Die Rache des Einarmigen - Bobby A. Suarez (1983)

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Die Rache des Einarmigen - Bobby A. Suarez (1983)

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Originaltitel: One-Armed Executioner

Herstellungsland: Philippinen (1983)

Darsteller: Franco Guerrero, Jody Kay, Mike Cohen, Pete Cooper, Jim Gaines, Nigel Hogge, Nesty Mercado u. A.

Manila: Ein kleinwüchsiger Informant aus dem Drogenmafiamilieu wird in einer Telefonzelle erledigt. Der frisch verheiratete Interpol-Agent Ramon Ortega (Franco Guerrero) wird auf den Fall angesetzt und wittert einen wichtigen Zeugen, der jedoch in einer Schießerei auf einem Flugplatz sein Leben lässt. Nichtsdestotrotz deutet alles darauf hin, dass Drogenbaron Edwards (Nigel Hogge) der Drahtzieher hinter den Kulissen ist. Aus ermittlungstaktischen Gründen behauptet Ortega diesem gegenüber, er befinde sich im Besitz des Tagebuchs des Toten, das ziemlich sicher eindeutige Beweise enthalte. Obwohl es sich lediglich um eine Finte handelt, überfällt ein Killerkommando Edwards‘ Ortega, foltert ihn und versucht so, besagtes Tagebuch aus ihm herauszupressen. Da er aber nichts aushändigen kann, was nicht existiert, tötet man vor seinen Augen seine Frau Ann (Jody Kay) und schlägt ihm mit einem Schwert einen Arm ab. Ortega durchleidet daraufhin eine schwere Krise und verfällt dem Alkohol, bevor er sich wieder aufrappelt und im Martial-Arts-Camp seines Freunds Wo-Chen das Kämpfen neu erlernt. Er hat Rache geschworen und will Edwards und dessen Schergen zur Rechenschaft ziehen – gnadenlos.

Quelle: www.ofdb.de

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Die Rache des Einarmigen - Bobby A. Suarez (1983)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ein Mensch, dessen Seele stark ist, ist unverwüstlich!“

„Die Rache des Einarmigen“ ist einer dieser philippinischen Action-Klopfer, die in den 1980ern ihren Weg in die deutschen Videotheken fanden. Die Regie des 1983 veröffentlichten Films führte Bobby A. Suarez („Superboy – Stärker als 1000 Sonnen“).

„Das wird ein ernstes Gespräch – verzieht euch!“

Manila: Ein kleinwüchsiger Informant aus dem Drogenmafiamilieu wird in einer Telefonzelle erledigt. Der frisch verheiratete Interpol-Agent Ramon Ortega (Franco Guerrero, „Operation Overkill“) wird auf den Fall angesetzt und wittert einen wichtigen Zeugen, der jedoch in einer Schießerei auf einem Flugplatz sein Leben lässt. Nichtsdestotrotz deutet alles darauf hin, dass Drogenbaron Edwards (Nigel Hogge, „Manila Tattoo“) der Drahtzieher hinter den Kulissen ist. Aus ermittlungstaktischen Gründen behauptet Ortega diesem gegenüber, er befinde sich im Besitz des Tagebuchs des Toten, das ziemlich sicher eindeutige Beweise enthalte. Obwohl es sich lediglich um eine Finte handelt, überfällt ein Killerkommando Edwards‘ Ortega, foltert ihn und versucht so, besagtes Tagebuch aus ihm herauszupressen. Da er aber nichts aushändigen kann, was nicht existiert, tötet man vor seinen Augen seine Frau Ann (Jody Kay, „Death Screams“) und schlägt ihm mit einem Schwert einen Arm ab. Ortega durchleidet daraufhin eine schwere Krise und verfällt dem Alkohol, bevor er sich wieder aufrappelt und im Martial-Arts-Camp seines Freunds Wo-Chen das Kämpfen neu erlernt. Er hat Rache geschworen und will Edwards und dessen Schergen zur Rechenschaft ziehen – gnadenlos.

„Sie haben immer noch Ihre Seele, nicht wahr? Und Sie haben noch ihren rechten Arm!“ (Das Glas ist nicht halbleer, sondern halbvoll!)

Eine schmissige Synthie-Funk-Titelmelodie führt nach dem Telefonzellen-Prolog in den Film ein, dessen drastische, böse Szenen des Überfalls auf Ortega, seiner Verstümmelung und des Mords an seiner Frau bewusst den Hass des Zuschauers schüren, der den Helden im Anschluss bis zur Katharsis begleiten darf. Dabei drosselt Suarez zunächst das Tempo und zeigt einen leidenden Ortega, was diesen menschlich und nicht als gefühlskalte Killermaschine erscheinen lässt. Wo-Chen spricht ihm am Krankenbett Mut zu, doch nach seiner Entlassung wird Ortega betrunken in eine Straßenschlägerei verwickelt und verprügelt. Er ist ganz unten. Ein beliebtes Motiv in Eastern und Fernost-Actionern ist die innere Reinigung und vor allem körperliche Aufrüstung, eine Art „Neugeburt“ durch Askese und bedingungslose Selbstdisziplin, in einem knallharten Martial-Arts-Camp unter Anleitung eines älteren, weisen Lehrmeisters – und exakt dieses greift der Film auf.

„Die bring‘ ich um, ich schwöre es!“

Nicht nur damit ist „Die Rache des Einarmigen“ sehr vorhersehbar, funktioniert er doch quasi komplett nach Schema F. (Achtung, Spoiler!) Erinnerungen an seine glückliche Liebe werden zum Teil in Zeitlupe visualisiert und mit sentimentaler Musik unterlegt, um auf Nummer sicher zu gehen, den folgenden Rache-Showdown legitimiert zu haben. Der Ring eines der Täter führt Ortega schließlich auf die richtige Spur: seinen Arzt Dr. Henderson! Von diesem kann er Namen und Adresse des Mörders unter Gewaltanwendung in Erfahrung bringen, in Notwehr muss er den zwielichtigen Mediziner anschließend töten. Mittlerweile vollkommen durchtrainiert und den Umgang mit seinem Handicap perfektioniert habend, macht Ortega auch alle anderen fertig und der Film avanciert erwartungsgemäß zu einer höchst unrealistischen One-Man-Army-Schau gegen eine schwerbewaffnete Bande inkl. Schüssen, Explosionen, Stunts und nicht sonderlich herausragenden Kampfchoreographien. Das Mindestmaß, das man als Zuschauer erwartet, bekommt man also geboten, zusätzlich weiß die zeitweise recht schöne Neo-noir-Optik zu gefallen und die musikalische Untermalung erweist sich als durchgehend hörenswert. In der deutschen Fassung macht zudem die Synchronstimme Edwards‘ Spaß, denn diese gehört niemand Geringerem als Hörspiel-He-Man- und Magnum-Sprecher Norbert Langer. Insgesamt ein leicht überdurchschnittliches, leider arg überraschungsarmes Vergnügen für gut geeichte Genre-Freunde, das ohne seine beschriebenen Vorzüge jedoch weitestgehend verzichtbar wäre.
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