VON MÄUSEN UND MENSCHEN (1968) [TV]
mit Wolfgang Reichmann, Peer Schmidt, Hellmut Lange, Hans Clarin und Ingmar Zeisberg
eine Produktion des Hessischen Rundfunks
ein Film von Rolf Hädrich
Die Landarbeiter Lennie und Georg ziehen quer durch Kalifornien. Sie träumen davon, eines Tages eine eigene Farm zu haben. Lennie hat die Kraft eines Bären und das Gemüt eines Kindes, so dass die Leute ihm misstrauisch gegenüberstehen. Wenn er mit seinen großen Händen Mäuse tot streichelt, oder schöne Mädchen streicheln möchte, geht eine gewisse Gefahr von ihm aus. Auf der Curley-Farm bekommen beide Arbeit und Georg verbietet seinem Kumpanen, mit Fremden zu reden oder irgend etwas zu streicheln, doch die frustrierte Besitzerin der Farm scheint einige Streicheleinheiten nötig zu haben...
Die Vorzüge dieser TV-Produktion sind schnell zusammengefasst: sie ist sehr gut besetzt und man sieht daher gerne gesehene, alte Bekannte, die den Verlauf dann schlussendlich angenehm färben können. Das ist bei Rolf Hädrichs Film auch dringend notwendig gewesen, denn er strotzt vor Behäbigkeit und Langeweile. Der Regie gelingt es in keinem Moment, den nötigen tragischen Moment herauszuarbeiten und oftmals bekommt man nur den Eindruck vermittelt, dass es sich um irgend ein zwar gut gemeintes, aber aufgesetztes Wild-West-Drama handelt, dem die zusätzliche unfreiwillige Komik nicht besonders gut bekommt. Außerdem sind die Ausstattung, Kulissen und Settings zu spartanisch. Hin und wieder blitzt schauspielerisches Können auf, das einen temporär einwickeln kann. Doch die Inszenierung bleibt über weite Strecken einfach zu unspektakulär und auch ein später Schockmoment entschädigt nicht für so viel Leerlauf. Nur Wolfgang Reichmann beeindruckt, da er leichtfüßig unter Beweis stellt, dass er sich jeder Anforderung glaubhaft beugen konnte. Insgesamt ist "Von Mäusen und Menschen" leider inhaltlich, als auch stilistisch sehr schwach und unausgereift ausgefallen, so dass es kein Wunder ist, wenn sich diese DVD in der Pidax-Ladenhüter-Kiste wieder findet und für ne müde Mark zu haben ist.