Akte X - div. Regisseure (1993-2018) [TV-Serie]

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Teliko (Teliko)"
Staffel 4, Folge 3

Ein Schwarzer nach dem anderen wird tot aufgefunden und ist dabei nicht immer gleich als Afro-Amerikaner zu erkennen: Die Opfer sind erbleicht wie Albinos. Die Spur führt Mulder und Scully zu einem jungen Einwanderer mit anatomischen Besonderheiten. Das ersatzlose Fehlen seiner Hypophyse macht den jungen Einwanderer aus Afrika zum Mörder, um das eigene Überleben zu sichern, indem er seinen Opfern deren Hormondrüsen absaugt. Da die Hypophyse auch für die Pigmentbildung verantwortlich ist, kommt es beim Täter zu partiellen Bleichungen, die ihm signalisieren, dass er Nachschub braucht, während die Opfer vollständig erbleichen. In diesem Zusammenhang wartet die Folge mit gelungener Maskenarbeit auf und präsentiert unwirkliche und doch realistisch anmutende Bilder. Dass der Täter sich offenbar auf kleinstem Raum verstecken kann, ist ein zusätzlicher "Gimmick", dessen Ursache nicht näher erläutert wird, aber ebenfalls zu unheimlichen Situationen und Bildern führt, wenn beispielsweise aus einer dunklen Schublade zwei Augen herauslugen. Der Subtext thematisiert die Probleme und Sorgen vor Einwanderern, während parallel auf emotionaler Ebene diffuse Ängste vor dem Unbekannten und Exotischen angesprochen werden, vor vergessenen oder unerforschten Stämmen mit ihren Eigenarten und Riten. Mulder verhält sich diesmal sehr rüpelhaft und extrem besserwisserisch Scully gegenüber, doch am Ende muss sie für ihn die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Gut gelungene, gruselige und wahrhaft originelle Mystery-Folge, die Mulder allerdings nicht im besten Licht dastehen lässt. 7/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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supervillain
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von supervillain »

Wie immer interessante Reviews. :thup:
Jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich Schritt halten kann, was dich natürlich nicht aufhalten soll, dein persönliches Akte X Erlebnis voranzutreiben.
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buxtebrawler
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

supervillain hat geschrieben:Wie immer interessante Reviews. :thup:
Jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich Schritt halten kann, was dich natürlich nicht aufhalten soll, dein persönliches Akte X Erlebnis voranzutreiben.
Ich danke dir! Und keine Sorge, nichts kann mich aufhalten :D

Akte X: "Unruhe (Unruhe)"
Staffel 4, Folge 4

Ein Geisteskranker entführt seine weiblichen Opfer, um sie zu "heilen", was bedeutet, dass er sie in eine Art lobotomistischen Dämmerschlaf versetzt. Die Ursachen liegen in einer Familientragödie um seinen Vater und seine Schwester. Außerdem ist er in der Logo, Fotos von seinen Gedanken zu machen. Dass er die Bilder an den Tatorten zurücklässt, bringt das FBI auf seine Spur. Dass die Folge das Myterium der Gedankenfotogragie aufgreift, ist ein grundsätzlich interessanter Ansatz. Das allerdings derart stark mit psychopathologischen Schäden des Täters zu vermengen, dass man allein aus ihnen eine eigene Folge hätte bestreiten können, erscheint mir etwas zuviel des Guten, zumal die familiären Hintergründe mitunter etwas verworren eingebracht werden. Stellenweise wird der inflationäre Umgang mit den Gedankenfotografien sogar richtiggehend albern; beim Foto vom erschossenen Polizisten voll mehr schlecht als recht hineinmontierter Blutfontäne musste ich doch arg schmunzeln. Dass der Täter ausgerechnet Scully auch noch auf seiner Liste hat und sie in akute Lebensgefahr bringt, sorgt zwar für reichlich Dramatik, ist dann aber eindeutig zuviel der Zufälle. Gut getroffen ist hingegen die Wahl des Täters und seine charakteristische Unruhe in den Pupillen. Der schnell von einem unerklärbaren Phänomen überzeugte Mulder und die stets zweifelnde Scully wirken hingegen gerade zu Beginn reichlich schablonenhaft. Eine durchschnittliche Folge. 5/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Rückkehr der Seelen (The Field Where I Died)"
Staffel 4, Folge 5

Dank Mulders Instinkt verhindert das FBI während einer Razzia auf der Suche nach illegalem Waffenbesitz in letzter Sekunde den kollektiven Gift-Selbstmord einer Sekte um den Bibel-belesenen Guru Vernon Epheser. Oberhaupt und Mitglieder werden verhaftet, müssen jedoch aus Mangel an Beweisen nach und nach wieder freigelassen werden. Mulder aber setzt sich intensiv mit Ephesers Frau Melissa auseinander, die offenbar multiple Persönlichkeiten besitzt - die zudem Reinkarnationen jahrhundertealter Personen zu sein scheinen... Sektenwahn und Reinkarnation sind die beiden Themen dieser Folge, deren Mystery-Aspekt schließlich vollends ins Esoterische abgleitet, sich mit Mulders und Scullys vorherigen Inkarnationen beschäftigt und die daraus resultierende etwas kitschige These von vor- und füreinander bestimmten Schicksalen mit nichts plausibel untermauern kann. Interessanter sind da die handfesten Streitigkeiten zwischen dem Ermittlerpaar und die Entlarvung der Manipulation der Jünger durch den Sektenguru, der zu jeder Situation das passende Bibelzitat bereithält und damit all sein Handeln scheinbar religiös begründen kann. Meines Erachtens letztlich auch nur eine durchschnittliche Folge.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Hexensabbat (Sanguinarium)"
Staffel 4, Folge 6

Die Lust auf eine Schönheitsoperation zu vergrätzen, darauf legt es diese im entsprechenden Chirurgen-Milieu spielende Folge an. Statt das Fett dort abzusaugen, was der Patient für seine Problemzonen hielt, erkennt der Arzt den eigentlichen Ort des Problems und saugt ihm das Hirnschmalz aus. Ein anderer lasert sich durch die Gesichtshaut einer Patientin. Die Ärzte geben Mulder und Scully zu Protokoll, wie besessen gewesen zu sein und keine Kontrolle mehr über ihr Handeln gehabt zu haben. Eine Schwester der Klinik wiederum "zeichnet" in Punktform stilisierte Pentagramme in die OP-Räume und verhält sich allgemein verdächtig... Diese Folge greift das Phänomen mehr oder weniger dekadenten Schönheitswahns und der sich daraus resultierend vor lauter Einnahmen die Hände reibenden Industrie auf, in diesem Falle verkörpert von einer Gruppe Ärzte, deren Abteilung für Schönheits-Chirurgie die einträchtigste des ganzen Krankenhauses ist. Verbunden werden diese realitätsnahen Beobachtungen mit der Mystik um "Hexensabbate" und Blutopfer. Grafisch mitunter ganz schön explizit, setzt "Hexensabbat" auf den Ekelfaktor und die Angst vor ärztlichen "Kunstfehlern". Einer der visuellen Höhepunkte ist das zumindest bis ca. zur Hälfte gezeigte Abziehen einer Gesichtshaut; auch nicht zu verachten das im wahrsten Sinne des Wortes "Blutbad" der Krankenschwester. Leider ergibt einiges bei genauerer Betrachtung wenig Sinn. Der Zusammenhang dieser Berufssparte mit mystischen Blutopfern erscheint bereits arg konstruiert und ist gerade noch so akzeptabel. Dass die angebrachten Pentagramme ihren Zweck anscheinend überhaupt nicht erfüllen und die Ärzte wie Berserker ihre Patienten grausam verstümmeln, steigert zwar den Horrorfaktor, erschließt sich mir aber nicht in Gänze. 7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Gedanken des geheimnisvollen Rauchers (Musings Of A Cigarette Smoking Man)"
Staffel 4, Folge 7

Diese Folge greift wieder die Rahmenhandlung auf und widmet sich voll und ganz dem geheimnisvollen Raucher, enthüllt erstmals seine Geschichte. Dies geschieht in Form eines vom Raucher abgehörten Gesprächs zwischen Frohike und Mulder, denn Frohikes Ermittlungen zu jener Personalie waren von Erfolg gekrönt - und so plaudert er munter drauflos, nicht ahnend, dass auch der vermeintlich sicherste Abhörschutz längst von den Geheimdiensten geknackt wurde. So gestaltet sich die Folge in Form in mehrere Abschnitte unterteilter Rückblenden, beginnend mit der Jugend des Rauchers beim Militär in den frühen 1960ern, wo sich die Rekruten zu Zeiten der Schweinebucht-Affäre antikommunistischer Hetze ausgesetzt sahen. Fortan holt die Folge zum ganz großen Rundumschlag aus: Sie greift das reale tödliche Attentat auf den damaligen Präsidenten John F. Kennedy auf, das mutmaßlich vom CIA ausgeführt wurde, und erklärt den Raucher zum Todesschützen! Man zeigt, wie ein Sündenbock aufgebaut wurde, damit der wahre Mörder unerkannt bleibt. Dies hat ein geheimes Leben des Rauchers zur Folge, der von nun an als Mitglied des Geheimdienstes an weiteren Manipulationen und Morden beteiligt ist, sogar die Ermordung des Bürgerrechtlichers Martin Luther Kings resultierend aus der antikommunistischen Paranoia der USA-Regierung durchführte! Auch hierbei handelt es sich bekanntlich um einen realen Mordfall, der auf verschwörerische Regierungskreise verweist. Die Folge geht sogar so weit, dem Raucher und seinem Team die Manipulation von Sportereignissen etc. zu unterstellen (was vielleicht schon etwas zu viel des Guten ist). Doch verfügt diese Folge auch über eine andere Ebene, die in das Privatleben des Rauchers eintaucht und ihn als einen einsamen Mann ohne Freunde und Familie zeigt, der als verhinderter Roman-Autor ein unbefriedigendes Doppelleben führt und seine Nikotinabhängigkeit als Ersatzhandlung für etwas, das ihm fehlt - ein erfüllendes Privatleben, Anerkennung etc. - psychologisch weitsichtig interpretiert. Weitere geschichtliche Ereignisse wie der Niedergang des real existierenden Sozialismus bis zum Rücktritt Gorbatschows werden gestreift, bis - ja, bis tatsächlich ein Ufo abstürzt und der Geheimdienst sich dieses Themas annehmen muss, es als neue Wirkungsstätte und Existenzberechtigung nach Fall des alten Feinds betrachtet. Auch des Rauchers erste Konfrontationen mit der Personalie Fox Mulder werden dem Zuschauer gezeigt, bis hin zum Gespräch mit Scully, bei dem der Raucher anwesend war und woraufhin sie Mulder zur Seite gestellt wurde - der nicht ohne Grund zunächst dachte, dass Scully ihn ausspionieren solle... "Gedanken des geheimnisvollen Rauchers" ist eine überaus starke Folge, die Elemente eines Polit-Thrillers mit der Mystery- und Science-Fiction-Thematik der Serie erfolgreich verknüpft und außerdem zum Psychogramm eines Mannes wird, der bisher mehr oder weniger schlicht als das personifizierte Böse gezeichnet wurde. Das nachdenkliche Ende bescherte mir eine Gänsehaut und die Gewissheit, es hier mit einer der besten Folgen bisher zu tun gehabt zu haben. 9/10 Punkten für diese die bisherigen Ereignisse der Rahmenhandlung mal erklärenden, mal auf den Kopf stellenden und mal neue Fragen aufwerfenden Folge, die die Mythologie der Serie in großen Schritten vorantreibt.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Tunguska – Teil 1 (Tunguska)"
Staffel 4, Folge 8

Akte X: "Tunguska – Teil 2 (Terma)"
Staffel 4, Folge 9

Die Doppelfolge unmittelbar nach "Gedanken des geheimnisvollen Rauchers" knüpft ebenfalls an die Rahmenhandlung an und greift das "Öl-Alien", also die außerirdische Lebensform in flüssiger Form, die in ihre menschlichen Wirte eindringt, wieder auf. Diese soll im Diplomatengepäck in die USA gebracht werden, doch der Zoll funkt dazwischen, was die ersten Opfer fordert. Mulder sieht sich gezwungen, mit seinem Erzfeind Krycek zusammenzuarbeiten, was beide nach Sibirien führt, wo man im titelgebenden Tunguska auf eine Art Foltercamp stößt und in Lebensgefahr gerät. Scully muss sich derweil vor Gericht verantworten und droht, inhaftiert zu werden, wenn sie Mulders momentanen Aufenthaltsort nicht verrät... Wie gern einmal bei derartigen Doppelfolgen ist die Anzahl der Drehorte und der Charaktere ungewöhnlich hoch und der Inhalt vielschichtig. Hier treffen Justiz-Thrill in den Gerichtsszenen (der Prolog der ersten Folge wird sogar komplett in der zweiten wiederholt) sowie Spionage-Krimi-Elemente auf gewohnte Science-Fiction, erlangt die großangelegte Verschwörung immer globaleren Charakter und wird der Action-Anteil ein gutes Stück hochgefahren. Die Inszenierung und der Grundtenor sind düster und fast durchweg bitterernst, die Gefahren auch unabhängig des extraterrestrischen Toxins wirken unangenehm real und sicherlich wären beide Folgen auch hochspannend, wären sie nicht dann doch auch wieder etwas überladen. Nicht immer ist unschwer zu erkennen, was tatsächliche Komplexität und was redundante Überfrachtung ist. Nichtsdestotrotz überwiegen eindeutig die Stärken dieser Doppelfolge, die die Neugier weckt, wie sich diese Ereignisse auf die kommende Rahmenhandlung auswirken werden - insbesondere vor dem Hintergrund von Scullys Aussagen und Erklärungen vor Gericht und Mulders selbstbewusstem Auftritt vor demselben. 7-8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Die Sammlung (Paper Hearts)"
Staffel 4, Folge 10

Ein Traum weist Mulder den Weg zur Leiche eines kleinen Mädchens - Opfer Nr. 14 des zu lebenslanger Haft verurteilten Serienmörders John Lee Roche, der lediglich 13 Morde zugegeben hatte. All seinen Taten ist gleich, dass er den Mädchen Stoffherzen aus ihrer Kleidung schnitt. Mulder und Scully finden die Herzen-Sammlung und stellen fest, dass es 16 Stück sind. Roche behauptet Mulder gegenüber, dass eines der beiden unbekannten Opfer Mulders Schwester Samantha sei und erpresst, für kurze Zeit aus dem Knast zu kommen, um dem FBI den Ort der Leiche zu zeigen. Er liefert sich ein perfides Psychospiel mit Mulder, der sich über Anweisungen Skinners hinwegsetzt und sogar das Leben eines weiteren Mädchens gefährdet. Psycho-Thrill trifft hier auf das phantastische Element mysteriöser Träume, die in Verbindung mit Serienmörder Roche stehen. Durch das Wiederaufgreifen der Suche Mulders nach dem Schicksal seiner Schwester darf Mulder diese durch und durch ernsthafte Folge sehr emotional bestreiten und bietet dem Antagonistend dadurch ebenfalls Raum zur Entfaltung. Gelöst wird der Fall - wenn auch nicht vollständig - durch ganz weltliche Intelligenz und das Ende stimmt durchaus nachdenklich. Eine gute, spannende Folge, die das Übernatürliche gar nicht gebraucht hätte und die in Bezug auf Details zu Roches Taten auf Tiefgang verzichtet. 7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Der Chupacabra (El Mundo Gira)"
Staffel 4, Folge 11

In einem Lager mexikanischer Wanderarbeiter und illegaler Einwanderer ist ein Brüdrpaar in dieselbe Frau verliebt. Als einer von beiden, Eladio, mit ihr während eines außergewöhnlichen Unwetters mit gelbem Regen abzieht, stirbt sie. Eladios Bruder glaubt, er habe sie umgebracht und schwört Blutrache, die anderen Mexikaner indes halten Eladio für die Sagengestalt des Chupacabras, dem Ziegensauger. Mulder wiederum glaubt an Außerirdische und Scully kommt einem mörderischen Enzym auf die Spur, das vorhandene, eigentlich harmlose Pilzinfektionen bei Menschen die Kontrolle über den menschlichen Organismus erlangen lässt und ihre Opfer rasend schnell tötet. Offenbar ist Eladio Überträger des Enzyms und hinterlässt eine Spur des Todes... Eine weitere "Milieufolge", angesiedelt unter illegalen mexikanischen Einwanderern, die mit mexikanischer Mythologie und Aberglaube, aber auch befremdlichen Riten wie der Blutrache vertraut macht und nebenbei durchaus auch auf die Probleme der Einwanderer eingeht, die sozialen Nöten entfliehen wollen, jedoch als Schwarzarbeiter ausgenutzt werden. Vornehmlich geht es aber um die Todesfälle, von denen Maria, Objekt der Begierde des Brüderpaars, nur den Anfang markiert. Das geht einher mit schauriger Maskenarbeit entstellter und mit Pilzen überzogener Leichen, während die Handlung versucht, mit dem Enzym eine wissenschaftliche Erklärung zu finden, aber einen außerirdischen Ursprung eben jenes zu suggerieren. Die Geschwindigkeit, mit der es seine Opfer dahinrafft, ist jedoch derart absonderlich, dass die Erklärungsversuche eher Alibi-Funktion einnehmen und viele Fragen unbeantwortet lassen - beispielsweise weshalb nicht wirklich jeder, der mit Überträgern Kotakt hatte, das gleiche Schicksal erleidet wie die bedauernswerten Opfer. Für meinen Geschmack wird mit der Chupacabra-Sage, dem Enzym/Pilz-Thema und den Außerirdischen ein bisschen viel zusammengewürfelt und die dass die Folge als eine Art Rückblende bzw. Erzählung einer mexikanischen Lagermutti aufgezogen ist und zwischenzeitlich gleich zwei verschiedene Varianten der Geschehnisse anbietet, macht's nicht besser, im Gegenteil. Dafür darf Mulder aber ein paar lustige Sprüche reißen und sind die Mutationen der Brüder im Finale wahrhaft grausig anzusehen, womit die Folge doch noch den Bogen zu einer ungewöhnlichen, nachwirkenden Familientragödie letztlich offenen Ausgangs gespannt bekomt. 6-7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Leonard Betts (Leonard Betts)"
Staffel 4, Folge 12

Sanitäter Leonard Betts, bekannt dafür, mit der unglaublichen Fähigkeit ausgestattet zu sein, Krankheiten seiner Probanden besonders gut diagnostizieren zu können, wird bei einem Autounfall enthauptet. Doch der Körper der Leiche verschwindet aus der Pathologie, der Kopf wird im medizinischen Abfall gefunden. So sehr Scully auch zweifeln mag, erhärtet sich doch der Verdacht, dass Leonards Körper weiterlebt und einen neuen Kopf gebildet hat. Wer ist dieser Mann, dessen abgeschlagener Kopf von Krebszellen überwuchert ist, dadurch aber anscheinend sämtliche Körperteile neu bilden kann? Bei dieser Folge bin ich zwiegespalten: Einerseits ist sie großartig getrickst und sowohl die Make-up-Arbeit als auch die Handlung setzen auf einen hohen Ekelfaktor. Andererseits geht mir das ganze Krebs-Gequatsche gehörig auf den Zeiger und macht die Folge überaus unangenehm und schwer verdaulich. Möglicherweise bedeutet sie auch einen Wendepunkt für die Rolle der Scully, bei der eine mögliche Krebserkrankung angedeutet wird. Ich bin gespannt, welchen weiteren Verlauf die Serie nehmen wird. Zunächst ohne Wertung.
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