Deliria-Italiano

SECRET DEFENSE

Die Franzosen können es also doch! Die differenzierte, hinterfragende und nicht vordergründig parteiergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema Terrorismus.

Secret Defense ist ein überaus spannender Polit-Thriller, der zwar nicht so actionlastig wie zB "Der Mann, der niemals lebte" inszeniert ist, aber trotzdem zu unterhalten weiß. Die Darsteller agieren ganz hervorragend, allen voran Vahina Giocante und tragen durch ihr Spiel zur glaubhaften Geschichte ihren wesentlichen Teil bei.

Dümmliche Schwarz-Weiß-Malerei wird dem Betrachter zum Glück erspart, die "Guten und die Bösen" sind auf beiden Seiten zu finden, wobei auch deren Werdegang differenziert betrachtet und kritisch hinterfragt wird, sodass schnell deutlich wird, dass niemand ohne Schuld bleibt.

Ein himmelweiter Unterschied besteht zu den "Brandstifterwerken" des Duos Besson/Morel. Auch wenn sich Genre und offensichtlich auch Zielgruppe unterscheiden, zeigt Haïm seinen Landsleuten, wie man spannend und unterhaltend eine Geschichte erzählt, die nicht alle muslimischen Charaktere zu bombenlegenden oder kriminellen Staatsfeinden erklärt. Natürlich bleibt eine gewisse - nicht zu aufdringliche - Einfärbung nicht außen vor.

Fazit:

Spannender Polit-Thriller, der vergleichbare Hollywood-Produktionen und erst recht die Action-Pendants aus dem eigenen Land deutlich hinter sich lässt.

Empfehlenswert!

8/10

Doku-Abend:

Where in The World is Osama Bin Laden? (USA 2008; Regie: Morgan Spurlock) 7/10 Punkten

Morgan macht sich im vorderen und hinteren Orient auf die Suche nach Osama. Auch wenn der Film nicht mehr ganz aktuell und Osama schon tot ist (oder sein soll - Elvis lebt ja auch noch), ist er immer noch amüsant und unterhaltsam. Dass es offenbar auch so viele Muslime gibt, die Osama Bin Laden hassen, hat mich doch etwas überrascht...

Harte Schule (Bully) (USA 2011; Regie: Lee Hirsch) 7/10 Punkten

Dokumentation über Fälle von Mobbing und Schikane an US-Schulen. Einigen Schülern wurde so übel mitgespielt, dass sie Suizid begangen haben. Fesselnd.

Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt (F 2012; Regie: Jérôme Fritel, Marc Roche) 8/10 Punkten

Eine Bank lenkt die Welt - und keiner kann sie stoppen. Der Film bietet eine solche Fülle an interessanten Informationen, dass man ihn glatt dreimal anschauen müsste.

Shaolin - Warteliste des Todes



Der Film hat wie erwartet mal wieder nicht das Geringste mit "Shaolin" zu tun. Dafür gibt es einen Spät-Italowestern (Entstehungsjahr 1979) im Eastern-Gewand, sogar mit geklautem Italo-Soundtrack.
Gefällt mir überdurchschnittlich gut, auch aufgrund einiger eigenwilliger Details.

6,5/10

Das Schlitzohr und der bux - die Fortsetzung meiner kleinen Slasher-Retrospektive:

Freitag der 13. IX - Jason goes to Hell (8/10)

Das Schlitzohr und der doc - die Fortsetzung meiner kleinen Slasher-Retrospektive:

Freitag der 13. IX - Jason goes to Hell (8/10)

J.R.R. TOLKIEN – HER DER WORTE, HERR DER WELTEN (J.R.R. TOLKIEN, DES MOTS, ES MONDES, Frankreich 2014, Regie: Simon Backès)

Die Dokumentation zeichnet den Lebensweg des Oxford-Professors John Ronald Reuel Tolkien nach. Der untersuchte Schwerpunkt liegt dabei auf der Affinität für Sprachen, britische Mythologien und auf den lokalen Einflüssen auf die kindliche Fantasie, die später die gigantischen und perfekt komponierten Welten des Kinderbuchklassikers DER HOBBIT (1937), des legendären DER HERR DER RINGE (1954/55) und des posthum veröffentlichten mythologischen Basiswerks DAS SILMARILLION hervorbrachten. Wegbegleiter, Kollegen, originale Tonaufnahmen sowie Briefe und Textbeispiele illustrieren, wie den Worten letztlich die Welten entsprangen, wie fiktive aber vollständig funktionierende Sprachen mit Charakteristiken für unterschiedliche Rassen zum Grundstein eines Fantasie-Epos wurden…

Recht interessante Dokumentation über die Entstehungskontexte der bemerkenswerten Bücher. Anstatt häufiger Rezitationen fremdsprachiger Gedichte hätte ich mir aber auch noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Beispielhaft hätte hier gern die Entwicklung einiger Worte, deren sprachliche Charakteristika (rassenbezogen), phonetische Eigenschaften und hierauf fußende Weltenentwicklungen durchexerziert werden können. Nachdem mir die Zusammenhänge durch die Doku glaubhaft und plausibel vermittelt wurden, wollte ich es dann auch genau wissen. Leider wäre das dann aber auch derart wissenschaftlich und zugleich fantastisch geworden, dass man das wohl dem normalen Publikum kaum zumuten konnte und wollte. Für den einen schon zu viel, für den anderen zu wenig – ein wohl klassisches Problem von Dokumentationen. 7/10



THE FRIGHTENERS (Neuseeland, USA 1996, Regie: Peter Jackson)

Den kannte ich ja auch noch nicht. Zwar aufgrund der eher konventionellen Erzählweise doch recht durchschaubarer Film und mit für heutige Sehverhältnisse doch recht schlecht gealterten CGI-Bildern, aber inhaltlich ein herrlich schräger Peter Jackson-Film voller skurriler Typen, schräger Momente und schöner Einfälle. Natürlich auch mit der Jackson-typischen Gewaltspitze hier und dort und einem irgendwie irritierenden Gastauftritt des Regisseurs. Gefiel mir gut, unterhielt mich gut, kann empfohlen werden. 8/10

Der Schwanz des Skorpions (ITA/SPA 1971, Sergio Martino, 8/10)
Wiederholte Sichtung. Ich erhöhe um einen halben Punkt.
Einfach ein toller Giallo!

"Stereo" - Das war zum Jahresabschluss eine echt positive Überraschung, tatsächlich nach langer Zeit mal wieder ein Genre-Highlight aus Deutschland. 09/10
"Monsieur Claude und seine Töchter" - Leider geht dem Film im letzten Drittel die Luft aus, davor jagt aber ein Gag den nächsten. (wohlwollende) 08/10

Liebe 1962 - Wunderschöner, extrem unterkühlter Film um die Unfähigkeit Beziehungen einzugehen. Mit Monica Vitti ( ) und Alain Delon. Ganz, ganz großartig und diese Bilde von den leeren strassen in Rom.. und das wortlose Finale... grandios. Allerdings keine Kost für nebenbei, da sich die Handlung mehr im Kopf zusammensetzt, als ausformuliert zu werden.

Und nun doch, der Vollständigkeit halber ...

Love Steaks

Ne, das war nix. Die euphorische Kritik im meiner Online-Fernsehzeitschrift hatte mich neugierig gemacht. Eine tolle Love-Story im Underground-Format wurde angekündigt, fand ich aber gar nicht. Die weibliche Hauptdarstellerin Lana Cooper war mir zumindest aus "Bedways" ein Begriff, doch hier passte für mein Empfinden null. Sinnloses Geschwätz, sinnloses Agieren.
Vielleicht fehlt mir auch einfach der Horizont, um die Genialität des Films zu erkennen.
Subjektiv

3/10