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Die Geschichte vom weinenden Kamel - Davaa/Falori (2003)

Verfasst: Mi 24. Aug 2016, 07:25
von jogiwan
Die Geschichte vom weinenden Kamel

Bild

Originaltitel: Die Geschichte vom weinenden Kamel

Herstellungsland: Deutschland / 2003

Regie: Byambasuren Davaa & Luigi Falorni

Darsteller: Janchiv Ayurzana, Janchiv Ayurzana, Amgaabazar Gonson, Zeveljamz Nyam

Story:

Ein kleines weißes Kamel versucht verzweifelt, an die Zitzen der Mutter zu kommen, aber die stößt das Junge rüde weg. Da erinnern sich die Hirtennomaden an ein altes Ritual. Sie holen einen Musiker aus der Stadt, und dann geschieht ein Wunder: Mit den Klängen seiner Geige versetzt er die Kamelmutter in einen Zustand der Trance. Sie vergießt Tränen und nimmt den Nachwuchs wieder an. (quelle: Cover)

Re: Die Geschichte vom weinenden Kamel - Davaa/Falori (2003)

Verfasst: Mi 24. Aug 2016, 07:26
von jogiwan
Mit „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ haben die beiden Absolventen der Münchner Filmhochschule bzw. die mongolische Regisseurin Byambasuren Davaa und ihr italienischer Kollege Luigi Falorni einen wunderbaren Beitrag zum World-Cinema abgeliefert, der auch international für Aufsehen sorgte und sogar für die Oscars nominiert war. In unaufgeregten Bildern und mit wenigen Worten (unbedingt OmU) wird hier eine Geschichte über ein von der Mutter verstoßenes Kameljungen und eine traditionelle, mongolische Nomaden-Familie erzählt, die fernab der Zivilisation in der unwirtlichen Wüste Gobi lebt. Dabei wirken nicht nur die karge Gegend und die Kamele sehr beeindruckend, auch der im Einklang mit Natur und Tier stattfindende Lebensstil fernab von Strom, Selbstdarstellungsdrang und Konsumkultur könnte für den westlichen Zuschauer kaum exotischer sein und dennoch ist die Geschichte, die dieser Film erzählt so universell, dass er wohl auf allen Teilen der Welt verstanden wird. Wer sich so wie ich für fremde Kulturen und Lebensweisen interessiert und nichts gegen eine sehr langsame und semi-dokumentarische Erzählweise hat, bekommt hier auch einen sehr schönen, und berührenden Streifen serviert, der nicht nur frei von kitschigen Elementen ist, sondern auch eine Lebensweise zeigt, die es in wenigen Generationen wohl so nicht mehr geben wird.

PS: Zu Weihnachten wünsche ich mir ein Kamel! :nick: