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Die Macht des Feuers - Jamil Dehlavi (1987)
Verfasst: So 7. Aug 2016, 09:17
von jogiwan
Die Macht des Feuers
Originaltitel: Born of Fire
Herstellungsland: Großbritannien / 1987
Regie: Jamil Dehlavi
Darsteller: Peter Firth, Suzan Crowley, Stefan Kalipha, Nabil Shaban
Story:
Eine englische Astronomin und der Flötist Paul hören während einer merkwürdigen Sonnenfinsternis mit ungewöhnlich starker Eruptionen an der Oberfläche eine sonderbare Musik, die für andere nicht wahrnehmbar scheint. Als in der Türkei daraufhin ein lange erloschener Vulkan wieder beginnt mit Lava zu speien und das Gleichgewicht der Erde gestört scheint, keimt in Paul der Verdacht, dass alles mit dem mysteriösen Tod seines Vaters zu tun hat. Dieser war ebenfalls Musiker und in der Türkei auf der Suche nach dem sogenannten „Master Musician“, der einen Weg gefunden hat, die Erde mittels Musik ins Unglück zu stürzen. Als Paul daraufhin selbst in die Türkei reist, wird er im anatolischen Hinterland Zeuge von seltsamen Ereignissen und erfährt von seiner Bestimmung, das Werk seines Vaters zu vollenden und die Erde vor ihrem unweigerlichen Ende zu beschützen.
Re: Die Macht des Feuers - Jamil Dehlavi (1987)
Verfasst: So 7. Aug 2016, 09:26
von jogiwan
Entrückter und unkonventionell erzählter Genre-Streifen mit Arthouse-Einschlag und jeder Menge islamischer Mythologie, der von Regisseur Jamil Dehlavi in der Türkei an wunderbaren Orten realisiert wurde. Die Geschichte der Astronomin und des Musikers, sowie dem drohenden Ende der Welt und den Bestimmungen des Schicksals beginnt ja eigentlich ganz gewöhnlich und Genre-typisch mit ein paar seltsamen Ereignissen in England und driftet dann völlig ab, als der Protagonist seine Reise in die Türkei antritt. Von da an wird der Film zu einem mystischen und surrealen „Style-over-Substance“-Bilderrausch, der mit seinen bizarren Figuren und seinen wunderbar ausgesuchten Handlungsorten von byzantinischen Ruinen und Tropfsteinhöhlen bis hin zu den Thermen in Pamukkale dabei absolut faszinierend ausgefallen ist. Die eigentliche Geschichte tritt dabei immer weiter in den Hintergrund und macht Platz für einen Fiebertraum-artigen Handlungsverlauf voller Symbolik, die den westlichen Zuschauer auf eine Reise in eine fremdartig erscheinende Welt mitnimmt, die Orient und Okzident miteinander verbindet und mir ausnehmend gut gefallen hat. Ein Film, der sich auf beste Weise gegen jegliche Kategorisierung sträubt und anscheinend ist „Born of Fire“ unter dem Titel „Die Macht des Feuers“ in Deutschland ja sogar im Kino gelaufen und so wäre es wirklich an der Zeit, dass sich ein Label dieses extravaganten und bildgewaltigen Werks auch hierzulande annimmt.
Re: Die Macht des Feuers - Jamil Dehlavi (1987)
Verfasst: Mi 1. Aug 2018, 11:28
von jogiwan
Im September 2018 erscheint dieser außergewöhniche Streifen in Großbritannien auf Blaustrahl - ich kann den nur empfehlen:
INDICATOR LIMITED EDITION BLU-RAY SPECIAL FEATURES:
• High Definition remaster
• Original stereo audio
• Qâf – The Sacred Mountain (1985, 26 mins): Jamil Dehlavi’s acclaimed art-documentary, with music by Tangerine Dream and Popul Vuh, chronicling a volcanic eruption in exquisite and hypnotic detail
• Interview with director Jamil Dehlavi (2018)
• Interview with actor Peter Firth (2018)
• Interview with composer Colin Towns (2018)
• New and improved English subtitles for the deaf and hard-of-hearing
• Limited edition exclusive booklet with a new essay by Dr Ali Nobil Ahmad, an overview of contemporary critical responses, historic articles, and film credits
• World premiere on Blu-ray
• Limited Edition of 3,000 copies
• All extras subject to change
quelle: amazon.co.uk
Re: Die Macht des Feuers - Jamil Dehlavi (1987)
Verfasst: Mi 1. Aug 2018, 16:51
von Blap
Kenne ich (noch) nicht. Hört sich interessant an. Auf die Liste gesetzt. Vielen Dank.
Re: Die Macht des Feuers - Jamil Dehlavi (1987)
Verfasst: So 8. Jun 2025, 16:26
von Arkadin
Auf der Liste der seltsamsten Filme, die ich je geehen habe, dürfte sich dieser weiter oben einreihen. Eine Inhaltsangabe spare ich mir. So richtig habe ich eh nicht begriffen, was da passiert. Hat was mit Flötenspiel zu tun, mit Djins, ganz viel mit dem Islam und Feuer. Ich habe dann irgendwann aufgeben, da den Sinn zu erfassen und mich einfach durch die ebenso beeidruckenden, wie seltsamen Bilder treiben lassen. Gedreht wurde in der Türkei an Orten, die wahrlich nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Zum Beispiel riesige Salzplateaus oder in bizarre Lavagestein gehauene Wohnungen. Die Hauptrolle spielt Peter Firth als Flötenspieler, der von einer Melodie heimgesucht wird und das Rätsel um den Tod seines Vaters lösen will. Unterstützt wird er von einer Astronomin, die das Ende der Welt glaubt vorherzusehen. Diese wird von Suzan Crowley gespielt, die mich irgendwie fasziniert hat, auch wenn ich nicht genau sagen kann weshalb. Aber das passt bei diesem geheimnisvollen Film, der nicht mit Nuditäten beiderlei Geschlechts geizt, schon.