Deliria-Italiano

Die Angst vor der Wahrheit (F 1973; Regie: Nadine Trintignant) 6/10 Punkten

Ein seeehr französischer und schon recht in die Jahre gekommener Thriller.
Dies macht einen gewissen Charme aus, erschwerte für mich aber etwas den Zugang
(OK, es war schon spät...).

I AM LEGEND (I AM LEGEND, USA 2007, Regie: Francis Lawrence)

Alternative Schnittfassung (ggf. inkl. Spoiler)

Ich mag den Look des Films! Ich mag ihn sogar sehr! Mir gefallen die Aufnahmen des verlassenen New York, welches allmählich von der Natur zurückerobert wird. Zu dieser Rückeroberung gehört zwangsläufig aber auch eine Fauna, mit der die größte Problematik des Films einhergeht. JEDES (!) animierte Tier sieht genau nach dem aus, was es ist: eine künstliche, animierte Kreatur. Weder fügen sie sich nahtlos und glaubhaft ins Bild, noch sehen ihre Bewegungen echt und lebendig aus. Das gilt für die Tiere auf den Straßen (Rehe, Antilopen, Löwen) ebenso wie für die Laborratten. Am schlimmsten trifft es die Infizierten, die „Nachtjäger“. Ihr Look ist zwar nicht billig, aber dermaßen unecht, dass er die Freude am Film verdirbt. Katastrophal – wirklich!

Die alternative Schnittfassung hält primär eine Variation des Finales bereit. Die Kreaturen werden hier dargestellt, wie es bereits im LAST MEN ON EARTH geschieht, als eine Mutantengesellschaft, die gänzlich eigene Interessen und Gefühle entwickelt. Kann man machen, leider wurde aber auch ein Überleben Nevilles eingearbeitet, was ja überhaupt nicht geht, dafür aber das Ende mit der Überlebendensiedlung weggelassen und entsprechend offengelassen. Jedes gefilmte Finale des Films hinterlässt Bauchschmerzen, ebenso wie die Animationen. Einzig die menschenleere Welt ist beeindruckend, alles andere eher ermüdend. Sehr, sehr schade, wie viel Potenzial hier verschenkt wurde. Und dabei wollte ich den Film so sehr mögen! 4-5/10

Blackaria (FRA 2010, François Gaillard/Christophe Robin, 5,5/10)
Kurzweiliges, durchaus anschaubares Zitatekino ohne nennenswerte eigene Story.
Viele Szenen oder Einstellungen kommen einem bekannt vor, und so ist man
eigentlich ständig auf Ausschau nach dem nächsten Wiedererkenner.
Die doch etwas derberen Mordszenen sind meiner Meinung nach recht
kompetent gestaltet worden. Für den Genrefreund.

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Oswalt Kolle: Dein Mann, das unbekannte Wesen (3/10)

DIE UNHEIMLICH VERRÜCKTE GEISTERSTUNDE (CREEPSHOW, USA 1982, Regie: George A. Romero)

Hahaha – toller und sehr schräger Film im Stil klassischer Horrorcomics. Bereits die einleitende Frage des kleinen Jungen spiegelt den amerikanischen Geist: (sinngemäß) „Was soll an diesen Heften schlimmer sein, als an deinen Büchern im Nachtschrank – den Sexbüchern?“

Ja, mit Horrorcomics hatte die amerikanische Vergangenheit so ihre Probleme – mit Sex hat man die wohl noch heute. Jedenfalls: Romero fängt Geist und Stil dieser schrägen Comics sowohl in Struktur als auch in Farbe und Erzählform großartig ein! Sehr unterhaltsam! Hier und dort wäre vielleicht etwas Straffung sinnvoll gewesen, insgesamt weiß dieser kleine Episodentrip aber wirklich zu unterhalten! 8/10

POLIZEIRUF MÜNCHEN
Ich hab den nicht ganz verstanden, aber beeindruckend, spannend und toll inszeniert und gespielt!

karlAbundzu hat geschrieben:POLIZEIRUF MÜNCHEN
Ich hab den nicht ganz verstanden, aber beeindruckend, spannend und toll inszeniert und gespielt!

Ich hab da, ehrlich gesagt, gar nicht so richtig hingeschaut, hat mich allerdings so überhaupt nicht angesprochen.

ich glaube, bei dem mußte man so richtig hinschauen und sich reinziehen lassen.

Shadow - In der Gewalt des Bösen 7/10
Durchaus unterhaltsame Genre Kost aus Bella Italia, ich mochte den Streifen, besonders das unerwartete und fiese Ende.

Wir sind die Nacht 7/10
Ein Vampirfilm aus deutschen Landen, melancholisch, düster, erotisch und meiner Ansicht nach wirklich gelungen, kann sich sehen lassen.

Gone Girl - Das perfekte Opfer

An ihrem fünften Hochzeitstag verschwindet Amy Dunn (Rosamund Pike), die Frau von Nick Dunne (Ben Affleck) morgens spurlos aus ihrem Haus, während Nick sich bei seiner Schwester Margo (Carrie Coon) in der gemeinsamen Bar aufhält. Die Polizei, angeführt von Detective Rhonda Boney (Kim Dickens) findet in dem Haus alsbald Spuren eines Verbrechens und je mehr Zeit vergeht, desto eher deuten die Hinweise auf Mord anstatt auf eine Entführung hin. Während eine großangelegte Rettungsaktion, befeuert von Amys Eltern, in der Kleinstadt in Missouri anläuft, verstrickt sich Nick immer schwerer in kleinen Unbeholfenheiten. Gleichzeitig erfährt man in Rückblenden vom Niedergang der fünfjährigen Ehe, in Form von Amys Tagebucheinträgen, seit Nick und Amy sich kennenlernten.
Mehr und mehr gerät Nick unter Verdacht eines begangenen, aber gut vertuschten Mordes, denn eine Leiche taucht nicht auf. Dennoch nehmen ihn die Medien aufs Korn, Nachbarn belasten ihn, die gemeinsamen Schulden noch dazu. Doch vielleicht ist ja alles ganz anders als die Öffentlichkeit es wahrnimmt... (OFDB)


Irgendwie war schon der Trailer zum Film unpassend passend, indem er den Zuschauer eine "OK, Ben Affleck ist die Frau abgehauen, die er wohl gar nicht richtig gekannt hat und die er nun mit großer Medienkampagne sucht"-Rührschnulze vermuten lässt, die sich an ein "Yellow Press"-gestähltes Publikum wendet. Die Tatsache, dass es sich um den neuen Film von David Fincher handelt, verschweigt der Trailer ebenfalls (wohlweislich?), so dass ich erst durch ein Zeitungsreview darauf aufmerksam gemacht wurde - und auch darauf, dass der Film anders verläuft, als ich erwartet hätte.

In der Tat verläuft nichts so, wie es zunächst den Anschein hat. Es macht schon Sinn, mehr über den Film zu wissen als der Trailer hergibt, viel mehr zu wissen, dürfte hingegen kontraproduktiv sein. Daher will auch ich hier wenig verraten. Nur so viel: Der Film wird trotz seiner Länge von zweieinhalb Stunden nicht langweilig, er benötigt halt Zeit. Gerade in der ersten Hälfte springt die Handlung mal vom jetzt in die Vergangenheit, später existieren dann zeitlich parallele Handlungsstränge, die allerdings zeitlich verschoben erzählt werden und noch später wird es dann noch mal anders... Das Ende ist dann gnadenlos konsequent und hat mir gefallen, den anderen Zuschauern größtenteils nicht. Der Trailer hat ganze Arbeit geleistet.