ein alter Text aus dem Jahr 2011
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Anlässlich der bevorstehenden Landung einer NASA-Raumkapsel wird die telepathisch-veranlagte Höhlenforscherin Thelma (Belinda Mayne) gemeinsam mit ihrem Freund Roy (Mark Bodin) zu einer Live-Sendung in ein Fernsehstudio geladen, wo die attraktive Lady als Alternative zur Weltraumfahrt über die Erforschung einer Höhle berichten soll. Zu Beginn der Sendung gibt Thelma nicht nur mittleren Nonsens von sich, sondern hat auch eine – für den Zuschauer nicht sichtbare - Vision, sodass die Sendung kurzfristig abgebrochen werden muss. Roy macht sich jedoch Sorgen und seine Freundin, die immer wieder von furchtbaren Visionen und Ahnungen geplagt wird, deren Ursprung ungeklärt sind.
Nach einer kurzen Unterredung mit ihrem ratlosen Psychologen machen sich Thelma und Roy auf in ein Bowling-Center, das offensichtlich als geheime Kommandozentrale der Geologen dient, um dort auf weitere Wissenschaftler zu treffen. Gemeinsam ist nämlich geplant, in eine 600 Meilen entfernte Höhle zu fahren um diese wissenschaftlich weiter zu beforschen. Bei einem kurzen Zwischenstopp am Meer hat Thelma jedoch wieder eine Vision und ist danach vollkommen aufgelöst. Und während sich Roy rührend um seine Freundin kümmert und die Fahrt weitergeht, geschehen am Strand bereits mysteriöse Dinge.
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Doch davon bekommen die sieben Höhlenforscher nichts mit und auch die Tatsache, dass sich bei der Landung der Kapsel keine Insassen darin befinden, interessiert die jungen Leute nicht wirklich, da diese bei ihrem letzten Stopp an einer Raststation mit Toiletten und Bekleidungsproblemen konfrontiert sind. Burt (Michele Soavi) findet einen seltsam aussehenden Stein und schenkt diesen Thelma, die sich über das kuriose Geschenk so freut, dass sie den blau-funkelnden Stein sogar mit in die Höhle nimmt.
Dort angekommen geschehen jedoch schon bald sehr seltsame Dinge. Der Stein in Thelmas Rucksack entpuppt sich als außerirdische Lebensform und attackiert Thelmas Freundin, die daraufhin das Bewusstsein verliert und von den anderen mittels mitgeführter Trage aus einem Abgrund befreit werden muss. Nach der kräftezerrenden Rettung entschlüpft dem leblosen Körper aber recht blutig ein Alien-Monster, das sich einen weiteren Forscher schnappt und diesen vor den Augen der geschockten Mannschaft dezimiert. Es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod und Thelma nutzt sogar ihre telepathischen Kräfte um sich der außerirdischen Bedrohung zu erwehren…
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Holla! Es zeugt schon von einer ziemlichen Dreistigkeit, einen italienischen Low-Budget-Streifen, der noch dazu größtenteils in einer Höhle spielt als Nachfolger von Ridley Scotts Weltraum-Epos und Sci-Fi-Horrorklassiker „Alien“ zu vermarkten. Aber so sind sie halt, unsere Italiener: wenn es um die Vermarktung von ihren Filmen geht um keinen Vergleich verlegen und seien die Unterschiede zum Original noch so eklatanter Natur. Das hatte ja schon in den Siebzigern System und führte immer wieder zu vollen Kassen.
Im Falle von „Alien 2 – sulle terra“ scheint die Rechnung im Gegensatz zu den (inoffiziellen) Zombie-Nachfolgern von Lucio Fulci ja nicht aufgegangen zu sein. Im Jahre 1986 entstand durch James Cameron sowieso ein offizieller Nachfolger, der in einer ganz anderen Liga spielt und der italienische Aufguss in der Diskont-Variante hat technisch und inhaltlich mit dem Vorgänger ja auch nur sehr begrenzt etwas zu tun. Auch die Reaktionen auf den Film sind abgesehen von der Die-Hard-Trash-Fraktion auch durchwegs negativ und ein Blick auf die OFDB verrät, dass der Low-Budget-Streifen generell keinen guten Ruf hat.
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Dabei macht „Alien – die Saat des Grauens“ von Regisseur Ciro Ippolito, der hier unter dem Pseudonym Sam Crowell agiert ja eigentlich schon ziemlichen Spaß. Sicherlich, die Story ist grober Unfug und aus anderen Filmen zusammengeklaut. Die ersten 30 Minuten sind langweilig und bestehen teilweise aus Archivmaterial und auch danach wirkt der Film immer noch künstlich auf 80 Minuten gestreckt. Auch der Soundtrack von den Oliver Onions ist zwar zuerst eingängig, danach ziemlich nervig und selbst das apokalyptische Ende zaubert dem Zuschauer eher ein Lächeln auf die Lippen, als dass es sich durch Dramatik ins Bewusstsein des Zuschauers brennen würde.
Aber hey, gerade wegen seiner kostengünstigen Machart, seiner doofen Story und den ungemein blutigen Effekten macht „Alien – die Saat des Grauens“ schlussendlich mächtig Laune und zählt neben „Astaron“ sicherlich zu dem Besten, was das Land des Stiefels an Sci-Fi-Horror jemals hervorgebracht hat. Die Dialoge lassen einem die Haare kräuseln und manche Einfälle des Drehbuchautors sind so bescheuert, dass man sie schon mit eigenen Augen gesehen haben muss. Schon Alfred Hitchcock hat gesagt, dass nichts auf der Welt so langweilig wie die Logik sein – insofern dürfte „Alien – die Saat des Grauens“ dann wohl zu den interessantesten Werken der Filmgeschichte zählen – den logisch ist in dem Streifen so gut wie gar nix und wer genau aufpasst bekommt auch noch jede Menge Filmfehler präsentiert.
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Insgesamt betrachtet ist der Streifen dann auch ein reichlich abstruses Flickwerk bekannter Zutaten aus einer Zeit, in der sich die italienische Filmproduktion schon am absteigenden Ast befand und sich mit Plagiatsfilmen keine Kinosäle mehr füllen ließen. Aber selbst der größte Verächter dieses Flickwerks muss neidlos gestehen, dass der Film doch ein paar großartige Momente hat und auch stets die Sympathien auf seiner Seite hat. Die telepathische Hauptdarstellerin mit ihren unbekannten Visionen ist einfach zum knuddeln und es gibt Logiklöcher und Filmfehler am laufenden Band, die den Streifen zu einer lustigen Sache machen.
Die zauberhafte Belinda Mayne ist mir ja bislang leider gar nicht aufgefallen, obwohl die deutsch-britische Schauspielerin schon in einigen Genre-Filmen mitgewirkt hat. Ein Faible für Trash muss die gute Dame ja schon haben, da sie u.a. auch in einigen Ganghofer und Rosamunde Pilcher-Filmen zu sehen ist und seltsamerweise nach einer Folge Bergdoktor ihre Karriere als Schauspielerin beendete. Auch Michael Bodin ist mir bislang nicht wirklich aufgefallen, obwohl er seine Sache durchaus gut macht. Bekanntestes Gesicht dürfte ohnehin Michele Soavi sein, der nicht nur zahlreiche Filme mit seiner Darstellung bereicherte, sondern dem Freund des Italo-Kinos Perlen wie „Stagefright“, „The Church“ und den absoluten Kracher „Dellamorte Dellamore“ schenkte.
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Die DVD aus dem Hause CMV-Laservision trägt also nicht umsonst die Nummer 81 der allseits beliebten Trash-Collection, sondern bietet ebensolchen im Übermaß. Die Qualität der Scheibe ist sehr gut und die blutigen Effekte gibt es ebenfalls ungekürzt zu bewundern. Neben dem deutschen und dem internationalen Trailer gibt es noch eine umfangreiche Bildergalerie, sowie ein kurzes und tonloses Featurette über die Entstehung einiger Effekte. Abgerundet wird das positive Gesamtbild mit weiteren Trailern, sowie drei geschmackvollen Cover-Varianten von „spacig“ bis „schmoddrig“.
Unterm Strich ist „Alien – die Saat des Grauens kehrt zurück“ natürlich italienisches Plagiatskino vom Feinsten, bei dem auch ohne Rücksicht auf Verluste durch andere Filme gewildert wird. Ein Sci-Fi-Horror-Film, direkt aus dem Schlund der Hölle… ähm. Tropfsteinhöhle, der neben ein paar krassen FX und gepflegten Längen auch sympathische Darsteller und ein paar schöne Momente zu bieten hat. Für den Otto Normalzuseher wird das zwar alles zu viel des Guten sein - der aufgeschlossene Trashologe bekommt hier aber wirklich alles, was das schundige Herz so begehrt. Sicherlich hätte ein fähiger Regisseur mit mehr Budget aus dem Stoff auch was Tolles zaubern können, aber wenn dabei so ein sympathisches Stück Film herauskommt, kann es uns ja auch egal sein.
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