Seite 91 von 133

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Di 8. Jan 2019, 18:51
von buxtebrawler
28.12.2018, Molotow, Hamburg:
BOLANOW BRAWL + 1323


Bild

Im Molotow hatten wir ja bereits mehrere Male Live-Erfahrung sammeln können, jeweils oben auf der großen Bühne – einmal davon im Rahmen der „Punk Rock Cocktail“-Spätkonzertreihe, die normalerweise unten im kleinen Karatekeller stattfindet, seinerzeit jedoch ausnahmsweise ins Erdgeschoss verlagert worden war. Das fand ich damals klasse; mittlerweile aber hatte ich auch Bock, mal die intimere Atmosphäre des Karatekellers von der Bühne zu spüren. Da passte es bestens, dass uns DJ Starry Eyes zum Jahresausklang noch einmal dorthin gelockt hatte. Allein zu spielen fand ich aber irgendwie doof, vor allem angesichts des großen Angebots starker Hamburger Underground-Bands. Also bemühten wir uns um eine zweite Band, was sich für die Zeit „zwischen den Jahren“ als echte Herausforderung entpuppte. Letztlich fanden wir in 1323 aber eine Combo, die mich bereits live überzeugt hatte und ich als sympathisch in Erinnerung hatte.

Dass unser gemeinsamer Gig an diesem Abend nicht das einzige Punkrock-Konzert war, ist in Hamburg längst obligatorisch, ließ mich aber wie so oft daran zweifeln, ob die Bude voll werden würde. Nach nettem Empfang, Aufbau und unkompliziertem Soundcheck machten wir uns über die Biervorräte im komfortablen Backstage-Bereich her, gingen mit unserem Besuch aus der Schweiz dinieren und fanden uns schließlich zurück auf der Sofalandschaft im Backstage, wo meine Bandkollegen eine Worst-of-Ballermann-Playliste durchnudelten – von mir abwechselnd mit peinlich berührtem Gelächter und Gesichtspalme quittiert. Gänzlich andere Reaktionen riefen dann 1323 im ca. halbgefüllten Karatekeller hervor. Nach Ausscheiden ihres Sängers auf Triogröße geschrumpft, teilten sich vornehmlich Gitarrist Phil und Drummer Andi den Gesang und ballerten ruppigen, zwischen düster und wütend pendelnden HC-Punk raus. Anfänglich war der Sound noch sehr laut und knarzig, was sich aber bald besserte. In „Geld ist euer Gott“ und anderen deutschsprachigen Songs werden Missstände aufgegriffen und Finger in klaffende Wunden einer verlausten Gesellschaft gelegt, wie es sich für diese Mucke gehört. Da 1323 aufgrund der kurzen Spielzeitvorgabe von lediglich 30 Minuten ihre Fußballsongs gestrichen hatte, blieben Auflockerung und Spaß dabei thematisch etwas auf der Strecke. Phil, der sich die Finger blutig gespielt hatte, erzählte mir später, dass er generell konsequenter einen ernsthafteren Weg mit seiner Band einschlagen möchte. Für diesen Monat haben 1323 Albumaufnahmen für den Nachfolger ihrer EP anberaumt, man darf also gespannt sein! Mit „Staatsfeind“ von CANALTERROR hatte auch eine Coverversion ins Set gefunden, mit der man natürlich nichts falsch machen kann. Davon, dass 1323 noch der Wilhelmsburger Gig vom Vortag in den Knochen steckte, war nichts zu merken, ihre halbe Stunde zogen sie voll durch und traten gut aufs Gas.

Unsere 15-minütige Umbaupause mussten wir ein wenig ausdehnen, damit der Bühnensound stimmte. Das schien sich gelohnt zu haben, denn inkl. der Monitore – auf solch kleinen Bühnen keine Selbstverständlichkeit – war der Klang einwandfrei und alles differenziert heraushörbar. Anfänglich hatte ich noch überlegt, allein schon aus Platzgründen die Bühne zu verlassen und vor ihr herumzuturnen, doch ruckzuck war der Keller voll und wurde vor der Bühne ausgelassen getanzt. Dadurch macht so’n Auftritt gleich noch mal so viel Spaß und den dürfte man uns auch angemerkt haben. Den einen oder anderen versemmelten Einsatz überspielten wir mit gewohnt blödsinnigem Gesabbel, Christian musste erst noch überredet werden, „Dirty Streets“ zu spielen und während der Zugabe „Fame“ schlitzte ich mir der Bühnenenge geschuldet die Hand an Oles Gitarrenhals auf, was dieser nicht bemerkte und sich lediglich darüber wunderte, weshalb seine Klampfe plötzlich verstimmt war. Außerdem fiel mir während der letzten beiden Songs mehrmals das Kabel aus dem Mikro; vermutlich war ich draufgelatscht gelatscht, während ich das Mikro hochriss. Solche Pannen änderten aber nichts daran, dass der Gig wie im Rausch viel zu schnell vorüberging und mächtig Bock machte. Das Rauchverbot sorgte zudem dafür, dass mich die Kondition nicht so schnell verließ wie in manch enger Qualmbude. Während wir noch abbauten, erwiesen sich 1323 als besonders kollegial, indem sie unseren Merchstand betreuten, und im Anschluss wurde mit so einigen Bekannten, die im Laufe des Abends bzw. der Nacht hinzugestoßen waren, noch kräftig weitergefeiert. Für beste Stimmung sorgte DJ Starry Eyes, der noch viele Stunden lang eine ihm eigene und kurioserweise bestens funktionierende Mischung aus Punkrock-Klassikern und ‘80er-Pop auflegte, die den Keller zum kollektiven Tanzen brachte.

Für mich war dieser unser letzter Gig im sich seinem Ende entgegenneigenden Jahr 2018 so etwas wie eine vorgezogene Silvesterparty mit den Bandkollegen (die ausgiebig vom „Zehn Schnäpse für 7,-EUR“-Angebot Gebrauch machten), denn um den eigentlichen Jahreswechsel zu feiern verschlug es mich diesmal nach Berlin. Danke ans Molotow-Team, an 1323 und DJ Starry Eyes sowie die feierwütige Meute! Die Schnappschüsse unseres Gigs stammen von Flo und sind gezeichnet von schwierigen Lichtverhältnissen. Only live is real!

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/28-12-201 ... rawl-1323/

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Mi 9. Jan 2019, 16:35
von karlAbundzu
In Bremen gibt es ja verschiedene Traditionen der "Rund um Weihnachten"-Konzerte.
Schon in den 80er spielten immer zwischen den Jahren UK Subs, meist im Schlchthof und hatten so auch die Gelegenheit, den ersten Sylvester-Riots am Sielwall mitzuerleben, die ich um eine Stunde verpasste. Weder die Riots noch das UK Subs-Dezember-Konzert gibt es noch, aber beinahe ebensolange spielen jahrein jahraus die Busters zu diesen Termin. Und die Bremer Roots - Rock - Band Velveton spielen immer am 26.12. im Lagerhaus mit besonderen Gästen auf. Beides meist gut. Doch dort war ich diesmal nicht. Ich war bei zwei anderen regelmäßigen Events.
Am 21.12. spielten im Schlachthof Keselhalle (Morrissey würde sich weigern) die Bremer Skapunks MAD MONKS, und zu ihrem Winter Special laden sie auch immer Gäste ein, Freunde, die musikalisch andere Felder bearbeiten. Wenn man so schaut, wo die einzelnen Mönche so ihre Spuren hinterliessen, kein Wunder: Deutschpunk, verschiedene Metalgenres, Hardcoriges, Funkiges, alles dabei. Diesmal als Vorprogramm: ETA LUX, eine Bremer Stoner Band mit Metall- und Wave-EInflüssen. Und meiner liebsten Rockplatte 2018.
Im Schlachthof muss man immer sehr pünktlich anfangen, und so fand ich mich schon früh ein, genoß im Winterdorf vor der Tür noch ein Heißgetränk, um mich dann mit netten Menschen drinnen zu treffen.
Es war noch nicht ganz so gefüllt, aber der Magazinkeller ist so stufenförmig nach oben aufgebaut wie ein altes römisches Theater, und wenn es hinten dunkel ist, und sich der Tanzboden vor der Bühne füllt, sieht es nicht leer aus. Als erste Vorband hatten sie auch nicht viel Zeit und sie rockten mit den HIts los, Lesbian Seagulls und 967 kamen sehr früh, die Band war gut aufgelgt und der änger nutzte die ungewohnte große Bühne. Für langes Angesage und so gab es kaum Zeit und so spielten sie gut durch!
Währenddessen liefen im Hintergrund gute Bildprojektionen.
Sänger mit Gremlins-Shirt:
Bild
Intensiv, hart und gut!!!
Danach kamen Anne.Fuer.Sich. Das ist so junger Punk, oder was man so heute so nennt, ohne mich wirklcih damit auszukennen so in Richtung Feine Sahne usw. Für uns war das nix, da waren wir nicht jung genug, den jungschen gefiel es, wir hatten Zeit für ein paar Getränke weiter hinten.
Dann noch die Mad Monks mit ihrem treibenden Ska Punk inklusive aller möglchen Einflüsse. Das ging gut in die Beine, machte sehr viel Spaß. Die einzelnen Songs selbst finde ich nict so pralle, wüde ich mir nicht kaufen, live ist da aber prima. Und das Publikum flippte herum.
Toll!

am 27.12. luden dann die Liga der gewöhnlichen Gentleman ein, zum dritten mal hintereinander zwischen den Feiertagen. Und zum dritten mal ging ich hin, und das liegt nicht mal an der Liga. Ich mag ihren Mod-ound schon gerne, die Songs sind mir aber in der Masse insgesamt zu nostalgisch, dass mag ich einzeln ganz gern, aber so en bloc, nun ja. Zum ersten Konzert bin ich wegen denen, da ich die Vorgängrband SUPERPUNK doch sehr schätze, und zur Überraschung spielte dort die noch unbekannte Band ISOLATION BERLIN, die inzwischen selber CLubs in der Größe füllt, aber da noch ein bißchen interessanter , vielleicht waveiger waren. Im zweiten Jahr begleitete ich einen Freund, der keinen Bock alleine hinzugehen hatte und wieder gab es eine gute Vorgruppe.
Diesmal Vorgruppe Dr. Orgel, die ich schon immer mal sehen wollte und ein paar Freunde waren auch da. Es füllt sich ach von Jahr zu Jahr mehr. Dr. Orgel: Auch knietief in der Beatmusik, instrumental oder mit deutschen Gesang, angereichert mit 80er Gitarrenpop, so Richtung Postcard, Orange Juice, The Jam. Wunderbar mit schönen Texten, und leichtfüßig gespielt, es hat mir sehr gut gefallen. Da will ich noch mehr von sehen oder auch mal was kaufen. Die BEsetzung für eine Beatkapelle ziemlich groß: Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Orgel (!), Saxophone.
Danach DLDGG, gut aufgelegt machten von Anfang an Druc und Stimmung. Diesmal besonders zwei Gäste: Andrea Dorau kam für ein paar SOngs auf die Bühne und der ist halt ein toller Entetainer: Zwischen 70er Schlagerstar und Punkarroganz, herrlich. Und Timo Blunck, inzwischen Autor, früher bekannt von Palais Schaumburg und den Zimmermännern. Auch super, das lockerte das alles ein bißchen mehr auf. Werner Ehmke hatte wohl keine Lust auf die Bühne zu kommen wie vor zwei Jahren, war aber anwesend, wie jedes Jahr.
Gelungener Abend!

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Mi 9. Jan 2019, 18:43
von buxtebrawler
karlAbundzu hat geschrieben:In Bremen gibt es ja verschiedene Traditionen der "Rund um Weihnachten"-Konzerte.
Schon in den 80er spielten immer zwischen den Jahren UK Subs, meist im Schlchthof und hatten so auch die Gelegenheit, den ersten Sylvester-Riots am Sielwall mitzuerleben, die ich um eine Stunde verpasste. Weder die Riots noch das UK Subs-Dezember-Konzert gibt es noch, aber beinahe ebensolange spielen jahrein jahraus die Busters zu diesen Termin.
Nach HH kommen UK Subs immer noch einmal jährlich, diesmal am 18.01.2019. Aber Bremen wird echt nicht mehr angesteuert? Oder nur nicht mehr zu Weihnachten?
karlAbundzu hat geschrieben:Am 21.12. spielten im Schlachthof Keselhalle (Morrissey würde sich weigern) [...]
Den Morrissey-Spruch habe ich nicht kapiert. Erklärbär!

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Do 10. Jan 2019, 07:58
von CamperVan.Helsing
Morrissey ist nicht nur Vegetarier, sondern weigert sich auch, in Örtlichkeiten aufzutreten, die aufgrund früherer Nutzung "Schlachthof" oder ähnlich heißen.

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Do 10. Jan 2019, 08:26
von buxtebrawler
ugo-piazza hat geschrieben:Morrissey ist nicht nur Vegetarier, sondern weigert sich auch, in Örtlichkeiten aufzutreten, die aufgrund früherer Nutzung "Schlachthof" oder ähnlich heißen.
Ah, ok.

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Do 10. Jan 2019, 15:24
von karlAbundzu
buxtebrawler hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Morrissey ist nicht nur Vegetarier, sondern weigert sich auch, in Örtlichkeiten aufzutreten, die aufgrund früherer Nutzung "Schlachthof" oder ähnlich heißen.
Ah, ok.
Genau, es gab da mal einen Vorfall, wo er sehr kurzfrisig ein Konzert absagte, weil er erfuhr, dass auf dem Gelände ein Schlachthof war
AH, gerade gegoogelt, das war sogar in Dresden.
DIe Clubs bei den UK Subs Konzerten wurden immer kleiner, dann kamen sie immer unregelmäßiger, und seit der Z-Tour leider gar nicht mehr.
Da lustige war, dass sie Mitte 80er bis Mitte 90er die gleichen Plakate benutzt wurden.

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Do 10. Jan 2019, 16:01
von Arkadin
21.12.2018, Schlachthof, Bremen
ETA LUX / ANNE.FUER.SICH / MAD MONKS

Auf den Kicker hatte ich diese Veranstaltung schon länger, vor allem, weil es eine schöne Gelegenheit war ETA LUX (die mich zu Jahresbeginn so begeistert hatten) wiederzusehen. Die anderen beiden Bands sagten mir jetzt nicht so viel. von gehört, aber nie mit beschäftigt. Aber wie das immer so ist: Erst kümmert man sich nicht, dann weiß man nicht, dann stellte ich fest, dass die Sause schon um 18:00 Uhr beginnt, was wegen Arbeit sehr eng gewesen wäre.. und letztendlich hatte ich auch keinen Bock alleine hin. Doch dann ergab es sich, dass ich an dem Tag HomeOffice machen konnte und ein kurzer Check ergab, dass auch die Herren Abundzu und Caraldo anwesend sein würden. Jetzt brauchte ich nur noch ein Ticket - aber auch da ergab sich spontan etwas. Also hin!

ETA LUX gaben die Opener und durften leider nur eine halbe Stunde spielen. Das taten sie mit Bravour und Power. Dazu gab es eine nette "Space-Show" via Beamer. Alles fein, auch wenn mich der Gig nicht so sehr aus den Latschen gehauen hat, wie im Januar. Was wohl daran lag, dass der Überraschungseffekt weg war, der Auftritt halt megakurz und ich selber noch nicht "aufgewärmt" war. Das soll aber die Qualität dieser fantastischen und sympathischen Band nicht schmälern. Das war schon ziemlich geil, was die da abgeliefert haben. Laut, nach vorne weg und mit hohen Wiedererkennungswert. Leider waren so früh noch nicht so viele Gäste da, wie später beiden Monks - aber es war schon okay und man hatte gut Platz zum Mitnicken.

Danach ANNE.FUER.SICH. Der Name gefällt mir, die Band.. naja. Ich hatte mir vorher mal ein paar Videos von denen angeguckt und kam da gar nicht rein. Nett, aber irgendwie bemüht und mir zu deutsch-poppig. Live gefielen sie mir schon wesentlich besser. Harte Sounds, laut und hübsch rockig. Gänzlich überzeugt hat mich das aber trotzdem nicht. Vielleicht war es die Attitüde des Sängers, der sich sichtlich megageil fand. Das erinnerte mich irgendwie an diese gut-aussehenden, gut-gebauten Typen, die auf dem Abiball am Ende mit dem Mädel, das man drei Jahre lang angehimmelt, aber nie getraut hat anzusprechen, abziehen und einem dann noch kumpelig zuzwinkern. Die Musik war mir etwas zu glatt, auch wenn hier und da ganz gute Stücke ("Runter vom Dach" fand ich wirklich nicht übel) dabei waren. In Gänze aber bin ich nicht überzeugt.

Dann die MAD MONKS. Während wir bei den ersten beiden Bands noch nahe an der Bühne mit gut Platz um uns herum standen, wurde daraus urplötzlich das Epizentrum eines Mosh-Pits. Ich suchte am hinteren Rand Schutz, doch da fangen schon die Stufen nach oben an, die natürlich mittlerweile alle besetzt waren. Also blieb ich da stehen und wurde alle Nase lang von einem auf mich zu fliegenden Körper umgehauen. Was ein paar jungen Hühner hinter mir gar nicht gefiel, die mich ständig vollgackerten, ich könne doch ein paar Schritte nach vorne machen. Als ich sie darauf aufmerksam machte, dass ich dann aber genau in der Hauptkampfzone stehe, wurde das mit gerümpften Nasen zur Kenntnis genommen und sich dann fünf Minuten wieder beschwert. Höhepunkt war, als die eine allen erstens meinte, sie könne nicht verstehen, warum ein so großer Kerl wie ich immer umfällt, wenn er geschubst wird. Ich meinte daraufhin, ich wäre zwar groß, aber auch alt. eigentlich hätte ich ihr antworten sollen: "Das ist Physik". später fand ich an einer anderen stelle Platz und konnte mich auch auf die oberen Stufen stellen, wo ich von niedrig fliegenden Musikfreunden nur noch zweimal von den Beinen geholt wurde.

Aber nun zur Musik. Gefiel mir sehr gut. Sehr kraftvoller Power-Ska-Punk, der sofort in Ohr und Beine geht. Von denen kannte ich ja vorher noch nichts (bis auf "Revolution", einen raggae-mäßigen Song, den ich okay fand, aber nicht mehr). Die Band war in bester Spiellaune, das Publikum rastet aus und der Schlachthof verwandelte sich in einen Hexenkessel. Das macht Spaß, da fühlt man sich wohl. Daneben gab es noch einen über 2 Meter großen Tänzer, der im Mönchskostüm, als Weihnachtsmann oder Donald Trump über die Bühne hüpfte. Und den ca. 30-köpfigen Bremer Kneipenchor, der auf der Bühne bei einer handvoll Lieder für gute Laune und mächtiges Stimmvolumen sorgte. Und eine Gast-Sängerin kam auch noch dazu. Die MAD MONKS spielten dann auch richtig lange, hatten sichtlich Spaß bei der Sache und das Herz am rechten Fleck. Das war eine richtig tolle Sause. Danach überlegte ich noch, was am Verkaufs-Stand mitzunehmen, ließ es dann mit Blick auf die kurz vor Weihnachten arg gebeutelten Finanzen aber. Die MAD MONKS haben übrigens auf ihrer Homepage ALLE ihre Platten digital und for free zur Verfügung gestellt. Darf man sich frei herunterladen, wenn man verspricht, dass weder kommerziell, noch in rechten Kreisen zu benutzen. Auch sehr sympathisch. Höre ich derzeit auf dem MP3-Player. Wobei das das Live-Erlebnis nicht adäquat wiedergeben kann. Toller Abend mit netten Menschen. Gerne wieder.

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Do 10. Jan 2019, 16:17
von buxtebrawler
Arkadin hat geschrieben:Dann die MAD MONKS. Während wir bei den ersten beiden Bands noch nahe an der Bühne mit gut Platz um uns herum standen, wurde daraus urplötzlich das Epizentrum eines Mosh-Pits. Ich suchte am hinteren Rand Schutz, doch da fangen schon die Stufen nach oben an, die natürlich mittlerweile alle besetzt waren. Also blieb ich da stehen und wurde alle Nase lang von einem auf mich zu fliegenden Körper umgehauen. Was ein paar jungen Hühner hinter mir gar nicht gefiel, die mich ständig vollgackerten, ich könne doch ein paar Schritte nach vorne machen. Als ich sie darauf aufmerksam machte, dass ich dann aber genau in der Hauptkampfzone stehe, wurde das mit gerümpften Nasen zur Kenntnis genommen und sich dann fünf Minuten wieder beschwert. Höhepunkt war, als die eine allen erstens meinte, sie könne nicht verstehen, warum ein so großer Kerl wie ich immer umfällt, wenn er geschubst wird. Ich meinte daraufhin, ich wäre zwar groß, aber auch alt. eigentlich hätte ich ihr antworten sollen: "Das ist Physik". später fand ich an einer anderen stelle Platz und konnte mich auch auf die oberen Stufen stellen, wo ich von niedrig fliegenden Musikfreunden nur noch zweimal von den Beinen geholt wurde.
Das Leben ist kein Ponyhof :mrgreen:

(Die Erschütterungen waren noch in Hamburg messbar...) :lol:

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 14:55
von Arkadin
27.12.2018, Lagerhaus, Bremen
DR. ORGEL / DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN (Gäste: Andreas Dorau und Timo Blunck)

Und das zweite Konzert in kürzester Zeit, zu dem ich in der erster Linie für die Vorband gegangen bin. DR. OGEL wollte ich schon lange mal sehen, ist Sänger/Gitarrist Wolfinger mir doch bestens aus anderen Bands (u.a. die wunderbaren DEFEKT DEFEKT oder ganz früher TRASHMONKEYS) bekannt und hatte ich ihm doch beim Konzert seines Kneipen-Duo-Projekts LORD SUPER doch gesagt, dass ich mir DR. ORGEL gerne mal angucken würde. Also schon früh einen Kumpel für die Idee das DLDGG-Konzert zu besuchen. Die kannte er noch nicht, wohl aber natürlich den Herrn Dorau, was wohl letztendlich den Ausschlag gab, dass er mitkam. Was mich sehr freute, denn - wie bereits öfters erwähnt - allein auf Konzerte mag ich gar nicht.

Am Eingang zum "Saal" des Lagerhauses traf ich tatsächlich auch den Herrn Abundzu, drinnen dann überraschenderweise noch weitere Bekannte. Das freute mich sehr, denn ich finde bei so etwas ja immer: Je mehr, je besser.

DR.ORGEL gefiel mir sehr. Deren Musik hatte ich mir Zuhause schon via Bandcamp zu Gemüte geführt und war da schon ganz angetan. Live geht da sogar noch eine Schippe mehr. Die Musik würde ich mal als Punk trifft Beat triff Stax beschreiben. Schön mit Orgel (klar, bei dem Namen) und Saxophonspielerin, die auch ein Lied (gar nicht schlecht) zum Besten gab. Ansonsten wurden munter Instrumentals (alle sehr geil) und Songs (auch super, fast immer mit Wolfinger beim Gesang, der hier eine ziemlich raue Stimme hat). Die Texte sind auch super. Deutsch und sehr eingängig ohne stumpf zu sein. Immer mit doppelten Boden und Hintersinn. Die Band hatte richtig viel Spaß und genoss sichtlich den Auftritt vor so vielen Leuten. Schön auch, dass DR. ORGEL vom Publikum super angenommen und richtig abgefeiert wurde. Ich glaube, gäbe es da schon etwas Vinyles, wäre das weggegangen wie warme Semmeln. Ich hoffe ja sehr, dass die bei irgendeinem Label unter kommen. Da der "Tapete"-Chef bei DLDGG orgelt, ist er vielleicht auf die flotten Bremer aufmerksam geworden.

Dann DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN. die hatte ich nie so auf dem Schirm. Wie auch die Vorgänger-Band SUPERPUNK völlig an mir vorbei gelaufen sit. Was da am Bandnamen lag. Denn als ich früher mal was von denen gehört hatte, war meine Erwartungshaltung eine ganz andre gewesen und ich war enttäuscht, dass SuperPUNK nun ganz andere Musik machte, als ich mir das jetzt vorgestellt hatte. Unverzeihlich, ich weiß. Auf die Liga bin ich jetzt tatsächlich erst bewusst aufgrund des Konzertes gestoßen - wobei ich "Kennst du Werner Enke" schon kannte. Das gefiel mir alles sehr gut und auch die Texte sprachen mich sehr an (ich bin da für Nostalgie wahrscheinlich empfänglicher als Karl Abundzu, wobei ich das da auch nicht so sehr raus höre). Live fackeln die ein echtes Feuerwerk der guten Laune ab. Man hat da ein recht familiäres Gefühl und die Jungs benehmen sich, als wären sie eine ganz junge Band, die das erste Mal auf der Bühne steht und sich darüber total freut. Super sympathisch und der Funke sprang nicht nur bei mir über. Ich stand da wenigstens die ganze Zeit mit einem breiten Lächeln und freute mich des Lebens. Der Sound ist so Northern Soul mit Mod-Einschlag und einer ganz leichten Priese Punk. Erinnert mich sehr stark an die späten The Jam, bzw. die ganz frühen Style Councile. Da fällt bei mir als Paul-Weller-Fan natürlich auf fruchtbaren Boden.

Dazu gab es zwei Gastauftritte. Einmal von dem grandiosen Andreas Dorau, der wie Johnny Rotten über die Bühne tigerte und ähnlich wahnsinnig ins Publikum starrte - aber alles mit Augenzwinkern und Selbstironie. Die Songs waren auch super und wurden von DLDGG begleitet, wie auch auf seinen letzten beiden (?) Platten. Dorau ist ein super Entertainer und ich war richtig ein bisschen traurig, als er nach drei Songs wieder abging.

Timo Blunck war mir vorher kein Begriff, hatte ich aber natürlich recherchiert und war dabei auf Die Zimmermänner, Palais Schaumburg und seine Solo-Sachen gestoßen. Er spielte mit DLDGG erst den melancholischen Song "Timo Blunck" von den Zimmermännern, den ich recht gerne mag und dann noch "Hatten wir mal Sex in den 80ern" (auch der Titel seines Buches), eigentlich eine Elektro-Disco-Nummer, die hier zum Reggae wurde. Fand ich jetzt beides gut, aber nicht überragend. War nach Dorau aber auch schwierig.

Insgesamt ein ganz wundervoller, toller, begeisternder Abend von dem ich noch lange gezerrt habe. Meinem Kumpel gefiel das auch alles, wenn er auch nicht so enthusiastisch war wie ich. Ich habe mir dann am Verkaufsstand noch zwei LPs von DLDGG und eine CD von Andreas Dorau mitgenommen. Und mich am nächsten Tag geärgert, dass ich nicht tiefer in die Tasche gegriffen habe und noch die SUPERPUNK-Komplett-Box für 'nen 50er mitgenommen habe. Im Netz legt man dafür nämlich schon über 100 hin. Und da der Sänger der DLDGG gerade neben mir stand, habe ich mir gleich noch auf eine der beiden LPs eine Widmung schreiben lassen.

Kleine Anekdote noch: Als ich mich während des Konzerts mal zum Thresen durchgeschlagen hatte, um Bier zu holen, fiel mir ein älterer Herr auf, der da stand und aus der Ferne dem Konzert folgte. Da guckte ich einmal, da guckte ich zweimal.. das war doch tatsächlich Werner Enke persönlich!!! Leider bin ich ja viel zu schüchtern, um so jemanden (oder überhaupt jemanden, den ich nicht persönlich kenne) anzusprechen. Das wurmt mich noch heute. Da hätte ich schon gerne eine Foto mit ihm gehabt. aber egal. Ich bin jedenfalls ganz aufgeregt wieder zurück und brüllte meinem Kumpel ins Ohr: "Da hinten steht Werner Enke! WERNER ENKE!!!". Woraufhin der nur meinte: "Wer ist denn das?". :palm: Karl Abundzu erzählte ich das auch. Der kannte immerhin Werner Enke, meinte aber ganz cool, ja, der kommt immer vorbei, wenn die in Bremen spielen. Hmmm... dann muss ich wohl beim nächsten Mal auch wieder zu den DLDGG kommen. Vielleicht haben die dann auch noch diese SUPERPUNK-Box da liegen ;)

Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Verfasst: Mi 16. Jan 2019, 20:54
von buxtebrawler
11.01.2019, Rote Flora, Hamburg:
LES PÜNX + HYSTERISCHE MILFS + MØRDER


Bild

Endlich fielen mal wieder ein Anlass, frohgemut in die Flora zu schlendern, die Zeit dafür und der vorhandene Bock auf denselben Abend: Im Rahmen der „Verstrahlt“-Anti-Atomdrecksstaat-Soliparty legten im Gebäudeunteren diverse DJs auf, vor allem aber beanspruchten die große Bühne oben drei interessente Acts für sich. Als endlich aller Lohnarbeitssoll erfüllt und die allwöchentliche Sportpflichteinheit absolviert war, ging’s in die Schanze, erst mal Dinieren – natürlich beim Veggie-Schanzendöner, der abermals nicht enttäuschte. Da könnte ich echt täglich hin. Ein Jammer, dass solche Dönerbuden in Hamburg noch immer so rar gesät sind. Als wir kurz nach 21:00 Uhr am antikapitalistischen Bollwerk eintrafen, hieß es, die erste Band würde in ca. einer halben Stunde anfangen. Pustekuchen, da konnte man locker noch ‘ne Stunde draufpacken. Dafür war der ausufernd lange Soundcheck der Bands MØRDER und LES PÜNX bereits ein Spektakel für sich – inkl. fluchendem Mischer und Stromstöße verabreichendem Mikro. Mit Premium-Bier stießen wir auf einen Premium-Abend an.

Dessen offizieller Teil startete gegen 22:00 Uhr auf der von uns ignorierten Disco-Tanzfläche und irgendwann dann tatsächlich auch oben: Die Kielerinnen und Kieler haben ihren Namen natürlich geschickt gewählt – so kann man immer von einem „Mörder-Gig“ sprechen, ganz gleich, wie MØRDER wirklich waren. Die fünfköpfige, gemischtgeschlechtliche Combo (zwei Damen, drei Herren) aus dem BONEHOUSE-Umfeld hat sich dem Neo-Crust verschrieben, also heftigem Getrümmer mit Geschrei und/oder Gegrowle, Metal-Gitarren, aber eben auch jener Prise Melodie, die für zusätzliche Atmosphäre sorgt. Die russische Frontfrau Anna überraschte mit einem kräftigen Organ, das einem die Schuhe auszieht, was sie dann wohl aufgrund der Rutschgefahr ihrer Treter auch selbst nach kurzer Zeit tat. Krasses Gekeife und Gegrowle, das keine Fragen offenlässt, ab dem vierten Song oder so dann auch noch mit mächtig Hall auf der Stimme – das kam sehr geil! In überraschend gutem, recht differenziertem Soundgewand pflügte die Rhythmussektion zudem brutal durch die (meist recht kurzen, solofreien) Songs, Klampfe 1 fräste fiese Riffs, Klampfe 2 sorgte für die Melodien. Einen Anti-Putin-Song sagte Anna mit klaren Worten an, die keine Missverständnisse aufkommen lassen, und beendet wurde das Set mit einem irren Effektgerät-Overkill. Die Band, die seit 2015 live auftritt, flog bisher unter meinem Radar. Gut, dass sich das geändert hat, denn das war tatsächlich der eingangs erwähnte Mörder-Gig!

Die HYSTERISCHEn MILFS aus Leipzig sind ein, äh, Mütterkollektiv, das zu Techno-Playback tanzt und als Vocals Sprüche, Fragen und Dialogfetzen oder schlicht Schlagwörter integriert, mit denen Mütter innerhalb dieser Gesellschaft so konfrontiert werden: „After Baby Body“, „Du gehst feiern? Und dein Kind?!“, „Alles wieder straff?“ (den merke ich mir mal als allgemeinen „Wie geht’s?“-Ersatz, kommt sicher gut), „Ganz die Mama!“ oder auch „Ist das ein deutscher Name?“ werden da aus vier Kehlen geschmettert, dass man sich manch Schmunzeln nicht verkneifen kann. Da ist echt ‘ne schöne und entlarvende Sammlung entstanden, die viel über bundesdeutsche Befindlichkeiten, Rollenklischees und Ängste aussagt. Nach und nach zogen die Damen sich bis auf die Unterwäsche aus bzw. mittels Umschnalldildo und Schwangerschaftsbauch aus Plastik auch wieder an, alles zum stampfenden Techno-Beat. Die Performance weilte allerdings lediglich einen (überlangen) Song lang, gefühlt war nach ‘ner Viertelstunde Schluss – und ich um die schöne Erkenntnis reicher, dass ich bei der Begegnung mit jungen Müttern im Freundes- und Bekanntenkreis tatsächlich gut daran tue, lieber die Klappe zu halten, statt derartigen Blödsinn abzusondern. Fürchtete ich bisher, dadurch desinteressiert zu wirken, weiß ich jetzt, wie dankbar Mütter dafür sein können. War mal was ganz anderes; originell, provokant und hintergründig, ohne lange Reden schwingen zu müssen.

An LES PÜNX aus Witzenhausen (bei Göttingen) war es dann, nach Crust und Techno mit ‘ner ordentlichen Schippe klassischen Punkrocks nachzulegen, der ganz so klassisch dann doch gar nicht war: E-Geige statt Leadgitarre, die sich überraschend gut einfügte, ohne dem Ganzen ‘nen Folk-Touch zu verleihen. Alles andere passte dann aber doch ganz gut ins „Deutschpunk“-Sujet: Songs über Bullen, Nazis, Saufen, besetzte Häuser, Ficken, „Kiddiepunk ein Leben lang“ und dazu paar wenige Akkorde und Ska-Geschrammel. Dabei ist die Band, die im Herbst 2016 ihren ersten HH-Gig absolvierte, mit einigem Humor und einem gewissem Hang zur Selbstironie ausgestattet, wirkt locker und sympathisch und hat augenscheinlich selbst sehr viel Spaß bei der Sache, der sich aufs Publikum überträgt. Letztgenanntes frönte dann auch entfesselt dem Pogo und bildete Menschenhaufen, wie ich’s schon länger nicht mehr gesehen (geschweige denn getan) hatte. Die Sängerin begrüßte den Mob mit „Hallo Berlin, das nächste Lied heißt Hamburg!“, die Hamburg-Aufenthalte (2017 folgte ein Auftritt auf dem Hafengeburtstag) scheinen bleibenden Eindruck in WIZ hinterlassen zu haben (man besingt sogar den Clochard). Der Drummer hätte für meinen Geschmack etwas mehr Punch vertragen können und auf dem Gesang lag nun doch bischn viel Hall, aber zumindest der Drumsound besserte sich im weiteren Verlauf. LES PÜNX warfen ‘ne Bullenkampfmontur ins Publikum, die Sängerin sprang selbst mal in den Pit und lieferte im Duett mit dem Geiger ‘ne schauspielerische Einlage, indem sie ihn mit einem Kinnhaken außer Gefecht setzte und er sich auf dem Bühnenboden wiederfand. Ein Song machte den Unterschied zwischen Sex und Sexismus klar, das als „Ballersong“ angekündigte Stück klang etwas sehr chaotisch, der nominell letzte Song war dafür ein echter Hit. Es folgten sogar noch zwei Zugaben, darunter ein Cover von TABLE DANCE DISCO oder so (?!). Das war alles schön oldschool und unprätentiös, machte Laune – LES PÜNX haben den Brunnentrinker-‘90er-D-Punk-Geist in die Neuzeit herübergerettet und den Live-Teil eines musikalisch extrem abwechslungsreichen Abends in der angenehmen Atmosphäre einer nicht zu vollen und drängeligen Flora besiegelt. Wir gingen dann noch das Jolly Roger austrinken und hoffen, dass die ganze Sause ordentlich was in die Anti-Atomstaat-Kassen gespült hat. „Harness the wind, the sun and the waves / We don't need this filthy nuclear waste!”

P.S.: Fotografieren ist in der Roten Flora nach wie vor unerwünscht, daher gibt’s hier diesmal auch nix zu sehen.