, Sandra Segovic, Dwayne Moniz, Steve Curtis, Andrea Ramolo, Deanna Wales, Johnny Cole, David Franklyn-Ratchford, Amber Lynn Francis, Lisa Franks, Jackie Brady, Lanny, Tara, Bessie Gian
Regie: David J. Francis
Drehbuch: Amber Lynn Francis / David J. Francis
Kamera: Keine Information
Musik: Kevin Eamon / Rich Hamelin / Dan Turcotte / Jeff Vidov
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2003

Eine Familie kommt von ihrem Urlaub zurück. Doch es ist nichts mehr so wie es war. Biologische Waffen scheinen jegliche noch lebende Kreatur zerstört und in einen Zombie verwandelt zu haben. Die Familie verbündet sich mit anderen Überlebenden und versucht, einen Ausweg aus dem Chaos zu finden. Als die Nacht hereinbricht, haben die Überlebenden mehr Angst vor sich selbst als vor dem Horror, der sie umgibt. Alles was sie tun können ist zu beten, dass es bald Tag wird...


In seinem Herstellungsland Kanada soll diese Low Budget Produktion angeblich einen gewissen Kultstatus haben, es wird teilweise sogar vom besten kanadischen Zombiefilm gesprochen, allein der Glaube daran fällt nach der Sichtung dieses Werkes doch ziemlich schwer. Denn automatisch stellt man sich als Zuschauer doch die Frage, ob die Ansprüche der kanadischen Fans so niedrig angesiedelt sind, das man diesen filmischen Bodensatz so hochjubelt. Nun bin ich ja eigentlich ein Fan solcher Independent-Filme, doch was einem hier präsentiert wird, ist an langeweile und purem Dilletantismus schwerlich zu überbieten. Auf die Rahmenhandlung dieses grottenschlechten Filmes braucht man gar nicht weiter eingehen, handelt es sich doch um ein typisches 08/15 Szenario, das man schon in so vielen anderen Zombiefilmen gesehen hat, der einzige Unterschied besteht lediglich darin, das die Umsetzung hier als vollkommen misslungen angesehen werden muss. Dabei weiss man gar nicht so genau, mit welchem der etlichen Defizite man eigentlich beginnen soll, doch kann man wohl getrost die fehlende bedrohliche Atmosphäre als größtes Manko ansehen, entsteht doch zu keiner Zeit die für einen solchen Film notwendige apokalyptische Grundstimmung, die noch nicht einmal ansatzweise zu erkennen ist.

So ist es dann auch so gut wie unmöglich, das sich so etwas wie ein konstanter Spannungsbogen aufbauen kann, denn viel zu belanglos und dröge plätschert das langweilige Geschehen so vor sich hin und bietet dabei keinerlei Höhepunkte, die für ein kurzweiliges Filmvergnügen sorgen könnten. Vielmehr wird der Betrachter mit absolut sinnbefreiten Dialogen und einer Darsteller-Riege konfrontiert, die wirklich jeder Beschreibung spottet. Das dargebotene Schauspiel kann man schon fast als Frechheit ansehen, denn selten hat man so hölzern agierende Schauspieler gesehen, deren Mimik und Ausdruck absolut gekünstelt und aufgesetzt erscheint. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das die guten Leute ihre Texte von einem Zettel ablesen müssen und zudem noch unter einer Art Gesichtslähmung leiden, da der Ausdruck von Gefühlen ihnen anscheinend nicht bekannt ist. So ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das alle Akteure in jeder noch so gefährlichen Lage immer den gleichen stoischen Gesichtsausdruck besitzen, der nie auch nur die geringste Emotion preisgibt. Die sogenannten Darsteller erwecken so noch nicht einmal den Eindruck einer einigermaßen talentierten Laienspielgruppe, vielmehr scheinen einige Arbeitslose in eine ABM gesteckt worden zu sein, die von Tuten und Blasen nicht die geringste Ahnung haben, so das selbst die Bezeichnung "talentfreie Zonen" noch zu sehr geschönigt wäre und die gezeigten Leistungen nicht annähernd richtig beschreiben würde.

Dadurch kommt es dann auch dazu, das hier keinerlei Authenzität oder Glaubwürdigkeit der Ereignisse aufkommen kann, das ganze Szenario wirkt so furchtbar aufgesetzt und gekünstelt, das man als Zuschauer schon fast Gefallen an dem gezeigten Dilletantismus haben kann, der explizit zur Schau gestellt wird. Dieser bezieht sich fast schon selbstverständlich auch auf die Verhaltensweisen der Protagonisten, die in den meisten Fällen nicht unlogischer sein könnten. Dabei gibt es Phasen, in denen man sich die Haare raufen will, so skurril und hanebüchen erscheinen einige Handlungen die hier vollzogen werden. Das Traurige an der Sache ist lediglich, das man noch nicht einmal darüber lachen kann, denn die gesamte Geschichte hinterlässt vielmehr einen richtig peinlichen Eindruck. Regisseur David J. Francis sollte vielleicht einmal Überlegungen anstellen, das er den absolut falschen Beruf ergriffen hat, denn Regie zu führen, scheint nicht seine Stärke zu sein. Eigentlich so ziemlich jede deutsche Amateur-Produktion ist immer noch besser als dieser grausam schlechte Film, der die Bezeichnung Zombiefilm im Prinzip gar nicht verdient hat. Denn selbst bei einer solchen Produktion sollte etwas geboten werden, da man auch mit wenig Geld viel bewirken kann was man schon oft genug in ähnlichen Werken gesehen hat.

Wem purer Dilletantismus Freude bereitet, der könnte sogar Gefallen an diesem Film finden, der ansonsten aber den absoluten Bodensatz des Genres darstellt. Es passt überhaupt nichts zusammen und es gibt keinerlei Dinge, die man positiv hervorheben könnte. Letztendlich wird man gut 90 Minuten lang mit einer äusserst langatmigen und nichtssagenden Geschichte gequält, die zudem noch trotz eines großen Uncut-Schriftzuges auch noch gekürzt ist. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, denn selbst einige härtere Szenen mehr können diesen Müll nicht besser machen, dessen positivstes Merkmal der Abspann ist, denn dieser erlöst den Zuschauer von seiner Pein.


Fazit:


Selbst hartgesottene Fans dürften bei diesem grausam schlechten Machwerk die größten Probleme haben, sich diesen Rotz bis zum bitteren Ende anzuschauen, denn wird doch ausser jeder Menge Peinlichkeiten und jeder Menge Langeweile überhaupt nichts geboten, an dem man sich erfreuen konnte. Wie dieser Film in Kanada zu einem gewissen Kultstatus gelangen konnte, wird wohl immer eines der ungelösten Rätsel der Menschheit bleiben und interessiert ehrlich gesagt wohl auch keine Sau.


1,5/10

Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Verfasst: Fr 19. Nov 2010, 19:22
von horror1966
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Zombie Night II
(Awakening)
mit Steve Curtis, Sharon DeWitt, Dan Rooney, Kari Grace, John Paris, Bob Hillhouse, Sarah-Jean Villa, Mark Parr, Dana McArdle, Maria Ibay, Jessica Pickles, Tony Watt, David J. Francis, Richard Sutton
Regie: David J. Francis
Drehbuch: David J. Francis / Mike Masters
Kamera: Robert Scarborough
Musik: Roman Zebik
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2006

Der Tod ist der Anfang. Die Untoten sind alles, was von der Menschheit geblieben ist. Wenn die Nacht beginnt, kommt das Grauen. Ein einfacher Moskito-Biss, infiziert mit einem Virus, hat den Tod verbreitet. Vom feuchten Regenwald kam der Tod in die Zivilisation mit einer Sterblichkeitsrate von einhundert Prozent. Wie ein Feuer breiten sich die Untoten aus. Immer auf der Suche nach neuen Opfern. Der Todbringende Moskito-Virus wird in Vergessenheit geraten. Die Zeit der Menschlichen Rasse läuft ab...


Wenn man der Meinung war, das man mit dem ersten Teil eigentlich schon den filmischen Bodensatz gesehen hat und es eigentlich nicht tiefer gehen kann, dann wird man mit dieser Fortsetzung durchaus eines Besseren belehrt. So kann man also durchaus zu der Meinung gekangen, das einem hier etwas Überraschendes serviert wird, hat man doch wirklich nicht mit einer Steigerung hinab in die Tiefen des filmischen Mülls gerechnet. Komischerweise verhält es sich aber dennoch so, das man diesen zweiten Teil etwas höher bewerten will als den grottenschlechten Vorgänger, der nämlich ausser der puren Langeweile rein gar nichts geboten hat. Hier jedoch kann man wenigstens stellenweise herzlich lachen, denn zu dem wieder einmal in allen Belangen vorhandenen Dilletantismus gesellen sich dieses Mal Dialoge, die so dermaßen grotesk erscheinen, das man dies schon als unfreiwilligen Wortwitz ansehen kann. Waren die verbalen Ausbrüche der extrem schlechten Darsteller in Teil 1 einfach nur dumm und vollkommen belanglos, so mischt sich hier eine äusserst trashige Note in den verbalen Müll, der fast ganzzeitig präsentiert wird.

Ansonsten allerdings bewegt sich alles auf dem gleichen nicht vorhandenen Niveau, das man schon in "Zombie Night" bewundern durfte, die sogenannten Schauspieler überbieten sich regelrecht in ihren offensichtlichen Unzulänglichkeiten, denn das Wort Schauspiel hat anscheinend noch keiner von ihnen jemals auch nur gehört, denn anders lassen sich die dargebrachten "Leistungen" nicht logisch erklären. Ehrlich gesagt fragt man sich phasenweise wirklich, ob einige Akteure hier mit Schlaftabletten abgefüllt wurden, denn das teilweise aphatisch erscheinende Schauspiel einiger Akteure lässt eigentlich nur diesen einen Schluß zu. Desweiteren liegt mit diesem Film auch noch ein absolutes Paradebeispiel dafür vor, was man bei der Inszenierung eines Zombiefilms nicht machen sollte, zu unlogisch entpuppt sich die gesamte Szenerie, von den absolut dämlichen und sinnlosen Handlungsweisen der Protagonisten ganz zu schweigen.

Und dennoch lässt sich diese Fortsetzung viel besser anschauen als der einfach nur schlechte Vorgänger, da wenigstens ein wenn auch geringes Maß an Unterhaltungswert vorliegt. In nicht gerade wenigen Phasen der Geschichte kann man vor lachen kaum noch an sich halten, da die zu hörenden Dialoge einfach so bescheuert sind, das dem Geschehen dadurch ein recht hoher Trashfaktor verliehen wird, der beim ersten Teil noch vollkommen gefehlt hat. So ist zwar die Geschichte ebenso beschissen, verfügt aber durch einen wohl eher ungewollten Trashfaktor wenigstens über einen gewissen Unterhaltungswert. Dennoch ist es äusserst schwierig nachzuvollziehen wie zwei solch schlechte Filme, denn um nichts anderes handelt es sich im Endeffekt, in einem Land wie Kanada zu angeblichen Kultstatus gelangen konnten.

Im Prinzip kann man selbst ganz hartgesottenen Fans von Low Budget Produktionen keinerlei Empfehlung aussprechen, da es sich eigentlich mehr um eine Quälerei als um einen Filmgenuss handelt wenn man beide Teile hinter sich hat, allerdings ist vorliegender Film zumindest mit einem gewissen Unterhaltungswert untermalt, der den Zuschauer kurzzeitig den filmischen Offenbarungseid vergessen lässt, mit dem man konfrontiert wird.


Fazit:


Wer wirklich hart im Nehmen ist und so gut wie keine Schmerzgrenze hat kann durchaus einen Blick riskieren, geht dabei aber auch ein gewisses Risiko ein, an Augenkrebs zu erkranken, das das Gesehene unter aller Kanone ist. Ausserdem sollte man im Vorfeld nicht unbedingt gegessen haben, da ansonsten die gefakr besteht, das einem bei der filmischen Qualität das Essen wieder hochkommt.


2,5/10