Rocky - John G. Avildsen (1976)
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Rocky - John G. Avildsen (1976)
Filmdaten:
Originaltitel: Rocky
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: John G. Avildsen
Darsteller: Sylvester Stallone, Talia Shire, Burt Young, Carl Weathers, Burgess Meredith, u. a.#
Handlung:
Der US-Schwergewichts-Boxchampion Apollo Creed (Carl Weathers) beherrscht seine Gegner so nach Belieben, daß es schon langweilig ist. Um wieder in die Schlagzeilen zu kommen, entscheidet er sich dafür, einem unbekannten weißen Boxer eine Chance auf einen WM-Kampf zu geben. Die Wahl fällt auf den mit relativ begrenztem Intellekt gesegneten Rocky Balboa (Sylvester Stallone), der ansonsten im Schlachthaus arbeitet oder als Geldeintreiber. Im Augenblick interessiert ihn auch mehr die in einem Tierladen arbeitende Adrian (Talia Shire). Doch als die Chance kommt, beginnt Rocky unter Anleitung seines Trainers Mickey (Burgess Meredith) zu trainieren. Sein Wunsch: nicht k.o. zu gehen...
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/895,3094,Rocky
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Re: Rocky - John G. Avildsen (1976)
Wie jetzt, wir hatten tatsächlich "Rocky" noch nicht an Board?!
Hier meine Notizen zu diesem schönen Klassiker:
Ich liebe es, wenn ein Drehbuch sich Zeit für die Charakterisierung seiner Protagonisten nimmt, wenn sie zudem facettenreich und ambivalent ausfallen. Genau das ist im Klassiker „Rocky“ der Fall, dem Film, der 1976 Sylvester Stallones Karrieredurchbruch bedeutete und vermutlich bis heute sein bester geblieben ist. Das Drehbuch stammt von Stallone höchstpersönlich, der sich von einem Boxkampf Muhammad Alis gegen Chuck Wepner inspirieren ließ. Umgesetzt wurde es von US-Regisseur John G. Avildsen. „Rocky“ ist über weite Strecken eine gelungene Milieustudie der Arbeiterslums und Armenviertel, in denen er spielt. Der 30-jährige Rocky verdingt sich als Hinterhofboxer, gibt sich mit kleinen Erfolgen zufrieden und verdient sich als Geldeintreiber für die Halbwelt etwas dazu. Er lebt allein, versucht aber, bei der verschüchterten Verkäuferin eines Tiergeschäfts zu landen, die die Schwester seines Kumpels ist. Dieser wiederum arbeitet als Fleischer usw. Die Figuren werden möglichst authentisch dargestellt, auf Schwarz-Weiß-Malerei wird verzichtet. Niemand ist ein strahlender Held und niemand abgrundtief böse. Generell wird auf Klischees weitestgehend verzichtet. So ist der amtierende Schwergewichtsweltmeister Apollo Creed beispielsweise ein smarter, gebildet scheinender Mann und kein tumber, ungehobelter Schlägertyp. Als Rocky seine Chance bekommt, gegen ihn boxen zu können, gibt er sich mit seiner für ihn vorgesehenen Rolle als Kanonenfutter nicht zufrieden und trainiert hart und selbstdiszipliniert. Bis es zum finalen, packend inszenierten und choreographierten Kampf kommt, ist „Rocky“ Atmosphäre pur – wenn Rocky frühmorgens das Haus verlässt, um zu trainieren, meint man, die Frischluft riechen und die Kälte spüren zu können und wenn er die Treppen heraufjoggt und jubelnd auf die Stadt blickt, ergreift die positive Energie vom Zuschauer Besitz. Natürlich hat der grandiose Soundtrack daran seinen Anteil, der längst ins kollektive Gedächtnis eingebrannt ist und sogar von Menschen erkannt wird, die noch nie einen „Rocky“-Film gesehen haben. Stallone und Co. wirken glaubwürdig in ihren Rollen und haben eine Reihe wirkungsvoller emotionaler Momente. Sicherlich ist das alles auf gewisse Weise das klassische Märchen vom „Amerikanischen Traum“, der so vielen Leuten vorgegaukelt wird, vor allem aber ist „Rocky“ ein inspirierender Kampf Unten gegen Oben und nicht West gegen Ost oder ähnlich reaktionärer Schmarren, wie man es später von Stallone leider gewohnt war. Ein beeindruckender Überraschungserfolg mit unermesslichem Einfluss – nicht nur auf die Filmwelt.
Hier meine Notizen zu diesem schönen Klassiker:
Ich liebe es, wenn ein Drehbuch sich Zeit für die Charakterisierung seiner Protagonisten nimmt, wenn sie zudem facettenreich und ambivalent ausfallen. Genau das ist im Klassiker „Rocky“ der Fall, dem Film, der 1976 Sylvester Stallones Karrieredurchbruch bedeutete und vermutlich bis heute sein bester geblieben ist. Das Drehbuch stammt von Stallone höchstpersönlich, der sich von einem Boxkampf Muhammad Alis gegen Chuck Wepner inspirieren ließ. Umgesetzt wurde es von US-Regisseur John G. Avildsen. „Rocky“ ist über weite Strecken eine gelungene Milieustudie der Arbeiterslums und Armenviertel, in denen er spielt. Der 30-jährige Rocky verdingt sich als Hinterhofboxer, gibt sich mit kleinen Erfolgen zufrieden und verdient sich als Geldeintreiber für die Halbwelt etwas dazu. Er lebt allein, versucht aber, bei der verschüchterten Verkäuferin eines Tiergeschäfts zu landen, die die Schwester seines Kumpels ist. Dieser wiederum arbeitet als Fleischer usw. Die Figuren werden möglichst authentisch dargestellt, auf Schwarz-Weiß-Malerei wird verzichtet. Niemand ist ein strahlender Held und niemand abgrundtief böse. Generell wird auf Klischees weitestgehend verzichtet. So ist der amtierende Schwergewichtsweltmeister Apollo Creed beispielsweise ein smarter, gebildet scheinender Mann und kein tumber, ungehobelter Schlägertyp. Als Rocky seine Chance bekommt, gegen ihn boxen zu können, gibt er sich mit seiner für ihn vorgesehenen Rolle als Kanonenfutter nicht zufrieden und trainiert hart und selbstdiszipliniert. Bis es zum finalen, packend inszenierten und choreographierten Kampf kommt, ist „Rocky“ Atmosphäre pur – wenn Rocky frühmorgens das Haus verlässt, um zu trainieren, meint man, die Frischluft riechen und die Kälte spüren zu können und wenn er die Treppen heraufjoggt und jubelnd auf die Stadt blickt, ergreift die positive Energie vom Zuschauer Besitz. Natürlich hat der grandiose Soundtrack daran seinen Anteil, der längst ins kollektive Gedächtnis eingebrannt ist und sogar von Menschen erkannt wird, die noch nie einen „Rocky“-Film gesehen haben. Stallone und Co. wirken glaubwürdig in ihren Rollen und haben eine Reihe wirkungsvoller emotionaler Momente. Sicherlich ist das alles auf gewisse Weise das klassische Märchen vom „Amerikanischen Traum“, der so vielen Leuten vorgegaukelt wird, vor allem aber ist „Rocky“ ein inspirierender Kampf Unten gegen Oben und nicht West gegen Ost oder ähnlich reaktionärer Schmarren, wie man es später von Stallone leider gewohnt war. Ein beeindruckender Überraschungserfolg mit unermesslichem Einfluss – nicht nur auf die Filmwelt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Rocky - John G. Avildsen (1976)
Das Plakat hatte ich die Tage auch gekauft.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!