Doch, war ein netter Abend. Für den Hausgebrauch werde ich mir den Chranders-Film aber trotzdem nicht zulegen.
And now the program for the next Monat:
Liebe Freundinnen und Freunde,
der letzte Monat der laufenden bizarreCinema Saison entlässt uns alle mit einer wahrhaft herausfordernden Fragestellung in die Sommerpause: Was haben Mutanten, Räuber & Gendarm, unzuverlässige Jugenderinnerungen und Freiheitskämpfe gemeinsam?
Antworten findet Ihr im Metropolis-Kino in Hamburg!
Love, Euer bizarreCinema-Team!
3.3.2019, 14:30 Uhr
2071 – Mutan-Bestien gegen Roboter (The Time Travelers)
USA 1964, Ib Melchior, 82 Min., 35mm, DF
mit Preston Foster, Steve Franken, Philip Carey, Merry Anders, Forrest J. Ackerman
Im Zukunftsjahr 1971 geraten vier Menschen in die düstere Welt von 2071: Die letzten Überlebenden einer Atomkatastrophe (vor allem hübsche Single-Frauen!) hausen in einem unterirdischen Höhlenlabyrinth und versuchen sich mit selbst gebauten Androiden gegen wilde Mutanten zu verteidigen… Das kleine, verrückte Zeitreise-Abenteuer von Ib Melchior („Robinson Crusoue on Mars“) ist das 1964er-Kinovorbild der legendären TV-Serie „Time Tunnel“ (1966-67). Dass es teurer aussieht, als es war, liegt u.a. an Kameramann Vilmos Zsigmond und seinem Assistenten Laszlo Kovacs, die 1956 aus Ungarn geflohen waren und später Meisterwerke wie „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ oder „Easy Rider“ drehten. Ungewöhnlich für seine Zeit: das schockierende, unvergessliche Ende.
Text und Einführung: Peter Clasen
10.3.2019, 14:30 Uhr
Die Banditen von Mailand (Banditi a Milano)
IT 1968, Carlo Lizzani , 98 min., 35 mm, DF
Mit Gian Maria Volonté, Tomas Milian, Margaret Lee, Don Backy, Ray Lovelock
Ende der sechziger Jahre wird Mailand von einer Bande skrupelloser Bankräuber terrorisiert, deren Strategie es ist, möglichst viele Banken in kurzer Zeit zu berauben, um so der Polizei die Möglichkeit für Ermittlungsarbeit zu nehmen. Nach einem verpatzten Coup gelingt es der Polizei, den Fahrer des Fluchtwagens festzunehmen. Während des Verhörs erzählt dieser von seinen Komplizen und eine blutige Menschenjagd auf die übrigen flüchtigen Täter beginnt...
Ein außergewöhnlich spannender Polizeifilm, der mit Mitteln der Rückblende und des Reportagestils eine einzigartige Atmosphäre schafft.
Text und Einführung: Torsten Cornils
17.3.2019, 14:30 Uhr
Big Wednesday
USA 1978, John Milius, 120 min., 35 mm, DF
Mit Jan-Michael Vincent, William Katt, Gary Busey
Die Geschichte der Freundschaft dreier junger Männer, die vor allem ihre Liebe zum Surfen verbindet, über einen Zeitraum von zwölf Jahren (1962–1974) in vier Stationen erzählt. „Dieser Film ist der Traum von einer Jugend, die man so nie gehabt hat. Aber wenn wir uns an diese Jugend erinnern, dann erinnern wir uns an die Stimme von Wolfman Jack im Drive-in, an die Roastbeaf-Sandwiches im Diner und an die Parties am Strand des Pazifik. Wir erinnern uns, wie wir einer platinblonden Vision im Thunderbird hinterherjagten, wie wir mit einer Stripperin auf dem Tresen tanzten, und wie wir um die Einberufung nach Vietnam herumgekommen sind. Wie erinnern uns an Froschauge und Boogie und Bear. Das war unsere verdammt beneidenswerte Jugend. Wir tanzten auf Prom Nights, kannten alle Baseball-Ergebnisse und gingen Surfen. Wir tun es heute noch.“ (Michael Althen)
Text und Einführung: Eckhard Haschen
24.3.2019, 14:30 Uhr
Keoma
I 1976, Enzo G. Castellari, 92 min., 35 mm, DF
Mit Franco Nero, William Berger, Olga Karlatos, Woody Strode
Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg kehrt Indianer-Halbblut Keoma zurück in seine verwahrloste Heimatstadt. Dort grassiert eine Pockenepidemie, was der Südstaaten-Offizier Caldwell ausnutzt, um die notleidende Bevölkerung einzupferchen und finanziell auszubluten. Unterstützt wird Caldwell von den Stiefbrüdern Keomas, die für ihn nichts als Verachtung übrighaben. Mit seinem Stiefvater und dem freigelassenen Sklaven George stellt sich Keoma gegen die Unterdrücker.
Zehn Jahre nach Django brilliert Franco Nero in einem der letzten klassischen Italowestern, der die Sinne durch beeindruckende Bildgestaltung und einen intensiven Soundtrack betört. Motive aus der Bibel und Shakespeare sowie ungewöhnliche Erzähl- und Montagetechniken machen Enzo G. Castellaris Film zu einem ebenso brutalen wie poetischen Film um Rache, Leben, Tod und Auferstehung.
Text und Einführung: Jeroen van Kempen