ONCE UPON A TIME IN CHINA (HK, 1991)

Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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ONCE UPON A TIME IN CHINA (HK, 1991)

Beitrag von karlAbundzu »

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R: Tsui Hark, D: Jet Li, Yuen Biao, Jacky Cheung, Rosamund Kwan, Kent Cheng, Yuen Gam Fai, Yau Gin-Gwok, Wu Ma, Lau Shun, Yen Shi-Kwan, Yuen Cheung-Yan, Karel Wong Chi-Yeung, M: James Wong

Inhalt: "China im späten 19. Jahrhundert. Der Arzt Wong Fei-Hung beobachtet mit zunehmender Sorge, wie seine Landsleute von den reichen Invasoren aus dem Westen untergebuttert werden. Als Tante Yee dann auch noch voller Begeisterung für die westliche Kultur aus den USA zurückkommt, sieht er sich in der Annahme bestärkt, dass es den Charakter Chinas zu wahren gilt. Mit dieser Einstellung zieht er sich selbstredend schnell den Zorn der imperialistischen Ausländer zu, die dummerweise auch die örtliche Polizei fest im Griff haben. Zu allem Übel kommt dann auch noch ein fremder Martial-Arts-Meister in die Stadt, der Wong Fei-Hung herausfordert..." Quelle: ofdb.de

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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: ONCE UPON A TIME IN CHINA (HK, 1991)

Beitrag von karlAbundzu »

ONCE UPON A TIME IN CHINA 1 (1991)
Eigentlich hab ich mich vor dem Film immer ein bisschen gefürchtet, vermutete ich doch ein patriotisches Nationaldrama pro China. Aber jetzt auf den Grabbeltisch konnte ich bei einem Werk von Tsui Hark mit Jet Li in der Hauptrolle nicht nein sagen.
In den 130 Minuten erfährt Meister Wong (Li) allerlei Unbillen: Der Beschützer einer kleinen, aber strategisch wichtigen Stadt, und Leiter einer Kung Fu – Schule und eines Krankenhauses schlägt sich (oft im wahrsten Sinne des Wortes) mit einigen Problemen herum: ausländische Besatzer, korrupte Polizei, chinesische Schutzgelderpresser und Ganoven, christliche Priester, amerikanische Anwerber, feige Mitmenschen, westlich beeinflusste Liebste, andere Kämpfer, die auch eine schule eröffnen wollen…..
Das bietet natürlich Platz für allerlei Martial Arts Action und das auf allerhöchstem Niveau, hier pflegt jeder von den wichtigeren Personen seinen eigenen Style, der gut zu ihren Rollen passen. Sogar Jet Li, der in Filmen, die eher in der modernen Zeit spielen, ja meist einen sehr harten, eher brutalen und direkten Stil pflegt, kämpft hier feiner, runder geschmeidiger.
Die Charaktere sind nebenbei sehr genau gezeichnet, gehen einige nachvollziehbare Veränderungen durch, man gibt ihnen Platz zur Charakterentwicklung, eher ungewöhnlich, dass dies auch bei Nebenfiguren geschieht.
Ausgestattet ist er großartig, was Schauplätze und Kostüme angeht, und wie die Schauplätze ausgeleuchtet und gefilmt werden, ganz groß. Tsui Hark geht hier sehr bildgewaltig um.
Die Musik sollte nicht unerwähnt bleiben: sehr schön und dramatisch, oft mit chinesischen Instrumenten, und manches Mal gemahnt es an Morricone.
Der Patriotismus steht hier gar nicht, wie befürchtet, im Vordergrund, es ist eher eine Geschichte des Landes im Übergang, bei den sich auch die Traditionalisten nicht vor neuem Verschließen können, bzw. eine Sehnsucht eines geeinigten Chinas in Angesicht mehrerer Besatzungsmächte (hier sind die Westmächte USA und GB dann schon schlicht als böse dargestellt, besonders die USA).
Nebenbei durch die Nebengeschichte des Flüchtlings in die USA, der zurückkommt und von den falschen Versprechern der Schlepper erzählt, hochaktuell.
Insgesamt ein schön fotografiertes Martial Arts Epos mit guten Figuren, tollen Kämpfen, und spannend zu sehen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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