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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: So 14. Sep 2014, 09:05
von purgatorio
TRAFFIC – MACHT DES KARTELLS (TRAFFIC, USA, Deutschland 2000, Regie: Steven Soderbergh)

Kein schlechter Film mit gigantischem Staraufgebot und toller Optik. Mehrere Episoden erzählen vom erfolglosen und hoffnungslosen Kampf gegen den Drogensumpf. Da ist der kleine Polizist in Tijuana, der Richter, der seine eigene Tochter nicht beschützen kann, während er den Kartellen den Kampf ansagt, die Gattin eines Zwischenhändlers, die nach dessen Inhaftierung alleine auf die Beine kommen muss, der Informant im Polizeischutz und die zwei kleinen Drogencops, die trotz aller Aussichtslosigkeit nicht kapitulieren. Ein sehr umfangreiches Gemälde! 7/10

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: So 14. Sep 2014, 10:24
von sergio petroni
Hydra - Verschollen in Galaxis 4 (USA 1972, Harry Hope/Lee Sholem, 4/10)

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: So 14. Sep 2014, 20:43
von sergio petroni
Die Nacht der Vampire (SPA/DEU 1971, Leon Klimovsky, 6,5/10)

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: So 14. Sep 2014, 23:06
von Tomaso Montanaro
I am Divine von Jeffrey Schwarz

Doku über die schwergewichtige Drag-Queen und John-Waters-Muse Harris Glenn Milstead alias DIVINE.
Schräg und interessant. 6/10 Punkten

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 08:12
von purgatorio
ZORN DER TITANEN (WRATH OF THE TITANS, USA 2012, Regie: Jonathan Liebesman)

Immer wieder faszinierend, wie fantasieanregend der griechische Götterkosmos daherkommt und wie viel erzählerisches Potenzial da noch drin steckt - wenn man sich ein wenig künstlerische Freiheit heraus nimmt natürlich noch umso mehr, wie im Fall von ZORN DER TITANEN. Ja: Jeder mit jedem, jeder gegen jeden, Inzest, Metamorphosen, Sex, unfassbare Gewalt und eine Vielzahl an Monstren, die Horrorautoren vor Neid erblassen lassen. So ist der ZORN DER TITANEN lose an eben dieser Mythenwelt angelehnt und erzählt als Spektakel voller Action und atemberaubender Bilder (das Labyrinth!) eine recht simple Verschwörungsgeschichte. Ist hohl, fetzt aber. 6/10

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 10:48
von Arkadin
Oldenburg am Freitag:

Fever - Französischer Debütfilm eines jungen Mannes, der eigentlich von der Fotographie her kommt. Für sehr wenig Geld "undercover" in Paris aufgenommen. Es geht - inspiririert von dem Leopold-Loeb-Fall - um zwei junge Männer, die eine Frau umbringen, die sie rein nach dem Zufallsprinzip ausgewählt haben und zu der dementsprechend keine Verbindung besteht. Motto: Der Zufall bringt den Menschen absolute Freiheit. Tatsächlich kommen sie damit davon, auch weil es keinen wirklich interessiert - auch die einzige Zeugin, die erst einmal selber versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Zudem finden die Jungen Paralellen zu ihrem Verbrechen und dem Verhalten der Franzosen während der Besatzung, als tausende Juden ans Messer geliefert wurden, um irgendwelche Quoten zu erfüllen. Schön geamcht, etwas thematsich überladen, aber die tollen Schauspieler reissen es wieder raus. Muss man sacken lassen.

Hany - Tschechischer Film, der in einer einzigen Kamerafahrt gedreht wurde (der sympathische Regisseur gab im Q&A allerdings zu, dass er da etwas geschummelt hat - tatsächlich sind es 3x30 Minuten). Hat mir super gefallen und ist vom Oldenburger Publikum auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden. Fragemntarsich folgt man einigen Personen, die sich zunächst in einer Bar treffen. Immer wieder bekommt man hier und da Gespräche mit, dann wird wieder einer anderen Figur gefolgt. Eben so, als ob man selber in eienr Kneipe sitzt und immer wieder neue und alte Gäste beobachtet - und sich zusammenreimt, welche Beziehung die wohl zueinander haben. Natürlich wird die Bar auch verlassen, grundsätzlich spielt der Film - mit einer Ausnahme - in einer Strasse. Irgendwann kommt es in dieser Strasse zu einem Zusammenstoß zwichen einem wütenden Mob und der Polizei (das wird schon vorher imemr wieder angedeutet, dass da was im Hintergrund passiert), und das nehmen die Leute aus der Bar dann zum Anlass, die Sau rauszulassen. mss ich demnächst mal mehr zu schreiben. Hat mich inhaltlich sehr angesprochen und technisch ist das sowieso ein Meisterwerk.

Bad City - Es wird so getan, als wäre "Bad City", ein kanadischer Film aus den 70er, als in Kanada angeblich die erfolgreichen Blaxploitastion-Klassiker kopiert wurde - nur eben ohne "Blacks". Der Hauptdarsteller/Drehbuchautor war da und beschrieb den Film als "excercise in bad scripting". Hat er wohl recht. ;) Erinnert teilweise an "Die nackte Kanone". Einige Gags zünden, andere nicht. insgesamt ein ziemlicher Quatsch, aber das muss ja auch mal sein. Fand ich toll, dass so etwas ins Festivalprogramm genommen wird. ander Festivals waren da wohl konservativer, denn der kanadische Film erlebte in Oldenburg seine Weltpremiere. Woanders war der nicht genommen worden.

Oldenburg am Samstag

Luton - Griechischer Film, der sich SEHR eingehend mit dem öden Leben seiner drei Hauptfiguren beschäftigt. Oftmals in statischen Bilder-Tableaus, wie bei Seidl oder Hanecke. Im Programmheft stand was von "Psycho-Thriller", was totaler Blödsinn ist. Mit 100 Minuten viel zu lang, besonders, weil die finale "Pointe" gerade mal 5 Minuten geht- und man sich davor fragt: "Warum muss man sich das alles angucken und was soll das alles?". Im Nachhinein jetzt nicht so schlecht, wenn man die Auflösung kennt - aber der Weg dahin ist schon extrem zäh.

Life Itself - Doku über den kürzlich verstorbenen Filmkritker Roger Ebert. Mit zwei Stunden auch etwas zu lang, aber sehr bewegend. Im Vordergrund steht die Person Ebert, nicht so sehr der Filmkritiker. Sein Sterben (der Film wurden angefangen als Ebert noch lebte, während der Dreharbeiten verstarb er aber - so dass man ihn in seinen letzten Wochen hautnah begleitet) und die Liebe seiner Frau. Alles angenehm unpathetisch und der Film ist auch keine Beweihräucherung (Ebert wird nicht gerade durchgehend sympathisch gezeigt). Da Ebert in seinen letzten Wochen gezeigt wird, wo er mehr wie ein Monster (man hatte ihm den gesamten Kiefer und die zunge amputiert) aussieht, sind die Bilder manchmal schwer zu ertragen, aber, das ist eben "Life Itself".

Der Samurai - Der junge deutsche Film traut sich etwas. Recht blutiger, mystischer Film um einen jungen Dorfpolizisten, der mit sich selbst nicht wirklich zurecht kommt - und plötzlich mit einem merkwürdigen, langhaarigen Mann in einem weißen Kleid und mit einem Samurai-Schwert konfrontiert wird. Und dieser lebt das aus, was sich der Polizist nicht traut. Erinnert an Lynch und der supersympathische Regisseur (im Spider-Man-T-Shirt) nannte in der Q&A auch Cronenberg und Miike als Einflüsse. Mit 78 minuten auch schon knackig. Gefiel!

The Return of Captain Invincible - In der Philippe-Mora-Retro. Herrlich! Defintiv "Weird-Xperience"-Zeugs. Mit Musical-Einlagen (Musik u.a. Richard O'Brien!) , grandiosen 80er-Feeling - und Christopher Lee. Fand ich super und das Publikum ist auch gut mitgegangen. Mora war da, hat einige nette Anekdoten erzählt und sich während des Filmes mit seiner Frau (?) neben der Tür hingestellt und sich den ganzen Film sehr amüsiert angeguckt. Oldenburg-Stargast Sean Young war auch da und sass in der Reihe vor mir - ist aber eingepennt. :kicher: Nicht so Festivalleiter Thorsten Neumann, der in der Einführung sagte, der Film wäre für ihn damals ein filmsiches Erweckungserlebnis gewesen. Das wird stimmen, denn auch er blieb die ganze Zeit neben der Ausgangstür stehen und guckte den Film mit breitem Grinsen im Gesicht. Darum liebe ich das Filmfest Oldenburg!

Das war's dann. Ach, nicht ganz. Mein Fahrer am Samstag hat mich noch dazu gezwungen, mich zusammen mit Sean Young fotografieren. War mir total peinlich - vor allem, weil er ihr irgendeinen Stuss von wegen "most famous filmcritic of Bremen" erzählte. Gut, auf dem Fotos sieht man glücklicherweise meinen hochroten Kopf nicht. Die Young sieht mit ihren 54 Jahren übrigens genauso aus, wie sie heißt. Unglaublich. Entweder hat die einen begnadeten Chirugen (was ich gar nicht mal glaube) oder mit der hat es der Herrgott wirklich gut gemeint.

War wieder klasse. Das Einzige was mich ärgert: Richard Stanley war auch da - was ich nicht wusste - und das Double-Freature mit der "Insel des Dr. Moreau"-Doku und dem dazugehörigen Film soll ganz super gewesen sein. Gut, man verpaßt ja immer was...

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 10:57
von CamperVan.Helsing
Arkadin hat geschrieben: Das war's dann. Ach, nicht ganz. Mein Fahrer am Samstag hat mich noch dazu gezwungen, mich zusammen mit Sean Young fotografieren. War mir total peinlich - vor allem, weil er ihr irgendeinen Stuss von wegen "most famous filmcritic of Bremen" erzählte.
Stimmt das etwa nicht? :?

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 17:48
von sergio petroni
Tarantula (USA 1955, Jack Arnold, 7/10)
Immer wieder gerne gesehen. Man muß halt den Patriotismus und den
Allmachtglauben an das amerikanische Militär abkönnen
("Ruf mal beim Fliegerhorst an, die sollen ein paar Napalmbomben mitbringen...").

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 18:51
von purgatorio
ugo-piazza hat geschrieben:
Arkadin hat geschrieben: Das war's dann. Ach, nicht ganz. Mein Fahrer am Samstag hat mich noch dazu gezwungen, mich zusammen mit Sean Young fotografieren. War mir total peinlich - vor allem, weil er ihr irgendeinen Stuss von wegen "most famous filmcritic of Bremen" erzählte.
Stimmt das etwa nicht? :?
ich würde das jetzt auch so unterschreiben!

Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Verfasst: Mo 15. Sep 2014, 20:27
von karlAbundzu
da hab ich doch den spannensden tag verpasst (samurai, cpt invincible, hochroter kritiker mit young)